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Der Parson Russell Terrier ist ein liebenswerter Jagd-, Begleit- und Familienhund, wenn man ihm die nötige Erziehung und Beschäftigung zukommen lässt. Das Buch beschreibt seine Abstammung, seinen Charakter, enthält den FCI-Standard, beinhaltet Informationen zu Vereinen, Fütterung, Gesundheit, Genetik und vielem mehr. Viele farbige Fotos und einige Zeichnungen runden das Buch ab.
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Seitenzahl: 151
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„Ein Hund ist das einzige Lebewesen auf dieser Erde, das dich mehr liebt als sich selbst.“
(Josh Billings (Henry Wheeler Shaw), 1818-1885)
Die Geschichte des Parson Russell Terriers
Erscheinung und Charakter
Der FCI-Rassestandard
Vereine
Genetik
Fütterung
Gesundheit und Pflege
Der wohlerzogene Hausgenosse
Ausbildung, Sport und Beschäftigung
Literatur
Der Parson Russell Terrier ist ein liebevoller, draufgängerischer und mutiger kleiner Jagdhund aus dem englischen Devonshire. Er ist seinem Herrn treu ergeben und auch freundlich zu fremden Menschen und Kindern. Der Parson Russell Terrier ist (ebenso wie der Jack Russell Terrier, die niederläufige Version) nach seinem Schöpfer Parson (Pfarrer) John (Jack) Russell benannt. John Russell wurde am 21. Dezember 1795 in Dartmouth auf Belmont House geboren. Russell besuchte das Plympton Gymnasium, später Blundell’s Schule in Tiverton. Dort freundete er sich mit Robert Bovey an, einem Mitschüler. Die beiden liebten die Jagd und hielten eine Foxhound-Meute. Sie waren sehr erfolgreich mit ihrer Jagdhundmeute, was zu gehörigem Ärger führte, als der Schulleiter davon erfuhr. Russells Jagdleidenschaft tat das aber keinen Abbruch. 1814 bekam er ein Stipendium für das College in Exeter. Das Studium hielt ihn jedoch nicht vom Ringen, Boxen, Jagen und Reiten ab. Im letzten Jahr an der Universität hatte Russell eine entscheidende Begegnung. Auf einem Spaziergang in Oxford suchte Russell einen Ort, wo er sich mit den Schriften von Horaz beschäftigen wollte. Er sah einen Milchmann mit dessen Terrierhündin Trump, die ihn sofort in seinen Bann zog. Sie verkörperte für ihn den perfekten Terrier. Russell erwarb Trump, die pfeilgerade Läufe, weiße Farbe mit einem dunklen Fleck über dem Auge, dichtes, drahtiges Haar und etwa die Größe einer Füchsin hatte, wie es ein um 1820 entstandenes Gemälde beweist. Russell machte scheinbar keine Aufzeichnungen über seine Zucht. Dennoch ist überliefert, dass er nicht einfach jeden Rüden zu seiner Hündin ließ, sondern weite Anfahrtswege in Kauf nahm, um geeignete Zuchtpartner für Trump zu finden. Russell wurde als Hilfsgeistlicher bei George Nympton in Devon angestellt. Er hielt eine kleine Jagdmeute für die Otterjagd im Sommer und die Fuchsjagd im Winter. Er hätte sich gerne mehr der Jagd gewidmet, ging aber gewissenhaft seiner Arbeit als Hilfsgeistlicher nach. Schließlich heiratete er Penelope Burn aus Swimbridge in Devon und nahm eine weniger anspruchsvolle Stelle in Iddelsleigh an. Danach hatte er mehr Zeit für seine geliebte Jagd. Seine beruflichen Pflichten nahm er genau. Nur einmal gab es Ärger mit seinem Bischof, als die Beerdigung eines Kindes verschoben werden musste, weil Russell am selben Tag an einer Jagd teilnehmen wollte. Die Mutter des Kindes verzichtete jedoch auf eine Klage, und so geriet die Angelegenheit in Vergessenheit. 1832 zogen Russell und seine Frau nach Swimbrigde. Hier war Russell 45 Jahre Pfarrer. Von Swimbridge aus gewann Russell einen ausgezeichneten Ruf als Terrierzüchter. Seine Hunde waren intelligent, zäh und ausdauernd. In dem Moorgebieten konnten sie mit größeren Jagdhunden mithalten. Dank ihrer Intelligenz konnten sie „erahnen“, wo das Wild hinrennen würde und kürzten den Weg ab. Die Hunde liefen problemlos 20 Meilen mit den größeren Hunden und Pferden mit. Sobald sie die Beute eingeschlieft (Beute im Bau eingeschlossen; Hund geht in den Bau) hatten, mussten sie entsprechend Laut geben. Dann trieben sie die Beute wieder aus ihrem Schlupfloch, und so konnte die Jagd weitergehen. Die Hunde sollten die Beute nicht selbst töten – sie sollten die Jagd in Gang halten!
1871 war Russell über 70 Jahre alt. Es fiel ihm immer schwerer, sich um die Hunde zu kümmern. Und so gab er sie an Henry Villebois, Jagdaufseher der West-Norfolk-Jagd, ab. Aber lange hielt Russell es nicht ohne seine Hunde aus, und bald hatte er ein neues, wenn auch kleineres Rudel. Seiner Jagdleidenschaft konnte er nicht mehr so nachgehen, wie er gerne wollte. Aber er liebte die Hunde und vor allem auch die Terrier wie eh und je. Und so wurde er 1873 Gründungsmitglied des britischen Kennel Club. Und – wen wundert’s – auf der ersten geschützten Show richtete er die Terrier! Seine eigenen Hunde stellte er nie aus. Denn der Unterschied zwischen den Arbeits- und Ausstellungshunden war zu groß. Der Russell Terrier verkörpert die Urform des Foxterriers, ehe dieser zum gestylten Ausstellungshund wurde. Der Foxterrier ist schmaler gebaut, hat einen schmaleren Kopf, die Schulter wurde steiler, die Brust breiter. Viele Jagdfreunde befürchteten, dass damit auch gute Jagdeigenschaften unwiederbringlich verschwinden würden. Deshalb hielten viele Züchter am alten Typ des Russells fest. Russell- und Fox Terrier haben sich inzwischen im Typ weit voneinander entfernt, auch wenn man eine gewisse Verwandtschaft nicht leugnen kann.
Nach 50 Ehejahren starb Penelope 1875. Nicht lange danach bekam Russell finanzielle Probleme. Sein Jagdgefährte und Freund Lord Poltimore bot ihm eine Pfarrerstelle in Black Torrington in Devon an. Russell liebte Exmoor, das er nun würde verlassen müssen. 1879 zog er um. Kurz danach gerieten seine Stallungen in Brand. Alle Pferde und die eingesperrten Hunde kamen dabei um. John Russell starb 1883. Die verbliebenen Hunde wurden wahrscheinlich von Freunden und Jagdkollegen aufgenommen. Allerdings wissen wir nicht, was aus den Zuchthunden danach wurde. Nach Russells Ableben setzte sich Arthur Heinemann für die Rasse ein. Heinemann war Sekretär des 1894 gegründeten Parson Jack Russell Terrier Clubs. Dabei wollte man die Zukunft der Rasse incl. Arbeitseigenschaften sichern. Der Foxterrier begann sich bereits ziemlich zu verändern, und der Russell Terrier sollte möglichst so bleiben wie er war. Heinemann war auch Zuchtrichter und bewertete 1909 auf der Cruft’s die Klasse der Arbeitsfoxterrier, deren ursprünglicher Typ in Russells Sinn erhalten werden sollte. Heinemann züchtete die Rasse weiter und kaufte so viele Nachkommen von Russells Hunden wie möglich. Heinemanns Vorliebe für das Ausgraben von Dachsen führte dazu, dass die Zuchtlinie nicht ganz rein blieb. Die in manchen Linien auffällig breiten Köpfe sprechen dafür, dass Heinemann den einen oder anderen Bullterrier eingekreuzt hat. Beim Ausgraben brauchte man einen Hund, der den Dachs im Bau aufspürte, sodass der Hundeführer ihn ausgraben, aufnehmen, in einer Tasche wiegen und wieder freilassen konnte. Der Hund muss dafür mutig, wendig, kräftig und zäh sein – wohl ein Grund für das vermutete Einkreuzen von Bull Terriern. Der Zweite Weltkrieg bedeutete für diese und andere Rassen große Einbrüche. Der Parson Jack Russell Terrier Club löste sich auf. Nach dem Krieg sah man vermehrt die kurzbeinige Version, den Jack Russell Terrier, als beliebten Haus- und Familienhund. Der Jack Russell wurde u.a. mit Chihuahua, Yorkshire Terrier, Welsh Corgi, Lakeland Terrier, Foxterrier und Staffordshire Bullterrier gekreuzt, um die niederläufigen Hunde zu erhalten. Die Rasse war damals noch nicht offiziell vom Kennel Club anerkannt, und es gab keine offizielle Zuchtkontrolle seitens der Verbände, sodass den Züchtern keine Grenzen gesetzt waren. Auch der Parson Jack Russell Terrier wurde weiter gezüchtet, überwiegend in Devon. Der Parson Jack Russell Terrier Club wurde 1983 wieder belebt, da man befürchtete, dass der niederläufige Jack Russell die hochläufige Version verdrängen würde. 1990 wurde der Parson Jack Russell Terrier vom britischen Kennel Club anerkannt. Da beide Rassen häufig verwechselt wurden, entfiel 1999 das „Jack“ in der Rassebezeichnung. Die Rasse heißt heute weltweit „Parson Russell Terrier“, den Parson Jack Russell Terrier gibt es nicht mehr. Der Jack Russell Terrier wurde 2000 von der FCI, bereits 1991 in Australien anerkannt. Der Parson Russell Terrier wurde 1990 vorläufig und 2001 endgültig von der FCI anerkannt.
Foxterrier, der „gestylte“ Nachfahre des Russell Terriers
Parson Russell Terrier
Parson Russell Terrier, weiß, Kurzhaar.
Parson Russell Terrier, Rauhhaar
Parson Russell Terrier, Rauhhaar
Jack Russell Terrier, Kurzhaar/ Rauhhaar (Broken Coat, Mischform), die niederläufige Version.
Jack Russell Terrier, Kurzhaar.
Jack Russell Terrier, Kurzhaar.
Parson Russell Terrier
Parson Russell Terrier
Jack Russell Terrier, Kurzhaar
Der Parson Russell Terrier ist ein fröhlicher, langlebiger Hund, der durchaus ein Alter von ca. 15-20 Jahren erreichen kann (gute Zucht, Aufzucht, Haltung und Fütterung vorausgesetzt). Das Fell ist kurz und glatt oder rau und etwas länger, oder aber „broken-coated“, was sich nicht eindeutig der einen oder anderen Haarart zuordnen lässt. Das Fell ist reinweiß, weiß-loh, weiß-schwarz oder schwarzweiß-loh. Lohfarbene/ rote Hunde haben schwarze oder blaue Haut, bei braunen ist sie braun. Deshalb ist es falsch, weiß-lohfarbene Hunde als weiß-braune (weiß-leberfarbene) Hunde zu bezeichnen! Das ist eine ganz andere Haarfarbe, die beim Russell nicht zulässig ist, aber hier und da schon mal vorkommt. Die Haut sollte schwarz oder blau pigmentiert sein, aber es ist kein Weltuntergang, wenn einige Hautpartien rosa (unpigmentiert) sind. Im Prinzip gibt es auch vollfarbene Hunde, die jedoch in der Zucht nicht gewünscht sind. Auch manche Jäger wünschen sie nicht, weil weiße und weiß-gescheckte Hunde nicht so leicht mit dem Wild verwechselt werden. Manche Parson Russell Terrier sind etwas kleiner, andere größer, aber sie dürfen nicht kurzbeinig wirken. Parson Russell Terrier werden heute noch jagdlich geführt. Bei guter Erziehung und entsprechender Auslastung sind sie jedoch auch gute Familien- und Begleithunde. Unerzogen und unausgelastet können sie aber zu Kläffern und Leinenrambos werden! Da der Parson ursprünglich zur Jagd auf Füchse, Dachse, Ratten, Mäuse usw gezüchtet wurde, steckt sein Jagdhunderbe noch in ihm. Entsprechend muss er erzogen und beschäftigt werden! Heute wird er überwiegend als Familien- und Begleithund gehalten – braucht aber entsprechende Erziehung und Beschäftigung! Er eignet sich z.B. auch für Fährten- oder Rettungshundeausbildungen. Hauptsache, er wird artgerecht ausgelastet. Der ca. 33-36 cm große Hund wiegt etwa 6-8 kg. Er ist kräftig gebaut, geringfügig höher als lang. Der Brustkorb ist eher schmal, weil er ja bei der Jagd in den Bau passen musste. Der Schädel ist mäßig breit und hat einen flachen Stop (Stirnabsatz). Das Fell ist doppelt, mit hartem Deckhaar und dichter Unterwolle. Es ist wasserabweisend, rauh, kurz oder broken-coated (Mischform). Der Parson ist quirlig, mutig, selbstbewusst, arbeitsfreudig, ein Hund, der Menschen liebt, anderen Artgenossen gegenüber freundlich gesinnt ist (gute Zucht, Aufzucht/ Sozialisierung und Erziehung vorausgesetzt). Er ist sehr anpassungsfähig, manchmal etwas eigenwillig. Er ist leicht zu erziehen, wenn man konsequent und liebevoll mit ihm umgeht. Unterfordert werden darf er auf keinen Fall, denn dann können seine positiven Eigenschaften ganz schnell umschlagen. Dann kann er sehr anstrengend werden, Dinge zerlegen, Aggression zeigen o.ä. Er muss allerdings auch lernen, Ruhephasen zu akzeptieren, sonst kann er erst recht hyperaktiv werden. Er kann sehr gut im Spiel erzogen werden, vergisst Inkonsequenz oder falsches Verhalten seines Menschen allerdings nie und wird dieses ausnutzen. Er ist immer noch ein ausgezeichneter Jagdhund, für die Bau- und Drückjagd, aber auch bei der Nachsuche auf angeschossenes Wild. Er schwimmt und apportiert gerne (auch aus dem Wasser). Er ist lebhaft und lauffreudig. 2-3 Stunden sollte der erwachsene Hund täglich spazieren gehen, aber das alleine reicht nicht aus. Er braucht zusätzliche Anregungen, sei es Nasenarbeit, Agility, Trickdogging, Flyball, Reitbegleithund oder was auch immer – Hauptsache, Mensch und Hund kommen auf ihre Kosten! Selbstverständlich kann er auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, wenn man ihn draußen ausreichend bewegen und beschäftigen kann. Ein Häuschen mit Garten am Stadtrand, in Waldnähe oder auf dem Land wäre allerdings vorzuziehen. Der Parson ist pflegeleicht. Der Kurzhaar muss regelmäßig gebürstet werden, der Rauhhaar eventuell getrimmt. Ist der Parson Russell gut erzogen und sozialisiert, liebt er Kinder. Er ist somit auch ein ausgezeichneter Familienhund. Viele Parsons lernen, mit Katzen und Kleintieren (Mäusen, Ratten, Kaninchen, Hühnern usw) der eigenen Familie gut auszukommen (niemals unbeaufsichtigt zusammen alleine lassen! Kleintiere immer geschützt unterbringen!), aber aufgepasst bei fremden oder Wildtieren! Diese sind nicht selten beliebte Jagdobjekte, was man tunlichst unterbinden sollte. Der Parson ist recht robust. Er wird nur selten krank. Trotzdem können auch bei dieser Rasse Krankheiten auftreten (siehe Gesundheitskapitel). Allgemein wird er als nicht ganz so agil wie der Jack Russell beschrieben (ist aber auch ein kleiner Wirbelwind!).
Parson Russell Terrier
FCI - Standard Nr. 339 / 15.10.2018 / DE
Übersetzung
Herr Dr. J.-M. Paschoud / Herr Harry G.A. Hinckeldeyn ergänzt und überarbeitet Christina Bailey, durch den VDH überprüft / Offizielle Originalsprache (EN)
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards
22.08.2017
Verwendung
Derber, widerstandsfähiger Arbeitsterrier, besonders für die Arbeit unter der Erde geeignet.
Klassifikation F.C.I.
Gruppe 3 Terrier Sektion 1 Hochläufige Terrier. Arbeitsprüfung nach Wahl.
Kurzer geschichtlicher Abriss
Jahrelang gab es viele Differenzen in den Rängen der Terrierliebhaber über einen Typ von Terrier, der etwas vage "der Jack Russell Terrier" genannt wurde. Der Kennel Club erhielt eine große Anzahl von Bewerbungen von Anhängern einer Sorte von Fox Terriern, die von einem viktorianischen, jagenden Pfarrer, dem Pastor John Russell, gezüchtet worden waren. Schließlich wurde dieser robuste, arbeitsfreudige Typ von Terrier anerkannt und erhielt den Rassenamen - Parson Russell Terrier.
Allgemeines Erscheinungsbild
Geschickt, lebhaft, wendig; ohne Übertreibungen. Für Beständigkeit und Ausdauer gebaut, vermittelt einen allgemeinen Eindruck von Harmonie und Beweglichkeit. Natürlich erworbene Narben sind zulässig.
Wichtige Proportionen
Harmonisch gebaut. Die Gesamtlänge des Körpers ist geringfügig größer als die Höhe vom Widerrist zum Boden. Die Entfernung von der Nasenspitze zum Stop ist ein wenig kürzer als die vom Stop zum Hinterhauptbein.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Ursprünglich ein Terrier, der für die Arbeit im Fuchsbau gezüchtet wurde. Ein selbstbewusster, aktiver und fröhlicher Hund mit der Fähigkeit und dem zur Arbeit im Bau geeigneten Körperbau; unerschrocken und freundlich.
Beschreibung der physischen Rassemerkmale
Kopf
keilförmig
Oberkopf
Schädel: Flach, mäßig breit, zu den Augen hin allmählich schmaler werdend. Stop: Flach.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm: Schwarz. Kiefer / Zähne: Kräftige Kiefer, muskulös. Zähne von guter Größe und regelmäßig platziert; vollständiges Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Backen: nicht auffällig Augen: dunkel, mandelförmig, tief liegend, mit leidenschaftlichem und intelligentem Ausdruck. Ohren: Größe im Verhältnis zum Kopf. V-förmig, nach vorne fallend; die Ohrspitze muss bis zum Augenwinkel reichen, die Falte nicht über dem höchsten Punkt des Schädels liegend. Der Ohrlappen ist mäßig dick.
Hals
Klar umrissen, muskulös, von guter Länge, sich zu den Schultern hin allmählich verstärkend.
Körper
Rücken: kräftig und gerade und wendig. Lende: kräftig und leicht gewölbt. Brustkorb: Von mäßiger Tiefe, dabei nicht tiefer als bis zum Ellenbogen reichend; von einer Größe, dass man
ihn hinter den Schultern von zwei durchschnittlich großen Händen umfassen kann. Rippen weit nach hinten reichend weder zu stark noch zu flach gewölbt.
Rute
Früher üblicherweise kupiert. Kupiert: In ihrer Länge zum Körper passend. Kräftig, möglichst gerade, mäßig hoch angesetzt, in der Bewegung hoch aufgerichtet getragen, kann etwas tiefer getragen werden wenn in Ruhestellung. Unkupiert: Von mäßiger Länge und so gerade wie möglich, zur Ausgewogenheit der Gesamterscheinung des Hundes beitragend, dick am Ansatz, sich zum Ende hin verjüngend. Mäßig hoch angesetzt, in der Bewegung hoch aufgerichtet getragen, kann in Ruhestellung etwas tiefer getragen werden.
Gliedmaßen
Vorderhand
Allgemeines: Mäßiger Abstand zwischen den Vorderläufen, die gut unter dem Körper stehen müssen. Schultern: Lang und schräg, gut zurückliegend, klar umrissen am Widerrist. Oberarm: von gleicher Länge wie die Schulter und in solchem Winkel, dass die Vorderläufe gut weit zurück unter dem Körper stehen, unterhalb des Widerristes. Ellenbogen: Am Körper anliegend, an den Seiten frei beweglich. Unterarm: Kräftig und gerade, weder nach innen noch nach außen gedreht. Die Länge der Vorderläufe sollte etwas größer als die Tiefe des Körpers sein. Vordermittelfuß: Kräftig und biegsam. Vorderpfoten: Kompakt mit festen Ballen, Zehen mäßig gebogen, niemals flach oder offen, weder nach innen noch nach außen gedreht.
Hinterhand
Allgemeines: Kräftig, muskulös mit guter Winkelung. Knie: Gut gewinkelt, ohne Übertreibung. Unterschenkel: Gut entwickelt. Sprunggelenk: Tief angesetzt. Hintermittelfuß: Parallel, erzeugt viel Schub. Hinterpfoten: wie die Vorderpfoten.
Gangwerk / Bewegung
Frei ausgreifendes, bodennahes Gangwerk ohne Übertreibungen. Schritte sollten von guter Länge sein, niemals steif oder hochsteppend. Hinterhand gibt viel Schub. Gut koordiniert; gerade im Kommen und Gehen.
Haut
Muss dick sein und locker anliegen.
Haarkleid
Haar
Von Natur aus harsch, anliegend und dicht, gleichgültig ob rauhaarig, broken (stockhaarig) oder glatt, mit guter Unterwolle. Wetterresistent. Bauch und Unterseiten behaart. Das fertig gemachte (z. B. getrimmt) Haar soll natürlich und niemals geschnitten aussehen.
Farbe
Weiß oder überwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombination dieser Farben, vorzugsweise beschränkt auf den Kopf und/oder auf den Ansatz der Rute, aber ein wenig Farbe am Körper ist zulässig.
Größe
Widerristhöhe: Rüden: Ideale Höhe 36 cm Hündinnen: Ideale Höhe 33 cm Es ist äußerst wichtig zu beachten, dass ein guter Körperbau und Harmonie bewahrt wird, dabei soll man auch daran denken, dass dieser Terrier für die Arbeit im Fuchsbau gezüchtet wurde und dass man ihn mit zwei durchschnittlich großen Händen direkt hinter der Schulter umfassen kann.
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.
Disqualifizierende Fehler
• Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde. • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden. • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.
Anmerkung zum Standard: Das Verstümmeln (Kupieren) von Ruten und Ohren ist in der EU verboten. Lediglich bei bestimmten Jagdhunden ist ein Verstümmeln der Ruten noch gestattet – oder bei bestimmten Erkrankungen oder Unfällen. Und – leider – dürfen noch Parson und Jack Russell Terrier kupiert werden, wenn sie an Jäger abgegeben werden. Es sieht nicht nur hässlich aus, es beraubt den Hund auch einem Teil seiner Körpersprache bzw grenzt sie ein. Auch nach dem Eingriff haben die Hunde noch Probleme und Schmerzen. Das Kupieren erfüllt keinen Zweck, der es rechtfertigt (im Gegensatz beispielsweise zu einer Kastration – auch wenn diese neben vielen Vorteilen auch den einen oder anderen Nachteil haben kann). Früher durften Hunde gar noch ohne Betäubung verstümmelt werden, aber das wurde später verboten. Dennoch sollte man keine kupierten Welpen kaufen!