Umi - Martin Schmid - E-Book

Umi E-Book

Martin Schmid

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Beschreibung

Umi ist eine sehr einfache Meditation. So einfach, dass sie alles auf den Kopf stellt, was man normalerweise mit Meditation verbindet. In Umi setzen wir uns nicht in die Stille, sondern in Beziehung. Nicht in die Leere, sondern in die Fülle des Verbundenseins. Wir müssen keine Atemzüge zählen und keine Konzentration üben. Wir öffnen uns einfach für die Möglichkeit, dass wir vernetzte Wesen sind. Jedes Mal, wenn wir in die Selbstbeschäftigung abgleiten, holen wir uns mit einem Schlüsselwort zurück ins Vernetzt-Sein. Endlich müssen wir nicht mehr fokussieren, Bewusstseinsstufen erklimmen und erleuchtet werden. Man braucht keine Philosophie, keine Religion, und doch ist Umi nicht einfach die neueste Achtsamkeitsmode, sondern ein tiefer, authentischer Weg.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 36

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Teil I Einführung

Teil II Anleitung

Teil III Einstimmungen

Teil I Einführung

Ein Einstieg

Ich öffne mich der Möglichkeit, dass ich in Beziehung bin.

Sich in Beziehung setzen und in Beziehung sitzen. Sich niederlassen im Bezogen-Sein. Sich einnisten. Einbetten.

An einem mir lieben Ort oder in der Gegenwart eines mir lieben Menschen fühle ich mich geborgen, aufgehoben, zugehörig. Ich kann entspannen. Ich kann sein. Alles wird klar, denn die Wirrungen lösen sich auf in der ursprünglichen Klarheit des Herzens.

Ich muss mich dazu nicht konzentrieren. Ich muss nicht Achtsamkeit üben. Bedingungen erfüllen. Kompetenzen entwickeln. Ich lasse mich einfach darauf ein. Ich lasse mich sein.

Wenn ich den Ort oder den Menschen verlasse, nehme ich etwas mit. Ich bin ein anderer Mensch.

Sich in Beziehung setzen und in Beziehung sein. Das Natürlichste der Welt. Wir sind nicht isolierte Wesen. Wir sind Mitmenschen in einer Mitwelt.

In Umi widmen wir uns dieser Natürlichkeit. Wir sind eine Weile nur das, was wir tatsächlich sind. Das, was in der Regel vergessen geht. Wir erinnern uns.

Umi geht ohne Umschweife und Ablenkungen auf das Miteinander ein und darin auf. Das ist die Praxis. Praxis ist bereits ein sehr großes Wort für dieses Widmen.

Hoffnung

»Hoffnung ist die Fähigkeit, mit den kleinen, feinen, stillen Dingen in Beziehung zu treten. An den Anfängen teilzuhaben.« (aus: Lucas Martainn, Pionéa – Loop)

Umi kultiviert Hoffnung im Sinn dieses Zitats, denn es vernetzt uns und öffnet die Wahrnehmung.

Da wir erfahren, dass wir in ein Ganzes hinein lassen und loslassen können, kann Gelassenheit in uns einziehen.

In dieser Gelassenheit erblüht die Hoffnung. Aus dieser Gelassenheit entfaltet sich die Hoffnung ins Leben.

Um zu zeigen, was Umi ausmacht, muss ich kurz etwas ausholen. Ich bin mir bewusst, dass Umi so ziemlich alles, was Meditation definiert, fahren lässt. Dabei sieht Umi von außen so sehr nach Meditation aus. Lassen Sie sich davon weder abschrecken noch umhauen, vor allem, wenn Ihnen Meditation lieb und teuer ist. Das ist sie mir auch. Es zeigt nur, wie grundlegend anders Umi ist.

Alles, was Sie bereits über Meditation wissen, können Sie vergessen. Jedenfalls, wenn Sie sich Umi widmen.

Schön, nicht?

Darum: Willkommen in einer neuen Welt.

Die Zusammenfassung zu Beginn

Beginnen wir mit einer dekonstruierenden Zusammenfassung, um dann die einzelnen Punkte etwas genauer zu beleuchten.

• Kein Objekt, kein Zeuge, kein Fokus, keine Vorstellung, keine Selbst-Beschäftigung: Umi ist keine gängige Form der Meditation.

• Umi hat keinen Überbau, fußt nicht auf Metaphysik, ist nicht religiös verknüpft oder eingefärbt.

• Umi ist ein offener Prozess.

• Sammlung ist nicht der erste Schritt (sonst wäre auch der Prozess nicht offen). Die Sammlung geschieht durch das Sich-in-Beziehung-Setzen, beziehungsweise Beziehung und Sammlung verstärken sich gegenseitig. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit sind darum keine zentralen Begriffe.

• Sich in Beziehung setzen braucht kein Ausdehnen. Es ist alles da.

• Der zentrale Begriff ist empfinden. Jedoch ist er nicht so zentral, dass er zur neuen Selbst-Beschäftigung wird. Wir haben nicht ein Wahrnehmungs-Feld, sondern ein Empfindungs-Feld.

• Es geht nicht um Erleuchtung, Befreiung, Erwachen. Sie widmen sich einfach dem Bezogen-Sein, so wie Sie sich einem Menschen widmen, wenn Sie in ihm den Menschen sehen und nicht ein Objekt.

• Es geht bei Umi nicht um Bewusstsein (consciousness), sondern um Mitwissen (conscience).

• Es geht nicht darum, die Beziehung wahrzunehmen, sondern die Beziehung nimmt wahr.

• Umi müssen Sie nicht lernen. Sie widmen sich, das reicht. Lernen heißt verändern. In diesem Sinn werden Sie lernen, denn Sie werden sich verändern.

• Erfolg und Misserfolg sind Begriffe, die in dieser Praxis keine Bedeutung haben.

• Kurzzeitwirkungen sind irrelevant, weil sie Stimmungsschwankungen sind. Die Langzeitwirkung ist wichtig, denn sie ist eine relativ dauerhafte strukturelle Veränderung.

• Interpretation braucht es nicht. Denn Sie können nur Objekte interpretieren. Umi ist objektlos. Wenn Sie trotzdem etwas differenzieren und integrieren müssen, suchen Sie den Dialog.

• Wenn Sie jemand fragt, was Umi sei, ist «gegenstandslose Kontemplation» vielleicht ein guter Einstieg.

Meditation und Kontemplation