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Eines Tages beschließt Lisa, ihr Leben hinter sich zu lassen. Aber es ist schon schwierig, sich plötzlich bei Wind und Wetter allein behaupten zu müssen. Doch im schlimmsten Moment offenbart sich die Möglichkeit, an Wärme und Liebe in Form eines sexy, selbstsicheren Mannes zu gelangen. Und Lisa entscheidet sich, den Tag zu nutzen.-
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Seitenzahl: 27
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Alexandra Södergran
Lust
Ungefähr wie Carpe Diem: Erotischer RomanOriginaltitel:Ungefär som Carpe DiemÜbersetzt vonSaskia SchwörerCopyright © 2015, 2019 Alexandra Södergran und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726023657
1. Ebook-Auflage, 2019Format: EPUB 2.0
Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.
Hoch über der poppigen und peppigen Radiomusik hörte man schwere Kurzhanteln, die aneinander schlugen und Langhanteln, die in ihre Halterungen knallten. Ein angestrengtes Gebrüll erfüllte das Studio und daraufhin rasselte der Stahl extra laut. Das moderne und luftige Fitnessstudio war wie ein Zoo aus unterschiedlichen Menschen. Dort gab es ruhige, einsame Wölfe mit Kopfhörern in den Ohren und es gab dort feurige Jugendliche. Manche hoben jedes Kilo, als ob sie, ein Schwert aus einem Stein ziehen und andere gingen von Maschine zu Maschine, als ob sie nur ihre tägliche Runde spazieren gingen. Es gab auch die Elite im Fitness, die gut aussehenden Gestalten, die in hautengen und freizügigen Klamotten herum liefen und die Blicke auf sich zogen.
Lisa fühlte sich überhaupt nicht wohl. Ihr Freund war fokussiert, aber nicht auf das Training. Er war vollauf damit beschäftigt, auf eine Frau in Sport-BH und weißen Leggings zu starren. Die Frau war sehr hübsch und gut geschminkt, sie hatte sogar ein kleines Piercing im Bauchnabel. Im Moment saß sie an einer Maschine, die dafür da war die innere Oberschenkelmuskulatur zu trainieren, eine Maschine, in der sie ihre Beine, wie auf einen gynäkologischen Stuhl platzierte. Langsam und einladend spreizte sie ihre Oberschenkel. Sie führte sie zusammen und ließ sie auseinander gleiten, Wiederholung um Wiederholung. Sie atmete schwer. Sie stöhnte leicht. Es war, wie ein einziger obszöner Verführungsakt und Fredrik nahm überzeugt daran teil.
Lisa war wütend.
Die Frau errötete und man konnte nicht sagen, ob es auf Grund des Trainings war oder daran, dass sie erregt war. Der Mund schien ein Lächeln zu verbergen und die Augen funkelten. Sie wusste genau, was sie tat. Sie hob ihr Kinn, streckte ihre Brüste nach vorne und presste noch einmal ihre Oberschenkel zusammen. Und stöhnte. Es sah praktisch so aus, als hätte sie Sex mit einem unsichtbaren Mann.
Lisa wusste nicht, was sie machen sollte. Die Wut war wie eine Zwangsjacke an ihr. Sie versuchte sich einzureden, dass es nicht so wichtig war. Sie versuchte sich einzureden, dass Fredrik nur wie alle anderen Männer reagierte. Es hatte etwas mit seinem Trieb zu tun.
Es war primitiv.
Aber es half nichts. Lisa blieb wütend auf sich selbst, weil sie ihn verteidigte.
Außerdem gab es andere Männer im Fitnessstudio, die nicht ununterbrochen starrten und diese hatten nicht einmal eine Freundin dabei, an die sie denken konnten.
Dann wandte sich Fredrik wieder ihr zu. Er hatte ein dummes Grinsen auf den Lippen und als er sie ansah, blickte er durch sie hindurch. Er sagte „Du Liebes, du beaufsichtigst mich auf der Bank, oder?“ und ging zum Bankdrücken, ohne ihre Antwort abzuwarten. Es kümmerte ihn nicht. Er ging wie ein Hahn, mit den Armen weit ausgebreitet. Wie ein Hanswurst, er war ein Hanswurst.