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Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,5, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) in Karlsruhe, Veranstaltung: Prüfungslehrprobe, Sprache: Deutsch, Abstract: Martin Opitz sieht in seinem „Buch von der Deutschen Poeterey“ den Zweck der „Poeterey“ in der „Erbauung der Gottesfurcht, guten Sitten und Wandel“. Demgegenüber steht Grimmelshausens Kommentar auf der Titelseite seiner Erstausgabe, wo zu lesen ist, sein Werk sei nicht nur „männiglich nutzlich zu lesen“ sondern auch „überaus lustig“, könne also, wollte man den heutigen Jargon verwenden, als Unterhaltungsliteratur angesehen werden . Tatsächlich gilt der „Simplicissimus“ als erster deutscher Roman , und zwar nicht als „höfischer“, an Helidors Romanstruktur orientierter, sondern als „niederer Prosaroman , “, auch „Schelmenroman“ genannt. Diese Büchlein enthält eine Unterrichtsstunde aus einer Lehrprobeneinheit zum Simplicissimus, inklusive Sachanalyse, mthodischer und didaktischer Analyse.
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Zur Situation der Klasse
Die Klasse 11 des xxx-Gymnasiums besteht aus 16 Schülerinnen und 7 Schülern. Ich unterrichte die Klasse erst seit Beginn der Unterrichtseinheit, also seit dem 23.03.2006. Ich glaube, einen recht guten Zugang zur Klasse gefunden zu haben, auch wenn es einige Schülerinnen und Schüler gibt, die eher schwer zu motivieren sind. Dementsprechend ist es nicht so einfach, alle Schüler am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, da sich im Gegenzug einige gute Schüler sehr rege melden. Trotzdem denke ich, dass es mir bereits gelungen ist und auch weiterhin gelingen wird, auch die eher ruhigen Schüler zu motivieren. Ich versuche dies anhand kleiner Anekdoten aus dem Leben des Barock und dem „Schädel-Gag“; nämlich bringe ich seit der Behandlung von Andreas Gryphius und der damit zusammenhängenden Besprechung der Vanitas in jede Stunde einen Totenkopf mit, der als humoristisches „Memento-mori“- und „Carpe-diem“-Symbol (und gleichzeitig als Warnung bei Fehlverhalten) dienen soll.
Sachanalyse
Martin Opitz sieht in seinem „Buch von der Deutschen Poeterey“ den Zweck der „Poeterey“ in der „Erbauung der Gottesfurcht, guten Sitten und Wandel“[1]. Demgegenüber steht Grimmelshausens Kommentar auf der Titelseite seiner Erstausgabe, wo zu lesen ist, sein Werk sei nicht nur „männiglich nutzlich zu lesen“ sondern auch „überaus lustig“, könne also, wollte man den heutigen Jargon verwenden, als Unterhaltungsliteratur angesehen werden[2]. Tatsächlich gilt der „Simplicissimus“ als erster deutscher Roman[3], und zwar nicht als „höfischer“, an Helidors Romanstruktur[4] orientierter, sondern als „niederer Prosaroman[5],[6]“, auch „Schelmenroman“ genannt. Hat Grimmelshausen auch keine „offizielle“ poetische Ausbildung (Schulte nennt ihn gar den „Schwarzwälder Bauernphilosophen“[7]), so haben sämtliche führenden Forscher Grimmelshausen stets als eine Art „freischaffendes Naturgenie“ bezeichnet[8],[9] Grimmelshausen hat den „Simplicissimus“ innerhalb mehrerer Jahrzente geschrieben, ihn in seiner Jungend begonnen und im Alter von 45 Jahren vollendet.