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Eine spannende erotische Geschichte, die die Grenzen der Sexualität herausfordert! Eine Wirtschaftsstudentin und graue Maus, die immer anständig ist und sich auf ihr Studium konzentriert, fühlt sich plötzlich von einem attraktiven Busfahrer angezogen. Aber wie kommt sie an ihn heran? -
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Seitenzahl: 33
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Vanessa Salt
LUST
Verbotene Orte: der Busfahrer
Original:
Förbjudna platser: Busschauffören
Übersetzer: Alina Becker Copyright © 2018, 2019 Vanessa Salt und LUST All rights reserved ISBN: 9788726304152
1. E-book Auflage, 2019 Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Die Dunkelheit hat sich schon längst über Uppsala gelegt, und ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal Tageslicht gesehen habe. Am frühen Morgen und am späten Abend. So ist das, wenn man Wirtschaft studiert. Und die Beste sein will. Es ist Ende Oktober und mancherorts soll es noch herbstfarbene Blätter an den Bäumen geben. Ich schaudere, ziehe meine Strickjacke enger um den Körper und versuche, sowohl Hals als auch Brust zu wärmen. Es wäre einfacher gewesen, wenn ich mich besser angezogen hätte, aber heute wäre es nicht gegangen. Absolut nicht. Denn dieser Tag ist etwas Besonderes.
„ Oh!“, stöhnt ein Mädchen neben mir. „Wann kommt dieser verdammte Bus bloß?“
Ihr Kumpel tritt von einem auf den anderen Fuß, um sich warm zu halten. „Immer zu spät.“
Ich selbst habe keine Kommilitonen, die den gleichen Heimweg haben. Nach den Seminaren im Ekonomikum sitzen wir normalerweise zusammen und lernen, bereiten die Aufgaben für den Folgetag vor oder tragen zusammen, was für die nächste Prüfung benötigt wird. Aber wenn mein letzter Bus fährt, müssen wir getrennte Wege gehen und ich lande alleine in dem kleinen Wartehäuschen. Immer alleine. Aber das gefällt mir. Ich möchte meine Umgebung richtig wahrnehmen; die Lichtkegel der vorbeifahrenden Autos, die Gesichter unter den Mützen und Kapuzen, den regenfeuchten, glitzernden Asphalt.
Und den Bus. Vor allem den Busfahrer.
Er ist etwas ganz Besonderes und er fährt jedes Mal um diese Zeit, zumindest dienstags, die Linie in die Vorstadt. Zu Ehren des Tages habe ich mein schickstes, sexy Spitzenhemd und meinen teuersten Rock angezogen – den aus schwarzem Leder, bei dem sich jeder auf der Straße nach mir umdreht. So fühlt es sich zumindest an. Vielleicht habe ich gerade besonders viel Selbstbewusstsein, weil ich weiß, dass ich Erfolg haben werde. Irgendetwas liegt in der Luft. Nervenkitzel. Sehnsucht. Wie ein Rausch in der Brust.
Ich stampfe mit den Füßen und schaue mich nach dem Bus um. Die Straße ist leer. Komm schon . Was, wenn er heute doch nicht fährt? Er könnte krank sein oder so. In diesem Fall wäre das ganze Frieren umsonst gewesen. Und wie die Leute geguckt haben , als mir die Strickjacke in der Mittagspause ein wenig über die Schulter glitt. Ich habe ihm zuliebe einiges ertragen, ich, die ich mich sonst immer anständig und erwachsen kleide und der ihre Noten sehr am Herzen liegen.
Aber er bewegt irgendetwas in mir. Schon recht lange. Seit anderthalb Semestern. Er bringt meine wildeste Seite zum Vorschein und lockt eine Version meiner selbst aus mir heraus, von der ich nicht einmal wusste, dass sie existiert. Gott, was ich mir schon vorgestellt habe ...
Normalerweise bin ich das Mädchen mit dem glatten blonden Pferdeschwanz, das Mädchen mit der Brille, das Mädchen mit den Büchern, das Mädchen mit Kapuzenpulli und Mütze. Das Mädchen, das niemandem auffällt. Meine eisblauen Augen sehen aus wie alle anderen Augen in diesem verdammten Land, und meine langen, schlanken Beine und mein Körper hätten mehr Kurven vertragen können, um ehrlich zu sein. Wo sind die Oberschenkel? Die Brüste? Die Hüften?
Mit den Mädchen in der Klasse, deren Eltern nicht aus Schweden kommen, die Jamilia, Imena oder Aisha heißen, ist das etwas anderes. Vergleichen Sie das mal mit meinem Namen, Melissa. So langweilig und gewöhnlich. Und ganz zu schweigen vom Nachnamen: Aldrin. Reimt sich fast auf Mandarin. Nein danke.