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Verführung und weibliche Lust in der Stadt der Liebe!Sie geht durch die Straßen von Paris. Sie sucht nach etwas, will das Herz der Stadt finden. Und plötzlich, vor einem Lebensmittelladen, trifft sie Joanne. Joanne ist rätselhaft und hübsch, mit pechschwarzen Haaren. Bald verschwindet die Stadt immer mehr und alles, was sie sieht, woran sie denkt und was sie will, ist sie - Joanne...-
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Seitenzahl: 21
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Alexandra Södergran
Übersetzerin: Gertrud Schwarz
Lust
Verführung in Paris: Erotische Novelle ÜbersetzerGertrud Schwarz OriginalI Paris såg jag henne dansaCopyright © 2019, 2019 Alexandra Södergran und LUST All rights reserved ISBN: 9788726206128
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Als ich in Paris ankam, hörte ich das gleichnamige Lied von Antoine Malye, und ich sah Paris durch die Musik. In den Bücherständen auf dem Gehweg. In den Künstlern und in all den Verliebten, die Händchen hielten. Ich sah das raschelnde Herbstlaub in den Bäumen entlang der Seine und die Menschen, die einander freundlich zulächelten, mit dem unausgesprochenen Geheimnis im Blick, dass wir alle zusammengehören. So wurde Paris zu meinem Paris.
Ich destillierte meine Eindrücke. Ich wählte, was ich passend fand, und sah an allem anderen vorbei. Wie ein Künstler, der seine Perspektive wählt.
Ich war glücklich. Ich war frei.
Aber ich war auf der Suche nach etwas. Ich wollte wohl irgendein Gefühl haben. Ich glaube, die Stadt sollte mich fressen, bis zum Kerngehäuse, um mich dann als neuen Menschen wieder auszuspucken. Oder vielleicht wollte ich einfach ein bisschen leben.
Ich ging den ganzen Weg zum Montmartre. Es war so schön. Von der Sacré-Cœur sah ich die Stadt sich in alle Richtungen ausbreiten. Aber es waren so viele Menschen dort und fast jeder von ihnen war damit beschäftigt, sich oder andere zu fotografieren, und mich überkam das unbehagliche Gefühl, dass die Menschen in eine Art Traumzustand verfallen waren.
Mein Eindruck wurde noch dadurch bestärkt, dass in dem Moment eine kleine Kolonne von Soldaten mit schweren Maschinengewehren vorbeiging, ohne dass die Fotografierenden irgendwie auf ihre Anwesenheit reagierten. Sie waren so mit sich beschäftigt. Und Soldaten kann man heutzutage überall in Paris sehen, von morgens bis abends.
Ich spürte, dass ich dort weg musste. Ich wollte zum Herz von Paris, wo die echten Pariser ihr Leben leben. Vielleicht in eine dieser Bars oder in ein Café, wie es sie überall in diesem unendlichen Wirrwarr asphaltierter Straßen gibt. Es gibt in Paris Straßen, die so lang sind, dass du sie eine ganze Nacht entlanggehen kannst, ohne dass sie ihre Richtung ändert.
Aber dann fand ich sie in einem Lebensmittelladen, der nachts geöffnet hatte. Ich weiß nicht einmal mehr, warum ich hineinging. Vielleicht war es Schicksal.