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In der Natur und in Einsamkeit abschalten, neue, unbekannte Pfade entdecken, all das ist im Münsterland möglich. Was man nicht so leicht findet, versammelt der Autor Michael Moll: 30 außergewöhnliche Touren, die Sie auf einsame und stille Wege entführen und die Natur in ihrer ursprünglichen Form zeigen. Gehen Sie raus und schalten Sie mit diesem Wanderführer ab!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 161
Kleine Gewässer ziehen sich durchs Münsterland.
Michael Moll
30 außergewöhnliche Wanderungenabseits des Trubels
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Beeindruckend wirkt das Schloss Nordkirchen mit seinem Innenhof.
Die Ems fließt gemächlich durch Telgte.
Infotafel mit Wegweisern im Teutoburger Wald
Vorwort
Willkommen auf den Wegen im Münsterland
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Anforderungen
Naturgenuss im Münsterland
DIE TOUREN
Unterwegs im Münsterland
1Über den Westerberg in den Baumbergen
In den Hügeln des Münsterlandes
2Durch die Hohe Ward und die Davert
Auf einem Lehrpfad zu einem See
3Auf dem X 19 von Münster nach Warendorf
Unterwegs im Zentrum des Münsterlandes
4Von Warendorf nach Marienfeld
Weiter geht es auf dem X 19
5Von Beckum nach Lippstadt
Über den Höxberg hinaus
6Rund um die Schlossgemeinde Nordkirchen
Entspannung in Naturschutzgebieten
7Unterwegs im Naturschutzgebiet Ichterloh
Geografische Besonderheiten
8Unterwegs auf den Höhen bei Bad Iburg
Und zum Schluss ein Baumwipfelpfad
9Genusswanderung im Steinfurter Bagno
Von Schlössern, Seen und Mühlen
10Die Parklandschaft bei Borken
Nach Burgbesichtigung durch weite Landschaft
11Durch die Wälder bei Rorup
Wo Kapellen im Walde stehen
12Rund um den Stausee von Haltern
Zwischen Rummel und Naturgenuss
13In der Haard und durch die Heide
Die Lüneburger Heide – nur in klein
14Malerische Genusstour am Flussufer
Entlang der Stever in Olfen
15Pilgern auf dem Jakobsweg
Mit der Jakobsmuschel bei Herbern
16Wald- und Flusswanderung bei Wolbeck
Da wär’se, die Werse
17Rund um den Aasee von Münster
Einfach mal rein in die Stadt
18Unterwegs am Nassen Dreieck
Von Kanal zu Kanal bei Hörstel
19Auf der Teutoschleife Waldauenweg
Hoch hinaus über Stufen im Wald
20Felsenlandschaft in den Dörenther Klippen
Im Wald da hockt das Weib
21Auf dem Tecklenburger Bergpfad
Ein Klavier, ein Klavier
22Am Canyon von Lengerich
Kunst, Kultur und Natur
23Genusstour im Teutoburger Wald
Von Wasserfällen, Quellen und Wäldern
24Im Naturschutzgebiet Heiliges Meer
Wo sich der Boden plötzlich auftut
25Zu den Sloopsteenen im Wald
Außergewöhnliche Picknickplätze
26Romantiktour in Tecklenburg
Im Auf und Ab durch den Wald
27Schnuppertour auf dem Hermannsweg
Wald, Wiesen und Felder bei Rheine
28Auf den Spuren von Ludgerus
Durch die sanften Hügel bei Coesfeld
29Grenzüberschreitend auf dem Kommiesenpatt
Wie einst die Schmuggler bei Südlohn
30Durch die Hohe Mark
Wandern zwischen Ruhrgebiet und Münsterland
PS
Register
Impressum
Innenhof von Schloss Westerwinkel bei Herbern
In Haltern am See kann man auch klettern üben.
Leicht
1Baumberge
6Nordkirchen
9Steinfurter Bagno
10Borken
12Haltern am See
14Stever bei Olfen
17Aasee Münster
18Nasses Dreieck
19Waldauenweg
21Tecklenburger Bergpfad
23Teutoburger Wald
24Heiliges Meer
25Sloopsteene
26Romantiktour
Mittel
7Ichterloh
11Rorup
16Wolbecker Tiergarten
20Dörenther Klippen
22Canyon von Lengerich
28Ludgerusweg
29Kommiesenpatt
30Hohe Mark
Schwer
2Hohe Ward und Davert
3X 19 nach Warendorf
4X 19 nach Marienfeld
5Höxberg
8Bad Iburg
13Westruper Heide
15Jakobsweg
27Hermannsweg
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Beeindruckend wirken die beiden Kirchtürme in Billerbeck.
DAS MÜNSTERLAND BIETET EINE ABWECHSLUNGSREICHE VIELFALT an Attraktionen und Möglichkeiten. Weite Landschaften, kleine und gemütliche Ortschaften sowie jede Menge Naturerlebnisse machen aus dem Münsterland ein Kleinod, das man unbedingt bei gemütlichen Wanderungen erleben sollte.
Zwar hat die Region im nördlichen Nordrhein-Westfalen keinen Anschluss an die Küste und bietet auch keine alpinen Gipfel, aber Seen, Flüsse, Kanäle, Naturschutzgebiete, malerische Altstädte, Aussichtstürme, spannende und raue Moorlandschaften, Schlösser, Burgen und Herrenhäuser, die allesamt auf Pfaden – sogenannten Pättken – oder breiteren Wegen erkundet werden können. Damit wird das Münsterland zu einem idealen Reiseziel für das Wochenende und auch darüber hinaus. Genießen Sie 30 Wandertouren, meistens Rundwanderwege, zwischen der niederländischen Grenze bis nach Westfalen und zwischen dem Ruhrgebiet und dem Teutoburger Wald.
Lernen Sie dabei wunderbare Wege wie die Teutoschleifen kennen oder erwandern Sie die Pättkestouren, die im Münsterland weit verbreitet sind. Sie werden überwiegend abseits des Trubels unterwegs sein, gleichzeitig aber auch interessante und spannende Sehenswürdigkeiten besichtigen. Bei jeder Tour finden Sie zur Orientierung eine Karte zum Tourenverlauf. Für das Münsterland bietet der Kompass-Verlag auch ein dreiteiliges Kartenset im Maßstab 1:50 000 an.
Apropos Sicht: Das Münsterland ist nicht nur durchgehend flach. Die Baumberge östlich von Coesfeld und vor allen Dingen den Teutoburger Wald am nördlichen Rand des Münsterlandes werden Sie bei den Auf- und Abstiegen ein wenig in den Waden spüren.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Freude auf den zahlreichen Wanderwegen in der Region.
Herzlichst
Michael Moll
Das Münsterland erstreckt sich im Norden von Nordrhein-Westfalen und lässt völlig vergessen, dass man sich hier im bevölkerungsreichsten Bundesland bewegt. Gemütliche und zum Teil einsame Pfade bezaubern die Wanderer.
Wer mal nicht wandern möchte, sondern lieber in die Pedale treten will, ist im Münsterland ebenfalls sehr gut aufgehoben. So verläuft zum Beispiel auf beiden Seiten des Dortmund-Ems-Kanals ein meist geschotterter Radweg, auf dem man entweder in Richtung Ems nach Norden oder in Richtung Ruhrgebiet nach Süden radeln kann. Ähnlich angenehm lassen sich auch andere Wasserwege im Münsterland erkunden. Sowohl der Mittellandkanal, der am Nassen Dreieck beginnt, und die Flüsse Werse und Ems werden jeweils an ihren Ufern von Radwegen begleitet.
Münstersche Aa, Bocholter Aa, Steinfurter Aa – zahlreiche Flussläufe im Münsterland teilen sich diesen kurzen Namen, weshalb man immer wieder den Ortsnamen mit erwähnen sollte.
Pättken ist der münsterländische Begriff für Pfad bzw. für die Verniedlichung Pfädchen. Gleich acht dieser Pfade erstrecken sich als Rundwege rund um die Schlossgemeinde Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Über 20 Windmühlen stehen im Münsterland. Viele von ihnen zeigen sich noch in klassischer Optik mit Flügeln, von manchen sieht man nur den Mühlenturm.
Die Bevölkerungsdichte im Münsterland liegt bei 267 Einwohnern pro Quadratkilometer. Damit ist das Münsterland nur halb so dicht besiedelt wie NRW.
Im Münsterland existiert eine komplette Flamingokolonie. Unklar ist, wie die rosa Vögel, die man eigentlich eher in südlichen Gefilden verortet, es bis ins Münsterland geschafft haben. Die ersten Flamingos tauchten in den 1970er-Jahren auf, möglicherweise stammten sie aus privater Hand oder sind aus einem Tierpark entkommen. Daraus entstand eine Kolonie, die regelmäßig vom Frühsommer bis zum Herbst anwesend ist und das Zwillbrocker Venn im Westen der Region zur Brut aufsucht.
Die gefährdete Eselrasse mit ihrem langen, zotteligen Fell wurde nach der französischen Region rund um die Stadt Poitiers benannt. Im Münsterland findet man sie bei einer Wanderung durch die Steverauen bei Olfen.
Die Wildpferde im Naturschutzgebiet bei Dülmen leben fast komplett ohne menschliche Einflüsse und Eingriffe.
Umherziehende Händler, für die ein Holzoder Korbgeflecht auf dem Rücken, die sogenannte Kiepe, charakteristisch war, wurden als Kiepenkerle bezeichnet. Sie gehören zum Brauchtum des Münsterlandes und sind häufig als Skulptur anzutreffen. Der bekannteste Kiepenkerl steht am Spiekerhof in Münster.
Mancherorts ist man auch auf Holzbohlenwegen unterwegs.
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Länge
Höhenunterschied
Gehzeit
Einkehr
wintergeeignet
Baden
kindergeeignet
viel Sonne
ÖPNV
Sehenswürdigkeit
schattiger Weg
ANFORDERUNGEN
Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.
LEICHT
Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.
MITTEL
Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert.
SCHWER
Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.
Das Münsterland ist auf seine Weise ein ganz eigenartiger Naturraum. Es besitzt keinen Nationalpark, liegt nicht am Meer und auch hohe Berge sucht man vergeblich. Selbst die Baumberge kann man noch nicht einmal als Mittelgebirge bezeichnen.
Durch die Allee gelangt man zur Abtei Gerleve.
Und die Flüsse? Ja, es gibt die Ems, die Stever und die Werse. Die letzten beiden genannten dürften aber außerhalb des Münsterlandes nur Fragezeichen aufwerfen, wenn man jemanden darauf anspricht. Namentlich bekannt sein dürfte sicherlich die Ems, wobei die meisten Menschen eher den Unterlauf in Niedersachsen meinen, wenn sie von der Ems sprechen. Doch von einem gewaltigen Strom wie dem Rhein, der Elbe oder der Donau kann man bei der Ems trotzdem nicht sprechen.
Da stellt sich natürlich die Frage, was das Münsterland denn eigentlich ausmacht und was es an Natur zu bieten hat. In erster Linie stehen hier sicherlich die zahlreichen Wälder, die sich über die gesamte Region ausbreiten. Zwar ist es nicht der eine durchgehende Wald, der sich durch das gesamte Münsterland erstreckt, doch immer wieder ist man unter dichten Baumkronen unterwegs. Kaum hat man auf den Wegen ein oder zwei landwirtschaftliche Felder passiert und schon ist man wieder auf einem schmalen Pfad in einen der unzähligen Wälder eingetaucht. Und wer jetzt annimmt, man sei nur in einer flachen Landschaft unterwegs, weil das Münsterland so sehr als Fahrradregion bekannt ist, der irrt. Auch wenn das Münsterland keine Mittelgebirge vorweist, so kann es sich trotzdem von seiner hügeligen Seite zeigen. Nicht selten geht es auch hier leicht auf und ab, wenn auch eher moderat.
Flach wird es hingegen dort, wo sich die Moore erstrecken. Und auch davon hat das Münsterland gar nicht so wenige. Meistens sieht man sie nicht auf Anhieb, denn die Moore verstecken sich oft passenderweise in den bereits erwähnten Wäldern. Naturgemäß wandert man hier durch eine ebene Landschaft, doch diese ist dann von Holzbohlen durchzogen, sodass man sie trockenen Fußes und ohne die Landschaft zu zerstören genießen kann.
Auf gemütlichen Pfaden ist man im Münsterland oft unterwegs.
Und wenn man über die Natur im Münsterland spricht, so darf man auf keinen Fall die vielen Naturschutzgebiete vergessen. Alleine auf dem Gemeindegebiet von Nordkirchen im südlichen Münsterland befinden sich mit dem Tiergarten, dem Hirschpark und mit Ichterloh gleich drei Naturschutzgebiete, die alle nah beieinander liegen und sich bei Wanderungen in der Schlossgemeinde wunderbar kombinieren lassen. Aber auch anderenorts laden zahlreiche Naturschutzgebiete dazu ein, die Wanderschuhe anzuziehen und sie bei einer gemütlichen Tagestour zu erobern.
Interessanterweise gibt es auch wenige klassische Fernwanderwege im Münsterland.
Während man woanders in Deutschland auf dem Rheinsteig, dem Moselsteig, dem Rennsteig oder dem Malerweg unterwegs ist, sind solche Mehrtagestouren rund um Münster eher selten. Relativ jung ist der Hohe-Mark-Steig, den sich das Münsterland jedoch in weiten Teilen mit dem Ruhrgebiet teilt. Im Norden gibt es hingegen den Hermannsweg, der auf dem Höhenzug des Teutoburger Waldes verläuft. Und ausgerechnet hier gehört noch ein wenig Auslegungssache dazu, ob der westliche Teil des Teutoburger Waldes überhaupt zum Münsterland gehört.
Genießt man unterwegs die Wanderungen von Wald zu Wald, durch Felder und hin und wieder die Ausblicke, so wird man auch noch etwas anderes feststellen. Denn es gibt kaum eine Ortschaft im Münsterland, die nicht mindestens ein stattliches Herrenhaus zu bieten hat. Die Adligen ließen sich in vergangenen Epochen repräsentative und möglichst auffällige Residenzen erbauen. Wehrhafte Wasserburgen, umgeben von breiten Gräben aus Wasser, stolze Schlösser und herrschaftliche Höfe prägen die Region wie kaum eine andere. So kann es durchaus passieren, dass man gerade einen Wald verlässt und nur wenige Augenblicke später vor einem Herrenhaus oder einer Wasserburg steht.
An Kreuzungen im Wald gibt es manchmal Picknickplätze und oft Wegweiser.
Zwischen den Wanderungen entspannt man sich auf ruhigen Picknickplätzen, manchmal sogar mit Blick aufs Wasser.
Befasst man sich näher mit der spannenden Historie dieser beeindruckenden Bauten, dann wird man immer wieder auch auf interessante Zusammenhänge zwischen den einzelnen Schlössern stoßen. Das betrifft nicht nur die Adelsfamilien, die in den sehenswerten Häusern lebten oder gar noch leben, sondern auch die Architekten und den Baustil. Besonders der Name Johann Conrad Schlaun ist allgegenwärtig. Der aus Paderborn stammende Baumeister lebte überwiegend im 18. Jahrhundert und war bei zahlreichen Projekten als Architekt für Neubauten oder auch Umbauten tätig. Seine Handschrift trägt die der Barockkunst und bei vielen der Gebäude, bei denen Schlaun die Bauleitung innehatte, erkennt auch der Laie Ähnlichkeiten und Stilelemente.
Die Ems windet sich malerisch durch die Auenlandschaft.
Auf vergessenen Pfaden
Zahlreiche Wälder gilt es zu erkunden.
In den Hügeln des Münsterlandes
Eine waldreiche Wanderung beschert uns in den Baumbergen jede Menge Ausblicke in alle Richtungen. Sollten diese nicht ausreichen, bleibt immer noch die Besteigung des Longinusturms, der sich am höchsten Punkt des Münsterlandes erhebt und zu einer Pause einlädt.
Gedenkstein mit Plakette am Vaders Platz
PFANNKUCHEN FÜR UNTERWEGS Am Pannkokenhus riecht es gut und wir werden auf dem Wanderparkplatz magisch von dem Duft angezogen. Auch der Blick auf die umfangreiche Speisekarte sorgt dafür, dass wir nicht sofort losziehen und lieber darüber sinnieren, uns für die anstehende Wanderung zu stärken. Zahlreiche Pfannkuchen verlocken uns, die Tour auf später zu verschieben. Es gibt sogar Pfannkuchensuppe – sieh mal einer an. Wir sind überzeugt, dass wir hier einkehren werden, aber lieber wollen wir uns später für die erfolgreiche Wanderung durch die Baumberge belohnen. Also drehen wir dem Gasthof zunächst den Rücken zu und überqueren die Straße.
DURCH DEN WALD Sogleich geht es in den Wald hinein und nach gut 350 Metern an einer T-Kreuzung nach links. Die ersten Schritte sind getan und so langsam laufen wir uns warm. Und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn auf der Tour geht es vom ersten Schritt an bergauf. Nicht steil und nicht schwer, aber eben bergauf. Kein Wunder, denn nachdem wir den Wald verlassen und zwischen zwei Feldern unterwegs sind, bemerken wir, dass die Landschaft um uns herum leicht hügelig ausfällt. Unser erstes Zwischenziel erhebt sich dabei auch noch direkt vor uns und wir erreichen es, indem wir an einer kleinen Landstraße nach rechts abbiegen und sofort an der ersten Möglichkeit nach links wenden.
Tipp
LONGINUSTURM
Das Café 18|97, benannt nach der Grundsteinlegung des Turms, befindet sich im unteren Bereich des Bauwerks und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Radfahrer und Motorradfahrer entwickelt. Nach dem Abstieg über die 200 Stufen des Turms bietet das Café zahlreiche Teespezialitäten sowie Kaffee, Kuchen und Flammkuchen an. Südlich des Turms befindet sich am Hang des Berges zwischen zwei Hofanlagen eine Senke. Je nach Witterung ist sie ein kleiner Tümpel, eine Feuchtwiese oder einfach nur trockenes Gelände. Fest steht aber, dass es sich hierbei um das Quellgebiet der Stever handelt, die nach 58 Kilometern in die Lippe mündet (www.longinusturm.com).
Die Bruder-Klaus-Kapelle lädt zu einer Pause ein.
Der Longinusturm ist ein beliebtes Ausflugsziel.
AUF DEN WESTERBERG Der Westerberg ist mit seinen 188 Metern über dem Meeresspiegel nicht nur der höchste Punkt der bereits erwähnten Baumberge, sondern gleich vom ganzen Münsterland. Auch wenn es sich nur um eine von mehreren sanften Kuppen in der leicht welligen Landschaft handelt, lässt sich der Westerberg nicht übersehen. Auf ihm wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts der Longinusturm errichtet, der mit seinen 32 Metern Höhe und einer Aussichtsplattform ein wunderbares Panorama über weite Teile des Münsterlandes ermöglicht.
LONGINUSTURM Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, die Aussicht am und vom Longinusturm zu genießen, bevor wir der Straße südwärts folgen und dabei den ersten Abstieg auf dieser Wanderung unternehmen. Zwischen den Feldern geht es bis zum Waldrand, vor dem wir nach links abbiegen und wenig später auf einem schmalen Pfad wandern. Dieses Vergnügen ist jedoch nur von kurzer Dauer, wenig später folgen wir dem wenig befahrenen Sträßchen namens Baumberg. Rund 400 Meter hinter einem Hof zweigt ein Feldweg scharf nach links ab. Wir folgen ihm, um wieder in den Wald hineinzugelangen und nach rechts abzubiegen.
IN DEN BAUMBERGEN Der Weg ist breit genug, damit wir auch mit mehreren Personen bequem wandern können. Sogar eine Fahrradroute ist hier ausgewiesen. Und zwar in Richtung Luseberg und Hoheberg. Der Begriff Berg mag bei 181 bzw. 182 Höhenmetern vielleicht übertrieben klingen, aber irgendwoher muss ja der Name des Naturschutzgebietes Baumberge kommen. Doch keine Sorge, ein steiler Anstieg oder gar alpines Wandern ist hier weiterhin nicht zu erwarten. Eher ein gemächliches Auf und Ab. Linker Hand genießen wir den Wald, während auf der rechten Seite unser Blick über die Felder streift. Eine nach rechts abzweigende Allee ist uns Zeichen, hier nach links auf einen schmalen Waldweg einzubiegen.
VADERS PLATZ Wir bleiben geradeaus bis zu einem Anwesen, hinter dem wir nach links gehen und stets geradeaus Vaders Platz erreichen. Die Bezeichnung leitet sich nicht vom Vater oder Vadder ab, wie man es vielleicht etwas flapsig sagen würde. Vielmehr handelt es sich um den Familiennamen eines langjährigen Vorsitzenden des Baumberge-Vereins. Professor Josef Vaders führte den Verein von 1898 bis 1931. An Vaders Platz biegen wir rechts ab und folgen dem leicht abwärts führenden Weg, an dem wir schon das nächste Zwischenziel sehen – die Bruder-Klaus-Kapelle.
AUSBLICKE AN DER KAPELLE Die Bruder-Klaus-Kapelle, umgeben von einigen im Halbkreis wachsenden Bäumen und im Fachwerkstil errichtet, ist nach Norden hin ausgerichtet. Dort befinden sich auch einige Sitzbänke, auf denen wir Platz nehmen und ebenfalls nach Norden den Blick schweifen lassen. Und das sogar richtig weit. Denn hier spürt man definitiv, dass der Begriff Baumberge so falsch nicht ist. Wir sind deutlich auf einer Anhöhe und können weit in die Landschaft schauen. Nur zwei Kilometer vor uns sehen wir zum Beispiel den etwas wuchtig wirkenden Turm der St.-Dionysius-Kirche in Havixbeck. Und wenn wir nach rechts blicken, erkennen wir einen deutlich schlankeren, dafür aber höheren Kirchturm. Er markiert die St.-Pantaleon-Kirche, die immerhin über neun Kilometer entfernt ist und sich bereits im Ortsteil Roxel der Stadt Münster erhebt. Viele andere Landmarken erläutert uns eine gravierte Metallplatte mit den entsprechenden Richtungszeigern.
PFANNKUCHEN AM ENDE