17,99 €
Rund um den Niederrhein stellt sich die Frage: Gibt es hier noch ursprüngliche Natur zu entdecken? Auf den Spuren dieses Ausflugsführers werden Sie ganz schnell feststellen: Ja, die gibt es! Ob eine Vogelbeobachtungstour um die Bislicher Insel, eine Wanderung durch den Diersfordter Wald oder ein Picknick nahe des Johannesturms. Lassen Sie sich auf 39 Touren in die Wildnis des Niederrheins entführen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Farbenfroh überquert man die Brücke in Oberhausen.
Michael Moll
Zu Fuß, mit dem Rad und auf dem Wasser durch ursprüngliche Natur
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Willkommen am Niederrhein
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Schwierigkeitsgrade
Einleitung
Zu Fuß
1Zum Geleucht – Zeichen des Bergbaus
Wanderung auf die Halde Rheinpreußen
2Über die Himmelstreppe zum Hallenhaus
Hinauf zur Halde Norddeutschland
3Wilde Achterbahn für Fußgänger
Tiger & Turtle
4Auf dem Irmgardispfad unterwegs
Zum Mittelpunkt von Viersen
5Beinahe wie an der Nordseeküste
An den Wisseler Dünen
6Auf Holzbohlen durch den Wald
Diersfordter Wald
7Entspannung im Rheurdter Wald
Besuch am Schloss Bloemersheim
8Einmal tief durchatmen, bitte
Solegarten Kevelaer
9Gemütlicher Spaziergang mit Einkehr
Von der Burg Uda zum Auffelder Bauerncafé
Mit dem Rad
10Radeln mit Aussichten am Dürsberg
Niederrheinische Fotostrecke
11Auf den Spuren der Geschichte
Klever Reichswald
12Unterwegs im Zonser Grind
Wo der Rhein über sein Ufer schwappt
13Kultur und Natur auf einer Tour
Unterwegs am Schloss Dyck
14Von Schloss Moyland nach Louisendorf
Naturtour mit Genuss
15Radeltour durch die Dämmerberge
Schloss Raesfeld
16Der Rhein und das Hochwasser
Schenkenschanz
17Entspannte Radrunde um den Wald
Uedemer Hochwald
18Barock am Niederrhein
Terrassengarten Kamp-Lintfort
19Rückkehr der Natur
Landschaftspark Duisburg
20Zu Besuch am Konfluenzpunkt
Vom Mercator-Denkmal zum Kleinbahnmuseum
Entspannt im Grünen
21Rhein, so weit das Auge reicht
St. Vitus Hochelten
22Skulpturen mitten im Wald
Steinmännchen Kleve
23Das verschwundene Gewässer
Im Waldgebiet Leucht zum Sauren Venn
24Treppauf im Wald
Rundblick vom Johannesturm
25Mammutbäume an der niederländischen Grenze
Besuch auf einer Sequoiafarm
26Tiere an der NABU-Station Haus Wildenrath
Birgeler Urwald
27Zu einem der Extrempunkte Deutschlands
Westlichster Punkt der Bundesrepublik
28Greifvögel und noch mehr
Zu Besuch am Wildpark Gangelt
29Rundblick über Hückelhoven
Hinauf zur Millicher Halde
30Was aus alten Bahntrassen werden kann
Vom Bahngleis zur Artenvielfalt
Am Wasser
31Sport und Spaß am Wasser
Xantener Nord- und Südsee
32Seenlandschaft im Grünen
Krickenbecker Seen
33Wo die Brücke am Rheinufer endet
Eisenbahnbrücke Wesel
34Rees, der Rhein und das Meer
Zum Aussichtspunkt am Reeser Meer
35Naherholung zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet
Auf der Sechs-Seen-Platte in Duisburg
36Fluss im Wandel
An der Emschermündung
37Auf Vogelbeobachtungstour
Bislicher Insel
38Wasser in idyllischer Lage
Zum Rotbachsee und noch weiter
39Ideal für eine Gassirunde
Tüdderner Fenn
PS:
Register
Impressum
Leicht
4Irmgardispfad
5Wisseler Dünen
7Schloss Bloemersheim
8Solegarten Kevelaer
9Burg Uda
12Zonser Grind
13Schloss Dyck
14Schloss Moyland
16Schenkenschanz
17Uedemer Hochwald
18Kamp-Lintfort
20Konfluenzpunkt
22Steinmännchen Kleve
23Saures Venn
25Sequoiafarm
26Birgeler Urwald
27Westlichster Punkt
28Wildpark Gangelt
29Millicher Halde
30Gleis der Artenvielfalt
32Krickenbecker Seen
35Sechs-Seen-Platte
36Emschermündung
39Tüdderner Fenn
Mittel
1Halde Rheinpreußen
3Tiger & Turtle
11Klever Reichswald
15Dämmerberge
19Landschaftspark Duisburg
21St. Vitus Hochelten
31Xantener Nord- und Südsee
33Eisenbahnbrücke Wesel
34Reeser Meer
38Rotbachsee
Mittel
2Halde Norddeutschland
6Diersfordter Wald
10Dürsberg
37Bislicher Insel
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Weglänge
Höhenunterschied
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Der Niederrhein zeigt sich von seiner grünsten Seite.
In der Region geht es oft hoch hinaus.
EINEN AUSFLUGSFÜHRER ÜBER DEN NIEDERRHEIN ZU SCHREIBEN, ist gar nicht so einfach. Denn von dem, was die Region bietet, könnte man locker einen Zweibänder oder gar eine Trilogie erschaffen. Es gibt so viel zu entdecken und zu bereisen, dass man sich dafür viel Zeit nehmen sollte, um die vielen Ausflugsmöglichkeiten zu genießen. Die Region im Grenzgebiet zu den Niederlanden ist überwiegend von weiten Ebenen geprägt. Das macht sie zum Beispiel für leichte Wanderungen attraktiv. Die wenigen Erhebungen wie der Oermter Berg oder der Hülser Berg sind allesamt recht überschaubar. Um diese Weite zu überblicken, sind oftmals Aussichtstürme vorhanden. Und wenn diese nicht ausreichen, dann helfen gleich ganze Hügel, die von Menschenhand erschaffen wurden, wie die Halden bei Moers oder Hückelhoven, die einen tollen Fernblick ermöglichen und dennoch leicht zu besteigen sind.
Zwischen der landwirtschaftlichen Nutzung der niederrheinischen Region befinden sich zahlreiche Schätze der Natur, die mit den Touren in diesem Buch erwandert oder mit dem Rad erfahren werden können. Dazu zählen zweifellos die Bislicher Insel mit ihrer spannenden Vogelwelt, das Große Venn im Diersfordter Wald und eine Vielzahl an Naturschutzgebieten, in denen sich eine bunte Vielfalt an Flora und Fauna tummelt.
Darüber hinaus kommt aber auch die Kultur nicht zu kurz. Schloss Moyland, Kloster Kamp und die Wallfahrtskirche von Kevelaer sind nur einige Beispiele für geschichtsträchtige und sehenswerte Bauwerke, die Sie am Wegesrand entdecken werden. Erleben Sie gemütliche Wanderungen und Radtouren zu tollen Ausflugszielen auf beiden Seiten des Rheins, von denen einige sogar über die Landesgrenze hinausgehen und Sie in die benachbarten Niederlande geleiten.
Herzlichst,
Im Westen Nordrhein-Westfalens begeistert der Niederrhein mit weiter Landschaft, vielen Radwegen, mehreren Aussichtstürmen und entspannender Natur. Für tolle Ausflüge ist alles vorhanden.
Am Niederrhein hat man sich das Knotenpunktsystem der Niederlande ganz genau angeschaut und es hier auch eingeführt. Dabei handelt es sich um ein Leitsystem für Fahrradfahrende, mit dem verschiedene wichtige Kreuzungen mit einer Nummer versehen wurden. An diesen sogenannten Knotenpunkten stehen Informationen bereit, welche die nächsten Knotenpunkte sind und in welcher Richtung man diese erreicht. Übrigens, auch wenn man das System oft auf die Niederlande zurückführt, die es populär gemacht haben, so stammt es eigentlich aus Belgien, wo es in den 1980er-Jahren erfunden wurde.
Die Region besitzt mit dem Flughafen Niederrhein (Weeze) sogar internationalen Anschluss.
Der Niederrhein gilt zwar als flach, doch dank des Niederrheinischen Höhenzugs gibt es sogar Hügel mit einer Höhe von 106 Metern. So hoch ist der Klever Berg als höchster natürliche Punkt der Region Niederrhein. Und auch sonst kann es schon mal leicht rauf- und runtergehen.
Den Einfluss der Niederlande merkt man vor allen Dingen beim Thema Radfahren. So wurde das Knotenpunktsystem als Orientierung für Radler übernommen und auch Windmühlen gibt es jede Menge. Aber auch sonst ist deutlich, dass die Grenzen nur noch auf dem Papier existieren.
Zons bei Dormagen befindet sich an Rheinkilometer 718. Von dort fließt der Fluss bis Rheinkilometer 860, wo er die Grenze zu den Niederlanden überquert.
Die Hafenanlage in Duisburg-Ruhrort gilt als der größte Binnenhafen Europas und zählt zu den größten Binnenhäfen der Welt. Die 21 Hafenbecken haben dabei eine Uferlänge von 40 Kilometern.
Nordrhein-Westfalen besitzt zwölf Naturparks. Einer davon ist der Naturpark Maas-Schwalm-Nette, der sich mit seinen fast 900 km2 grenzüberschreitend am Niederrhein und in den Niederlanden erstreckt. Sein Name leitet sich von den drei prägenden Flüssen ab, wovon die Maas allerdings komplett auf niederländischer Seite verläuft.
Das Kernkraftwerk in Kalkar, ein sogenannter Schneller Brüter, wurde als Kooperationsprojekt der Niederlande, Belgien und Deutschland im Jahr 1985 fertiggestellt. Doch er wurde unter anderem aus Sicherheitsgründen nie in Betrieb genommen. Nach dem endgültigen Aus im Jahr 1991 war dieses Atomkraftwerk die größte Investitionsruine Deutschlands. Über eine Zeitungsanzeige wurde das Kraftwerk an einen niederländischen Investor verkauft, der dort einen Freizeitpark, das Wunderland Kalkar, ins Leben rief.
Der Niederrhein kann sich ganz gut selber versorgen. So kommt es einem zumindest vor, wenn man zu Fuß oder mit dem Rad in der Region unterwegs ist. Spargelfelder, Gemüse und Obst findet man zuhauf. Das Schöne daran ist, dass dadurch nachhaltig eingekauft werden kann und die Produkte nur kurze Wege zurücklegen. Zahlreiche Hofläden und Bauernmärkte bieten die regionalen Produkte an.
Rundturm der Burg Uda
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Gehzeit
Länge
Höhenunterschied
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
Sonne
Schatten
Bademöglichkeit
ÖPNV
Fahrrad
ANFORDERUNGEN
LEICHT
Kurze, moderate Runden ohne extreme Steigungen oder Gefälle
MITTEL
Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/oder längere Runden, die etwas mehr Kondition und körperliche Fitness erfordern
SCHWER
Diese Runden erfordern Kondition und körperliche Fitness. Hier geht es gut auf und ab, auch über etwas längere Distanz. Sie sind für geübte Wanderer in jedem Fall unproblematisch.
Willkommen im Grenzgebiet zu den Niederlanden
So einladend wirkt es am Schloss Dyck.
Grenzenlose Ausflüge ermöglicht uns der Niederrhein. Und das aus dreierlei Gründen. Zum einen ist der Niederrhein vielfältig und bietet jede Menge Natur, Erlebnisse und Abenteuer. Zum anderen sind die Grenzen des Niederrheins fließend: Im Norden geht er in das benachbarte Münsterland über, wobei hier die Grenze zwischen den beiden Regionen noch relativ einfach ist. Ganz grob gesagt, kann man hier den Verlauf der A3 als Übergang vom Niederrhein zum Münsterland betrachten. Weiter südlich, also flussaufwärts am Rhein entlang, ist die Abgrenzung schon nicht mehr so einfach. Duisburg und Oberhausen liegen rechtsrheinisch und werden oft als Teil des Ruhrgebiets gesehen. Und das sind sie auch, doch nicht umsonst heißt die Fußballarena in Oberhausen Stadion Niederrhein. Noch viel spannender wird es jedoch, wenn man zwei verschiedene Einwohner von Moers befragt, ob sie am Niederrhein oder im Ruhrgebiet leben. Dann bekommt man sicher drei unterschiedliche Antworten – überspitzt gesagt. Moers liegt nämlich linksrheinisch, und so möchte man sich durch den Fluss klar vom Ruhrgebiet absetzen. Andere wiederum erinnern an die Bergbaugeschichte, die eine Verbindung zu den anderen Städten des Ruhrgebietes darstellt. Schon im Jahr 2012 lud der Presseclub zu einer Diskussion ein, bei der der damalige Bürgermeister anwesend war, um über diese Gretchenfrage zu debattieren.
Noch schwieriger wird es ein weiteres Stück südlich. Düsseldorf und Köln – Niederrhein oder Rheinland? Schon alleine diese beiden rivalisierenden Städte in einen Topf werfen zu wollen, wäre so, als würde man in der Landeshauptstadt Kölsch bestellen und am Dom ein Altbier trinken. Man kann’s ja mal versuchen. Daran sieht man also, wie grenzenlos es am Niederrhein zugeht. Der dritte Grund für die grenzenlosen Ausflüge ist aber dann im Gegensatz dazu eine klar definierte und deutlich sichtbare Grenze. Sie liegt im Westen des Niederrheins und markiert den Übergang zum Nachbarland, den Niederlanden. Hier grenzen sich Niederrhein und Niederlande deutlich voneinander ab. Doch Schengen-Abkommen sei Dank ist auch diese Grenze mittlerweile nur noch eine Formalität. In der Praxis ist sie für Wanderer und Radtouristen oft gar nicht zu sehen und man fragt sich womöglich, in welchem Land man gerade unterwegs ist. Das kann einem zum Beispiel sehr schnell im Naturpark Schwalm-Nette passieren. Da besucht man gerade eben noch die Mammutbäume der Sequoiafarm und im nächsten Augenblick weisen Schilder zu den Maasdünen auf niederländischer Seite hin. Kein Wunder also, dass es in diesem Buch auch grenzüberschreitende Wanderungen gibt. Bei Elten, der nördlichsten Ortschaft am Niederrhein – zumindest das ist eindeutig geklärt –, statten wir auch den Niederlanden einen Besuch ab.
Eine gute Ausschilderung ist oft vorhanden.
Manche Pfade können durchaus schmal sein.
Doch das Grenzenlose hat auch Grenzen. Und zwar ausgerechnet am westlichsten Ende Deutschlands beziehungsweise Nordrhein-Westfalens, das gleichzeitig auch der westlichste Punkt des Niederrheins ist. Dieser Ort gehört zu den vier Zipfeln unseres Landes und ist ein beliebtes Ausflugsziel, dem wir uns auch in diesem Buch widmen. Doch genau dieser Ort ist so geschaffen worden wie die Ecke eines Raumes, nur dass es eben die Ecke eines Landes ist. Ein Übertreten der Grenze in den nächsten Raum, beziehungsweise richtig formuliert in das nächste Land, ist nicht möglich.
In Raesfeld begeistern das Schloss und die dazugehörige Kapelle.
Grenzerfahrungen ganz anderer Art macht man zum Beispiel auch in Duisburg. Hier ist es aber die Physik, die Grenzen aufzeigt, denn ein Looping auf einer begehbaren Achterbahn ist leider nicht möglich. Doch rein optisch bietet die Skulptur Tiger & Turtle genau das. Sie ist Ziel einer Wandertour von Krefeld über den Rhein in den Südteil Duisburgs und man möchte Anlauf nehmen, um in der begehbaren Skulptur einmal auf dem Kopf stehen zu können. Doch die Erdanziehungskraft lässt sich nicht austricksen. Um aber stattdessen zu Fuß hoch hinaus zu gelangen, nutzt man einfach die künstlichen Berge, die der Mensch geschaffen hat. Auf die Halden des Bergbaus gelangt man mittels Rundweg oder über eine Vielzahl an Stufen entsprechender Treppenaufstiege. Tiger & Turtle steht auf solch einer Halde, doch auch in Moers, Neukirchen-Vluyn und in Hückelhoven gibt es Halden zu besteigen. Sie erinnern an längst vergangene Tage der Bergbaugeschichte und sind allesamt mit weiteren interessanten Kunstobjekten versehen – sogenannten Landmarken. Mal ist es ein Hallenhaus, anderenorts eine Treppe, die in den Himmel steigt, und nicht zuletzt eine Grubenlampe. Mehr Bergbautradition geht nicht.
Doch nicht nur der Mensch hat sehenswerte Ausflugsziele erschaffen. In erster Linie ist die Natur verantwortlich, dass wir am Niederrhein durch wunderbare Wälder streifen können, die in nicht seltenen Fällen zu Naturschutzgebieten erklärt wurden. Viel Grün, viel Wasser und viel Natur erlebt man am deutschen Unterlauf des Rheins, bevor dieser über die Staatsgrenze verschwindet.
Einmal tief durchatmen sollte man an der Sole in Kevelaer.
Außerdem gibt es auf den Wegen am Niederrhein jede Menge zu entdecken.
Genussvoll lässt sich der Niederrhein mit seinen zahlreichen Naturschutzgebieten auf Schusters Rappen erleben. Ab in die Wanderschuhe und los geht’s.
An heißen Sommertagen freut man sich über die kühlenden Wälder der Region.
Wanderung auf die Halde Rheinpreußen
Diese Tour bietet uns alles, was wir uns von einer Wanderung wünschen. Angefangen beim Durchstreifen des Waldes bis hin zu einem Aufstieg, der mit einem tollen Panorama belohnt wird. Dieses genießen wir im Schatten einer einmaligen Skulptur.
Von der Halde Rheinpreußen blickt man über den Rhein ins Ruhrgebiet.
LOHHEIDESEENachdem wir den kleinen Parkplatz vor einem Vereinsheim verlassen haben, wenden wir uns nach rechts und sind schon direkt nach wenigen Metern mitten im Wald von Baerl. Gleich an der ersten Möglichkeit hinter dem Kinderspielplatz biegen wir nach rechts ab und folgen dem Waldweg in nördliche Richtung. Mehrere Abzweige von unserem Hauptweg ignorieren wir, bis wir nach rund 900 Metern an eine T-Kreuzung gelangen, an der wir uns links halten. Wo die Orsoyer Allee und der Schlotweg aufeinandertreffen, gehen wir auf dem Schlotweg halb links weiter. Wenig später finden wir uns am Ufer des Lohheidesees wieder.
ORSOYER BERGUnserem Plan folgend, den See zu umrunden, wenden wir uns nach rechts auf den Uferweg und wandern an den Anlegestellen der hiesigen Seglergemeinschaft vorbei. In der Rechtskurve vor dem Bahngleis gehen wir nach links und halten uns an den Uferweg, der uns zwischen den Bäumen hindurch schöne Blicke auf den See ermöglicht. Wir gelangen zur Baerler Straße, wo wir ganz nebenbei Duisburg verlassen und auf die zu Rheinberg gehörende Wohnsiedlung Orsoyer Berg treffen. Hier wenden wir uns erneut nach links, gehen an einer Handvoll Wohnhäuser vorbei und genießen den Uferweg am Lohheidesee.
WALDWANDERUNGDem kurvigen Verlauf von Ufer und Weg folgend gelangen wir zu einem Parkplatz am Damschenweg. Hinter einer scharfen Linkskurve sehen wir einen kleinen Weg nach links abzweigen, auf den wir einschwenken. Dann spazieren wir wieder näher am Seeufer entlang. Ein bisschen genauer müssen wir schauen, denn am westlichsten Punkt des Sees befindet sich zu unserer Rechten ein kleines Wäldchen, durch das ein schmaler Pfad führt und uns zur Straße Laakmannsfeld bringt, womit wir uns gleichzeitig vom Lohheidesee verabschieden. Über den zunächst kurvigen Waldweg gelangen wir zu einer Gabelung, an der wir halb rechts weiter gehen und anschließend der fast schnurgeraden Buchenallee durch den Wald folgen. Auf der Buchenallee könnten wir theoretisch geradeaus weiterwandern und kämen direkt wieder an unserem Ausgangspunkt heraus. Doch wer will das schon? Wir haben ja noch etwas vor.
Tipp
ZECHE RHEINPREUSSEN
Die Zeche Rheinpreußen, durch den Abraum der gleichnamigen Zeche entstanden, war eine bedeutende Kohlemine im Ruhrgebiet und spielte eine Rolle in der industriellen Revolution in Deutschland. Die Mine wurde im 19. Jahrhundert erbaut und produzierte Kohle für die wachsende Stahlindustrie. Heute ist die Zeche Rheinpreußen ein wichtiger Teil der Industriekultur in der Region. Der sogenannte Schacht IV mit seinem weithin sichtbaren Förderturm befindet sich südlich der Halde. Das dazugehörige Maschinenhaus kann an Sonntagen zwischen Mai und Oktober besichtigt werden.
Das Geleucht markiert die Halde.
Bei einer Rast genießt man den Ausblick.
Weiter unten wartet der Waldsee darauf, erkundet zu werden.
WALDSEE IM BAERLER BUSCHSo biegen wir also an der Kreuzung mit der Orsoyer Allee rechts ab und folgen dem Waldweg bis zu einer Landstraße. Wir verlassen den Wald, überqueren vorsichtig die Straße und sehen bereits hier mit dem sogenannten Geleucht unser eigentliches Ziel auf der Wanderung. Doch zunächst überqueren wir auf der folgenden Fußgängerbrücke noch die A42, die als Emscherschnellweg bezeichnet wird. Bei Wanderungen in dieser dicht besiedelten Region sind solche Begegnungen oft unvermeidlich. Doch gleich an der ersten Gelegenheit wenden wir uns nach links, überqueren noch ein Bahngleis und stehen unmittelbar vor dem idyllischen Waldsee im Baerler Busch. An seinem Ufer wandern wir rechts entlang und haben an verschiedenen Lichtungen immer wieder einen schönen Blick über das Gewässer hinweg zur bewaldeten Halde Rheinpreußen.
GRUBENLAMPE AUF DER HALDEAm Ende des Sees treffen wir auf die Römerstraße, halten uns links und gehen hinter einem Parkplatz halb rechts auf einen Weg, der uns nun stets im Zickzack nach oben bringt, bis wir an einer Lichtung herauskommen und unterhalb des Geleuchts stehen. An der Grubenlampe legen wir natürlich eine Pause ein und genießen den Ausblick nach Osten über den Rhein und Duisburg hinweg, wo uns besonders die Beeckerwerther Brücke mit ihren zwei rot leuchtenden Pfeilern auffällt. 74 Höhenmeter muss man überwinden, um vom Fuße der Halde Rheinpreußen das Gipfelplateau zu erreichen. Einmal oben angekommen, steht man immerhin rund 100 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist nur eine von vielen Halden im Ruhrgebiet, war aber eine der ersten, die begrünt wurden. Der Abraum stammt von der weiter südlich gelegenen, einstigen Zeche Rheinpreußen, die bereits im Jahr 1971 stillgelegt wurde. Viele Halden im Ruhrgebiet sind mit einer Landmarke von Weitem aus deutlich erkennbar. Auf der Halde Rheinpreußen ist es die Grubenlampe, die an die Tradition der Bergleute erinnert, die mit diesem sogenannten Geleucht unter Tage fuhren. Nur, dass diese Lampe gleichzeitig in zehn Metern Höhe eine Aussichtsplattform bietet. Gleich darüber befindet sich die Lichtinstallation, die einen Teil der Halde Rheinpreußen Nacht für Nacht kunstvoll erleuchtet.
ABSTIEG VOM BERGNach der Rast steigen wir von der Halde Rheinpreußen wieder ab und haben dabei eine große Auswahl an breiten Wegen und schmalen Pfaden. Um nicht den Überblick zu verlieren, benutzen wir den steilen Pfad, der links neben den Betonquadern an der nordöstlichen Seite der rot gepflasterten Fläche bergab führt. Wir wandern bis zu einer Lichtung und steigen wenig später auf Stufen die Halde hinab bis zur Römerstraße, die uns nun als Waldweg wieder am Ufer des Waldsees vorbeiführt. Mit einigen Unterbrechungen, die wir uns am Ufer gönnen, gelangen wir zu einer Fußgängerbrücke, die uns erneut über die Autobahn und die folgende Landstraße führt. Ein wenig im Zickzack gegangen und schon verlassen wir den Baerler Busch an der Stelle, an der wir ihn betreten haben.
INFO
TOURENCHARAKTER
Mittelschwere Wanderung mit deutlichem Anstieg auf eine Halde
AUSGANGS-/ENDPUNKT
Parkplatz Buchenallee, 47199 Duisburg(GPS: 51.492813, 6.665936)
ANFAHRT
Mit dem Auto auf der A42 bis zur Ausfahrt Duisburg-Baerl; mit dem Bus zur Haltestelle Duisburg Restaurant Liesen
TOURISTENINFORMATION
niederrhein-tourismus.de, moers.de
EINKEHR
Rucksackverpflegung
Auf dem breiten Schotterweg gelangt man nach oben.
Hinauf zur Halde Norddeutschland
Gleich zwei Halden auf einmal erleben wir auf dieser Wanderung. Treppensteigen werden wir dabei auch, und es sind nicht gerade wenige Stufen. Dafür werden wir mit tollen Fernblicken in die Weite des Niederrheins belohnt.
Die Halde erreicht man über zahlreiche Treppenstufen.
Das sogenannte Hallenhaus ist die Landmarke der Halde Norddeutschland.
AM FUSSE DER HALDE