Wilde Touren Münsterland - Michael Moll - E-Book

Wilde Touren Münsterland E-Book

Michael Moll

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Beschreibung

Weite Landschaften, kleine und gemütliche Ortschaften sowie jede Menge Naturerlebnisse machen aus dem Münsterland ein Kleinod, für das man unbedingt sein Fahrrad und seine Wanderschuhe rausholen sollte. Ab aufs SUP oder zum Picknick im Grünen, vom Halterner Stausee bis zum Rosengarten von Seppenrade, kommen Sie mit zu den unterschiedlichsten Touren. Wildheitsprädikat garantiert!

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Die Region bietet viel Natur, etwa im Naturschutzgebiet Ichterloh.

Michael Moll

Wilde Touren

MÜNSTERLAND

Zu Fuß, mit dem Rad und auf dem Wasser durch ursprüngliche Natur

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

INHALT

Vorwort

Willkommen in der Münsterländer Natur

Bruckmann-Tourenfinder

Piktogramme und Schwierigkeitsgrade

Einleitung

Zu Fuß

1Zwischen den Feldern von Capelle

Zum Dreiländereck von Nordkirchen

2Bärlauch in den Wäldern

Picknickplatz mit Fernblick in Capelle

3Südliches Flair mit Flamingos

Unterwegs am Zwillbrocker Venn

4Zwischen Moor und Kanal

Auf Holzbohlenwegen durch das Venner Moor

5Wo die Weiber hocken

Wanderung zu den Dörenther Klippen

6Zurück in die Vergangenheit

Unterwegs auf dem »LandStreifer Zeitreise«

7Raus aus der Stadt

Hinauf zur Windmühle am Höxberg

8Rund um schroffe Geländeeinschnitte

Genusstour am Lengericher Canyon

9Fernblicke in das Ruhrgebiet

Durch den Wald zum Turm Flaesheim

10Blütenzauber in Legden

Spaziergang zum Dahliengarten

11Kapelle mit Fernblick

Unterwegs auf dem Ludgerusweg

Mit dem Rad

12Rund um Nordkirchen

Mit dem Fahrrad auf den Pättkestouren

13Wo sich Landschaften erholen

Entspannte Radrunde zu den Borkenbergen

14Unterwegs im Tiergarten

Auf Schlössertour in Raesfeld

15Begegnung mit den Schnepfen

Reise durch die Metelener Heide

16Abstecher zum Lilienvenn Lienen

Auf den Spuren des Bibers in Ostbevern

17Mit der Fähre über die Ems

Radtour zwischen Emsdetten und Rheine

18Zum höchsten Punkt im Münsterland

Quellen-Radtour zum Longinusturm

19Auf ehemaligen Bahntrassen unterwegs

Mit dem Rad von Rheine nach Coesfeld

Entspannt im Grünen

20Rundgang durch den Naturwildpark

Tierbegegnungen in Dülmen

21Freies Leben im Münsterland

Besuch auf der Wildpferdebahn Dülmen

22Wo der Teufel die Steine fallen ließ

Erholung an den Düwelsteenen

23Einmal tief Luft holen in Rheine

Ausflüge an der Saline Gottesgabe

24Entdeckertour in traumhafter Landschaft

Die Westruper Heide bei Haltern

25Grenzüberschreitende Tour

Im Amtsvenn nach Holland

26Fernwanderweg im Süden

Stippvisite auf dem Hohe-Mark-Steig

27An der Berkel nach Vreden

Der Bockwinkel bei Stadtlohn

28Vogelbeobachtung in rauer Landschaft

Durch das Emsdettener Venn

29Aromaduft im Münsterland

Der Rosengarten von Seppenrade

30Von wegen Kurzbesuch

Rund um den Aussichtsturm Melchenberg

31Picknickplatz mit Kräutern

Essbare Stadt Warendorf

32Biberfamilie am Picknickplatz

Erholung an der Bever

33Exotische Bäume im Münsterland

Botanischer Garten in Ibbenbüren

Am Wasser

34Wo Kanäle aufeinandertreffen

Rundgang am Nassen Dreieck

35Strukturwandel bei Neuenkirchen

Die Trichtertürme am Offlumer See

36NRW, Niedersachsen und die Niederlande

Badespaß am Dreiländersee

37Mit der Möwe über den See

Kurzurlaub am Halterner Stausee

38Von Seen und ehemaligen Kanälen

Rundgang an der Stever bei Olfen

39Ein Schloss und viel Wasser in Steinfurt

Unterwegs am Bagnosee

40Reise in das Universum

Rundweg um den Pröbstingsee

41Mit Dr. Eike unterwegs

Wald-Klima-Pfad am Hiltruper See

PS:

Register

Impressum

TOURENÜBERBLICK

Leicht

1Dreiländereck Nordkirchen

2Capelle

3Zwillbrocker Venn

4Venner Moor

6LandStreifer Zeitreise

10Dahliengarten

11Baumberge mit Ludgerusweg

12Pättkestour Nordkirchen

15Schnepfentour

16Biberroute

17Emsfähre

19Bahntrassentour

Mittel

5Dörenther Klippen

7Höxberg

8Lengericher Canyon

9Flaesheimer Turm

13Borkenberge

14Raesfeld

18Longinusturm

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwer

Gehzeit

Weglänge

Höhenunterschied

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour mit Laufrichtung

Tourenvariante

Ausgangs-/Endpunkt der Tour

Wegpunkt

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Die Bäume schützen vor Sonne und Regen.

Bisweilen ist man auf Holzbohlen unterwegs.

Vorwort

AB IN DIE NATUR, DAS KANN ICH NUR EMPFEHLEN. Es müssen nicht immer der Bayerische Wald, der Schwarzwald oder die Ostsee sein. Es gibt auch im Münsterland jede Menge Flora und Fauna zu entdecken und zu erleben. Für die einen liegt das Münsterland gleich vor der Haustür, für andere wiederum lohnt es sich, einen Kurzurlaub irgendwo zwischen Warendorf und Bocholt einzulegen.

Als Kind des Ruhrgebiets bin ich in der Großstadt aufgewachsen, aber trotzdem bin ich mit der Natur vertraut. Denn das Ruhrgebiet besitzt ebenfalls viele schöne grüne Ecken und durch meine Arbeit als Reisebuchautor und Wanderführer komme ich natürlich viel rum. Doch es ist schon etwas anderes, wenn man die Haustür hinter sich schließt und das nächste Naturschutzgebiet gleich um die Ecke nur wenige Schritte entfernt ist. Das weiß ich zu schätzen, seitdem ich im Münsterland lebe.

Sicher, die Region ist auch von der Landwirtschaft geprägt. Doch gerade die kleinen Asphaltwege, die von Dorf zu Dorf führen und wenig befahren sind, eignen sich hervorragend für eine entspannte Radeltour. Und dann gibt es da ja noch die Pättkestouren. Diese Art von schmalen Pfaden durch die Landschaft und teilweise entlang von Feldern sowie unter dichten Baumkronen hindurch erlebt man auch nicht allerorten.

Und dann hätten wir da noch die Hügel. Denn das Münsterland ist nicht nur flach, sondern bietet stellenweise eine sanft hügelige Landschaft. Von diesen Erhebungen aus kann man weit in die Ferne blicken, und sie sind gerade einmal so hoch, dass sie eben diesem Fernblick nicht im Wege stehen. Alles in allem ist dieses Wechselspiel zwischen Wäldern und Feldern mit den Dörfern und Häusern, die wie in die Landschaft getüpfelt aussehen, ein Augenschmaus. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß – einfach raus und genießen! Ich wünsche Ihnen mit diesem Buch als kleinem Leitfaden viel Spaß.

Ihr

Willkommen in der Münsterländer Natur

Im Norden Nordrhein-Westfalens bezaubert das Münsterland mit weiten Ausblicken, langen Radwegen, märchenhaften Schlössern und viel Natur. Genau die richtigen Voraussetzungen, um ins Grüne zu starten.

100-Schlösser-Route

Das Münsterland steht geradezu für den Fahrradtourismus und ist ein Eldorado, um mit dem Drahtesel die vielen Ortschaften auf überwiegend flachen Radwegen zu erkunden. Die 100-Schlösser-Route bietet dazu am Wegesrand sehenswerte Natur und Architektur, die einen Abstecher wert sind. Die 100-Schlösser-Route besteht außerdem nicht nur aus einer einzigen Fahrradstrecke, sondern teilt sich in vier große Radwege auf. Sie verlaufen über das gesamte Münsterland bis hin zum Tecklenburger Land und bilden rund um die Fahrradstadt Münster vier große Schleifen in jede Himmelsrichtung.

188Meter

Auch das Münsterland hat Erhebungen. Die höchste heißt Westerberg und bringt es auf eine Höhe von immerhin 188 Metern.

Mehr als30Picknickplätze

Über 30 Picknickplätze gibt es im Münsterland, die vom regionalen Tourismusverband ausdrücklich empfohlen werden. Ob im Stadtpark, am Schloss oder mit Blick auf den See – den dazugehörigen Picknickkorb sollte man nicht vergessen.

Aasee in Münster

Nur wenige Gehminuten sind es vom Schloss Münster bis zum lang gestreckten Aasee. Er wurde als Stausee angelegt und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.

415Naturschutzgebiete

Auch wenn das Münsterland stark von der Landwirtschaft geprägt ist, liegt hinter fast jeder Milchkanne auch gleich ein Naturschutzgebiet.

Verwechslungsgefahr

Es gibt sowohl in Münster als auch in Bocholt einen Aasee. Beide haben nichts miteinander zu tun. In Ibbenbüren nördlich des Münsterlandes erstreckt sich gleichfalls ein Aasee.

Johann Conrad Schlaun

Der Baumeister lebte im 18. Jahrhundert und war in der Region als Architekt bei zahlreichen Neu- und Umbauten tätig. Seine Handschrift ist die der Barockkunst und bei vielen der Gebäude, bei denen Schlaun die Bauleitung innehatte, erkennt sogar der Laie Ähnlichkeiten und seinen typischen Stil.

Moore

Vor allem im westlichen und nordwestlichen Münsterland existieren mehrere Moorlandschaften. Diese raue Naturlandschaft ist ein Paradies für die Tierwelt, lässt sich in Teilen aber auch erwandern. Gelegentlich ist man sogar auf Holzbohlenwegen unterwegs, die charakteristisch für Wanderungen in einem Moor sind.

Wohnmobilstellplätze

Wer mit dem Wohnmobil verreist, kennt das: Am liebsten steht man naturnah und mit der Möglichkeit, sofort die Umgebung zu erkunden. Im Münsterland gibt es jede Menge Übernachtungsplätze, die als Ausgangspunkt für Touren in der Region dienen – zum Beispiel den Wohnmobilstellplatz Nordkirchen. Er ist gleich von drei Naturschutzgebieten umgeben, es sind nur wenige Pedalumdrehungen zu den Pättkestouren und lediglich zehn Gehminuten bis zum Westfälischen Versailles.

Bruckmann-Tourenfinder

Für jeden Tag die richtige Tour

Einen Besuch wert: der Dahliengarten in Legden

INFO

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

Gehzeit

Länge

Höhenunterschied

Einkehr

kindergeeignet

Sehenswürdigkeit

wintergeeignet

Sonne

Schatten

Bademöglichkeit

ÖPNV

Fahrrad

ANFORDERUNGEN

LEICHT

Kurze, moderate Runden ohne extreme Steigungen oder Gefälle

MITTEL

Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/oder längere Runden, die etwas mehr Kondition und körperliche Fitness erfordern.

SCHWER

Diese Runden erfordern Kondition und körperliche Fitness. Hier geht es gut auf und ab, auch über etwas längere Distanz. Sie sind für geübte Wanderer in jedem Fall unproblematisch.

Einleitung

Vielfältige Natur und Kultur

Die Tanzlinde von Rheine muss gestützt werden.

Weite Landschaften, kleine und gemütliche Ortschaften sowie jede Menge Naturerlebnisse machen aus dem Münsterland ein Kleinod, für das man unbedingt sein Fahrrad und seine Wanderschuhe rausholen sollte. Denn das Münsterland bietet eine Vielfalt an Attraktionen und Möglichkeiten. Zwar hat die Region im nördlichen Nordrhein-Westfalen keinen Anschluss an die Küste und bietet auch keine alpinen Gipfel, dafür aber Seen, Flüsse, Kanäle, Naturschutzgebiete, malerische Altstädte, Aussichtstürme, spannende und raue Moorlandschaften, Schlösser sowie zahlreiche Burgen und Herrenhäuser. Eine sehr gute Infrastruktur zum Wandern und Radfahren macht das Münsterland zu einem idealen Reiseziel für den Sonntagnachmittag, für den Tagesausflug oder Wochenendtrip und zugleich für einen längeren Aufenthalt.

MÜNSTER STEHT IM MITTELPUNKT

Im Zentrum der Region steht die namensgebende und größte Stadt Münster. Sie ist als Fahrradstadt Deutschlands berühmt. Darüber hinaus schrieb sie mit dem Westfälischen Frieden Geschichte. An vielen Orten im Münsterland trifft man gleichfalls auf Geschichte. Ob das nun die traditionsreiche Historie der Pferdezucht in Warendorf ist oder ob man in Gronau den Klängen der Rock- und Popmusikgeschichte lauscht. Udo Lindenberg lässt grüßen. Ein Blick in die Vergangenheit lohnt sich an allen Orten und nicht zu vergessen sind außerdem die vielen entzückenden Schlösser und Burgen, die jede Menge zu erzählen haben.

100-SCHLÖSSER-ROUTE

Nicht umsonst wurde diese Strecke zur 100-Schlösser-Route zusammengefasst, womit man wieder beim Thema Fahrrad ist. Sie verbindet auf einer Gesamtlänge von fast 1000 Kilometern die Herrensitze und Wasserschlösser des Münsterlandes. Der Fernradweg ist nicht ein einziger in sich geschlossener Radweg, sondern er besteht aus vier weitläufigen Rundkursen. Die kürzeste Strecke ist etwas mehr als 200 Kilometer lang und verläuft als Südkurs unter anderem zu den Schlössern Nordkirchen, Westerwinkel, Senden und den Burgen Vischering, Lüdinghausen und Hülshoff. Im Westen geht es auf einer Strecke von etwas mehr als 300 Kilometern beispielsweise zu den Schlössern Raesfeld, Ahaus und Lembeck. Dieser Westkurs ist übrigens die einzige Route, die nicht an der zentral gelegenen Stadt Münster vorbeiführt. Ähnlich lang ist der Nordkurs, auf dem man das Schloss Münster und das Schloss Steinfurt besucht, aber auch einen Abstecher nach Niedersachsen unternimmt und Schloss Iburg oder Burg Bentheim kennenlernt. Zu guter Letzt bleibt noch der 240 Kilometer lange Rundkurs im östlichen Münsterland mit Zielen wie Schloss Hovestadt, Haus Borg und vielen anderen sehenswerten Bauwerken. Die Bezeichnung 100-Schlösser-Route darf man übrigens nicht wörtlich nehmen, denn es sind keine 100 Schlösser, sondern sogar noch mehr, wenn man alle Herrensitze, Schlossparks und bedeutenden Kirchen bzw. Klöster einbezieht. Aber auch die Natur kommt bei dieser Kombination aus Fahrrad- und Kulturausflug nicht zu kurz. Und Hand aufs Herz: Wer rechnet schon im bevölkerungsreichsten Bundesland mit Wildpferden und Flamingokolonien?

Im Rosengarten von Seppenrade

Auch Störche lassen sich beobachten.

LEICHTE ANREISE

Wer nicht das Glück hat, sowieso im Münsterland zu leben, der kann sich wenigstens über die gute Erreichbarkeit freuen. Die Autobahnen 1 und 31 durchqueren die Region von Nord nach Süd, während die Autobahn 2 das östliche Münsterland in Ost-West-Ausrichtung streift. Darüber hinaus ist das Münsterland von mehreren Bundesstraßen durchzogen, die sehr gut ausgebaut sind. Und dennoch, ist man einmal in der Region und der Natur unterwegs, wird man von dieser guten Infrastruktur nicht gestört – trotz des gut ausgebauten Straßennetzes ist es ruhig in der Gegend. Immerhin hat das Münsterland eine Ost-West-Ausdehnung von rund 120 Kilometern, während man von Nord nach Süd bis zu 70 Kilometer zurücklegen kann.

NATURSCHUTZGEBIETE ALLÜBERALL

Die Region ist stark von der Landwirtschaft geprägt. Aber zwischen den einzelnen Landwirtschaftsflächen erstrecken sich immer wieder Wälder und Naturschutzgebiete. So befinden sich allein auf dem Gemeindegebiet von Nordkirchen bereits drei Naturschutzgebiete, die zum Naturgenuss einladen. Im westlichen und nordwestlichen Münsterland existieren außerdem einige Moorlandschaften. Diese raue Naturlandschaft ist ein Paradies für die Tierwelt, lässt sich in Teilen aber auch erwandern. Gelegentlich ist man sogar auf Holzbohlenwegen unterwegs, die so charakteristisch für Wanderungen in einem Moor sind. Das Münsterland gilt als sehr flach. Im Vergleich zu anderen Landschaften in Deutschland ist es das definitiv, dennoch bietet es stellenweise leicht hügelige Landschaftsformen mit sanften Kuppen.

Das Münsterland bietet viele Wasserflächen zur Erholung.

Diese Brücke führt über den Dortmund-Ems-Kanal.

Der Mensch unterstützt die Vögel mit Nistkästen.

SANFTE HÜGEL

Südöstlich erheben sich beispielsweise die Beckumer Berge, die von der Soestwarte aus tolle Weitblicke ermöglichen, während das Münsterland im Norden mit den Dörenther Klippen in das Tecklenburger Land übergeht. Die Dörenther Klippen sind wiederum ein Teil des Höhenzugs Teutoburger Wald. Der höchste Punkt des Münsterlands befindet sich jedoch westlich von Münster in den sogenannten Baumbergen. Höher als auf den 188 Meter hohen Westerberg gelangt man nirgendwo im Münsterland. Außer man besteigt dort noch den Longinusturm, der einen großartigen Blick über die Landschaft ermöglicht.

UNGEWÖHNLICHE TIERWELT

Neben den einheimischen Wildtieren, die in ganz Deutschland verbreitet sind, trifft man im Münsterland auf zwei besondere Tierarten, die man sonst eher selten oder gar nicht zu Gesicht bekommt. Da wären zum einen die Wildpferde, die die Stadt Dülmen überregional bekannt machten, zum anderen eine Kolonie von Flamingos. Im Sommer erspäht man die rosa Vögel im Zwillbrocker Venn bei Vreden direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Doch dazu später mehr in den Touren.

ZU FUSS

Genussvoll lässt sich das Münsterland mit seinen zahlreichen Naturschutzgebieten auf Schusters Rappen erleben. Ab in die Wanderschuhe und los geht’s.

Auf breiten Wegen geht es durch das Venner Moor.

1 Zwischen den Feldern von Capelle

Zum Dreiländereck von Nordkirchen

Auf einem Rundweg wandern wir zwischen Feldern und erleben gleich zwei geografisch bedeutsame Punkte. Zunächst besuchen wir den Mittelpunkt Nordkirchens, später einen Picknickplatz mitten in der Natur.

Eine ruhige Gegend mit viel Landwirtschaft

IM MITTELPUNKTAltendorf ist weder Dorf noch Gemeinde, sondern die Straße, die Nordkirchen mit Capelle verbindet. In der Mitte der drei Kilometer langen Straße befindet sich der gleichnamige Wanderparkplatz »Altendorf«.

Von hier aus gehen wir nicht in den Wald hinein, sondern bleiben an der Straße und wenden uns auf dem Radweg nach rechts. Fünf Minuten spazieren wir Richtung Nordkirchen, bis uns auf der rechten Seite eine kleine Stele mit einer metallenen Plakette auffällt: Hier sei der geografische Mittelpunkt der Gemeinde Nordkirchen, informiert sie uns. Hier, mitten zwischen Feldern, Wäldern und einer Straße? In der Ferne sind die Gebäude vom Kunsthof Nordkirchen zu sehen. Eine Art Zentrum sucht man hier vergeblich. Doch es hat alles seine Richtigkeit. Die Schlossgemeinde Nordkirchen besteht aus drei Ortsteilen: dem Hauptort Nordkirchen und den Ortsteilen Südkirchen und Capelle. Diese liegen als einzelne Dörfer einige Kilometer abseits des Hauptortes, weshalb sich der berechnete Mittelpunkt aller drei Ortsteile eben hier an der Straße Altendorf befindet – mitten im Grünen.

PICKNICKEN IN DER NATURGeografische Mittelpunkte wie dieser werden als Extrempunkt bezeichnet, genauso wie der nördlichste, südlichste, höchstgelegene Punkt einer Region oder einer Ortschaft. Wir gehen nun wenige Meter zurück zur Bushaltestelle, überqueren die Straße und spazieren durch den Nistenkamp. Am Ende der Straße wenden wir uns nach rechts und folgen dem leicht ansteigenden Weg bis zur Capeller Straße. Sie verbindet die Ortsteile Südkirchen und Capelle. Leider müssen wir ein Stück entlang der Fahrbahn gehen. Aber zum Glück herrscht wenig Verkehr. Gleich hinter dem Baustoffhandel auf der linken Seite lockt uns ein Picknickplatz zurück in die Natur.

Ein kleines Aussichtsplateau lädt uns ein, den Blick über die Grünfläche mit ihren zahlreichen jungen Walnussbäumen schweifen zu lassen. Zurück auf der Straße folgen wir ihr ein Stück weiter in Richtung Osten und biegen gleich hinter den nächsten beiden Feldern nach links ab. Zur Lindert heißt der Weg, der uns an einer Baumschule vorbeiführt und auf dem wir eine Kreuzung erreichen. Hinter einer Baumreihe gehen wir 500 Meter nach rechts, bis wir auf der linken Seite einen weiteren Rastplatz entdecken. Und siehe da, hier befindet sich abermals ein Extrempunkt. Er mag zwar weniger extrem sein, doch von geografischer Bedeutung ist er dennoch. An dem kleinen Picknickplatz ist hierzu eine Markierung angebracht. Sie besagt, dass an dieser Stelle die drei Ortsteile Nordkirchen, Südkirchen und Capelle aufeinanderstoßen. Also eine Art Dreiländereck – nur ohne Länder. Anschließend spazieren wir nach Capelle hinein. Im Ort wenden wir uns auf einer der kleinen Straßen nach links. Das Zentrum des Dorfes ist dank der Pfarrkirche St. Dionysius nicht zu übersehen. Auf dem Rad- und Fußweg neben der Straße Altendorf gelangen wir zurück zum Parkplatz.

INFO

TOURENCHARAKTER

Leichte Wanderung auf überwiegend befestigten Wegen und auf einem kurzen Stück Landstraße

AUSGANGS-/ENDPUNKT

Wanderparkplatz Altendorf, Altendorf, 59394 Nordkirchen(GPS: 51.729454, 7.565586)

ANFAHRT

Mit dem Auto über die A 1 bis zur Ausfahrt Ascheberg und über B 58 und Nordkirchener Straße bis Nordkirchen; mit dem Bus zur Haltestelle Nordkirchen, Pentrop

TOURISTENINFORMATION

www.nordkirchen.de/de/tourismus/startseite

EINKEHR

Rucksackverpflegung

2 Bärlauch in den Wäldern

Picknickplatz mit Fernblick in Capelle

Besonders an heißen Sommertagen bringt diese Wanderung Abkühlung, da sie überwiegend durch das schattige Naturschutzgebiet Ichterloh verläuft. Im Frühjahr hingegen treffen wir auf viele Flächen mit weiß blühendem Bärlauch.

Die alte Eiche lädt zum Erholen ein.

Grüner Ausblick vom Picknickplatz Ichterloh

PURE ENTSCHLEUNIGUNGDer Wanderparkplatz an der Alten Ascheberger Straße macht es einem nicht leicht, aufzubrechen. Inmitten von Feldern, wenig befahrenen Straßen und weiten Ausblicken findet sich hier eine Sitzgelegenheit für ein erstes kleines Picknick. Wie soll das was werden, wenn man gerade erst aus dem Auto ausgestiegen ist und auf dem geplanten Wanderweg noch zwei weitere einladende Picknickplätze warten? Trotz der relativ kurzen Strecke sollte man also jede Menge Zeit für die Wanderung einplanen. Entschleunigung pur.

IDYLLISCHE WALDWANDERUNGDann geht die Wanderung zu allem Überfluss auch noch mit einer Steigung los. Die Alte Ascheberger Straße lassen wir nämlich hinter uns und folgen dem sanften Aufstieg auf der Straße Altefelds Holz. Anstrengend wird es aber nicht, es sind nur ein paar Höhenmeter. Gleich an der ersten Möglichkeit hinter dem Feld auf der linken Seite wenden wir uns nach links und nähern uns dem Waldrand. Willkommen im Naturschutzgebiet Ichterloh – es ist eines von gleich drei Naturschutzgebieten auf dem Gebiet der Schlossgemeinde Nordkirchen. Die Wanderung entpuppt sich als wunderschöne Tour durch einen dichten Wald. Kein Verkehrslärm, keine Maschinen, einfach nur Natur mit zwitschernden Vögeln und ab und zu einem Eichhörnchen, das quer über den Weg springt. Nach kurzer Zeit wird unser Blick abgelenkt. Zu unserer Linken macht uns ein Hinweisschild auf den Geophyten- und Kräuterpfad aufmerksam. Es handelt sich um einen kleinen Lehrpfad, der uns mit zahlreichen Infotafeln darüber informiert, was in der Gegend wächst und gedeiht: Scharbockskraut, Buschwindröschen, Aronstab, Sternmiere und vieles mehr.

BÄRLAUCH AUF DEM WALDBODENDoch das Highlight erlebt man besonders im Frühjahr, genauer gesagt gegen Ende April. Dann breitet sich auf dem Boden des Waldes Ichterloh der Bärlauch aus. Man kann es sogar riechen, wenn der Bärlauch seinen intensiven Duft versprüht. Doch vor allem sieht man den Bärlauch mit seinen weißen Perigonblättern, die weite Teile des Waldbodens bedecken. Gepflückt werden darf er nicht, aber während der Blütezeit werden geführte Touren durch das Naturschutzgebiet angeboten und vielleicht kommen die Teilnehmer dann sogar in den Genuss, einmal kosten zu dürfen. Natürlich nicht von dem Bärlauch, der hier gerade wächst, sondern von dem bereits verarbeiteten, den der Wanderführer bzw. die Wanderführerin mitgebracht hat.

RUND UM HAUS ICHTERLOH