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Es ist der Reisebericht zu meinen Bildern auf der ca. im April 2023 online gehenden Homepage www.2ladys-on-tour. Mit Witz und Charme wird eine Motorradtour beschrieben, von Heringsdorf entlang der Ostseeküste bis zur Kurischen Nehrung. Besucht wird auch ein Storchendorf und das Gelände von Schloß Steinort. Kleine Pannen gehören ebenfalls zum Alltag wie die Begegnung mit einmaligen, liebenswerten Menschen. Verschiedene Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke werden genauso einfühlsam beschrieben wie die Tour selbst.
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Seitenzahl: 72
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Cara Catalina Fox
Von Heringsdorf zur Kurischen Nehrung
Band 1
© 2023 Cara Catalina Fox
ISBN Softcover: 978-3-347-88434-2
ISBN E-Book: 978-3-347-88439-7
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Kapitel 1
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Samstagmorgen, Anfang Juni, kurz vor 5 Uhr, ich glaube ich spinne, es regnet. Die Natur braucht das dringend. Von mir aus gern zwei Stunden später. Das reicht auch noch. Warum ausgerechnet jetzt? Heute soll sie beginnen, meine erste große Tour allein, meine echte erste Tour mit meiner Lady. Ich habe mich für die Ostseeküste entschieden, beginnend auf Usedom und dann immer nordwärts, bestenfalls bis Estland. Ich weiß, das ist für 14 Tage zu viel. Aber bis zur Kurischen Nehrung wäre toll. Na mal sehen, wie weit wir kommen. Während ich meinen Kaffee trinke, lässt der Regen nach. Die Chance muss ich nutzen. Ich steige in meine Klamotten, verabschiede mich von meinem wie so oft traurig und vorwurfsvoll schauendem Hund. Das ist das Einzige, was mir im Moment schwerfällt.
Dann ab auf die Autobahn, ungern aber bis zur Ostsee ist es die schnellste Verbindung. Wir kommen gut voran, es ist nicht viel los. Die erste ordentliche Pause gibt es in Heringsdorf. Pünktlich zum Mittag. Ich hol mir ein Fischbrötchen und ab an den heute windstillen Strand. Dann mache ich mich erst mal im Sand lang und schalte um auf Urlaubsmodus.
Zum Baden ist es leider noch bisschen zu frisch, zumindest für mich. Im Unterbewusstsein höre ich die Schreie der Möwen, die im Sand spielenden Kinder und die Eltern, die nur über ihre Arbeit reden können.
Ich könnte gleich hier liegen bleiben. Keine Arbeit, keine Anrufe, niemand der was will, einfach nur ich mit mir. Das müsste man viel öfter machen. Gesagt ist es immer schnell, wenn man etwas ändern möchte. Nur es dann in die Tat umsetzen, dass es bestenfalls noch zur Gewohnheit wird, da wird es schon schwieriger. Warum nur? Weil man nicht konsequent genug ist, oder Bedenken hat gegenüber Veränderungen? Gegen neue Klamotten oder Autos oder was auch immer haben doch die meisten Menschen auch nichts. Da nehmen sie doch die Veränderung auch hin. Nur die kleinen Dinge im Leben zu verändern, das fällt schwer. Aber gerade die sind es doch, die das Leben wertvoll machen. Ein kleiner Tagesausflug, ein Spaziergang können doch mehr Positives bewirken als ein neuer Fummel. Aber den Fummel kann man vorführen, da wird man bestaunt oder gar beneidet. Der Spaziergang berührt meinen Körper, mein Inneres, meine Seele, meine Einstellung. Damit erreiche ich auf Anhieb keine bewundernden Blicke. Der Mensch, zumindest in der westlichen Welt, ist leider zu sehr auf Äußerlichkeiten fixiert, auf den Schein, nicht auf das Innere, auf das was Ihn eigentlich ausmacht, ihn wertvoll macht.
Auch die Lady hat sich ausgeruht und wir starten wieder. Richtung Swinemünde. Der nächste Geldautomat ist erst mal meine und dann weiter Richtung Rewal. Nach Swinemünde müssen wir mit einer Fähre den Kanal aus dem Stettiner Haff überqueren. Ich bin mit meiner Lady noch nie auf ein Schiff gefahren. Das muss ich mir erst mal in Ruhe anschauen.
Es stehen allerhand Autos an der Fähre an, die schon voll besetzt ist. Ich will mich zu den Autos stellen, da winkt der Mann von der Fähre. Wen meint der? Dann zeigt der so wie Motorrad fahren und winkt wieder. Der scheint uns zu meinen, wir sollen noch mit. Du liebe Zeit. Na dann mal los, zum Überlegen und erst mal schauen gehen bleibt keine Zeit mehr. Und dann rauf auf den Kahn, in die letzte hintere Ecke. Ich bin begeistert. Wir sparen uns die Warterei in der Sonne.
Nach der kurzen Überfahrt genießen wir das Cruisen durch duftende Kiefernwälder, vorbei an saftig grünen Wiesen und durch kleine hübsche Orte. Es gibt reichlich Campingplätze auf unserer Strecke, da werde ich mich jetzt für den nächsten entscheiden. Ein einladend wirkender Platz, alles neu renoviert, den nehmen wir. Die Gaststätte gegenüber der Rezeption ist gut besucht. Die Blicke der Gäste gehören uns. Wir haben ein idyllisches Plätzchen, das Zelt ist schnell aufgebaut. Am Abend begebe ich mich an den Strand und laufe bis in den Ort, in dem es eine Seebrücke gibt. Einige Mutige gehen baden, eine Temperaturanzeige kann ich nicht erkennen. Im Ort sind noch viele Menschen unterwegs, die Gaststätten sind gut besucht. Auch ich habe noch Appetit auf etwas richtig Süßes. Den gilt es noch zu stillen.
Am Strand entlang geht es zurück zum Campingplatz. Ein phantastischer Sonnenuntergang lädt mich ein noch etwas am Strand zu verweilen. Ich setze mich an eine windgeschützte Stelle und schließe die Augen. Das Meer mit seinen Wellen singt mir ein Abendlied, die letzten Sonnenstrahlen schicken noch etwas Wärme auf meinen Körper. Mir gehen viele Sachen durch den Kopf, die mich beschäftigen. Der Wind fängt sie ein und trägt sie fort, hinaus auf das Meer. Dort kann er sie auch gern fallen lassen, für immer und ewig. Ich stelle mir das so bildlich vor. Das muss funktionieren! Weg mit dem ganzen Mist, nur das Schöne bleibt. Mir kommen die Tränen. Es sind sicher wieder Tränen einer Erkenntnis. Die Erkenntnis, Dinge, die man nicht will, gar nicht an sich ranzulassen. Sollen doch alle ihren Sch … alleine machen. Als ich die Augen wieder öffne ist die Sonne schon viel weiter, ich setze meinen Weg fort, bevor es dunkel wird.
Ich schlafe recht gut auf meiner neuen Luftmatratze. Die ist echt super isoliert, vom Boden her. Nur darf ich nicht wieder so viel Luft drauf machen. Das war ganz schön hart. Ich stehe beizeiten auf, packe, mach mich fertig. Nebenan, ein älteres Ehepaar mit Wohnmobil lädt mich noch zum Kaffee ein. Ich lehne dankend ab, mit der Ausrede, dass ich früh nichts zu mir nehmen kann. Obwohl, Kaffee klingt nicht schlecht. Nee, ich will los, das wird mir zu spät. Ist ja lieb gemeint, ich weiß es zu schätzen, aber ich will jetzt was anderes. Wir unterhalten uns noch bisschen und dann geht’s endlich los. Unser heutiges Ziel ist erst mal Kohlberg.
Wir cruisen durch die zum Teil unberührte Natur, mein Blickt schweift oft durch die schöne weite Landschaft. Viele Dörfer liegen auf unserer Strecke. In ihnen wurden schon reichlich Häuser saniert oder neue gebaut. Aber es gibt auch noch viele alte unsanierte, viele alte Bauernhöfe. Die find ich immer besonders magisch. Wenn die erzählen könnten und die alten Bäume, ihre Erlebnisse hinzufügen könnten. Die Bücher würden ganze Bibliotheken füllen. Dann noch Bilder dazu, das wäre Material für einen ganzen Film, eher für eine ganze Serie.
Ich würde auch gern mal einen Film drehen. Mit meiner Lady. Das wäre der Hammer. Man soll die Hoffnung nie aufgeben und immer seine Ziele ansteuern. Ich bin optimistisch.