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Lee Strobel beschließt im Rahmen seiner Tätigkeit als preisgekrönter Gerichtsreporter der "Chicago Tribune", der entscheidendsten Frage der Geschichte auf den Grund zu gehen: Wer lag dort an diesem ersten Weihnachtstag vor 2.000 Jahren in der Krippe? Bei seinen Untersuchungen dringt Strobel zu den Ursprüngen dieses Feiertages vor. Begleiten Sie ihn auf seiner faszinierenden Reise durch die Zeit, wenn er die klaren Beweise für die wahre Identität Jesu von Feiertagstraditionen trennt. Diese Suche kann auch Ihnen die Antwort auf die wichtigste Frage der Weltgeschichte liefern.
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Seitenzahl: 119
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Über den Autor
Lee Strobel gewann nach einem Studium an der Yale Law School mehrere Preise als Gerichtsreporter der Chicago Tribune. Anschließend war er nacheinander Pastor der zwei größten Gemeinden in den USA – der Willow Creek Community Church bei Chicago und der Saddleback Church bei Los Angeles.
Seit seiner Entscheidung für Christus kämpft Lee Strobel gegen die folgenschwere „Vergesslichkeit“ der etablierten Christen. Er setzt sich für alle ein, die große Barrieren zu überwinden haben, um sich auf den christlichen Glauben einzulassen.
Zusammen mit seiner Frau Leslie lebt er in Südkalifornien.
Inhalt
Einleitung
Wer lag an diesem ersten Weihnachten
in der Krippe?
Kapitel 1
Die Augenzeugenberichte
Kapitel 2
Der wissenschaftliche Beweis
Kapitel 3
Das Profil
Kapitel 4
Der Fingerabdruck
Schlussfolgerung
Das Urteil der Geschichte
Zusätzliches Beweismaterial
Anmerkungen
Einleitung
Wer lag an diesem ersten Weihnachten in der Krippe?
Im Nachrichtenraum der Chicago Tribune war es an diesem Heiligabend ungewöhnlich ruhig. Während ich an meinem Schreibtisch saß und meine Gedanken schweifen ließ, musste ich an eine Familie denken, die ich vor einigen Monaten getroffen hatte, als ich an einer Artikelserie über die ärmsten Menschen Chicagos arbeitete.
Die Delgados – die 60 Jahre alte Perfecta und ihre Enkeltöchter Lydia und Jenny – hatten aus ihrer Kakerlaken verseuchten Mietwohnung ausziehen müssen und lebten nun in einem Zwei-Zimmer-Apartment auf der West Side. Als ich die Wohnung betrat, konnte ich kaum glauben, wie leer sie war. Es gab keine Möbel, auf dem Boden lagen keine Teppiche, nichts hing an den Wänden – es gab nur einen kleinen Küchentisch und eine Hand voll Reis. Das war alles. Sie besaßen im wahrsten Sinne des Wortes nichts. Diese Armut war für mich unfassbar.
Auch die 11 Jahre alte Lydia und die 13 Jahre alte Jenny besaßen nur wenig: jeweils nur ein kurzärmeliges Kleid und darüber hinaus einen dünnen, grauen Sweater, den sie sich jedoch teilen mussten. Wenn sie im Winter die halbe Meile durch die eisige Kälte zur Schule gingen, trug Lydia den Sweater einen Teil der Strecke und gab ihn dann ihrer fröstelnden Schwester, die ihn den Rest des Weges trug.
Aber trotz ihrer Armut und der schmerzhaften Arthritis, die der Grund dafür war, dass Perfecta nicht arbeiten konnte, sprach sie dennoch voller Vertrauen über ihren Glauben an Jesus. Sie war fest davon überzeugt, dass er die kleine Familie nicht im Stich gelassen hatte. Wenn ich sie besuchte, spürte ich dort niemals Verzweiflung oder Selbstmitleid; stattdessen strahlte sie Hoffnung und Frieden aus.
Ich verfasste einen Artikel über die Delgados und ging dann rasch zu anderen, aufregenderen Projekten über. Aber während ich an diesem Heiligabend an meinem Schreibtisch in der Redaktion saß, rang ich mit der Ironie dieser Situation: Hier war eine Familie, die im Grunde nichts besaß außer ihrem Glauben, während ich alle materiellen Besitztümer hatte – aber an nichts glaubte. Und tief in mir kam ich mir so leer vor wie ihre kleine Wohnung.
Ich ging hinüber in die Verwaltungsabteilung und lieh mir einen Firmenwagen aus. An diesem Tag kamen nur wenige Nachrichten herein, geschweige denn, etwas von Bedeutung. Mein Chef konnte mich ja anrufen, wenn etwas Wichtiges geschah. Ich beschloss, stattdessen in der Zwischenzeit in die West Homer Street zu fahren und nachzuschauen, wie es den Delgados ging.
Was würde Jesus tun?
Als Jenny mir die Tür öffnete, traute ich meinen Augen kaum. Die Leser der Tribune hatten auf meinen Artikel hin die Delgados mit einem wahren Schatz an Geschenken überschüttet – nun besaßen sie Unmengen an Möbeln, technischen Geräten und Teppichen. Sie hatten einen aufwändig geschmückten Weihnachtsbaum, unter dem unzählige eingepackte Geschenke lagen. Daneben stand Karton über Karton mit Nahrungsmitteln sowie eine umfangreiche Auswahl an Kleidungsstücken, darunter Dutzende von warmen Wintermänteln, Schals und Handschuhen. Und obendrein hatten sie noch Spenden in Höhe von mehreren tausend Dollar bekommen.
Ich war zwar über diesen Strom der Großzügigkeit erstaunt, noch überraschter war ich allerdings von etwas anderem: Perfecta und ihre Enkeltöchter waren gerade damit beschäftigt, einen Großteil ihres neuen Reichtums wegzugeben. Als ich Perfecta nach dem Grund fragte, entgegnete sie in holprigem Englisch: „Unsere Nachbarn sind in Not. Wir können nicht viel haben, wenn sie nichts haben. Jesus möchte, dass wir das tun.“
Diese Antwort überraschte mich zutiefst! Wenn ich in dieser Zeit meines Lebens in ihrer Lage gewesen wäre, hätte ich alles gehortet. Ich erkundigte mich bei Perfecta, was sie über die Großzügigkeit der Menschen dachte, die all diese Dinge gesandt hatten, und wieder überraschte mich ihre Antwort.
„Das ist wunderbar. Das ist sehr gut“, entgegnete sie und deutete mit der Hand auf all die Geschenke. „Wir haben nichts getan, um das zu verdienen – es ist ein Geschenk Gottes. Aber“, fügte sie hinzu, „das ist noch nicht einmal das größte Geschenk. Nein, das feiern wir morgen. Das größte Geschenk ist Jesus.“
Für sie war das Kind in der Krippe das unverdiente Geschenk, das alle anderen überstieg – es war wertvoller als all ihre Besitztümer, wichtiger als Bequemlichkeit und Sicherheit. Und in diesem Augenblick sehnte sich etwas tief in mir danach, diesen Jesus auch kennenzulernen – denn ich erlebte ihn in gewisser Weise in Perfecta und ihren Enkeltöchtern.
Sie hatten Frieden trotz ihrer Armut, während ich trotz meines Wohlstands Sorgen hatte. Sie kannten die Freude der Freigiebigkeit, während ich nur die Einsamkeit des Ehrgeizes kannte. Sie blickten auf der Suche nach Hoffnung himmelwärts, während ich nur auf mich selbst blickte. Sie erfuhren das Wunder des Spirituellen, während ich an die Seichtigkeit des Materiellen gekettet war. Und irgendetwas in mir sehnte sich nach dem, was sie hatten.
Oder, um genauer zu sein, nach dem Einen, der Teil ihres Lebens war.
Während ich kurze Zeit später zum Tribune Tower zurückfuhr, dachte ich über all diese Dinge nach. Plötzlich wurden meine Gedankengänge jäh durch das Knistern meines Funkgerätes unterbrochen. Mein Chef war in der Leitung und schickte mich mit einem neuen Auftrag los. Ich wurde unsanft in die Wirklichkeit zurückgestoßen und schob die Emotionen, die ich während des Besuches bei den Delgados empfunden hatte, zur Seite. Und das, so dachte ich damals, war vermutlich auch eine gute Idee.
Wenn ich in den folgenden Jahren immer wieder einmal an die Delgados denken musste, bemühte ich mich darum, auf der Hut zu sein. Ich bin nicht die Art von Mensch, die sich von Gefühlen leiten lässt. Als Journalist interessiere ich mich viel mehr für Fakten, Beweise, Zahlen und die Wirklichkeit. Jungfrauen werden eben nicht schwanger, es gibt keinen Gott, der als Kleinkind auf diese Welt kam, und Weihnachten ist im Grunde nichts anderes als eine Konsumorgie, die von der Gier der Wirtschaft gelenkt wird.
Das dachte ich damals jedenfalls.
Eine neue Enthüllungsstory
Als Kind hörte ich – wie unzählige andere Kinder auch – mit weit geöffneten Augen und voller Faszination zu, wenn in jedem Jahr die Geschichte über die Geburt von Jesus vorgelesen wurde. Aber als ich älter wurde, kam immer mehr Skepsis mit ins Spiel. Ich gelangte zu dem Schluss, dass nicht nur der Nikolaus lediglich eine Figur aus einem Wohlfühlmärchen war, sondern dass auch diese ganze Sache mit Weihnachten nur auf dem schwachen Fundament von Wunschdenken stand.
Natürlich bot der Glaube an Jesus Christus ehrlichen, aber einfachen Gemütern wie den Delgados Trost. Ja, und er konnte auch die Sehnsucht nach Hoffnung und dem Glauben an irgendetwas von Menschen befriedigen, die die Fantasie der Realität vorzogen. Aber als Zeitungsmensch mit Erfahrung im Bereich des Rechts hatte ich tagtäglich mit Fakten zu tun – und ich war davon überzeugt, dass sie meinen Atheismus stützten und nicht das Christentum.
All dies änderte sich einige Jahre später, als ich mich, durch eine bekannte Bibelstelle inspiriert, in der es um Weihnachten ging, an eine neue Enthüllungsstory machte. In der Geschichte geht es darum, dass ein Engel einer abgerissenen Gruppe von Hirten offenbart: „[…] euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“. War dies damals nur eine „Ente“? Oder eine Halluzination? Oder war es vielleicht doch das zentrale Ereignis in der Geschichte der Menschheit – die Menschwerdung des lebendigen Gottes?
Die Schafhirten waren jedenfalls entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Wie antike Journalisten des 1. Jahrhunderts, die an den Schauplatz eines weltbewegenden Ereignisses geschickt wurden, beschlossen sie: „Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“ Sie zogen los, um die Beweise selbst einer Prüfung zu unterziehen.1
Und genau das tat ich als Reporter der Tribune jeden Tag: Ich nahm Behauptungen unter die Lupe, um zu sehen, ob sie der Wahrheit entsprachen, trennte Gerüchte von Gegebenheiten, ermittelte, was Fakt und was Fiktion war. Angespornt durch die Entscheidung meiner Frau für das Christentum und immer noch von den Delgados fasziniert, beschloss ich, einer Sache auf den Grund zu gehen, die ich heute für die entscheidendste Frage der Geschichte halte: Wer lag an diesem ersten Weihnachten in der Krippe?
Selbst zwei Jahrtausende später wird dieses Thema noch kontrovers diskutiert. „Die wissenschaftliche Debatte über die Identität Jesu verschärft sich: War er Gott, Mensch oder beides?“, hieß es kürzlich in einem Artikel der Tribune. „In zahlreichen Büchern wurde Jesus unter anderem als zynischer Philosoph, apokalyptischer Prophet, Eiferer, Lehrer, Pharisäer, Feminist, radikaler Verfechter der Gleichmacherei und postmoderner Gesellschaftskritiker dargestellt.“
Ich möchte versuchen, in „Was ist dran an Weihnachten?“ dieser Sache auf den Grund zu gehen und zu den Ursprüngen dieses Feiertages vorzudringen. Können wir wirklich darauf vertrauen, dass die Biografen Jesu uns die Wahrheit über seine Geburt, sein Leben, seine Lehren, die Wunder, seinen Tod und seine Auferstehung von den Toten berichten? Legte das Kind in der Krippe später wirklich alle Eigenschaften Gottes an den Tag? Und war das Baby aus Bethlehem auf wundersame Weise wirklich der lang ersehnte Messias?
Begleiten Sie mich durch die folgenden Kapitel, wenn ich die knallharten Fakten über die wahre Identität Jesu von Feiertagstraditionen und -stimmungen trenne. Eines ist klar: Diese Suche kann auch für Sie zum wichtigsten Unternehmen in Ihrem Leben werden.
Kapitel 1
Die Augenzeugenberichte
Kann man den Biografien über Jesu trauen?
Als ich Leo Carter zum ersten Mal traf, war er ein schüchterner, mit leiser Stimme sprechender 17-Jähriger, der in dem Chicagoer Viertel mit der höchsten Verbrechensrate lebte und für sein Alter schon viel – zu viel – erlebt hatte. Seine Zeugenaussage hatte drei Killer ins Gefängnis gebracht. Und es steckte noch immer eine Kugel von einer 38-Kaliber-Waffe in seinem Schädel – eine grausige Erinnerung an eine schreckliche Geschichte, die begann, als er in diesem Viertel beobachtete, wie Elijah Baptist einen Lebensmittelhändler niederschoss.
Leo und sein Freund Leslie Scott spielten gerade Basketball, als sie sahen, wie Elijah, der damals 17 Jahre alt war und schon 30 Arreste auf seinem Vorstrafenregister stehen hatte, Sam Blue vor seinem Lebensmittelladen ermordete.
Leo kannte den Lebensmittelhändler seit seiner Kindheit. „Wenn wir nichts zu essen hatten, dann gab er uns etwas“, erklärte Leo mir mit leiser Stimme. „Als ich ins Krankenhaus ging und sie mir sagten, dass er tot war, wusste ich, dass ich aussagen musste, was ich gesehen hatte.“
Aussagen von Augenzeugen haben großes Gewicht. Zu den dramatischsten Augenblicken in einer Verhandlung gehört, wenn ein Augenzeuge detailliert das Verbrechen beschreibt, das er beobachtet hat, und dann ganz zielsicher auf den Angeklagten als den Täter zeigt. Elijah Baptist wusste, dass er dem Gefängnis nur entgehen würde, wenn er Leo Carter und Leslie Scott irgendwie davon abhalten konnte, ihre Zeugenaussage zu machen.
Also gingen Elijah und zwei seiner Freunde auf die Jagd. Bald spürten sie Leo und Leslie auf, die mit Leos Bruder Henry unterwegs waren, und zerrten sie mit vorgehaltenen Waffen zu einem nahe gelegenen dunklen Ladedock.
„Ich kann dich eigentlich gut leiden“, sagte Elijahs Cousin zu Leo, „aber ich muss es tun.“ Und mit diesen Worten setzte er Leo seine Pistole an den Nasenrücken und drückte ab.
Der Schuss ging los; die Kugel beschrieb einen Bogen, ließ Leo auf dem linken Auge erblinden und bohrte sich in seinen Schädel. Als er auf dem Boden zusammenbrach, wurde ein weiterer Schuss auf ihn abgefeuert. Die Kugel traf ihn knapp neben der Wirbelsäule.
Leo lag am Boden, stellte sich tot und musste miterleben, wie sein schluchzender Bruder und sein Freund brutal aus kürzester Entfernung niedergemetzelt wurden. Als Elijah und seine Gang flohen, brachte sich Leo mühsam in Sicherheit.
Irgendwie überlebte er. Die Kugel in seinem Schädel konnte man nicht entfernen; die Operation war zu gefährlich. Trotz seiner bohrenden Kopfschmerzen, die auch starke Medikamente nicht unterdrücken konnten, wurde er zum einzigen Augenzeugen im Prozess, in dem Elijah Baptist angeklagt wurde, den Lebensmittelhändler Sam Blue ermordet zu haben. Die Geschworenen glaubten Leo, und Elijah wurde zu 80 Jahren Haft verurteilt.
Auch für den Mord an seinem Bruder und an seinem Freund war Leo der einzige Zeuge, der aussagen konnte, dass Elijah und seine beiden Freunde die Täter waren. Und auch hier war sein Wort glaubhaft genug, um die drei für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis zu bringen.
Leo Carter ist einer meiner Helden. Er sorgte dafür, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde, obwohl er einen gewaltigen Preis dafür zahlen musste. Wenn ich heute – mehr als 20 Jahre später – an Augenzeugenberichte denke, dann sehe ich sein Gesicht immer noch vor mir.2
Ein Zeugnis aus einer fernen Zeit
Ja, Augenzeugenberichte sind in der Tat zwingend und überführend. Wenn ein Zeuge die umfassende Möglichkeit hatte, das Verbrechen zu beobachten, wenn er keine Vorurteile oder Hintergedanken hat, wenn der Zeuge vertrauenswürdig und fair ist, dann kann es völlig ausreichen, wenn er im Gerichtssaal auf den Täter deutet, damit dieser zu einer Gefängnisstrafe oder zu Schlimmerem verurteilt wird.
Die Berichte von Augenzeugen sind genauso wichtig, wenn es darum geht, historische Fragen zu untersuchen – auch die Frage, um die es hier in meinem Buch geht: ob Jesus Christus der einzigartige Sohn Gottes ist.
Aber welche Augenzeugenberichte liegen uns heute zu diesem Sachverhalt vor? Besitzen wir Berichte von jemandem, der persönlich mit Jesus zu tun hatte, der seinen Lehren zugehört, seine Wunder gesehen und seinen Tod miterlebt hat und ihm vielleicht sogar nach seiner angeblichen Auferstehung begegnet ist? Haben wir irgendwelche Berichte von „Journalisten“ aus dem ersten Jahrhundert, die Augenzeugen interviewt, unangenehme Fragen gestellt und die Wahrheit gewissenhaft berichtet haben? Und würden diese Berichte den kritischen Einwänden von Skeptikern standhalten?