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In einem Wechsel aus Geschichten und Gedichten verkürzt dieses Adventskalenderbuch die Wartezeit bis zum Heiligen Abend. Eine kleine Maus, zwölf wilde Engel und Max, der ein Geheimnis hat, führen durch die Weihnachtswelt
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Weihnachten
mit
Max und Maus
Ramona Stolle
Ramona Stolle
Weihnachten
mit
Max und Maus
Ein Adventskalenderbuch
für kleine und große Leser
Originalausgabe 1. Auflage November 2013
Umschlaggestaltung: Ramona Stolle
Bilder: Pixabay
Copyright©Ramona Stolle
Weihnachten
mit
Max und Maus
Die Kerzen brennen längst am Baum
Die Menschen haben einen Traum
Von einem Fest im Lichterglanz
Und einem frohen Weihnachtstanz
Mit Frohsinn und mit Heiterkeit
Verkünden Glocken weit und breit
Von einer Zeit, die uns gebracht
Die stimmungsvolle, heil‘ge Nacht
1. Dezember
Olga im Schuh
Gleich hinter dem Schuppen im Garten von Tischlermeister Schramm wohnte Olga, die Maus. Zwei Holzbretter schützten den Eingang in das kleine Mauseloch gleich neben dem Haselnussstrauch. Da Herr Schramm in seinem Garten alle Pflanzen gerade so wachsen ließ, wie sie es wollten, fühlte Olga sich hier sehr wohl. Es gab immer genug zu fressen, ihre Wohnung war sehr gemütlich und wenn ihr langweilig wurde, schlich sie zu dem großen Haus und beobachtete den Tischlermeister. Im Winter musste Olga sehr vorsichtig sein, denn wenn im Garten überall der weiße Schnee lag, dann war so eine graue Maus sehr schnell entdeckt. Die meisten Menschen mochten keine Mäuse, das hatte Olga früh gelernt, deshalb war sie auch überglücklich, als sie eines Tages dieses ruhige Plätzchen fand. Sie wollte keinen Ärger mit Herrn Schramm, deshalb ging sie ihm aus dem Weg.
Als Olga eines Morgens wach wurde, hatte es geschneit. Zum Glück waren genug Vorräte im Haus, sodass sie Zuhause blieb und den ganzen Tag leckere Samen und Beeren futterte. Doch es schneite immer weiter. Tag für Tag und Nacht für Nacht. So viel Schnee hatte Olga noch nie gesehen. Bitterkalt blies der Wind in ihr Wohnzimmer, und sie begann ganz furchtbar zu frieren. Die Bretter vor ihrer Tür konnten die schwere Schneelast kaum noch tragen.
„Das ist nicht gut“, sprach Olga zu sich selbst, „das ist gar nicht gut. Soviel Schnee ist nicht gut für eine kleine Maus.“
Ruhelos lief sie auf und ab und grübelte. Es gab nur eine Lösung für dieses winterliche Problem.
„Ich muss das große Haus vom Tischlermeister erreichen, dann wird alles wieder gut“, schniefte Olga und hüstelte.
Sie hatte sich erkältet.
Als Olga ihre Nase aus dem Mauseloch streckte, landeten sofort ein paar dicke Schneeflocken darauf. Es war bitterkalt, trotzdem krabbelte die Maus dicht am Schuppen vorbei in Richtung Haus. An manchen Stellen lag der Schnee so hoch, dass sie darin versank, an anderen Stellen ließ sie sich von den Windböen vorantreiben. Es war ein langer Weg für so ein kleines Tierchen bei diesem fürchterlichen Unwetter, aber Olga schaffte es. Mit letzter Kraft lief sie auf die Haustür zu, vor der zwei große Schuhe standen. Die musste der Tischlermeister wohl vergessen haben. Sie standen zum Glück so nah am Türrahmen, dass der Schnee sie noch nicht erreicht hatte. Olga überlegte nicht lange, sondern kletterte in den linken Schuh, der eine weiche Fellsohle hatte, rollte sich zusammen und schlief ein. Draußen tobten der Wind und der Schnee, doch die kleine Maus träumte von einem warmen Kaminfeuer, von herrlichen Nüssen und süßen Keksen. Der Traum war so echt, dass Olga das Wasser im Mäulchen zusammenlief. Erst ein Rumpeln und Poltern holte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie purzelte hin und her, rollte von vorne nach hinten und stieß sich ab und zu den Kopf.