Weihnachtsk(r)ampf - Hanna Julian - E-Book

Weihnachtsk(r)ampf E-Book

Hanna Julian

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Beschreibung

Turbulente Gay-Story Miguel plant für seinen Freund Tom und sich das perfekte Weihnachtsfest. Dazu gehören natürlich auch nette Gäste. Dumm nur, wenn die sich als echt schräge Vögel herausstellen. Ein Beo mit losem Schnabel, ein wehrhafter Weihnachtsbaum und allgemeines Geschenke-Chaos sorgen für turbulente Weihnachtsvorbereitungen. Ein Weihnachtsk(r)ampf, der sich für Miguel trotz aller Widrigkeiten lohnt.

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Inhaltsverzeichnis

Zehn Tage bis Heiligabend

Neun Tage bis Heiligabend

Acht Tage bis Heiligabend

Sieben Tage bis Heiligabend

Sechs Tage bis Heiligabend

Fünf Tage bis Heiligabend

Vier Tage bis Heiligabend

Drei Tage bis Heiligabend

Zwei Tage bis Heiligabend

Ein Tag bis Heiligabend

Heiligabend

Weihnachten

Impressum

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Zehn Tage bis Heiligabend

»Lametta oder kein Lametta?« Miguel sah Tom fragend an, während er seinen Löffel über dem Frühstücksei verharren ließ. »Keine Ahnung. Ich würde es mit Salz probieren.« Tom reichte ihm den Streuer und grinste. Miguel nahm ihn entgegen, stöhnte jedoch genervt, weil sein Geliebter so gar keine Entscheidungshilfe für seine Weihnachtsvorbereitungen sein wollte. Er ließ ein bisschen Salz aufs Ei rieseln – draußen rieselte der Schnee seit dem vorherigen Abend. Mal mehr, mal weniger dicht fielen die Flocken vom Himmel und hatten der Stadt tatsächlich ein vorweihnachtliches Ambiente verpasst. Es war Sonntagmorgen und Tom würde gegen Mittag im Schwimmbad sein müssen. Miguel hatte ihn drei Jahre zuvor genau dort kennengelernt – diesen sexy Bademeister mit den blauen Augen und dem kurzen blonden Haar, der ganz offensichtlich an ihm interessiert gewesen war. So einem attraktiven Kerl hatte Miguel weder widerstehen können, noch wollen. Und er selbst konnte sich ebenfalls wirklich sehen lassen, wenn er mit seinen braunen Augen und den dunklen Haaren auch genau das Gegenteil von Tom war. Sie hatten damals die Blicke gar nicht mehr voneinander lassen können und Miguel war in echte Schwierigkeiten geraten, als er merkte, dass man ihm seine Erregung ansehen konnte. Also hatte er sich am Beckenrand herumgedrückt, und Tom – dieser Bastard – hatte genau gewusst, was mit ihm los war. Irgendwann hatte er sich zu ihm an den Rand gehockt und Miguel war ganz warm geworden, als er in Toms Augen gesehen hatte, die ebenso strahlten, wie das Wasser im blau gekachelten Schwimmbecken. »Gibt es Schwierigkeiten?«, hatte er gefragt und diebisch gegrinst. Sein Blick war so begehrlich über Miguels Schulter- und Brustpartie gewandert, dass der absolut keinen Zweifel hatte, einen Schwulen vor sich zu haben. »Keins, bei dem du mir später nicht ganz bestimmt helfen könntest«, hatte Miguel forsch geantwortet. Sein Mut hatte sich ausgezahlt. Die ganze Nacht lang hatten sie sich wie von Sinnen die Seele aus dem Leib gevögelt. Damals hatte Tom ihm also sehr bereitwillig geholfen – ganz im Gegensatz zu den letzten Tagen, in denen Miguel immer wieder versucht hatte, ihn für seine Weihnachtspläne zu begeistern. Das einzige, was in letzter Zeit daran erinnert hatte, dass Tom überhaupt wusste, dass Winter war, waren seine beiden Pullis mit Rentiermotiv, die er praktisch ständig im Wechsel trug. Da er berufsbedingt das tropenähnliche Klima im Schwimmbad gewöhnt war, fror er sogar zu Hause. Miguel hatte sich in der letzten Nacht alle Mühe gegeben, seinem Kerl so richtig einzuheizen … und das war ihm auch gelungen. Trotzdem änderte das nichts an der Tatsache, dass Tom dem Weihnachtsfest reichlich unterkühlt entgegen sah.

»Ich habe dir versprochen, mich um alles zu kümmern, aber ein klein wenig könntest du mir schon helfen. Es ist doch nur deine Meinung, die ich brauche.«

»Nur meine Meinung? Wieso nur?«

»Ach, du weißt doch wie ich das meine. Also, möchtest du viel Lametta am Baum haben oder wenig? Oder gar keins?«

»Wir brauchen keinen Baum. Du musst am zweiten Weihnachtstag doch ohnehin wieder arbeiten, und ich bin an Heiligabend erst gegen Nachmittag zu Hause. Wozu sollen wir da einem Baum den Tod bringen?«

»Ich nehme einen mit Ballen. Das ist sowieso schon entschieden.«

Tom runzelte die Stirn, während er sich Kaffee nachgoss. »Dann willst du also einen Baum mit Wurzeln nach den Feiertagen zum Müll stellen?«

»Quatsch! Den pflanzen wir natürlich ein!« Tom nahm einen Schluck Kaffee, dann deutete er auf Miguels Frühstücksei. »Stimmt damit was nicht? Ich habe es genau so gekocht, wie du es gerne magst.« Miguel beeilte sich, es auszulöffeln. »Doch, ist super!« Tom sah ihm kurz zu, dann fragte er: »Und wo gedenkst du, den ehemaligen Weihnachtsbaum einzupflanzen?« Miguel zuckte mit den Schultern. »Weiß ich noch nicht. Das überlege ich mir noch.«

»Fein, dann überleg mal. Und wenn's recht ist, dann lass mich einfach mit dem ganzen Kram in Ruhe. Du weißt doch, dass Weihnachten überhaupt nicht mein Fall ist. War es noch nie – und es müsste echt ein Wunder passieren, damit sich das ändert.«

Als Tom die Wohnung verlassen hatte, setzte sich Miguel an den Computer. Er durchsuchte Online-Shops nach Weihnachtsdeko und erstellte sich eine Checkliste, was er auf keinen Fall vergessen durfte. Das Geschenk für Tom hatte er natürlich schon längst besorgt und er hoffte, dass der sich wie verrückt freuen würde. Eigentlich konnte Miguel es kaum noch abwarten, es ihm zu überreichen. Aber Vorfreude war nun mal die schönste Freude – auch wenn Tom leider so gar keine Vorfreude zu haben schien. Und gerade deshalb sollte es nicht einfach nur ein Weihnachtsfest werden, sondern ein rundum perfektes, harmonisches und durchaus auch mächtig kitschiges Fest der Liebe. Natürlich sollte auch die Sinnlichkeit nicht zu kurz kommen, denn Miguel wollte eigentlich nur eins: Tom zu einem Weihnachtsfan machen!

Er klickte auf den Bestellbutton und schon bald würden sie um eine bunte Lichterkette in Sternform reicher sein. Irgendwie würde er sie schon noch unterbringen, auch wenn er bereits fünf andere parat liegen hatte. Aber die Dinger gingen ja immer so schnell kaputt, und überhaupt wollte er ja nicht nur den Baum schmücken, sondern auch den Rest der Wohnung. Miguel hatte sich vorgenommen, jeden einzelnen Raum reichlich zu dekorieren. Sogar für das Badezimmer hatte er schon eine ganz besondere Seife bereitliegen. Zimt- und Apfelduft würde sie verströmen. Und damit man im Bad auch garantiert nicht vergaß, dass Weihnachten war, hatte er eine Badeente mit Weihnachtsmannmütze gekauft, die einem Waschhandschuh in Tannenbaumform Gesellschaft leisten würde. Die dunkelroten Handtücher mit den weißen Schneeflocken-Stickereien waren natürlich ein weiteres Muss gewesen. Falls Tom schimpfen würde, weil er so viel Geld für diesen kurzen Anlass ausgegeben hatte, würden sie die Dinger halt das ganze Jahr über benutzen. Eigentlich war die Deko soweit organisiert, aber man stolperte ja immer wieder über etwas Neues, das man noch brauchen konnte. Schon war Miguel dabei, den Mauszeiger über das Foto eines beleuchteten Papiersterns fürs Fenster gleiten zu lassen, um Detailausschnitte in Vergrößerung anzusehen, da fiel ihm etwas Furchtbares ein. Er hatte seinen Zeitplan in einer wichtigen Sache vernachlässigt! Tom wusste noch nichts davon, aber er wollte Kai, Fernando und Miro für den ersten Weihnachtstag zum Essen einladen. An Heiligabend wollten sie ungestört bleiben, aber nachdem sie dann am ersten Feiertag ausgeschlafen hatten, wäre ein bisschen Gesellschaft für die festliche Stimmung bestimmt sehr schön. Er würde eine Gans braten und dazu Rotkohl und Klöße machen. Zum Nachtisch sollte es Mousse au chocolat geben. Tom bräuchte sich um nichts zu kümmern, sondern er könnte einfach nur genießen. Das Dumme war nur, dass Miguel zwar im Kopf schon alles geplant hatte, aber in der Realität ziemlich hinterher hinkte. Siedend heiß fiel ihm ein, dass er die Gäste wirklich schon viel früher hätte einladen müssen. Die Erkenntnis sorgte für einen Schweißausbruch. Ein schöner Weihnachtsplaner war er, wenn er sogar so etwas Wichtiges vergaß, aber an Unwichtiges wie Weihnachtsmann-Quietscheentchen dachte. Wenn er jetzt SMS schrieb, wäre das wohl der schnellste Weg, die Freunde zu erwischen. Andererseits war so eine SMS alles andere als festlich. Und genau so sollte es nun mal nicht ablaufen! Vielleicht eine Mail? Auch nicht viel besser. Ob er es noch schaffen würde, alle drei anzurufen? Er griff zum Hörer und wählte Miros Nummer. Seine Mailbox meldete sich und Miguel hinterließ ihm eine Nachricht, dass er ihn dringend sprechen müsse. Der Versuch, Fernando zu erreichen, schlug ebenfalls fehl. Was aber eigentlich auch kein Wunder war, denn genau wie Miguel war er Kellner im Steak-House und arbeitete gerade. Auch ihm hinterließ er eine Nachricht. Bei Kai hatte er mehr Glück. Der immer gut gelaunte Musiker musste ihm jedoch einen Korb geben. An Weihnachten jagte bei ihm ein Auftritt den nächsten. »Sorry, Miguel, aber wenn du besinnlich feiern willst, meide mich besser in der Weihnachtszeit. Die ist dermaßen stressig für mich, dass ich praktisch ständig unter Strom stehe. Nicht mal zum Ficken komme ich. Na ja … selten. Wir haben da einen neuen Bläser, der nicht nur mit der Tuba umgehen kann.« Miguel beglückwünschte ihn zu dem verführerischen Neuzugang, als Kai ihm auch schon mitteilte, er müsse nun auflegen, da er in weniger als einer Stunde einen Auftritt bei einer Firmenweihnachtsfeier habe. Miguel verabschiedete sich von ihm und fragte sich, wie er überhaupt ernsthaft hatte glauben können, ausgerechnet Kai hätte an Weihnachten Lust auf eine Feier. Vermutlich war der froh, wenigstens einen oder zwei Tage lang mal niemanden sehen zu müssen. Blieb die Hoffnung, dass wenigstens Miro und Fernando Lust hatten, mit ihnen Gans zu speisen. Er war sich allerdings nicht sicher, ob Fernando sich bei ihm und Tom wohl fühlen würde. Er schien zwar kein Problem damit zu haben, dass sie schwul waren, aber normalerweise ließen sie in seiner Gegenwart auch mehr oder weniger die Finger voneinander. An Weihnachten hatte Miguel jedoch vor, Tom auch dann ganz nahe zu sein, wenn sie nicht gerade Sex miteinander hatten. Kleine Küsse, Umarmungen, einfache Berührungen – das gehörte doch nun mal wirklich dazu! Aber Fernando konnte vielleicht schon wegen der Arbeit die Einladung nicht annehmen, denn Miguel wusste nicht, wann er an Weihnachten Dienst hatte. Blieb vielleicht nur noch Miro – da würde ziemlich viel Gans für jeden einzelnen übrigbleiben. Ein schwacher Trost, aber besser als gar keiner ...

Möglicherweise sollte er auch alle Regeln brechen und Toms Eltern einladen. Der Gedanke kam, und ebenso schnell verwarf er ihn auch wieder. Ein harmonisches Fest würde es mit einem Säufer und einer notorischen Besserwisserin wohl kaum werden. Tom drückte sich ständig um irgendwelche Treffen mit ihnen und es käme einer Bestrafung für ihn gleich, wenn sie an den Feiertagen Gelegenheit hätten, ihm das Leben schwer zu machen. Miguels eigene Familie lebte in Spanien. Auch das war eine Überlegung wert gewesen, zu ihnen zu fliegen und dort mit Tom und seiner Familie zu feiern. Aber diesen Plan hatte er schnell aufgeben müssen, da sie beide keinen Urlaub über die Feiertage bekommen hatten. So mussten sie aus dem das Beste machen, was ihnen blieb – der halbe Heiligabend und der erste Weihnachtsfeiertag. Das war schon mehr, als im letzten Jahr, als Miguel hatte durcharbeiten müssen. Klar, an Weihnachten gab es super Trinkgelder, aber traurig war er dennoch gewesen. Vor allem, wenn er die Paare sah, die sich ein nettes Essen mit Wein gönnten und sich ständig verliebt küssten. Da hatte er sich schon sehr zu Tom gewünscht, der zu Hause saß und das Fest ohne ihn ebenfalls nicht genießen konnte. Dass es Tom nicht gestört hatte, Weihnachten nicht mit ihm feiern zu können, wollte Miguel einfach nicht glauben. Sie würden es dieses Jahr genießen – komme was da wolle!

Neun Tage bis Heiligabend

»Boah, guck mal! Sieht das Zeug schwul aus!« Ein Teenager hielt künstliches Tannengrün hoch, das jedoch pink eingefärbt war. An dem Zweig waren lilafarbene Glitzerelfen angebracht, dazwischen prangte eine dicke rosafarbene Schleife. Der Junge warf den Zweig auf den Ladentisch zurück und zog mit seinen Freunden ab. Miguel sah ihnen hinterher, dann zuckte er innerlich mit den Schultern. Einen Moment lang überlegte er, ob er den verschmähten Zweig aus seinem Elend erlösen sollte, aber dann entschied er, dass es Dinge gab, die ihn mehr begeisterten. Der Laden war vollgepackt mit sinnvollem, aber mehr noch mit sinnlosem Zeug, das in die Jahreszeit passte. Schön fand er zum Beispiel die Bilderrahmen mit durchsichtigen Rändern, die man schütteln konnte und es dann Kunststoffschneeflöcken schneite, bevor die Dinger sich wieder am unteren Rand des Rahmens sammelten. Er schüttelte und sah zu, wie der »Schneesturm« sich schon nach kurzer Zeit wieder legte – zu kurz. Er stellte den Rahmen wieder ins Regal. Dann blieb sein Blick an einer Spieluhr hängen, in der ein rotes Pferdekarussell mit lauter Apfelschimmeln seine Runden drehte. Dazu erklang »Kling Glöckchen, klingelingeling« . Vorsichtig packte Miguel das Teil in seinen Einkaufskorb. Dann griff er zu einer Auswahl von Lametta. Da er immer noch nicht wusste, was Tom bevorzugte, entschied er sich dafür, eine Packung in Silber, eine in Gold und eine in Pink zu nehmen. Als er an der Kasse anstand, klingelte sein Handy. Er ging ran, als er sah, dass es Fernando war. »Hey Miguel. Du hast gestern versucht, mich zu erreichen. Ich war arbeiten. Du musst heute Nachmittag arbeiten, das weißt du aber hoffentlich noch, oder?«

»Ja, klar weiß ich das. Hör zu, ich bin gerade in einem Laden. Eigentlich wollte ich dich ja nicht so gehetzt fragen, aber okay … Hast du Lust, mit Tom und mir den ersten Weihnachtstag zu verbringen?«

»Oh, ihr wollt einen Dreier machen? Ist ja lieb von euch, dass ihr mich fragt, aber ich bin immer noch hetero, musst du wissen.« Fernando lachte. Miguel klemmte das Handy zwischen Schulter und Kinn und fischte einen fünfzig Euro Schein aus dem Portemonnaie, als er mit bezahlen dran war. »Ich weiß, dass du hetero bist. Und nein, wir wollen keinen Dreier machen.« Die Kassiererin sah ihn mit großen Augen an. Er lächelte schnell, um ihr zu zeigen, dass er ganz harmlos war. Sie packte seine Sachen schnell in eine Tüte und er verließ den Laden, gefolgt von ihrem Blick.

»Ich dachte, es wäre schön, wenn wir zusammen feiern. Aber dann fiel mir ein, dass du vielleicht am ersten Weihnachtstag arbeiten musst.«

»Ne, ich muss ja zum Glück nicht immer arbeiten, nur weil du frei hast. Aber ich bin schon vergeben. Ich hatte dir doch neulich von dem Date erzählt, das ich hatte. Du weiß schon, die etwas merkwürdige Rothaarige. Es hat sich herausgestellt, dass sie eine Bombe im Bett ist! Und ich finde sie irgendwie inzwischen auch ganz nett. Na ja, wir sind auf jeden Fall verabredet, und bei aller Freundschaft, aber die ziehe ich dir und Tom dann doch vor.«

Miguel fluchte stumm. Da hatte er gerade Hoffnung geschöpft, dass Fernando vielleicht mit von der Partie war, und dann bekam er doch einen Korb – wegen einer feurigen Rothaarigen … Na gut, das musste er wohl einsehen.

»Okay, dann bis später. Wir sehen uns sicher im Wechsel.«

»Ich gehe heute eine halbe Stunde früher. Habe einen Zahnarzt-Termin.« Miguel wünschte ihm alles Gute und legte auf. Mit seinen Errungenschaften machte er sich auf den Weg nach Hause.

»Noch mehr Weihnachtskram? Ich bekomme noch eine Kitsch-Allergie«, begrüßte ihn Tom. Doch ehe Miguel etwas erwidern konnte, küsste Tom ihn. Es war nicht nur ein einfacher Begrüßungskuss, sondern er wurde schnell heiß und sinnlich. Nach einer Weile löste sich Miguel sanft aus der Umarmung. »Darf ich wenigstens meine Sachen ausziehen, bevor du mir so geile Zungenküsse verpasst?«

»Klar, zieh dich aus! Gute Idee!« Miguel grinste. »Eigentlich meinte ich meine Schuhe, Jacke, Schal … «

»Und den Rest. Ich weiß, dass du gleich zur Arbeit musst, aber ich habe riesige Lust auf dich.« Miguel streifte die Schuhe ab und hängte seine Jacke und den Schal an der Garderobe auf. Dann zog er sich den Pullover über den Kopf und sofort wurde er wieder von Tom geküsst und spielerisch ins Schlafzimmer gedrängt. Tom half ihm, auch die restlichen Klamotten auszuziehen. Er selbst beeilte sich ebenfalls, sich von Jeans, Pulli und dem Rest zu befreien. Miguel wurde wie immer ganz schwach beim Anblick seines Geliebten. Er hatte einfach einen Traumkörper – geradezu anbetungswürdig. In seinem knappen Bademeisteroutfit zog er natürlich ständig die Blicke auf sich. Miguel hatte inzwischen seine Angst im Griff, dass mal ein Kerl dabei sein könnte, in den sich Tom Hals über Kopf verlieben würde – wobei er es bei ihm selbst ja getan hatte ... Das gute Aussehen seines Geliebten war die eine Sache, aber ihn mit der stattlichen Erektion zu sehen, war nochmal ein ganz anderes Kaliber – eines, das Miguel nur zu gerne mit dem Mund verwöhnte. Er ging in die Hocke und ließ sich das Objekt seiner Begierde zwischen die Lippen gleiten, um dann langsam und genüsslich daran zu lecken. Tom gab einen kehligen Laut von sich, den Miguel als begeisterte Zustimmung erkannte. Nachdem Miguel sein Tun eine Zeitlang fortgesetzt hatte, fasste Tom ihn an den Schultern, damit er sich erhob. Mit einem neckischen Lächeln und vor Lust glänzenden Augen deutete er aufs Bett. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, gab er dann zu bedenken. Miguel seufzte. Vielleicht hätte er seinen Einkaufsbummel früher beenden sollen, aber die Zeit ließ sich nun mal nicht zurückdrehen. Also machte er das Beste daraus, kletterte aufs Bett und legte selbst Hand an sich, während Tom sich hinter ihn begab.

---ENDE DER LESEPROBE---