Western Legenden 06: Der Pfad zum Sonnenaufgang -  - E-Book

Western Legenden 06: Der Pfad zum Sonnenaufgang E-Book

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Beschreibung

Wah-poo-eta, den die Amerikaner Big Rump nennen, muss mit seinem Volk kämpfen, um den Untergang der Yavapai-Apachen zu verhindern. Im Spätsommer 1869 befindet sich Big Rump mit einem Jagdtrupp in den Bradshaw Mountains. In diesem unwegsamen Berggebiet fühlen sich die Yavapai geborgen. Doch dann wird der Canyon im Herzen der Apacheria trotzdem zur tödlichen Falle. Ein großer historischer Roman aus der Zeit der Indianerkriege. Teil 3 der erfolgreichen Delgado-Saga.Die Printausgabe des Buches umfasst 208 Seiten

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Western Legenden

In dieser Reihe bereits erschienen:

9001  Werner J. Egli Delgado der Apache

9002  Alfred Wallon Keine Chance für Chato

9003  Mark L. Wood Die Gefangene der Apachen

9004  Werner J. Egli Wie Wölfe aus den Bergen

9005  Dietmar Kuegler Tombstone

9006  Werner J. Egli

Werner J. Egli

Der Pfad zum Sonnenaufgang

© 2015 Blitz Verlag

Ein Unternehmen der SilberScore Beteiligungs GmbH

Mühlsteig 10 • A-6633 Biberwier

Redaktion: Jörg Kaegelmann

Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati

Umschlaggestaltung: Mark Freier

Satz: Winfried Brand

Alle Rechte vorbehalten

www.BLITZ-Verlag.de

ISBN 978-3-95719-406-0

Vorwort

1869 sollte sich im Krieg zwischen den Amerikanern und der Nation der Apachen im Südwesten der Vereinigten Staaten von Amerika einiges ändern, nachdem die Öffentlichkeit durch die Presse laufend von den skandalösen Zuständen erfuhr, die dort herrschten.

Beamte des Indian Bureau, des Innenministeriums, des Kriegsministeriums, Reservatsagenten, Armee-Offiziere und private Vertragspartner waren offenbar in eine Reihe von korrupten aber profitablen Machenschaften verwickelt, die in ihrer Art nur durch eine katastrophale Einstellung und eine chaotische Handhabung der Indianerpolitik durch die amerikanische Regierung überhaupt erst möglich waren. Die Leidtragenden waren die Indianer, die entweder in den Reservaten verkamen oder in der Freiheit zum gehetzten Wild wurden, während Regierungsgelder, die für die Rationen ausgegeben wurden, in den Taschen skrupelloser Geschäftemacher verschwanden.

Pressemitteilungen von Kriegsberichterstattern, die in Truppenverbänden der US-Armee eingebettet waren, führten vor allem in den großen Städten im Osten des Landes zu Protesten, regierungskritischen Beiträgen in den Zeitungen und zu entrüsteten Protesten in der Bevölkerung. Um von Regierungsseite aus gegenzusteuern und die öffentliche Meinung wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, autorisierte Präsident Grant einen Ausschuss von Bevollmächtigten für Indianerangelegenheiten, der sich aus Persönlichkeiten zusammensetzte, deren hervorstechendste Wesensmerkmale Intelligenz und Menschenfreundlichkeit sein mussten. Dieser Ausschuss wurde mit einem breiten Spektrum an Vollmachten versehen und war schon bald überall im Westen äußerst rührig. Die Bevollmächtigten besuchten in bester Absicht die Indianer in den Reservaten und scheuten keine Mühen, selbst die entlegensten Dörfer aufzusuchen, um ihren armseligen Mündeln neue Kunde vom Großen Weißen Vater zu überbringen, dem Freund aller Menschen, egal ob rot, weiß oder schwarz. Das Fehlverhalten ihrer Vorgänger wollten sie mit neuen Versprechungen vergessen machen. Außerdem beschenkten sie die kriegsmüden, hungernden und in desolaten Zuständen lebenden Menschen gleich mit haufenweise unnützem Krimskrams und versprachen ihnen für die Zukunft ein wundervolles amerikanisches Paradies. Häufig zogen sie mit Friedensverträgen wieder ab, und im Osten der USA wurde verstärkt der Ruf laut, die kostspieligen und unmenschlichen Militäraktionen gegen die Ureinwohner des Landes endlich einzustellen und eine friedliche Reservatspolitik zu betreiben.

Grant hatte auch für diesen Ruf ein offenes Ohr. Er bestellte führende Männer der Kirchen und Missionsvereinigungen und die Vertreter privater Institutionen, die sich mit der Wohlfahrt des amerikanischen Indianers befassten, zu sich. Er ließ durch sie ein Verfahren ausarbeiten, das er in fast allen Punkten guthieß und das als Grants Friedenspolitik bekannt wurde, oft aber auch von Spöttern Grants Quaker Policy genannt wurde.

Während die Bevölkerung im Osten diesen Beitrag zum Frieden feierte, stand man ihm im Westen mit unverhohlener Ablehnung gegenüber. Im Arizona-Territorium, in dem die US-Soldaten den Siedlern kaum genügend Schutz bieten konnten, erfuhr die Politik des Präsidenten eine vernichtende Abfuhr. Sie wurde vom Gouverneurstisch aus genauso heftig und lautstark verurteilt, wie sie in den finstersten Kneipen der Städte, wo sich der Abschaum des Landes traf und die blutigen Apachenskalps wie eine Ware gehandelt wurden, verhöhnt und verdammt wurde.

Die Weißen, die hier lebten und den Apachen das Land abjagen wollten, sahen die Lösung des Problems und die Eroberung der Apacheria nur in der totalen Ausrottung aller Indianer, die als heidnische Wilde angesehen wurden und deshalb ihrer Meinung nach keine Existenzberechtigung hatten.

Prescott, die Hauptstadt des Territoriums, Sitz des Gouverneurs, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Südwestens, war noch immer zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Yavapai und ihre nahen Verwandten, die Apachen, alle Zufahrtsstraßen überwachten und niemand passieren ließen. Für die Bürger der Stadt, für die Rancher und Farmer, die in Prescott Schutz suchten, und für die Prospektoren, die sich nicht mehr in die entlegenen Bergwerke der Bradshaw Mountains wagten, waren die Indianer nichts anderes als eine Plage, die den Fortschritt des Landes gefährdete. Für sie war das Leben eines Apachen nicht mehr wert als das einer Klapperschlange. Sie verließen die Stadt nur noch in Gruppen, bis an die Zähne bewaffnet und von blindem Hass getrieben. Sie sahen sich als Schutztruppen, gaben sich Namen wie Yavapai-Ranger und überfielen schutzlose Dörfer, töteten Frauen und Kinder, vernichteten die Behausungen der Apachen, ihr Hab und Gut und ihre Pferde und Maultiere. Die Apachen schlugen zurück, wo sich ihnen eine Gelegenheit bot, und das sinnlose Blutvergießen, für das eine Motivation zu finden oft schwer fällt, nahm schreckliche Ausmaße an.

Aber nicht nur die Weißen waren es, von denen die Apachen heimgesucht wurden. Ihre schlimmsten Feinde, die Maricopa und die Pima, überfielen regelmäßig ihre Dörfer, seit sie sich mit den Weißen verbündet hatten und ihnen die Armee Rückendeckung garantierte.

Einer der bekanntesten und berüchtigtsten Apachenjäger jener Zeit war der Maricopa-Häuptling Juan Chivari.

Die Maricopa bewohnten die Wüstengebiete am südlichen Rand der Apacheria und waren Verbündete der Pima.

Im Spätsommer 1869 machte sich Juan Chivari mit einigen Kriegern und seinen Brüdern auf, um seinen Todfeind, den Yavapai Häuptling Wah-poo-eta, endlich niederzukämpfen und zu töten. Der Mestize Luis Zamora, ein Mann, der sich im Gebiet der Yavapai auskannte, begleitete die kleine Streitmacht von Maricopa und Pima.

Wah-poo-eta, den die Amerikaner Big Rump nannten, war ein bekannter Kriegsführer seines Volkes. Seine Erfahrungen mit den Amerikanern hatten ihm klar gemacht, dass er und sein Volk dem Untergang geweiht waren, wenn es ihm nicht gelang, die weißen Eindringlinge aufzuhalten, fortzujagen oder zu töten.

Zu der Zeit, als sich Juan Chivari mit seiner Streitmacht auf den Weg nach Norden machte, befand sich Big Rump mit einem Jagdtrupp seines Stammes in den Fußhügeln der Bradshaw Mountains. Weit entfernt, irgendwo am Date Creek, überfielen zur selben Zeit Krieger der Yavapai, die nicht zu Wah-poo-eta gehörten, eine Postkutsche. Der Fahrer und der Begleitmann wurden getötet, eine Kassette mit Lohngeldern geraubt. Einige Tage später begegneten diese Krieger im Castle Creek Canyon den Jägern von Wah-poo-eta, zu denen auch ein junger Warm Spring Apache gehörte. Delgado, der Sohn von Mangas Coloradas.

Hier, in diesem unübersichtlichen Gebiet, fühlten sich die Yavapai sicher. Es waren keine Soldaten in der Nähe. Dass für sie der Castle Creek Canyon trotzdem zu einer tödlichen Falle werden sollte, ahnte keiner von ihnen.

Tucson, Arizona, 1978 und 2015

1. Die Todesfalle

Delgado erwachte, als der Junge aufstand.

Es war Nacht. Schwarz ragten die zerklüfteten Felswände des Canyons in den Sternenhimmel. Der Canyon wurde von den Weißaugen Castle Creek Canyon genannt, weil die Felsformationen aussahen wie Schlösser und Kirchen oder Türme. Die Apachen bezeichneten ihn als Tal der Stille.

Der Junge ließ die Decke von seinen Schultern gleiten, gähnte und rieb seine Hände gegeneinander. Es war die erste kalte Nacht des Jahres. Der Wind kam von Norden und hatte die Hitze des Tages schnell aus dem Canyon vertrieben. Der Mond war nicht zu sehen, aber sein Licht tropfte wie flüssiges Silber von den Klippen und Felsrändern.

Der Junge hatte die Nacht hindurch unruhig geschlafen. Das lag vielleicht daran, dass er vor wenigen Tagen ein Weißauge getötet hatte. Den Fahrer einer Postkutsche. Ein Mann mit einem schwarzen Bart und nur einem Ohr, der sich unter der umgestürzten Postkutsche verkrochen hatte. Als ihn der Junge entdeckte, stellte sich der Postkutschenfahrer tot. Der Junge kauerte sich hin und beobachtete ihn eine Weile. Er sah nirgendwo Blut. Ein Arm des Fahrers schien gebrochen zu sein. Es konnte auch sein, dass der Fahrer sich das Genick gebrochen hatte. Der Fahrer lag still. Aber dann bemerkte der Junge, wie sich seine Brust leicht hob und senkte. Das war kaum zu erkennen. Der Junge ergriff seine Lanze mit beiden Händen und stieß sie dem Fahrer von der Seite tief in die Brust, tötete ihn mit diesem einen wuchtigen Stoß, weil ihn die Spitze der Lanze mitten ins Herz traf.

Zusammen mit dem Jungen und zwei anderen Kriegern hatte Delgado diese Nacht in einer Sandmulde des Arroyo verbracht, der sich in vielen Krümmungen durch den Canyon wand. Hier, unter einer überhängenden Böschung und hinter ein paar Steinbrocken, hatte sich die Wärme des Tages eingenistet, und es dauerte lange, bis sie der Kälte gewichen war. Erst gegen Morgen begann Delgado zu frieren, denn einer der anderen hatte ihm die Decke weggezogen.

Der Junge merkte, dass er Delgado aufgeweckt hatte. Er kauerte sich hin. „Ich wollte dich nicht aufwecken“, sagte er. „Aber ich hatte einen bösen Traum. Böse Mächte aus dem Schattenreich haben mich in eine Falle gelockt.“ Der Junge lachte leise. „Ich bin tot, Bruder.“

„Du hast unruhig geschlafen“, bemerkte Delgado. Er kannte den Jungen gut. Er war ein Sohn von Pa-kah-te und hieß Antero. Er zählte fünfzehn Winter und er hatte schon drei Pima getötet. Sein Vater, seine Mutter und zwei von seinen Schwestern waren von Pima und von weißen Skalpjägern ermordet worden. Der Junge hatte noch eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder. Er musste für sie sorgen.

Delgado setzte sich auf, rieb seine Arme und sah sich um. „Unsere Welt ist eine schöne Welt“, sagte er. „Schau nur, Antero, dafür kämpfen wir. Dass uns diese Welt erhalten bleibt.“

„So zu leben wie wir es wollen“, sagte Antero, während er sich ebenfalls umsah. „Von dem, was die Weißaugen besitzen, wollen wir nichts haben.“

„Das stimmt. Sie besitzen nichts, wenn sie geboren werden und sie besitzen nichts, wenn sie gestorben sind, aber in der Zeit dazwischen sind sie verrückt genug um zu glauben, dass sie uns unsere Freiheit nehmen könnten.“

Es war still im Canyon. Kein Wind. Keine Tiere. Die Stille konnte jene benommen machen, die in ihr nichts hörten. Nicht die Stimmen der Vorfahren. Nicht den Atem der Geister. Nicht das Flüstern der Toten. Pajaro Pinto, der Delgado empfahl, standfest zu bleiben und bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Siki, das Mädchen, das er zu seiner Gefährtin fürs Leben machen wollte. Die Warnung seines Vaters Mangas Coloradas, der von den Weißaugen hinterrücks ermordet wurde, als er ihnen traute und zu einer Friedensverhandlung gegangen war.

In der Stille hörte Delgado alles, was er hören wollte.

„Es ist so still, ich hörte den Mann sterben, den ich mit meiner Lanze getötet habe“, sagte Antero. „Seinen letzten Atemzug.“

„Denkst du an ihn?“

„In der Nacht habe ich an ihn gedacht. Bevor ich eingeschlafen bin.“

„Deshalb hattest du einen bösen Traum, Antero. Versuche vor dem Einschlafen an schöne Dinge zu denken. An einen Menschen, den du liebst. Dann träumst du einen schönen Traum.“

Eines der Pferde wieherte.

Der Junge wandte den Kopf. Er blickte hinüber zu jener Stelle, wo der Canyon breit wurde. Dort befanden sich die Pferde und die Maultiere. Einige lagen. Andere standen nahe an den Felswänden.

„Ich schaue mal nach den Pferden“, sagte Antero und nahm seine Lanze zur Hand. „Ich mag den Ort hier auch, Bruder, obwohl er voller Geheimnisse ist.“ Er schaute zum Himmel hinauf. „Die Sterne verblassen. Bald ist es Tag, und der Tag bringt das Licht und die Wärme in mein Herz zurück, Bruder.“

Delgado hob seinen Oberkörper an. Erneut wieherte das Pferd und eines der anderen Pferde, die liegend geschlafen hatten, stand auf. Ein Pferd, das aufsteht, macht viele Geräusche. Es grunzte und furzte und als es schließlich stand und gähnte, erscholl der Ruf eines Nachtfalken. Delgado hatte einen solchen Ruf seit langer Zeit nicht mehr gehört. Es schien, als hätte Pajaro Pinto, der alte Schamane, der sein Freund und Lehrer gewesen war, keinen Grund mehr gefunden, sich bemerkbar zu machen.

Delgado sprang auf und sah sich um. Nicht nach dem Falken suchte er, denn der war nirgendwo und überall. Rund um das erloschene Lagerfeuer schliefen Yavapai. Einige dieser jungen Krieger hatten die Postkutsche überfallen, andere waren als Jäger unterwegs. Mehrere von ihnen schliefen dicht beisammen in der Nähe der Feuerstelle, andere hatten sich einen Platz für die Nacht etwas vom Feuer entfernt gesucht. Unter diesen brauchte Delgado nicht lange nach Wah-poo-eta, den die Weißaugen Big Rump nannten, zu suchen. Der Häuptling lag allein im Arroyo, bedeckt von seiner Decke und vom Schattengewirr einiger Sträucher.

Der lang gezogene, schrille Schrei des Falken hatte den Häuptling geweckt. Bei der Feuerstelle waren jetzt auch einige der Jäger aufgewacht.

Die Lanze in der rechten Hand festhaltend, entfernte sich Antero lautlos. Er bewegte sich dabei mit der Geschmeidigkeit einer jungen Raubkatze. Aus ihm wird ein guter Krieger werden, dachte Delgado, während er ihm nachschaute. Der Junge durchquerte den Arroyo. Er ging zu dem hellgrauen Pferd, das vorhin gewiehert hatte, und redete leise mit ihm. Während er mit dem Pferd sprach, ließ er sich auf einem Stein nieder. Das Pferd hörte ihm zu. Es kannte den Jungen, liebte seine sanfte Stimme. Nach einer Weile erhob sich Antero. Ohne Eile ging er auf einen Seitenarm des Canyons zu und verschwand hinter einigen Felsen.

Delgado hielt vergeblich Ausschau nach dem Falken. Er dachte an den alten Mann, der ihm Lehrmeister gewesen war. Pajaro Pinto, der gefleckte Vogel. Er hatte ihm von Welten erzählt, die Delgado nicht gekannt hatte, von Orten, die für ihn in der Unendlichkeit verschollen waren, und von Mächten, die aus dem Reich des Lichtes und aus dem dunklen Schattenreich kamen.

Weißaugen hatten Pajaro Pinto getötet, aber Delgado wusste, dass der Geist des alten Mannes da war, wenn er ihn brauchte. Er konnte ihn finden, wenn er sich selbst verließ und sich mit den Schwingen eines Falken vom Dasein entfernte. So nur war es ihm vergönnt, Pajaro Pinto zu treffen, hoch in den Lüften, tanzend im weißen Licht des Mondes und im Feuer der Sonne.

Delgado blickte zum Himmel auf. Vergeblich versuchte er einen Weg zu finden, der von ihm fortführte. Sein Geist blieb in seinem Körper gefangen, so war es unmöglich, Pajaro Pinto zu finden, den gefleckten Vogel, der zweimal gerufen hatte.

*

Sie schlichen wie hungrige Wölfe durch den Canyon.

Angeführt wurden sie von Juan Chivari, dem alten zähen Mann, dem sie alle vertrauten. Seit vielen Jahren war er ihr Häuptling. Ein ruhmreicher Krieger, der mehr Apachen getötet hatte als jeder andere Mann des Stammes. Er war listig wie ein Fuchs, stark wie ein Bär und mutig wie ein Berglöwe. Juan Chivari hatte seinen Namen von den Schwarzröcken bekommen, und es war ein Name, der Schrecken verbreitete, wo immer man ihn hörte.

Er hasste die Apachen, die seinen Stamm terrorisiert hatten, solange er zurückdenken konnte. Er hasste sie für den Mord an seinem Vater. Er hasste sie für den Tod seiner Mutter und seiner Geschwister, und dafür, dass sie zwei seiner Frauen und einige seiner Töchter verschleppt hatten. Die Freundschaft mit den Amerikanern diente nur seiner Rache, und seine Rache war es, die Juan Chivari am Leben erhielt und ihn immer wieder auf den Kriegspfad gegen seine Todfeinde trieb.

Es war nicht das erste Mal, dass er seine Krieger tief in das Gebiet der Apachen führte. Daheim, in seiner Hütte, hingen mehr als zwei Dutzend Apachenskalps. Sein Tabakbeutel war aus der Brust einer Apachenfrau gefertigt, und um den Hals trug er eine Kette mit den Fingergliedern getöteter Feinde. Auch dieses Mal, hoffte er, würde es ihm gelingen, so viele Apachen wie nur möglich zu töten, ihnen das Herz aus dem Leib zu reißen und die Kopfhaut abzuziehen, so wie es ihm weiße Skalpjäger vorgemacht hatten.

Juan Chivari führte zweiundzwanzig Maricopa und zweiundzwanzig Pima. Er durchstreifte mit ihnen seit mehr als zwei Wochen die Bradshaw Mountains und stieß eines Tages auf die Fährte von Kriegern, die unweit der Stadt Prescott eine Postkutsche überfallen hatten. Die Zeichen der Fährte deuteten unmissverständlich darauf hin, dass es sich bei dieser Bande von Kriegern um Yavapai handelte. Juan Chivari spürte, wie der Hass in ihm aufloderte. Obwohl seine Begleiter an diesem Tag bereits eine lange und beschwerliche Wegstrecke zurückgelegt hatten und einige von ihnen kein Pferd besaßen, ließ er sie ohne Pause der Fährte folgen. Die Bande der Yavapai schloss sich in der Nähe des Castle Creeks mit einer noch größeren Bande zusammen, bei denen es sich um Jäger zu handeln schien. Den Spuren nach waren es jetzt zwei Dutzend Apachen, die an dem Flüsschen entlang zogen und schließlich im Castle Creek Canyon die erste kalte Nacht des Jahres verbrachten.

Juan Chivari kundschaftete das Lager selbst aus. Gemeinsam mit einem seiner Brüder, Pedrito, und mit dem Halbblut Luis Zamora, einem glatzköpfigen und einäugigen Mestizen, der für seine Mordlust berüchtigt war, trennte er sich mitten in der Nacht von seiner Kriegerschar. Seinem zweiten Bruder Antonio befahl er, ihm mit den restlichen Männern und den Pferden zu folgen und dabei aufzupassen, dass die Yavapai sie nicht bemerkten. Er und seine Begleiter brauchten zu Fuß fast drei Stunden, um in die Nähe des Lagers zu gelangen, das die Yavapai errichtet hatten.

Es war lange nach Mitternacht, als sie sich zu einer Anhöhe hinaufschlichen, auf der sich eine dieser merkwürdig geformten Felsformationen zum Himmel reckte. Stille im Canyon. Nichts war zu hören. Kein Geräusch. Kein Laut. Das Feuer der Yavapai flackerte nur noch. Von oben sah es aus wie das glühende Auge eines Monsters, das sich im Schatten der Felsen zum Sterben hingelegt hatte.

Geduldig beobachteten Juan Chivari und seine beiden Begleiter das Lager. Nichts rührte sich. Die Yavapai wähnten sich in Sicherheit. Keine Wachen. Die Pferde schliefen. Einige im Stehen, andere liegend. Weit verstreut lagen die Yavapai-Krieger in ihre Decken eingehüllt.

Am Anfang einer Seitenschlucht tauchten jetzt im Mondlicht Gestalten auf. Die Maricopa und Pima näherten sich. Sie führten die Pferde an den Zügeln. Im Schatten mächtiger Felstürme, ließen sie zwei junge Pferdewächter mit den Pferden zurück. Die anderen schlichen sich ein ausgetrocknetes Bachbett entlang.

Das Feuer der Yavapai war erloschen, als Zamora den Jungen entdeckte, der sich vom Boden erhoben hatte und seine Decke von den Schultern gleiten ließ, obwohl es empfindlich kalt geworden war. Der Yavapai, der in der Nähe des Jungen geschlafen hatte, setzte sich auf und rieb seine Arme und sein Gesicht.

Der Junge kauerte sich nieder. Er schien mit dem sitzenden Mann zu sprechen. Nach kurzer Zeit ergriff der Junge seine Lanze und entfernte sich vom Lager.

„Er ist der erste, den ich töten werde“, sagte Zamora leise. Und als er sein Büffelhäutermesser aus der Scheide zog, war das Schicksal des Jungen schon besiegelt. Zamora löste sich wie ein Schatten von seinen Begleitern und schlich sich einen steilen Geröllhang hinunter in den Canyon. Juan Chivari und sein Bruder Pedrito folgten ihm dichtauf. Unten trafen sie auf die Maricopa und die Pima. Juan Chivari erklärte ihnen, dass sie sich einem Yavapai-Lager näherten und es im Morgengrauen angreifen würden. Fast geräuschlos schlichen sich die Krieger durch den Canyon. Erst, als sie auf Steinwurfweite an das Lager herangekommen waren, brachten sie sich hinter Felsen und Dornenbüschen in Stellung und warteten auf ein Zeichen ihres Häuptlings.

Über den Felsen im Osten begann der Nachthimmel zu verblassen. Der erste Hauch der Morgendämmerung durchbrach die Finsternis. Zamora war inzwischen so nahe an das Yavapai-Lager herangekommen, dass er die einzelnen Schläfer auseinanderhalten konnte.

Der Junge hatte mit einem Pferd geredet. Jetzt entfernte er sich vom Lager. Zamora war bereit, als er den Nachtfalken schreien hörte. Es war bereits das dritte Mal.

Der Junge blieb stehen. Schaute zum Lager zurück, wo der Mann, mit dem er zuvor geredet hatte, bei der Feuerstelle kauerte und das Feuer wieder entfachte. Dann ging der Junge weiter, näherte sich Zamora, näherte sich dem Tod, ohne ihn auch nur zu erahnen.

Das gefiel Zamora. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Die Zeit zum Töten war gekommen. Zamora sah, wie der Junge zwischen den Felsen stehen blieb. Einen Moment zögerte er, dann lehnte er die Lanze gegen einen Stein und griff nach dem Ledergürtel, den er um die Hüfte trug. Er kauert nieder, um sich zu erleichtern.

„Du scheißt zum letzten Mal“, flüsterte Zamora so leise, dass nicht einmal er seine Stimme hörte. Nur noch wenige Schritte. Zamora sprang den Jungen von hinten an und stieß ihm sein Messer in die Kehle, damit er nicht schreien konnte.

„Zu dumm, niemand hört dich sterben, Apache“, sagte Zamora, während der Junge mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen auf den Rücken fiel. Seine rechte Hand griff nach der Lanze, doch bevor er sie zu fassen bekam, fiel sein Arm zurück auf seine Brust. Zamora trat über den sterbenden Jungen hinweg, ergriff dessen Lanze und stieß sie ihm mit Wucht in die Brust. Der Junge streckte sich am Boden aus. Zamora roch das Blut, das dem Jungen aus dem Mund und aus den Wunden lief. Der Geruch wühlte ihn auf. Er sah sich nach den Maricopa und den Pima um. Im ersten Licht des neuen Tages sah er sie, zum Töten bereit.

*

Delgado hatte ein paar dürre Äste eines Mesquitestrauches über ein Glutnest gelegt und blies hinein, bis die ersten Flammen hochzüngelten. Gerade wollte er einige dickere Äste nachlegen, als ihn der dritte Schrei des Falken hochfahren ließ. Er sah sich sofort nach Antero um, doch der Junge war nirgendwo zu sehen. Einige der Pferde waren unruhig geworden. Vielleicht weil der Falke geschrien hatte. Oder war ein Berglöwe in der Nähe? Krieger versuchten, die Pferde zu beruhigen, indem sie sie am Mähnenhaar festhielten und auf sie einredeten.

Delgado erhob sich. Das Licht des Feuers zeigte ihn als großen, breitschultrigen Mann mit dunklem, ebenmäßigem Gesicht, das schulterlange Haar in der Mitte gescheitelt. Wer wusste, wie der große Mangas Coloradas ausgesehen hatte, erkannte Delgado sofort als dessen Sohn. Delgado hatte die gleichen ausdrucksvollen Augen wie sein Vater, einen klaren, offenen Blick und scharf geschnittene Gesichtszüge. Er war noch jung. Keine zwanzig Winter zählte er. Obwohl er schon so viel erlebt hatte, war sein Gesicht noch wenig gezeichnet. Er hatte eine Narbe am Kinnwinkel und eine andere auf der linken Wange, aber es gab keine Wunden, die nicht verheilen konnten. Selbst der Tod seines Vaters, der von Soldaten in Fort McLean im Schlaf ermordet worden war, gehörte einer Vergangenheit an, mit der sich Delgado abfinden konnte, seit ihm Pajaro Pinto die Lehre des Lebens übertragen hatte.

Delgado teilte den blinden Hass anderer Apachen gegenüber den Weißaugen nicht. Er hatte sich entschieden, mit ihnen zu kämpfen, aber er tat dies nicht, um sich zu rächen. Selbst nachdem man Siki, die Tochter von Big Rump, bei einem Überfall auf eine Rancheria getötet hatte, konnte Delgado diesen großen Verlust ertragen.

Dass er mit seinem Volk kämpfen musste, das war auch ihm klar. Er war ein Krieger, und als solcher hatte er Aufgaben. Die Weißaugen bedrohten die Existenz seines Volkes. Sie kamen von überall her in das Land, das sie Apacheria nannten. Sie brachten Tod und Verderben. Sie stahlen, was sie zum Leben brauchten. Sie zerstörten den Frieden der Natur. Sie töteten alles, was nicht ihrer Wertschätzung entsprach. Sie waren dabei, die Sonne, den Mond, die Erde, die Menschenwesen und die Tiere zu töten. Es war die Aufgabe eines Kriegers, Leben zu schützen. Es war seine Aufgabe, den Weißaugen Einhalt zu gebieten. Und dass dies nicht möglich war, ohne die Waffe in die Hand zu nehmen, das hatte sich oft genug deutlich gezeigt. Delgados Vater, Mangas Coloradas, war nach Fort McLean gegangen, um Frieden zu schließen. Ohne Waffe. Er starb durch die Bajonette zweier Wachsoldaten.

Delgado nahm seinen Gürtel vom Boden auf. Eine Scheide mit einem Messer hing daran, ein Beutel, der eine Strähne von Sikis Haar enthielt, eine Münze, die ihm Pajaro Pinto geschenkt hatte, zwei Bärenkrallen, die sein Vater an einer Halskette getragen hatte, und einen schwarzen Obsidian, den ihm seine Mutter gegeben hatte, bevor sie gestorben war.

Delgado war mit einem Lendenschurz und Mokassins bekleidet. Sein Oberkörper war nackt. Um den Hals trug er eine dünne Kette mit Glasperlen und einem Kreuz. Diese Kette hatte ihm Big Rump, sein Onkel, überlassen, bei dem er die letzten zwei Jahre zu Gast gewesen war.

Delgado warf einen Blick auf sein Winchestergewehr, das gegen einen Felsbrocken gelehnt in der Mulde stand. Einen Moment dachte er daran, das Gewehr mitzunehmen. Dann drehte er sich um und ging durch den Arroyo davon. Er bewegte sich in die Richtung, in der Antero verschwunden war. Eines der Pferde trottete auf ihn zu. Es war ein schwarzes Pferd. Das Pferd folgte ihm. Er hielt an und streichelte es. Etwa hundert Schritte war er von den schlafenden Apachen entfernt. Das graue Licht der Morgendämmerung kroch in den Canyon und verjagte die Finsternis. Im Osten, über den gewaltigen Felstürmen, war der Himmel blass, der Mond nicht mehr zu sehen.

Delgado drückte das Pferd etwas zur Seite, ging aus dem Arroyo hinaus und auf den Seitenarm des Canyons zu. Vor ihm lag eine Fläche, auf der einige Büsche wuchsen. Der Boden war sandig. Delgado erreichte einen Graben und blieb stehen. Plötzlich verspürte er ein seltsames Gefühl, das ihn lähmte. Er hob den Kopf und bemerkte den Falken. Der Vogel flog hoch, schwebte über den Felsrändern und ließ sich dann nach unten stürzen, um kurz darauf zwischen den Felsen zu verschwinden. Wenig später tauchte er wieder auf und flog in den Silberstreifen hinein, der sich im Osten am Himmel ausbreitete.

„Großvater!“, rief Delgado leise. „Zeige mir, was ich nicht sehen kann.“ Er lauschte seiner Stimme nach, erhielt aber keine Antwort. Konzentriert durchschritt er den Graben. Auf der anderen Seite sah er im Sand die Spuren von Antero. Er folgte ihnen bis zum Anfang des Seitencanyons. Abrupt blieb er stehen. Keine zehn Schritte von ihm entfernt, lag eine Gestalt am Boden. Delgado flüsterte den Namen des Jungen. Die Gestalt rührte sich nicht. Delgado spürte, wie sich sein Herz verkrampfte. Er stand wie angewurzelt im Sand und konnte sich nicht vom Fleck rühren. In diesem Moment sah er die schattenhaften Gestalten, die sich lautlos zwischen den Felsen bewegten. Geisterschatten, die dem Licht der aufgehenden Sonne entflohen und sich in den Ritzen und Spalten der Felsen verkriechen wollten.

Ein heiserer und schriller Schrei durchbrach die Stille. Der Kriegsschrei eines Maricopa. Laut und durchdringend. Ein Signal zum Töten, dem wildes Brüllen folgte. Delgado duckte sich. Überall zwischen den Felsen tauchten Gestalten auf. Schreiende dunkle Teufel. Schussblitze blendeten Delgado, als er sich umdrehte und in den Canyon hineinrannte, in dem die letzten noch schlafenden Apachen aufsprangen, um sich zur Wehr zu setzen.

„Maricopa!“, schrie Delgado heiser, während er durch den Arroyo rannte. „Pima! Wehrt euch, Brüder! Kämpft! Kämpft!“ Rasch hatte er den Platz erreicht, wo er geschlafen hatte. Er griff nach seinem Gewehr, eine 66er Winchester, die er von einem Mann namens Pima Jim Fletcher erbeutet hatte. Während er sich herumwarf, spannte er den Hammer. Neben ihm brach ein Krieger zusammen. Blut quoll aus seinem Mund. Der Krieger fiel vornüber, prallte mit dem Kopf auf und wälzte sich dann stöhnend im kalten Sand.

Delgado feuerte auf die Schatten der Angreifer, die sich von den Felsen her näherten. Er schoss und traf. Er feuerte so lange weiter, bis die Waffe leer war. Danach stürmte er vorwärts und schwang das Gewehr wie eine Keule. Einen Angreifer traf er seitlich am Kopf. Es war ein hagerer junger Bursche, der mit einer Lanze auf die Gruppe der Krieger zulief, die sich um Big Rump versammelt hatten. Delgado zertrümmerte dem nächsten das Handgelenk, als dieser seine Kriegskeule in Richtung Delgados Kopf schwang.

Plötzlich tauchten am gegenüberliegenden Hang noch mehr Maricopa und Pima auf. Sie feuerten mit alten Gewehren hinter Steinen hervor. Einige trafen. Das Licht war jetzt besser. Die Ränder des Canyons glühten im Sonnenlicht. Staub hob sich vom Grund. Pulverrauch wehte durch die Schlucht, in der das Echo der Schüsse und das Geschrei der Kämpfenden wühlten, als sei die Erde aufgebrochen und hätte aus finstersten Schlünden tausend Dämonen ausgespuckt.

Links und rechts von Delgado gingen Yavapai zu Boden. Junge Krieger, die seine Freunde waren. Männer, die er geachtet hatte. Er sah Taupe fallen, sah, wie Quitacos Händen der alte Vorderlader entglitt, während er in die Knie sackte und beide Hände gegen den Leib presste.

Inmitten seiner Krieger tauchte nun Wah-poo-eta auf, ein Hüne von Mann. Big Rump. Fast so groß wie Mangas Coloradas, nur noch wuchtiger. Umgeben von Kriegern, lief der Häuptling den Canyon hoch, den Todfeinden entgegen.

„Kommt nur, ihr Maricopa-Hunde!“, forderte er sie mit lauter Stimme heraus. „Kommt her, ihr Pima-Hunde! Ich schlage euch mit meinen Fäusten die Köpfe ein und reiße eure Herzen aus den stinkenden Leibern!“

Die Feinde schossen von allen Seiten auf die Apachen, aber sie waren schlechte Schützen. Vielleicht auch nur zu aufgeregt, oder sie hatten von betrügerischen Händlern schlechtes Pulver bekommen. Auf jeden Fall trafen sie nur noch den alten She-ka-te, der das letzte Mal einen Kriegstrupp begleiten wollte, bevor er sein altes Piratengewehr für immer zur Seite legte. Sie trafen ihn dreimal, bevor er umfiel, und sie mussten ihn mit Lanzen niederstechen, um ihn schließlich zu töten.

Big Rump und ein Dutzend Krieger liefen den Canyon entlang auf eine Enge zu. Näher gekommen, mussten sie erkennen, dass die Maricopa und die Pima ihnen eine Falle gestellt hatten, aus der sie sich freikämpfen mussten. In der Enge der Schlucht, hinter Felsbrocken und Büschen versteckt, lagen ihre Feinde im Hinterhalt. Viele von ihnen schossen mit Pfeil und Bogen, einige mit Perkussionsgewehren und Vorderladern. Von einer dieser selbstgegossenen Bleikugeln, die oft als zu schwere Klumpen durch die Luft heulten, wurde Big Rump in den Bauch getroffen. Mit aufgeblähten Wangen ging er in die Knie, stemmte sich trotz der Schmerzen wieder hoch und taumelte benommen weiter.