4,99 €
Ein romantischer Winterwohlfühlroman im weihnachtlichen Edinburgh. Für alle Leser:innen von Susan Mallory und Ella Thompson Nichts liebt Pixie Graham mehr als Weihnachten und das kleine Vintage-Filmtheater Edenopolis, das ihr verstorbener Großvater ihr hinterlassen hat. Und nichts kann sie so wenig ausstehen wie William Holdings, CEO der Immobilienfirma »Edinburgh Holdings«, der ihr seit Wochen hartnäckig Angebote zum Verkauf des Filmtheaters unterbreitet, die Pixie allerdings gekonnt ignoriert. Als sie am Weihnachtsabend das Kino nach alter Familientradition für alle kostenlos öffnet, trifft sie dort auf Liam, den charmanten Engländer mit den dunklen Augen, der Pixies Herz sofort schneller schlagen lässt. Aber Liam ist nicht der, der er vorgibt zu sein.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Mehr über unsere Autoren und Bücher: www.piper.de
Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, schreiben Sie uns unter Nennung des Titels »Winterträume im kleinen Filmtheater in Schottland« an empfehlungen@piper.de, und wir empfehlen Ihnen gerne vergleichbare Bücher.
© Piper Verlag GmbH, München 2024
Redaktion: Birgit Förster
Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)
Covergestaltung: Covergestaltung: MostlyPremade – Nadine Most
Covermotiv: unter Verwendung von stock.adobe.com (wing-wing, JORGE CORCUERA, standret, photogrfx, neirfy, standret)
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Wir behalten uns eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.
In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich der Piper Verlag die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.
Cover & Impressum
Widmung
Pixies Lieblingsfilme
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
Danksagung
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
Für Ilvy
Es ist ganz egal, ob er perfekt ist oder ob sie perfekt ist, solange sie perfekt füreinander sind.
Good Will Hunting
Jenseits von Eden
Frühstück bei Tiffany
Good Will Hunting
Pulp Fiction
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Star Wars: Episode I
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Ist das Leben nicht schön?
Pretty in Pink
Beetlejuice
Fight Club
Ghostbusters
The Breakfast Club
Zurück in die Zukunft I
Denn sie wissen nicht, was sie tun
Pixie
Drei Jahre zuvor
Mein Großvater sagt immer: Wenn sich eine Tür schließt, dann steig zum Fenster wieder hinein. In der Theorie mag dieser Vorschlag funktionieren, aber leider ist er in der Praxis nicht immer umsetzbar. Zum einen, weil besagte Tür von meinem Ex-Freund Simon gerade geschlossen wurde, der jetzt in unserer gemeinsamen Ex-Wohnung zusammen mit meiner ex-besten Freundin Zoey wohnt. Zum anderen, weil sich diese Tür mit der dazugehörigen Wohnung im vierten Stock befindet.
Ich mag zwar momentan ein wenig angeschlagen sein, aber lebensmüde bin ich nicht.
»Pix? Können wir los?«
Claires Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Keine Ahnung, wie lange ich die Wohnungstür angestarrt habe. Aber es fühlt sich seltsam an, zum letzten Mal hier zu sein und alles hinter sich zu lassen. Noch seltsamer allerdings ist die Tatsache, dass ich mein Leben komplett an die Wand gefahren habe. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden habe ich meinen Freund, meine beste Freundin und meine Wohnung verloren.
Bravo, Pixie.
Zu meinen besten Eigenschaften zählt definitiv, dass ich die Dinge komplett in die Hand nehme. Wenn ich es vermassle, dann richtig.
»Pix? Die Wohnungsbesichtigung ist um 18 Uhr. Du hast gerade noch eine Stunde, und der Verkehr um diese Uhrzeit ist echt die Hölle. Sorry, aber du wirst dir ein Taxi nehmen müssen. Ich schaffe es sonst nicht mehr. Ich muss zurück in den Laden.«
Der Laden ist Claires Baby und heißt ganz offiziell tatsächlich »Der Laden«. Ziemlich einfallslos, ich weiß. Aber ich finde, das passt genau zu seinem Charme. Außerdem ist Claire der Name bei einem unserer sehr alkoholisierten Mädelsabende eingefallen. Zur näheren Auswahl standen noch: »Rumpelstube«, »House of Schrott« und »Last Chance«. Ehrlich gesagt fiel uns da die Entscheidung nicht schwer.
Der Laden ist ein kleines, unheimlich gemütliches Antiquitätengeschäft mitten in Edinburgh. Wenn ich meinen Großvater in seinem Filmtheater, dem Edenopolis, besuche, schaue ich immer auf einen Hot Toddy bei ihr vorbei. Denn Claire hat nicht nur die ausgefallensten Antiquitäten der Stadt, sondern auch noch ein Händchen für einen guten Grog bei diesem kalten Wetter. Aber das ist meine persönliche Meinung.
»Kein Problem. Ich ruf dich an, wenn ich zu Hause bin.« Ich schenke ihr ein dankbares Lächeln zum Abschied, ehe sie die Treppen nach unten läuft. Viel zu spät fällt mir ein, dass ich gar kein Zuhause mehr habe und seit gestern Abend auf ihrer Couch schlafe. Eine Übergangslösung, bis ich etwas Neues gefunden habe.
Etwas verloren sehe ich ihr nach. Ich weiß einfach nicht, was mich hier, an diesem trostlosen Gebäude, hält. Ich sollte das Kinn recken, meinen Rucksack nehmen und hocherhobenen Hauptes von hier verschwinden, aber irgendwie bringe ich das gerade nicht über mich. Ein Teil von mir hängt an diesem Ort, auch wenn ich ihn jetzt immer mit dem Verrat von Simon und Zoey in Verbindung bringe. Allein bei dem Gedanken wird mir übel.
Sie haben alles miteinander geteilt, ohne dass ich etwas davon wusste. Das Geschirr, das Badezimmer, das Bett. Unser Bett. Mein Bett. Wie auch immer.
Ich glaube, das trifft mich am meisten. Dass ich es nicht einmal geahnt habe. Ich hatte keinen blassen Schimmer. Keinen Zweifel, nicht einmal einen Gedanken daran habe ich verschwendet. Wie blind kann man eigentlich sein?
Du bist nicht blind, du hast nur ein viel zu großes Herz. So groß, dass du manchmal den Überblick verlierst, wem du vertrauen kannst und wem nicht. Claires Worte von gestern Abend fallen mir wieder ein. Seufzend werfe ich noch mal einen Blick zurück und mache mich dann auf den Weg in Richtung Treppe. Innerhalb weniger Stunden habe ich plötzlich einen Haufen Probleme an der Backe. Das kann auch nur mir passieren.
Vielleicht sollte ich versuchen, sie peu à peu aus dem Weg zu räumen, und mit dem Suchen einer neuen Bleibe werde ich anfangen. Deshalb muss ich es irgendwie rechtzeitig zu dieser Wohnungsbesichtigung schaffen.
Die in exakt achtundvierzig Minuten stattfinden soll. Wenn ich sofort ein Uber erwische, komme ich noch rechtzeitig.
Gerade als ich mich auf den Weg nach unten machen will, öffnen sich die Aufzugtüren, und ohne darüber nachzudenken, begehe ich einen Fehler. Ich steige ein.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Termin wirklich wahrnehmen kann.
Von dem offensichtlichen Problem einmal ganz abgesehen, liegt die Wohnung außerhalb von Edinburgh und damit nicht auf meinem Weg zur Filmhochschule oder zum Edenopolis, in dem ich am Wochenende arbeite, und genau das ist ein weiteres meiner vielen Probleme. Ich besitze kein Auto, ja nicht einmal einen Führerschein, nur ein Fahrrad, das schon in die Jahre gekommen ist.
Aber wenn man es genau nimmt, hält mich etwas ganz anderes davon ab, den Wohnungsbesichtigungstermin wahrzunehmen.
Ich stecke seit zwölf Minuten in diesem beschissenen Aufzug fest. In einem verdammt kleinen Aufzug, der so eng ist, dass ich nicht mal die Hand ausstrecken muss, um der Person, die mit mir feststeckt, auf die Schulter zu klopfen. Wobei mir nicht im Traum einfallen würde, dies zu tun, denn neben mir steht niemand Geringeres als Prinz Harry.
Natürlich nicht der Prinz Harry, Herzog von Sussex, Mitglied der königlichen Familie, sondern sein Doppelgänger. Er sieht ihm so verflucht ähnlich, dass ich erst einmal erschrocken bin, als ich den Aufzug betreten habe.
Frisch gebügelte Bundfaltenhose, schwarzes Button-down-Hemd, dessen Ärmel aufgerollt sind und mir einen Blick auf seine Unterarme, die voller Sommersprossen sind, gewähren, braune italienische Designerschuhe. Das rotbraune Haar ein wenig zerzaust, der ebenfalls rötliche Dreitagebart gibt ihm einen piratenhaften, fast schon verwegenen Look. Das wäre ein absoluter Fangirl-Moment für meine Grandma. Als sie einmal Prinz Charles begegnet ist (damals war er allerdings noch mit Lady Diana verheiratet), ist sie fast in Ohnmacht gefallen. Sie hatte in ihrem Jugendzimmer ein Poster von ihm an der Wand.
Gleich nachdem der Aufzug stehen geblieben war, war es einen Moment lang dunkel geworden, ehe sich die Notbeleuchtung eingeschaltet hatte. Und zu meinem Entsetzen habe ich festgestellt, dass ich meinen Rucksack vor Simons Wohnungstür liegen gelassen habe. In dem sich mein Handy befindet. So ein Mist! Prinz Harry scheint es ähnlich zu ergehen. Er starrt sein Handy so wütend an, dass ich fast Mitleid mit seinem Mobiltelefon empfinde. Aber nur fast. Denn mich hat es mindestens genauso übel erwischt.
»Verdammt noch mal«, flucht er, sieht mich dabei aber nicht an. Ich glaube, er hat mich bisher gar nicht bemerkt. Seit ich eingestiegen bin, ist er nur mit seinem Handy beschäftigt. »Es gibt hier keine Internetverbindung«, murmelt er vor sich hin.
Nein. Gibt es nicht. Das Haus ist alt, die Internetverbindung viel zu langsam. Der Vermieter weigert sich schon seit Jahren, Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen.
Also hatte der Mann wie ein Besessener so lange auf den Notfallknopf des Aufzugs gedrückt, bis sich Karl, der Hausmeister, gemeldet hat. Erleichterung macht sich in mir breit. Im Grunde genommen ist ein jahrelanger Albtraum für mich real geworden. Simon und ich haben uns oft darüber lustig gemacht und gerätselt, wann das alte Ding wohl das erste Mal stecken bleiben würde. Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet mich treffen würde? Und noch schlimmer, ausgerechnet heute?
Vielleicht ist das Karma? Vielleicht will das Schicksal aber auch, dass ich noch mehr Zeit in diesem Haus verbringe? Oder aber es hat etwas dagegen, dass ich mir diese Wohnung ansehe. Oder aber das Schicksal hat überhaupt kein Problem mit mir, sondern mit dem Prinz-Harry-Doppelgänger, der mittlerweile den Kopf in den Nacken gelegt hat und genervt die Fahrstuhldecke anstarrt. Es ist sein persönliches Schicksal, dass er hier mit mir feststeckt. Wer weiß, was er verbrochen hat?
Ein Rauschen ertönt aus der Lautsprecheranlage.
»Hallo?« Sofort erkenne ich Karls Stimme. Dunkel, ein wenig verraucht. Eine verschlafene Version von Rod Stewart. Seit Jahren ist er hier Hausmeister.
»Das wurde aber auch Zeit«, schnaubt Prinz Harry, und ich frage mich, ob er überhaupt weiß, wie unhöflich er klingt. Karl kann überhaupt nichts für unsere Misere. Aber das interessiert Prinz Harry wohl nicht. Er lehnt sich gegen die Wand des Aufzugs, stützt sich dabei mit dem Unterarm ab. Ich kann nicht anders, irgendwie zieht mich dieses Körperteil von ihm an. Innerlich winde ich mich, und Schuldgefühle überkommen mich. Seine Unterarme dürften mir gar nicht so ins Auge fallen. Simon und ich sind gerade mal einen Tag getrennt. Wobei das vermutlich nur ich so sehe. In seinen Augen liegt schon seit einiger Zeit ein ganzer Ozean zwischen uns. Er hat diese Beziehung schon viel früher beendet, nur hatte er nicht den Mumm, mir davon zu erzählen. Eigentlich will ich auch gar nicht über diese Beziehung trauern. Dafür hat mich Simon viel zu lange betrogen. Und deshalb inspiziere ich jetzt wieder Prinz Harrys Unterarme. Er wirkt sportlich, wenn man es genauer betrachtet.
Aber er scheint von meinen Beobachtungen nichts mitzubekommen. Der Typ steckt voll in seinem Arbeitsmodus fest. Einen Moment frage ich mich, ob er nicht auch noch eine Taschenuhr in seiner Hosentasche versteckt hat. Würde perfekt zu ihm passen. Seine Haare sind ein wenig zerzaust, als wäre er ein paarmal mit den Händen hindurchgefahren. Die ganze Situation scheint ihn wirklich zu stressen. Er ist so darauf fixiert, mit Karl zu sprechen, als befände er sich in einem Spaceshuttle und müsste Kontakt zur Erde aufnehmen.
Houston, wir haben ein Problem!
Ich unterdrücke ein Kichern, während ich ihn näher betrachte. Er lenkt mich von meiner eigenen Panik ab, die ich zwar noch unter Kontrolle habe, aber sie ist definitiv vorhanden.
Prinz Harry wirkt etwas steif, aber nicht unsympathisch. Eher fokussiert und absolut im Businessmodus. Er ist immer noch so auf die Lautsprecheranlage konzentriert, dass ich sein Gesicht näher betrachten kann. Da ist diese Falte zwischen seinen rötlichen Augenbrauen, die anscheinend nie verschwindet, und seine grauen Augen starren wie gebannt auf die Aufzugswand.
»Hören Sie, ich habe einen wichtigen Termin. Könnten Sie sich bitte etwas beeilen?« Das Wörtchen »bitte« betont er auf eine gereizte Art und Weise. Als wäre es für ihn eine Qual, es auszusprechen. Vermutlich muss er in seinem Leben nicht oft um etwas bitten. Wahrscheinlich ist er es gewohnt, dass er Befehle ausspuckt und jeder in seinem Umfeld sofort bereit ist, sie auszuführen.
Mein Blick fällt auf meine Smartwatch, die mir gerade mitteilt, dass ich noch tausend Schritte zu gehen habe, bis ich mein heutiges Tagesziel erreicht habe. Sehr witzig.
Karl gibt ein paar Grunzlaute von sich, die ich als Zustimmung interpretiere, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Mann sie auch so versteht. Seine Gesichtsfarbe wird einen Hauch dunkler, als hätte Karl gerade etwas Unanständiges von sich gegeben. Ich überlege noch, mich zu erkennen zu geben, aber dann höre ich wieder dieses Rauschen, und die Stimme ist verschwunden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dankbar für die Autorität sein sollte, die dieser Mann ausstrahlt, oder besorgt, dass er Karl damit verärgert hat und er uns deshalb die ganze Nacht hier versauern lässt.
Karl ist sehr empfindlich. Einmal hatte ich ihn gebeten, die Glühbirnen im Flur auszutauschen. Das Licht flackerte so unregelmäßig, dass man glauben konnte, es wären Morsezeichen, und ich befürchtete, das Flackern könnte womöglich Epilepsie auslösen. Aber Karl hatte die Birnen entfernt, allerdings eine Woche lang keine neuen hineingedreht. Ich habe mir drei Mal in der Dunkelheit den kleinen Zeh gestoßen und bin einmal fast die Treppen hinuntergeflogen.
Aus den Augenwinkeln beobachte ich, wie Prinz Harry einen Schritt nach hinten macht, sich gegen die Aufzugswand lehnt und die Augen schließt. Seine rechte Hand umklammert sein Handy wie einen Rettungsring.
»Sie sollten sich bei ihm entschuldigen. Karl kann wirklich nichts dafür, und er ist manchmal ziemlich nachtragend.« Einen Moment denke ich schon, er hat mich nicht gehört, aber dann öffnet er die Augen und schaut mich an. Zum ersten Mal, seit wir gemeinsam in diesem Aufzug stecken geblieben sind. Die Verwirrung ist seinem Gesicht deutlich anzusehen. Aber diese grauen Augen. Sie wirken, als würde jeden Moment ein Tornado über das Land ziehen. Ob es daran liegt, dass er wütend ist, oder sehen sie immer so aus? Warum zur Hölle will ich das überhaupt wissen?
»Wie bitte?«
»Der Mann, mit dem Sie gerade gesprochen haben. Sein Name ist Karl. Groß wie ein Bär, breite Schultern und lockige, schulterlange Haare. Er sieht ein wenig aus wie Hagrid.«
Der Mann schaut mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
»Hagrid ist eine Figur aus den Harry-Potter-Büchern«, füge ich vorsichtshalber hinzu.
Er schließt die Augen und presst Zeigefinger und Daumen an seine Nasenwurzel, als hätte er starke Schmerzen.
»Ich weiß, wer Hagrid ist. Ich verstehe nur nicht, warum Sie mir das erzählen.«
»Es ist immer besser, ein Gesicht vor Augen zu haben, wenn man sich mit jemandem unterhält. Damit steigt die Hemmschwelle, wenn man kurz davor ist, verbal die Kontrolle zu verlieren. Das nächste Mal, wenn Ihnen jemand von Karl erzählt, werden Sie automatisch an Hagrid denken, und schon ist Ihnen die Person sympathischer.« Vielleicht sollte ich den Mund halten.
»Sind Sie Psychologin?«
»Nein.« Zusätzlich schüttle ich den Kopf. »Ich studiere Regie an der Filmhochschule.«
»Das erklärt die Hagrid-Sache.« Seine Stimme trieft nur so von Sarkasmus.
»Es wird funktionieren, vertrauen Sie mir.«
Er legt den Kopf zur Seite und mustert mich interessiert.
»Ich bin nur vorübergehend in Edinburgh.« Er wirft einen Blick auf seine Armbanduhr. Eine Omega. Edel. Bestimmt sehr teuer. »Wenn man es genau nimmt, bin ich eigentlich nur noch zwei Stunden hier. Dann muss ich in einem Flugzeug nach London zu meiner Verlobungsfeier sitzen. Es wird nicht nötig sein, dass ich mich an Karl erinnere.«
Seine Verlobungsfeier. Seltsam. Ich kenne den Mann überhaupt nicht, und trotzdem störe ich mich daran. Was komplett unsinnig ist. Vielleicht bin ich als Frischgetrennte aber einfach nur empfindlich. Ich lächle ihn an.
»Wer weiß? Vielleicht ziehen Sie eines Tages in eine der Wohnungen in den oberen Stockwerken. Mit Blick über die Stadt.« Allein bei dem Gedanken werde ich traurig. Diese Wohnung hatte ich ausgesucht und Simon so lange damit genervt, bis er endlich zugestimmt hat. Jetzt wohnt er hier, und ich muss mir eine neue Bleibe suchen. Das Leben ist manchmal wirklich ungerecht.
Der Mann schnaubt und schüttelt den Kopf. »Ganz sicher nicht.«
»Warum nicht?« Ich bin fast ein wenig beleidigt. Ich habe mir damals den Arsch aufgerissen, damit Simon und ich die Wohnung bekamen. Auch wenn ich diejenige bin, die jetzt ausziehen muss. »Sie sind sehr begehrt und wirklich sehr hübsch.«
Er sieht mich fragend an. »Wohnen Sie hier?«
Die Frage versetzt mir einen Stich, und mein Lächeln verblasst. »Nicht mehr.«
»Warum? Ich dachte, die Wohnungen hier sind so hübsch«, sagt er spöttisch.
»Private Gründe.« Einen Moment starrt er mich an. Ich frage mich, was er sieht. Eine Frau mit einem zu großen Hoodie und einem zweieurostückgroßen Tomatensoßenfleck auf der Brust, einer Kurzhaarfrisur mit einem Undercut, an den ich mich noch gewöhnen muss und der mich ein wenig burschikos wirken lässt. Die Friseurin hat mich etwas zu wörtlich genommen, als ich ihr sagte, ich brauchte eine radikale Veränderung. Meine schulterlangen, nachtschwarzen Haare sind einem Pixie-Cut gewichen. Zumindest passt die Frisur, was den Namen betrifft, perfekt zu mir. Meine Eltern haben mir ihn gegeben, weil ich sie bereits als Neugeborenes an einen Kobold erinnert habe. Pixie Sophie Graham.
»Sie haben sich getrennt.« Bei seiner Feststellung zucke ich zusammen. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht mit einer Antwort gerechnet habe.
Keine Ahnung, ob man es mir an der Nasenspitze ansehen kann. Vielleicht habe ich auch ein imaginäres Schild auf der Stirn. Frisch getrennt – wurde von Freund und bester Freundin betrogen.
»Persönliches teile ich nicht mit Fremden. Ich kenne noch nicht einmal Ihren Namen.«
Ein Grinsen umspielt seine Lippen. »Ich heiße Liam. Und wir stecken zusammen in einem Aufzug fest. Wer weiß, für wie lange noch. Es sind schon Freundschaften in weniger drastischen Situationen entstanden.«
Der sarkastische Prinz-Harry-Doppelgänger ist mir sympathisch, und wer weiß? Vielleicht ist das hier so eine schicksalhafte Begegnung, wie sie in Filmen und Romanen immer vorkommt. Wobei der Plot ziemlich vorhersehbar wäre. Zwei Fremde bleiben zusammen in einem Aufzug stecken und verlieben sich unsterblich ineinander. Obwohl einer der beiden gerade auf dem Weg zu seiner eigenen Verlobungsfeier ist und die Frau erst mal kein Interesse an einer Beziehung hat. Okay, Idee verworfen. Hier gibt es kein Happy End.
Himmel, was habe ich nur manchmal für seltsame Gedanken.
Lächelnd strecke ihm meine Hand entgegen und hoffe, er hat von meinen geistigen Ergüssen nichts mitbekommen. »Pixie.«
Seine Lippen bewegen sich nicht, aber ich bin mir sicher, dass seine Augen lächeln. Dann zieht er fragend eine Augenbraue nach oben.
»Nun?«
Ich atme tief durch. Ach, was soll’s. Ich sehe den Kerl nie wieder. »Sie haben recht. Seit achtundzwanzig Stunden Single.«
Er nickt langsam. »Tut mir leid, dann hätte ich meine Verlobungsfeier nicht erwähnen sollen. Ich wollte kein Öl ins Feuer gießen.«
Ich zucke mit der Schulter. »Konnten Sie ja nicht wissen.«
Stille breitet sich aus. Nicht unangenehm, aber irgendwie seltsam. Dann fällt mir sein Kommentar wieder ein.
»Verraten Sie mir auch, warum Sie hier nicht wohnen wollen?«
»Das Haus besitzt eine schlechte Bausubstanz. Die Fenster sind undicht, im Keller breitet sich bereits Schimmel aus. Energetisch weist es zudem katastrophale Werte auf. Es wird ein Vermögen kosten, das Gebäude zu sanieren. Und das sind nur die offensichtlichen Mängel, ich will gar nicht wissen, was sich dahinter verbirgt.«
Ich muss zugeben, ich bin von seiner Einschätzung beeindruckt. Ich habe ein paar Jahre hier wohnen müssen, um nur halbwegs auf diesem Stand zu sein. »Sie kennen sich gut aus.«
Er zuckt mit den Schultern. »Es ist offensichtlich.« Dann blinzelt er mich an. »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Sind wir uns schon mal begegnet?«
»Ich glaube nicht.« Daran würde ich mich mit Sicherheit erinnern. Er ist der Typ Mann, den man nicht übersieht. Simon trägt für gewöhnlich Sneaker, Hoodies und Jogginghosen, egal, ob er ins Büro geht oder auf einen Campingausflug. Prinz Harry allerdings wirkt, als würde er jedes Hemd, jedes Jackett, jedes Paar Schuhe nur zu einem bestimmten Anlass tragen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nichts dem Zufall überlässt. »Sind Sie öfter hier?«
»In Edinburgh?«
»In diesem Haus.«
»Nein. Das war heute mein erster Besuch.«
»Hmm …«, überlege ich. »Verbringen Sie zufällig viel Zeit an der Filmhochschule oder sind Stammgast im Edenopolis?«
»Eden… was?«
»Edenopolis. Das ist ein Filmtheater in der Innenstadt. Es gehört meinem Großvater.«
»Tut mir leid, da muss ich leider passen. Filme sind nicht so mein Ding.«
»Okay«, sage ich gedehnt. »Diesen Typ kenne ich.«
Er zieht beide Augenbrauen nach oben. »Diesen Typ?«
»Sie halten Filme für Zeitverschwendung, richtig?« Es ist so offensichtlich, dass ich nicht einmal überrascht sein dürfte. »Warum wundert mich das nicht? Sie leben auf der dunklen Seite der Macht.«
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Star Wars-Anspielung nicht erkennen wird. Genau wie ich vermutet habe, runzelt er die Stirn.
»Was meinen Sie damit?« Lässig verschränkt er die Beine, während er weiterhin an der Wand lehnt, aber seine Körpersprache sagt eindeutig, dass er unter Stress steht.
Ich presse die Lippen zusammen und schüttle den Kopf. Es ist so eindeutig, dass wir nicht dieselbe Sprache sprechen.
»Das ist ein Zitat aus einem Film.« Ich werde nicht weiter darauf eingehen. »Aber was ist denn dann Ihr Ding?« Ich weiß, dass ich viel zu neugierig bin, aber das Gespräch scheint ihn ein wenig abzulenken.
Falls er meinen Plan durchschaut, lässt er es sich jedenfalls nicht anmerken. Zu meiner Überraschung begibt er sich auf den Fahrstuhlboden, winkelt die Beine an und legt seine Arme locker auf die Knie.
Einen Moment zögere ich, dann setze ich mich auch hin. So wie es aussieht, kann ich meine Wohnungsbesichtigung sowieso vergessen.
Er fährt sich durch das rötliche Haar. »Nun, tatsächlich lese ich gerne.«
Überrascht reiße ich die Augen auf und bringe ihn damit zum Lachen.
»Ich weiß. Kein besonders aufregendes Hobby, aber ich habe einen anstrengenden Job. Da ist es ein entspannender Ausgleich.«
»Kommt darauf an. Sie scheinen mir nicht der Liebesromanleser zu sein. Und wenn Sie auf Serienkiller stehen, kann ich mir wirklich was Entspannenderes vorstellen.«
»Ich habe ein Faible für Science-Fiction-Romane.«
Okay, das ist gar nicht mein Genre. Aber was zählt, ist die Leidenschaft für Bücher. Nach der Liebe zu Filmen kommen sie direkt auf Platz zwei.
»Okay. Was ist noch Ihr Ding?« Mein Ablenkungsversuch scheint wirklich zu funktionieren. Für ihn und auch für mich, muss ich zugeben.
Einen Moment starrt er vor sich hin, dann hebt er den Kopf, als wäre ihm genau in diesem Moment etwas eingefallen.
»Ich koche gerne.«
»Gut?«
Er verzieht schmerzvoll das Gesicht. »Der Weg ist das Ziel.«
Jetzt bin ich es, die laut auflacht. »Also nicht.«
»Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass in mir ein zweiter Gordon Ramsay schlummert.«
»Macht nichts. Ich bin sowieso eher Team Jamie Oliver.«
»Damit kann ich auch nicht dienen. Aber meine Spaghetti Bolognese à la Liam sind legendär.«
»Sagt das Ihre Verlobte?«
Verwundert sieht er mich an. »Ja.«
»Dann zählt es nicht. Sie muss das sagen, schließlich will sie Sie heiraten. Sie ist nicht objektiv genug. Mein Freund … ähm … Ex-Freund hat auch immer behauptet, mein Pilzrisotto wäre legendär.«
»Und das ist es nicht?«, fragt er vorsichtig.
»Nein. Es schmeckt grauenhaft.«
»Nun, Geschmäcke sind tatsächlich verschieden.«
»In Nuancen, sicherlich, solange die Grundsubstanz stimmt. Aber so unterschiedlich können sie gar nicht sein, dass man es als genießbar bezeichnen könnte.«
Er lacht laut auf, und ich stelle fest, dass es mir gefällt. Simon hatte immer ein dreckiges Lachen, eine Mischung aus Sarkasmus und unterdrücktem Schnauben, aber Prinz Harry lacht voller Inbrunst.
»Dafür kann ich ganz gut backen«, schiebe ich schnell hinterher. Er soll nicht denken, dass ich eine komplette Niete bin.
Du siehst den Mann doch nie wieder, Pix.
»Sie sind also eine Frau mit vielen Talenten. Was wollen Sie denn machen, wenn Sie mit Ihrem Studium fertig sind?«
»Mit meinem Studium?«
»Na, Sie haben mich gefragt, ob ich auch die Filmhochschule besuche. Ich gehe also davon aus, dass Sie dort studieren, oder nicht?«
Er ist sehr aufmerksam, stelle ich fest, und das gefällt mir. Seufzend lasse ich den Kopf hängen. Ich könnte ihm irgendwas erzählen, schließlich sehe ich ihn nie wieder. Aber es gefällt mir nicht, wenn ich jemanden anlüge, also versuche ich es so gut wie möglich zu vermeiden.
»Ich möchte Filme drehen.«
»Wow. Das hört sich interessant an. Ich muss zugeben, dass ist komplettes Neuland für mich. Ich bin noch nie jemandem aus der Filmbranche begegnet. Und was hat es mit diesem Filmtheater auf sich?«
»Das Edenopolis? Wie gesagt, es gehört meinem Großvater. Eigentlich ist es so etwas wie eine heimliche Sehenswürdigkeit der Stadt. Vielleicht haben Sie schon davon gehört. Es ist das große Gebäude an der Lincoln Avenue. Das Besondere daran ist, dass es in den letzten fünfzig Jahren kaum verändert wurde. Das Flair von damals ist fast noch vollständig erhalten.«
Er runzelt die Stirn, aber anscheinend habe ich sein Interesse geweckt. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass in unserer heutigen Zeit noch jemand ins Kino geht. Es hat doch jeder mittlerweile unzählige Streamingdienste, die er überall nutzen kann.«
Traurig nicke ich. »Das macht es sehr schwierig, das ist wahr. Aber mein Grandpa hat nicht vor aufzugeben. Solange auch nur ein Besucher ins Edenopolis kommt, wird er das Theater nicht schließen.«
»Und das lohnt sich? Betriebswirtschaftlich gesehen?«
Irritiert lege ich den Kopf zur Seite. »Sie sind ganz schön neugierig.«
Er lacht auf. »Tut mir leid. Da spricht der Geschäftsmann aus mir. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.«
»Schon okay. Nur leider kann ich dazu gar nichts sagen. In dieser Beziehung ist mein Großvater sehr eigen. Niemand außer ihm darf einen Blick in die Buchhaltung werfen. Mein Vater verzweifelt noch an ihm.«
Ich verstumme, als aus dem Lautsprecher ein Rauschen ertönt. Wie gebannt warten wir beide darauf, dass Karl sich meldet, aber es geschieht nichts. Mist.
Ich blicke zu Liam, der mit geschlossenen Augen an der Wand lehnt und langsam ein- und ausatmet. Dabei fallen mir die Schweißperlen auf seiner Stirn auf und wie er die Hände in regelmäßigen Abständen zu Fäusten ballt und anschließend wieder löst. Wieso ist mir das nicht schon früher aufgefallen?
Er sieht aus, als stünde er kurz vor einer Panikattacke.
»Geht es Ihnen gut?«
Schweigen. Dann schüttelt er langsam den Kopf.
»Ich kann Aufzüge nicht ausstehen.«
»Warum haben Sie dann nicht die Treppe benutzt?«
Wieder öffnet er seine Hände, um sie kurz darauf wieder zu Fäusten zu ballen. Es wirkt, als versuche er sich selbst damit zu beruhigen.
»Ich hatte es eilig. Mein Termin«, murmelt er, als würde das alles erklären. Ach ja, die Verlobungsfeier.
Gerade als er weitersprechen will, ertönt ein Rauschen aus dem Lautsprecher.
»Hallo? Ist das jemand? Sind Sie noch da?« Karl? Na endlich! Wo sollten wird denn auch sonst sein? Wir stecken immer noch im Aufzug fest. Auch wenn ich Karl vorhin in Schutz genommen habe, hätte ich ihm jetzt gerne selbst die Meinung gesagt.
Zu meinem Erstaunen reagiert Liam ziemlich gelassen.
»Ja, Karl.« Dann zwinkert er mir zu, und ein Lächeln umspielt seine Lippen. Er hat sich seinen Namen gemerkt. Ich nicke anerkennend.
»Befindet sich noch jemand mit Ihnen im Aufzug?«
»Ja.« Er wirft mir einen kurzen Blick zu.
»Hi, Karl«, murmele ich. Eigentlich hätte ich nichts dagegen gehabt, weiterhin im Hintergrund zu bleiben.
»Pixiiiee? Bist du das? Ich dachte, du bist ausgezogen? Simon hat mir gar nicht erzählt, dass du wieder zurück bist. Es tut mir wirklich leid, was da passiert ist. Ich habe ihm schon gesagt, dass er sich bei dir entschuldigen muss. Nur damit du Bescheid weißt, ich wusste nichts davon.«
Mein Blick fällt auf Liam, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet.
»Ist schon gut, Karl.«
»Hast du vielleicht Lust auf einen Indiana-Jones-Abend bei mir zu Hause? Ich könnte extrascharfe Enchiladas machen und …«
»Natürlich, Karl. Ich komme sehr gerne.«
»Klasse. Vielleicht am Freitag …?«
»Entschuldigung, können wir bitte beim Thema bleiben?« Liam scheint ein wenig genervt zu sein. »Karl, haben Sie gute Neuigkeiten für uns?«
»Natürlich, tut mir leid. Der Techniker wird gleich im Gebäude sein und sich um das Problem kümmern.«
Ich traue mich noch nicht, erleichtert darüber zu sein.
»Was bedeutet gleich?«
Stille. Ich warte, aber außer Karls schwerem Atmen höre ich nichts. »Ähm …«
»Gleich ist eine sehr ungenaue Zeitangabe, Karl. Ich muss …«, er wirft einen Blick auf seine Armbanduhr, dann verzieht er fast schmerzvoll das Gesicht, »… in ungefähr einer Stunde am Flughafen sein. Glauben Sie, mit Ihrem gleich schaffen wir das?«
Wieder Stille. Jetzt bin sogar ich nervös. Himmel, Karl, sprich endlich.
»Nein, ich denke nicht.«
»Fuck!«, murmelt Liam. Dann atmet er tief aus.
»Okay, wir müssen das Beste aus der Situation machen. Danke, Karl.«
»Kann ich etwas für dich tun, Pixie?«
Natürlich. Ein Schinkensandwich wäre nett, dazu noch eine Zeitreisemaschine, die mich zwei Tage in die Vergangenheit manövriert, damit ich nicht im entscheidenden Moment die Wohnung betrete, um zu sehen, wie Simon meine beste Freundin auf unserem Ledersofa flachlegt. Tausend Pfund wären auch nicht schlecht und ein Handy, damit ich die Vermieterin anrufen kann. Sie wartet sicherlich schon auf mich.
Plötzlich werde ich von meinem verrückten Gedanken in die Gegenwart katapultiert. Der Wohnungsbesichtigungstermin.
»Karl, du könntest mir wirklich einen Gefallen tun.«
»Ha!« Er lacht laut auf, als hätte ich einen Witz gemacht. »Natürlich! Ich weiß schon, was du willst. Natürlich werde ich Simon Bescheid geben, damit …«
»Nein, das ist nicht nötig, Karl.« Das Letzte, was ich brauche, ist mein bescheuerter Ex-Freund, der sich auch noch in dieses Chaos einmischt.
Ich werfe einen kurzen Blick zu Liam, der wieder die Augen geschlossen hat und mit dem Kopf gegen die Aufzugswand lehnt. Dem Armen scheint es echt schlecht zu gehen.
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: