Wipper-Wein - Regina Schleheck - E-Book

Wipper-Wein E-Book

Regina Schleheck

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Beschreibung

Als Papa nach Australien fliegt, um dort zu arbeiten und Mama so ganz anders als früher ist und oft weint, bricht für die kleine Mari ihre heile Welt zusammen. Aber ihr Opa Anton, den sie eines Tages im Altenheim besucht, schafft es, sie wieder fröhlich zu stimmen. Zuerst kommt er zu ihrer Einschulung, dann fährt er in den Herbstferien mit ihr in Urlaub. Wenn es auch nur zur Jugendherberge nach Wipperfürth geht, die Woche mit Opa Anton ist für Mari etwas ganz Besonderes. Sie erfährt das Geheimnis des Wipper-Weins, und dann ist da noch ein Mann, der vielleicht ihr neuer Papa werden könnte. Ein reizender Roman von Regina Schleheck, der auf kindgerechte Art Probleme wie Trennung, alt werden und sterben behandelt. Zum Text schuf der bekannte Maler und Zeichner Ralf Alex Fichtner zehn wunderschöne Illustrationen. Ein Buch zum Lesen und Vorlesen. Geeignet für Kinder und Jugendliche von 6 – 14 Jahren.Jahren.

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EPUB

Seitenzahl: 131

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Regina Schleheck, Ralf Alex Fichtner

Wipper-Wein

Titel

 

 

 

Regina Schleheck

 

Wipper-Wein

 

 

mit Illustrationen von

 

Ralf Alex Fichtner

 

 

 

 

 

 

Bookworm by vss

Regina Schleheck – Wipper-Wein

2. eBook-Auflage – Juni 2018

© vss-verlag Hermann Schladt

 

Titelbild: Hermann Schladt unter Verwendung einer Zeichnung von Ralf Alex Fichtner

Lektorat: Hermann Schladt

1. Kapitel: Ein Papa in Australien

 

Einen Tag nach meinem sechsten Geburtstag ist mein Vater nach Australien geflogen und nicht mehr zurückgekommen. Aber das wusste ich da noch nicht. „Nimm mich mit“, hab ich ihn gebeten, als er am Abend an mein Bett gekommen ist, um mir gute Nacht zu sagen. Aber er hat den Kopf geschüttelt: „Ich muss da doch arbeiten, Marit. Außerdem bist du jetzt schon ein großes Mädchen und gehst bald in die Schule.“

Da hab ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Schließlich fing die Schule erst im Herbst an. Mein Geburtstag war aber kurz nach Ostern.

„Was musst du denn da arbeiten in Australien?“, wollte ich wissen.

„Die Firma schickt mich“, hat er gesagt. Als wenn das eine Antwort wäre!

„Und wann kommst du wieder?“, hab ich gefragt.

„Bald“, hat er gesagt und mich auf einmal so fest gedrückt, dass mir die Luft weggeblieben ist. Ich hab gestrampelt und „Hilfe!“ gerufen, und da hat er mich wieder losgelassen und ist ganz schnell raus gegangen. Ich hab dann noch lange wach gelegen und darüber nachgedacht, warum er so komisch geklungen hat, als wäre er erkältet. Ich hab gedacht, wenn er jetzt krank wird, kann er nicht wegfahren. Wenn ich einen Schnupfen habe, lässt Mama mich auch nicht in den Kindergarten.

Aber am nächsten Morgen hat er kein bisschen gehustet und hatte auch kein Fieber. Als ich in die Küche kam, saß er wie immer am Frühstückstisch hinter der Zeitung, und Mama saß auf der anderen Seite hinter der Zeitung. Manchmal frage ich sie, was da steht, daher weiß ich, dass Papa immer den Wirtschaftsteil gelesen hat und Mama den Lokalteil. Erst hab ich gedacht, Mama wollte da nachlesen, was Papa abends gemacht hat, weil er so oft weg war, und Mama sagt dann immer, er ist im Lokal. Aber Mama hat gelacht und gesagt, da steht halt alles, was bei uns in der Stadt so los ist, aber leider nichts von Papa.

Ich bin um den Tisch gelaufen, um ihnen einen Gutenmorgenkuss zu geben. Mama roch nach Kaffee und Zahnpasta und Papa nach Kaffee und Rasierwasser und Firma, wie er halt immer riecht, wenn er zur Arbeit geht. Und trotzdem hatte ich ein komisches Gefühl. Keiner hatte mich geweckt, und im Flur standen zwei große Koffer.

Auf dem Weg zum Flughafen saß Mama dann am Steuer, und Papa hat aus dem Fenster geguckt und nichts gesagt.

„Wann kommst du wieder?“, hab ich gefragt.

„Ich muss mal sehen, wann ich Urlaub kriege“, hat er gesagt.

„Fahren wir dann zusammen in Ferien?“, wollte ich wissen. „Nele fährt mit ihren Eltern wieder nach Bayern auf den Bauernhof. Wir könnten doch alle zusammen fahren.“

„Hm“, hat Papa nur gemacht.

„Maritkind“, hat Mama im Rückspiegel zu mir gesagt, „ich muss doch ab nächsten Monat wieder arbeiten. Aber wir gucken mal. Vielleicht in den Herbstferien.“

Als wir dann an der Absperrung standen, hat Papa mich auf den Arm genommen und mir was ins Ohr geflüstert, das hat mich wieder ein bisschen froher gemacht. Er würde mir ganz bald ein Päckchen schicken, hat er mir versprochen. Mit einem Bumerang. Ob ich wüsste, was das ist? Es sei ein Stück Holz, hat er gesagt. Man könnte es wegwerfen wie eine Frisbee-Scheibe, aber es käme immer wieder zurück. Das klang irgendwie tröstlich.

Nachher haben wir an der großen Scheibe geguckt, wie das Flugzeug abgehoben hat. Es war so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste. Dabei hab ich ganz laut geschrien: „Tschüss, Papa! Gute Reise! Bis bald!“

Als ich mich umgedreht hab, war das Gesicht von meiner Mutter ganz nass.

Auf der Heimfahrt hab ich an die Scheibe gehaucht und ein Flugzeug darauf gemalt. Immer wenn es verblassen wollte, bin ich mit meinem Mund ganz nah ran, hab kräftig gehaucht und die Striche wieder nachgezogen. Ich hab mir vorgestellt, wie Carlchen sich ärgern würde. Carlchen ist Neles Hund. Manchmal dürfen Nele und ich alleine mit ihm bis in den Park. Da suchen wir immer Stöckchen und werfen sie weg und er rast hinterher wie die Feuerwehr. Wenn Nele wirft, laufe ich schon mal mit ihm um die Wette oder umgekehrt. Aber er ist immer schneller und dann will er seinen Stock gar nicht mehr hergeben, erst wenn man ganz laut „Aus!“ sagt. Wenn das Holz von selbst wieder zurück käme, würde er bestimmt total sauer!

Als ich mein Gesicht so dicht vor mir in der Scheibe gesehen hab, fiel mir ein, dass wir letzten Sommer mit dem Kindergarten im Zoo gewesen sind, und da haben wir auch Koala-Bären gesehen. Patrick hat sie Cola-Bären genannt, weil er so auf Cola steht. Wahrscheinlich wollte er mich und Nele auch einfach ärgern damit, weil wir die Koala-Bären so süß fanden. Einer hat direkt an der Scheibe gehangen. Er hat sich an einem Ast festgeklammert und mich so angeguckt, dass mir ganz anders wurde, mit so großen Augen. Sonja, unsere Erzieherin, hat uns erklärt, dass die Koala-Bären aus Australien kommen. Das fiel mir jetzt wieder ein, als ich mein Spiegelbild in der Scheibe sah und meine Augen, und dann hab ich gedacht, es wäre eigentlich schöner, wenn Papa mir einen Koala-Bären schickt. Jedenfalls wären die im Kindergarten bestimmt total neidisch.

 

Nach Ostern sind wir in die Vorschulgruppe gekommen, Nele, Patrick und noch ein paar Kinder aus der Delfin- und Blümchengruppe. Da haben wir dann nachmittags immer besondere Aufgaben gemacht, während die anderen Kinder Freispiel hatten. Meistens hat Sonja sich um uns gekümmert, und die hatte ich auch am liebsten. Frau Fuchs von der Blümchengruppe war immer so streng, und die Tanja von den Delfinen war so doll geschminkt und hat immer mit so einer hohen Stimme geredet, wie ein kleines Mädchen, dabei war sie doch schon ganz erwachsen und hatte sogar einen Freund, der sie manchmal mit dem Motorrad abgeholt hat. Dann haben sie immer geknutscht, und wenn Frau Fuchs das gesehen hat, ist sie ganz böse geworden, weil sie schließlich der Boss war und sich so was nicht gehört. Mama und Papa haben nie geknutscht. Aber Nele sagt, ihre Eltern tun das schon mal, und deswegen ist ihre Mama auch wieder schwanger geworden. Nur Tanja wurde und wurde nicht dicker. Und Mama hat gesagt, sie will sowieso kein Kind mehr, sie muss erst mal wieder Geld verdienen gehen.

Wir haben dann meistens etwas ausmalen oder ausschneiden müssen oder irgendwelche Ratespiele gemacht oder Rätselbilder, das mag ich eigentlich ganz gerne, nur das Ausmalen finde ich total doof, weil ich viel lieber selber etwas male. Bei Sonja durfte ich das dann auch, aber bei Frau Fuchs musste genau das gemacht werden, was sie gesagt hat, und wenn man über die Linie gemalt hat, musste man wieder von vorne anfangen. Und wenn ich die Sonne grün und die Kühe blau ausgemalt hab, war es auch verkehrt. Tanja war es ganz egal, ob wir über den Strich gemalt haben oder welche Farben wir genommen haben, es musste nur das Blatt sein, was halt gerade dran war. Sie hat dann meistens daneben gesessen und mit ihrem Handy gesmst oder geträumt, das war ja auch okay.

Einmal mussten wir ein Kind mit einer Schultüte ausmalen. Es war wohl eher eine Schultüte mit einem Kind. Jedenfalls war die Tüte ganz riesig, und von dem Kind sah man nur ein Lachegesicht neben der Tüte, ohne Haare und Klamotten. Die durften wir dann selbst malen, weil das wir sein sollten, also jeder sollte sich selbst malen. Aber die wichtigste Aufgabe war, dass wir in die Form von der Tüte alles rein malten, was wir uns zur Einschulung wünschten. Frau Fuchs hatte letzte Woche schon einen Gesprächskreis mit uns gemacht, und da hatten wir darüber gesprochen, was alles in eine Schultüte gehörte: Stifte und eine Brotdose und ein Wecker und auch ein klein bisschen was Süßes, aber am besten gesundes Obst und was man noch so für die Schule braucht. Lizzy aus der Blümchengruppe hat dann auch ein iPad vorgeschlagen, aber das fand Frau Fuchs doof. Dabei haben die Schulkinder ganz oft ein iPad vor sich, wenn sie aus dem Schultor kommen. Als ich das gesagt habe, ist Frau Fuchs erst recht böse geworden, weil das lebensgefährlich ist, weil man dann nicht mehr auf den Schulweg achtet, und die Lehrerinnen sollten gefälligst mal besser aufpassen, was die Kinder so in ihren Ranzen hätten. Patrick hat dann noch einen Fußball vorgeschlagen. Das fand Frau Fuchs wieder ganz gut, weil man sich in der Pause ja bewegen soll, aber dann müsste man natürlich wieder aufpassen, dass man die anderen Kinder nicht tritt und nicht auf die Scheiben schießt. Schule musste schon ganz schön anstrengend sein, hab ich gedacht, wenn man dauernd immer nur auf irgendwas achten muss. Ich war mir im Übrigen ganz sicher, dass Patrick nur wollte, dass Frau Fuchs aufhört über die iPads abzulästern, weil er selbst auch eins hat und sich schon lange ein neues wünscht, das er zur Einschulung auch garantiert kriegt, aber das wäre ihm sowieso viel zu kompliziert zu malen. Mit dem Fußball hätte er seine Schultüte ganz schnell voll gemalt, weil er Malen überhaupt nicht leiden kann.

Am nächsten Tag hat Sonja dann die Vorschule gemacht, und mit Sonja kann man eigentlich über alles reden, und deshalb kamen bei ihr dann auch Mountainbikes und Fernseher und Perlenketten in die Tüten. Die Mädchen haben sich schicke Prinzessinnenkleider verpasst. Ich hatte mir gewünscht, dass Mama mir meine Zöpfe zu Schnecken hochsteckt. Das war ganz schön viel Arbeit zu malen. Patrick, der neben mir saß, hat sich eine Skaterhose gemalt und den Fußball, und dann war er schon fertig. Natürlich hat er dann als erstes meinen Arm weggezogen, um mein Bild zu sehen, und dann hat er gebrüllt: „Marit wünscht sich einen Affen, der ihr in die Tüte kackt!“ Da hab ich ihm erst mal eine runtergehauen, und Sonja hatte ganz schön zu tun, bis wieder Ruhe war.

„Patrick hat doch einfach nicht verstanden, was du da gemalt hast, Marit“, hat Sonja gesagt und Patrick dabei ganz fest gehalten, „erklär es ihm am besten mal!“ Und zu Patrick hat sie gesagt: „Also ich sehe da ja eher einen Teddybären und eine Fleischwurst, findest du nicht?“ Die anderen Kinder haben gekichert und sich alle um mein Bild gedrängelt. Ich mag Malen ja, aber ich hasse es, wenn ich anderen anschließend erklären muss, was auf dem Bild drauf ist, schließlich geht das doch keinen was an! Aber es war mir ja auch klar, dass es nicht gut war, Patrick eine runterzuhauen, auch wenn er es natürlich verdient hatte. Also hab ich ihnen gesagt, dass es ein Koala-Bär und der Bumerang sein sollte, den mein Papa mir versprochen hatte.

Sonja hat uns dann an die Kängurus erinnert, die wir auch im Zoo gesehen hatten, die auch aus Australien kommen, und hat uns gezeigt, wie wir die malen können. Nachher waren auch bei den anderen nachher lauter Koalas und Kängurus auf den Bildern, nur Patrick hat lieber einen Elefanten gemalt. Aber alle waren ganz neidisch, dass ich so einen tollen Papa hab. Ich hab dann noch ein Flugzug an den Himmel gemalt.

„Na, dein Papa kommt bestimmt auch zu deiner Einschulung“, hat Sonja gesagt.

 

Einmal, als Mama mich vom Kindergarten abgeholt hat, war dann ein Brief im Briefkasten, ein ziemlich dicker mit vielen Marken, auf denen Koala-Bären waren. Mama hat ihn aufgerissen, und dann hat sie ganz lange nur gelesen und mir überhaupt nicht gesagt, was in dem Brief stand, sondern mich schließlich an der Hand gepackt und die Treppe rauf gezogen, und da hat sie erst einen Kaffee aufgesetzt, und dann hat sie mir immer noch nichts vorgelesen, sondern hat am Fenster gestanden, die heiße Kaffeetasse gepustet und von Zeit zu Zeit einen Schluck getrunken. Aber dann hat sie mir schließlich erzählt, dass Papa so schnell keinen Urlaub kriegt, und dass es ihm aber wohl ganz gut da gefällt in Australien. Aber so ganz toll konnte es da wohl auch wieder nicht sein, denn sonst wäre Mama nicht so traurig gewesen. Ich hab aber nix weiter gefragt.

Nur abends, als ich im Bett lag, hab ich nicht schlafen können, weil ich immer darüber nachgedacht hab, wieso mein Vater mir keinen Bumerang geschickt hat, und dann hab ich gedacht, er hat vielleicht gedacht, ich freue mich gar nicht darüber, weil ich doch lieber einen Koala gehabt hätte, aber das konnte er doch eigentlich gar nicht wissen! Ein bisschen war ich dann auch böse auf ihn. Ich dachte, ich frag Mama mal, ob sie ihm vielleicht etwas dazu geschrieben hat, weil ich ihr von dem Bild erzählt hatte. Ich bin also wieder aufgestanden und hab vorsichtig die Tür von meinem Zimmer aufgemacht. Im Dunkeln kann man ja nie so wissen, ob nicht irgend so ein blöder Geist dahinter ist. Aber die Luft war rein. Es war nur ganz duster. Mamas Tür stand aber halb offen, und da fiel ein Lichtschimmer in den Flur. Ich bin vorsichtig näher geschlichen, aber bevor ich die Tür erreicht hatte, hab ich ein Geräusch gehört. Ich bin stehen geblieben und hab ein bisschen überlegt, ob ich reingehen soll und Mama trösten oder ob sie lieber ihre Ruhe will. Und weil ich mich nicht entscheiden konnte, bin ich dann schließlich wieder in mein Zimmer gegangen. Aber ich hab lange wach gelegen und mich sehr allein gefühlt.

 

Meine Mutter hat dann angefangen zu arbeiten. Sie konnte wieder in dem Labor anfangen, wo sie früher auch war, bevor ich geboren bin. Eigentlich hatte sich ja gar nicht so viel verändert. Papa war weg, aber er war auch früher die meiste Zeit weg gewesen. Mama kam immer um vier von der Arbeit, wenn der Kindergarten gerade aus war. Manchmal hat sie mich abgeholt, aber ich durfte auch schon alleine nach Hause gehen, wenn sie nicht da war. Wenn sie noch nicht in der Wohnung angekommen war, weil sie noch einkaufen war oder andere Besorgungen machen, konnte ich bei der Nachbarin klingeln, Frau Eckert. Frau Eckert hat sich immer gefreut. „Komm erst mal rein, Mädelchen. Soll ich dir erst mal ein paar Waffeln backen?“ Die Waffeln von Frau Eckert sind einfach super lecker. Aber unterhalten kann man sich nicht so gut mit ihr, weil sie fast taub ist. Mama sagt ja immer, dass sie darüber ganz froh war, als ich noch ein Baby war, weil ich wohl Tag und Nacht geschrien hab, aber Frau Eckert hat sich nie beschwert

Ich musste also immer ganz laut brüllen, dass ich gerne Waffeln habe. Manchmal hatte ich aber auch keine Lust, weil in der Tagesgruppe gerade Geburtstag gefeiert worden war und es Kuchen gegeben hatte und ich pappsatt war. Wenn ich dann gebrüllt hab: „Nein, danke, Frau Eckert!“, hat sie trotzdem freundlich genickt und ist in die Küche gegangen, um Waffelteig anzurühren. Es war also ganz egal, was ich gesagt hab. Was liegen blieb, hat sie mir für Mama mitgegeben. Die hat sich gefreut. Und die Waffeln schmeckten abends auch immer noch gut. Ich geh auch jetzt noch manchmal bei Frau Eckert klingeln, obwohl ich jetzt schon lange selbst einen Schlüssel hab.