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Wigald Bonings herrlich schräge Liebeserklärung an die Langstrecke Wo Wigald Boning auftritt, ist der Lachmuskel-Kater danach garantiert. Egal, ob in seinen legendären Beiträgen für "RTL Samstag Nacht", im Gesangsduo mit Olli Dittrich, als Experte für - ja, wofür eigentlich? - im "Quiz-Champion" oder ein Jahr lang unterwegs mit dem Zelt durch Deutschland. In "Lauf, Wigald, lauf!" nimmt er uns mit auf sein neuestes und bislang kühnstes Abenteuer: Jede Woche einen Marathon. Ein Jahr lang. Aber nicht irgendeinen Marathon: 42 Kilometer in Crocs oder Cordhose, mit dem Papa im Rollstuhl durch die norddeutsche Heimat, auf dem Balkon einer Berghütte im Zillertal, auf abenteuerlichen Wegen um den Ammersee oder auf dem Laufband im Homeoffice ... "Lauf, Wigald, lauf!" ist das ultimative Buch für alle Wigald Boning-Fans und ein Geschenk für alle, die das Laufen lieben. Jetzt XXL-Leseprobe herunterladen und direkt loslesen!
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Seitenzahl: 46
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© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Redaktion und Projektmanagement: Silke Tauscher
Lektorat: Christiane Schwabbaur
Bildredaktion: Silke Tauscher
Schlusskorrektur: Chris Tomas
Covergestaltung: FAVORITBUERO, München
eBook-Herstellung: Amelie Scherzl
ISBN 978-3-8464-0911-4
1. Auflage 2022
Bildnachweis
Coverabbildung: Jörg Koch
Fotos: Jörg Koch, Wigald Boning, Leander Völker, Carolin Weidemann, Teresa Boning, Leaflet | © Komoot | Map data © OpenStreetMap-Mitwirkende, Steffi Riehl, Günter Karl, Carsten Schneehage, Sanitätshaus Wiggers
Syndication: www.seasons.agency
GuU 4-0911 04_2022_01
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Uff. Vor mir liegt eine endlose Gerade, ein grob geschotterter Waldweg, dessen Ende in der flirrenden Hitze eines zentnerschwer drückenden Sommertages verschwimmt. Schweiß rinnt mir ins Auge. Ich schnaufe wie eine verrostete Kleinbahn-Lokomotive, doch während auch die mickrigste Lokomotive den vor mir liegenden Anstieg wacker bewältigen würde, setze ich zaghafte Schrittchen, scheine auf der Stelle zu trippeln.
Durst! Gierig stecke ich mir den Schlauch meines Trinkrucksackes in den Mund, beiße auf das Mundstück und sauge. Ich zwinge einige wenige Resttropfen aus der Blase, dann ist Ebbe.
Das hat mir gerade noch gefehlt! Jetzt würde ich sie alle gerne verfluchen: den leeren, nichtsdestotrotz beschwerlichen Rucksack, den öden Weg, die unbarmherzige Hitze, mich und mein bescheuertes Unterfangen – aber zum herzhaften Fluchen bin ich zu schwach.
Stattdessen stelle ich mir bange Fragen: Was laufe, ach was, stolpere ich hier so buchstäblich halbgar durch die Gegend? Welcher Teufel ritt mich, als ich mir vornahm, im Jahr 2021 meinen sportlichen Lebenshöhepunkt zu, nun ja, zu feiern, und ausnahmslos jede Woche einen Marathon zu absolvieren? Am Stück natürlich, komme, was wolle? Geltungsbedürfnis, blanke Angeberei? Bittere Frucht einer späten Midlife-Crisis? So eine Art asexueller Masochismus, Flucht vor Was-weiß-ich oder ganz schlicht: Blödheit?
Nein, natürlich weiß ich noch genau, wie es dazu kam: Am Anfang war Corona.
Meine Frau Teresa und ich kümmerten uns in unserer Münchener Wohnung um unsere Kinder Theodor (2) und Mathilda (1), nachdem die meisten unserer Auftritte abgesagt worden waren. Teresa ist von Beruf Opernsängerin, Koloratursopran, allerdings nicht mit Festanstellung, sondern freiberuflich – in der Pandemie nicht eben von Vorteil.
Ich schrieb nebenbei eine Art Corona-Tagebuch und stellte es ins Internet, was Tag für Tag kontroverse Diskussionen auslöste. Mal brachte ich Hygiene-Jakobiner, mal Querdenker gegen mich auf. Ansonsten drehte ich ab und an eine Runde auf dem Rennrad, hielt mich emsig an alle AHA-Regeln und schnabulierte nicht weniger emsig – eine Pandemiebewältigungstaktik, der ich mich in jenen Tagen nicht ganz allein zu bedienen schien.
Natürlich weiß ich nur zu gut, dass es sich bei der melonenhaften Wölbung, die meine Körpermitte ziert, nicht ausschließlich um Corona-Speck handelt. Und auch nicht um Muskelmasse oder um einen Blähbauch, wie ich mir schon manches Mal einzureden versuchte.