Zamma semmr stark E-Book

Hanns-Otto Oechsle

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2018

Seitenzahl: 76

Beschreibung

Wir Schwaben leben ja in verschiedenen Gruppen u.a. in der Familie, unter Freunden, im Dorf, in Vereinen. Sie bieten Geborgenheit und Sicherheit und wir stellen immer wieder fest: "Zamma semmr stark". Eben in den Stürmen des modernen Lebens ist so ein Hindergrund, von dem wir nicht nur Lob, sondern auch positive Kritk erhalten, wichtig. Hier muss ich nicht perfekt sein, kann auch einmal Unsicherheit zeige, denn onder dene ben i dohoim.

Leseprobe

Titelbild : Tübingen, Hölderlinturm am Neckar

Hier verbrachte Friedrich Hölderlin, 1770–1843, einer der

größten deutschen Dichter, seine letzten Lebensjahre.

Inhaltsverzeichnis

Hanns-Otto Oechsle

Zamma

Oser Familie

Zamma schaffa

Weibergschäfd

Männergschäfd

Kendergschäfd

Feschdla

Zammahelfa beim Braud-Suacha

Vom scheua Hochzeider

Bäslesdreffa

Beim Doggdr

Von dene silberne Vegl

Geburdsdagsfeschd

Vom Güadle

D’Äpflvorwaldung

Em Vaddr sei Muadr ond ihre Leid

Vom Ziefr

A gfährlicha Fuhr

A scheena Leich

D`Müadr

Meis isch s’Schenschd

Wiea dui Fremde no näher bei ons war

A fremds Weib

Zamma semmr stark!

Es lebe unsere Familie!

Vo de Glischda

Schee dohoim!

Älles Droa!

Des Babi

Am früha Morga

Omas Krankenhaus

A Schwoabaleba

Zammagschirra

Opa als Schlichder

Ganz dr Vaddr, grad wiea d’Muader!

Zamma z’Middag essa

Onsre Alde onds Handy

Mei Gscheidle

Größawahn

Ganz Vorbohrde

Zwoi lenke Händ

Ziggzagg

A Lob

Onsere Verei

Oaleidung zur Gründung vomma Vorei

Onser Vereinsmaier

Kirbe

D’Kirbe brengd d’jonge Leid zamma

Kirbedanz

Koin Mucks

Von dr Oma

Ausgleich

Wo isch diea ganz Zeid noa?

Zammahogga

Wo ischr der jetzd?

Gruabzeid

En Chrischddag mid Kender

Kendrweihnachd

Wer alloi em Wendr isch, bleibd ofd alloi

War ed grad erschd Sylveschdr?

Ond s’End isch en Afang

Meine Bücher

Hanns-Otto Oechsle

Zamma semmr stark

Alloi wär a jeder vorlora

Wer semmr? Was isch ons wichdich?

Was machd ons aus?

Ein Buch zum Lacha, Schmonzla ond Noachdenka

Nach vorne geht es oft atemberaubend schnell,

immer schneller, höher, weiter.

Doch dann stockt es und Probleme treten auf.

Wir suchen nach den Gründen und stellen fest,

dass wir die Verbindungen nach unten

zu unseren Wurzeln verloren haben.

Ein Buch über unser Familie,

unsere Freunde, unsere Vereine und unser Dorf,

eben über uns und über die Gruppen, in denen

wir Schwaben gut leben.

Ein Buch über s`Zammahalda.

en onserer harda Weld, Alloi semmer vorlora!

Zum Glück gibds d’Familie, guade Freund ond…

Mir halded zamma, denn bloß:

Zamma semmer stark!

Des isch schwäbisch grad wiea onsere Sidda,

Vorlieaba ond Medala.

Viel Spaß beim Lesen

Ihr Hanns-Otto Oechsle,

Oberstenfeld 2018

Autor und Maler

Zamma

Zamma isch mor mendschdens zwoi.

Zwoi zom Lacha,

zwoi zom Scherza,

zwoi zom Draga mancher Schmerza.

Zwoi zom Bruddla,

wenn was fehl

laufd en deim Leba

ond dei Seel duad koine Ruhe geba.

Alloi wärsch völlig dann verlassa.

Zamma koasch a Hand dann fassa,

diea die nodfalls heba duad.

Vordrau hald druff, des gibd dir Muad.

Ois woiß i, ond des isch s’Beschd,

des gibd Sicherheid, häld de feschd:

Zledschd nemmd die oiner an dei Hand,

zeigd dir a viel scheners Land.

Oser Familie

Ahna, Ehne, Weib ond Moa,

Doda, Dede, Onkel ond Dande

ond dorzu fufzich Vorwande

ond au des Babi Emilie

des isch Familie.

Mir halded zamma

Mit Herz ond Vorstand

Doafür vorwedd i mei reachde Hand.

Isch äbber en Nod,

brauchsch nex dorzua saga,

noa wird dor gholfa dei Päckle zu traga.

Bloß so kommsch guad durch diea Lebenswirra.

Alloi dädsch ziellos ens Oglück irra.

Schreib dors hendr d’Òhra ond merk dors ganz arg,

ois gild für emmr:

Zamma semmer stark!

Oberstenfeld im Bottwartal

Zamma schaffa

Dui Eiteilung vom Gschäfd hoad sich em Schwabaland

hald so ergäbba. Ob man sie so no ewich lassa muaß?

I woiß, diea Jonge macheds heud meh überschlagend

zamma ond des isch au guad so!

Was d’Muadr macha muss

Weibergschäfd

Kocha, butza, wäscha, biegla,

en dr Küche schaffa, schneida Zwiebla,

Veschber macha, s`Baby stilla

Tee end Drenkfläschla eifülla,

d’Staffel wixa ond au d’Schuah

ond d’Oma lässd ihr au koi Ruah.

Komm mir müssed jetzd en Garda.

d’reife Dräubla dean ned warda,

falled oifach na zur Erda.

Mid Dräubleskuacha däds nix werda.

Schnell moal nach dem Baby gsäh,

Gschdank duad aus ihrm Beddle wäha.

D’Wedl isch scho wieder voll,

was normal sei soll!

D’Gass gherd au moal wieder kehrd,

bevor sich d’Noachbere beschwerd,

dass, des säh doch jedes Kend,

dei Dreck landed bei mir, s’käm vom Wend.

Schnell wird kochd ond gessa,

gern wär se no a bissle gsessa,

doch doa hörd se Babygschrei,

sei Wendl voll, des muss es sei!

Nachem Spüala, welch a Glück,

kehrd a bissle d’Ruah zurück.

Doch mid dene Hausuffgabe,

dean sich d’Schülerkender plaga

ond au d’Muader, der arm Tropf,

prüafd se noach mid rodem Kopf.

Ablenkung isch au dorbei,

weil scho wieder Babygschrei.

Mid de Wendla ischs bald aus

Ond sui kommd ned ausem Haus.

Dor Rega drussa isch koin Spaß,

der machd dui drogga Wäsch grad nass.

Wenns Nachd wird isch des Dagwerk gschaffd,

d’Muader richds Veschber mid ledschder Krafd.

Noa kommd ihr Männe ganz müad nach Haus

Ond sechd:

Du siehsch ganz abgschaffd aus!

Des isch a Lob ond gar koi Tadl.

Wer vom Schaffa ald aussiehd

ghörd zom Schwäbischa Adel.

Ond was machd ihr Moa?

Männergschäfd

En dr Nachd no ausem Haus,

so beginnd sei Dag, so siehd der aus.

En dr Wellbäbbe seid halb sex’.

Isch des nex?

Extra früh wird dord glei gscharded,

weil sei Wengerd uffen warded

ond ab Middags om halb drei

häld er sich für d`Reba frei.

No wird gschbritzd ond ghaggd ond gschnidda

Ond durchd Obdsdoalag moal gschridda,

ob der Zau ao isch o.k.

Henda a Loch, des wared d’Reh!

A Loch em Boda middem Biggl,

Ond drenna en gschbitzder Stiggl

Sonschd koaschd Himbeer grad vorgessa,

weil d’Reh dean au gern Süaßes essa.

Hend Küahla heid scho äbbes Fudder?

Normal vorsorgd diea d’Muddr,

doch heud goahds derra wieder schlechd,

sui leid em Bed, für s’Ziefer schlechd.

Zom Glück kommd sei Großer ausem Haus,

der fährd dor Schlebber uff d’Wiesa naus,

schneided no a Wägela Gras.

Onds Beschd: Des machd ehm Spaß!

S’Mischda muaß dr Vaddr macha,

au bei de Säu, doa muaßer lacha,

weil dia send rond ond fedd.

Bald geids Metzlsupp, i wed!

Wenn des henich Dach ned wär,

gäbs no Zeid fürs Veschber her.

So wird uff am Schlebber gsessa

Ond des Brod beim Mischt breida gässa.

Bei derra guada Leberwurschd ihr Dufd

fälld des faschd ned uff.

No am Oabend, bei halberder Nachd

hoad er neue Ziegl uffs Dach gmachd.

Sei Weible guggd em vom Dachfeaschder zua.

Doch für heud doa lässd se’n en Ruah.

Morga isch Baddag, doa isch dui vorbei,

weil oimoal s’Weib vorwehna muaß sei!

Doa duad mor hald langsam, wird wenicher gschaffd.

Denn noachem Bada, doa brauchd mor viel Krafd.

Ons Schwoaba hoad dr Herrgott fürs Schaffa erfonda

Ond ned fürs Faullenza en de helle Stonda.

S’greschd Lob uffem Leichd isch vom Pfarrer noa:

Dr sell war a uffrechder, schafficher Moa!

Kendergschäfd

Schwäbische Kender send ned faul,

diea wualed wiea a Karragaul.

Älles was leichder isch heba

lupfed siea, des hilfd dr Familie beim Leba.

Ond weil se joa normal no klei

schlupfed se leichder ens Fässle nei.

Deshalb müssed diea des butza

ond weil se leichd send d’Kammerz stutza.

Lauf moal uffs Feld mid schnelle Schridd

Ond nemm em Vaddr sei Essa mid.

Ond breng de Säu ihr Fuddr,

ruafd ehm noach sei Muddr.

Zum Lerna blieb do wenich Zeid,

deshalb kam koiner mid Lesa weid

ond auch des Rechna war ned ihr Sach

vielleichd nos Addiera mid Ach ond Krach.

Doch woiß mor heud, es war send ond schad, dass mor

dene nix beibroachd had.

D’Sonndagsschual hods brachd

ond manchen Baurabua zum Lehrer gmachd.

Seiddem woiß mor bis heid:

S’geid koin Stand mid bloß domme Leid.

Wer koi Bildung griagd ond koi Wissa,

der isch sei Leba lang bschissa.

Ohne dia

Feschdla

Au wemmr bhäb send, fälld mir ei,

diea Feschd wern gfeierd, des muss sei!

Doa wird glotzd, ned gleggerd,

ned über d’Koschda gmeggerd.

S’beschd Essa kommd doa uff dr Disch

Ond soviel Wei bis bsoffa bisch.

Willsch des gar ned sei,

schenk dr weniger ei

oder hebd die Hand als Deggl uffs Glas

noa merkd mor: Der will ned was.

Ess z’erschd feschd,

des isch des Beschd,

des vorhenderd manchen Balla

ond dua duasch ned ommelalla.

Noa koaschs oifach meh vordraga.

Koi Kopfweh wird plaga.

Ond gib ned wiea a Bleder oa,

Mor schätzd meh den, der dichda koa

oder er spield dr Goschahobl so fei,

dass älle falled osre Lieadr ei.

Noach ond noach wern älle müad

Ond s’Zeid, dass mor hoimwärds ziead.

So a Feschd des denkd ons ganz lang noch

Ond dr Jubilar

Der lebe Hoch! Hoch!

Walterichskirche von Murrhardtspiegelt sich im See.

Das Kloster Murrhardt war im Mittelalter das Zentrum der Region.

Was duasch wenn koi Braud fendsch?

Zammahelfa beim Braud-Suacha

A bsondra Hauzich hoad a Veddr, dr Heiner, von meim Vadder gfeierd, a ruhicher, lieaber Moa. D’Hauzich war normal ond schee. Aber dui Vorgschichd ned:

Vielleichd war er a bissle zu scheu, dr Erbbauer, zu wenig zuapackend. I sag dr: Bisch zu druffgängerisch schreggsch diea liabe Mädla ab, bei de andre aber hoasch Erfolg, bisch aber zu zrückhaltend krieagsch koine von dene boide Sorda. Sell isch sonnaklar!