Zeitfragen im Lichte der hermetischen Philosophie - Franz Weber - E-Book

Zeitfragen im Lichte der hermetischen Philosophie E-Book

Franz Weber

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Beschreibung

Vielfältige Zeiterscheinungen mahnen zu einem tieferen Verstehen. Ob es nun die politischen Weltereignisse, die sozialen Ungerechtigkeiten, die ökologischen Herausforderungen oder das Auftauchen menschlicher Abgründe es sind, sie haben doch alle gemeinsam, dass es an gesundenden und ausgleichenden Impulsen und Visionen mangelt. Eine christliche Hermetik versucht nun, diese Herausforderungen in einem tieferen Kontext zu erfassen, wobei spirituelle Gesichtspunkte und Erkenntnisse nicht nur für das eigene Seelenheil, sondern vor allem auch für die heutigen Zeitprobleme eine enorme Hilfe anbie-ten können. Ohne eine Einbeziehung übersinnlicher Erkenntnisse, Kräfte und Wesen wird es zukünftig kaum mehr möglich sein, in einem gesunden und menschlichen Sinne weiterzukommen.

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Gewidmet den Menschen, die eines guten Willens sind.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Christliche Hermetik

Zum Feuer der Liebe

Wenn die Erde bebt

Die Erscheinung des Lichts

Vom Bau der Welt

Freiheit

Zeitgeschehen

Körperkult und Geistkultur

Gewissensfreiheit

Soziale Schieflagen

Die Schatten gehören zum Licht

Meditation

Zukunftsimpulse - woher?

Unser Wetter - sind wir!

Europa - wohin?

Zukunftsvisionen

Heilung des Ichs

Kampf dem Terror?

Die Zukunft der Geschlechter und des Menschseins

Wahre Heimat

„Geld regiert die Welt“

Sich selbst bestimmen - durch Selbstüberwindung

Nachwort

Anhang

Literaturverzeichnis

Motto:

„Das neue Zeitalter wird sich entfalten, ob der Einzelne das will oder nicht. Die Frage ist nur, ob wir ihm den Weg bereiten, indem wir uns wandeln, oder ob man weiterhin das zu überwindende Hindernis darstellt.“

R.F.v. Scholtz

Vorwort

Diese Schrift ist die Frucht eines jahrelangen Ringens mit den Nöten der Zeit. Daraus entstanden Einsichten, die ich gerne vielen Menschen mitteilen möchte. Mein Schicksal hat mich auf Wege geführt, die lange Zeit auch für mich nicht zu durchschauen und zu ergründen waren, denn meine Biographie ist nicht das, was gewöhnlich gelebt wird beziehungsweise was die „normale“ Entwicklung eines Menschenlebens ausmacht. Erst mit zunehmendem Alter wurden Wege und Zusammenhänge verständlicher, die dem ganzen Lauf einen Sinn geben.

Doch nicht nur das einzelne Leben kann wie ein Labyrinth erscheinen an dem wir ganz neue Erkenntnisfähigkeiten gewinnen können, sondern unsere gesamte Zeitlage steckt ja auch in vielfältigen Turbulenzen, manchmal sogar in einem Chaos, wo dann die klaren Linien und Schicksalsfäden und wo der tiefere Sinn der ganzen Zeitereignisse bei vielen Menschen noch nicht erscheinen konnte.

Vielleicht bin ich durch mein persönliches Leben, das ich lange Zeit im Zustand des „Ich weiß noch nicht, warum ich da bin“ verbrachte, prädestiniert, auf Möglichkeiten und Auswege in dieser Schrift hinweisen zu dürfen, die den ganzen Unsicherheiten unserer Zeit neue Visionen beziehungsweise neue Richtungsmöglichkeiten anbieten können.

Und so hoffe ich, dass die folgenden Gedanken viele Herzen erreichen werden, um gemeinsam einer positiven und sinnerfüllten Zukunft entgegengehen zu können. Für die Freunde des Tarot möchte ich noch darauf hinweisen, dass die hier vorliegenden 22 Kapitel eine innere Verbindung zu den großen Arcana des Tarot aufweisen. (Siehe dazu den Anhang).

So wünsche ich dem geneigten Leser viele Anregungen für das eigene Studium und einem Erkennen der angesprochenen Inhalte und damit ein fruchtbares Durchschauen der Nöte und Aufgaben unserer Zeit.

Franz Weber, im August 2005 und Weihnachten 2018

Christliche Hermetik

Die Hermetik lehrt die Einheit von geistigen und irdischen Gesetzen. Genauer gesagt, werden die Prinzipien beschrieben, wie das Geistige ins irdische Dasein hereinragt und dieses gestalten will.

Diese Prinzipien lauten wie nachfolgend beschrieben. Hier werden sie aber nur sehr kurz dargestellt und ohne weitere Erklärungen, da ich in diesem Abschnitt nur gewisse Grundlagen erläutere, auf denen die nachfolgenden Gedanken und Abschnitte dieser Schrift aufgebaut sind.

1. Das Prinzip der Geistigkeit:

„Dies ist von aller Kraft die starke Kraft, denn sie wird jedes feine Ding besiegen und jedes feste Ding durchdringen.“

So steht es in der „Tabula smaragdina“ des Hermes Trismegistos, des Dreimal Großen, des Begründers der Hermetik. Dieses erste Gesetz erklärt den Primat des Geistes über die Materie. Alles in der Welt ist mit dieser inneren Wirkkraft, mit deren jungfräulichem Leben beziehungsweise dann auch mit einem geistigen Urbild durchdrungen.

2. Das Prinzip der Entsprechung:

„Was unten ist, ist wie das, was oben ist, und was oben ist, ist wie das, was unten ist, um die Wunder des Einen zu vollbringen.“ (Tabula smaragdina). Das Vergängliche ist ein Gleichnis für dasUnvergängliche. Auch das Äußere entspricht demzufolge dem Inneren, die äußere Welt spiegelt des Menschen innere Welt.

3. Das Prinzip der Schwingung:

„Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung.“ (Kybalion - eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands).

4. Das Prinzip der Polarität:

„Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat ein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe, Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad, Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten, alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden.“ (Kybalion).

5. Das Prinzip des Rhythmus:

„Alles fließt aus und ein, alles hat Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem, das Maß des Schwunges nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links, Rhythmus kompensiert.“ (Kybalion)

6. Das Prinzip von Ursache und Wirkung:.

„Jede Ursache hat ihre Wirkung, jede Wirkung ihre Ursache, alles geschieht gesetzmäßig, Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz.“ (Kybalion)

7. Das Prinzip des Geschlechts:

„Geschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen.“ (Kybalion)

Man denke dabei nur an das taoistische Symbol des Yin und Yang.

Der Mensch hat nun die Möglichkeit, durch ein Erkennen der Gesetze des Lebens, sein eigenes Leben mitgestalten zu lernen. Für ein Leben der seelisch-geistigen Entwicklung ergeben sich daraus einzelne Stufen und Wege, die im Folgenden etwas näher betrachtet werden sollen.

„Mensch, erkenne dich selbst.“ So lautete der Orakelspruch in Delphi, der antiken Mysterienstätte im alten Griechenland. Unser Lernen und Handeln auf der Erde wird maßgeblich mitbestimmt von einer Selbsterkenntnis. Wir sind hier, damit wir unsere Fähigkeiten und Neigungen wahrnehmen und ausbilden lernen. Im Umgang mit unseren Mitmenschen ecken wir aber immer wieder an, um uns der eigenen Charakterzüge bewusster zu werden und diese allmählich so zu wandeln, dass wir zu einem sozialen Miteinander mit allen Mitmenschen, sei es im Beruf oder im Privatleben kommen können.

Die Selbsterkenntnis ist also die erste Forderung auf dem Weg zu einem guten Menschsein. Wie bin ich geworden und wie will ich werden und einmal sein?

Daraus ergibt sich die zweite Stufe, die darin besteht, das rechte Maß zu finden. Wie weit lebe ich nur mich aus und wie weit kommen die Interessen der Mitwelt zum Zuge. Hier braucht es vor allem eine gewisse Selbst-Disziplin.

Die dritte Stufe lautet nämlich: Tue, was Du willst, aber schade niemandem. Ohne das rechte Maß gefunden zu haben, wäre diese dritte Stufe sehr gefährlich. Bei manchen psychologischen und okkulten Gruppierungen ist dieses: Tue, was Du willst - das Höchste, was dort angestrebt wird, um sich von Obrigkeiten und sozialen Normen befreien zu können. Dahinter kann sich natürlich ein sehr starker Egoismus verbergen, wenn nicht die zwei vorigen Stufen erworben wurden. Sie sind Vorbereitungen für den freien Willen, sonst schadet man sich selbst, wenn die Wunschnatur entscheidet und nicht die eigene Lebensreife und Weisheit. Ist diese dritte Stufe des freien Willens gemeistert, wird erst jetzt eine vierte Stufe in gesunder Weise möglich, wo dann der Eigenwille so stark wird, dass er sich selbst opfern und einem Höheren hingeben kann.

„Nicht ich, sondern der Christus, der göttliche Wille in mir.“ Dieses Paulus-Wort deutet hin auf eine Sphäre, in der der Mensch über seine irdische, über seine „kleine“ Persönlichkeit hinauswachsen kann.

Diese vier Stufen sind Lebensstufen, in die wir im Laufe eines spirituellen Lebens hineinwachsen dürfen. Doch werden wir auf diesem Weg mit mannigfachen Widerständen und Kräften konfrontiert, die uns im niederen Selbst gefangen halten beziehungsweise die das Ich fesseln wollen oder es auch befreien können, je nachdem, für welche Seite wir uns in freier Weise entscheiden, hingeben und hinstellen wollen.

Die Mächte, die das Ich fesseln und festhalten heißen: Ehrsucht, Habsucht und Machtsucht. Darunter leidet die Welt. Doch sind uns immer auch Kräfte und Tugenden gegeben, die uns aus diesen seelischen Fesseln befreien können. Es sind dies die mittelalterlichen Mönchsgelübde: Keuschheit, Armut und Gehorsam. Ich bin in früheren Schriften darauf näher eingegangen, hier sollen sie daher nur stichwortartig den okkulten Wesenheiten zugeschrieben werden.

Ehrsucht – Luzifer -›

Keuschheit beziehungsweise die Reinheit des Herzens – der Sohn

Habsucht - Ahriman -›

Armut - der Wahrheit den Raum lassen, durch geistige Armut und Zurücknahme, durch innere Stille - der Geist

Machtsucht - Sorat -›

Gehorsam - Dein Wille geschehe - der göttliche Vater, der Weltenwille soll walten.

So haben wir die freie Wahl und auch die Möglichkeit, den Blick zu richten auf die göttliche Welt und sich auf deren Kräfte und Wesenheiten zu besinnen. Dadurch erhalten wir erst ein Gegengewicht zu den Widersachermächten, die uns verführen und gefangen nehmen wollen.

So wie die urspüngliche Hermetik von den Gegensätzen und Polen ausgeht, so kommen wir in einer verchristlichten Hermetik immer wieder zu einer Dreiheit hin, denn selbst Hermes Trismegistos, der das Prinzip der Polarität erkannte und beschrieb, wurde der „Dreimal Große“ genannt.

Zwischen den Polen findet sich nämlich eine Mitte, die selbst wesenhaft ist. Hermes steht in der griechischen Mythologie für das merkurielle, für das verbindende Prinzip. Also ist er selbst das, was sich immer neu gebiert, als ein Ausgleich oder als „Geburt“ eines neuen Elementes, dem sogenannten Kindprinzip, dem Mercurius.

So kommen wir in der christlichen Hermetik zu einer Weltanschauung, die natürlich von einer Einheit ausgeht, sich in der Schöpfung spaltet, polarisiert und dadurch immer wieder Neues gebären kann, wenn sich die Gegensätze auf einer höheren Ebene vereinen. Ich zeige dieses Prinzip hier schematisch auf:

Was in der christlichen Theologie als der Vatergott angesprochen wird, ist natürlich im Grunde genommen eine Einheit aus dem väterlichen und dem mütterlichen Prinzip. Diese Einheit teilte sich zuerst in die Gegensätze von Himmel und Erde, von Männlich und Weiblich oder von Geist und Materie. Das Tao, das Unnennbare enthält noch das Yin und das Yang in einer Weise, in der noch gar nichts in eine Manifestation eingetreten ist. Aus den Gegensätzen von Yin und Yang beziehungsweise von Vater und Mutter wird das Prinzip des sogenannten göttlichen Sohnes und das des heiligen Geistes gezeugt. Aber auch diese teilen sich beziehungsweise sie offenbaren sich in der Menschheitsgeschichte in jeweils drei verschiedenen Ausdrucksweisen.

Drei Prinzipien kennt die christliche Hermetik somit für den Sohnes-Aspekt wie auch für den göttlichen Geist, so wie ich dies nachfolgend kurz darstellen will:

Der Mensch findet auf die diesen drei Wegen zu einer Einheit mit der Welt des Geistigen und der Welt des Irdischen.

Der Gnostiker erforscht und erkennt die Welt. Im Mystiker erstirbt die Welt, sie verliert ihre Bedrängnis, ihren Sog. Das Erkenntnisstreben des Gnostikers muss mit einem Opfer verbunden sein; Isis ermahnt die Seele zur Wandlung. Sie weist hin auf Osiris, den Logos und Sonnengeist. Er will gesucht sein. Stirbt die Anhaftung an die klammernde Welt durch eine Läuterung, den Weg der Passion und verbindet sich die gereinigte Seele mit dem Licht der Weisheit in der mystischen Liebe des Herzens, so ereignet sich dadurch eine Neuschöpfung aus dem Geist.

Im Magier, er ist der erste Archetyp im Tarot, erfährt die Welt eine Wandlung. Eine Auferstehung der inneren Kräfte, des Kindprinzips erfolgt, wenn die Seele den lebendigen Geist empfängt. Eine innere Sonne ersteht, das heißt, sie wird in sich erschaffen. Diese schöpferische innere Sonne soll fortan das Leben in der Welt gestalten. Das ist die heilige Magie.

Ja, die christliche Hermetik, die den Zusammenhang von Gnosis, Mystik und Magie herstellen will, strebt die Verbindung mit der Christussonne an: das Herz darf sich dafür öffnen. Dies gleicht einer inneren Weihenacht. Die Seele muss auf diesem Weg leer werden. Leer und geöffnet wie ein Tal. Der Weihnachtsstern senkt sich dann herab, einer Sternenweihe gleich. So will die hermetische Philosophie wieder zu einer Einheit hingereichen, in dem sie in der Dreiheit das Verbindende, also auch die Einheit sucht. Daher müssen sich die drei Geisteswege der Mystik, der Gnosis und der heiligen Magie nicht widersprechen. Die hermetische Philosophie will ja diese Disziplinen zusammenführen, in dem sie jede anerkannt und ihnen den zugehörigen Ort beziehungsweise ihnen eine Möglichkeit der Entfaltung und Anwendung einräumen will.

Die Mystik sucht das Herz der Welt, die Gnosis bringt die innere Erfahrung in eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst und die Magie will das Erlebte und Erkannte lebensvoll verwirklichen. Die hermetische Philosophie schließlich fasst zusammen und gibt allen Qualitäten, die es zu erwerben gilt, eine Berechtigung und eine Wirkensmöglichkeit. Kein Weg braucht sich dabei ausschließen, keiner soll besser sein als der andere. In der Zusammenschau erklingt erst die ganze Fülle.

Mit diesen Grundlagen können wir nun einzelne Bereiche und Qualitäten des Lebens angehen. Unser Zeitgeschehen soll in den folgenden Kapiteln so angeschaut werden, dass dessen verborgener Sinn zur Enthüllung kommen kann. Immer müssen wir dabei von dem ausgehen, was ist. Dieses soll erkannt und gewandelt werden, damit es zu einer guten menschlichen Entwicklung gereichen kann und nicht zu einem Verderben. Viele negativen Kräfte und Tendenzen bemächtigen sich und versuchen heute, die Menschenseelen wie auch das globale Geschehen in der Welt zu korrumpieren. Daher tut es große Not, mit einem erweiterten Blick beziehungsweise mit verschiedenen und umfassenden Standpunkten die alltäglichen und politischen Gegebenheiten durchschauen zu lernen. In diesem Sinne wünsche ich eine fruchtbare Auseinandersetzung mit den Gedanken dieser Schrift.

Zum Feuer der Liebe

Archetypisch betrachtet gibt es sieben Stufen des Feuers, was das leiblich-seelische und dann auch das geistige Entwicklungspotential betrifft. Feuer kann verbrennen oder wärmen. Wir selbst sind es, die die Flammen schüren oder aber nicht genügend Brennstoff nachliefern, so dass es verlöschen muss.

Aus dem natürlichen Leben ergibt sich zunächst eine vierfache Gliederung des Menschen und damit auch eine vierfache Ausdrucksweise des Feuers.

Physisch kennen wir ein Feuer im Stoffwechselgeschehen als eine Art Verbrennung in den Körperzellen, was bekanntlich unsere Körpertemperatur bewirkt. Im Ätherischen ist es der Wärmeäther, der unseren Leib durchlebt, durchwärmt und dadurch für die Seele eine Hülle bildet, in der das Willensfeuer entfacht und impulsiert werden kann. Das seelische Feuer ist uns ja recht gut bekannt, wenn wir nur einmal die leidenschaftlichen, zornigen und fanatischen Äußerungen betrachten, in denen sich die Seele verlieren, manchmal sogar verbrennen kann. Geistig zeigt sich das Feuer in einer Begeisterung und in der Kraft der Liebe. Ja, die Liebe ist auch ein Feuer. Dieses bewirkt, dass wir uns verschenken und opfern können. Feuer will sich nämlich ausbreiten,, es flammt nach oben, vor allem, wenn es genügend Nahrung bekommt.

Doch wenn es naturgemäß immer zwei Pole im Leben gibt, so muss zum Feuer der Liebe der entsprechende Gegenpol hinzukommen, sonst könnten wir uns gar kein richtiges Urteil bilden über die Entwicklungsmöglichkeiten und über die Höhen der Liebe, die diese erreichen kann. Dieser dunkle Pol zur Liebe ist der Hass. Vom Hass, der folglich die negative Seite der Liebe darstellt, können wir somit einen Weg beschreiten, der uns immer freier und ganzer werden lässt. Denn der Hass ist eine Kraft, die seelisch sehr stark bindet und den Menschen gefangen hält, wenn er sich davon nicht befreien kann. Dazu muss er aber bereit sein, einen Weg zu wählen, der ihn von der Glut des Hasses allmählich in feinere, freiere und edlere Gefilde des Feuers, hin zu einer wärmenden und erlösenden Liebe führen kann

So führe ich hier sieben Stufen des Feuers an, in denen wir uns seelisch entwickeln und befreien können, was letztlich einem seelisch-geistigen Wachsen und Veredeln gleichkommen kann. Dies kann hier wiederum nur als eine Anregung ausgeführt werden, durch die der geneigte Leser seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse selbst erweitern kann.

Das Feuer des Hasses: Ich mache mich zum Richter über die Welt.Durch Kritisieren, Verurteilen, Diskriminieren, Demütigen, Schaden und Zerstören wollen erzeugen wir letztlich Kälte und Verhärtung - das dämonische Feuer.

Das Feuer der Leidenschaft: Ich will erobern und kämpfen, ich will haben und mächtig sein, ich will mich ausleben und mich selbst genießen. Dieses astrale Feuer nimmt uns in seinen Bann und schafft dadurch mit der Zeit ein echtes Leiden. Es verbrennt uns quasi innerlich, wenn es nicht gezügelt und verwandelt wird.

Das Feuer der Läuterung: Die seelischen Kräfte gilt es, zähmen zu lernen. Das Leid ist zu verwandeln. Ich brenne für die Welt im Feuer der Leidenschaft. Die Welt brennt in mir in der Katharsis, in der Buße für meine Taten und die der Welt, wenn sich das astrale Feuer wandelt hin zum Mitgefühl, zum Mitleid und zur Demut. Wenn wir beginnen, mit dem Feuer in uns zu „spielen“, einen kreativen Umgang mit ihm erproben, bändigen wir es in uns. Das Spiel befreit, die Strenge hält fest. Im Spiel, das die Gegensätze ausgleichen und vereinen kann, gewinnt das Ich allmählich die Oberhand.

Das Feuer der Hingabe und des Opferwillens: Wir müssen irgendwann einmal auf alles verzichten. Dadurch werden wir frei von alten Bestimmungen und Verhaltensweisen, um sodann die Möglichkeit zu bekommen, sich für selbstgesteckte Ziele einsetzen zu können. Mensch in einem tieferen Sinne ist man nicht, Mensch wird man – vor allem durch die Liebe. Entscheiden wir uns, ein wahrer Mensch zu werden, so betreten wir den Pfad der Liebe. Die irdische Welt ist die Stätte der Liebe, das heißt, sie soll einmal ganz mit Liebe erfüllt und durchdrungen sein. In der Liebe wohnt die Kraft der Auferstehung. Somit hat der Mensch die Möglichkeit, durch die Liebe sein inneres Feuer emporzuheben und es zu veredeln.

Das Feuer der seelischen Liebe: Eine Verbindlichkeit und Bedingungslosigkeit darf in unseren Beziehungen zur Welt und zu den Mitmenschen angestrebt werden. Wohlwollende, gütige und fördernwollende Liebekräfte gleichen einem geläuterten Feuer, das nicht mehr versenkt und verbrennt, sondern wärmend, annehmend und erhellend ausstrahlen möchte.

Das Feuer des Geistes: Das geistige Feuer ist ein Erkenntnisfeuer. Die Welt will erkannt und damit durchlichtet werden. Dadurch vergeistigen wir uns allmählich selbst.

Doch noch sind wir damit nicht auf der höchsten Stufe angelangt. So möchte ich hier noch einige Erkenntnisse mitteilen, die für ein weiteres Aneignen einer höheren Liebe- und Lichtkraft hilfreich sein können.

Das menschliche Ich, das sich für den Weg zum himmlischen Geiste hin entschieden hat, erfährt sich dabei auf verschiedenen Stufen und Ebenen, die den sieben Chakren analog sind und in einem erweiternden Kreis dargestellt werden können. Normalerweise werden die Chakren als ein „Stab“ in der Aufrichte beschrieben, wobei wir uns nach alter östlischer Überlieferung von unten nach oben hin entwickeln sollen. Jedoch ist dieser Weg für den Westmenschen nicht mehr so leicht zu meistern, denn der Schüler braucht dazu einen spirituellen Lehrer. Daher ist hier, wie auch in früheren Büchern von mir, ein anderer Weg gewählt. Weiteres zum Beispiel im Buch: Auf dem Weg zum Gral.

In der Hermetik ist die Schlange, die sich selber in ihren Schwanz beißt, ein altes okkultes Symbol. So können auch die 7 Chakren entsprechend in einem meditativen Kreis miteinander verbunden werden. Das Ich gestaltet dabei in der Erkenntnis der Zusammenhänge von Innen her und hat dadurch die Möglichkeit, diesen Schlangen-Kreis, der immer gleichbleiben und sich wiederholen müsste, zu erweitern, wenn sich das Ich nach oben zum Geist hin öffnet und in die eigene Mitte einkehrt, sowie in die seelischen Tiefe eintauchen lernt.

Mit der Zeit bildet sich auf diesem Weg der meditativen Erkenntnis ein imaginärer Kreis, in dessen Mitte sich die geistige Sonne ausbilden beziehungsweise darin einleben kann. Das Chakrensystem, das als Kreis oder als Oval empfunden wird, in dem das Rückgrad und die Vorderseite, wie auch die Chakren 1 und 7 als Polaritäten betrachtet werden, hat erst die Möglichkeit der Vereinigung von Oben und Unten, wie auch von Hinten und Vorne in sich.

Die Wurzel - das sinnliche Feuer - vom Stoffwechsel bis zur Kundalini, also bis zur sogenannten Shakti-Energie, hat mehr Wärmequalität und ist zunächst empfangend.

Der Scheitelpunkt repräsentiert das geistige Feuer, die Shiva-Energie und hat vor allem eine Lichtqualität und ist einstrahlend.

Eine Begegnung dieser Energien in der Mitte, im Herzen, belebt und bringt einen Ausgleich und eine Harmonie in unseren energetischen Kreislauf hinein, wenn wir maßvoll damit umgehen lernen.

Wir können in der meditativen Praxis diesen Kreis beziehungsweise in der Erweiterung auch diese Kugel, diesen Lichtraum weiten bis zu den Sternenwelten oder auch zusammenziehen, bis zum Punkt; wir können meditativ in die Tiefen, zur Erde und in die Höhen, zum Himmel hin gereichen - das ist Übungssache.

Eine Zusammenstellung dieses Kreislaufs möge deshalb für eine besinnliche Betrachtung hilfreich sein.

1. Chakra, unten das Feuer der Erde, Ehrfurcht und Achtung vor den Gewalten der Erde. Die Mutter - das weibliche Prinzip – Yin

Ein meditatives Üben, Kreisen und Fließenlassen stärkt und durchlichtet unseren energetischen Körper bis in unsere Gesundheit hinein.

Zusätzlich erwähne ich hier noch als einen Einschub eine Atemübung, die hilft, den Energiefluss von Oben und Unten auszugleichen.

Einatmen von hinten (Steißbein) bis zum Scheitel am Rücken entlang (äußeres Oval) und ausatmen vom Scheitel auf der Vorderseite bis zum Geschlecht. Diese Übung wirkt anregend und stimulierend.

Einatmen von vorne (Geschlecht) bis zum Scheitel an der Vorderseite entlang (inneres Oval) und ausatmen den Rücken runter bis zum Steiß. Diese Übung wirkt entspannend und kräftigend.

Mit dieser Atemführung können wir variieren, indem wir die Seiten beziehungsweise die Pole: Links und Rechts (Ida und Pingala) oder Vorne und Hinten bewegen und kreisen lassen.

Feuer und Lichtkreise können sich bilden, wenn dieser Kreis zur Hülle, zur Kugel wird. In einer weiteren Übung können wir vom Umkreis zum Zentrum und vom Zentrum zum Umkreis hin und her wechseln. Liebekraft und Licht soll uns umströmen und dann auch in uns wirken.

Sodann darf der Atem durch die Mitte auf- und abströmen, an der Shushumna, dem Rückenmarkskanal entlang, somit von der Erde zum Himmel und vom Himmel zur Erde. So kann in uns allmählich eine Reinigung und Erweckung mit Feuer und Geist geschehen beziehungsweise sich mit fortdauernder Übung ereignen.

7. Das Feuer der göttlichen Liebe

Die Christusliebe ist die Mitte, die geistige Sonne im Menschen. Das Christus-Liebeslicht, von dem alle Liebe ausgeht, es durchdringt, schmilzt um, reinigt und wandelt, denn es will seinen Tempel, den Menschen bewohnen. Das Feuer der ursprünglichen göttlichen Liebe ist in die Schöpfung hineingestorben. Der Vatergott, der Schöpfergott hat mit seiner Kraft der ursprünglichen Liebe die Welt erschaffen. In die physische Welt ist die Liebe hinein geronnen - sie ruht in ihr - in allem. Nun wartet sie in der Welt auf ihre Befreiung.

Im Menschen und im Tierreich gibt es eine natürliche Liebe, die allem Leben zugrunde liegt, wie die Mutterliebe und die Liebe zu sich selbst. Daneben gibt es eine mehr geistige Liebe, die der Mensch zum Göttlichen, zum Guten hin gebrauchen und entwickeln kann oder auch zum Bösen, zum Hass, zum Zorn, zur Selbstsucht und zu den bekannten sogenannten „Todsünden“. Leben wir sie also im Negativen, werden wir mit der Zeit die Früchte daraus ernten. Spätestens im Purgatorio, im Fegefeuer, im Kamaloka werden wir in die Bereiche hineingezogen, die wir im irdischen Dasein durch unsere unvollkommene „Liebefähigkeit“ selber miterschaffen haben. Diese „verirrte“ Liebe gilt es folglich zu befreien und zu veredeln, damit sie sich immer mehr der göttlichen Liebe angleichen kann

In Christus ist diese göttliche Liebe auch im Erden- und im Menschsein erstanden: Ecce homo: „Siehe, der Mensch“. Somit kann sie auch in uns auferstehen.

Wir leben bekanntlich im Raum und in der Zeit, die ihren jeweiligen eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen. Im Raum sind alle Dinge nebeneinander, in der Zeit verlaufen sie hintereinander.

Mit der vorigen Atemübung bewegen wir uns noch im Raum und in der Zeit, eben im Kreis der Schlange beziehungsweise im Kreis des Schicksalsrades. Erst in der Mitte, die alles integriert und sich doch stets immer wieder neu erschafft, werden Raum und Zeit überwunden, denn dort herrscht Ruhe und Bewegungslosigkeit - wie im Auge des Zyklons.

Ein Leben außerhalb des Raumes geschieht im Hier, im Mittelpunkt oder einfach nur im Punkt. Ein Leben außerhalb der Zeit geschieht im Jetzt, im jetztigen Augenblick. Leben im Hier und Jetzt- als geistige Übung – immer mehr sich verwirklichend, erschafft ein neues Bewusstsein, das nicht mehr an Gegenständen, Dingen und Kreisläufen orientiert ist, sondern im Hier und Jetzt die Einheit von allem erfährt. Das Manas-Bewusstsein erwacht.

Natürlich muss zuvor der Raum und die Zeit ergriffen und mit Bewusstsein erfüllt werden, so wie dies die vorige Übung auf leiblich-energetischer Ebene versucht. Erst wenn wir ganz im Raum und in der Zeit angekommen sind, können wir versuchen deren Zentrierung beziehungsweise deren Mitte zu finden, ansonsten gerät dies alles sehr leicht in eine Weltflucht hinein.

Die Mitte wird erfahren im Loslassen wie auch im Überschreiten von allem, was dem Leben im Kreislauf entspricht, ohne jedoch die konzentrierte Wachheit und Präsenz zu verlieren.

In der Stille liegt oder urständet die wirkende Kraft. Ein bewusstes Wachsein und das Schweigen der Seele führt zum immerwährenden Gebet – ohne Worte - rein im Sein. Im Augenblick erscheint die Ewigkeit. Im und aus dem Nichts gebiert sich das All.

Diese Paradoxien können gute Meditationsinhalte sein, durch die wir uns einem Quantensprung, einem „Sprung“ in ein neues Bewusstsein nähern dürfen.

Ein Bewusstsein, das nicht mehr nur eine Reflexion des Gegebenen darstellt, sondern das eine sich selbst erschaffende und erfüllende Qualität besitzt, die aus einem Quell entspringt und sprudelt, der nicht mehr den Gesetzen von Raum und Zeit unterliegt, sondern immer da ist - überall - und doch erst aus dem Nichts entspringt: Wir nennen es ein Herzensbewusstsein, weil das Herz als Mitte noch am Ehesten auf den Ort hindeuten kann, woraus beziehungsweise worin der Manas-Liebes- und Licht-Geist sich gebären will.

Ja, wir finden den Weg zur Quelle der göttlichen Liebe: durch einen Glauben, durch eine Hoffnung und durch eine Liebe, denn dies sind die Kräfte im Menschen, die im Göttlichen selbst entspringen.

Aber nicht nur dem Göttlichen, dem Unendlichen soll sich der Mensch zuwenden. Christus sprach: „Gebt Gott, was göttlich ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist“.

So dürfen wir auch auf der Erde unseren Beitrag zu einem Gedeihen und Wachsen der irdischen Belange beitragen. Und dies vor allem durch den Gebrauch einer gesunden menschlichen Vernunft und einer Tugendhaftigkeit. Das irdische Leben wird damit nicht nur zu einem Ort der persönlichen Willkür, des egoistischen Auslebens niederer Beweggründe oder aber zu einem „Jammertal“ und damit zu etwas, das es zu überwinden gilt, denn nirgends besser als auf der Erde können wir in unserem Seelischen weiterkommen und dies vor allem durch Vernunft, durch Moral und Tugend, die wir gerade hier, in einem Miteinander und in einem Füreinander besonders gut ausbilden und anwenden können.

In zwei Richtungen kann sich die Liebe also heranbilden, einmal zur Erde und zu den Mitmenschen, zum anderen zum Himmel, zu den Göttern hin. Beide Wege sollen und können sich zukünftig verbinden und vereinen. Die Liebe selbst, die göttliche Liebe in Christus ist es, die den Himmel mit der Erde verbinden kann. Denn Christus liebt die Erde, die Menschen und den Himmel. In seiner Liebe wachsen wir allmählich zu einer menschlich-göttlich-geistigen Liebe heran, die alle Welten verbindet, umschließt, ernährt und erhält.

Die menschliche Liebe zeichnet sich aus durch die Liebe zur Vernunft und zur Tugend. Die göttliche Liebe will sich eigentlich nur verströmen und verschenken. Und das Feuer der geistigen Liebe, die Liebe, die das Wahre erkennt und sich dadurch auf den Weg der Läuterung und Opferung begibt und dadurch allmählich zu einer Weisheit hinführt, diese Liebe, die Christus vorgelebt hat und die in jeden Menschen einziehen kann, sie hat die Macht, alles miteinander zu verbinden, in dem sie diese drei Weisen der Liebe erkennt und mit himmlischen Feuer durchglüht, um in diesem Feuer die Dreiheit in eine Einheit umschmelzen zu können. Das große Mysterium sieht und erkennt die Einheit in der Dreiheit, so dass diese drei Weisen der Liebe letztlich nur noch Attribute des Einen sind. Die Liebe, das Licht und das Leben sind letztlich eines nur, das heißt, sie entspringen alle aus einer Quelle, nennen wir sie Gott, den Schöpfer, das Tao oder das Unnennbare, das ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass wir dies erkennen und uns auf den Weg machen, hin zu dieser Quelle, in das Reich Shamballa, zum Gral, in das Elysium hinein.

Wenn die Erde bebt

Seit einigen Jahren ist eine starke Zunahme an Umweltkatastrophen auf unserer Erde wahrzunehmen. Die Elemente scheinen in ihrer Ordnung durcheinander geraten zu sein. Die Wissenschaft versucht diesen Gewalten auf die Spur zu kommen und stellt unsere Verfehlungen gegenüber den Naturgesetzen, wie die hohen Kohlendioxyd-Emissionen und dadurch den Treibhauseffekt, das Ozonloch, also den Klimawandel in den Vordergrund. Auch elektromagnetische und radioaktive Strahlen werden ihre ganz spezifische Wirkung auf das Leben der Erde ausüben. Nicht zu verschweigen sind dann auch die immensen Mengen an Chemikalien und die vielen Plastikabfälle, die Land und Wasser verunreinigen. Und dann sind da vor allem noch die Gefahren aus den Genmanipulationen zu erwähnen, die letztlich wirklich nur den großen Pharmaunternehmen nützen. Da geht es vor allem um Profit und die Vorherrschaft in der Ernährungsfrage. Wer die Nahrung besitzt, zum Beispiel durch entsprechende Patente oder durch die Privatisierungen von Wasser, Rohstoffen und Böden, hat letztendlich die Macht über die Menschheit. Wessen Geist wird hier wohl offenbar?

Somit kann recht leicht eingesehen werden, dass der Mensch mit seinen äußeren Verhaltensweisen der Hauptverursacher für die Klimaveränderungen ist. Wie ist es nun aber mit den vielen Erdbeben und da besonders mit der Flutwelle, dem Tsunami an Weihnachten 2004 und ähnlichen Naturkatastrophen, wo erstmal kein direkter Zusammenhang mit unserem äußeren menschlichen Verhalten besteht?

Wenn jedoch die Erde und das Wasser aus der natürlichen, zum Beispiel aus der jahreszeitlich bedingten Ordnung herausfallen, so zeigt dies, dass die physischen und die ätherisch-lebenserhaltenden Elemente der Erde bedroht sind.

Das Element Erde und somit das Physische weisen in einem menschenkundlichen und spirituellen Sinne auf das rationale Denken und Handeln hin. Wird dieses vermehrt oder ausschließlich gehandhabt, folgt daraus zwangsweise eine einseitige physische Überlastung. Nüchternheit, ein analytisches, zerteilendes Denken, das nicht mehr die Zusammenhänge des Lebens durchschaut, sondern sich im Detail verliert, gewinnt zunehmend an Stärke.

Zudem weist das Erdelement auf den Umgang mit dem Geld hin. Unser Denken dreht sich vielerorts nur noch um Geld, Haben, Besitz von Boden und Ressourcen, „mein Reich - dein Reich“, also auch um Abgrenzung. Nimmt diese Haltung Überhand ohne einen entsprechenden seelischen oder künstlerischen Ausgleich, werden die Erdstrukturen überlastet, das heißt, sie kommen in einen Spannungszustand, der sich irgendwann über Erdbeben entladen muss.

Das Wasserelement spiegelt das Emotionale, unsere Leidenschaften, Ängste, Streitigkeiten, Sinnlichkeiten, die Genußsucht und die Habgier, sowie unsere destruktiven Gefühle. Ist an manchen Orten hiervon ein Übergewicht vorhanden, wird das Wasser als Flut oder Überschwemmung eine Korrektur herbeiführen. Plötzlich, also im Falle einer Katastrophe, werden die Menschen wieder solidarisch und helfen einander, sie gehen aufeinander zu und verbinden sich wieder, so wie dies dem eigentlichen Wasserelement entspricht.

Die Luft als Element spiegelt unsere kommunikativen Kontakte, das Vermitteln und den Austausch von Wissen und Neuigkeiten. Hier herrscht heute ein Übergewicht durch die Medien, den immensen Flug- und Autoverkehr, wodurch alles nur noch schneller gehen soll mit immer mehr Informationen und Zerstreuungen. Hektik und Stress sind die Folgen, nicht nur für die Menschen, das ganze Wettergeschehen leidet darunter. Orkane, Tornados, Hurrikane, Taifune und wie die ganzen Winde heißen, haben hier ihre Wurzeln.

Eine große Ruhelosigkeit und Nervosität macht sich als Rückwirkung einer bloß materialistisch aufgebauten Kultur sehr deutlich bemerkbar. Die Menschen flüchten vermehrt in unzählige Zerstreuungen jeglicher Coleur, sei es in der Kunst, im Sport oder im Konsum, sowie in viele illusionäre Vorstellungen vom Leben auf der Erde. Jeder fühlt sich wie getrieben, läuft immer irgend etwas hinterher, sei es dem Glück, dem Geld oder dem Hunger nach Leben, nach sinnlicher und seelischer Erfahrung und findet dadurch kaum mehr in die Ruhe, seine Mitte geht verloren. Das hat in den modernen Zivilisationen inzwischen schon ein apokalyptisches Ausmaß angenommen. In der Apokalypse des Johannes steht ja auch, dass die Menschen in dem „Zeichen des Tieres“ keine Ruhe haben werden Tag und Nacht, was ja bereits vielerorts in Erfüllung gegangen ist.

In der Mitte, im Zentrum eines Wirbelsturmes herrscht bekanntlich eine Windstille. Dies könnte auch ein Symbol und Gleichnis sein für unser Verhalten, denn es geht letztlich darum, die Ruhe und die Bewegung harmonisch zusammen zu bringen. Ohne Ruhe, nur in der Bewegung sein, ist einseitig und auf Dauer gesehen schädigend. Nur Ruhe ohne Bewegung ebenfalls. Im Ausgleichen und Harmonisieren liegt die gesundende Mitte.

Da die USA und die Karibik in unserer Zeit ganz besonders von den Winden und Tropenstürmen heimgesucht werden, muss hier zusätzlich noch die enorme Abholzung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet angesprochen werden, denn dies kann nicht ohne Auswirkung auf das Wettergeschehen bleiben. Wie viele elementarische Wesen und Kräfte verlieren dadurch ihre Wirkensstätte? Und wenn diese frei geworden sind, das heißt, keine sinnvolle Aufgabe mehr haben, können sie durchaus ins Zerstörerische abgleiten.

Und schließlich das Feuer. Zahlreiche Waldbrände lodern jedes Jahr und richten Verwüstungen in vielen Landschaften an.

Wo ist das spirituelle Feuer? Wo wird das innere Feuer nicht richtig gelebt, unterdrückt oder nur auf der leidenschaftlichen, begierdenhaften Ebene ausgelebt? Wo ist also zuwenig Ich-Kraft vorhanden?

Das Feuer des Ich vermag zu begeistern, zu ordnen und zu transformieren. Überwiegt das astrale Feuer, müssen Feuersbrünste zu einem Wachsein ermahnen. Das Feuer will schließlich gebändigt und geläutert sein.

Der Mensch breitet sich auf der Erde aus, er verdrängt dabei die Natur und ihre Wesen, die Natur- und Elementarwesen, die Sylphen, Undinen und die Gnome, also die elementarischen Luft-, Wasser- und Erdwesen, die für eine weisheitsvolle natürliche Ordnung sorgen können. Man schaue hier nur einmal die Urwaldabholzungen und das Zubetonieren ganzer Landschaften an. Werden die ordnenden Elemente in der Natur verdrängt, muss der Mensch in unserer Zeit folglich immer mehr selbst die Verantwortung für das Naturgeschehen übernehmen. Und dies sehr stark durch sein seelisch-geistiges und natürlich auch durch sein alltägliches Verhalten. Das innere und das äußere Verhalten beziehungsweise die ganze Einstellung dem Leben gegenüber hat somit eine direkte Wirkung auf den Lebensorganismus der Erde und damit auch auf das Wettergeschehen..

Gehen wir in die Natur, nur um zu nehmen, zum Beispiel in schöne Urlaubsgebiete oder gehen wir dorthin, um auch etwas zu geben?

Naturvölker halten von jeher ein Gleichgewicht im Geben und Nehmen. Darin liegt eine große Weisheit. Wenn wir überwiegend nur nehmen, was Rohstoffe oder auch die ätherischen Kräfte einer Landschaft betrifft und zusätzlich noch unsere emotionalen Launen und Egoismen dortlassen oder ausschütten, unseren seelischen Müll also, geschieht auf Dauer gesehen ein Ungleichgewicht, das zu Schwankungen in der Ordnung eines Landschaftsorganismus führen muss.

So kann zum Beispiel für die Flutwelle am 2. Weihnachtsfeiertag 2004 im indischen Ozean keine besondere kosmische Konstellation gefunden werden, die dies hätte mitbewirken können. Somit ist diese Flutwelle viel mehr eine Angelegenheit der Erde selbst.

Gesundheit und Harmonie entsteht letztlich durch den Ausgleich von Yin- und Yang-Energien. Yin, das sind die irdischen Kräfte, die sich ausbreiten in die Weite - zentrifugal. Sie sind sich öffnend und empfangend. Yang, das sind die kosmischen Kräfte, sie sind zusammenziehend, verdichtend, zentripetal und bewusstseinsbildend.

Die Flutwelle setzt sich aus den Elementen Erde und Wasser zusammen, die wiederum Äußerungen der Yin-Aktivität sind; das heißt, es muss ein gewaltiger Überschuss an Yin-Qualität in den betreffenden Gebieten vorhanden gewesen sein. Damit kann die Ursache für diese Katastrophe gefunden werden, nämlich in einer einseitigen yinhaften Passitivität, zum Beispiel in der Genußsucht und überhaupt in den Neigungen zu den irdischen Dingen hin.

Eine fehlende Yang-Aktivität bedeutet ein Mangel an zielgerichtetem Tun, an Erkenntnis, Bewusstsein und rationalem Gestalten.

Natürlich wird diese yinhafte Haltung auch durch den Tourismus mitverursacht, wo Erholung, sinnlicher Genuß und Faulenzen angesagt ist. Zudem hat der Asiate von seiner natürlichen Konstitution her eher eine yinhafte Ausprägung.

Nach der Katastrophe sind die Menschen zur Aktivität gezwungen, zum Aufwachen, Erkennen, Versorgen und Aufräumen, was wiederum eine Yang-Qualität bedeutet. Jahrelang tobte zum Beispiel in Indonesien ein Bürgerkrieg um Grund und Boden. Ein halbes Jahr nach der Katastrophe begannen sich die Fronten zu enthärten und ein Friedensabkommen war erreicht. Nun bewegte sich doch wieder etwas.

Es muss aber nicht bis zur Katastrophe kommen. Das Wort Katastrophe bedeutet von seinem Wortsinn her: Umkehren, sich Ändern und Wandeln. Der Weise erkennt schon im Anfang das Ungleichgewicht und beginnt da sein Handeln zu überdenken. Er schafft Ausgleich, denn das Gesunde ist immer ein Ausgleich von Yin und Yang, von Muse, Entspannung, der passiven, lauschenden Haltung und der Aktivität, dem Wachsein und dem kreativem Gestalten. Dieser Ausgleich harmonisiert den Menschen selbst und wirkt dadurch bis in die Elemente und Strukturen der Erde hinein.

Katastrophen sind also nicht gottgewollt. Sie müssen nicht hereinbrechen, wenn wir schon vorher zur Umkehr, zum Ausgleich bereit sind.

Die Erscheinung des Lichts

Ein zentrales Motiv im Christentum ist die Erscheinung des himmlischen Liebeslichtes, des Sternenlichtes im Erdendunkel.

Dieses Liebeslicht erschien im Irdischen in einem Menschen namens Jesus von Nazareth. Dieses Erscheinen ereignete sich bei der Taufe im Jordan und währte drei Jahre bis zum Golgatha-Ereignis, bis also der ganze Mensch, bis in den Leib hinein, durchlichtet war. Seither kann dieses Liebeslicht von jedem Menschen in sich, in seinem Ich gefunden werden.

Das göttliche Licht erscheint also am Tag, im Jahreslauf mit der aufsteigenden Sonne, wenn zuvor die heiligen Rauhnächte bis zum 6. Januar durchschritten wurden und entsprechend im Menschen-Ich, wenn sich dieses für das Licht öffnen und leer machen kann. Das ist Epiphanias: Es werde Licht im Ich. Das Christus-Ich leuchtet auf im Menschen-Ich.