Zoe und das Meer - Christine Goeb-Kümmel - E-Book

Zoe und das Meer E-Book

Christine Goeb-Kümmel

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Beschreibung

Zoe verbringt mit ihren Menschen und Hundepartner Indio eine Woche an der Nordseeküste. Bereits während der Anreise und ganz besonders während des Aufenthaltes in dem fremden Land vermittelt sie den Lesern ihre Sicht auf die Welt und das Leben. Dabei gewährt sie Einblicke in erstaunliches, spirituelles Wissen, das den meisten Tieren zugängig zu sein scheint, jedoch den wenigsten Menschen. Doch nicht nur die Impressionen der Reise, nein, auch eine ganz besondere Begegnung und viele wichtige Erkenntnisse lassen die Urlaubswoche zu einem unvergessenen Erlebnis werden … Nach "Weg da – jetzt komm ich!" ist "Zoe und das Meer" das zweite Buch der quirligen und liebenswert frechen Zoe. Die kleine braune Hündin, geboren und aufgewachsen in den Straßen einer rumänischen Stadt, besticht den Leser auch in "Zoe und das Meer" durch ihre muntere, direkte und manchmal etwas schnoddrige Art. Tatsächlich ist SIE die eigentliche Autorin der Bücher, über telepathische Kommunikation vermittelt sie ihren Menschen das, was sie zu sagen hat. Mal nachdenklich und ernst, mal witzig und fröhlich … Humorvolle Spiritualität wird vermischt mit einer großen Portion Erdung und Lebensfreude, und damit sind die Zoebücher unterhaltsam, abwechslungsreich und vielschichtig, so wie das Leben selbst.

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ISBN 978-3-946723-01-1

ISBN (Druckversion) 978-3-9814784-5-7

Christine Goeb-Kümmel und Zoe

Zoe und das Meer

Copyright 2013

Gestaltung: Elke Mehlerwww.querwerker.de

Lektorat: Silke Martin, M.A.

Verlag: Begegnungen - Verlag für Natur und Lebenwww.verlagbegegnungen.de

Alle Rechte vorbehalten

 

 

Zoe

und das Meer

 

Christine Goeb-Kümmel

…. und Zoe

 

 

Inhalt:

Vorwort

Die Hauptfiguren

Was ist WIRKLICH? Was ist WAHR?

Die Zeit „davor“

Die Reise zum Meer

Die Ankunft

Eine Woche – tausend Eindrücke (mindestens)

Sonntag, der erste Urlaubstag

Montag, der zweite Urlaubstag

Dienstag, der dritte Urlaubstag

Mittwoch, der vierte Urlaubstag

Donnerstag, der fünfte Urlaubstag

Freitag, der sechste Urlaubstag

Die Heimfahrt

Wieder zu Hause

Die Zeit danach

Nachwort

Zoes Schlusswort

Quellennachweis:

 

Inhalt

Vorwort

Die Hauptfiguren

Die Zeit „davor“

Die Reise zum Meer

Die Ankunft

Eine Woche – tausend neue Eindrücke

Sonntag, der erste Urlaubstag

Montag, der zweite Urlaubstag

Dienstag, der dritte Urlaubstag

Mittwoch, der vierte Urlaubstag

Donnerstag, der fünfte Urlaubstag

Freitag, der sechste Urlaubstag

Die Heimfahrt

Wieder zu Hause

Die Zeit „danach“

Nachwort

Zoes Schlusswort

Vorwort

Zoes erstes Buch, „Weg – da jetzt komm ich!“, kam unerwartet und drängte sich – wie der Titel schon vermuten lässt – ungefragt und unaufgefordert in meine Gedanken.

Ganz anders ist es bei „Zoe und das Meer“. Bereits während der Bearbeitung ihres ersten Buches kündigte sie die bald folgende Fortsetzung an.

All denen, die Zoes erstes Buch noch nicht gelesen haben, muss ich erklären, dass Hündin Zoe die eigentliche Autorin der Bücher ist. Sie projiziert die Themen und Geschehnisse in meine Gedanken und ich schreibe es auf. Das ist nichts „Besonderes“ und kein „Hexenwerk“. Es ist eine Kommunikationsform auf telepathischer Ebene, und jeder, der sich dafür öffnet, kann diese – mit etwas Übung – mit allen Lebewesen praktizieren, egal ob Mensch, Tier oder auch Pflanze. Eine der wichtigsten Grundbedingungen ist allerdings die Achtung aller Lebewesen und die Anerkennung der Tiere als gleichberechtigte Seelenwesen.

Nun zurück zu der geplanten – und nun hiermit vorliegenden – Fortsetzung von „Weg da – jetzt komm ich!“. Zoe gab dem Buch den Titel „ Zoe und das Meer“. Da zu diesem Zeitpunkt eine Reise ans Meer bereits geplant war, war es nicht verwunderlich, dass ich sehr gespannt darauf war, worüber genau dieses Buch berichten würde. Dass es ein „etwas anderer“ Reisebericht werden würde, konnte ich mir gut vorstellen, doch war ich mir sicher, dass ganz bestimmt noch einige andere ungewöhnliche Dinge zutage treten würden. Meine Gedanken beschäftigten sich von da an bewusst und natürlich auch unbewusst damit, und immer öfter fragte ich mich, welche Themen sich uns wohl zeigen und was uns erwarten würde. Ich war sehr gespannt darauf, was und ob überhaupt etwas passieren würde.

Zuerst jedoch war es an der Zeit, „Weg da – jetzt komm ich!“ fertig zustellen, und dies beschäftigte uns noch einige Wochen ganz intensiv.

Irgendwann war jedoch auch diese Arbeit erledigt und die geplante Reise ans Meer rückte langsam näher.

Die ersten Wochen nach Veröffentlichung von „Weg da – jetzt komm ich!“ geschah nicht viel Ungewöhnliches. Wir lebten zufrieden und möglichst bewusst unser Leben und vertieften all das, was die vergangenen Monate uns gelehrt hatten.

Doch eines Tages, es war ungefähr vier Wochen vor der geplanten Reise, tauchten ganz plötzlich unbekannte Bilder und kurze Gesprächsfetzen in meinen Gedanken auf. Diese entstammten definitiv nicht meinem „irdischen Alltag“ und ich konnte sie vorerst nicht zuordnen. Nicht selten empfing ich irgendwelche „Funksprüche“ und nicht immer war der Absender bekannt. In diesem aktuellen Fall zeigte sich mir als Erstes das Bild eines hellen, sandfarbenen, fast weißen Katers, offensichtlich ein Perserkater, der auf einer Fensterbank saß und durch das geschlossene Fenster nach draußen schaute. Das Bild blitzte nur ganz kurz in meinen Gedanken auf, dann war es wieder verschwunden.

Einige Tage danach hörte ich Teile eines Gespräches über meine erweiterte Wahrnehmung – sozusagen mit meinen „inneren Ohren“.

Nach und nach erkannte ich, dass die Informationsfragmente zweifelsohne von und über Zoe zu mir kamen. Die Gesprächspartner, die ich belauschen durfte, waren Zoe und der sandfarbige Kater. Zoe übermittelte mir diese Satzfragmente und, wie sie es nannte, Gesprächsfetzen und ich hörte gespannt zu. Ein vollständiges Bild konnte ich mir allerdings nicht machen. Auch hatte ich keine Ahnung, worum es im Detail ging, ich ahnte aber, dass es eine Art „Vorschau“ zu sein schien und dass dieser Kater eine Rolle spielen würde in unserem geplanten Urlaubsabenteuer. Ich war gespannt darauf.

Einige Wochen später, an unserem Urlaubsort angekommen, sollte sich dann zeigen, dass diese Rolle, die er spielte, nicht gerade klein war und dass wir alle besondere Dinge erfahren und erleben sollten, die sich geradezu fantastisch anhören, die aber wohl offensichtlich der Wahrheit und der Wirklichkeit entsprechen und genau so sind, wie sie uns berichtet wurden. Und zwar geht es im Einzelnen darum, dass – aber stopp, was rede ich denn da, alles der Reihe nach, so weit sind wir ja noch längst nicht …

Außerdem ist es Zoes Part, Ihnen das alles zu berichten. Sie wird, wie gewohnt, diese Geschichte der ersten Urlaubsreise ihres Lebens in der Ich-Form erzählen, aber nett, wie sie nun mal ist ;-), lässt sie auch ab und zu die anderen Beteiligten zu Wort kommen. Das ist neben dem mysteriösen Kater auch der uns schon bekannte Sprecher des Universums, der für uns die umfassende und verbindende Übersicht behält, über all das berichtet, was Zoe zum Zeitpunkt des Geschehens nicht wissen konnte und … ach, ich rede schon wieder zu viel, lesen Sie einfach selbst und lassen Sie sich überraschen …

Viel Freude beim Lesen

Christine Goeb-Kümmel

Februar 2013

Die Hauptfiguren

Die Hauptfiguren in diesem weiteren Kapitel unseres gemeinsamen Lebens sind:

Aus Transsylvanien:

Zoe, die erdbraune Mischlingshündin, klein und frech und doch auch sanft und zärtlich,

und

Indio, der wunderschöne, schneeweiße Rüde, unglaublich freundlich und scheinbar nicht von dieser Welt …

In Dänemark gelandet nach einer langen Reise:

Thrane Bo alias Mister X, der sandfarbige, fast weiße Kater, einsam und seiner Körperkräfte nahezu beraubt, doch tapfer und geduldig.

Die Menschenfrau, offen für alles, was passiert, und immer bereit, hinter die Fassade aller Dinge zu schauen.

Der Menschenmann, nicht ohne Grund mit einer „etwas anderen“ Familie bedacht und nach wie vor die wichtige und notwendige Erdung.

Außerdem im Hintergrund:

Ruussaan, Halt, Hoffnung und wissende Seele im Verborgenen und immer in Zoes Herzen.

Was ist WIRKLICH? Was ist WAHR?

Mit den Augen können die Menschen es nicht sehen –

ist es trotzdem da?

Mit den Ohren können die Menschen es nicht hören –

ist es trotzdem nah?

Mit den Lippen wagen die Menschen nicht darüber zu sprechen –fürchten sie Gefahr?

Doch –

mit dem Herzen können sie es spüren –

und plötzlich ist es Wissen,

und plötzlich ist es wirklich,

und plötzlich ist es wahr …

Die Zeit „davor“

Hallo, ihr Menschen überall auf der Welt, schön, dass ihr wieder vorbeischaut. Es gefällt mir sehr, dass so viele Zweibeiner an meinem Leben teilhaben und sich dafür interessieren, was ich zu berichten habe. Verwunderlich ist es eigentlich nicht, denn das, was ich erzähle und erlebe, ist alles andere als langweilig. Zum Glück ist allerdings selbst mein Leben zwischen all den Abenteuern und Erlebnissen hin und wieder auch ruhig und beschaulich. Dann kann ich zusammen mit meinen Weggefährten all das, was wir gelernt und erfahren haben, auch mal in der Praxis anwenden, und wir dürfen uns daran erfreuen, dass es unser Dasein so viel einfacher, glücklicher und zufriedener macht.

Momentan ist allerdings mal wieder keine ruhige Phase angesagt und ich lebe nicht wirklich beschaulich.

Ich bin SO aufgeregt – denn bald fahren wir in den Urlaub! Ich muss gestehen, ich freue mich zwar sehr darauf, bin aber auch hin-und hergerissen, meine Gefühle sind zwiespältig. Einerseits möchte ich eigentlich gar nicht weg von meinem schönen Zuhause, andererseits spüre ich so viel Vorfreude in mir und es drängt mich, Neues zu erleben und vor allen Dingen – das Meer zu sehen …

Seit die Idee, zum Meer zu fahren, in Frauchens Gedanken ist, ist sie auch in meinen Gedanken. Ich spüre deutlich die Veränderung, ich spüre die Freude.

Es war ein Tag im August, als ich nach einem Telefongespräch mit unserem Menschenmann die Neuigkeit in ihren Gedanken lesen konnte. Durch einen glücklichen Umstand sollte sich die Möglichkeit ergeben, im Herbst des Jahres eine Woche am Meer zu verbringen. Nach Dänemark würde die Reise gehen und das Meer heißt Nordsee. Ich erfuhr außerdem noch, dass der letzte Besuch meiner Menschen am Meer schon Jahre zurücklag. Alaska, der vor mir hier mit unseren Menschen lebte, war damals dabei gewesen. Indio, mein Freund und Begleiter, wohnte zu diesem Zeitpunkt, so wie ich, noch nicht hier an diesem Ort. So genau weiß ich gar nicht, was das ist, das Meer. Ich habe vage Erinnerungen aus anderen Leben, aber ein klares Bild zeigt sich mir vor meinem geistigen Auge nicht. Es muss wohl so etwas wie ein See sein, allerdings sehr viel größer, und es liegt offensichtlich im Norden – deshalb heißt dieses Meer Nordsee.

Naja, es war ja erst September und der Monat, in dem wir in Urlaub fahren würden, heißt November, ich glaube, das ist noch eine lange Zeit bis dahin …

In der verbleibenden Zeit hatten wir viel zu tun, wir mussten ja mein erstes Buch fertig schreiben. Ich finde es spannend, dass immer mehr Hunde und Katzen – natürlich mithilfe ihrer Menschen – Bücher schreiben; dass das so ist, habe ich von meiner Menschin erfahren. Was die wohl so alle dafür bekommen?

Frauchen erzählte mir einige Zeit nach Fertigstellung des Buches, dass den Menschen unser Buch gefällt und sie es für sich kaufen. Ich fand, das war nun der richtige Zeitpunkt, um zu fragen, was denn mein Honorar für meine Mithilfe sei, ein bisschen mehr als ein warmer Pfotendruck könnte und sollte es meiner Meinung nach schon sein.

Am Tag nach meiner dezenten Anfrage bekam ich zwar nicht wirklich eine für mich befriedigende Antwort auf meine Frage, aber geschmeckt haben die Würstchen trotzdem ...

Meine Honorarvorstellung war eigentlich eine andere gewesen. Die Überlegungen hinsichtlich einer mobilen Gartenüberdachung, die sich bei Regen automatisch über das Grundstück schiebt, muss ich nun wohl nach Fertigstellung des zweiten Buches nochmals anbringen.

Ich weiß schon, mein Frauchen war und ist sehr stolz auf meine schriftstellerischen Tätigkeiten. So hat sie unser Buch einigen Leuten geschenkt, die wir des Öfteren auf unseren Waldspaziergängen treffen. Das sind die Leute, deren Hunde ich ab und zu mal in die Flucht schlage. Frauchen erklärte mir, unser Buch würde nun den Menschen verdeutlichen, warum ich so bin, wie ich bin – und als kleine Nebenwirkung könnten die Leute nun nicht mehr sauer werden, wenn ich aus dem Gebüsch presche und mich benehme wie ein Wildschwein – wo sie nun ja ein Geschenk von uns bekommen haben. Das finde ich gut und klug gelöst.

Ich hoffe, sie denkt daran, eine ausreichende Anzahl Bücher mitzunehmen in den Urlaub. Sicher gibt es dort viele neue Menschen und viele neue Hunde, die ich niedermachen kann …

Also, ich bin sehr aufgeregt, wenn ich an den Urlaub denke, und gehe nun ein bisschen in meinen Garten, um mich abzulenken.

Zoe rannte in den Garten, kontrollierte zuerst alle Stützpunkte, um sich dann nach erfolgtem Kontrollgang mitten auf der Wiese einen sonnigen Ruheplatz zu suchen. Dort räkelte sie sich genüsslich im von der Sonne beschienenen Gras und schlief wohlig grunzend ein.

Zoe liebte ihr Grundstück, ihren Garten, und ließ ihm auch viel Aufmerksamkeit zukommen. Mehrmals täglich kontrollierte sie alle Ecken, auch die entferntesten Winkel wurden besucht und beachtet. Das Haus und der Garten waren ihr Lebensmittelpunkt. Sie genoss die täglichen Spaziergänge sehr und überschlug sich vor Freude, wennesendlich losging, aber genauso gerne kehrte sie zurück in ihr Reich. Hier lebte sie, der Platz vermittelte ihr sehr viel, er war ihr Schutz- und Rückzugsort und sie gab ihm dafür Aufmerksamkeit und Freude zurück.

Nun würde bald der Tag kommen, an dem sie diesen Ort verlassen sollte, wenn auch nur für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum.

Den Ort verlassen, an dem man lebt, wenn auch nur für kurze Zeit, kann durchaus wichtig und heilsam sein, denn man gewinnt dadurch etwas Abstand, kann Dinge aus der Distanz sehen und damit aus anderen Perspektiven.

Zoe döste im warmen Gras. Sie lag auf dem Rücken und betrachtete ihre Umgebung. Die Bäume, die Büsche, das Haus, alles schien aus diesem Blickwinkel gesehen auf dem Kopf zu stehen. Ihre Gedanken kreisten um diesen Ort und alles was sie bisher hier erlebt hatte.

Dieser Ort ist sehr wichtig für mich und für alle, die hier wohnen. Seltsam, dass viele Menschen es meist nicht erkennen können, wie wichtig der Platz ist, an dem sie leben. Oft schimpfen sie über ihr Zuhause oder die Umgebung und bemängeln vieles. Anderswo erscheint ihnen das Leben schöner, leichter, angenehmer zu sein, das Wetter, die Landschaft, alles ist anderswo besser. Ab und zu ist es deshalb wichtig für die Menschen, den Ort mal zu verlassen, denn dann schätzen sie ihn neu, wenn sie wieder zurück nach Hause kommen. Und wenn sie dann trotzdem weiterhin feststellen, dass der Ort, an dem sie leben, nicht gut für sie ist, dann sollten sie in Erwägung ziehen, ihn zu verlassen. Warum aber tun sie das in den seltensten Fällen? Meist gibt es dafür viele Gründe, allerdings oberflächliche Gründe wie Arbeitsplatz, Geld oder auch einfach nur die eigene Trägheit und Bequemlichkeit. Die Menschen denken, sie müssten ausharren, weil sie keine andere Möglichkeit haben. Es gibt aber immer Alternativen – nur muss man nach allen Entscheidungen, wie immer im Leben, bereit dazu sein, die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen …

Oft ist es aber so, dass man mit dem Ort verbunden, vielleicht sogar verwurzelt ist, weil man dort eine Aufgabe zu erfüllen hat, weil der Ort das hat, was man selbst unbewusst benötigt, oder weil man selber etwas zu geben hat, das wiederum der Ort benötigt.

Meist kann man das aber erst dann erkennen, wenn man die Dinge aus der Distanz betrachtet. Ich weiß wovon ich spreche, schließlich hatte ich selbst genug Probleme als ich hier ankam. Lösungen erkannte ich jedoch erst, nachdem ich aus einer gewissen Entfernung auf mein Leben schaute.

Zoe hatte ihre Liegestellung auf dem sonnigen Plätzchen noch nicht verändert, und während sie da so philosophierend im Gras lag, stand ihr Frauchen am Fenster und beobachtete die kleine Hündin im Garten. Noch kein Jahr war vergangen, seit sie angekommen war, und so viel war inzwischen passiert. Zoe zeigte sich in ihrem Verhalten wesentlich ruhiger und ausgeglichener als noch vor wenigen Monaten. Doch die Menschenfrau wusste, da war immer noch viel Aufregung und auch Unsicherheit in ihrem Inneren. Oft schien im Außen alles in Ordnung und ihr freches Gehabe täuschte über einen zarten, verletzlichen Kern hinweg. Besonders Zoes Verdauungssystem reagierte auf neue und ungewohnte Umstände oft mit Problemen, ein sicheres Zeichen auch dafür, dass sie Ängste hatte, gewisse Dinge nicht richtig „verdauen“ konnte bzw. zu vieles in sich aufnahm, im übertragenen Sinne, nämlich Eindrücke und Informationen von außen, und diese dann nicht problemlos loslassen konnte, auch wenn sie für sie überflüssig oder schädlich waren. Alle körperlichen Missstände haben eine Bedeutung, einen Hintergrund, der Körper ist der Spiegel der Seele.

Je näher der Zeitpunkt der kurzen Urlaubsreise rückte, desto öfter fragte sich die Menschenfrau, wie die Hunde darauf reagieren würden. Indio war nun seit fast vier Jahren hier und hatte stets behütet und beschützt hier in seiner vertrauten Umgebung gelebt. Der große Garten, das Haus, die Spaziergänge im Wald, das alles kannte und liebte er. Auch die Autofahrten zum Pferdestall und der umliegende Wald und die Wiesen waren ihm vertraut, aber ein Hund von Welt war er nicht und große Menschenansammlungen, Autobahnraststätten und städtische Gebiete waren ihm und auch Zoe fremd.

Ein bisschen Sorge war da schon, dass die Hunde ängstlich reagieren könnten, sich nicht wohl fühlen würden, sollte es doch für alle eine schöne Woche werden.

Die Gedanken der Menschin schweiften ab zum letzten Urlaub am Meer, vor einigen Jahren, zusammen mit Alaska, dem großen, schwarzen Bärenhund, der vor Zoe hier mit Indio gelebt hatte. Seine Freude war groß gewesen und er hatte die langen Strandspaziergänge genossen. Alaska wollte immer bei seinen Menschen sein. Zwar liebte auch er sein Zuhause, aber das wichtigste waren für ihn seine Menschen, ihnen wäre er überallhin gefolgt und auch im Alltag hatte er zum Beispiel bei der Wahl seiner Liegeplätze immer ihre unmittelbare Nähe gesucht.

Heute, war sein erster Todestag. Vor genau einem Jahr, es war ein heißer Spätsommertag gewesen, hatte sie Alaska hier nach dem Morgenspaziergang gefüttert. An diesem ruhigen Morgen dachte sie mit keinem Gedanken daran, dass er zwölf Stunden später nicht mehr leben würde, nicht mehr da war in seinem schönen Hundekörper.

Wie viele Menschen erleben Ähnliches, trauern dann sehr um einen Freund und beschließen nicht selten, dass sie nie wieder mit einem Hund leben möchten, weil es ihnen so wehtut, ihn zu verlieren. Aber abgesehen davon, dass keine Seele, die ihren irdischen Körper verlässt, verschwunden ist, dass kein Lebewesen, das stirbt, wirklich weg, ist sondern nur eine Dimension gewechselt hat, gibt es so viele Tiere, die unsere Hilfe benötigen und uns dafür so viel geben. So unendlich viele Hunde und Katzen leben parallel mit uns, zwar an anderen Orten, aber sie sind da, auch wenn wir sie nicht unmittelbar vor Augen haben. Wie viele haben kein liebevolles Zuhause, wie viele leben und sterben einsam – weil wir sie nicht aufnehmen, aus Angst davor, sie irgendwann wieder gehen lassen zu müssen.

Während sie Zoe beobachtete, die mittlerweile aufgesprungen war und einem Eichhörnchen hinterherjagte, das unverschämterweise auf den Baum klettern wollte, unter dem sie geruht hatte, wurde der Menschenfrau mal wieder bewusst, wie dankbar sie sein konnte für die wundervollen Begleiter an ihrer Seite. Und auch wenn ein Abschied immer Trauer hervorrief und sehr schwerfiel, war da doch immer das tröstende Gefühl, dass derjenige, der ging, nicht wirklich weg, sondern nur vorausgegangen war ...

Die folgenden Tage und Wochen vergingen schnell und der Tag der Abfahrt nahte. Normalerweise müssen bei „normalen“ Menschen für eine Woche Abwesenheit keine langwierigen Vorbereitungen getroffen werden, doch unser Haushalt ist kein normaler und unsere Menschen sind nicht normal. Hier leben viele Tiere, deren Versorgung vorbereitet und geplant werden musste. Auch für uns, für Indio und mich, mussten noch Besorgungen erledigt werden. Wir sollten sicher reisen und deshalb gingen unsere Menschen los und kauften uns Sicherheitsgurte für die Autofahrt. Schon die erste Anprobe, ungefähr eine Woche vor der Abfahrt, war aufregend, es war nun deutlich zu spüren, es würde bald soweit sein, und die Spannung wurde immer größer. Indio sah in seinem Gurtgeschirr aus wie ein Fallschirmspringer kurz vorm Absprung. So gut gerüstet konnte nichts schiefgehen und wir würden sicher an unserem Ziel ankommen.

Ich fragte mich nun Tag für Tag, wann es endlich losgehen würde.

Wann sind wir denn im Urlaub?

Wie viele Male noch schlafen?

Wie wird die Reise sein?

Was wird uns am Ziel erwarten?

Wie wird es sein, das Meer zu sehen?

Fragen über Fragen …

Und eines fragte ich mich unaufhörlich – wer war Mister X?

Vor einiger Zeit war er in meinen Gedanken aufgetaucht – ohne dass ich ihn gerufen hatte. Sogleich hatte ich mein Frauchen an diesen Gedanken teilhaben lassen und auch sie registrierte diese mentale Begegnung und fragte sich, wer er war und warum er Kontakt zu uns aufgenommen hatte. Noch vor mir erkannte sie eine Verbindung zwischen seinem mysteriösen Auftauchen und dem bevorstehenden Aufenthalt am Meer. Sie war gespannt darauf, ob wir ihn, wie sie sagte, „real“ treffen würden oder ob es „nur“ bei dem mentalen Kontakt bleiben würde. Für mich macht das keinen Unterschied. Ein körperlicher Kontakt ist für mich nicht unbedingt bedeutender oder intensiver als ein Kontakt auf der geistigen Ebene. Die Intensität einer Begegnung hat immer etwas mit der Energie des Wesens zu tun und deshalb kann ein mentaler Kontakt zu einem Wesen mit hoher geistiger Präsenz wesentlich stärker und aussagekräftiger sein als ein Kontakt auf körperlicher Ebene zu einem in seiner Spiritualität noch nicht so weit entwickelten Wesen.