Zu viel ... ist nicht genug - Alexandra Balzer - E-Book

Zu viel ... ist nicht genug E-Book

Alexandra Balzer

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Beschreibung

Vier Fantasy-Kurzgeschichten über gierige Drachen, Dämonen, Glücksritter und glücklose Prinzessinnen. Inhalt: Einen Drachen zu stören Norijók ist ein uralter Drache, der von einem ebenso alten Artefakt für alle Zeiten gefangen gehalten wird. Bis ein Elf zu ihm kommt, der ihm ein Angebot macht, dem er nicht widerstehen kann … Das Zepter Als der junge Magier Dawor von einem Dämon gezwungen wird, ein Artefakt zu stehlen, ist er völlig verzweifelt. Das Zepter der Nagalla ist viel zu gut beschützt, er kann nur scheitern! Was er auch tut, sein Leben und seine Seele sind bereits verloren. Oder? Das Reich ist mein „Narren und Könige“ ist ein Kartenspiel, bei dem Mut, Gerissenheit und ein kühler Kopf wichtiger sind als Glück. Schon so manch einer hat mehr verloren, als er geben konnte. Wenn der mögliche Gewinn aber so ungemein begehrenswert ist, fällt es schwer rechtzeitig auszusteigen … Geschäft ist Geschäft Amarita ist eine wenig liebliche Prinzessin, die Gefahr läuft, von einem Drachen gefressen zu werden. Schon naht der Ritter, der sie befreien soll, aber die Regeln der Jungfrauenrettung sind ein wenig anders als Amarita dachte … 11.420 Wörter Im gewöhnlichen Taschenbuchformat hätte dieses eBook ca. 55 Seiten

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Zu viel – ist nicht genug …

von Alexandra Balzer

 

 

 

Einen Drachen zu stören …

Norijók ist ein uralter Drache, der von einem ebenso alten Artefakt für alle Zeiten gefangen gehalten wird. Bis ein Elf zu ihm kommt, der ihm ein Angebot macht, dem er nicht widerstehen kann …

 

Das Zepter

Als der junge Magier Dawor von einem Dämon gezwungen wird, ein Artefakt zu stehlen, ist er völlig verzweifelt. Das Zepter der Nagalla ist viel zu gut beschützt, er kann nur scheitern! Was er auch tut, sein Leben und seine Seele sind bereits verloren. Oder?

 

Das Reich ist mein

„Narren und Könige“ ist ein Kartenspiel, bei dem Mut, Gerissenheit und ein kühler Kopf wichtiger sind als Glück. Schon so manch einer hat mehr verloren, als er geben konnte. Wenn der mögliche Gewinn aber so ungemein begehrenswert ist, fällt es schwer rechtzeitig auszusteigen …

 

Geschäft ist Geschäft

Amarita ist eine wenig liebliche Prinzessin, die Gefahr läuft, von einem Drachen gefressen zu werden. Schon naht der Ritter, der sie befreien soll, aber die Regeln der Jungfrauenrettung sind ein wenig anders als Amarita dachte …

 

 

 

11.420 Wörter

Im gewöhnlichen Taschenbuchformat hätte dieses eBook ca. 55 Seiten

 

 

 

 

Einen Drachen zu stören …

 

Zögernde Schritte störten seinen Schlaf.

Schon wieder?, dachte der Drache verdrossen. Ein Jammer, gerade dieser Traum war so schön gewesen. Ein Traum aus der Zeit vor seiner Versklavung: heiße Sonne auf seinen goldenen Schuppen, fauchende Winde in den Schwingen, das schwerelose Glück des Fliegens …

„Wir sind ganz nah, Vorsicht jetzt!“, hauchte eine Menschenstimme.

Norijók, der Drache, lauschte gespannt. Vier verschiedene Rhythmen schlagender Herzen waren zu hören, aber nur drei Eindringlinge machten Lärm beim Atmen und Gehen. Es musste also ein Elf unter ihnen sein.

Norijók zuckte unwillkürlich zusammen, und die alte Pfeilnarbe brannte wieder. Elfen waren gefährliche Gegner. Ganz im Gegensatz zu den Menschen mit ihren kurzen Metalldornen.

Nun ja. Dafür schmeckten die Spitzohren wesentlich besser.

Bei diesem Gedanken fiel ihm ein, dass er seit ziemlich langer Zeit nichts mehr gegessen hatte.

Wie lange eigentlich?

„Still, ich höre etwas!“, zischte ein Mensch. Norijók konnte seine Angst bis hierher deutlich riechen. Wundervoll! Menschenfleisch wurde so herrlich bitter, wenn das Opfer sich vorher längere Zeit gefürchtet hatte.

Ein tiefes Rumpeln in seinem Bauch machte Norijók klar, dass er offensichtlich seit mehreren hundert Jahren nichts mehr gegessen hatte. Zur Sicherheit blickte er auf die Reste seiner letzten Mahlzeit: verstaubte Knochen und Dreck, der vormals Kleidung gewesen war. Nja. War wohl ein bisschen länger her.

„Bei Kalion, er ist wach! Er ist wach!“, schrie einer der Menschen. Hastige Schritte bezeugten, dass seine Mahlzeit gerade davonlief. Hatten sie etwa die Vorfreude seines Magens gehört?

Brüllend fuhr Norijók in die Höhe und schickte einen Flammenstoß in den Höhlengang, auch wenn er keine Hoffnung hatte, seine Beute noch erreichen zu können. Zu gewunden waren die niedrigen Tunnel dieser verfluchten Höhle.

Sein Gefängnis.

Er lauschte. Ja, die Beute war außer Reichweite, er hörte alle vier Herzschläge. Einer der Menschen schrie erbärmlich.

„Mein Arm! Seht euch meinen Arm an! Er hat mir den Arm verkohlt!“

Durchgeröstet sind sie besonders delikat, und ihre Eisenhüllen knacken dann so lustig, dachte Norijók gierig. Oh, er war jetzt wirklich wach und wirklich hungrig. Wie bloß konnte er an diese leckeren Häppchen gelangen, ohne von seiner verfluchten Pflicht verletzt zu werden?

Enttäuscht brüllte er seine Wut heraus, bis seine Stimme von allen Wänden widerhallte und die ersten Tropfsteine von der Decke fielen.

Doch nun, es hieß stille sein. Lauschen. Die Häppchen waren freiwillig in seinen Hort eingedrungen, wissend, was sie hier erwartete. Und sie hatten einen Elf dabei. Was wollten sie hier? Ihn töten? Seinen Schatz stehlen? Oder nur eine Schuppe für irgendeinen schwachsinnigen Zaubertränkemischer erbeuten?

 

„Bedenkt, er ist eine uralte Kreatur voller Bosheit und Kraft. Alles an ihm ist gefährlich: Sein Rachen, seine Pranken, sein Schwanz, sein feuriger Atem. Er besitzt auch magische Fähigkeiten, aber die kann er nicht einsetzen, solange er gefesselt ist. Seine Ketten sind unser einziger Schutz“, flüsterte einer der Menschen eindringlich.

Sinnend blickte Norijók an sich herab. Stimmt, er hatte Ketten getragen. Früher. Als man ihn hierher verbannte, damit er diese unsinnige kleine Statue bewachte. Ein hässliches Ding aus weißem Stein, mit verdrehter Elfenfratze, spitzen Ohren und irgendwelchen Leuchtkristallen als Augen. Er musste bei ihr bleiben, auf zehn Schritt, sonst würde sie ihn töten. Tausend Flüche über die beiden Magier, die ihm das angetan hatten! Sie hatten ihn überlistet, mit Illusionen und allerlei ungerechter Kniffe.

Nun gut. Zugegeben, er hatte sich wie ein junggeschlüpfter Weichschuppler reinlegen lassen. Warum hatten diese Lügner auch behauptet, die Statue würde ihn stets mit Essen versorgen, so viel er nur wollte! Einen Moment nicht aufgepasst, und schon hatten sie ihn mit magisch gehärteten Ketten gefesselt.

Verwirrt suchte der Drache seine Pranken ab. Die Ketten waren fort. Wie seltsam. Aber dann sah er sie, in einer der hintersten Ecken der Höhle, von dicken Staubschichten bedeckt.

Noch verwirrter dachte Norijók darüber nach. Hatte er die Ketten getragen, als das letzte Mal ein paar Schatzsucher hier eingedrungen waren? Er konnte sich nicht erinnern, ob er die lästigen Klimperdinger davor oder danach abgeworfen hatte.

Wie war das möglich? Der ältere Magier hatte doch gesagt, dass er, Norijók, bis ans Ende seiner Tage versklavt sein würde. Es sei denn, die Magier kämen vorher zurück, um das Statuending zu holen.

Ob der Alte vielleicht das Ende seiner eigenen Tage gemeint hatte?

Wie lang lebten Menschen eigentlich üblicherweise?

Wenn die Magier wirklich mittlerweile tot waren, bedeutete das womöglich, dass die Zeit seiner Sklaverei ebenfalls beendet war?

 

„Wir zwei gehen in diesen Tunnel, dort sieht er uns nicht. Und du gehst nach rechts, Ulo. Leise jetzt!“, hörte er die Menschen wispern. Kein Schmerzgewimmer mehr. Der Elf hatte wahrscheinlich die Brandwunden des Einen geheilt, dieser hinterhältige Spielverderber.

Apropos Elf, wo war der Elf hin?

---ENDE DER LESEPROBE---