Zug der Liebe 1: Venezianische Nächte - Barbara Nordström - E-Book

Zug der Liebe 1: Venezianische Nächte E-Book

Barbara Nordström

0,0

  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Docle vita vom Feinsten – verreist, verwöhnt und verführt. Clara ist urlaubsreif und das ist auch gut so, denn mit ihrer besten Freundin hat sie einen Girls-Trip nach Südfrankreich geplant. Rosé am Pool trinken hört sich nach einem verdammt guten Plan an, doch dann lässt Minna Clara im letzten Moment sitzen. Kurzerhand entscheidet sich Clara ihr Interrail-Ticket dennoch zu nutzen, und zwar nach Venedig. Und als ihr der erste heiße Südländer begegnet, weiß sie, dass es genau das Richtige war. Wer braucht schon Südfrankreich, wenn man nach Italien kann. Denn mit Paris mag die Stadt der Liebe vielleicht in Frankreich liegen, aber die Stadt der Lust liegt definitiv in Italien.-

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 52

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Barbara Nordström

Zug der Liebe 1: Venezianische Nächte

Übersezt von Kirsten Evers

Lust

Zug der Liebe 1: Venezianische Nächte

 

Übersezt von Kirsten Evers

 

Titel der Originalausgabe: Togrejsen 1 - Venetianske nætter

 

Originalsprache: dem Dänischen

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 2020, 2021 Barbara Nordström und LUST

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726558142

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

War ich bei einem langweiligen Meeting oder stand dicht gedrängt mit anderen Menschen in der Metro, ließ ich meiner Fantasie freien Lauf: ein Sommerflirt mit einem Mann mit langen, schlanken Fingern und einem verführerischen Lächeln in seinem sonnengebräunten Gesicht. Mehrere Wochen lang tagträumte ich von einem dunkelhaarigen Südländer mit halblangem, dunklem Haar, schmalen Hüften und Waschbrettbauch. Ein Mann, dessen Körper goldbraun auf einem weißen Laken glänzt. Kurz gesagt, ich träumte von einer zwanglosen Affäre mit einem Unbekannten, der mich aus meinem Zwei-Zimmer-Küche-Bad-Alltag samt Festanstellung und Jahreskarte im Fitnesscenter holte. Ich sehnte mich nach einem Abenteuer. Und ich war sicher, dass es greifbar nah war.

Drei Wochen Urlaub zusammen mit meiner Freundin Minna im Haus ihrer Eltern in Südfrankreich, das war der Plan. Wir waren seit über zehn Jahren beste Freundinnen, seit der Abschlussklasse in der Schule. Wir wussten alles voneinander, dachte ich. Hatte eine von uns Liebeskummer oder berufliche Probleme, hatte die andere sie getröstet, und jetzt brauchten wir beide einen langen Urlaub unter südlicher Sonne. Wir würden am Pool liegen oder am Meer, Rosé trinken und Romane lesen. Letzteres sollte verhindern, dass unsere Gehirne bei all der Sonne und Entspannung allzu weich wurden. Wir würden den Zug nach Aix-en-Provence nehmen, und allein der Name rief einen Geschmack von kleinen, gesalzenen Oliven in meinem Mund hervor, und ich sog den fiktiven Duft von Lavendel ein.

Mein Interrailticket und die Sonnencreme lagen schon zu Hause auf dem Schreibtisch bereit, als Minna und ich uns ein paar Wochen, bevor es losgehen sollte, nach der Arbeit auf ein Glas Weißwein trafen. Es war ein grauer Sommernachmittag, und die Wolken spuckten Regentropfen auf die Bürgersteige. Wir betraten unsere Lieblingsweinbar am Kanal, und Minna bestellte ein Mineralwasser. Fragend schaute ich sie an. Schließlich waren wir auf ein Glas Wein verabredet, nicht auf ein Glas Wasser. „Ich warte erst mal noch“, sagte sie nur.

Ich nippte an meinem Weißwein, und wir plauderten darüber, wie stressig es war, auf der Arbeit noch alles zu erledigen, bevor man in den Urlaub ging. Minna rutschte unruhig auf ihrem Barhocker hin und her, wich meinem Blick aus und spielte mit den Eiswürfeln in ihrem Glas. Es kam mir so vor, als wolle sie mir etwas sagen, ohne so recht zu wissen, wie sie anfangen sollte. Mir fiel auf, dass ihre Fingernägel lang und mit einem durchsichtigen Lack verschönert waren. Normalerweise waren Minnas Nägel kurz, und wenn sie sie überhaupt einmal lackierte, dann in knalligem Rot.

Ich wollte sie gerade fragen, ob sie sich auf unseren gemeinsamen Urlaub freue, als ein Mann die Bar betrat. Er sah sich kurz um, lächelte, als er uns entdeckte, und kam auf uns zu. Im selben Moment wurde mir klar, warum Minna so nervös war. Sie kannte ihn, und wir waren hier, damit sie ihn mir vorstellen konnte.

Er trat hinter Minna, legte einen Arm um ihre Taille und die Wange an ihr Haar.

„Hej“, sagte er.

Minna lehnte sich gegen ihn, drehte den Kopf und erwiderte sein Lächeln. Dann sah sie mich wieder an: „Das ist Tom.“

Ich gab ihm die Hand und lächelte ebenfalls, obwohl ich ein flaues Gefühl im Magen hatte. Ich wusste jetzt, was Minna mir sagen wollte und warum sie so angespannt wirkte.

Während der nächsten halben Stunde, in der Tom ein Glas Rotwein trank, erzählte sie mir, er habe sie zu einem Gourmeturlaub auf ein Chateau in der Bretagne eingeladen. Und dazu konnte sie ja wohl nicht nein sagen, was ich sicher verstehen würde, oder? Sie hatten sich vor Kurzem zum ersten Mal getroffen, nachdem sie sich ein paar Monate lang gemailt hatten, und waren bis über beide Ohren ineinander verliebt. Sie wolle dem so gerne eine Chance geben.

Tom machte einen netten Eindruck, und er sah gut aus, auf eine neutrale, gepflegte Art. „Ein Wahnsinnsangebot“, sagte er. „Austern und Calvados, und sie machen ihren eigenen Cidre …“ Begeistert erzählte er von der Bretagne und den Plänen, die sie hatten, in denen ich nicht vorkam. Ich seufzte. Was konnte ich meiner Freundin schon sagen, die mich mit Hundeblick ansah, den Kopf leicht zur Seite geneigt, ein Glas Mineralwasser vor sich und den Arm ihres neuen Lovers um die Taille gelegt?

Ich schluckte und nickte. „Ist schon okay“, sagte ich.

Minna strahlte. „Krass. Ich wusste, du würdest es verstehen. Du kannst ja auch alleine fahren, das Ticket hast du ja. Und wir holen das Ganze irgendwann nach.“

Ich nickte, obwohl ich wusste, dass es dazu nie kommen würde. Zukunft und Haus in der Vorstadt stand auf Minnas Stirn geschrieben.

„Wir wollten noch rüber in das neue Nudelhaus und was essen“, sagte Tom. „Kommst du mit?“

„Nein, danke.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss noch ein paar Dinge erledigen.“ Ich leerte mein Weinglas, tauschte Wangenküsschen mit Minna aus und umarmte Tom unbeholfen, bevor ich auf die Straße trat.

Ich war außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen, aber meine Beine trugen mich bis zur Metro. In mir brannte die Enttäuschung, so sehr, dass meine Oberschenkel zitterten. Am liebsten hätte ich losgeheult. Darüber, dass meine Freundin mich im Stich ließ und darüber, dass ich jetzt drei Wochen Urlaub vor mir hatte, ohne einen Plan oder jemanden zu haben, mit dem ich sie verbringen konnte.

Es war zu spät, noch eine andere Freundin zu überreden. Außerdem schämte ich mich, jemand zu sein, den andere einfach so fallen ließen. War ich so unbedeutend, dass Minna unseren gemeinsamen Urlaub mir nichts, dir nichts in den Wind schrieb, weil sie einen Mann kennengelernt hatte? Es tat weh, und es war eine Niederlage, die ich nicht mit anderen teilen wollte.