Zug der Liebe 3: Der Duft der Provence - Barbara Nordström - E-Book

Zug der Liebe 3: Der Duft der Provence E-Book

Barbara Nordström

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Der Duft des Lavendels ist nicht das einzig verführerische in der Provence ...Obwohl Claras beste Freundin Minna ihren gemeinsamen Urlaub kurzerhand abgesagt hat, um mit ihrem neuen Freund Tom auf eine Liebesreise zu fahren, kann Clara ihr nicht lange böse sein. Als Minna ihr dann schreibt, sie solle nach Frankreich kommen, steht für Clara das nächste Ziel fest: Villefranche-sur-Mer. Die Stimmung ist geladen, doch das einzige Prickeln, das Clara interessiert, geht von Toms Stiefbruder Oliver aus, denn dieser weiß seinen muskulösen Köper nicht nur beim Schwimmen einzusetzen ... Dies ist die dritte Folge der Serie "Zug der Liebe".-

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Seitenzahl: 50

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Barbara Nordström

Zug der Liebe 3: Der Duft der Provence

Übersezt von Patrick Zöller

Lust

Zug der Liebe 3: Der Duft der Provence

 

Übersezt von Patrick Zöller

 

Titel der Originalausgabe: Togrejsen 3 - Duften af Provence

 

Originalsprache: dem Dänischen

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 2020, 2021 Barbara Nordström und LUST

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726773583

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Der Zug brachte mich die italienische Küste entlang an die französische Riviera. Die Erinnerung an die vergangene Nacht pulsierte noch in meinen Adern. Ich hatte mir eine ruhige Tagestour vorbei an einem blau funkelnden Meer vorgestellt, während der ich entspannen, Musik hören und in Gedanken den erotischen Ereignissen der letzten Nacht nachspüren konnte. Aber der Zug nach Genua war pickepacke voll mit lebhaften, mitteilsamen Menschen in Urlaubsstimmung. Ich hockte eingeklemmt zwischen einem Fenster und einer übergewichtigen Frau, die Sonnenblumenkerne aß und die Schalen in ihre Hand spuckte, auf meinem Platz. Ich seufzte. Versuchte ich, eine etwas bequemere Position zu finden, schienen meine Oberschenkel an dem Plastiksitz zu kleben.

Wieder seufzte ich. Dieser Teil der Reise hatte nichts mit Charme oder Romantik zu tun. Nichtsdestotrotz wurden meine Lider schwer und fielen schließlich zu, und die Bilder der Nacht tanzten vor meinem inneren Auge. Marcos schlanke Finger, die mich zwischen den Beinen streichelten. Lauras kleine Brüste, die so wunderbar in meine Handfläche passten. Der Vulkan, der sich in meinem Unterleib aufbaute. Der reißende, siedende Strom aus Lust, der meinen Körper überspülte und mich glücklich und schwerelos zurückließ.

Ich spürte, wie die Erinnerung meine Wangen erröten ließ. Nicht, weil ich mich etwa schämte, sondern weil mich der Gedanke an das, was wir getan hatten, erregte. Die Nacht hatte eine Glut entfacht, die in meinem Schoß loderte. Und jetzt ließ ich Marco und Laura zurück, obwohl sie es gewesen waren, die sie entfacht hatten.

Mit dem Ärmel tupfte ich die Schweißtropfen von meiner Oberlippe und überlegte, ob ich die Entscheidung weiterzufahren bereute. Ich entschied mich, es nicht zu tun. Marco und seine Stiefschwester Laura waren wunderbare, schöne Wesen, aber wir sprachen nicht dieselbe Sprache. Wir spürten die Lust des anderen, aber wir konnten es ihm nicht sagen. Wir konnten die Berührungen des anderen genießen, aber wir konnten nicht verständlich machen, was die Berührung noch lustvoller werden lassen würde. Wäre ich geblieben, hätte mein Urlaub sich in lange Tage verwandelt, an denen ich darauf wartete, dass Marco von seiner Arbeit am Strand zurückkam. Aber ich war nicht alleine losgezogen, nur um mich an den Tagesablauf eines Mannes anzupassen. Nicht einmal an den eines Mannes, dessen Lächeln in der warmen Dunkelheit des Schlafzimmers leuchtete, dessen Finger über meine Haut glitten und mich vor Freude aufstöhnen ließen und dessen schmale Hüften perfekt zwischen meine weicheren Kurven passten.

Ich spreizte die Oberschenkel ein wenig und dachte daran, wie Marcos Finger zwischen meine feuchten Falten geglitten waren und mich geöffnet hatten wie eine reife, saftige Frucht. Ich biss mir auf die Unterlippe. Sollte ich umkehren und mit dem nächsten Zug zurückfahren? Ich konnte die sonnenverwöhnten Feigen förmlich riechen, die reif von den Bäumen auf dem Hof hingen, der Marcos derzeitiges Zuhause war. Ich könnte im Schatten liegen und dösen, ein Buch lesen und perlendes, eiskaltes Mineralwasser trinken, anstatt hier auf einem klebrigen Sitz zu hocken und meinen Durst mit lauwarmem Wasser aus einer Plastikflasche zu stillen. Diese wenig erfreuliche Tour war wohl der Preis, den ich für meine Eigenständigkeit zu zahlen hatte. Aber ich wollte nicht umkehren.

Meine Laune besserte sich, als ich in Genua umstieg. Ich kaufte ein Stück Pizza und eine Flasche kaltes Wasser. Der warme, knusprige Boden, die gesalzenen Oliven und der fette, zerlaufene Käse waren perfekt. Ich saß in dem wuchtigen Bahnhofsgebäude mit seinen hohen Decken und aß, und es war mir gleichgültig, dass mir dabei das Öl vom Kinn tropfte. Ich leckte mir die Tomatensoße von den Lippen und verschlang den letzten Bissen. Danach wischte ich mir die Hände an der Serviette ab, fischte mein Handy aus der Tasche und schrieb eine Nachricht an Minna.

Hey, bin auf dem Weg nach Nizza. Wie finde ich dich? Kuss, Clara.

Schlagartig wurde mir klar, dass ich vielleicht doch nicht so eigenständig war, wie ich glaubte. Meine Freundin Minna hatte unseren lange geplanten gemeinsamen Urlaub platzen lassen, weil sie einen Mann kennengelernt hatte. Trotzdem brauchte es nicht mehr als ein paar SMS, und schon sprang ich in den nächsten Zug und machte mich auf den Weg zu ihr und ihrem neuen Freund.

Kam ich nicht alleine klar, war das die Wahrheit? Ich war nicht einmal eine Woche unterwegs und lief jetzt mal wieder Minna hinterher. Obendrein hatte ich zwei heiße Nächte mit zwei verschiedenen Männern verbracht. Und bereute es nicht. Ich hatte mir beide Männer ausgesucht. Beide Nächte waren schöne, sinnliche, lebenslustige Erfahrungen gewesen, die ich noch immer auf meiner Haut, in meiner Seele und in meinem Herzen spüren konnte. Ich würde keinen der beiden wiedertreffen, aber das spielte keine Rolle.

Ich presste die Oberschenkel aneinander. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich mich angefasst, aber hier in dem weitläufigen Bahnhofsgebäude musste ich mich damit begnügen, die Muskeln anzuspannen und der Lust nachzuspüren, die immer noch in mir brannte.

Mit einem Pling-Geräusch traf eine Nachricht auf meinem Handy ein. Sie kam von Minna. Wir wohnen etwas außerhalb. Steig Villefranche-sur-Mer aus.

Dann folgte eine Adresse.

Ich antwortete sofort: Sehen uns heute Nachmittag!

Ich zog meinen Koffer hinter mir her zu einem der Ticketschalter, um nach einem Zug nach Villefranche-sur-Mer zu fragen. Ein müder Mitarbeiter kritzelte ein paar Abfahrtszeiten auf einen Zettel und reichte ihn mir. Der erste Zug ging in fünf Minuten. Mit dem Koffer im Schlepptau hastete ich los.