Zugvögel auf Rädern II - Marianne E. Meyer - E-Book

Zugvögel auf Rädern II E-Book

Marianne E. Meyer

4,5

Beschreibung

Die verbesserte Neuauflage des Buchs in Romanform ist kein Reiseführer im herkömmlichen Sinne. Es schildert das Leben der Wohnmobilisten, die in Marokko überwintern und Kontakt zu den Einheimischen haben. Manche Leser betrachten das Werk als okkulten Erfahrungsbericht. Wir sind alle mit bestimmten Talenten geboren worden. Die der Autorin sind, Menschen Hoffnung zu machen und zu motivieren, ein gesundes und erfülltes Leben anzustreben. Auch zeigt sie, um es mit Shakespeare auszudrücken, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt. Sie zeigt, wie wir uns das, was wir vom Leben wollen, erreichen können. Marianne Meyers witziger Schreibstil begeistert. Leser schreiben, sie hätten sich gefühlt, als seien sie dabei gewesen. Das Buch frischt zehn Jahre alte Marokko-Reiseerfahrungen auf. Doch statt wie sonst von Deutschland, geht es diesmal von der Algarve zur Plage Blanche und dauert von Anfang Februar 2015 bis Mitte April. Es hat sich viel verändert in Marokko. Die Menschen sind noch hilfsbereiter, freundlicher und offener geworden, auch wenn durch den Einfluss der Saudis die Verschleierung der Frauen zugenommen hat. Zahlreiche Fotos vom heutigen Marokko, einem der schönsten Länder der Erde, beleben den Innenteil.

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Die in diesem Buch vorgestellten Informationen wurden sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Dennoch übernehmen Autorin und Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung oder Verwendung der Angaben in diesem Werk entstehen. Die Informationen sind für Interessierte und zum Weitersagen gedacht.

Einige weitere Bücher von M. E. Meyer:

Familien-Code - Der Tod ist keinesfalls das Ende

Wasser verbindet unsere Welten

Spirulina für ältere Menschen

Psyllium - So bekommen Sie Ihr Fett weg

Wunderwesen Wasser: Clusterwasser stoppt Allergie, Alzheimer, Krebs...

Spirulina, das blaugrüne Wunder

Marianne Meyer, Apartado 320 P-8801 Tavira

M. Meyer hat bereits 4 Kontinente bereist. Ihr geht es stets mehr um das Verstehen von Land und Leuten als um das Sammeln von Sehenswürdigkeiten.

Beruflich hat die Autorin viele Lebensstationen mit dem Fokus Lebenshilfe und Heilen angelaufen. Einst Arzthelferin, studierte sie später mit den Schwerpunkten Familientherapie und Gerontologie in Frankfurt. Es folgt ein Studium der Ernährungswissenschaft in USA. Die Dissertationsstudie über Immunabwehr und Spirulina veröffentlichte Dr. Meyer in ihrem Bestseller Spirulina, das blaugrüne Wunder. Sie lebte 10 Jahre in den USA, dazwischen in Südhessen. Bis vor Kurzem arbeitete sie zeitweise mit schwer erziehbaren Jugendlichen in der Algarve. Pioniergeist und eine große Hingabe an das Wohl der Menschen beflügeln sie.

INHALT

Bemerkungen zu

Zugvögel auf Rädern

Band 2

Vorwort

Heizungstrockenes Wintergrauen ade!

Bursins: Sandy & Sir Peter Ustinov

Sauer macht nicht immer lustig

Asphaltschwalben und karmisches Gesetz

Gibraltar, kleines Land und „kleine Welt“

Überfahrt und Einreise

Déjà vu

in Marrakesch

Zweitheimat

Banana Village

Sozialkontakte und Sozialreformen

Wie Spreu im Winde – Alltag auf der

Platte

Feten, Sandstürme und andere Herausforderungen

Wer den Schaden hat

Sexologie & Wünsche unterm Mondvorhof

Kafkaesken in Marrakesch

Ait-Ben-Haddou, Ouarzazate und Stars

Wasserfallen am Ouzoud Wasserfall

Zwei Königsstädte und eine stürmische Überfahrt

Schlaflos in La Linea

Neuerwerbung fürs Koinzidenzalbum

Beklemmende Heimfahrt

Von der Algarve zur Plage Blanche

Kulinarisches

Nachwort für noch nicht ganz Überzeugte

Danksagungen

Wahl der Stellplätze ~ Camper-Eigenheiten

Tipps zum Antritt der Tour

Adressen

Literatur

Bemerkungen zu Zugvögel auf Rädern Band 2

Die Leser der Erstausgabe, Zugvögel auf Rädern - von Michelstadt nach Marrakesch, waren von meinem lebendigen Schreibstil begeistert. Es sei ihnen beim Lesen vorgekommen, als ob sie mit dabei gewesen wären. Einige hätten aber etwas ganz anderes erwartet. Deshalb habe ich die vorliegende erweiterte Ausgabe meines Reiseberichts präziser betitelt. Natürlich finden Sie bei einer Ernährungsexpertin auch Gesundheits- und Lebenshilfetipps. Allerdings fällt das in dieser Romanform kaum auf, da sie meist im Gespräch mit alternativ Geheilten, den medizinischen Wundern, vorkommen.

Diese erweiterte Neuauflage enthält ein weiteres Kapitel: Von der Algarve zur Plage Blanche. Es beschreibt unsere Reise durch eines der schönsten Länder der Erde von Anfang Februar 2015 bis Mitte April nach zehnjähriger Pause.

Seit fast zwanzig Jahren schreibe ich vor allem Gesundheits- und Lebenshilfebücher. Wir sind alle mit bestimmten Talenten geboren worden. Meine sind, Menschen Hoffnung zu machen, sie zu motivieren, ein gesundes, erfülltes Leben anzustreben und die Dinge zwischen Himmel und Erde zu erkennen und benennen, die gemeinhin für unmöglich gehalten werden. Oder, um es mit Shakespeare auszudrücken, aufzeigen, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt. Meine mütterlichen Verwandten, zu denen auch die berühmte Sängerin und Schauspielerin Doris Day gehört, haben fast alle das Zweite Gesicht.

Mit Übersinnlich in L.A. und den Wasserbüchern beschritt ich bereits heikles Terrain. Das ist bekanntlich alles, was mit sogenannten paranormalen Phänomenen zu tun hat; zumindest für jene, die ihren wissenschaftlichen Ruf nicht aufs Spiel setzen wollen. Mein autobiografischer Roman Familien-Code - Der Tod ist keinesfalls das Ende, der auch über Doris Days Leben informiert, sollte laut einer Leserin in keinem Haus fehlen.

Vorwort

Liebe Verwandte, Freunde und Interessierte, mit diesem Reisebericht will ich Euch zeigen, wie Peter und ich den Winter zu überlisten pflegen. Auch ist es mir ein Bedürfnis, dem familiären Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dieses hat mich schon zum Schreiben zweier Bücher veranlasst, stets in der Hoffnung, eines der Bücher würde in die richtigen Hände fallen. Eines der ersten Exemplare des Buches, das ich Doris Day zum 90. Geburtstag schenkte, hat mir sogar der Schwager von Donald Sutherland abgekauft. Da er nur ein einziges Mal unseren Shantychor besuchte, dachte ich an eine Fügung. Findet ihr es nicht auch mega merkwürdig, dass in Carmel nicht nur die prominente Verwandte meiner Mutter lebt, sondern sich auch der Großvater meines Vaters daselbst niedergelassen haben soll?

Namhaft oder Nobody ist mir egal. Indes liebäugele ich mit dem Gedanken, Henry Miller könnte mit meinem Vorfahren verwandt sein, da sein Vater ein Schneider aus Bayern war und seine Mutter in Hessen aufwuchs. Michelstadt ist in Schusters Rappen Distanz vom Dreiländereck Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Großmutter Marias veröffentlichte Gedichte sowie meines Vaters und Bruders literarische Ambitionen sprächen dafür. Auch lebte Henry Miller zehn Jahre lang in der Nähe von Carmel. Und, obwohl längst in höheren Gefilden lustwandelnd, macht er ständig auf sich aufmerksam. Meine Freundin Celeste war ein halbes Jahr lang seine Gesellschafterin. Sie verriet mir einige Geheimnisse. Irgendwo las ich, Schützen könnten keine für sich behalten. Ich schon! Schade für Euch. Wie Henry sich in Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch darstellte, erinnerte er mich an meinen Bruder Heinrich, der wie Miller am 26. Dezember geboren wurde. Können so viele Übereinstimmungen Zufall sein? Von meinem Urgroßvater, der sich mir in unserer ersten kalifornischen Bleibe als Geist zeigte, weiß ich nur so viel: Der wohl neuapostolische Hanauer wanderte, nachdem er an Weihnachten 1901 das Kind der Liebe gezeugt hatte, nach Amerika aus. Ein Ehrenretter aus der neuapostolischen Gemeinde heiratete Wilhelmina Meckes in aller Hast und am 5. Oktober 1902 erblickte Maria als 7-Monatskind das Licht der Welt.

Viele, denen ich mein Geisterlebnis berichte oder die es in meinem okkulten Erfahrungsbericht lasen, glauben an einen Traum. Gleichwie hat sich mein hagerer Urgroßvater mit buschigen Brauen und Koteletten in einem hellblauen Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln und dunkelgrauer Hose sichtbar gemacht. Könnte ich die Alben aller nordkalifornischer Victors durchblättern, würde ich ihn wiedererkennen? Er habe den Namen Dieter Victor angenommen und in der Gegend um Carmel gelebt. Klar, 100 % sicher war ich mir hinterher nicht mehr, ob ich den Namen richtig verstanden oder ihn mir korrekt gemerkt habe. Deutsche Kinder meiner Generation wurden selten so erzogen, dass sie sich in irgendeiner Sache ganz sicher fühlen. Da mir aber meine Mutter kurz darauf dieses Familiengeheimnis ausgerechnet bei einem Spaziergang durch Carmel lüftete, betrachtete ich es als Bestätigung. Doch die übergroßen Werbepostkarten des Buchs DORIS DAY AND MY SEARCH FOR RELATIVES, die ich an 15 kalifornische Victorfamilien mit erklärendem Text sandte, ergaben bisher kein Feedback.

Heizungstrockenes Wintergrauen ade!

Die eisige Jahreszeit hatte ihre morbide Pelerine ausbreitet, und die Kälte fraß sich durch sämtliche Ritze. Unser Stimmungsbarometer sank stündlich, besonders das von Peter. Früher stutzten wir Onkelchen Frosts Flügel und verdrückten uns auf die Kanaren, bis wir uns im schönsten US-Staat am Pazifik nieder-ließen. Den hatten sich die Amerikaner 1848 im Mexikanischen Krieg einheimsen können. Derzeit ist Kalifornien vom Fukushima Fallout bedroht. Schlägt das Karma zurück?

Das Leben im Sonnenparadies genossen wir zehn Jahre lang. Sieben fette Jahre lebten wir in unserem in die Santa Monica Berge eingebetteten Refugium, zusammen mit Rehen, Kojoten, Waschbären, Uhus und Wildgänsen. Doch, da wir wegen des Gästestroms kaum verreisten, staute sich mein Drang nach Freiheit und Veränderung, besonders nach einem Thanksgiving bei Celeste. Die Ex-MGM-Managerin lebte in Topanga, der Hippiegemeinde westlich von L.A. Dort lernten wir Pia kennen. Die Schwedin modelte früher in München. Wir sprachen auch von ihrer berühmten Kollegin Uschi Obermaier. Pia schwärmte von Uschis Luxusbus, mit dem die Mutter aller Supermodels und ihr Lebensgefährte Dieter Bockhorn in Asien, USA und Mexiko unterwegs waren. Ich war selbst schon Feuer und Flamme als Pia den Kontakt zu der Bajuwarin herstellte. Das Gespräch mit Uschi verursachte mir das gewisse Kribbeln im Bauch und weckte meine Reiselust. Bei mir als Schütze mit Aszendent Zwilling braucht es dazu nicht viel. Ich sehnte mich nach einer Veränderung. Ich hätte gern ein Jahr lang unser Haus mit Uschis Bus getauscht. Mein halb im Scherz geäußertes Angebot überging sie nonchalant mit einem Bericht über ihren geplanten Bildband, durch den sie dann eine Art Comeback schaffte und sich ein Haus in Topanga leisten konnte. Über ihre Reisen vermochte ich ihr nur wenig zu entlocken. Auf dem letzten gemeinsamen Trip war ihr Lebensgefährte bei einem Motorradunfall verblutet. Wir Globetrotter müssen alle damit rechnen, am anderen Ende der Welt unsere Partner zu verlieren. Zum Glück hält uns das nicht ab.

Wieso wir wieder im deutschen Schmuddelwetter gelandet waren, habe ich in Familien-Code ausgiebig ausgeführt. Es kam so einiges zusammen. Hinterher ärgerten wir uns, dass wir nicht in die Bacha California gingen oder nach Belize, wo das Leben viel preiswerter war. Aber der Fauxpas konnte auf Dauer unsere Laune nicht verderben, denn wir machten es den Zugvögeln nach. Wir ließen uns Flügel in Form eines Appartements auf Rädern wachsen. Da Peter befürchtete, es könnte doch nicht so unser Ding sein, übten wir erst mal mit einem antiquierten Wohnmobil der eigentlich exklusiven Marke Concorde. Aber wir gerieten an ein Alufraßmodell, mit dem sich selbst der Hersteller nicht mehr identifizieren wollte. Wäre es nach mir gegangen, hätten wir uns gleich ein neueres Wohnmobil gekauft. Mir liegt das Zigeunern im Blut. Immerhin war mein Opa Binnenschiffer und ständig auf Neckar, Rhein und Waal nach Rotterdam unterwegs. Zum Glück stiegen wir auf ein 1½ Jahre altes Womo um.

Als wir Anfang Januar 2002 mit unserem Hymer als letztes Gefährt in Algeciras auf die Fähre düsten, wurden wir von Erika aus Varel gefeiert. Sie fand es mega cool, wie wir binnen einer halben Stunde die Fahrkarten besorgten, Reiseproviant einkauften und in letzter Minute das Schiff erreichten. Sie erzählte es einigen Kollegen. Irgendwann kam der Bericht über Radio Camping wieder bei uns an. Jedoch dramatisch verändert: Die Männer hätten die Auffahrrampe wieder heruntergefahren, als sie uns mit 100 Sachen durch den Hafen rasen sahen.

Unsere erste Tour unternahmen wir 1998/99 und hielten es 6 Monate in Spanien, Portugal und Marokko aus. Danach fuhren wir nur noch drei Monate, da auch Peter sein Hobby zum Beruf machen, es aber nicht, wie ich, überall betreiben konnte. Das kam so: Als die Börse 2000 krachte, verloren wir wieder mal fast unser gesamtes Vermögen. Das passierte übrigens dreimal. Das muss uns erst mal einer nachmachen, dreimal Millionäre zu sein, jedes Mal nahezu alles zu verlieren und wieder von vorn anzufangen. In meinem astrologischen Chart steht u. a., dass meine Lebenslehre mit Verlusten zu tun habe. Da ich zu Sparsamkeit erzogen wurde, geriet ich immer an Partner, die mir zu Verlusten verhalfen. Edi crashte mein Auto, Günther überredete mich, für Edi's Schwester zu bürgen. Zwar hat Peter das Geld übers Gericht wieder geholt, aber bei ihm lernte ich das Loslassen bigtime. Mein Streben nach sicheren Geldanlagen entlockte meinem Glücksritter stets nur ein müdes Lächeln. Das Gejammer war diesmal besonders groß: Was soll ich bloß machen? In meinem Alter bleibt wohl nur noch die Müllabfuhr. Ich leierte den in Kalifornien so oft gehörten aufmunternden Spruch herunter: Do what you love to do and the money will follow. Zu Deutsch, tue, worauf du Lust hast und das Geld wird folgen. Oder: Lebe dein Talent und du wirst reich und glücklich sein. Bei mir fiel dieser Leitsatz auf fruchtbaren Boden. Meine amerikanischen Freunde sagen: Wir müssen so tun, als ob wir das, was wir gern sein wollen, schon sind. Da Lesen und Schreiben schon immer meine Hobbys waren, stellte ich mich fortan als Autor vor und fing an, Reiseberichte über Kalifornien zu schreiben, vor allem darüber, wie man ohne Geld fun haben kann. Falls du mal per Auto oder Wohnmobil die Vereinigten Staaten erkunden möchtest, probiere doch meine Favoriten mal aus:

1. Werktags können wir uns in einer Loge der Hollywood Bowl an einem besonderen Ohrwurm ergötzen. Die Musiker üben fast täglich für ein Wochenendkonzert und sind dabei viel entspannter als bei ihren Auftritten. Viele Zaungäste genießen dabei in der Vormittagssonne ihr Picknick.

2. Liebhaber seltener Kunstschätze können sich im Paul-Getty-Museum die Zeit vertreiben. 1976 vermachte der Ölmilliardär dem Getty Trust $700 Millionen unter der Auflage, die Sammlung weiter auszubauen und Besuchern kostenlos zur Besichtigung freizugeben. Das reizend angelegte Areal mit dem atemberaubenden Blick über L. A. bis zum Pazifik versüßt einem noch den Aufenthalt. Das Museum befindet sich auf der linken Seite des 405er Freeways, kurz, bevor er in den 101er übergeht.

Das 3. Gratisvergnügen dient der körperlichen Ertüchtigung, die für das Aufrechterhalten einer funktionierenden Körperabwehr so wichtig ist wie das Entspannen: Wir können kostenlos Tennis spielen. Jede Gemeinde stellt einige Hartplätze zur freien Verfügung. Und wer mal keinen geeigneten Schlafplatz findet, fährt zu Denny’s. Diese Speiselokalkette hat rund um die Uhr geöffnet.

Diese Aufzeichnungen gehörten zu meinem ersten schriftstellerischen Erguss in Form eines Kalifornien-Reiseberichts. Als allererster Leistungsnachweis wanderte er, Gilb ansetzend, von Schublade zu Schublade. Mein erstes Buch Spirulina, das blaugrüne Wunder basiert auf meiner Doktorarbeit über die Mikroalge Spirulina und Immunabwehr. Seitdem erfreue ich mich am wonnigen Prozess des Schreibens und am Glück, mit meinem Hobby Geld zu verdienen.

Zu Peter sagte ich, verschleudere deine Talente nicht, sondern lebe sie! Wir gestalten unsere eigene Wirklichkeit. Stell dir einfach vor, was du am liebsten machst. Bei mir hat es doch auch geklappt. Ich hab im Geist Lesungen veranstaltet und auf der Buchmesse meine Bücher vorgestellt. Peter motzte, du hast gut reden, schreiben kann man in jedem Alter. Mir macht nichts Spaß, außer den ganzen Tag über die Nordschleife zu brummen. Glaubst du, mir altem Sack gibt irgendjemand Geld dafür, dass ich auf dem Nürburgring fahre? Stell es dir einfach nur jeden Tag vor! Unglaublich, aber wahr: Wenige Monate, nachdem ich meinem besten Freund das schöpferische Training seiner grauen Zellen riet, wurde ihm ein Job als Testfahrer bei AMG Mercedes angeboten. Jahrelang durfte er durch die grüne Hölle rasen!

Dieses Prinzip der Gestaltung unserer Wirklichkeit macht uns wirklich happy. Das Hobby kann erst mal Nebenjob sein. Ich bin dafür, alles auszuprobieren, was Freude bereitet. Letztlich sind unsere eigenen gesammelten Erfahrungen die wahre Wissenschaft.

Willst du z. B. wie wir, den Winter in Südeuropa oder Nordafrika verbringen, stell dir die Reise täglich vor. Selbst wenn du erst mal ein Wohnmobil mietest und es nur ein langer Urlaub von 4 oder 5 Wochen wird.

Uschi Lenz weckte vor einigen Jahren einen Wunsch in mir. Sie und ihr Mann Jürgen, unter den Campern als Hauptmann bekannt, erforschen seit Jahren mit ihrem Geländewagen Südamerika. Das würde mir auch gefallen. Wir kennen nur Mexiko, wo wir Ende der 80er nach rostfreien Oldtimer Ausschau hielten. Nun träume ich davon, Mittel- und Südamerika zu bereisen, doch statt mit dem Camper in Hamburg einzuschiffen, 4 Wochen lang europäische Häfen abzuklappern und von Dakhla gen Süden dem Panamakanal entgegenzusteuern, male ich es mir so aus:

Wir fliegen nach Kalifornien, kaufen ein Gefährt, fahren damit gen Mexiko, schließen an der Grenze eine Zusatzversicherung ab, sehen uns in Mittel- und Südamerika um, und wenn wir genug haben, verkaufen wir das Auto wieder oder lassen es bei Freunden stehen.

Die beiden Franken lassen ihren auf einer Auktion ersteigerten, selbst ausgebauten Mercedes 911, ein ehemaliger Funkwagen der GSG 9, auch in Südamerika stehen.

Bei uns kam alles anders: Wir landeten in Portugal. Doch wenn die Rente durch ist, soll es so weit sein, sofern kein anderes Lebensziel dazwischenfunkt. Alles ändert sich ja immer. Veränderung ist die einzige Konstante.

Bursins: Sandy & Sir Peter Ustinov

Beim Verlassen von Michelstadt in Richtung Neckartal bereiten wir uns mental auf die Feier des zweiten Weihnachtstags mit Kindern und Kindeskindern im Schwabenländle vor. Zügig passieren wir Erbach, die Gemeinde, die nach dem Wunsch vieler Bürger und Touristen längst mit Michelstadt vereint sein sollte. Als ich meine Lehre als Arzthelferin in Erbach absolvierte, waren Witze über die verfeindeten Städte an der Tagesordnung:

Zwei Erbacherinnen unterhalten sich über ihren üblen Nachbarn, der stets seine Frau verprügelt. Dass die sisch des gfalle lässd. Sachemol, wo issn die eigendlisch her? Ei vun Mischelschdad! Awas! Ei, doann keertre ah!

Da in der Papierfabrik hat mein Vater in seiner Jugend als Elektriker gearbeitet.

Er hatte also einen Kurzen in der Hose.

Ha, ha, hat der einen langen Bart.

Ein letzter Blick streift die Kuppe der Weidenhänge in Schönnen und das vorm dunklen, scharf abgegrenzten Mischwald im Glanz der Sonne thronende Bahnwärterhaus. Die kahlen Äste der flankierenden Bäume sind frostig angehaucht. In der warmen Zeit können Vorbeifahrende das Buntsandsteingemäuer hinter einer Symphonie von Büschen und blätterüberschäumenden Bäumen allenfalls erahnen. Wohl ein Grund, warum Günter Wallraff es stets von meinen Eltern mietete, wenn er im Odenwald Vorträge über seinen Enthüllungsjournalismus hielt. Das Bahnwärterhaus Posten 19 hat viel zu erzählen!

Während des Krieges fand dort eine burleske Gemeinde ausgebombter Verwandte und Freunde Unterschlupf. Bis vor 60 Jahren in einer Frühlingsnacht mit mahlend rüttelndem Getöse ein Panzer der US-Army angerollt kam, mit seiner vibrierenden Masse die Schranke durchbrach und das Haus zum Beben brachte. Maria versteckte den Armeemantel ihres noch minderjährigen Sohnes, der aufgrund von Krankheit und Heiratsurlaub nie zum Einsatz gekommen war. 50 Jahre später fanden hier zwölf Bosnier eine neue Heimat. Wieso führen denkende Menschen Kriege?

Schweigend passieren wir die prächtige steinerne Eisenbahnüberführung vor Hetzbach. Auf der verschneiten Höhe in Beerfelden sinke ich tief in den Sitz. Mein Gesicht entspannt sich, die Augen senken sich schwer in ihre Höhlen, die Arme hängen schlaff herunter. Immer wenn wir abfahren, fühle ich mich völlig losgelöst und finde die absolute Ruhe in der Bewegung. Peter neckt mich mit den Worten, du hast ganz vergessen zu erwähnen, dass deine Oma das Viadukt gerettet hat. Mehr als einmal hatte ich ihn beim Vorbeifahren daran erinnert, wie sie gegen Ende des Krieges das Sprengen des imposanten Bauwerkes verhindern konnte:

Als die Soldaten anrückten, fragte die resolute Schrankenwärterin nach deren Vorhaben. Der Kommandant sagte, wir haben den Auftrag das Viadukt zu sprengen. Seid ihr denn verrückt? Der Krieg ist doch fast vorbei. Es ist doch schon genug kaputt gegangen. Die Amerikaner kommen doch nicht mit dem Zug. Ihr könnt ja die kleine Marbachbrücke kurz vorm Viadukt sprengen. Letztes Argument der Marie Holschuh überzeugte die Soldaten.

Früher erinnerte uns mein Vater fast jedes Mal, wenn wir sonntags zu den Schwestern meiner Mutter nach Eberbach fuhren, dass ohne Oma das schöne Viadukt zerstört worden wäre und dass ihr eigentlich eine Medaille zugestanden hätte. Im Geist schaute ich wieder aus den geteilten Fenstern unseres VW-Käfers auf den buntsandsteinernen Prachtbau. Bergauf nach Beerfelden fahrend, stimmte Pa das Lied "Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen ...“ an und, alle zusammen singend, fuhren wir dem Gipfelkreuz zu.

Die mit spinnwebfeiner Eiskruste überzogenen Hügel gleißen in der Sonne und machen mich müde. Gleich kommen wir zum Malibu des Odenwaldes. Ja Peter und zu meinem roten Haus. Kurz vorm Erreichen der Bahnunterführung in Richtung Neckar, taucht es auf. Im Geist höre ich meine Mutter sagen. Dein rotes Haus, Marianne, wir sind gleich da! Haus war eine Untertreibung. Die Gelatinefabrik ist die größte der Welt. Jede vierte Tonne tierisches Eiweiß kommt aus diesem Familienbetrieb. War es ihre prophetische Gabe, dass sie es mein rotes Haus nannte? Zwar habe ich persönlich nichts damit zu tun, aber die Urenkelin des Werksgründers Heinrich Koepff ist meine schöne Schwiegertochter. Wie die Verwandten meiner Mutter leben die von Michaela in Eberbach. Sie feiert ihren Geburtstag am selben Tag wie Doris Day und ihre Tochter Marika mit meinem Vater!

Braun schillert der gemächliche Strom. Vom fein aufsteigenden Nebel zaubert die Sonne seidiges Engelshaar. Verhangenen sind die bewaldeten Berge des Neckartals. Der in Dunst gehüllte Horizont scheint mich in eine andere Zeit zu entrücken. Ein Gefühl der Unendlichkeit lässt mich entgleiten. Erst als Peter nach den Pässen fragt, verlasse ich die Insel der Seligen. Zum ersten Mal seit dem Unfall unserer Hündin übernachten wir wieder an der Raststätte La Côte, nur wenige Meter von Sir Peter Ustinovs letzter Ruhestatt. Der ganze Film läuft noch einmal ab:

Peter weckt mich kurz nach 7:00 Uhr. In ärgerlichem Ton sagt er, du musst dich mal um deinen Hund kümmern, die Schlampe kommt nicht, wenn ich rufe. Wie in Trance schlüpfe ich in die Jeans und frage, wieso hast du sie von der Leine gelassen? In von Gewissensbissen gemilderter Färbung sagt Peter, da war einer mit nem Boxer. Er hat ihn hinten auf der Wiese laufen lassen. Ich hab Sandy losgemacht, die beiden haben miteinander gespielt. Dann rief er seinen Hund. Ich hab Sandy auch gerufen, aber sie hat mir diesen gezeigt. Er hebt den Mittelfinger.

Rufend renne ich umher. Keine weiß gelockte Hündin mit schwarzen Flecken in Sicht. Ich laufe querfeldein in Richtung des nahe gelegenen Ortes Bursins. In der Ferne entdecke ich... mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich lege einen Zahn zu und rufe, Sandy, Sandy! Als ich näherkomme, treffe ich unweit der Friedhofsmauer eine große schwarzhaarige Frau. Meine grazile Hündin entpuppt sich als gut im Futter stehender Boxermix. Die warmherzige Französin, die noch einen dunkelbraunen Vierbeiner an der Leine führt, scheint meinen Kummer zu ahnen. Ihr Gesicht drückt schmerzliches Bedauern aus, als ich sie nach dem Border Collie Mix, le chien, blanc noire, frage und die Hand auf die Höhe meiner Oberschenkelmitte halte. Während ich ihre Lieblinge streichle, zählt sie in Englisch einige Möglichkeiten auf, wo ich nach Sandy schauen könnte. Beim Abschied wünscht sie mir „bonne chance“.

In Bursins spreche ich einen Automechaniker an, der versucht, einen alten R4 zu starten. Er sagt, auf der anderen Seite der Raststätte ist eine Polizeistation und bietet an, mich hinzufahren. Ich hoffe, mich durchs Joggen beruhigen zu können und lehne ab, freue mich aber über das nette Angebot.

Ich steige in den Lift, überquere die Autobahn, fahre auf der anderen Seite runter und laufe an der Tankstelle vorbei zum Polizeigebäude. Was folgt, hatte ich 1½ Jahre zuvor geträumt. Damals sagte ich zu meiner Mutter, binde dich emotional nicht zu sehr an Sandy, sie wird wohl nicht älter als 2 Jahre. Sie lebte vom 27.11.1998 bis zum 1.12.2000.

Ich klingle, ein ziviler Beamter kommt zur Tür. Ich frage nach Sandy. Der Mann nickt, sagt etwas auf Französisch, das ich nicht verstehe. Aber die Handbewegung zur Halsschlagader war deutlich. Er geht ins Gebäude und kommt mit einem anderen Polizisten zurück. Der hat Sandys rotes Lederhalsband in der Hand, schaut auf die Steuermarke und fragt, où est-ce que vons habitez? Halb erstickt hauche ich, Michelstadt. Er sagt, oui und überreicht mir das rote, mit hellem Leder gefütterte Halsband. Mir schießen heiße Tränen in die Augen. Ich wende mich um und wandle zum Camper zurück. Leise sage ich zu Peter, Sandy ist überfahren worden ... sie war sofort tot ... der Kopf muss übel aussehen. Der Polizist hat gefragt, ob wir sie haben wollen. In minutenlanger Erstarrung sitzen wir da. Dann fährt Peter einfach los. Ich sage nichts. Etwas später murmele ich, wir hätten sie irgendwo im Wald begraben sollen. Jetzt liegt ihr Körper im schwarzen Plastiksack und ihr feinstofflicher Teil ist bei uns.

Ich sehe sie vor meinem geistigen Auge, wie sie sich von meiner Mutter verabschiedete, so als ob sie ihr nahes Ende geahnt hat. Ich denke an letztes Jahr, wie sie im spanischen Mazzaron angebunden an unseren Camper wie wild einen drei Womos weiter stehenden Mann angebellt hat. Wir wunderten uns, weil Sandy noch nie Leute angebellt hatte. Beim Näherkommen sehen wir, dass es unser Bekannter Gert Grünewald war. Aber Sandy hatte ihn nie zuvor gesehen. Wie geht das?

Ich sage, sie wird jetzt bei uns sein und gar nicht begreifen, wieso wir sie nicht beachten. Wir lernen oft nur auf die harte Tour. Doch diese Regel haben wir intus:

Lass deine Vierbeiner auf Autobahn-Raststätten unter keinen Umständen von der Leine!

Wieder kullern Wässerchen über Wangen. Wieder schnüren Klöße Hälse zu. Wir finden keine Tankstelle, weil Sonntag ist. Zerknirscht sagt Peter, der Reservekanister ist leer. Man, wie immer bestens vorbereitet! In Annecy entdecken wir endlich eine Tankstelle.

Werktags kann man am preiswertesten bei den Supermärkten tanken.

Wir führen uns selbst Energie zu und witzeln beim Brunchen über das tolle Skigebiet und die mit kahlem Geäst traurig blickenden Wälder. In Beerfelden liegt Schnee, hier kein Flöckchen. Wir bedauern unsere Freundin, die zusammen mit ihren Kindern und Freunden in der Nähe den ersten Tag ihres Skiurlaubs genießt. Ich sage, 15 km vor Chambéry und kein Fitzelchen Schnee in Sicht. Die Ärmsten, das wird ein Sylvester werden. Wir packen zusammen und setzen den Hymer in Gang. Es geht stetig nach oben. Schlagartig stirbt der Tag. Über uns verdämmert schauerschweres Grau. Bleiern fällt der Schnee auf die Frontscheibe. Die Straße hat sich in Spülwasser verwandelt. Der Scheibenwischer schiebt das pappige Nass im Schneckentempo. Selbst bei 25 Sachen fürchtet Peter, jeden Moment zu rutschen. Er sagt, wenn wir hier hängen bleiben, dann Gute Nacht Sylvester in Marbella.

Ich sage, wir könnten Csöpi anrufen, die sind nur 20 km von uns weg. Oder ein Abschlepper aus Rumilly erbarmt sich eines Mitglieds der Partnerstadt. Seit mehr als dreißig Jahren knüpft Michelstadt freund-schaftliche Bande zu der Savoyengemeinde.

Zum Glück schaffen wir es ohne Freundin und ohne Bergungsdienst. Dennoch mache ich mir einen dicken Knoten in meine grauen Windungen: Künftig unterlassen wir das Spötteln und rasten erst nach dem Bezwingen eines Gebirges bzw. nach der Talfahrt.

Sauer macht nicht immer lustig

Auf der Umgehung von Narbonne ruhen abgetakelte Enten auf einem riesigen Schrottplatz. Deux Chevaux Besitzer können hier Teile finden. Windräder bei der Abfahrt Port Novelle. Auch vor der einst spanischen Stadt Perpignan drehen sich Energieerzeuger vorm Hintergrund des schneebedeckten Massivs der Pyrenäen. Umwelt und Wirtschaft widersprechen sich nicht. Beim Anblick der exquisiten Gipfel mache ich mir den mentalen Vermerk:

Decke dich reichlich mit Trinkwasser ein, am besten mit Montcalm, dem schmackhaften, leichten Bergquellwasser aus den Pyrenäen.

Der erste Weg in Spanien führt uns daher zum Mercadonna Supermarkt und wir decken uns reichlich mit Montcalm ein. Die marokkanischen Quellwässer Sidi Ali und Sidi Harazem sind weniger preiswert und mineralarm. (Mittlerweile gibt es aber auch günstige 5-Liter-Flaschen; Frauen und Kinder sammeln die leeren ein, weil sie 1 DH dafür erhalten.)

Je weniger ein Wasser mit anorganischen Salzen belastet ist, desto besser reinigt es unseren Organismus und desto weniger Abla-gerungsprobleme, wie Alzheimer, Arthritis, Arteriosklerose und Steinbildungen haben wir.

Mineralsalze sind für den Körper am zuträglichsten, wenn sie durch Pflanzen, also durch Fotosynthese verstoffwechselt wurden. Das heißt, viel Salat, Gemüse und Obst essen!

In Portugal schmeckt mir das GlaciarHochquellwasser am besten. Es ist besonders leicht. Doch mit 9,40 μg Uran ist es auf Dauer ungeeignet; für Kleinkinder sowieso. Die meisten Wässer sind weltweit im sauren Bereich. Das portugiesische Bergquellwasser Monchique zählt mit einem pH-Wert von 9,5 zu den seltenen basischen Wässern, enthält aber 1,2 mg Fluorid; also auch kein Dauerlebensmittel. Nach dem Genuss von Cola (pH 2,5) ist es aber zu empfehlen! In Portugal steht der pH-Wert auf allen Wasserflaschen.

Schreib an deine Volksvertreter, damit wir uns überall informieren können!

Das Gezische und der Gestank im Chemieunterricht sind mir in lebhafter Erinnerung. Doch vom Gelehrten habe ich kaum mehr behalten, als: Säuren färben Lackmuspapier rot, Basen färben es blau. Jahrzehnte später lernte ich während meines Studiums in Ernährungswissenschaft, wie wichtig ein neutrales Gemisch der Körpersäfte für unser Wohl ist. Säureüberschüssige Kost puffern wir besser mit basischer ab, damit der pH-Wert des Blutes nicht zu sehr in den sauren Bereich kommt. Wer Brot, Pizza, Hamburger, Würstchen, Chips, Gebäck und Süßes isst, braucht Grünzeug oder bald keinen Kamm mehr! 7080 % unserer Kost ist besser basisch: Gurken, Zucchini, grünes Blattgemüse, Löwenzahn, Wegerich und was sonst noch auf blühenden Wiesen abseits vom Verkehr zu finden ist.

Falls du dich über mein Engagement wunderst: Nach numerologischen Gesichtspunkten wurde es mir als Grundtyp 7 (Quersumme von Geburtstag, -monat und -jahr), dem die Sonne als Planet zugeordnet ist, in die Wiege gelegt. Unter 7/34 schreibt Helmut von Kritzinger in seinem Buch Numerologie und Partnerschaft:

Die Disziplin (Sonne-Saturn) bringt Verantwortungsgefühl für sich selbst und den Mitmenschen, eigene Erkenntnisse über das Leben (Uranus) werden bereitwillig für andere zur Verfügung gestellt. Diese Funktion lässt sich mit einem Medium oder Kanal beschreiben. Die Hilfsbereitschaft verbunden mit einem Herz für die Probleme seiner Mitmenschen prädestinieren diesen 7er-Typus schon früh für die Rolle des Lebensberaters. (S. 109)

Eigene Erkenntnisse erwarb ich durch säurebildende Kost, chemische Arzneien und Röntgenstrahlen. Diese schwächten mein Immunsystem. Mit 10 erkrankte ich am Altersstar beider Augen, da ich schon so viele Gifte bzw. Schlacke angesammelt hatte wie mit 70.

Frankreichs idyllische, mit Pappeln gesäumte Landstraßen begeistern mich immer wieder. Sie erinnern mich an die schöne Chaussee, die meiner Großmutter und mir Schatten spendete, als wir Mitte der 50er Jahre zum Bahnwärterhaus marschierten. Sie fiel, wie viele andere Alleen, den Rasern zum Opfer.

Wir übernachten im reizenden Fischerort Mèze. Peter holt sich ein Dutzend Austern in der Markthalle. Ich bin nicht scharf auf die Rotze mit Fischgeschmack. Während ich auf ihn warte, verrät mir ein hier lebender älterer Amerikaner:

Die Austern in den Läden an der

Straße sind besser und nicht teurer.

Der Platz in Mèze mit Entsorgung

& Wasser ist im Winter kostenlos.

Wir passieren das Weingut Château Font des Prieurs in Gabian. Letztes Jahr gönnten wir uns auf der Rücktour fünf Liter biologisch angebauten Wein. Jetzt probieren wir den in Le Boulou und kaufen zwei Fässchen roten von einem kleinen Weinbauern, den uns Dieter und Ingrid empfahlen. Die im Flair reisenden Ex-Pauker sind Spezialisten, was den le Rouge betrifft. Auch kennen sie viele heiße Quellen in Südeuropa. Ingrid leidet an MS. Nach den Bädern geht es ihr besser. Die Thermalquellen befinden sich oft in der Nähe von Vulkanen. Sie helfen bei Hautkrankheiten und Muskelschmerzen und wirken lindernd bei Depressionen oder inneren Erkrankungen. Du kannst sie unter anderem in Orten finden, deren Namen mit Fuente (= Quelle) beginnen.

Eine 53° C heiße Quelle findest du in

Balneario de Fortuna, Region Murcia. Sie

hilft bei Rheuma und Erkrankungen der

Atemwege. Du kannst hier schön stehen.

Letztes Jahr nächtigten wir nach unserem Besuch beim Weinbauern hinterm Eichenbuschwald und genossen den wundervollen Blick auf die gepuderten katalanischen Pyrenäen. Du kannst auch beim Winzer über Nacht stehen, falls die Weinprobe zu heftig ausfällt.

(Richtung Le Perthus gibt es nun auch ein Tank- und Rastplatz mit Entsorgung.) An der Grenze staut sich der Verkehr wegen der hohen Tabakpreise. Viele Franzosen decken sich mit den weißen Sargnägeln ein, die mit der Zeit alle Organe von Rauchern und Mit--rauchern schädigen. Vielleicht hält die Studie aus den Staaten einige ab. Ergebnis: