Zukunft braucht Courage - Michael Johanni - E-Book

Zukunft braucht Courage E-Book

Michael Johanni

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Beschreibung

Worin liegt die Sinnhaftigkeit, so zu tun, als sei um uns herum doch eigentlich alles soweit in Ordnung? Da viele Millionen unserer Mitmenschen in ständiger Bedrängtheit und noch viel mehr Bürger in stark bedrückender Armut ausharren, wäre es bedeutend sinnvoller, seine persönliche Energie für Positionen der Menschlichkeit einzusetzen, anstatt sie mit dem Aufrechterhalten von künstlich konstruierten Illusionen zu verschwenden.

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Das Ziel von uns allen muss nicht eine perfekte, sondern eine deutlich menschlichere Welt sein.

Fortschritt ist nur dort, wo dieser tatsächlich der Menschlichkeit entspricht.

Inhalt

Prolog

Unzufriedenheit macht blind und taub

… und die Kinder sind mitten drin

Wer sind wir?

Lebensbausteine Grundbedürfnisse

Ein „Wettlauf“?

Unsere Würde braucht Authentizität

Die Lampe

Der schwere Weg der Wahrheit

Sexualität, ein natürliches Verlangen

Wir sind Gemeinschaftswesen

Es beginnt „oben“

„Falle“ wirtschaftl. Wettbewerb

Die Frage nach dem Zusammenhalt

Kritik im Keim ersticken

Kriegswaffen verursachen Not und Leid

Das Beachten deiner Würde

Weitere Erkenntnisse

Epilog

Danke

Ein wenig über mich

Quellennachweis

Meine weiteren Werke

Freiheit

Sobald wir uns weder überschätzen noch unterschätzen, bleibt genug Platz für Menschlichkeit und Authentizität.

Prolog

Liebe Leserin, lieber Leser,

je länger ich Teil unserer Erde bin, auf ihr leben darf, desto mehr wird mir bewusst, dass es in dieser Welt wunderschön sein kann.

Gerade deshalb fällt es mir sehr schwer, miterleben zu müssen – und dies fast täglich – was zwischen uns Menschen tatsächlich vor sich geht.

Regelmäßig können wir mitverfolgen – über die verschiedenen Fernseh- und Rundfunksender oder auch im eigenen Umfeld – in welchem bedrückenden Teufelskreis wir uns alle befinden.

Dabei werden zahlreiche Informationen von einigen Nachrichtensendern erst gar nicht weitergegeben oder zugunsten der sogenannten Systemrelevanz entsprechend geformt.

Was geschieht auf diesem Planeten, der für uns doch eigentlich alles bereithält? Warum gibt es weltweit nach wie vor sehr viel Kummer und Leid?

Der wesentlichste Grund liegt darin, dass manche Menschen und Gruppen, die in Führungspositionen sitzen – an welcher Stelle auch immer – regelmäßig einseitige, folgenschwere Entscheidungen fällen.

Bereits vor einigen Jahrtausenden fing es an – das willkürliche Unterdrücken der Bevölkerungen.

Wahrheitsverzerrung, Ausgrenzung, Unterwerfung und Gewalt ließen in der Mitte des Volkes menschenfremde Lebensräume entstehen.

Mit meist perfiden, gemeinschaftsentzweienden Strategien gelang es den jeweils selbsternannten Gewaltherrschern große Teile der Erdbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, um damit ein weitreichendes Kontrollsystem zu schaffen.

Und wer in einem solchen Umfeld heranwuchs, der wurde gleichzeitig dazu erzogen, ob nun bewusst oder unbewusst, den natürlichen Wert anderer Menschen nicht genug zu schätzen. Diese Widersinnigkeit dehnte sich mehr und mehr aus.

Die Folgen solcher Entwertung menschlicher Besonderheiten führten und führen dazu, dass wir in einer zerrissenen Welt leben.

Wir sollten verstehen lernen, dass alles miteinander zusammenhängt.

Diese Tatsache darf nicht als eine reine Metapher eingestuft werden – sie ist viel mehr eine notwendige Erkenntnis, die dazu motivieren sollte, an einer deutlichen Verbesserung der Gesellschaftsverhältnisse zu arbeiten.

Der zynische wie auch ungerechte Umgang mit den Bürgern hat Vorbildwirkung auf Führungsgruppen anderer Nationen.

Damit fällt es den jeweils Hauptverantwortlichen in Ländern, in denen Grundbedürfnisse und Menschenrechte noch stärker unterdrückt werden als hierzulande, nicht schwer, ihre bürgereinschränkenden Gesetze und Entscheidungen aufrechtzuerhalten – jedenfalls bisher.

Es ist zu jeder Zeit sinnvoll, beharrlich für eine wirklich menschliche Gesellschaft einzutreten.

So lasst uns doch endlich damit beginnen, den wahren Ursachen für Sorgen und Würdeverletzungen genauer ins Gesicht zu blicken. Hören wir damit auf, die Wahrheit zu verdrängen – denn jeder unter uns hat schließlich nur ein Leben.

Mir geht es um eine illusionsfreie Bewusstheit gegenüber mir selbst, und insbesondere bezüglich der not- und leidverursachenden Vorgänge um uns herum.

Aufgrund dieser Gedanken und nicht minder durch das regelmäßige Schreiben, verspürte ich den inneren Drang, den Verein ...mensch bleib Mensch! zu gründen.

Unser Denken wie auch die Gestaltung unserer vielseitigen Aktivitäten beruhen auf der Grundlage, dass wir alle Teil der Spezies Mensch sind und jeder von uns im Moment seiner Geburt mit derselben grundbedürfnisorientierten Natur/ Veranlagung ausgestattet ist.

Mit den nachfolgenden Schriften leiste ich meinen Beitrag zu einer längst überfälligen, deutlich menschlicheren Gesellschaft.

Unzufriedenheit macht „blind und taub“

Sobald du die wahren Ursachen für deine Unzufriedenheit herausfindest und dich für sinnvollere Wege entscheidest, kann die Unzufriedenheit dein Leben nicht mehr bestimmen.

Viel mehr wird sich dein Blick für das Wesentliche erweitern, sodass es dir leichter fällt, deinen Mitbürgern mit schlichter Menschlichkeit zu begegnen.

… und die Kinder sind mitten drin

Ich liebe Kinder. Es gibt kaum etwas Schöneres, als von einem Kind angelacht zu werden und dabei in seine Augen zu schauen, die verzaubern. Der fröhliche Gesichtsausdruck, sobald Kinder sich wohl fühlen, erinnert mich jedes Mal aufs Neue daran, mit welch wunderbarer Natur wir Menschen ausgestattet sind.

Doch bevor wir in solche Kinderaugen blicken dürfen, geschieht etwas ganz Besonderes.

Zwei Menschen kommen sich sehr nahe. Die Begierde steigert sich zur Lust, die in ihnen eine brennende Leidenschaft entfacht – mit dem Wunsch – sich auf innigste Weise vereinen zu wollen.

Im Moment der tiefsten Empfindungen verschmelzen zwei warme Körper so intensiv miteinander, dass sich dabei lebensspendende Energie auf den Weg macht, um neues Leben hervorzubringen.

Ein menschlicher Same lässt sich dort nieder, wo die Natur das „Blumenbeet“ bereithält, auf dem das Fortbestehen unserer Spezies erneut gedeiht.

Im Schoße einer Frau wächst neue, menschliche Zukunft heran. Ein Kind entsteht – ja, ein Kind. Es scheint, als wäre es ein Wunder. Doch sein Entwickeln ist ein natürlicher und gleichsam faszinierender Prozess.

Im Schutze der mütterlichen Körperwärme wartet ein neues Menschenleben darauf, sich in unsere Mitte zu begeben.

Wir, die es kaum erwarten können dieses kleine und sensible Geschöpf zu empfangen, sind voller Ungeduld.

Endlich – es ist überstanden. Auch die Schmerzen, die einer Frau bei der Geburt ihres Kindes fast den Verstand rauben, sind größtenteils vergessen.

Ein Kind wurde geboren!

Da ist es nun, dieses zarte Menschlein aus Fleisch und Blut. Es schreit seine Ankunft in diese Welt lauthals hinaus.

Glücksgefühle steigen in uns hoch. Gibt es für eine Mutter und einen Vater ein größeres Geschenk?

Die Freude darüber ist wahrhaftig. Der gute Wille, das Beste für das Kind zu tun, ist zu diesem Zeitpunkt wohl kaum zu übertreffen.

Was nehmen wir Eltern uns nicht alles vor. Es scheint, als hätten wir Flügel bekommen.

Der erste Arztbesuch ist nötig – alles gut, das Kind entwickelt sich ohne gesundheitliche Einschränkungen.

Einige Tage später, in der Nacht – der kleine Goldschatz hat Fieber bekommen und kann nicht schlafen. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Die Mutter ist ganz aufgeregt, der Vater versucht sie zu beruhigen.

Am frühen Morgen kommt der Hausarzt – dem Kind geht es besser, es hat kaum noch Fieber. Erleichterung macht sich breit.

So vergehen die ersten Jahre wie im Flug. Und dann ist es soweit – das Kind hat das Alter erreicht, um den Kindergarten besuchen zu können.

Ob sich die Eltern darüber freuen? Nicht leicht zu beschreiben. Es ist ein Abschied – ein erster Abschied, der gemischte Gefühle auslöst. Das Loslassen nimmt spürbare Formen an …

Wir übergeben unsere Kinder vertrauensvoll anderen Menschen, die nun für einige Stunden am Tage die Verantwortung für die Liebsten übernehmen. Gleichzeitig setzen wir sie erstmalig einer stärkeren, äußeren Beeinflussung aus – ein Teil des Heranwachsens und Chance, die Gemeinschaft als wichtig und freudebringend zu erleben.

Zu schön, um wahr zu sein. Denn spätestens ab hier drängen sich die ersten fragwürdigen Normen in das noch junge Leben hinein.

Kinder sind etwas Wunderbares

Unerwartete Ereignisse verhindern manchmal, dass eigene Kinder das Leben bereichern – wie zum Beispiel ein Unfall. Außerdem können natürliche Prozesse im Körper die Zeugungsmöglichkeit blockieren.

Es gibt auch Menschen, die keine Verantwortung für eigene Kinder übernehmen wollen, obgleich es ihnen in jeder Hinsicht möglich wäre.

Manche unter uns hatten nicht das Glück, der richtigen Partnerin oder dem passenden Partner zu begegnen, um sich vertrauensvoll für ein Kind zu entscheiden.

Meine Gedanken sind gleichsam bei Kindern, deren geistige Fähigkeiten nur teilweise entwickelt sind, weil es eine Krankheit nicht anders zulässt.

Und genau so berührt es mich, wenn Kinder ihre Gliedmaßen nur bedingt bewegen können.

Einige müssen bereits von Geburt an damit zurecht kommen, dass ihnen ein Körperteil fehlt. Manche verlieren während ihrer Kindheit einen Arm oder ein Bein, andere gar ihr Augenlicht oder das Gehör.

Nicht wenige Kinder erkranken an Krebs – beispielsweise aufgrund von radioaktiver Strahlung, die von Kernkraftwerken entweicht, oder durch chemische Substanzen, die von der Mutter ganz unbewusst über die Nahrung oder bedenklichen Medikamenten aufgenommen wurden.

Unseren Mitmenschen, welche die besondere Verantwortung übernahmen, diesen Kindern Liebe zu schenken, sie mit Hingabe und ganzer Energie zu umsorgen, soll an dieser Stelle und auch sonst bei allen Gelegenheiten, der größte Respekt entgegengebracht werden!

Kinder sind etwas Wunderbares. Ihre Reinheit ist nahezu vollendet. Ihre Offenheit kennt kaum Grenzen und ihr Vertrauen ist bedingungslos.

Da es Menschen gibt, die das vergessen, sollten wir nicht müde werden, auf diese überaus positiven Eigenschaften regelmäßig aufmerksam zu machen.

Wir alle brauchen Kinder.

Sobald uns ein Kind anlacht, vermuten wir dabei nicht, wie es leider hin und wieder bei Erwachsenen geschieht, dass sich hinter dem Lachen womöglich etwas Negatives verbirgt. Wir nehmen das Lachen des Kindes so an, wie es ist. In solch einem Moment verspüren wir Freude und Harmonie.

Wenn uns ein Kind am Ärmel zupft, reagieren wir in der Regel aufmerksam und feinfühlig, weil sie auch ein gewisses Maß an Schutzbedürftigkeit mit sich tragen.

Nicht anders erleben wir die Anerkennung, die wir dabei selbst erhalten.

Ja, Kinder sind etwas Besonderes, weil sie uns Erwachsenen das Gefühl vermitteln, gebraucht zu werden – so, wie sie uns brauchen.

Selbst für uns Große ist das Spielen der Kinder etwas Aufregendes. Zu beobachten, wie sie sich vorbehaltlos einer Sache widmen – beispielsweise beim Versuch, Gegenstände zu ertasten oder zusammenzufügen – erfüllt uns mit Glückseligkeit. Wir nehmen einen Hauch von Sehnsucht wahr. Instinktiv erkennen wir, dass uns die Leichtigkeit des Seins in der Regel nicht zugestanden, schlicht nicht gegönnt wird, oder wir – durch diese Missgunst verursacht – nicht mehr fähig sind, sie zu schätzen.

Es ist aufrüttelnd, dabei zu sein, wenn Kinder ihrer natürlichen Neugierde nachgehen. Ja, das ist es, und sobald wir es geschehen lassen, können auch wir dabei für einige Momente abtauchen – in die Welt der Unbefangenheit.

Das Beachten der Neugierde sollte allerdings nicht dazu verleiten, Computerspiele als etwas Besonderes einzustufen. Der Großteil dieser Phantasieprogramme trägt nichts zu einer sinnvollen Bildung bei, im Gegenteil.

Kinder zu erleben ist ein Stück Lebensfreude, die bereichert. Das können wir auch dann feststellen, sobald zwei oder mehrere gemeinsam spielen.

Ob es sich um Geschwister oder die Nachbarskinder handelt, die zu Besuch kommen – in jedem Fall ist für Stimmung gesorgt.

Jetzt ist Leben in der Bude, und die überschäumende Energie unserer Lieben stellt das eine oder andere auf den Kopf.

Sicherlich hast du schon einmal ein Kind beim Essen beobachtet. Ein Kind, beispielsweise im Alter von neun bis zehn Jahren, das von seiner Mutter oder seinem Vater eine wohlschmeckende, nahrhafte Mahlzeit zubereitet bekommt, ist während des Essens wunderbar anzusehen. Auch in diesen Augenblicken erkennen wir seine Wahrhaftigkeit. Die Außenwelt wird kaum noch realisiert und die Augen konzentrieren sich intensiv auf das, was auf dem Teller liegt. Und wenn sich das Kind die bekömmlichen Speisen zum Munde führt, siehst du direkt vor dir, was Vertrauen bedeutet. Diese Lust am Essen ist frei von negativen Gedanken und zudem mit einer Hingabe beflügelt, die unser Herz zutiefst berührt.

Am Abend, wenn sich unsere Kinder in ihr warmes Bett kuscheln, sie voller Liebreiz strahlen, weil sie sich einfach nur wohl und geborgen fühlen, dürfen wir Eltern auch hierbei jene Glücksmomente erfahren, die das Leben wirklich lebenswert machen.

Wurdest du schon einmal von einem Kind gefragt, woher der Regen kommt? Oder kannst du dich vielleicht daran erinnern, dass auch du als Kind deine Mutter oder deinen Vater danach gefragt hast?

Diese einfache Frage, mit dem Munde eines Kindes gesprochen, klingt doch fast wie ein Halleluja, nicht wahr?

Wenn du dabei aufmerksam bist, deinem Kind ins Gesicht schaust, dann siehst du die ganze Wahrheit – und nichts als die Wahrheit.

Mit einem einzigen Satz kannst du die Reinheit unserer Kinder spüren. Dabei ist es nur die Einfachheit, die diesen Vorgang so bemerkenswert macht.

Die wertvollen Potentiale unserer Kinder

Da zanken sich zwei Kinder, die beide gerade das fünfte Lebensjahr erreichten, wegen eines Spielzeugs, das nur einmal vorhanden ist. Beide wollen es für sich beanspruchen, zumindest für eine gewisse Zeit.

Diese Situation ist als Beispiel besonders wichtig, weil das beschriebene Verhalten meist falsch interpretiert wird.

Vordergründig geht es dabei um die Annahme, dass sich bereits kleine Kinder immer wieder ernsthaft streiten, was beweisen soll, dass es schon in der Natur des Menschen läge, sich aufgrund von Egoismus des Öfteren nicht zu verstehen, sich zu schlagen und letztlich Kriege zu führen.

Nein, solche negativen Verhaltensweisen bringen wir Menschen bei unserer Geburt keineswegs mit in diese Welt.

Ein Kind, nehmen wir einmal an, es ist in einem Alter von vier bis fünf Jahren, wird niemals einen Zank beginnen hinter dem wirklich missgünstige Gedanken oder nur purer Egoismus stecken.

Der schlichte, natürliche Selbsterhaltungstrieb ist es, der Kinder dazu veranlasst, zu reagieren, sobald sie etwas nicht gleich verstehen. Sie können ihren inneren Antrieb nur schwer kontrollieren, obwohl sie bereits mit einer gewissen Portion Intelligenz ausgestattet sind. So kommt die Natur des Kleinkindes vor allem durch Spontanität zum Ausdruck. Seine Reaktionen erinnern an das Verhalten von Tieren, die durch ihre Instinkte gelenkt werden.

Böswillige Absichten dürfen wir Kindern in keinem Fall unterstellen. Hinter dem Wort böswillig verbirgt sich der Wille, einen anderen Menschen, ein anderes Kind, absichtlich zu vernachlässigen oder ihm Schaden zuzufügen.

Solch niedere Beweggründe darf man in ein Kind nicht hineininterpretieren. Derartige Verhaltensmuster sollten wir stattdessen an anderer Stelle entdecken – dort, wo diese bereits seit längerer Zeit ganz selbstverständlich praktische Anwendung finden.

Ein Spielgegenstand in der Hand eines anderen Kindes löst ein natürliches Reagieren aus, welches danach strebt, ein Gleichgewicht herzustellen – nämlich, auf gleicher Stufe mit seinem Mitsprößling zu sein. Es ist daher nicht übertrieben, wenn wir für zwei Kinder auch zwei gleiche Spielzeuge zur Verfügung stellen.

Die Natur hat uns Menschen mit der starken Eigenschaft der Selbsterhaltung ausgestattet – das ist unübersehbar.

Das Herumtoben, Wetteifern oder das spontane Gezanke mit anderen Kindern ist deshalb nicht mehr als ein Aneinanderreiben sprudelnder, körpereigener Energien und das gegenseitige Werben um Aufmerksamkeit.

Vor allem Eltern können beim Beobachten sehr gut feststellen, dass kleine Kinder direkt nach einer Rauferei wieder ganz normal miteinander weiterspielen, als sei nie etwas gewesen.

Und dann ist da noch die Musik. Die natürlichen, musikalischen Begabungen vieler Kinder werden kaum ernst genommen.

Die Tatsache, dass jeder Mensch bereits bei seiner Geburt sensible Grundlagen für die Wahrnehmung und Unterscheidung von Tönen und Klängen in sich hat, wird mehr oder weniger zur Seite geschoben. Doch diese unumstößliche Gegebenheit darf nicht einfach ignoriert werden – nein, sie muss Motivation genug sein, um jedes Kind grundsätzlich zu fördern.

Denn für Kinder ist Musik etwas ganz Außergewöhnliches. Ihr sehr feines Gehör ist äußerst empfänglich für jede Art Schwingungen. Dabei wirken harmonische Melodien am eindringlichsten, weil wir, die Spezies Mensch, harmoniebedürftige Naturwesen sind.

Kleinkinder geben sich regelrecht hin, sobald sie sanfte, gleichmäßige Töne hören.

Ohne jeden Zweifel – Lieder und Melodien sind für Kinder eine Brücke zur Natur. Es ist die Unverbrauchtheit ihrer Sinne und das direkte Wahrnehmen der Grundbedürfnisse, die sie an der Musik so unmittelbar teilnehmen lassen.

In der Schule geht die Feinsinnigkeit unserer Kinder mit dem täglichen Druck von oben, den vorgegebenen Unterrichtsstoff in der vorbestimmten Zeit durchzubringen, in aller Regel unter.

Dies zeigt sich auch an der Größe der Klassen, die nach wie vor aus zu vielen Schülerinnen und Schülern bestehen. Eine Schulklasse sollte mit maximal 15 Kindern besetzt sein.

Auf die nachhaltige Förderung des Gemeinschaftssinns wird in den Schulen ebenfalls kaum Rücksicht genommen, weil eine wirkliche, verbindende Gemeinschaft nicht gewollt ist. Um letzteres „zu gewährleisten“, gibt es fortlaufende Kontrollen jeder Art …

Vor allem der Unterrichtstoff unterliegt dieser Zensur.

Mit ihren bereits lange bestehenden Beziehungen zueinander achten diese bürgerfernen System- und Karriereverfechter pedantisch darauf, dass wir Bürger nicht zu einer wirklich menschlichen, verbindlichen Einheit zusammenwachsen.

Die stetige „Spaltung“ unserer Gesellschaft lässt sich auch an der hierarchischen Schulordnung und der strikten Trennung von Grundschule, Mittelschule (Hauptschule), Realschule und Gymnasium erkennen.

Sinnvoller wäre, wenn Grund-, Mittel- und Realschule zusammengefasst eine Schulgemeinschaft bilden.

Passend dazu braucht es endlich einen viel effektiveren Unterrichtsstoff, der zielweisend für eine verbindliche Gesellschaft und vor allem für ein Leben in Würde steht.

Die Form der Gymnasien muss „entstaubt“ werden. Sie ist nach elitären Grundsätzen aufgebaut, die gegenüber den anderen Schulen und der Bevölkerung einen distanzierenden Charakter verkörpern. Dieser Umstand ist gesellschaftsschädigend.

Zum Leidwesen der Kinder und Jugendlichen wird die menschliche und schulische Bildung von den Anforderungen abhängig gemacht, die Berufspolitiker, Wirtschaftsführer und einige Wissenschaftler stellen ...

Sie verlangen von den Schülerinnen und Schülern mehr und mehr Höchstleistungen, damit diese später immer wieder zum Beispiel neue, oft überflüssige Technologien herstellen und verkaufen können. Das Ziel dieser Strategie ist klar: Neue Techniken versprechen einigen Personenkreisen Einflussmöglichkeiten und Prestige – selbst dann, wenn ein nicht geringer Teil davon für uns Bürger unter dem Strich nur Nachteile bringt.

Denken wir dabei an die sogenannte „künstliche Intelligenz“ – zum Beispiel an Computerstimmen, sobald wir manche Firmen und Stadtverwaltungen anrufen, oder an Roboter, die sogar bei der Pflege von Menschen eingesetzt werden sollen. Derartige Techniken minimieren den Kontakt zu Mitmenschen oder unterbinden ihn völlig.

Gleichzeitig wird in diesem Zusammenhang das Konsumverhalten auf Trab gehalten, um nur für Wenige Privilegien und Gewinne zu sichern und zu vergrößern.

Die damit einhergehende, willkürliche Fremdsteuerung der Kinder – beginnend schon in den Schulen – bleibt für viele Eltern nach wie vor unentdeckt, weil sie sich mit dem üblichen Gesellschaftsprozedere längst abfanden.

Es ist demnach höchste Zeit, ernsthafter darüber nachzudenken, welches Wissen für uns Menschen tatsächlich nötig ist und welches nur dazu dient, die allgegenwärtige Scheinwelt mit ihren Nachteilen aufrechtzuerhalten.

Zu diesen müssen wir das Zelebrieren vieler Normen, das Denken in Gesellschaftsschichten und das Vorbeileben an wichtigen Grundbedürfnissen zählen.

Es muss zu den ersten Prioritäten gehören, bereits mit Schulbeginn die ersten Lernstunden für andere Sprachen abzuhalten. Vor allem Englisch sollte gleich zu Anfang – nicht erst ab dem vierten oder fünften Schuljahr – gelehrt werden. Der Kontakt zu Menschen, die eine andere Sprache sprechen, wird damit mittel- und langfristig intensiviert, wodurch wir ingesamt einer friedlicheren, menschlicheren Welt ein großes Stück näher kommen.

Sorgen wie auch Leid in der Welt würden dadurch verringert. Für dieses Ziel sollte sich jeder von uns einsetzen.

Außerdem ist es unabdingbar, der jungen Generation allem voran moralisches Wissen nahezubringen. Unsere Grundbedürfnisse, deren genaue Bedeutung und die damit einhergehenden Auswirkungen auf das gesamte Leben, müssen im Gedankengut der Kinder einen wichtigen Platz einnehmen.

Die meisten Schülerinnen und Schüler werden in den Schulen – gerade in den ersten sechs bis sieben Jahren – nicht richtig gefördert. Der vorgegebene Unterrichtsstoff basiert größtenteils auf den bisher üblichen Vorgaben und viel zu wenig auf den wahren, persönlichen Möglichkeiten.

Ein wesentlicher Teil des Lehrstoffes will bereits unsere Kinder auf das gewöhnliche Politik- und Wirtschaftsprozedere „programmieren“.

Für die Gesellschaft ganz allgemein und demzufolge für die Bürger, hat diese machtorientierte Einseitigkeit immer wieder fatale Folgen!

Eine Welt in Frieden und Gerechtigkeit, in der die Völker, nicht nur ein kleiner Teil davon, in Würde leben können, braucht Führungspersönlichkeiten mit gesundem Menschenverstand und Mitgefühl.

Leider ist feststellbar, dass das Lernpotential zahlreicher Kinder auch hinsichtlich künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten – wie das Malen oder den Gesang – vernachlässigt wird. In der Regel werden bislang nur Einzelne in einer Klasse stärker gefördert. Die Schülerin oder der Schüler erhält die besondere Aufmerksamkeit der jeweiligen Lehrkraft. Diese Hinwendung muss jedoch allen Kindern und Jugendlichen zugute kommen – und dafür müssen die Verantwortlichen endlich die Voraussetzungen schaffen!

Wir dürfen uns nicht immer einreden lassen, dass nur sehr Wenige ganz besondere Begabungen mit sich tragen – dies stimmt einfach nicht.

Jeder Mensch hat Stärken, die der Förderung bedürfen.

Ein riesiges Potential an natürlichen Veranlagungen, die in sehr vielen Bürgern schlummern, wird überhaupt nicht entdeckt oder beachtet – es verkümmert, obwohl diese „schlafenden“ Energien für uns alle von großem Nutzen wären.

Zuerst liegt es am mangelnden Willen, den Bürgern auf nachhaltige Weise unterstützend zur Seite zu stehen.

Auch hierbei sind die allgemeinen Prioritäten grundsätzlich falsch gesetzt! Deshalb benötigen wir eine Schulordnung, die Kinder tatsächlich in den Mittelpunkt stellt und nicht in erster Linie darauf abzielt, maßgeschneiderte Marionetten hervorzubringen, die nur angepasst durch das Leben schlendern.

Wir müssen uns stets bewusst sein, dass Kinder unser Dasein und die Welt bereichern.

Geben wir ihnen in allen Situationen die Wertschätzung, die sie brauchen, um richtig aufzublühen. Lassen wir sie einfach Kinder sein und leben wir ihnen nur das vor, was sie für eine aufrichtige und würdevolle Lebensreise wirklich benötigen.

… und dennoch müssen viele Kinder leiden!

Unsere sehr verworrene Welt – erzeugt durch das Denken und Entscheiden hauptverantwortlicher Berufspolitiker, einigen Konzernchefs und einigen Wissenschaftlern – macht sehr viele Kinder zu Opfern.

Kinder, die in ihrer Vorbehaltlosigkeit den Moment leben, betreten eine Welt, die kaum Rücksicht auf die wichtigen Grundbedürfnisse nimmt.

Demzufolge müssen sie für das geradestehen, was bereits Generationen zuvor immer wieder falsch machten. Da ist der Vater, der während der Verrichtung einer Aufgabe in der Firma seine Meinung kaum frei äußern kann. Tut er es dennoch, muss er mit Tadel und Ausgrenzung rechnen.

Dieser Vater – und es gibt viele in dieser Lebenslage – wird zu Hause wohl nur beschwerlich ein ausgeglichenes Verhalten an den Tag legen können. In der Regel gibt er die Schmach, die er täglich über sich ergehen lässt, unbewusst zuerst an die Menschen weiter, mit denen er zusammenlebt. Das heißt gleichzeitig, dass Kinder auf die eine oder andere Weise unbeabsichtigt zu spüren bekommen, was der Vater mit sich herumträgt.

Für zufriedene Kinder braucht es zuerst zufriedene Eltern.

Für zufriedene Eltern braucht es vor allem ein wirklich ehrliches Miteinander und ein ausgewogenes Gesellschaftsgefüge.

Ähnlich ist es mit der Entlohnung von Arbeit, die Bürger ausführen. Viele erhalten nicht den Lohn, der für ein Leben in Würde gebraucht wird. Oft reicht es gerade für das Allernötigste – manchmal nicht einmal dafür.

In den eigenen vier Wänden dreht sich deshalb fast alles um das Geld, das nicht vorhanden ist.

Es entstehen Spannungen, die sich in hitzigen Diskussionen entladen – und die Kinder sind mittendrin …

Nur in sehr wenigen Fällen ist der Geldmangel in Familien darauf zurückzuführen, dass die betroffenen Bürger leichtsinnig mit Geld umgehen.

Immer wieder liegt es daran, dass die zahlreichen „Falltüren“, die mit dem bestehenden, schädlichen Geldsystem geschaffen wurden, nicht erkannt werden.

Dort, wo schlicht zu wenig Einkommen vorhanden ist, kann selbst das Rechengenie kaum noch etwas hervor zaubern. Und warum überhaupt soll es auch nur ansatzweise in Ordnung sein, dass Bürger ständig damit konfrontiert sind, irgendwie über die Runden zu kommen?

An die Kinder wird oftmals zuletzt gedacht. Sie befinden sich jedoch mitten drin – zwischen all der Not und den Ungerechtigkeiten.

Während viele Millionen Bürger in Deutschland und in der Welt um das tägliche Dasein ringen, bauten und bauen einzelne Menschengruppen, die sich über ihre Mitbürger erhoben und erheben, stets „Mauern“ um sich herum.