Zwei Infans Abyssi Rituale - Harry Eilenstein - E-Book

Zwei Infans Abyssi Rituale E-Book

Harry Eilenstein

0,0

Beschreibung

Dieses Buch enthält zwei "Infans Abyssi"-Einweihungsrituale: 1. ein Ritual, das von Aleister Crowley verfaßt worden ist, 2. ein neu erschaffenes Ritual. Diese Rituale für das "Kind des Abgrunds"gehören auf dem Lebensbaum zu der Saturn-Sephirah Da'ath. Diese Rituale haben die Aufgabe, das Erreichen der Qualitäten und Fähigkeiten, die dieser Sephirah entsprechen, zu fördern. Diese Eigenschaften sind: Abgrenzungslosigkeit, Wahrnehmen und Handeln im Bereich der Gottheiten, die Einheit mit den Göttern usw. Elemente dieser Rituale sind u.a. die Urform der Lebenskraft, der Übergang über den Abgrund, die ausführliche Version der Übung der Mittleren Säule, der Lichtbringer sowie Anrufungen des Lichtes, des Saturn und der eigenen Schutzgottheit. Zu dem neugeschaffenen Da'ath-Ritual gibt es eine Gruppen-Version sowie eine Solo-Version, sodaß es auch alleine durchgeführt werden kann.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 150

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Danke, Lichtbringer in der Mitte der Schwitzhütte!

Inhaltsverzeichnis

I Das Infans Abyssi

II Das Da'ath-Ritual des OTO

A Über das Ritual

1. Auszug aus: Crowley – Ein Stern in Sicht

2. Auszug aus: Crowley – Liber Cheth vel Vallum Abiegni

3. Auszug aus: Crowley – Kleine Essays in Richtung Wahrheit

4. Auszug aus: Crowley – Bekenntnisse

B Das Ritual

1. Öffnen des Tempels

2. Das Durchqueren der Duat

3. Schließen des Tempels

IV Ein neues Ritual

A Das Gruppen-Ritual

--- DIE ERÖFFNUNG DES TEMPELS ---

1. Schutz, Weihung und Anrufung

a) Das Pentagramm-Ritual

b) Die Licht-Pentagramme

c) Die Saturn-Hexagramme

d) Die Anrufung des Lichtbringers

--- Das ÜBERQUEREN DES ABGRUNDES ---

2. Der Abgrund

3. Der Weg zum Abgrund

a) die Sephiroth, die Grade und die Pfade

b) die Polaritäten und die Bereiche

4. Die sieben Pfade

a) Der Pfad von Tiphareth nach Binah

b) Der Pfad von Tiphareth nach Chokmah

c) Der Pfad von Tiphareth nach Kether

d) Der Pfad von Geburah nach Binah

e) Der Pfad von Chesed nach Chokmah

f) Der Pfad von Geburah nach Da'ath

g) Der Pfad von Chesed nach Da'ath

5. Der Sprung in den Abgrund

--- DA'ATH ---

6. Die Anrufung der eigenen Schutzgottheit

7. Die Gemeinschaft der Gottheiten

8. Die Einheit mit den Göttern

9. Die Urform der Lebenskraft

10. Der Lichtbringer

--- Das Schließen des Tempels ---

11. Dank

12. Pentagramm-Ritual

B Das Solo-Ritual

--- DIE ERÖFFNUNG DES TEMPELS ---

1. Schutz, Weihung und Anrufung

a) Das Pentagramm-Ritual

b) Die Licht-Pentagramme

c) Die Saturn-Hexagramme

d) Die Anrufung des Lichtbringers

--- DAS ÜBERQUEREN DES ABGRUNDES ---

2. Der Abgrund

3. Der Weg zum Abgrund

a) die Sephiroth, die Grade und die Pfade

b) die Polaritäten und die Bereiche

4. Die sieben Pfade

a) Der Pfad von Tiphareth nach Binah

b) Der Pfad von Tiphareth nach Chokmah

c) Der Pfad von Tiphareth nach Kether

d) Der Pfad von Geburah nach Binah

e) Der Pfad von Chesed nach Chokmah

f) Der Pfad von Geburah nach Da'ath

g) Der Pfad von Chesed nach Da'ath

5. Der Sprung in den Abgrund

--- DA'ATH ---

6. Die Anrufung der eigenen Schutzgottheit

7. Die Gemeinschaft der Gottheiten

8. Die Einheit mit den Göttern

9. Die Urform der Lebenskraft

10. Der Lichtbringer

--- DAS SCHLIESSEN DES TEMPELS ---

11. Dank

12. Pentagramm-Ritual

Bücherverzeichnis

I Das Infans Abyssi

Das Grad-System (Ordens-Hierarchie) und daher auch die Einweihungsrituale der Rosenkreuzer und des Golden Dawn orientieren sich an dem kabbalistischen Lebensbaum. Diese Graphik beschreibt den Weg von der Erde zu Gott und ist daher eine geeignete Grundlage für ein Ordens-Gradsystem und für eine Folge von Einweihungen.

Die elf Bereiche auf dem Lebensbaum werden Sephiroth (Einzahl: Sephirah) genannt, was schlicht „Zahl“ bedeutet. Eine dieser Sephiroth wird „unsichtbare Sephirah“ genannt und erscheint nicht in dem Grad-System und in den Einweihungsritualen der Rosenkreuzer und des Golden Dawn.

Diese Sephirah ist erst von Aleister Crowley in das Grad-System und in die Folge der Einweihungsrituale aufgenommen worden.

Die elf Sephiroth unterteilen sich in fünf Gruppen:

Die erste Sephirah (Kether) ist die allem zugrundeliegende Einheit, in religiöser Hinsicht also Gott und in physikalischer Hinsicht die Raumzeit.

Die zweite bis vierte Sephirah (Chokmah, Binah, Da'ath) stellen den abgrenzungslosen Bereich dar. Dies ist in religiös-magischer Hinsicht der Bereich der Gottheiten und in der Physik der Bereich der Energiequanten. Diese vierte Sephirah, also Da'ath, hat traditionell keine Nummer, da sie eben „unsichtbar“ ist. Es sind also elf Sephiroth, aber da eine traditionell nicht mitgezählt wird, wird normalerweise gesagt, daß es nur 10 Sephiroth seien.

Die fünfte bis siebte Sephirah (Chesed, Geburah, Tiphareth) stellen den grundlegenden Bereich dar – in der Religion sind dies die Seelen und in der Physik die Elementarteilchen.

Die achte bis zehnte Sephirah (Netzach, Hod, Yesod) stellen den verbindenden Bereich dar, in der Magie und in der Religion die Psyche und in der Physik die Moleküle.

Die elfte Sephirah (Malkuth) stellt die konkreten, großen Dinge dar, also z.B. den Leib des Menschen.

Jeder dieser Ordens-Grade hat einen eigenen Namen, zu denen Crowley „Infans Abyssi“, also „Kind des Abgrundes“ als Namen für den Da'ath-Grad hinzugefügt hat.

Diese elf Sephiroth, die in fünf Bereiche unterteilt sind, erscheinen in den Orden als drei Bereiche, also Teile des Ordens, da der 1. und 2. Bereich zusammengefaßt worden sind und ebenso der 4. und 5. Bereich.

Die Bereiche auf dem Lebensbaum umfassen also „1+3+3+3+1“ Sephiroth, das Ordenssystem hingegen „4+3+4“ Sephiroth.

Allerdings bleibt auch in den Orden die „1+3+3+3+1“-Unterteilung erhalten:

Der erste Grad, der verliehen wird, der „Zelator“, also der „Strebende“ oder „Eifernde“, unterscheidet sich von den übrigen fortgeschritteneren Magiern eben durch seinen Status als „Anfänger“.

Der letzte Grad, der verliehen wird, ist der „Ipsissimus“ (Superlativ von „selbst“). Er ist der Ordensleiter und steht daher deutlich über den drei anderen Graden dieser Gruppe.

Schließlich gibt es noch den Neophythen („Neuling“), der ein Grad ist, der der Vorbereitung und der Einführung in den Orden dient.

Ein Magier, der den „Portal Grad“ erreicht hat, wird im Crowley-System auch „Dominus Liminis“ genannt, also „Herr der Grenze“.

Die fünf Bereiche auf dem Lebensbaum sind durch vier Übergänge voneinander getrennt: Schwelle, Graben, Abgrund und Erste Ursache. Innerhalb der Ordensstruktur gibt es nur zwei Übergänge, da es auch nur drei Bereiche gibt – diese beiden Übergänge sind der Graben, der als „Portal Grad“ erscheint, und der Abgrund, der als Teil des Rituals des Infans Abyssi erscheint.

Wenn man in dem Grad-System aufsteigt, ist die Sephirah Da'ath und der zu ihr gehörende Grad des Infans Abyssi der erste der drei abgrenzungslosen Bereiche. Diese Abgrenzungslosigkeit läßt sich am besten anhand der Physik beschreiben:

Von Malkuth bis nach Chesed entsprechen alle Bereiche in der Physik verschiedenen Formen der Materie vom Berg bis hin zu einem Elementarteilchen. Diese Materie ist fest, d.h. sie stößt aneinander und und es können nicht zwei Dinge gleichzeitig an demselben Ort sein.

In Da'ath, Binah und Chokmah finden sich hingegen die Energiequanten, also z.B. ein Lichtstrahl. Zwei Lichtstrahlen können im Gegensatz zu Materieteilchen nicht gegeneinander stoßen, weshalb beliebig viele Lichtstrahlen gleichzeitig an demselben Ort sein. Kether ist schließlich die Raumzeit selber.

Im Bereich der Magie und der Religion läßt sich diese Unterteilung in den abgegrenzten Bereich und in den Bereich der Abgrenzungslosigkeit ebenfalls finden:

Der abgegrenzte Bereich beginnt mit dem Körper (Malkuth) und führt über die Erinnerung (Yesod), das Denken (Hod) und das Fühlen (Netzach) der Psyche bis zu dem Bereich der Seele (Tiphareth, Geburah, Chesed).

Der abgrenzungslose Bereich beginnt in Da'ath und reicht über Binah und Chokmah bis hinauf nach Kether. Da'ath ist der erste Gottheiten-Bereich. Die Gottheiten „überlagern“ einander wie in der Physik das Licht: Sie kooperieren miteinander. Sie sind zudem endlos und können daher überall zugleich sein. Sie haben eine klare Qualität, aber keine Grenzen.

Diesen Bereich hat auch Buddha beschrieben, als er gesagt hat, daß ein Erleuchteter vier grenzenlose Qualitäten hat: grenzenlosen Gleichmut (Gelassenheit), grenzenlose Barmherzigkeit (Anteilnahme, Mitgefühl), grenzenlose Liebe und grenzenlose Freude (Bezeichnung im Yoga: „Ananda“).

Dieser Übergang vom abgegrenzten Bereich zum abgrenzungslosen Bereich prägt auch das Ritual des Infans Abyssi, wobei man den Übergang selber (Abgrund) und das Erreichen des abgrenzungslosen Zustandes (Da'ath) unterscheiden kann.

Weiterhin erlangt man in Da'ath den Kontakt zu den Gottheiten und insbesondere den Kontakt zu der Gottheit, die sozusagen das Meer ist, von dem die eigene Seele ein Tropfen ist. Diese Gottheit wird meistens als „Schutzgottheit“ empfunden und benannt.

In fast allen Kommentaren wird das Da'ath/Abgrund-Ritual als die Auflösung des Egos angesehen, was eine etwas subjektivere Beschreibung der Auflösung aller Begrenzungen ist.

Das Da'ath-Ritual bzw. genau genommen das Abgrund-Ritual wird allgemein als Übergangsritual aufgefaßt – innerhalb eines Ordenssystem ist dies der Übergang vom „Golden Dawn“ zum „Argentum Astrum“, d.h. von den Adepten (Adeptus Minor, Adeptus Major, Adeptus Exemptus) zu den leitenden Magiern (Magister Templi, Magus, Ipsissimus).

Da dieser Ordens-Grad erst von Crowley in das Ordenssystem eingefügt worden ist, gibt es von dem Da'ath-Einweihungsritual nur eine Crowley-Version, aber keine Version des Golden Dawn oder der Rosenkreuzer.

II Das Da'ath-Ritual des OTO

Das Ritual selber ist nicht erhalten geblieben oder möglicherweise auch nur nicht öffentlich zugänglich – es ist auf jeden Fall nicht allgemein bekannt.

Die allgemeine Eröffnung und das Schließen des Tempels, das für alle OTO-Rituale gleich ist, ist hingegen gut bekannt.

Das Ritual „Durchgang durch die Duat“, das in dem von Crowley gegründeten Thelemiten-Orden verwendet wurde, ist das erste Ritual in diesem Orden – dieser Orden nur drei Grade und ist ein Orden für fortgeschrittene Magier (Adepti Exempti). Da diese drei Grade dem Orden Argentum Astrum zu entsprechen scheinen, kann man dieses Ritual als ein Abgrund/Da'ath-Ritual ansehen. Es wird auch von verschiedenen Magiern und Orden als ein Übergangs-Ritual zwischen dem Orden des Golden Dawn bzw. OTO (die Sephiroth Tiphareth, Geburah, Chesed) und dem Orden des Argentum Astrum (die Sephiroth Da'ath, Binah, Chokmah, Kether) aufgefaßt.

Für diese Ansicht spricht auch der Text des Rituals selber, das offensichtlich auf einem hohen Niveau stattfindet und zudem auch mit einem ziemlich großen materiellen Aufwand betrieben wird – falls das meiste davon nicht lediglich imaginiert worden ist (sonst müßten die teilnehmenden Magier vermutlich Millionäre sein).

Es bleibt also eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf das folgende Ritual, aber die Wahrscheinlichkeit, das es sich auf den Abgrund und auf Da'ath bezieht, ist doch ausreichend groß, um es hier als Beispiel für ein traditionelles Da'ath-Ritual anführen zu können.

Ergänzend zu dem Ritual gibt es einige kurze Texte von Crowley zu diesem Ritual bzw. zu dieser Verwandlung des Magiers.

Das Crowley-Ritual unterscheidet sich von den Ritualen des Golden Dawn und denen der Rosenkreuzer sehr deutlich – siehe das Buch „Golden Dawn“ von Israel Regardie sowie meine beiden Bücher über den Adeptus Major und den Adeptus Exemptus.

Die Rosenkreuzer-Rituale sind vor allem auf einen moralischen Lebenswandel hin ausgerichtet; die Rituale des Golden Dawn sind vom Stil her recht altertümlich und bestehen aus einer Mischung aus Magie und Mystik; das hier angeführte Crowley-Ritual enthält große Textpassagen aus dem ägyptischen Totenbuch und ist ansonsten sehr stark auf Dominanz und „Selbst-Vergrößerung“ ausgerichtet.

Dieser Stil ist letztlich nicht allzu verwunderlich, wenn man sich die Biographie von Aleister Crowley anschaut. Dieser Stil paßt auch zu dem Hororksop von Aleister Crowley, der Waage mit Löwe-Aszendent gewesen ist: Der Löwe will im Mittelpunkt stehen und der Größte sein – was in dem Ritual deutlich zu sehen ist.

Auch das Streben nach Dominanz ist unübersehbar, z.B. wenn der Magier jegliche Grenze des Einzuweihenden überschreitet und in dem Ritual ausdrücklich steht, daß das Ego des Einzuweihenden mit dem das Ritual durchführenden Magier verschmelzen soll – deutlich kann man Dominanz-Streben eigentlich kaum noch ausdrücken (siehe den Anfang von Teil 2 des Rituals).

Es gibt auch eine Neigung zur bombastischen Inszenierung bei dem Ritual – z.B. die Fahrt des Einzuweihenden in einem 2m langen Boot aus Porzellan, das die Sonnenbarke darstellt. Dafür muß der für dieses Ritual verwendete Tempel schon recht groß sein …

Die Inspiration zu diesem Ritual-Motiv ist die Fahrt der Statue des Sonnengottes in einem Boot über den Tempelsee im Alten Ägypten – durch dieses Ritual sollte das Fahren des Sonnengottes über die Himmelsee und dadurch auch die Beständigkeit der Weltordnung allgemein sichergestellt werden.

Es gibt inzwischen neuere und präzisere Übersetzungen des Ägyptischen Totenbuchs, doch sind die in Crowleys Ritual verwendeten, über 100 Jahre alten Übersetzungen beibehalten worden, da es nicht auf die Übersetzungs-Genauigkeit der ägyptischen Texte ankommt, sondern auf die Texte, die Crowley damals zu Verfügung standen und wie er sie in seinen Ritualen verwendet hat.

Es ist denkbar, daß das eine oder andere Motiv aus diesem Ritual sexualmagisch zu deuten ist.

A Über das Ritual

1. Auszug aus: Crowley – „Ein Stern in Sicht“

Das Kind des Abgrunds – der Adeptus Exemptus [Ordensgrad von Chesed] erledigt zuvor vollständig alle seine Angelegenheiten. Er wird dann entweder zu einem Bruder des linkshändigen Pfades [das ist vermutlich als Integration des eigenen Schattens zu verstehen] oder ihm werden alle seine Errungenschaften und selbst sein Heiliger Schutzengel fortgenommen. So wird er zu einem Kind des Abgrunds, der – nachdem er alle Vernunft hinter sich gelassen hat – nichts anderes mehr tut als in dem Bauch seiner Mutter zu wachsen. Danach wird er sich selber als ein Magister Templi wiederfinden [Ordensgrad von Binah].

Der Grad des Kindes des Abgrundes ist kein Grad im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr der Übergang zwischen den beiden Orden. Seine Merkmale sind eher negativ definiert, da dieser Grad durch den Entschluß des Adeptus Exemptus erlangt wird, alles, was er hat und was er ist, für immer aufzugeben. Er ist die Auflösung von allen Bindungen, die das Selbst oder den Kosmos ausmachen – eine Auflösung aller komplexen Dinge in ihre Bestandteile, wodurch diese komplexen Dinge zu existieren aufhören, da die Dinge nur in der Hinsicht ihres Bezuges zu und ihrer Reaktion auf andere Dinge erkannt werden können.

- - -

Dein Engel wird zu Dir zurückkehren, nachdem Du den Abgrund überquert hast.

2. Auszug aus: Crowley – Liber Cheth vel Vallum Abiegni

Du sollst Dein Leben mit dem universellen Leben vermischen. Du sollst keinen einzigen Tropfen zurückhalten.

3. Auszug aus: Crowley – Kleine Essays in Richtung Wahrheit

Diese Lehre ist sehr schwer zu erklären, doch sie entspricht in etwa der Lücke, die es in den Gedanken zwischen dem Realen gibt, das das Ideal ist, und dem Unrealen, das die äußere Wirklichkeit ist.

In dem Abgrund existieren alle Dinge – zumindestens der Möglichkeit nach – doch sind sie ohne mögliche Bedeutung, denn ihnen fehlt das Fundament der spirituellen Realität.

Dies sind Erscheinungen ohne Gesetz. Sie sind daher Wahnsinns-Illusionen.

4. Auszug aus: Crowley – Bekenntnisse

Der Name des Bewohners des Abgrundes [Da'ath] ist 'Choronzon', doch er ist nicht wirklich ein Individuum.

Der Abgrund ist leer von Sein; er ist mit allen möglichen Formen gefüllt, die alle gleichermaßen wahnsinnig sind und dafür auch alle böse in der einzigen wahren Bedeutung dieses Wortes sind – das heißt, bedeutungslos und insofern übelwollend als sie danach streben, real zu werden.

Diese Formen wirbeln in ziellosen Haufen wie Staub-Wirbelwinde und jede dieser zufälligen Anhäufungen versichert sich selber, daß sie ein Individuum sei und schreit „Ich bin ich!“, obwohl sie sich allezeit darüber bewußt sind, daß ihre Bestandteile keine wirkliche Verbindung miteinander haben, weshalb die geringste Störung diese Illusion auflöst – so wie ein Reiter, der auf einen Staub-Wirbelwind trifft, ihn in einem Schauer von Sand auf die Erde niederfallen läßt.

B Das Ritual

Die Anmerkungen in [eckigen Klammern] und die Fußnoten stammen von mir.

Das Ritual des Durchganges durch die Duat 1Ritual CXX

A.·.A.·. Class D

1. Öffnen des Tempels

Die Mitglieder versammeln sich, kleiden sich um und setzen sich auf ihre Throne.

Der Hohepriester tritt ein.

Alle erheben sich und grüßen ihn.

Es folgt die „Zeremonie des Erkennens“. Alle sollen beim Betreten des Tempels das Zeichen des Tieres zeigen – sonst wird der Tempelwächter grob mit ihnen sein.

Nachdem alle die richtigen Zeichen gezeigt und die richtigen Worte gekannt und gesprochen haben, ruft der Hohepriester:

„Abrahadabra!2

Heil Dir, Heru-Ra-Ha3, Ra-Hoor4,

Abrahadabra,

Herr des Tages!5

Die Dunkelheit der Sonne ist in dem Wassern von Amentet6 versunken.

Laß uns eine Versammlung der Herren des Schweigens abhalten.“

111-11111-1117

Er klopft, er erhebt sich und gibt die drei Zeichen …

Er ergreift die [magische] Waffe [Elemente-Symbol], die er benutzen will, oder – wenn ihm von einem Kind geholfen wird – die dazu passende Waffe; dann geht er zur Mitte und ruft:

„Ich bin bewaffnet! Ich bin bewaffnet!

Ich bin stark! Ich bin stark!

Er geht in den Westen, wo die Undinen wohnen.

„Mit meinem Stab vertreibe ich die Bewohner des Wassers!“8

Er geht in den Süden, wo die Salamander wohnen.

„Die Bewohner des Feuers sollen sich vor dem Feuer meines Schwertes niederkauern!“9

Er geht in den Osten, dem Heim der Sylphen.

„Die Winde sollen sich zurückziehen vor dem Schütteln meines Speeres!“10

Er geht in den Norden in die Mitte der Gnome.

„Ich habe die Bewohner der Erde eingesperrt! Sie sollen vor mir schweigen!“11

Er kehrt zur Mitte zurück.12

„Ich bin bewaffnet! Ich bin stark!

Sie sollen sich verbeugen vor der Pracht des Ra-Hoor-Khuit13!“

Als nächstes führt er die vier Lobpreisungen durch, die der äußeren Welt gelehrt werden.

„Ich bin der Herr von Theben14

und ich bin der inspirierte Sprecher des Mentu15.

Für mich entschleiert sich der Himmel,

für Ankh-af-na-khonsu16, der sich selber getötet hat

und dessen Worte Wahrheit sind.

Ich rufe Dich an, Deine Gegenwart, o Ra-Hoor-Khuit!

Die endgültige Einheit zeigt sich!

Ich verehre die Macht Deines Atems,

höchster und schrecklichster Gott!

Die Götter und der Tod

erzittern vor Dir!

Ich, ich verehre Dich!

Erscheine auf dem Thron des Ra17!

Öffne die Wege des Khu18!

Erleuchte die Wege des Ka19!

Die Strahlen20 der Khabs21 fließen [durch mich] hindurch,

um mich anzuregen oder mich zu stillen!

Aum22! Mögen sie mich erfüllen!