Zwei leichte Sommerromane im Bundle September 2024 - Fred Wiards - E-Book

Zwei leichte Sommerromane im Bundle September 2024 E-Book

Fred Wiards

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Romane: (349) (349) Eifersucht hinterm Deich (Fred Wiards) Eine große Liebe auf Mallorca (Leslie Garber) Bente Pähler erbt von ihrer Tante die gut gehende Gastwirtschaft SEEVERNS EINKEHR bei Norddeich in Ostfriesland. Sie verliebt sich in den attraktiven jungen Wattführer Menard Reuter. Doch dann taucht eine fremde Frau auf und behauptet, die rechtmäßige Erbin zu sein. Nicht genug damit, sie drängt sich in die Beziehung der beiden jungen Leute. Die Sonne stand tief über der malerischen Bucht von Santa Ponsa und tauchte die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht. Maria saß auf der Terrasse des kleinen Cafés, das direkt am Meer lag und beobachtete die Wellen, die sanft gegen die Felsen schlugen. Der Geruch von frischem Paella und gegrilltem Fisch lag in der Luft und vermischte sich mit dem salzigen Duft des Meeres. Sie hatte sich in die Schönheit dieser Insel verliebt – und in ihn. Alejandro war eine Art von Magnet für sie. Sein Lächeln, das die Sonne überstrahlte, und seine Augen, die wie tiefblaues Wasser funkelten, hatten sie sofort in ihren Bann gezogen.

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Fred Wiards, Leslie Garber

Zwei leichte Sommerromane im Bundle September 2024

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Inhaltsverzeichnis

Zwei leichte Sommerromane im Bundle September 2024

Copyright

​Eifersucht hinterm Deich: Ostfrieslandroman

Eine große Liebe auf Mallorca

Zwei leichte Sommerromane im Bundle September 2024

Fred Wiards, Leslie Garber

Dieser Band enthält folgende Romane:

(349)

Eifersucht hinterm Deich (Fred Wiards)

Eine große Liebe auf Mallorca (Leslie Garber)

Bente Pähler erbt von ihrer Tante die gut gehende Gastwirtschaft SEEVERNS EINKEHR bei Norddeich in Ostfriesland. Sie verliebt sich in den attraktiven jungen Wattführer Menard Reuter. Doch dann taucht eine fremde Frau auf und behauptet, die rechtmäßige Erbin zu sein. Nicht genug damit, sie drängt sich in die Beziehung der beiden jungen Leute.

Die Sonne stand tief über der malerischen Bucht von Santa Ponsa und tauchte die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht. Maria saß auf der Terrasse des kleinen Cafés, das direkt am Meer lag und beobachtete die Wellen, die sanft gegen die Felsen schlugen. Der Geruch von frischem Paella und gegrilltem Fisch lag in der Luft und vermischte sich mit dem salzigen Duft des Meeres. Sie hatte sich in die Schönheit dieser Insel verliebt – und in ihn.

Alejandro war eine Art von Magnet für sie. Sein Lächeln, das die Sonne überstrahlte, und seine Augen, die wie tiefblaues Wasser funkelten, hatten sie sofort in ihren Bann gezogen.

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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​Eifersucht hinterm Deich: Ostfrieslandroman

von Fred Wiards

Bente Pähler erbt von ihrer Tante die gut gehende Gastwirtschaft SEEVERNS EINKEHR bei Norddeich in Ostfriesland. Sie verliebt sich in den attraktiven jungen Wattführer Menard Reuter. Doch dann taucht eine fremde Frau auf und behauptet, die rechtmäßige Erbin zu sein. Nicht genug damit, sie drängt sich in die Beziehung der beiden jungen Leute.
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“Fred Wiards” ist ein Pseudonym von Alfred Bekker
© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
„Da kommt ja eine ganze Gruppe von Watt-Touristen!“, stieß Harmine Seevern, die bereits etwas in die Jahre gekommene Wirtin der hinterm Deich gelegenen Gastwirtschaft SEEVERNS EINKEHR aus. Sie stand am Fenster und blickte hinaus, direkt auf die imposante Weite der Nordsee hinaus.
Ihre junge Angestellte Bente trat hinzu und warf ebenfalls einen Blick hinaus.
Das junge Mädchen machte eilig seine Frisur zurecht.
Harmine Seevern bemerkte dies mit einem Lächeln – und das, obwohl ihr im Moment eigentlich gar nicht zum Lächeln zumute war. Mit Schrecken dachte sie daran, dass all die hungrigen Watt-Touristen versorgt werden wollten, die auf SEEVERNS EINKEHR zusteuerten.
„Das wird Menard Reuter mit seiner Gruppe sein“, sagte Harmine. „Kein anderer Wattführer in der Gegend hat so viel Zulauf wie Menard …“ Und während sie dies sagte, blickte die Wirtin auf das junge, hübsche Mädchen an ihrer Seite. Mit sanftem Tonfall fügte sie dann hinzu: „ …und wie es scheint, gilt das nicht allein für Watt-Touristen.“
Bentes himmelblaue Augen sahen verträumt in Richtung der Ankömmlinge. Jetzt rissen die Worte der Wirtin sie aus ihren Gedanken. „Ach komm, Tante Harmine, was redest du denn da!“, stieß sie hervor.
„Vielleicht kannst du deinen Eltern etwas vormachen, Bente – mir aber nicht!“, erwiderte die Wirtin wohlwollend. „Meinst du, ich hätte nicht bemerkt, wie du Menard Reuter angesehen hast?“
„Ja, ist er denn nicht auch ein toller Kerl, der junge Reuter?“, fragte Bente zurück.
Die Wirtin nickte. „Sicher ist er das! Und wenn ich selbst das passende Alter hätte …“ Harmine Seevern seufzte. „Menard erinnert mich immer an meinen verstorbenen Frerich.“ Einen Augenblick lang wirkte die Wirtin etwas in sich gekehrt.
Ihre Gedanken schienen zurück in die Vergangenheit zu wandern. Dann ging ein Ruck durch Harmine Seevern. Sie atmete tief durch. „Wie soll ich das nur schaffen?“ Nicht, dass die Wirtin etwas dagegen hatte, wenn SEEVERNS EINKEHR gut frequentiert wurde, aber gerade heute hatte sie Bente den Rest des Tages frei gegeben.
Und das Mädchen hatte sich den freien Abend mehr als redlich verdient. Schon seit Wochen war sie kaum noch aus der Gaststätte herausgekommen. Im Moment war Hochsaison, und Vertretungen waren schwer zu bekommen.
Außerdem spürte Harmine Seevern in letzter Zeit mehr als deutlich, dass sie nicht mehr ganz so leistungsfähig war wie in früheren Jahren. Wenn sie SEEVERNS EINKEHR auch immer noch gerne und voller Elan führte, so ermüdete sie doch schneller und hatte eher das Gefühl, dass die Dinge ihr über den Kopf wuchsen.
„Keine Sorge“, sagte Bente. „Ich bleibe hier – und zusammen werden wir ja wohl mit den Watt-Touristen fertig werden!“
„Ist das dein Ernst?“
„Ja, natürlich.“ Über Bentes Gesicht glitt ein Lächeln.
„Oder glaubst du vielleicht, ich würde dich im Stich lassen, wenn es eng wird?“
Harmine war sehr erleichtert, hatte aber auch schlechtes Gewissen ihrer Nichte gegenüber.
„Du hast bei mir schon so viel Extra-Stunden gemacht, dass …“
„Ist schon gut, Tante Harmine. Ich hätte heute Abend sowieso nichts besonderes vor.“ Sie sah in Richtung der Watt-Touristen-Gruppe, die sich in der Zwischenzeit ein ganzes Stück genähert hatte.
Ihr Blick suchte Menard Reuter.
Und tatsächlich!
Sie fand ihn ganz am Anfang der Gruppe. Auf diese Entfernung war er bereits deutlich zu erkennen.
Keine Viertelstunde mehr und sie sind hier!, ging es der jungen Frau durch den Kopf. Ihr Herz klopfte wie wild.
„Ohne dich wüsste ich gar nicht, was ich machen sollte“, bekannte indessen die Wirtin. „Ich glaube, hier würde buchstäblich alles drunter und drüber gehen!“
Das war keineswegs übertrieben.
Selbst die Buchhaltung hatte Bente zuletzt schon übernommen und endlich Ordnung in die Finanzen von SEEVERNS EINKEHR gebracht. Das war auch dringend nötig gewesen, denn das Rechnen war nicht unbedingt die Stärke der Wirtin.
„Gelernt ist gelernt“, meinte Bente etwas geistesabwesend. Schließlich war sie mit ihren Gedanken bei dem attraktiven Menard.
„Ja“, gestand Harmine zu, „es hat sich schon gelohnt, dass dein Vater dich auf die Hotelfachschule geschickt hat! Mir ist das leider nie vergönnt gewesen – und so habe ich mir alles selbst beibringen müssen. Vor allem nach dem Tod von meinem Frerich war das nicht einfach …“
„Ach, Tante Harmine, jetzt lass uns nicht davon zu reden anfangen“, sagte Bente. „Lass uns lieber alles zurechtmachen, bis die Watt-Touristen hier sind. Du weißt ja … Dann muss immer alles auf einmal passieren – und wer vorher stundenlang im Schweiße seines Angesichts durch das Watt gestapft ist, der wird auch nicht mehr so ganz viel Geduld aufbringen!“
Bente wandte sich in Richtung Küche herum.
Aber Harmine Seevern hielt ihre Nichte beim Arm.
„Warte einen Moment“, forderte sie.
Bente blieb stehen und blickte ihre Tante etwas verwundert an. „Tante Harmine, die Zeit rennt uns davon! Du hast selbst immer gesagt, dass …“
„Hör mir einen Augenblick zu!“, schnitt ihr die Wirtin etwas schroffer das Wort ab, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Ihr Gesicht wurde ernst, und Bente begriff sogleich, dass Tante Harmine ihr etwas wirklich wichtiges zu sagen hatte. „Niemand lebt ewig“, sagte die Wirtin dann. „Das ist eine Binsenweisheit und mir wird es da nicht anders ergehen als allen anderen.“
„Tante Harmine, bist du nicht noch etwas zu jung, um dir derart trübe Gedanken zu machen?“
„Es sind keine trüben Gedanken“, korrigierte die Wirtin. „Jetzt nicht mehr. Denn zum Herrgott gehen müssen wir alle mal – aber es hat mir lange keine Ruhe gelassen, dass mein Haus nicht bestellt war. Und das habe ich letzte Woche geändert. Du weißt, als ich einen Nachmittag in die Stadt, zum Notar war.“
„Ja, ich erinnere mich“, nickte Bente.
„Ich habe an jenem Nachmittag meine letzten Angelegenheiten geregelt. Du weißt, dass Frerich und mir leider keine Kinder vergönnt waren. Also möchte ich, dass du SEEVERNS EINKEHR dereinst weiterführst.“
„Ich?“, fragte Bente etwas überrascht. Sie hatte nie darüber nachgedacht.
Sie war froh gewesen, nach dem Ende der Hotelfachschule gleich eine gute Anstellung gefunden zu haben. Und das noch in der Nähe des elterlichen Hofs – und nicht irgendwo in der Stadt. Denn in den Jahren, in denen sie das Hotelfach gelernt hatte, hatte sie auch festgestellt, wie wichtig ihr die vertraute Umgebung Ostfriedlands war.
„Ja, du!“, bekräftigte Harmine Seevern. „Ich weiß, dass das Wirtshaus, das Frerich und ich so viele Jahre lang durch gute und weniger gute Zeiten geführt haben, bei dir in den besten Händen wäre.“
Das Mädchen atmete tief durch.
„Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll“, bekannte Bente.
„Sag bloß nicht, dass du das Erbe ausschlagen würdest! Dann wüsste ich nämlich nicht, was ich tun soll.“ Die Wirtin machte eine kurze Pause, ehe sie dann fortfuhr: „Es wäre nämlich auch der größte Wunsch von Frerich gewesen, dass es für SEEVERNS EINKEHR eine Zukunft gibt. Du würdest die EINKEHR doch weiterführen, oder?“
Bente nickte.
„Natürlich!“, versprach sie. „Aber eigentlich gehe ich davon aus, dass wir noch viele Jahre zusammen SEEVERNS EINKEHR betreiben.“
Die Wirtin lächelte mild.
„Wenn ich eine Tochter gehabt hätte – dann hätte sie so sein sollen wie du, Bente!“, meinte sie dann mit belegter Stimme.
Wenig später traf die Touristengruppe ein und machten sich an den robusten Holztischen der rustikal eingerichteten Gastwirtschaft breit. Sie waren guter Laune, wenn auch von der anstrengenden Wattwanderung etwas erschöpft.
„Moin, Bente!“, sagte der junge Wattführer Menard Reuter freundlich an das Mädchen gewandt.
„Moin Menard“, flüsterte sie.
„Ich denke, die Leute werden recht hungrig sein!“, vermutete der Wattführer. „Und ich bin es auch …“
Ihrer beider Blicke begegneten sich.
Bente wurde es dabei warm ums Herz. Wie er mich ansieht!, dachte Bente. Sympathisch waren sie sich immer schon gewesen. Und Bente hoffte nun, dass Menard vielleicht sogar mehr als nur Sympathie empfand.
Bis über beide Ohren hast du dich verliebt!, sagte eine Stimme in ihrem Inneren. Nicht einmal einen einzigen klaren Gedanken kannst du noch fassen, wenn diese Augen dich so ansehen!
Menard sah an Bente hinunter und meinte dann anerkennend. „Gut steht dir das neue Kleid!“
„Dass du das bemerkt hast!“
„Das ist mir sofort aufgefallen.“
Einer der Touristen rief jetzt ungeduldig nach der Bedienung.
Es fiel Bente schwer, sich von Menard loszureißen. Aber spätestens der zweite, noch ungeduldigere Ruf holte sie aus der Traumwelt ihrer Verliebtheit in die Wirklichkeit zurück.
„Ich komm ja schon!“, rief das Mädchen an den Gast gewandt zurück. Dann sah sie Menard an. „Tut mir leid, aber du siehst ja, was hier los ist!“
„Sicher …“
Bente hatte bereits einen Schritt gemacht, da hielt Menard sie am Arm. „Warte einen Moment noch!“, forderte er. „Ich möchte dich noch etwas fragen …“
„Später!“, antwortete Bente und schenkte dem jungen Mann ein bezauberndes Lächeln.
2
In den nächsten anderthalb Stunden kam Bente kaum zum Durchatmen. Die Watt-Touristen hatten einen wahren Bärenhunger und plünderten die Vorräte des SEEVERNS EINKEHR regelrecht aus.
Immer wieder bestellten sie aufs Neue und die Biergläser fanden auf den rustikalen Tischen kaum noch Platz.
Die Laune unter den Gästen war gut. Und die meisten von ihnen schienen selbst die Anstrengungen der Watt-Tour nach kurzer Zeit vergessen zu haben. Jedenfalls konnte man ihnen keinerlei Müdigkeit anmerken.
Nach und nach verließen sie dann das Lokal. Vor dem Haus hatten sie ihre Wagen geparkt. Von hier aus fuhren sie dann in das noch einige Kilometer weiter weg gelegene Stadt Norden. Dort hatten die meisten von ihnen Fremdenzimmer gemietet.
In SEEVERNS EINKEHR selbst gab es nur einige wenige zu vermietende Zimmer. Und die verfügten nicht gerade über den größten Komfort.
Aber wer bei Harmine Seevern übernachtete, der tat dies ohnehin nicht deshalb, weil er den Service eines Vier-Sterne-Hotels erwartete, sondern um der traumhaften Landschaft willen. Morgens wurde man von den Strahlen der Sonne geweckt, die über dem flachen Land über der Nordsee strahlten. Das Schauspiel der Sonnenauf- und -untergänge war einzigartig und mit nichts anderem zu vergleichen. Ein Farbenspiel der Natur, das einen selbst dann beeindrucken konnte, wenn man in der Gegend aufgewachsen war und diesen Anblick jeden Tag hatte genießen können.
Schließlich befanden sich nur noch wenige Gäste in der Gastwirtschaft.
„Ich glaube, jetzt komme ich wohl allein zurecht“, meinte Harmine Seevern an ihre Nichte gewandt. „Aber der Abend ist jetzt ohnehin so gut wie vorbei.“
Das Mädchen zuckte die Achseln.
„Ja, das ist nicht so schlimm“, erwiderte Bente leichthin. „Ich hatte ohnehin nichts Wichtiges vor.“
Die Wirtin seufzte hörbar.
„Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne dich tun sollte … wenn man dich braucht, ist immer auf dich Verlass.“ Sie musterte das Mädchen einige Augenblicke lang und fügte dann noch hinzu: „Ich glaube schon, dass du eine gute Wirtin abgeben würdest!“
„Ach komm, Tante Harmine!“
„Lass nur! Ich denke, dass ich in dem Punkt Recht habe! Bis morgen, Bente!“
Bente nickte. „Bis morgen, Tante Harmine.“
Während sich das Mädchen in Richtung Tür wandte, blickte sie noch einmal kurz durch den Schankraum. Vom Menard Reuter hatte sie schon eine ganze Weile nichts mehr gesehen. Aber schließlich konnte sie auch nicht von ihm erwarten, dass er bis in den späten Abend hinein im Gasthaus saß, nur um auf sie zu warten.
Der junge Mann hatte sie etwas fragen wollen, erinnerte sich Bente. Seitdem hatte das Mädchen die ganze Zeit darüber nachgegrübelt, worum es da wohl gehen mochte.
Sicher nur irgendeine Belanglosigkeit, überlegte Bente. Und du machst dir jetzt Hoffnungen darauf, dass es sich um etwas wirklich Wichtiges handelt.
Andererseits waren da die Komplimente, die er ihr gemacht hatte.
Alles nur Süßholzraspelei! Mach dir keine übertriebenen Hoffnungen!, hörte Bente die skeptische Stimme in ihrem Inneren.
Sie trat hinaus ins Freie.
Die letzten Sonnenstrahlen schienen gerade noch über die Brandung hinweg. Das Farbenspiel, das dabei entstand, nahm sie für einige Momente gefangen. Die ansonsten schneeweißen Schaumkronen schimmerten jetzt in den verschiedensten Rottönen.
Nur für einige Augenblicke würde dieses einzigartige Schauspiel zu sehen sein.
Einige wenige Fahrzeuge standen noch auf dem kleinen Vorplatz, der SEEVERNS EINKEHR als Parkmöglichkeit diente.
Darunter auch ein Geländewagen, den Bente nur zu gut kannte.
Es war Reuters Wagen.
Menard lehnte gegen den Wagen und blickte auf die See hinaus. Ganz versunken war er und genoss den Anblick dieses gewaltigen Panoramas.
So ist er doch noch hier!, ging es Bente durch den Kopf. Doch nicht etwa meinetwegen?
Ihr Herz machte einen Satz.
Sie trat an den jungen Mann heran.
Obwohl ihre Schritte kaum einen Laut auf dem Boden verursachten, bemerkte er sie und drehte sich zu ihr um.
„Na, ist der schlimmste Ansturm vorbei?“, erkundigte sich Menard lächelnd.
Bente nickte.
„Manchmal ist es besonders schlimm. Dann fällt so viel Arbeit zur selben Zeit an, dass es fast unmöglich ist, alles zu bewältigen.“
Menard zuckte die Achseln. „Die Gäste, die ich SEEVERNS EINKEHR habe verlassen sehen, machten mir allerdings dennoch allesamt einen recht zufriedenen Eindruck.“
„Man tut eben, was man kann.“ Bente strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte. Ein leichter Wind wehte jetzt kühl von der See her. Von der Sonne war nun nichts weiter als ein schwaches Schimmern zu sehen.
Menard sah das Mädchen an.
Ihrer beider Blicke verschmolzen für einen kurzen Moment miteinander.
„Du wolltest mich etwas fragen“, begann schließlich Bente zögernd. „Aber leider habe ich dich nicht so recht zu Wort kommen lassen. Ich hoffe, du nimmst mir das jetzt nicht übel.“
Menard lächelte.
Und ehe Bente so richtig begriffen hatte, was geschah, nahm er sanft ihre Hand.
„Wie könnte ich dir irgend etwas übel nehmen, Bente?“
Eine leichte Röte überzog Bentes Gesicht. „Na, wenn du etwas länger drüber nachdenkst, würde dir da bestimmt auch noch etwas einfallen“, erwiderte sie dann schnell und etwas verlegen.
Noch immer hielt er ihre Hand, und sie zog sie nicht weg.
„Was ich dich eigentlich fragen wollte … in der nächsten Woche, da ist doch beim Ubben Disco.“
„Ja, natürlich!“
„Vielleicht hättest du Lust, mit mir zusammen dorthin zu gehen!“
Bente nickte heftig. „Gerne“, flüsterte sie. Ihre Freude war unbeschreiblich. Sie war ganz erfüllt von einem unbändigen Glücksgefühl und glaubte fast, jeden Moment zerspringen zu müssen.
„Gut“, nickte Menard Reuter. „Ich freue mich schon sehr.“
„Ich mich auch“, flüsterte Bente.
Dann sahen sie sich einige Augenblicke lang schweigend an.
Schließlich sagte Bente: „Es ist schon sehr spät.“
Menard nickte. „Ja, ich muss morgen auch wieder in aller Herrgottsfrühe ‘raus …“
„Gute Nacht, Menard“, sagte das Mädchen dann nach einer kurzen Pause. Dann drückte sie dem jungen Wattführer blitzschnell einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich von ihm entfernte.
Sie ging zu ihrem Wagen, winkte ihm noch einmal zu, während der junge Mann noch etwas verdutzt dastand.