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Für viele Motorradfahrer sind kurvige Alpenpässe das A und O des Fahrens. Nirgends kann man die Kraft seines Bikes besser spüren, den Fliehkräften intensiver trotzen. Schade nur, dass man die Spitzkehren, Serpentinen und aufregenden Rechts-links-Kombinationen oft mit Gleichgesinnten teilen muss. Der passionierte Biker Heinz E. Studt hat sich für Sie auf die Suche nach einsamen Traumstraßen gemacht. 100 Pässe abseits des Trubels hat er für Sie in diesem Buch zusammengestellt. Zehn Rundtouren geben Vorschläge, wie Sie die Pässe zu einer perfekten Tour miteinander verbinden können, praktische Karten, Höhenprofile und Tipps zur Einkehr machen diesen Motorradführer zum perfekten Begleiter! Einsame Straßen, atemberaubende Landschaften und Kurven mit Höhenrauschfaktor garantiert!
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Seitenzahl: 383
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Pflicht oder Unsitte? So manches Passschild ist vor lauter Aufklebern nicht mehr zu identifizieren.
Heinz E. Studt
ABSEITS DES TRUBELS
Traumkurven in Deutschland,Österreich, Schweiz, Italien, Slowenienund Frankreich
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Kurz-Porträts der im Buch vorgestellten Pässe
DEUTSCHLAND
1Riedbergpass
2Achenpass
3Spitzingsattel
4Samerberg-Panoramastraße
5Masererpass
ÖSTERREICHISCHE ALPEN
6Furkajoch
7Faschinajoch
8Zeinisjoch
9Hahntennjoch
10Kühtaisattel
Rundtour Tolle Tage in Tirol
11Ursprungpass
12Stubachtal-Panoramastraße / Schneiderau-Enzigerboden
13Villgraten-Hochtalstraße
14Plöckenpass
15Dientner Sattel
16Radstädter Tauernpass
17Stoderzinken
Rundtour Panorama-Orgien im Salzburger Land
18Flattnitzer Höhe
19Wurzenpass
20Schaidasattel
21Hochobir-Panoramastraße
22Seebergsattel /Jezerski vrh
SLOWENISCHE ALPEN
23Paulitschsattel / Pavličevo sedlo
Rundtour Biken & Baden – geht doch!
24Vršič-Pass
25Mangart-Panoramastraße / Mangartska Cesta
ITALIENISCHE ALPEN
26Sella Chianzutan
27Forcola di Monte Rest / Passo Rest
28Sella di Rioda
29Sella Ciampigotto
30Passo Duran
31Würzjoch / Passo delle Erbe
32Penser Joch / Passo di Pennes
33Panider Sattel / Passo Pinei
Rundtour Unterwegs in den Goldbergen
34Passo Rolle / Rollepass
35Passo di Gobbera
36Passo Brocon
37Passo di Lavazè / Lavazejoch
38Passo del Manghen / Manghenpass
39Passo della Mendola / Mendelpass
40Passo del Sommo
Rundtour Vergessen wir mal den Gardasee
41Passo Coe mit Passo Valbona
42Passo di Crocedomini
43Passo della Foppa und Passo del Mortirolo
44Passo del Vivione
Rundtour Im Herzen der Alpi Orobie
45Passo della Presolana / Giogo della Presolana
46Colle di Zambla / Passo di Zambla
47Passo di San Marco
48Passo-di-Agueglio-Panoramastraße
49Culmine di San Pietro
Rundtour Viel Vergnügen und ein wenig Schickimicki
50Col del Lys / Colle del Lis
51Colle Sommeiller / Col de Sommeiller
52LGKS – Ligurische Grenzkammstraße / Route du Marguareis
53Col Tze Core / Col Tzecore
54Col de Joux / Colle di Joux
55Colle San Carlo
SCHWEIZER ALPEN
56Sattelegg
57Pragelpass
58Ibergeregg
Rundtour Wo einstmals alles begann
59Griesalp
60Passwangpass
61Scheltenpass
62Col de Pierre Pertuis
63Col des Mosses
64Les Diablerets
65Col de la Croix (Jura)
66Pas de Morgins
67Col de la Forclaz (Schweiz)
68Col de Champex
FRANZÖSISCHE ALPEN
69Col de Terramont mit Col de Jambaz
70Col de l’Encrenaz / Col de l’Ancrenaz
71Col des Fleuries
72Col de Solaison
73Col de la Colombière
74Col des Annes
Rundtour Hochalpines Savoir-vivre
75Col des Glières
76Col des Aravis
77Col de Merdassier
78Col de la Croix Fry
79Col du Marais
80Col de la Forclaz (Frankreich)
81Col du Semnoz / Montée du Semnoz
82Col de Leschaux
83Col de l’Epine
84Col de la Madeleine
85Col du Mollard
86Col de Sarenne
87Col d’Ornon
88Col de Parquetout
89Col du Noyer
90Col des Champs
91Col de la Lombarde
92Col de Valberg/Col du Vasson
93Col de la Colle-Saint-Michel
94Col d’Illoire
95Col d’Ayen
96Col des Leques
Rundtour Grand Canyon können auch die Franzosen
97Col de Luens
98Col de Clavel
99Col du Castellaras
100Col du Ferrier
Register
Impressum
Lebensabendgeeignet! Bergdorf Bonneval-sur-Arc am Südfuß des Col de l’Iseran
Wilde Hatz: Nicht nur die Piste müssen wir im Blick haben – auch das Bergwetter.
Traumhaft, oder! Unterwegs in den Lechtaler Alpen bei Warth
Heute keine »Dröhnung«: Pünktlich um 14 Uhr braucht Sozia Kirsten ihr Koffein.
Sehenswerte »Kleinkunst«: Werbung für das Handwerk in Vorarlberg.
Zwei große Pässe-Sammlungen mit jeweils 100 der schönsten Alpenpässe Europas habe ich bislang im Bruckmann Verlag veröffentlicht und in den letzten Monaten vollständig überarbeitet. Pässe, deren Namen umgehend Assoziationen in uns wecken, ja Gefühle und Sehnsüchte. Doch allesamt auch Pässe, bei deren Namen nicht nur wir Motorradfahrer um die Wette seufzen.
Bereits bei den Fotoproduktionen zu diesen beiden Alpenpässe-Büchern fiel es mir auf, wie sehr sich die höchsten und schönsten Ziele der Motorradfahrer inzwischen mit denen von Auto- und Wohnmobilfahrern überschneiden. Ungezählte Höhepunkte der Alpen werden heutzutage vor allem zur Sommerzeit von ebenso ungezählten Pkws und – schlimmer noch – von rollenden Zweiraum-Wohnungen heimgesucht, ja komplett blockiert und tagelang zugeparkt. Ganz zu schweigen vom Heer der Busreisenden mit ihren oft grenzenlos überforderten Fahrern. Viele Biker-Kollegen konstatieren inzwischen gefrustet, dass man im Juli und August den gesamten Alpenraum großflächig meiden sollte.
Eine Entwicklung, die mir als leidenschaftlichem Motorradfahrer keine Freude bereitet, die ich auch nicht ohne heftige »Gegenwehr« akzeptieren möchte. Deshalb bestimmte irgendwann der Gedanke förmlich meine Gashand, eine ganz andere Sammlung an Höhepunkten zusammenzustellen: aus Pässen und Panoramastraßen in den Alpen, die landschaftlich nicht minder prächtig, fahrerisch nicht minder atemraubend und insgesamt nicht minder erinnerungswürdig sind – aber eben noch nicht im Fokus zweispuriger Blechlawinen stehen. So entstand dieses Buch mit 100 überzeugend prächtigen alpinen Höhepunkten ganz bewusst abseits allen Trubels – natürlich, wie immer, gut verteilt auf alle sechs Alpenländer.
Einen Nachteil möchte ich an dieser Stelle dennoch erwähnen: Zwar werden Sie viele der hier versammelten Höhepunkte fernab von Stau und Remmidemmi, aber so manches Mal auch frei von Würstchenbuden mit Bierbänken oder dem Alpengasthof mit Hüttenmusik vorfinden. Einige Pässe besitzen nicht einmal diese herrlichen, mit viel Enthusiasmus bewirtschafteten Almen, die uns zu einem erfrischenden Boxenstopp laden. Dafür erleben Sie aber auch freie Fahrt und unbeschwerte Kurvenhatz in des Wortes reinster Bedeutung.
Typisch: Autor und Sozia unterwegs »auf Arbeit«.
Und verhungern werden Sie nirgendwo, das verspreche ich Ihnen. Denn wohl wissend, dass erst das leibliche Wohl unser herrliches Hobby »Motorradfahren« perfekt abrundet, habe ich jeden der hier beschriebenen Höhepunkte nicht nur eigenhändig erfahren, sondern auch die »Versorgungslage« persönlich ausgekundschaftet und Ihnen meine stets nahe liegenden Einkehrtipps aufgelistet. Nur wenn Sie in der Rubrik »Kulinarik« den Vermerk »Picknick mitnehmen!« lesen, dann wissen Sie, dass während meiner Recherche- und Fotofahrten zwischen 2016 und 2019 im direkten Umfeld tatsächlich kein einziger empfehlenswerter Einkehrschwung zu entdecken war.
Dafür aber satte 100-mal fahrerischer Genuss, denn ansonsten hätte es der Pass, die Panoramastraße, der Höhepunkt abseits allen Trubels erst gar nicht in dieses Buch geschafft.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Entdecken und allzeit gute Fahrt wünscht Ihnen
Heinz E. Studt
ALLE RUNDTOUREN DIESES BUCHES
lassen sich perfekt kombinieren mit den Touren aus folgenden Buchtiteln unseres Autors:
100 Alpenpässe mit dem Motorrad (im Text: Buch 1) (Neuauflage 2019) ISBN 978-3734313257
100 NEUE Alpenpässe mit dem Motorrad (Buch 2) (Neuauflage 2019) ISBN 978-3734314919
Zugegeben – er ist nicht besonders hoch, er ist auch nicht besonders kurvenreich oder gar fahrerisch anspruchsvoll. Aber es gibt mindestens drei treffliche Gründe, die ihm zweifelsohne die Berechtigung für einen Auftritt in diesem Buch geben.
Der Col d’Ayen ist fahrerisch nicht ganz so spektakulär wie sein »Bruder«, der Col d’Illoire. Das Passschild findet sich kurz vor einer weiten Anhöhe, die sich dann hinab nach La Palud-sur-Verdon senkt, dem beschaulich-quirligen Aussteiger- und Touristenort am Nordrand des grandiosen Grand Canyon du Verdon.
Der Col d’Illoire und der Col d’Ayen gehören im Grunde zusammen wie Topf und Deckel. Dass ich sie dennoch in zwei separate Kapitel verpackt habe, liegt an der doch recht gegensätzlichen Landschaft beider Pässe. De facto erfahren werden wir sie aber vermutlich stets auf einer imposanten, in Erinnerung bleibenden Tagestour.
Auch den Col d’Ornon müssen wir uns viele Tage im Jahr wohl nur mit ein paar Rennradlern teilen, denn die kurven- und herrlich aussichtsreiche D 526 liegt fernab von jeglichem Reise- und Lieferverkehr. Und selbst die Belieferung der beiden Bars oben auf der Passhöhe erfolgt wohl so sporadisch und vermutlich nur frühmorgens, dass ich selbst diesen Pass bereits zweimal fahren durfte, ohne einem einzigen Pkw oder Lkw zu begegnen.
29 waschechte Kehren auf gerade einmal 24 Kilometern Länge – Sie beginnen zu ahnen, weshalb ich den Col de Champex als sehr anspruchsvoll einstufe. Der Pass liegt im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis und bietet die herausfordernde Alternative zur perfekt ausgebauten, aber auch extrem verkehrsreichen Kantonsstraße 21, die über Sembrancher hinauf zum Großen Sankt-Bernhard-Pass führt.
Öffnen Sie auf dem Weg zum Col de Clavel einmal das Helmvisier ganz weit und atmen Sie ganz tief diese frische Brise inmitten des sonst eher würzig schweren »Grundtons« über der hügelreichen Landschaft der Provence ein – diese Brise kommt direkt von der Côte d’Azur, von der berühmten »Blauen Küste«, die uns fast schon in Sichtweite im Südwesten erwartet.
Falls Sie den Col de Joux (auch Colle di Joux) als eigenständigen Pass erobern wollen, empfehle ich Ihnen auch die Anfahrt von Westen, vom Städtchen Saint-Vincent im Aostatal aus. Dort liegen uns dann zwei Varianten vor dem Reifen: der Anstieg über die Weiler Moron und Salirod mit insgesamt 19 Kehren bis zum Passschild bzw. der Anstieg mit dem Schlenker über Cillian, Estaod, Emarese und Eresaz mit 26 Kehren und ungezählten Kurven.
Die winzige Passstraße ist eine landschaftlich äußerst schöne Alternative zum Morzine-Zubringer, der vergleichsweise stark befahrenen D 902 über Les Gets und den Col des Gets. Nach vielen Kehren und noch mehr Kurven können wir bereits oben am Pass den Seitenständer ausklappen und die Aussicht genießen. Oder den Einkehrschwung in der Ancrenaz-Bar zelebrieren – die Wirtsleute brauen einen wirklich guten Kaffee.
Der Pass auf knapp 1000 Metern Höhe ist zwar kaum gefährlich für die konstante Sauerstoffversorgung von Bike und Biker, er bietet aber vor allem mit seiner Nordrampe ein Kurvenrevier der durchaus anspruchsvollen Art. Oder anders gesagt: Erneut besitzt ein Pass abseits allen Trubels ideale Voraussetzungen, um als unser ganz privates Trainingsgelände für die hohe Kunst des alpinen Motorradfahrens zu fungieren.
Radsportfreunde werden beim Klang des Namens dieses Passes aufhorchen: Über 20-mal war der Col de la Colombière bereits Bestandteil der legendären »Tour de France«. Und das obwohl er auf nur gut 1600 Metern Höhe kaum als echte Bergetappe durchgehen würde. Dennoch hat er es in sich.
Nicht spektakulär in seiner Trassenführung, nicht schwer zu erfahren und schon gar nicht geeignet, um am Stammtisch grenzenlosen Respekt oder auch nur herzhaftes Schulterklopfen der Bikerkollegen hervorzurufen, besitzt dieser nur auf den ersten Blick unscheinbare Pass dennoch seine Berechtigung, in meine Sammlung der schönsten Alpenpässe aufgenommen zu werden – schenkt er uns doch einige erlebenswerte Highlights.
Umrahmt von zahlreichen Felsengipfeln erwacht auch der Croix Fry nur im Winter zu vollem Leben. Aber auch zur Sommerferienzeit erklärt sich mancher Hüttenwirt dazu bereit, leckere Angebote für einen stärkenden Boxenstopp bereitzuhalten (s. dazu auch meinen Bikertreff-Tipp am Pass).
Der Col de la Forclaz verbindet das westliche Wallis mit den Savoyer Alpen in Norditalien und ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Genfer See, Rhônetal und Chamonix. Seine Schokoladenseite ist zweifelsohne seine Ostrampe – vom hübschen Walliser Städtchen Martigny führt sie zunächst durch horizontweite Weinberge einige Höhenmeter bergan.
Ja, es gibt den Col de la Forclaz in diesem Buch tatsächlich zweimal, in exakt gleicher Schreibweise und gerade einmal 65 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt. Und doch könnten die Unterschiede zwischen den beiden nicht größer sein: Dieser Col de la Forclaz liegt am steil aufragenden Ostufer des malerischen Lac d’Annecy im Département Rhône-Alpes und empfiehlt sich als fahrtechnisch erlebenswert sowohl aus Richtung Faverges gen Norden als auch aus seinem nördlichen Basisort Menthon-Saint-Bernard Richtung Süden.
Vom Col d’Ayen geht es ins Verdon-Tal.
Bei einem Wetterumschwung ist Vorsicht geboten.
Zwei Bedingungen machen den Col de la Lombarde so anspruchsvoll: die hohe Anzahl und auch Abfolge teilweise recht steiler Spitzkehren sowie die Tatsache, dass die durchgängig asphaltierte Passstraße vor allem auf italienischer Seite an vielen Stellen kaum mehr als lenkerbreit ausgebaut ist. Da treibt selbst entgegenkommender Einspur-Gegenverkehr, sprich ein Bikerkollege, unseren Blutdruck sofort in ungesunde Höhen.
Auch der Col de la Madeleine hat ganz offensichtlich einen sehr beliebten Namen, listet Google Earth doch allein fünf Pässe mit diesem Namen in gänzlich unterschiedlichen Regionen der Seealpen auf. Unser Col de la Madeleine liegt an einer der berühmtesten Routen der französischen Alpen, am Fuß eines der berühmtesten und auch anspruchsvollsten Pässe: am Südfuß des legendären Col de l’Iseran kurz hinter den letzten Häusern von Lanslebourg-Mont-Cenis.
Den Col de Leschaux nur als Warm-up für den Montée du Semnoz zu betrachten, wäre unfair – obwohl er uns direkt zum Einstieg in den Kurvenspaß am Semnoz bringt. Auch die Fahrt über den Col de Leschaux können wir vom Weiler Lescheraines am Südfuß des Passes aus starten. Fahrerisch deutlich anspruchsvoller ist allerdings eine andere Alternative.
Ein weiterer Pass abseits des Trubels erwartet uns an der D 4085 – diesmal am anderen Ortsende von Castellane. Auch der Col de Luens gehört jetzt nicht zu den vollkommen einsamen Pässen abseits allen Trubels, doch auch hier hält sich der Verkehr im Vergleich zu anderen Alpenregionen Frankreichs deutlich in Grenzen.
Der Col de la Croix Fry und der Sackgassen-Abstecher hinauf zum Col de Merdassier stellen die fahrerisch interessantere und nur leicht anspruchsvollere Variante dar, den ebenfalls in diesem Buch beschriebenen Col des Aravis Richtung Norden bzw. Nordwesten wieder zu verlassen.
Eine Sammlung von Pässen abseits allen Trubels ohne den Col de Parquetout wäre sträflich unvollständig, denn dieser Pass ist das perfekte Beispiel dafür. Beide Passrampen sind gleichermaßen fordernd wie einsam gelegen und dank dichtem Baumbewuchs auch wenig aussichtsreich, sodass Sie sich ganz spontan vor Ort überlegen können, wie Sie die Scheitelhöhe auf knapp 1400 Metern erobern möchten.
Dieser Schweizer Pass abseits des Trubels ist ein echter »No name« – einer jener Höhepunkte, die man nie aktiv sucht und auf vielen Karten auch gar nicht findet. Einer jener Pässe, die einem plötzlich, beinahe überfallartig »begegnen« und uns mit ihrer unscheinbaren Einzigartigkeit tief beeindrucken.
Der Col de Sarenne ist im Grunde die Fortsetzung des vor allem unter Rennradlern weltberühmten Aufstiegs zur Alpe d’Huez. Doch die Radler scheinen nach der Eroberung der Alpe d’Huez so erschöpft zu sein, dass kaum einer von ihnen die restlichen zehn Kilometer stemmt. Gut für uns, dann haben wir die Strecke weitgehend für uns allein.
Das Hochplateau rund um den Col de Solaison gehört zu den Regionen der Alpen, die ich auch nach dem zweiten Besuch noch als »lebensabendgeeignet« bezeichnen würde. Vorausgesetzt, man sucht kein Halligalli, kein Remmidemmi, keinen Großstadt-Trubel und keine Animation.
Der Col de Terramont in Kombination mit Col de Jambaz, Col de l’Encrenaz und Col des Fleuries ist nur ein Beispiel für Motorradfahrers Herrlichkeiten, die uns die umliegende Region Haute-Savoie zu bieten hat. Schauen Sie sich ausgiebig um!
Auf so mancher heute noch verkauften Straßenkarte ist der Col du Vasson – wenn überhaupt – als »Col de Valberg« eingetragen, ein verwirrender Kartenfehler, der sich erst vor Ort auflöst. Beim echten Col de Valberg handelt es sich ganz einfach um den höchsten Punkt mitten im wenige Kilometer weiter östlich malerisch auf einem Bergrücken gelegenen Wintersportort Valberg.
Der Col des Annes gehört zu jenen Pässen, die Sie unter der Woche oft ganz für sich allein genießen können. Vielleicht lockt Sie auch der Tipp, auf der Passhöhe eine bewirtschaftete Hütte mit grandioser Aussicht vorzufinden.
Direkt am Südwestfuß der gewaltigen Chaine des Aravis erwartet uns der Col des Aravis mit einem herrlichen Kurven- und Kehrenpotpourri auf weitgehend gut ausgebauter Strecke. Da die Südrampe fahrtechnisch deutlich anspruchsvoller ist, ist hier die Auffahrt von Süden, aus dem Weiler Flumet, beschrieben.
Der Col des Champs gehört zu den Höhepunkten, die wir nur bei einwandfreien Wetterverhältnissen befahren sollten. Vor allem bei Nässe ist die Piste rund um den Scheitelpunkt vergleichsweise gefährlich, in den eingelassenen Wasserrinnen können bei Regen ganze Sturzbäche zu Tal rauschen. Bei tadellosem Bergwetter hingegen sinkt der Schwierigkeitsgrad des Col des Champs auf »mittelschwer«.
Passfotos kommen nicht nur aus Automaten.
Auf gerade mal 920 Metern Höhe müssen wir uns auf dem Col des Fleuries keine Sorgen um die Sauerstoffversorgung machen. Und wenngleich die Zahl der echten Kehren mit nur drei plus ebenso vielen weit schwingenden Kurven kaum einen Führerschein-Neuling überfordern wird, macht der eher unscheinbare Pass fahrerisch dennoch richtig Spaß.
Der Col des Glières ist eine der wenigen Sackgassen in meinem Buch – aber auch eine jener »dead end streets«, die sich trotz des obligatorischen Wendemanövers ganz am Ende der Piste lohnen. Obwohl: so ganz sicher bin ich mir eigentlich gar nicht, ob man tatsächlich am Ende der Strecke wenden muss …
Über die RN 85, die berühmte Route Napoléon zu schwingen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem dann, wenn man die Nationalstraße auch mal verlässt und einfach spontan ins Hinterland abbiegt. So wie am Nordrand von Castellane, am Abzweig Richtung Barrême der Col des Leques.
Auch an diesem international weitgehend unbekannten Schweizer Höhepunkt begeistert gleich auf den ersten Blick das Panorama entlang der Passhöhe. Auf dem Col des Mosses liegen uns die Waadtländer Alpen sozusagen zu Füßen.
Auch der Col du Castellaras gehört zu den provenzalischen Pässen, über dessen geschichtlichen Hintergrund fast nichts bekannt ist. Die Menschen entlang der Passstraße berichten nur, dass es die Passüberquerung »immer schon gab« – nur ihr Ausbauzustand scheint sich alle 10 bis 20 Jahre zu ändern.
Handarbeit: ohne Zweifel anfängertauglich
Pass Nr. 100 – der Col du Ferrier – gehört ebenso zu den Höhepunkten dieses Buchs, die wir abseits allen Trubels, fernab von Hektik & Co. genießen können. Und das mit einem südlichen Basisort und Etappenziel, das zu den schönsten der gesamten Seealpen gehört.
Wedelt man aus dem sehenswerten Thônes hinaus Richtung Süden, trifft man unweigerlich auf unseren nächsten Alpen-Höhepunkt: den Col du Marais. Vorausgesetzt, Sie sind wachen Auges unterwegs und gönnen sich ein Reisetempo, in dem Ihnen viel Zeit bleibt, die Beschilderungen rechts und links des Lenkers nicht nur zu bemerken, sondern auch zu lesen.
Eigentlich ist der Col du Mollard auf 1638 Metern Höhe ein einfacher Mittelgebirgspass inmitten einer herrlich entspannenden, ja »lebensabendgeeigneten« Berglandschaft. Ganz gleich, welche Anfahrt Sie zur Passhöhe wählen, immer haben Sie ein Kehrenpotpourri vor sich, das fahrtechnisch mindestens als »mittelschwer« einzustufen ist.
Der Col du Noyer gehört zu jenen eher unbekannten Pässen, die neben einer durchaus anspruchsvollen Streckenführung auch noch eine atemberaubend alpine Landschaft zu bieten haben, in der sich unser Reisetempo fast automatisch auf Schrittgeschwindigkeit reduziert, weil es so unheimlich viel zu schauen gibt.
Der Col du Semnoz (Montée du Semnoz) erwachte im Juli 2013 aus seinem Dornröschenschlaf. Warum? Natürlich wieder einmal, weil die »Tour de France« ihn als fahrerische Herausforderung auserkoren hatte, als vorletzte Etappe von Annecy aus. Eine gute Wahl, wie sich auch für Motorradfahrer herausstellen sollte.
Ein Kurventanz über den wohl unbekanntesten aller Aostatal-Pässe: den Col Tzecore. Manchmal in einem Wort, manchmal in zweien geschrieben, aber immer den gleichen Höhepunkt kennzeichnend. Dessen Eroberung empfehle ich vom idyllischen Saint-Vincent her, am Nordrand des mächtigen Aostatals.
Ganz gleich mit welchem Motorrad – in den Alpen unterwegs zu sein macht auf freien Pisten ganz besonderen Spaß.
Es ist leider blutgetränkter Boden, auf dem sich die heutigen Bauwerke samt Passstraße rund um den Colle del Lys befinden. Über 2000 Widerstandskämpfer wurden hier 1943–45 von NS-Schergen und Faschisten ermordet. An sie erinnert heute das einzigartige Rundturm-Denkmal auf der Passhöhe und gemahnt an den Frieden, der im übertragenen Sinne heute die Passhöhe viele Tage im Jahr umgibt.
Zugegeben: Die Passhöhe des Zambla wird vermutlich keinen Preis für besondere Schönheit gewinnen. Dafür finden Hungrige und Durstige dort oben aber einen Einkehrschwung, der uns rasch kräftigen kann für alle anstehenden weiteren Kurvengenüsse. Besonders reizvoll sowohl in fahrtechnischer als auch in landschaftlicher Hinsicht ist die Ostrampe des Passes.
Der Colle San Carlo liegt direkt an der Hauptreiseroute vom Aostatal hinüber nach Frankreich und wird dennoch so herrlich oft übersehen und links liegen gelassen, dass es selbst heutzutage noch ein ausgesprochener Genuss ist, ihn zu erfahren. Z. B. als Alternativstrecke zur Nordrampe des Kleinen Sankt Bernhard, denn exakt in jenem Anstieg ist er zu finden.
Mit dem auf 2996 Metern Höhe liegenden Hochplateau des Colle Sommeiller haben wir den höchsten mit motorisierten Fahrzeugen legal befahrbaren Punkt der Alpen vor uns. Normalerweise würde das nun auch bedeuten, dass es hier vor Pkws und Wohnmobilen nur so wimmelt. Dies ist aber nicht der Fall, denn der Colle Sommeiller ist in seiner letzten und fahrerisch entscheidenden Passage ein reiner Offroadpass.
Nein, mir ist beim Texten dieser Zeilen nicht die Tastatur hängen geblieben, der Pass heißt tatsächlich Col de la Colle-Saint-Michel. Eigentlich wunderschön doppelt gemoppelt. Das macht aber nichts, denn einerseits besteht auch dieser Pass aus einer zwar winzigen, aber kompletten Ortschaft, und andererseits bietet er am Nordrand des grandiosen Verdon-Nationalparks fahrtechnisch alles, was Bikers Herz sich wünschen kann.
Man spricht Deutsch auf dem Culmine di San Pietro. Okay, das ist jetzt nicht das Hauptargument für diesen beinahe unscheinbaren, aber nicht minder anspruchsvollen Höhepunkt in den Alpi Orobie. Aber Tagliatelle in Fleischsoße, kräftiger Bergteller, gemischte Käseplatte und hausgemachter Kuchen sind zumindest vier der zahlreichen guten Argumente, diesen Pass in das Buch mit aufzunehmen – und besser noch: ihn zu erfahren.
Lassen Sie einmal den Ortsnamen Maria Alm am Steinernen Meer mit geschlossenen Augen innerlich nachklingen, und unwillkürlich werden Sie einen Hauch dessen erahnen, was Sie rund um den Dientner Sattel erwartet: eine grandiose Bergwelt, dominiert von den steilen Felszinnen des Hochkönig-Massivs, garniert mit horizontweiten Hochalmen und kleinen, verträumten Orten, in denen auch Luis Trenker heute noch in keinster Weise aus dem Rahmen fallen würde.
Das mit gewaltigen Lawinengalerien ausgebaute Faschinajoch bietet sich ganzjährig als Übergang zwischen dem Bregenzerwald und dem Wallgau Richtung Bludenz an. Im hübschen Örtchen Damüls führt der Weg durch eine mächtige Betonverbauung hinauf zum Joch. Genießen Sie unbedingt vom Scheitelpunkt den herrlichen Blick auf die Damülser Berge, insbesondere auf die bekannte Mittagspitze mit ihren knapp 2100 Metern Höhe.
Die Flattnitzer Höhe ist vor allem bei Kärntner Bikern als Alternative oder Ergänzung zur Turracher Höhenstraße äußerst beliebt, da ihre von allen drei Zufahrten gut ausgebaute Straße es immer wieder erlaubt, einen satten Schluck aus dem Drehmoment-Reservoir zu nehmen, sprich: mit ordentlich Speed den Scheitelpunkt zu erklimmen. Aufgrund ihrer relativen Unbekanntheit hat man die Piste an vielen Tagen im Jahr – außer vielleicht im Winter zur Skisaison – nahezu für sich allein.
Der Begriff »Furka« bedeutet bereits Bergpass oder Einschnitt im Gelände, sodass seine Zusammensetzung in des Wortes reinster Bedeutung doppelt gemoppelt ist. Lassen wir uns dadurch aber nicht davon abhalten, das Furkajoch fahrerisch zu genießen. Es eignet sich z. B. als perfekte Ergänzung zum nahen Faschinajoch oder auch zum Hochtannbergpass.
Immer voller Körpereinsatz: Wenn Sie wüssten, wie beschwerlich es ist, so einen Heuballen zu erklimmen.
Diese panoramareiche Sackgasse ist nichts für Fahranfänger oder Gelegenheits-Motorradfahrer. Selbst alpenerfahrene Biker habe ich an der Mautstelle im Kiental schon umkehren sehen, denn die letzten Kilometer hinauf zum herrlichen Almplateau auf der Griesalp zählen zu den schwersten Strecken, die ich jemals im Motorradsattel erobert habe – und das ausschließlich allein und frei von Gepäck.
Obwohl im fahrerischen Vergleich eher unbedeutend, ist das Hahntennjoch bei Tiroler und Allgäuer Bikern dennoch äußerst beliebt. Und das liegt neben einer gut ausgebauten, dem natürlichen Verlauf der Landschaft kurvenreich folgenden Straße vor allem auch daran, dass uns diese Passstraße an vielen Tagen im Jahr fast ganz allein gehört.
Im Kärntner Karawankengebiet erwartet uns ein Höhepunkt, den sich kein entdeckungsfreudiger Biker entgehen lassen sollte. Obwohl dessen Entdeckung erst einmal recht happig mit sechs Euro Vorauskasse am Mautautomaten startet. Im weiteren Verlauf stellt sich allerdings rasch heraus, welch eine lohnende Investition wir soeben getätigt haben.
Fahrerisch einfach, aber dennoch ein sehr beliebter »Töfftreff« der Schweizer Biker – so lässt sich die Ibergeregg kurz beschreiben. Der weitgehend unbekannte Pass im Kanton Schwyz verbindet die Ortschaften Schwyz und Oberiberg miteinander. Schon mit dem Ausgangsort Schwyz erleben wir ein typisches Schweizer Städtchen, dessen Geschichte wohl kaum spannender hätte verlaufen können.
Der Genussfaktor des Kühtaisattels liegt in den herrlichen Landschaften rechts und links des Lenkers, für deren Betrachtung wir auch während der Fahrt genügend Muße haben, zumal die Strecke fahrtechnisch nicht allzu anspruchsvoll ist. Die Straße ist meine Empfehlung als hervorragende Alternative zu der etwas nördlich in gleiche Richtung führenden B 171, auf der sich Schwerlast- und Durchgangsverkehr viele Tage im Jahr stapeln.
Welch Aufgabe: Über 600 Alpenpässe soll es geben.
»Teufelshörner«, so lautet die wörtliche Übersetzung von Les Diablerets – doch heutzutage verkörpert das Wort wohl wie kein anderer Begriff den Wintersport. Dennoch ist diese Gebirgsgruppe in den Waadtländer Alpen nicht nur Traumziel vieler Wintersportler, das Hochtal bietet auch uns Motorradfahrern vom späten Frühjahr bis in den frühen Herbst hinein ein traumhaftes Terrain für eine ausgiebige Kurvenhatz.
Sie ist die »Königin« aller Offroadpisten, die Legende der Südalpen – und sie ist der Traum fast jedes bergbegeisterten Motorradfahrers: die LGKS, die Ligurische Grenzkammstraße, eine ehemalige Militärstraße, die auf fast 65 Kilometern Länge gänzlich frei von Asphalt und Absicherungen entlang der französisch-italienischen Grenze verläuft.
Die gut elf Kilometer lange und zum höchsten anfahrbaren Punkt Sloweniens aufsteigende Panoramastraße wurde mit ihrem atemberaubend kurvenreichen, teilweise einspurigen Verlauf wohl nicht nur von motorradfahrenden Architekten konzipiert, sie besitzt mit 14 Kehren und fünf unbeleuchteten Felsentunnels auch so manchen Blutdruck in die Höhe treibenden Abschnitt. Eben jene Tunnel blocken übrigens Busse wie Wohnmobile zuverlässig ab.
Für den Genuss abseits des Sattels.
Der Masererpass befindet sich im Süden Oberbayerns, direkt in den Chiemgauer Alpen und fast schon in Sichtweite zu Österreich. Er verbindet das Tal der Tiroler Ache bei Unterwössen mit dem Schwarzlofertal bei Reit im Winkl und bildet den heute eher unscheinbaren direkten Sattel zwischen der Rachelspitze und dem markanten Walmberg, zwei idyllischen Wanderrevieren.
Der Mendelpass war schon immer die Sprachgrenze zwischen Tirol und dem Trentino. Heute verläuft am Passo della Mendola die historische Nord-Süd-Grenze der autonomen Doppelprovinz Trentino-Südtirol. Die 1880–85 erbaute Passstraße ist aufgrund ihrer verkehrstechnischen Bedeutung ganzjährig befahrbar, es besteht allerdings ein Verbot für Wohnanhänger.
Auch der Panider Sattel oder Panidersattel bzw. Passo Pinei gehört offiziell zur noblen Riege der Dolomitenpässe, ist allerdings »on the road« derart unspektakulär, dass wir mit entsprechendem Kurvenschwung Gefahr laufen, das Passschild für das ultimative »Ichwar-hier-Selfie« komplett zu übersehen.
Aus dem mächtigen Rhônetal kommend, beginnt der Kehrentanz des Passes sogleich zwischen den letzten Häusern des Walliser Städtchens Monthey. Elf Kehren und viele weitere Kurven bestätigen unsere Entscheidung diesen Pass zu fahren ebenso wie die westlich vor uns liegende Region Haute-Savoie, in der die Passrampe gemütlich auspendelt. Diese Gegend gehört nicht nur für mich zu den schönsten Alpenregionen Frankreichs.
Oft schon bin ich spontan einfach abgebogen, wie auch an diesem Tag, als ich plötzlich die ausgeschilderte »Scenic Route« über den Passo di Agueglio entdeckte. Einen Abstecher, der geradezu prädestiniert dafür ist, in dieses Buch aufgenommen zu werden. In Varenna am Ostufer des Lago di Como beginnt die Auffahrt zu dieser einzigartig einsamen Panoramastraße.
Mit dem Passo Brocon, auch Passo del Brocon oder di Brocon genannt, verlassen wir das Gebiet der Dolomiten. Der durchgehend ordentlich asphaltierte und sehr schräglagenreiche Pass liegt zwischen Castello Tesino und Canal San Bovo, zwei beschaulichen Basisorten, in denen das Leben wohl nur an den Wochenmarkttagen so richtig pulsiert.
Auch im herrlichen Südosten des Trentino gibt es ein Pässe-Doppelpack, über das ich gern berichte: den Passo di Valbona (auch Valico di Valbona) und sein »Vorspiel«, den Passo Coe. Eine liebliche hügel-, aber auch aussichtsreiche Landschaft erwartet uns hier am Übergang der südlichen Dolomiten in das gewaltige Etschtal.
Der Passo di Crocedomini (auf manchen Karten auch Croce Domini) ist einer jener typischen Alpenpässe, der Wanderern, Mountainbikern und Motorradfahrern alleine gehören sollte. Denn vor allem seine Südostrampe vom Westufer des Idrosees hat es in sich. Kurvenreich und stellenweise sehr schmal liegt sie vor dem Windshield und verlangt volle Konzentration sowie eine sichere Hand im Umgang mit dem eigenen Bike.
Der Passo del Sommo gibt sich mit 1345 Metern Höhe redlich Mühe, ist aber sicherlich nicht geeignet, um am Bikerstammtisch daheim mit seiner »Eroberung« zu protzen. Aber nicht nur als Ergänzung zum Passo Coe und zum Passo di Valbona ist er zu empfehlen, auch als eigenständige Route vom Etschtal hinüber zum herrlichen Seen-Doppelpack Lago di Caldonazzo und Lago di Levico ist er meine erste Wahl.
Die Bergamasker Alpen bzw. die Alpi Orobie, wie sie ausgeschildert sind, gehören zu den wohl unbekanntesten Kurvenrevieren Norditaliens. Und der Passo del Vivione ist einer der schönsten – und einsamsten – Pässe in eben jenen Alpi Orobi. Ein Höhepunkt, der in keiner Tourenplanung dieser Region fehlen darf.
Den Passo della Foppa und den Passo del Mortirolo in zwei separaten Kapiteln zu beschreiben, hieße Erbsenzählen. Denn beide Pässe liegen – betrachtet man es geografisch und mit Millimeterpapier – nur wenige Meter auseinander. So wenige, dass sich beide Pässe sogar ein gemeinsames Schild teilen.
Die richtig guten Zeiten haben der Passo della Presolana bzw. seine um die Passhöhe herum liegenden Hotels und Gastronomiebetriebe vermutlich lange schon hinter sich. So manches faszinierend baufällige Albergo hätte bestimmt eine lange, spannende Geschichte zu erzählen – wenn ihr denn noch eine Chance gegeben würde. Aber exakt das macht ihn ja dann vielleicht wieder zu einem besonderen Erlebnis für uns Motorradfahrer.
Mit nicht einmal 1000 Metern Höhe ist er nun nicht gerade spektakulär, dennoch gibt es einige überzeugende Argumente für eine Erkundung und Überquerung des Passo di Gobbera: Das schmale Sträßlein windet sich über 16 durchaus mittelschwere Serpentinen, garniert mit herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Bergketten. Zudem ist der idyllische Weiler Gobbera oben am Pass eine erlebenswerte Schau.
Mit dem Passo di Lavazè erkunden wir einen Höhepunkt im Herzen des Trentinos, dessen Kurvenvergnügen und Fahrspaß keinesfalls geringer ist als das all der nördlich gelegenen Dolomitenpässe. Nur die Landschaft ändert sich ein wenig; sie bleibt zwar deutlich alpin, doch bekommt sie einen südländischen Touch. Das Flair des Südens weht uns sozusagen ins offene Visier und bietet gänzlich andere Sinneseindrücke.
Der offiziell als Forcola di Monte Rest geführte, aber als »Passo Rest« ausgeschilderte Pass ist ein weiterer fahrerischer Geheimtipp im Friaul. Gerade mal 1052 Meter hoch gelegen, ist er gespickt mit Kurven und Kehren sowie dunklen Tunnels, die unsere volle Konzentration fordern.
Der Passo di Rolle erlangte traurige Berühmtheit als Teil der Hauptkampflinien des Ersten Weltkriegs. Heute soll uns aber nichts daran hindern, den Passo di Rolle als ein weiteres Pflichtziel auf Bikers Lebens-Roadbook abzuhaken. Dies umso mehr, als uns die Passstraße durch den traumhaft gelegenen Parco Naturale Panevéggio-Pale di San Martino bringt.
Der San Marco ist nicht nur fahrtechnisch, sondern auch landschaftlich ein großer Genuss. Und das auch noch in Kombination mit einer recht spannenden Geschichte. Diese reicht weit zurück ins frühe Mittelalter, als der Pass wichtiger Teil der Handelsroute zwischen Venedig und Süddeutschland war.
Der Passo Duran ist ein waschechter Dolomitenpass – aber einer von denen, die kaum jemand kennt. Außer vielleicht norditalienische Ducatisti, die hier sehr gern ihrer ganz speziellen roten Leidenschaft frönen. Beide Rampen des Passo Duran sind trotz so manch neuer Frostschäden ideal geeignet, um das schönste Hobby der Welt ausgiebig zu erleben, den Kurvenschwung zu optimieren und die Ideallinie zu finden.
Nein, es handelt sich nicht um ein Bienenhotel – und Nein, die Zimmer liegen auch nicht im Stapel selbst.
Ein dreifaches Hoch auf alle Sackgassen: Viele dieser Pisten führen zu den schönsten Plätzen in den Alpen
Der Passo del Manghen ist einer der eher unscheinbaren, fahrtechnisch aber nicht anspruchslosen Pässe im Osten der Doppelprovinz Südtirol-Trentino. Die Schwierigkeit des Passes liegt vor allem in seinem Straßenzustand. Seinen Charme und auch meine Empfehlung bezieht er aber auch aus jener Tatsache, dass wir ihn an vielen Tagen im Jahr fast ganz für uns allein haben – ein deutlicher Anreiz, ihn mal zu erkunden.
Obwohl die eigentliche Passüberquerung seit vielen Jahrzehnten schon untertunnelt und der Scheitelpunkt somit nur Wanderern und Mountainbikern vorbehalten ist, lohnt sich die Motorradtour über diesen eher unbekannten Pass im Schweizer Jura sehr. Die Passwangstraße verläuft leicht westlich des eigentlichen Kamms und verbindet das Laufental und das sogenannte Schwarzbubenland mit Balsthal am Jura-Südrand.
Der Einsamkeitsfaktor des Paulitschsattels ist noch etwas höher als der des nahen Seebergsattels. Und gerade das sowie die Tatsache, dass er noch satte 130 Meter höher ist, machen ihn zu einem beliebten Etappenziel vor allem sonntäglicher Biker aus Kärnten und Slowenien.
Die Highlights des Penser Jochs sind zum einen die urgewaltige hochalpine Landschaft rund um die Passhöhe auf 2200 Metern, und zum anderen ist es der Weiterweg hinunter ins Sarntal. Wohl kaum ein anderes Tal in den Gipfelwelten Südtirols ist über die Jahrhunderte hinweg so ursprünglich, natürlich und traditionell geblieben wie das Sarntal.
Die Plöckenpassstraße ist neben der Nassfeldstraße die einzige befahrbare Straße über die Karnischen Alpen; sie führt von Kötschach-Mauthen im Kärntner Gailtal ins italienische Timau. Vor allem im Ersten Weltkrieg war der Plöckenpass wichtiger Bestandteil der österreichisch-italienischen Front und deshalb schwer umkämpft. Zahlreiche Überreste der damaligen Befestigungsanlagen und Bunker können als eindrucksvolle Mahnung für den Frieden heutzutage besichtigt werden.
Selbst auf aktuellen Landkarten ist der Pragelpass immer noch ausschließlich als gestrichelte Linie und damit als Fußweg eingezeichnet. Lassen Sie sich davon nicht verwirren: Man kann diesen Pass tatsächlich befahren. Die Passstraße verläuft weitgehend parallel zur Klausenpassstraße von Schwyz durchs hübsche Muotathal und am Klöntalersee vorbei hinunter nach Glarus.
Eine Sackgasse in eines der schönsten Tauerntäler Österreichs mit 13 Kehren und vorbei an 18 Seen, 25 Gletschern und unzähligen Almen bis hinauf auf fast 1500 Meter Höhe – wenn Sie für diese Pracht einen Mautbetrag schätzen sollten, lägen Sie vermutlich komplett daneben. Denn die prächtige Panoramastraße Stubachtal (auch als »Panoramastraße Schneiderau-Enzigerboden« ausgeschildert) kostet uns außer Zeit und ein wenig Edelsprit keinen einzigen Cent.
Er gehört zu Bikers Pflichtprogramm auf dem Weg von Salzburg Richtung Süden ins Kurvenparadies Kärnten: der Radstädter Tauernpass, die landschaftlich abwechslungsreiche und dazu mautfreie Alternative zur öden Tauernautobahn. Es mag kurvenreichere Pässe und atemberaubendere Passhöhen geben – dennoch ziehe ich auf jedem Trip gen Süden diese Passstraße jeder Autobahnverbindung ohne Zögern vor.
Beginnen wir unsere in ihrem Umfang atemberaubende Sammlung mit einem der wenigen echten Pässe Deutschlands: dem Riedbergpass im wunderschönen Ostallgäu, nordwestlich von Oberstdorf. Statistiker streiten sich seit jeher darüber, ob nun wohl er der höchste Pass Deutschlands sei oder diese Ehre vielmehr der Rossfeld-Höhenringstraße gebühre.
Das Leben oben auf dem Samerberg ist etwas Besonderes. 78 Weiler und Ortschaften bilden heute den Gemeindeverband Samerberg auf 800 Metern Seehöhe. Ein idyllisches Fleckchen Bayern, durchzogen von einem dichten Netz an schmalen und kurvenreichen Landstraßen, die an Sommerwochenenden beliebter Tummelplatz einheimischer Motorradfahrer sind.
Das oder die Sattelegg – beide Artikel werden verwendet, wir bleiben hier einmal bei dem von Schweizern benutzten: Die Sattelegg ist ein Pass im Kanton Schwyz und verbindet die Orte Willerzell am Sihlsee mit Siebnen unweit des Zürichsees bzw., geografisch gesehen, das Hochtal von Einsiedeln mit dem Wägital.
Idyllisches Alpengärtlein: Bilder aus der Schweiz erkennt man schon beim ersten Anblick – woran das nur liegen mag?!
Er gehört zu den »Wo-bitte-wie-bitte«-Höhepunkten dieses Buchs, selbst ich hätte ihn vor einem Jahr glatt übersehen, hätte nicht die beste Sozia der Welt laut das Zauberwort »Passschild« im Helmfunk verbreitet. Dabei besitzt der Schaidasattel zwei äußerst lohnende Rampen durch liebliche Landschaften ganz im Süden Kärntens, direkt auf der Grenze zu Slowenien.
Der Scheltenpass lässt sich nicht nur herrlich einfach mit dem Passwangpass kombinieren, die Landschaft drumherum ist sogar noch erlebenswerter und beschaulicher als die des Nachbarpasses. Der Schelten, von den Einheimischen auch »La Scheulte« genannt, verbindet das Schweizer Jura mit dem Kanton Solothurn – korrekterweise sei erwähnt: inklusive einer winzigen Passage auf Berner Territorium.
Nützen wir den Tag – die Sonne gibt uns den Takt.
Der Seebergsattel verbindet den Südosten Kärntens mit dem slowenischen Gorenjska (früher: Oberkrain) und besitzt den Charme, verkehrstechnisch nahezu bedeutungslos zu sein. Und exakt diese Tatsache beschert uns das Vergnügen, den Seebergsattel nahezu ganzjährig für uns allein zu haben.
Die Sella Chianzutan ist einer jener Pässe im Umland der Dolomiten, die wohl an jedem Bikerstammtisch fragende Gesichter und heftiges Kopfschütteln provozieren, denn diesen Höhepunkt einige Kilometer südwestlich von Tolmezzo kennt fast niemand. Die über den Pass verlaufende Provinzstraße SP 1 verbindet Tolmezzo mit dem Süden des Friaul rund um Pinzano al Tagliamento und führt weiter nach Spilimbergo.
Die Sella Ciampigotto liegt an der SP 619 von Sauris ins Cadore-Tal. Und wenngleich sie nur wenige Kilometer und Kurven auseinanderliegen, bieten beide Pässe, die Sella di Rioda (s. u.) und die Sella Ciampigotto, nicht nur ganz unterschiedliche Aus- und Einblicke, sondern auch eine perfekte Gelegenheit, zwei Höhepunkte »auf einen Streich« zu erleben.
Inmitten der Karnischen Alpen, dem bis heute eher unbekannten Kurven- und Kehrenrevier Norditaliens im Schatten der mächtigen Dolomiten, ist sie zu finden. Und das auch nur auf einer hochauflösenden Tourenkarte des Gebiets. Da tauchen plötzlich viele Pässe auf, von denen kaum ein deutscher Biker je gehört hat. Und weiß Gott keine Maulwurfshügel!
Der fahrerisch recht unscheinbare, landschaftlich aber äußerst reizvoll gelegene Spitzingsattel befindet sich im Süden des Landkreises Miesbach direkt im Mangfallgebirge unweit der österreichischen Grenze. Die gut ausgebaute Passstraße mit maximal 14 Prozent Steigung verbindet zwei landschaftliche Perlen Bayerns miteinander: den Schliersee mit dem Spitzingsee bzw. die gleichnamigen Ortschaften.
Der Stoderzinken (2048 m) ist einer der aussichtsreichsten Gipfel des Dachstein-Massivs. 1958 als reine »Interessentenstraße« wurde die Stoderzinken-Alpenstraße erbaut und erfreut seitdem nicht nur die Bewohner der herrlich liegenden Hütten und Bauernhäuser oben auf dem Stoderzinken.
Der Ursprungpass gehört zu den Alpenquerungen, bei denen wir höllisch aufpassen müssen, den Scheitelpunkt und damit die Passhöhe für das obligatorische »Ich-war-hier«-Facebook-Posting nicht gänzlich zu übersehen bzw. zu überfahren. Denn die Strecke durch das südlich von Bayrischzell gelegene Ursprungtal ist so entspannend, so genüsslich, dass wir vor lauter Hatz an der zudem auch noch wenig ausgeprägten Passhöhe leicht vorbeirauschen könnten.
Das Pustertal kennen Sie, die am Nordhang verlaufende Höhenstraße vielleicht noch nicht. Bevor Sie sich nun diese gönnen, werfen Sie unbedingt einen langen Blick in die beiden Villgraten-Seitentäler – zwei Panoramastraßen-Sackgassen erwarten Sie, die zu den schönsten des gesamten Alpenraums gehören.
Im Triglavski Narodni park, dem einzigen Nationalpark Sloweniens, erwartet uns nicht nur eine grandiose Natur mit unzähligen Höhepunkten, sondern auch einer der markantesten Pässe der Ostalpen, den es mit ruhiger Gashand und ordentlich Erfahrung im Mopedsattel zu erobern gilt. Im Wintersportparadies Kranjska Gora beginnt der Aufstieg zum Vršič-Pass, der uns mit 50 Kehren zu einem einzigartigen Kurventanz lädt.
Der Wurzenpass ist einer der bis heute wenig bekannten Übergänge über die Karawanken zwischen Kärnten in Österreich und dem Norden Sloweniens. Und das wird vermutlich auch ewig so bleiben. Mit seiner Höhe von gerade einmal 1073 Metern könnte man ihn durchaus unterschätzen, doch seine Nordrampe enthält einige satte Steigungen, und das durchaus kurvenreich auf unterschiedlich griffigem, teilweise schlechtem Straßenbelag.
Das Würzjoch in Südtirol verbindet das gewaltige Eisack- mit dem Gadertal und führt auf einer Höhe von bis zu 2000 Metern über ein Hochplateau, das auch als Naherholungsgebiet bei den Brixener Bürgern sehr beliebt ist. Gleichwohl die gesamte Strecke gut asphaltiert ist, besitzt sie in ihrem oberen Drittel einige Engstellen, die den Begriff »lenkerbreit« neu definieren.
Koffer ab und ins Gelände: Immer wenn Sozia Kirsten eine Pause braucht, schlägt meine Stunde »offroad«.
Wer die geniale Silvretta-Hochalpenstraße zu hastig befährt, läuft Gefahr, im Rausch der Kurven schlichtweg am winzigen Abzweig zum Zeinisjoch vorbeizubrettern. Ein Fehler, den Sie keinesfalls begehen sollten. Obwohl der Abstecher hinauf zum Zeinisjoch nur knapp zehn Kilometer Fahrspaß verspricht und obwohl die existierende Westrampe nur mit – schwer zu erhaltender – Sondergenehmigung befahren werden kann, lohnt der Weg bergan auf jeden Fall!
Bin dann mal weg: Ideen für mein nächstes Pässe-Buch habe ich schon zuhauf – jetzt heißt es, sie zu erfahren.
Einfach herrlich: Das Alpenvorland am Fuß der Chiemgauer Alpen
Pure Beschaulichkeit: Rund um den Riedbergpass hat das Leben wohl noch niemals überlaut »gebrummt«.
Beginnen wir unsere in ihrem Umfang zweifelsohne atemberaubende Sammlung mit einem der wenigen echten Pässe Deutschlands, dem Riedbergpass im wunderschönen Ostallgäu nordwestlich von Oberstdorf.
Statistiker streiten sich seit eh und je darüber, ob nun wohl er der höchste Pass Deutschlands sei oder diese Ehre vielmehr der Rossfeld-Panoramastraße gebühre. Letztere ist mit 1540 Metern Höhe zwar noch 120 Meter höher, dafür aber genau genommen und per definitionem kein hundertprozentig waschechter Pass. Und während sich auf dem Rossfeld im Sommer die Blechlawinen stapeln, beginnt der Genuss beim Riedbergpass bereits bei der Anreise durch das liebliche Allgäu.
TOUR-TIPP
Wo Biker sich treffen
Direkt an der bewirtschafteten Grasgehrenhütte auf der Passhöhe, vor allem auch am Wochenende morgens beim Start der Tagestour
Vom westlichen Ausgangspunkt Hittisau folgt man dem Wegweiser Richtung Balderschwang und biegt auf die – zugegeben – recht kehrenarme Straße hinauf zum Pass ab. Im idyllischen Balderschwanger Tal windet sich die Straße gen Osten und bietet auf weiter Strecke herrliche Ausblicke auf die umliegenden Ausläufer der Allgäuer Alpen.
Die einzige echte Kehre des Riedbergpasses findet sich direkt am Scheitelpunkt der Strecke, bei den wenigen Häusern von Grasgehren und der auch bei Bikern beliebten Einkehr Grasgehrenhütte. Apropos beliebt: Der Riedbergpass ist aufgrund seiner mühelosen Befahrbarkeit und der landschaftlichen Schönheit unter Motorradfahrern sehr beliebt. Da es durch Unbedacht und Raserei in den letzten Jahren immer wieder zu teils schweren Unfällen auf der an sich harmlosen Strecke kam, kontrolliert die Polizei gern mal an Wochenenden. Halten wir uns also einfach an die Beschränkungen und genießen die Fahrt Richtung Obermaiselstein. Durch das Tal der Schönberger Ache geht es dahin und stellenweise zügig bergab, wobei Hinweisschilder mit 16 % Steigung respektive Gefälle wohl eher satt aufgerundet erscheinen.
Im Örtchen Fischen haben wir dann herrlichen Allgäuer Boden unter den Motorradstiefeln und können wählen: Einkehrschwung oder Weiterfahrt zu den im Infokasten angeführten Kombi-Vorschlägen – oder auch beides, wenn der Tourentag noch recht jung ist.
IM ÜBERBLICK
Name: Riedbergpass
Land: Deutschland
Region: Allgäu
Passhöhe: 1420 m
Höchster Punkt der Strecke: 1420 m
Basisorte: Hittisau und Fischen
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Anzahl der Kehren: 1
Streckenlänge: 30 km
Mautpflicht: Keine
Offizielle Wintersperre: Keine
Sperre für Fahrzeuge: Keine
Kulinarik: Gut
Ideal kombinierbar: Mit den Pässen Nr. 6, 7, 8 und 9 oder auch dem Oberjochpass
Der Höhepunkt rund um den Achenpass ist nicht so sehr die Scheitelhöhe, sondern die herrliche Landschaft.
Zugegeben, er ist nicht besonders hoch, er ist auch nicht besonders kurvenreich oder gar fahrerisch anspruchsvoll – aber es gibt drei treffliche Gründe, die ihm die Berechtigung für einen Auftritt in diesem Buch geben.
Zum einen führt seine Rampe nach Westen über den Sylvensteinstausee ins prächtige Tölzer Land, zum anderen leitet uns ein nordöstlicher Ausläufer direkt ins herrliche Tegernseer Tal, und zu guter Letzt bringt uns seine Südflanke auf Wunsch geschwind zum Bikerparadies rund um den Achensee. Deshalb, Ihr Einverständnis einfach einmal vorausgesetzt, habe ich den Achenpass in diese Sammlung fahrerischer Alpenhighlights mit aufgenommen. Und gleichwohl Sie an diesem Pass an einem Ferienwochenende wohl niemals allein sind – überlaufen oder gar komplett zugeparkt werden Sie ihn auch im Juli und August nicht vorfinden.
TOUR-TIPP
Wo Biker sich treffen
Kür und Pflicht zugleich ist die Staumauer des Sylvensteinsees oberhalb von Lenggries (auch unter der Woche).
Ein beliebter Treff ist auch der Gasthof in der Eng am Ende der Mautstraße direkt am Großen Ahornboden.
TOUR-TIPP
Empfehlenswerter Einkehrschwung
Lenggries: Dorfschänke, Bachmairgasse 3 – mit herrlichem Biergarten
Rottach-Egern: Gasthaus »Beim Zotzn«, Wolfsgrubstr. 6