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Da wird die Tourenplanung zum Kinderspiel! Der passionierte Motorradfahrer Heinz E. Studt präsentiert die 100 schönsten Pässe der Alpen, von Frankreichs Seealpen über die Schweiz und Österreich bis ins kurvenreiche Herz Norditaliens. Genießen Sie Serpentinen, Spitzkehren, atemberaubende Rechts-Links-Kombinationen und grandiose Panoramen. Mit Detailkarten, ausführlichen Streckeninfos, Passkombinationsvorschlägen, Einkehr-, Übernachtungs und speziellen Bikertipps. Vorsicht Suchtgefahr!
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Heute ein heiterer Ort: Blick aus Napoleons Militäranlagen am Col de la Bonette.
Heinz E. Studt
Die schönsten Kurven in denOst- und Westalpen
Vorwort
Kurz-Porträts der im Buch vorgestellten Pässe
Kombinationsvorschläge
Zur Geschichte der Alpen
ALPENPÄSSE IN DEUTSCHLAND
1Riedbergpass (Allgäu)
2Oberjochpass (Allgäu)
3Achenpass (Oberbayern)
4Sudelfeld mit Tatzelwurm (Oberbayern)
RundtourZwischen Tegernsee und Tauerngipfeln
5Rossfeld Panoramastraße (Berchtesgadener Land)
ALPENPÄSSE IN ÖSTERREICH
6Radstädter Tauernpass (Salzburger Land)
7Katschbergpass (südl. Salzburger Land/Kärnten)
8Malta-Hochalmstraße (Kärnten)
9Turracher Höhenstraße (Kärnten/Steiermark)
10Nockalmstraße (Kärnten)
11Villacher Alpenstraße (Kärnten)
12Hochrindl Almenstraße (Kärnten)
13Flattnitzer Höhe (Kärnten)
RundtourDrei-Länder-Genuss
14Gerlitzen Alpenstraße (Kärnten)
15Loiblpass (Kärnten/Oberkrain)
16Wurzenpass (Kärnten)
17Großglockner Hochalpenstraße (Salzburger Land/Kärnten/Osttirol)
18Felbertauernstraße (Salzburg/Osttirol)
19Nassfeldpass oder Passo Pramollo (Kärnten/Udine)
20Plöckenpass oder Passo di Monte Croce (Osttirol/Friaul)
21Pass Thurn (Tirol/Salzburger Land)
22Dientner- und Filzensattel (Salzburger Land)
23Gerlospass (Tirol/Salzburger Land)
24Zillertaler Höhenstraße (Tirol)
25Brennerpass (Tirol/Südtirol)
26Kühtaisattel (Tirol)
27Ötztaler Gletscherstraße (Tirol)
28Timmelsjoch (Tirol/Südtirol)
29Hahntennjoch (Tirol)
30Fernpass (Tirol)
31Kaunertaler Gletscherstraße (Tirol)
32Hochtannbergpass (Vorarlberg/Bregenzer Wald)
RundtourWelch herrliche Kombi
33Flexenpass (Vorarlberg)
34Faschinajoch (Vorarlberg)
35Brandnertal (Vorarlberg)
36Arlbergpass (Vorarlberg)
37Silvretta-Hochalpenstraße (Vorarlberg/Tirol)
38Reschenpass (Tirol/Vinschgau/Südtirol)
ALPENPÄSSE IN ITALIEN
39Jaufenpass (Südtirol)
40Penser Joch (Südtirol)
41Staller Sattel (Osttirol/Pustertal)
42Grödner Joch – Passo di Gardena (Dolomiten)
43Passo di Valparola (Dolomiten)
44Passo di Falzarego (Dolomiten)
45Passo di Giau (Dolomiten)
46Passo di Campolongo (Dolomiten)
RundtourDer legendäre Sella-Achter
47Passo Sella – Sellajoch (Dolomiten)
48Passo di Fedaia (Dolomiten)
49Passo Pordoi (Dolomiten)
50Karerpass – Passo di Costalunga (Dolomiten)
51Nigerpass – Passo di Nigra (Dolomiten)
52Passo di Lavazé (Südtirol/Trentino)
53Passo Manghen (Südtirol/Trentino)
54Passo di Rolle (Trentino)
RundtourSüdtiroler Gaumen- und andere Freuden
55Passo Campo Carlo Magno (Trentino)
56Passo del Tonale (Trentino)
57Passo di Gavià (Lombardei)
58Passo Aprica (Lombardei)
59Passo di Stelvio – Stilfser Joch (Lombardei/Südtirol)
60Forcola di Livigno (Lombardei)
RundtourFür Anspruchsvolle
61Passo di Foscagno (Lombardei)
62Gampenpass – Passo delle Palade (Südtirol/Trentino)
63Mendelpass – Passo della Mendola (Südtirol/Trentino)
ALPENPÄSSE IN DER SCHWEIZ
64Ofenpass – Pass dal Fuorn (Unterengadin)
65Umbrailpass (Engadin/Lombardei/Südtirol)
66Berninapass – Passo del Bernina (Oberengadin)
67Albulapass (Oberengadin)
RundtourBündner Zwei-Tages-Genuss
68Flüelapass (Engadin)
69Julierpass – Pass dal Güglia (Engadin)
70Malojapass – Passo del Maloja (Engadin)
71Splügenpass – Passo dello Spluga (Graubünden/Lombardei)
72Passo del San Bernardino (Graubünden)
73Schwägalp und Chräzerenpass (Appenzell)
74Pragelpass (Schwyz/Glarus)
75Klausenpass (Uri/Glarus)
76Glaubenbüelenpass (Luzern)
77Oberalppass (Uri/Graubünden)
78Lukmanierpass – Passo del Lucomango (Graubünden/Tessin)
79St.-Gotthard-Pass – Passo San Gottardo (Uri/Tessin)
RundtourDer Oberland-Achter
80Furkapass (Uri/Wallis)
81Grimselpass (Wallis/Berner Oberland)
82Jaunpass (Berner Oberland)
83Sustenpass (Uri/Bern)
84Nufenenpass – Passo della Novena (Wallis/Tessin)
85Simplonpass (Wallis/Piemont)
86Anniviers- und Zinal-Hochtalstraße (Wallis)
87Großer St.-Bernhard-Pass – Colle del Gran San Bernardo (Wallis/Aosta)
88Col de la Forclaz (Wallis/Savoyer Alpen)
ALPENPÄSSE IN FRANKREICH
89Col de la Croix de Fer (Rhône-Alpes/Seealpen)
RundtourZwischen Wallis und Seealpen
90Col du Petit Saint-Bernard – Colle del Piccolo San Bernardo (Aosta/Isère)
91Col du Galibier (Hautes-Alpes/Seealpen)
92Col de l’Iseran (Savoie/Hautes-Alpes/Seealpen)
93Col du Glandon (Rhônes-Alpes/Seealpen)
94Col du Lautaret (Hautes-Alpes/Seealpen)
95Col de Vars (Hautes-Alpes/Haute-Provence)
RundtourVom Grand Canyon und anderen Höhepunkten
96Col du Télégraphe (Haute-Savoie)
97Col de la Bonette mit Restefond (Haute-Provence)
98Col de Tende – Colle di Tenda (Seealpen/Ligurische Alpen)
99Col de la Cayolle (Seealpen)
100Grand Canyon du Verdon (Provence)
Register
Impressum/Bildnachweis
Bikertreff am legendären Stilfser Joch.
Mit der Harley-Davidson auf dem Rossfeld bei Berchtesgaden.
Der eiskalte Bergsee am Flüela-Pass im Juni.
Alpines Pokerspiel: Die Wetterkapriolen am Iseran sind fast so berühmt wie der Pass selbst.
Der Berg ruft – ganz besonders uns Biker.
Die Alpen sind das unbestrittene Paradies jedes europäischen Motorradfahrers, sie sind fester, ja obligatorischer Bestandteil unzähliger Roadbooks und gehören im Grunde zum Pflichtprogramm eines jeden Bikerlebens. Und das vollkommen zu Recht. Denn keine andere Region Europas bietet gerade uns Motorradfahrern eine derartige Vielfalt an Sinneseindrücken, Fahrerlebnissen, Abenteuern und Herausforderungen. Auf den Serpentinen und Spitzkehren können wir die schönste Art der Fortbewegung ausgiebig trainieren, können unseren anfänglich vielleicht noch zögerlichen Kurvenschwung so lange perfektionieren, bis die Ideallinie zur Selbstverständlichkeit wird. Und wahrlich atemberaubende Rechts-Links-Kombinationen bis hinauf auf das Dach Europas schweißen Mensch und Motorrad bereits nach kurzer Zeit zu einer Einheit zusammen, die fortan bestens gerüstet ist für die Gefahren des Alltagsverkehrs. Doch die Alpen sind nicht nur Training und Pflicht, sie sind zugleich auch Kür: In unzähligen Applauskurven können wir unseren Bikerkollegen die hohe Schule des Passfahrens in ganz persönlicher Vollendung zeigen, können echte Anerkennung, Sympathie, aber auch wertvolle Kritik ernten. Und als aufmerksamer Zuschauer ganz nebenbei auch noch den einen oder anderen Trick der Kollegen kopieren.
Mit diesem Buch darf ich Ihnen in einer einzigartigen Auswahl sowohl die Pflicht als auch die Kür eines jeden Bikerlebens präsentieren: die 100 schönsten Pässe der Alpen in Wort und Bild für Sie zusammengestellt. Umfassend, übersichtlich und informativ gegliedert führt uns das Buch in einem weiten Bogen von Ost nach West, von den wenigen, dafür aber bereits echten, Highlights Süddeutschlands über die prächtigen Pässe Österreichs mitten hinein ins Herz der Dolomiten und von den höchsten Gipfeln der wunderschönen Schweiz zu den Königen der Alpenpässe im Herzen der französischen Seealpen. Und allzu eng wollen wir in diesem Buch den Begriff „Pässe“ nicht fassen: Die schönsten Panorama- und Gletscherstraßen – wenngleich so manches Mal kein expliziter Pass – werden natürlich ebenfalls gewürdigt.
Alle Informationen sind aktuell recherchiert und machen Ihnen eine objektive Einschätzung der Schwierigkeitsgrade und Anforderungen ebenso einfach, wie die ganz individuelle Kombination der Pässe zu abwechslungsreichen Motorradtouren.
Damit aber nicht nur leidenschaftliche Statistiker voll und ganz auf ihre Kosten kommen, runden die schönsten Bilder meiner inzwischen unzähligen Touren über alle Pässe der Alpen dieses Buch ab. Und gleichwohl ich nach den Arbeiten zu diesem Werk beinahe jede Kurve am Klang der über den Asphalt schrammenden Fußrasten wieder erkenne, wird es mich auch morgen garantiert erneut in die Berge ziehen. Denn diese Pässe machen echt süchtig. Wir sehen uns dort. Versprochen!
Heinz E. Studt
Geschafft: Autor und Sozia Kirsten am Stilfser Joch (Nr. 59), einem der anspruchsvollsten Pässe im Buch
PS: Gestatten Sie mir noch eine Bemerkung: Dieses Buch möchte ich von ganzem Herzen meiner Sozia widmen. Danke, Kirsten – ohne Deine Unermüdlichkeit, Deine Kraft, Ausdauer und Beharrlichkeit wären viele Fotostrecken auch dieses Buches nicht möglich gewesen!
Weitgehend einwandfrei asphaltierte Strecke mit nur wenigen, größtenteils sorgfältig reparierten Frostschäden, im Scheitelbereich des Passes und an den Einmündungen von Feldwegen ist mit Verschmutzungen vor allem durch Waldarbeiten zu rechnen.
Einwandfrei asphaltierte, nahezu neuwertige Straße mit nur wenigen Bitumen-Reparaturen, die auch aufgrund ihrer Lage und Streckenführung nur selten durch landwirtschaftlichen Verkehr verschmutzt wird. Einige der engen Kehren sind nicht weithin einsehbar, teilweise starkes Verkehrsaufkommen.
Von Westen kommend gut ausgebaute, kurvenreiche Straße, vom Tegernsee kommend mit einigen Geschwindigkeitsbeschränkungen, aber auch guten Überholmöglichkeiten, die Südrampe ist bundesstraßenähnlich ausgebaut mit 70 km/h-Zonen, in denen häufiger kontrolliert wird.
Westrampe ab Bayrischzell gut ausgebaut, lang gezogenes Ortsgebiet mit 50 km/h-Limit, in dem gerne kontrolliert wird, im oberen Bereich extrem viele Bitumen-Flickereien sowie häufige Geschwindigkeitskontrollen, gen Osten schlängelt sich die immer schmaler werdende Straße durch einige Ortschaften mit 30 km/ h-Zonen.
Gut ausgebaute Panoramastraße, die im unteren Bereich auch mal durch landwirtschaftlichen Verkehr verschmutzt wird, im oberen Bereich wenige, sorgfältig reparierte Frostschäden sowie im Frühling noch Rollsplitt-Reste der Winterstreuung, dafür aber entlang der Strecke auch herrlich gelegene Aussichtsparkplätze.
Gut ausgebaute Strecke, die ein mehr als zügiges Vorankommen erlaubt, die Südrampe beinahe schon bundesstraßenähnlich. Die Nordrampe führt etwas kurvenreicher durch felsige Schluchten, beide Strecken sind in einwandfreiem bis gutem Zustand: Im Frühling ist mit Rollsplitt-Resten zu rechnen.
Gut ausgebaute, ordentlich asphaltierte und leicht zu befahrende Passstraße, deren Steigungen auch für Fahranfänger problemlos zu bewältigen sind. Aufgrund der ganzjährigen Befahrbarkeit ist im oberen Abschnitt im Frühjahr vermehrt mit Rollsplitt-Verschmutzungen zu rechnen.
Anfänglich gut ausgebaute, kurvenreiche Strecke, die mit zunehmender Höhe deutlich schmaler wird und wenige Winterschäden aufweist. Im Mittelstück ist eine Einbahnstrecke mit aufkommensabhängiger Ampelregelung, die Wartezeiten bis zu 20 Minuten produzieren kann. Die letzten Kilometer zur Kölnbreinhütte sind Kiespiste, nachts ist die Straße gesperrt.
Bundesstraßenähnlich ausgebaute Strecke in ordentlichem bis gutem Zustand, die eine schöne Kurvenhatz erlaubt. Gut einsehbare Kurven und Kehren, kaum Frostschäden und wenig Verschmutzung durch landwirtschaftlichen Verkehr. Im Scheitelpunkt Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h wegen weitläufigem, nicht immer erkennbarem Ortsgebiet.
Gut bis sehr gut ausgebaute Strecke mit ordentlich Grip sowie gut einsehbaren Kurven und Kehren. Zahlreiche herrlich gelegene Parkplätze mit Kiesbett, einige bei Nässe rutschige Gittersperren für das frei laufende Vieh, ansonsten keinerlei fahrerische Beeinträchtigungen.
Wintermärchen auf der Zillertaler Höhenstraße.
Tadellos ausgebaute Panoramastraße mit weiten, im oberen Bereich gut einsehbaren Kurven und Kehren, im unteren Bereich durch Wälder führend. Rechts und links des Lenkers Almwirtschaft mit frei laufendem Vieh und dadurch bedingten Beeinträchtigungen/Verschmutzungen. Zahlreiche Panorama- und Themenparkplätze mit Kiesbett.
Ordentlich ausgebaute, kurvenreiche Straße mit allerdings einigen Frost- und Winterschäden im oberen Abschnitt, mit Rollsplitt entlang der Strecke sowie über die Straße führenden Skipisten-Viadukten. Die Stichstraßen zu den einzelnen Siedlungen und Unterkünften im Scheitelbereich sind in mehrheitlich schlechtem Zustand und sehr schlaglochreich.
Bundesstraßenähnlich ausgebaute Strecke mit weit gezogenen Kurven und gut einsehbaren Kehren, im unteren Bereich durch blickdichten Wald führend. Guter bis tadelloser Straßenbelag, aufgrund Winter-Skibetriebs ist aber vor allem im Frühling mit erheblich Rollsplittaufkommen entlang der gesamten Strecke zu rechnen.
Im unteren Bereich führen ordentlich asphaltierte Zubringer kurvenreich durch diverse Häusergruppen und 30 km/h-Zonen, im mittleren und oberen Segment wird die Strecke zunehmend schmaler, die Kehren sind oftmals kaum einsehbar und reich an Frostschäden. Zahlreiche Waldwege kreuzen und verschmutzen die Strecke bei kräftigem Regen zusätzlich.
Nordrampe zunächst gut ausgebaut, entlang der Tscheppaschlucht wird die Straße deutlich schmaler und kurvenreicher, führt durch felsiges Gelände und Almen. Die Südrampe ist gut ausgebaut und asphaltiert, die Kurven sind weit gezogen und übersichtlich, eventuelle Frostschäden werden augenscheinlich zügig repariert.
Die Nordrampe enthält einige Steigungen sowie enge Kehren, die es mit ruhiger Hand zu fahren gilt. Der Straßenbelag ist durchweg ordentlich, unsere Ideallinie störende Fahrbahnschäden sind sehr selten. Gen Süden schwingt die Passstraße in weiten, fahrerisch einfachen Bögen hinab ins Tal.
Die Panoramastraße ist durchweg in gutem bis sehr guten Fahrbahnzustand, nur im Abstecher zur Edelweißspitze treffen wir auf extrem holpriges Kopfsteinpflaster, das auch in den Kurven mit erheblichen Frostschäden durchsetzt ist. Dafür ist es historischer Boden – denn genauso wurde die gesamte Straße einstmals erbaut.
Sowohl die Nord- als auch Südrampe sind bundesstraßenartig ausgebaut und erlauben durchweg zügiges Vorankommen – wenn man denn will. Der gut fünf Kilometer lange Scheiteltunnel ist mit vergleichsweise moderner Sicherheit ausgestattet, gut ausgeleuchtet und lässt sich fahrerisch nicht umgehen.
Während die österreichische Seite auf gut ausgebauter Piste rasch an Höhe gewinnt, braucht es auf der Strecke hinunter nach Pontebba wegen zahlreicher Bodenwellen, Spurrillen und Winterschäden eine ruhige Gashand und nahezu volle Aufmerksamkeit. Durch den Skibetrieb ist die Strecke im Frühjahr zunächst übersät mit Rollsplitt.
Purer Genuss: mit sechs Zylindern und Heizsattel unterwegs im spätherbstlichen Zillertal.
Die Nordseite erlaubt auf gut ausgebauter Straße eine schöne Kurvenhatz, die Südseite verlangt gleich nach der Passhöhe unsere volle Aufmerksamkeit. Ein streckenweise eher mittelmäßiger Straßenzustand sowie einige spärlich oder gar nicht beleuchtete Tunnel drosseln das Reisetempo erheblich. Dafür ist die Südrampe herrlich kurvenreich.
Sowohl die Nord- als auch die Südseite des Passes erlauben mit ordentlichem Grip auf gutem Straßenbelag genüssliche Schräglagen und ausgiebige Kurvenhatz. Auf der Südrampe zudem gepaart mit wunderschön gelegenen Aussichtsplätzen inklusive Pausenbänkchen, an denen man das Bike ruhig für ein paar Rundumblicke abstellen kann.
Gut ausgebaute Passstraße mit weiten Kurvenradien durch die herrliche Landschaft. Nur die Sackgasse hinauf zum Arthurhaus verlangt deutlich mehr Aufmerksamkeit, da sie durch bewirtschaftetes Almgebiet mit oftmals frei laufendem Vieh führt. Und Kühe nächtigen bzw. pausieren gerne auf angenehm warmem Straßenbelag – also bitte Obacht in Kurven.
Die Nordrampe steigt rasch und in engen, teilweise uneinsehbaren Kehren durchaus anspruchsvoll bergan, die Mautstraße über das Plateau ist in gutem Zustand. Die alte, nördlich verlaufende Gerlosstraße als Umgehung der Mautstrecke hingegen ist nur mit ordentlich Bodenfreiheit und guten Stoßdämpfern zu befahren, sie ist auf weiter Strecke in schlechtem Zustand.
Alle Auffahrten zur Höhenstraße sind Wohnstraßen in gutem Zustand, aber mit entsprechendem Verkehr. Die Höhenstraße selbst ist in ordentlichem Zustand, zeigt stellenweise aber deutliche Frostschäden. Achtung: Im Frühling können die Zufahrtsschranken für die Landwirtschaft zwar offen sein, ob die gesamte Strecke aber bereits freigegeben ist, sollte bei den Anliegern erfragt werden.
Die alte Brennerstraße ist Pflicht auf dem Weg hinauf zum Pass. Sie ist im unteren Bereich kurvenreich mit oftmals uneinsehbaren Abschnitten. Der Straßenbelag ist in ordentlichem Zustand, volle Aufmerksamkeit verlangen die zahlreichen Radler entlang der Strecke. Die Südrampe ist in gutem Zustand, rund um den Ort Colle Isarco kommen gerne Radarpistolen zum Einsatz.
Gemeinsam statt einsam: Die Alpen sind des Bikers Lieblings-Terrain.
Auf gut ausgebauter Landstraße geht es durch eine wunderschöne Landschaft. Der Straßenbelag ist in ordentlichem Zustand, Winterschäden werden zügig und professionell ausgebessert. Das weidende Vieh ist in der Regel eingezäunt und nicht auf der Ideallinie anzutreffen.
Auf gut ausgebauter Straße geht es zügig bergan, die gesamte Strecke ist für ein im Winter immenses Verkehrsaufkommen gebaut. Das erlaubt uns im Sommer eine schöne Kurvenhatz. Im Gletscherbereich führt die Strecke durch Geröllfelder, die ab und an auch auf die Ideallinie „kalben“. Der Straßentunnel ist unbeleuchtet und verlangt einige Aufmerksamkeit.
Auf tadelloser Strecke geht es durch das Ötztal bergan, rund um die belebten Ortschaften werden gerne auch Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Die Kurven sind weit gefasst und einsehbar, ab der Mautstelle ist die Strecke bis zum Scheitelpunkt gut ausgebaut. Auf italienischer Seite wechselt der Belag des Öfteren von gut bis übel, Winterschäden werden nur zögerlich beseitigt.
Insgesamt gut ausgebaut und in ordentlichem Straßenzustand präsentiert sich das Hahntennjoch dem Biker. Die gesamte Strecke erlaubt herrliche Kurvenhatz und ausgiebiges Schräglagenvergnügen, nur im Frühjahr ist an Straßenrändern und in Kurven mit Rollsplitt-Resten sowie Verschmutzungen durch die Almwirtschaft zu rechnen.
So ausgebaut und stetig instand gesetzt sich die Passstraße auch dem Biker präsentiert, aufgrund des erheblichen Verkehrsaufkommens, dass sich tagein, tagaus über diesen an sich hübschen Pass quält, ist volle Konzentration nötig. Auf der Südrampe sind übrigens streckenweise ausgiebige Längsfräsungen zu finden, denen so mancher Mopedreifen gerne folgen möchten.
Freie Sicht: Am Passo Oclini liegt uns erneut die Welt zu Füßen.
Auch die gesamte Strecke hinauf zum Kaunertaler Gletscher ist für winterlichen Hochbetrieb ausgelegt und demzufolge in gutem, auskömmlich breitem Zustand. Die Kehren sind gut einsehbar, im oberen Drittel geht das Gelände in eine Felswüste über, vor der auch immer wieder Ableger sowie Rollsplitt auf der Straße landen. Die Straße endet auf einem riesigen Kiesparkplatz.
Beide Rampen des Passes sind gut ausgebaut und in ebensolchem Zustand, sodass wir uns einen satten Schluck aus dem Drehmoment-Reservoir gönnen können. Achtung in den Ortschaften: Hier lauern vor allem an Sommerwochenenden Geschwindigkeitskontrolleure mit Laserpistolen – also lieber im Limit fahren. Die Landschaft belohnt uns dafür.
Das gefährliche Moment an diesem Pass sind die Streckenzustände in den zum Teil historischen Lawinengalerien sowie dem Tunnel. Hier treffen wir auf schlaglochreichen, gedankenlos geflickten Straßenbelag, den es mit ruhiger Gashand zu meistern gilt. Der Rest der Passstraße ist in ordentlichem Zustand, der es uns erlaubt, den Blick auch während der Fahrt schweifen zu lassen.
Das Faschinajoch macht auf beiden Rampen einen gepflegten Eindruck, der Straßenbelag ist in gutem Zustand, Winterschäden werden zügig ausgebessert. Gewaltige und düstere Lawinengalerien bremsen die mögliche Kurvenhatz ein wenig herunter, bescheren dem Fahrspaß insgesamt aber wenig Einschränkungen.
Die Talstraße führt zunächst durch landwirtschaftliches Gelände, das Weidevieh ist aber eingezäunt und nicht auf der Ideallinie anzutreffen. Im oberen Drittel begeistern einige allerdings schwer einsehbare Kehren, der fahrbare Talschluss endet auf einem großen Parkplatz. Nach starkem Regen ist mit Fahrbahnverschmutzungen sowie Aquaplaning durch Sturzbäche zu rechnen.
Der gute Ausbauzustand der Passstraße stammt aus den Zeiten, als der Arlbergtunnel noch nicht existierte. Da heute das Verkehrsaufkommen auf der Straße deutlich geringer ist, ist der Pass sehr zügig und beschwingt, ja problemlos befahrbar.
Achtung nur in den Ortschaften: Auch hier lauern vor allem im Sommer gerne Laserpistolen.
Auf gut ausgebauter, ordentlich asphaltierter Straße erklimmen wir von beiden Seiten die Höhe. Nur die Streckenführung selbst mit einigen engen Kehren verlangt Konzentration und eine deutliche Portion Erfahrung. Die Passhöhe umgibt ein riesiger Parkplatz, entlang der gesamten Strecke befinden sich aber noch viel schönere Pausenplätzchen.
Die Nordrampe gleicht fahrerisch einer Autobahn, die Südrampe vermittelt mit ihren weiten Kurven einen ersten Eindruck dessen, was da an Paradiesen auf uns wartet. Der Straßenzustand ist gut und erlaubt auch ein rasches Vorankommen. Achtung: Die Polizei kontrolliert hier gerne nicht nur mit Laserpistole, sondern auch die Einhaltung der zahlreichen Überholverbote.
So mittelmäßig der Straßenzustand des gesamten Passes auch ist, so überwältigend sind die Ausblicke. Zahlreiche üble Schlaglochpisten wurden 2007 zwar ordentlich repariert, doch vor allem auf der Strecke hinunter ins Passeier Tal sollten wir intensiv „Straße lesen“. Einige Pausenplätze mit Bänken laden rechts und links des Lenkers zur stressfreien Rast ein.
Die Nordrampe des Penser Jochs führt auf schmaler, zum Teil schlecht geflickter Piste durch dichten Wald, der sich erst kurz vor der Passhöhe öffnet. Südlich des Passes werden die Straßenverhältnisse deutlich besser, auf gut ausgebauter, kurvenreicher Strecke geht es gen Süden.
Auf gut ausgebauter Straße geht es kurvenreich aus dem Defereggental hinauf zum Staller Sattel. Dort regelt eine Ampel den folgenden Einspurverkehr hinunter ins Pustertal. Jeweils von 0–15 Minuten nach einer vollen Stunde geht es talabwärts, von 30–45 Minuten aus dem Tal bergan. Die kurvenreiche Rampe zeigt wenige Frostschäden und Längsfräsungen, ist aber ansonsten in gutem Zustand.
Kurven- und kehrenreich im Osten, auf herrlich aussichtsreicher Kammlage verlaufend im Westen ist das Grödner Joch reich an Sinneseindrücken. Die gut ausgebaute, auf weiten Strecken griffige Straße lässt uns viel Freiraum, diese Eindrücke bereits während der Fahrt zu genießen. Das Joch beherrschen große, asphaltierte Parkplätze.
Wer die weißen Elefanten auf die in weiten Teilen perfekt geteerte Passstraße gesprayt hat, ist wohl nicht mehr nachvollziehbar. Sowohl Nord- als auch Südrampe des Valparola sind in ausgezeichnetem, ja beinahe schon vorbildlichem Zustand und erlauben satte Kurvenhatz als Vorspiel zum Falzarego.
Als eines der Highlights der „Großen Dolomitenstraße“ geltend, ist der Fahrbahnzustand des Falzarego auf nahezu der gesamten Strecke gut bis sogar tadellos. Die Schwierigkeit des Passes liegt eher in den zum Teil engen Kehren und anschließenden Steigungen, die eine sichere Hand im Umgang mit dem Bike erfordern.
Stilles Idyll: Weiler am Südende des Staller Sattels.
Sehr anspruchsvoll: der Anstieg zum Hochplateau des Passo di Gàvia.
Eigentlich gehört der Giau dem Almvieh, das sich auch dementsprechend eigensinnig oftmals mitten in die Kurven legt. Die präsentieren sich zusammen mit dem Rest der Passstraße in einwandfreiem Zustand, Winterschäden werden ganz offensichtlich zügig und professionell ausgebessert. Herausfordernd sind vor allem die zahlreichen Kehren und ihre Steigungen.
Er dient auch dem Lieferverkehr von Corvara nach Arabba und ist demzufolge gut ausgebaut mit tadellosem Straßenbelag. Zahlreiche Pausenplätzchen am Wegesrand laden zur Rast ein, die Nordrampe von Corvara wie auch die Südwestrampe hinunter nach Arabba begeistern mit perfekt geteerten Kurven und herrlichen Ausblicken.
Die Gefahren des Sellajochs sind eindeutig die oftmals überforderten Wohnmobil- sowie die rücksichtslos agierenden Reisebusfahrer. Hier heißt es auf der Hut zu sein und als der Klügere zu handeln. Der Straßenzustand ist gut, Schäden werden professionell und rasch ausgebessert, die gesamte Strecke ist – ausgenommen die Passhöhe – auskömmlich breit angelegt.
Aus Canazei kommend wird die Strecke rasch kurvenreich und schmal und bietet kaum eine Möglichkeit, lähmenden Bus- oder Pkw-Verkehr zu überholen. Dafür laden zahlreiche Pausenplätze entlang des Weges mit Bänken und herrlichen Ausblicken ein. Jenseits des Passes fällt die ordentliche Piste recht steil und kurvenreich bergab, bevor sie in weiten Almwiesen genüsslich auspendelt.
Zwei Dinge machen den Pordoi fahrerisch durchaus anspruchsvoll: die große Zahl der oftmals engen Kehren und die Beliebtheit des Passes bei allen Arten von Ausflüglern. Wir müssen ihn mit Pkws, Wohnmobilisten und Bussen teilen. Der Straßenbelag ist durchweg ordentlich bis gut, die Parkbuchten und Rastplätze sind in der Regel nicht asphaltiert.
Gut ausgebaut führt die Karerpassstraße hinauf in die Berge. Der Straßenbelag ist gut, Winterschäden werden zügig repariert, gefährliche Längsfräsungen sind inzwischen ausgebessert worden. Entlang des gesamten Weges liegen schöne Rastplätze.
Beide Seiten des Nigerpasses sind gut ausgebaut und führen auf kurvenreicher, gut asphaltierter Straße hinauf in die Berge. Vor allem im Frühling ist mit Einschränkungen wegen massiver Rollsplitt-Ablagerungen zu rechnen, das Weidevieh im Sommer ist in der Regel eingezäunt und stellt keine Behinderung dar. Das Verkehrsaufkommen hält sich in angenehmen Grenzen.
Da gleichwohl der Pass auch als Durchgangsstraße für den Lieferverkehr genutzt wird, hält sich das Verkehrsaufkommen in Grenzen. Die Straße ist auf beiden Seiten des Passes gut ausgebaut und in einwandfreiem Zustand. In den Dörfern entlang der Strecke sollte das Geschwindigkeitslimit beachtet werden, da hier öfters Kontrollen mittels Radarpistole erfolgen.
Von Norden mündet die auskömmlich breite Straße in eine schmale, schlaglochreiche Strecke, die sich in uneinsehbaren Kehren hinauf zur Passhöhe windet. Vorsicht vor dem einheimischen Gegenverkehr, der selten mit Motorradfahrern rechnet. Auch die Passhöhe sowie die Südrampe sind in teilweise schlechtem Straßenzustand, Schlaglöcher werden wenig professionell repariert.
Die Rolle-Passstraße ist auf weiter Strecke gut ausgebaut sowie in gutem Belagzustand. Viele der Kurven und Kehren sind gut einsehbar, wenngleich sie nicht zuletzt aufgrund ihrer Steigungen einige Erfahrung im Passfahren voraussetzen. Die Schwierigkeit des Rollepasses besteht sicherlich darin, den richtigen „Takt“ für die zahlreichen Kurven und Kehren zu finden.
Nahezu die gesamte Nordrampe führt kurvenreich durch dichten Wald und bietet trotz ihres guten Straßenzustandes kaum Möglichkeiten zu gefahrlosen Überholmanövern. Der Pass ist überbaut mit Hotels und netten Einkehrmöglichkeiten, gen Süden fällt die gut ausgebaute Straße in weiten Bögen hinab nach Madonna di Campiglio. Ab dort nimmt das Verkehrsaufkommen deutlich ab.
Die Strecke ist bundesstraßenähnlich ausgebaut und somit eigentlich problemlos zu befahren. Unschön kann an Wochentagen nur das Verkehrsaufkommen sein, da der Pass eine wichtige Verbindung darstellt. Zahlreiche Passagen für gefahrlose Überholmöglichkeiten erlauben dennoch ein zügiges Vorankommen, sofern das überhaupt gewollt ist.
Der Gàviapass ist durchweg anspruchsvolles Bikerterrain. Im Norden ist es hauptsächlich der teilweise mit üblen Winterschäden verunstaltete Asphalt, der volle Aufmerksamkeit verlangt. Im Süden ist es vor allem die im Mittelteil kaum lenkerbreite Piste – KEINE Einbahnregelung! – die stellenweise sogar für zwei entgegenkommende Bikes atemberaubend schmal ist.
Er ist fahrerisch wohl die einzige „Autobahn“ unter unseren 100 Pässen und erlaubt flottes Kurvenhuschen auf nahezu der gesamten Strecke. Rund um die überbaute Passhöhe ist immer wieder mit Geschwindigkeitskontrollen sowie Beeinträchtigungen / Sperrungen durch ausufernde Wochenmärkte zu rechnen.
Das Stilfser Joch verlangt sichere Beherrschung des Bikes plus satte Passerfahrung! Die Südwestrampe schlängelt sich durch unbeleuchtete, teilweise enge Tunnel, in denen Gegenverkehr zum Risiko werden kann. Die Nordrampe hinunter in den Vinschgau zählt aufgrund ihres üblen Zustandes und der sehr engen Kehren zu äußerst anspruchsvollem Terrain, auf dem völlig überforderte Pkw-Lenker immer wieder jede Ideallinie blockieren.
Wer richtig hoch hinauswill, ist in den Alpen goldrichtig.
Gut ausgebaut und ebenso asphaltiert zieht sich die Nordrampe durch breite Lawinengalerien hinauf zum Pass und erlaubt ein flottes Reisetempo. Die Südrampe ist deutlich kurvenreicher, gut ausgebaut und in den Bergdörfern verwinkelt. Hier heißt es runter vom Gas, da oftmals Radarpistolen lauern. Die Alternative nach St. Moritz ist bundesstraßenähnlich ausgebaut.
Fahrerisch beeinträchtigt den Foscagnopass morgens und abends vor allem der Liefer- und Berufsverkehr von und nach Livigno. Ansonsten hat man die gut ausgebaute und gesicherte Strecke nahezu für sich und kann ordentlich Kurven schrubben. Vorsicht an der Grenzstation auf der Passhöhe: Das Überholen einer eventuellen Autoschlange wird nicht gerne gesehen.
Beide Seiten des Gampenpasses sind gut ausgebaut und in gutem Zustand. Ein unbeleuchteter Felstunnel auf der Nordseite ist auch bei Gegenverkehr gefahrlos zu durchfahren. Vor allem Liefer- und Berufsverkehr akzeptieren allerdings morgens und abends kein Motorradbummeln, hier versucht so mancher Kleinlaster gerne, an unserem Nummernschild anzudocken.
Die Westrampe ist gut ausgebaut und problemlos befahrbar, die Ostrampe deutlich kurviger und schräglagenreicher, aber in ordentlichem Straßenzustand. Die Passhöhe dominieren zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, hier lauern aber aufgrund der Beliebtheit des Passes unter Bikern des Öfteren auch Laserpistolen. Also lieber das Limit von 50 km/h beachten.
Den Ofenpass können wir wegen seines nahezu perfekten Straßenzustandes bei Bedarf auf beiden Seiten „am Limit fahrend“ erobern. Dieses Limit beträgt in der Schweiz übrigens gerade einmal 80 km/h auf Landstraßen, Überschreitungen ziehen drakonische Strafen nach sich. Zahlreiche Pausenplätze entlang der Strecke erlauben auch ausgiebige Genusstouren.
So ist es am schönsten: Die Passstraße gehört uns Bikern allein.
So gut ausgebaut und perfekt geteert der Umbrailpass von Norden kommend auch beginnt, bereits sein Mittelstück mit Kies und Feinsand verlangt volle Konzentration und ordentliche Bereifung. Ausgewaschene, tief eingerillte Kurven treiben den Blutdruck in die Höhe. Erst unterhalb der Passhöhe geht es auf Asphalt weiter entweder zum Stilfser Joch oder hinunter nach Bórmio.
Von Westen her autobahnähnlich ausgebaut geht es hinauf zum Hospiz. Die eigentliche Passhöhe liegt etwa 300 Meter weiter auf einem großen Kiesparkplatz. Die Südostrampe ist ebenso gut ausgebaut, aber deutlich kurven- und abwechslungsreicher. Einige recht schmale Ortspassagen verlangen etwas Rücksichtnahme und die Einhaltung von Geschwindigkeitslimits, teilweise 30 km/h.
Historischen Saumpfaden und der Landschaft folgend, auskömmlich breit, kurven- und kehrenreich präsentieren sich uns beide Rampen des Passes. Die gut einsehbaren und zum Teil breiten Kehren verlangen einige Aufmerksamkeit und erste Erfahrungen mit Pässen. Der Gegenverkehr ist mäßig, sodass wir uns auf die prächtige Landschaft konzentrieren können.
Im Westen hui – im Osten pfui. Ganz so platt will ich den Flüela zwar nicht kategorisieren, dennoch ist die Westrampe in besserem Zustand als ihr östliches Pendant. Dort reihen sich viele Schlaglöcher aneinander und zwingen uns oft, die Ideallinie zu verlassen. Auch Rollsplittfelder und massiver Steinschlag verlangen höchste Aufmerksamkeit.
Im Westen vergleichsweise leicht, im Osten mittel bis anspruchsvoll ergibt in Summe die fahrerische Bewertung des Julier. Gut ausgebaut und asphaltiert geht es von Westen hinauf zur Passhöhe inmitten felsigem Terrain (Achtung: Steinschlag!). Über enge, gut einsehbare Kehren und Kurven schwingt die Strecke im Osten hinunter nach Silvaplana.
Die Nordrampe ist im Grunde keine Passstraße, schlängelt sie sich doch nahezu ohne Höhendifferenz von den Silvaplana-Seen zum Pass. Die Südrampe ist perfekt ausgebaut und instand gehalten, kurven- und kehrenreich bietet sie ideales Trainingsgelände für die hohe Kunst des Pässefahrens. Genüsslich pendelt die Straße dann in den Bergeller Almwiesen aus.
So muss es sein: für fast alle gesperrt − außer für Motorradfahrer.
Die Schwierigkeit des Splügenpasses liegt nicht in seinem, übrigens guten, Straßenzustand. Sie liegt in der Kombination aus engen, zum Teil kaum einsehbaren Kehren und deutlichen Steigungen, die Erfahrung voraussetzen. So anspruchsvoll die Nordseite ist, so erholsam schwingen wir auf der kurvenreichen Südrampe hinab ins Tal. Achtung: In den Bergdörfern lauern auch Laserpistolen!
Der Nordanstieg auf kurvenreicher, ordentlich asphaltierter Serpentinenstrecke verlangt einen sicheren Umgang mit dem Bike und Passerfahrung. Die Südseite schwingt auf ordentlichem Fahrbahnbelag kurvenreich zu Tal, in den düsteren, oftmals unbeleuchteten Tunnel ist bei Gegenverkehr Vorsicht angesagt – mein Tipp: Lieber einmal kurz hupen und sich ankündigen.
Alles Glück der Erde: Kaiserwetter und Alpenpässe sind eine wahrlich unschlagbare Kombination.
Die Chräzeren-Passstraße verlangt wegen ihres guten Ausbauzustands kaum Aufmerksamkeit, sodass wir uns ganz auf die Landschaft und die schönen Kurven konzentrieren können. Der Sackgassen-Abzweig zur Schwägalp ist deutlich schlaglochreicher und zum Teil übersät mit Rollsplitt sowie den duftenden Grüßen der hier frei lebenden Rindviecher.
Von einer auskömmlich breiten Talstraße mausert sich der Pragelpass rasch zu einem schmalen Sträßchen reich an Frostschäden, Steinschlag und helmtiefen Schlaglöchern, die nicht immer zügig repariert werden. Der Weg Richtung Westen hinunter ins Muotatal ist schmal, kurvenreich, nach Regentagen zum Teil erheblich verschmutzt, der Verlauf schlecht einsehbar.
Gut ausgebaut und ordentlich gepflegt präsentiert sich uns die Westseite des Passes, erst im oberen Drittel liegen einige Frostschäden auf der Ideallinie. Gen Osten wechselt der Straßenzustand zwischen akzeptabel und fürchterlich, wobei man allerdings in letzter Zeit die schlimmsten Stellen zu reparieren begann.
Erfahrene Biker können hier auf gut ausgebauter Straße mit flottem Tempo Kurvenräubern, Anfänger können auf dem Glaubenbüelenpass prächtig und unbeschwert üben. Dabei unterscheiden sich beide Anfahrten in ihrem Kurvencharakter deutlich und haben es verdient, in beide Richtungen erfahren zu werden.
Eine gut ausgebaute Straße in weitgehend tadellosem Zustand, in den Ortschaften ab und zu „Laserpistolen-Alarm“ und dazu einige fahrerisch herrliche Spitzkehren-Pakete – der Oberalppass eignet sich perfekt als Trainingsgelände für die hohe Schule des Pässefahrens. Oben am Pass kann man bei frischer Buttermilch täglich grenzenlose Benzingespräche führen.
Die ganzjährige Freihaltung des Lukmanier gaukelt uns bereits im Frühling dessen Befahrbarkeit auch für Motorräder vor. Aber Obacht: In den Lawinengalerien und Tunneln kann noch so manche Eisplatte lauern. Der Zustand der Passstraße ist ansonsten gut bis tadellos, die Kurven und Kehren weitestgehend einsehbar und mit sicherer Gashand problemlos zu fahren.
Dieser Pass bietet für beide Fraktionen etwas: Die Anfänger-Fraktion kann auf gut ausgebauter Hauptstrecke den berühmten Pass erfahren, die „Profi“-Fraktion kann auf der südlich des Hospizes anschließenden legendären „Tremola“ mit üblem Kopfsteinpflaster, helmtiefen Schlaglöchern und atemberaubenden Kehren testen, wie weit es denn mit der eigenen Kunst bestellt ist.
Im Westen gut ausgebaut und gepflegt präsentiert sich die Passstraße als herrliches Schräglagen-Terrain. Die Kehren sind gut einsehbar, die rutschigen Gleise der historischen Furka-Bahn kreuzen nur einmal die Straße. Die Ostseite ist etwas reicher an Frostschäden und verlangt mehr Aufmerksamkeit, ohne allerdings je gefährlich zu werden.
Bundesstraßenähnlich ausgebaut im Norden und ein gepflegtes Kurvenparadies im Süden – der Grimselpass macht viel Freude. Von Innertkirchen kommend erlaubt die Straße eine Kurvenhatz am Limit (80 km/h), die Passhöhe gleicht einem perfekt betonierten Bikertreff und gen Osten schließt sich ein kleines Kehrenparadies an, das wohl jedem Biker viel zu rasch zu Ende geht.
Welch prächtiger Grenzübergang: Blick vom Großen Sankt Bernhard Richtung Italien.
Der Straßenzustand des gesamten Passes ist gut, abschnittsweise sogar vorbildlich gepflegt, sodass wir uns voll und ganz auf die Schönheiten rechts und links des Lenkers konzentrieren können. Die Westseite ist kurvenarm, die Ostseite beschert uns einige Möglichkeiten zu intensiver Schräglage. Verschnaufen können wir auf schönen Rastplätzen entlang des Weges.
Den Susten sollten Sie von West nach Ost in Angriff nehmen – dann haben Sie dessen ordentlich asphaltiertes Kehrenparadies stets bergaufwärts vor sich. Die Passstraße ist auf beiden Seiten gut ausgebaut und zeigt im Frühling nur wenige, meistens zügig reparierte Frostschäden. Der Scheiteltunnel ist spärlich bis gar nicht beleuchtet und verlangt volle Konzentration.
Er ist der höchste und gleichzeitig jüngste Schweizer Alpenpass und bietet ordentlich Schräglagenvergnügen auf beiden Rampen. Der Straßenzustand auf der Nordseite ist gut und ohne gravierende Winterschäden, gen Süden Richtung Italien werden die Schäden deutlich zahlreicher und verlangen eine ruhige Gashand.
„Der Simplon ist ja eine Autobahn“, sagen viele Biker über diesen berühmten Pass. Und es ist schon wahr, die gut ausgebaute Piste lässt uns bequem voll am Limit agieren. Nur auf der gewaltigen Ganterbrücke kurz hinter Brig ist mit kräftigem Seitenwind zu rechnen. Dafür sind die zahlreichen Tunnel und breiten Lawinengalerien vollkommen gefahrlos zu durchfahren.
Die Strecken nach Zinal und zum Lac de Moiry entsprechen gut ausgebauten, kurvenreichen Landstraßen, auf denen auch ein flottes Vorankommen unproblematisch ist. In den Dörfern herrscht allerdings des Öfteren „Laserpistolen-Alarm“. Entlang des Lac de Moiry führt eine einfache Betonplattenpiste, am Talschluss bei Zinal endet die Straße in Kiespisten.
Die Haupttrasse von Martigny hinauf zum Pass gleicht einer gut ausgebauten Bundesstraße, erst im oberen Viertel wird sie deutlich kurvenreicher. Der empfohlene Exkurs über den Col de Champex führt über eine schlaglochreiche Landstraße, lohnt sich aber dennoch. Die Südseite des Passes führt in weiten Kehren auf gutem Asphalt hinunter ins Tal.
Geschafft: Der Col de l‘Iséran bei Kaiserwetter gehört ins Lebens-Roadbook.
Von Osten geht es in weiten, perfekt asphaltierten Schwüngen durch die Weinberge von Martigny, bevor wir in lichten Bergwald eintauchen. Die Passhöhe dominiert ein großer Parkplatz, die anschließende Strecke hinunter nach Chamonix ist deutlich schlagloch- und schadensreicher und führt zudem durch unbeleuchtete Tunnel. Hier heißt es, ein Auge auf den Gegenverkehr zu richten.
Die gut ausgebaute und weitestgehend schlaglochfreie Passstraße besitzt – wie die meisten Pässe in Frankreich – zwar keinerlei nennenswerte Randabsicherung, aufgrund ihrer weiten, gut einsehbaren Kurven aber auch wenig Gefahrenpotenzial. Erst auf der Ostseite summieren sich einige enge Kehren zu echtem Kurvenvergnügen der ebenfalls problemlosen Art.
Den anspruchsvollen Charakter des „Kleinen Bernhard“ kennzeichnen die zum Teil engen, schwer einsehbaren Kehren der Nordrampe auf mitunter schlechtem Straßenbelag. Nach der historisch stimmungsvollen Passhöhe geht es dann allerdings weiter mit Schlaglöchern und Frostschäden nahezu stets auf der Ideallinie, die unsere Reisegeschwindigkeit immer wieder drosselt.
Der Galibier ist anspruchsvolles Gelände, seine größtenteils einfach betonierte Piste ohne Randabsicherungen ist durch aufgemalte Werbebanner der „Tour de France“ verschmiert, die bei Nässe sehr rutschig sind. Die Kehren sind gut zu fahren, die Trassenführung ist übersichtlich. Im Süden schließen sich einige Kurven ohne echten Höhenverlust an, bevor es zum Lautaret geht.
Rechnen Sie aufgrund seiner Höhe mit plötzlichen Wetterumschwüngen, mit Schnee und Eis auch an Sommertagen und einem im oberen Drittel witterungsbedingt schlechten Straßenzustand. Die Kehren sind anspruchsvoll eng und aufsteigend, das weite Gipfelplateau sturmumbraust und erst die Südrampe verwöhnt uns mit problemloser Kurvenhatz auf auskömmlich guter Piste.
Auch hier sehr beliebt sind kostengünstige Bitumen-Rollsplitt-Flickaktionen im Frühjahr, mit denen Winterschäden für kurze Zeit ausgebessert werden. Deshalb ist die Passstraße vor allem im oberen Drittel oftmals übersät mit Rollsplitt – höchste Vorsicht ist geboten. Richtung Allemond und hinab in die Täler bessern sich die Straßenverhältnisse rasch und nachhaltig.
Auch als Durchgangsstraße benutzt, ist der Zustand des Lautaret als ordentlich bis sogar gut zu benoten, wenngleich auch hier stellenweise mit Bitumen und Rollsplitt provisorisch geflickschustert wird. Die Ostrampe fällt gemütlich kurvend auf gut ausgebauter Piste und ohne fahrerische Schwierigkeiten hinab nach Briançon.
Zwei durchaus fordernde Spitzkehren-Pakete kennzeichnen die beiden Seiten des Col de Vars, gleich hinter den Basisorten geht es auf ordentlichem Asphalt ab in die Schräglage. Davon „erholen“ können wir uns im weiteren Verlauf des Passes, der als fahrerisch leicht einzustufen ist. Die Passhöhe ist freies Almgebiet, auf dem auch Kühe auf der Ideallinie „pausieren“ können.
Wer zügige Kurvenhatz auf gutem Untergrund bevorzugt, wird am Col du Télégraphe bestens bedient. Die Nordrampe ist gut ausgebaut und ohne Flickschustereien problemlos befahrbar. Die Südrampe schwingt in weiten Kehren nur wenige Höhenmeter hinab nach Valoire, bevor es anschließend hinauf zum anspruchsvollen Galibier geht.
Er bietet neben perfekt geteerten ebenso viele vernachlässigte Abschnitte. Ohne Randabsicherung fällt das Gelände über die Gashand senkrecht ab. Der Abstecher zum „Cime de la Bonette“ ist gut geteert, parken sollte man das Bike nur an Ausweichstellen, da hier auch so manch überforderter Wohnmobilist herumeiert.
Der Tende-Pass ist das Enduro-Highlight dieses Buches! Fahren Sie die Südrampe nur mit einem offroad-tauglichen Bike. Choppern und Reisedampfern empfehle ich die gut ausgebaute Nordrampe bis zur Passhöhe und auf gleicher Piste retour. Enduristen sollten für die Südrampe über gute Bereifung plus belastbarem Federbein verfügen.
Das überschaubare Gefahrenpotenzial der Nordseite liegt in der schmalen Straßenführung hinauf zum Pass. Erst die kehrenreiche Südseite des Cayolle verlangt Konzentration. Die Straßenverhältnisse sind mittelprächtig, vor allem nach Regenfällen ist mit erheblichen Verschmutzungen durch Bodenerosion zu rechnen.
Auf dieser abschließenden Runde können Sie nochmals alle Straßenzustände dieses Buches erleben. Von perfekt geteert über Bitumen-Rollsplitt-Flickaktionen bis zu üblen Schlaglochpisten reicht die Bandbreite der Straßenzustände. Doch das Sightseeing-Potenzial drosselt wahrscheinlich auch Ihr Reisetempo auf gefahrlose 50–60 Sachen. Sie werden es dennoch genießen.
Wer braucht die USA, wenn es den Grand Canyon made in France gibt.
In hochalpinem Gelände ist fast ganzjährig mit Eis und Schnee zu rechnen.
Historisch wertvoll: altes Hotel am Radstädter Tauernpass.
Die Alpen sind das höchste Gebirge Europas mit einer West-Ost-Ausdehnung von über 750 Kilometern, einer Nord-Süd-Breite von bis zu 400 Kilometern sowie einer Fläche von knapp 200.000 Quadratkilometern. Das „Dach Europas“ erstreckt sich von Osten aus über Slowenien und Österreich, Deutschland, die Schweiz und Italien bis nach Frankreich und das Fürstentum Monaco. Der höchste Gipfel der Alpen ist der 4.808 Meter hohe Mont Blanc an der Grenze zwischen Italien und Frankreich.
So weit, so gut und wohl hinlänglich bekannt. Aber wussten Sie, dass es sich hierbei eigentlich um afrikanisches Territorium handelt? Kein Witz! Auch ich habe – nach Tausenden von Motorradkilometern über dieses mehr als prächtige Fleckchen Erde – erst bei der Recherche für dieses Buch gelernt, dass ich mich auf den schräglagenreichsten Touren meines Bikerlebens im Grunde stets auf afrikanischem Boden befand. Die Entstehung der Alpen ist die wohl spannendste Geschichte des Planeten, die Geschichte einer Jahrmillionen dauernden geheimen Unterwanderung.
Topografisch gliedern sich die Alpen in die Region des sogenannten „Alpenvorlandes“ bis zur Baumgrenze bei circa 1.500 Höhenmetern, in die Mittelalpen bis zur Schneegrenze in gut 3.000 Metern sowie die Hochalpen mit ihren zum Teil bereits lebensfeindlichen Regionen. Die Alpen fungieren als Klima- und Wasserscheide zwischen Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum. Sie umfassen die italienische Poebene in weitem Bogen durch den Osten Frankreichs, verzweigen sich in den Französischen und den Schweizer Jura und laufen ganz im Osten fächerförmig im Hügelland der Donau nahe Wien aus. Im Norden fallen die Alpen vergleichsweise sanft zum Alpenvorland ab, im Süden ist der Höhenverlust Richtung Poebene um einiges steiler. Die Gipfel der Westalpen liegen in der Regel zwischen 3.000 und 4.800 Metern, in den Ostalpen sind die Gipfel niedriger.
Oftmals unsichtbar, aber immer gegenwärtig: Die Alpen sind auch die Heimat unzähliger Berggeister.
Als Ostalpen bezeichnet man den Abschnitt östlich der fiktiven Linie Bodensee – Lago di Como, ihr höchster Berg ist der Piz Bernina, mit 4.052 Metern auch der einzige Viertausender der Ostalpen. Diese besitzen insgesamt sanftere Landschaftsformen, auch ihre Pässe sind deutlich niedriger als die der Westalpen. Der gesamte Gebirgsbogen ist weniger gekrümmt, zerfasert sich in einzelne Gipfelketten.
Das heutige Bild der Nordalpen prägen ausgedehnte Mischwälder, vor allem auch Fichtenwälder, wie sie in den Regionen des Bregenzer Waldes, des Schweizer Rätikon oder auch der Allgäuer, Lechtaler und Ammergauer Alpen zu finden sind.
Murmeltiersalbe: Hilft gegen beinahe alles – auch gegen typische Biker-Wehwehchen, wie verspannten Rücken.
Die Zentralalpen bestehen hauptsächlich aus hartem, wasserundurchlässigem Granitgestein und sind nicht nur deshalb reich an Quellen, Bächen und Seen sowie einigen Gletschern. Hier finden sich auch ausgedehnte Almlandschaften sowie Lärchen- und Fichtenwälder. Die zentralen Gebirgsgruppen sind unter anderem die Rhätischen Alpen in der Schweiz, die Ötztaler und Zillertaler Alpen sowie Hohe und Niedere Tauern in Österreich.
In den Südalpen ist das „Dolomit“ die überwiegende Basis aller Zinnen, Felstürme und Gipfel, eine Gesteinsform benannt nach ihrem Entdecker, dem französischen Forscher Dolomieu. Die Südalpen bilden den oftmals steil abfallenden Übergang zur italienischen Poebene, ihre bekanntesten Regionen sind die Dolomiten, die Karnischen Alpen und die Karawanken.
Die Westalpen sind der Teil der Alpen, der westlich der bereits erwähnten fiktiven Linie Bodensee – Comer See liegt. Enge Täler strukturieren und zerteilen das Zentralmassiv, hier befinden sich auch die höchsten Berge der gesamten Alpen, der Mont Blanc sowie die Gipfel der Monte-Rosa-Gruppe in den Walliser Alpen.
In den Alpen existiert im Grunde kein generelles Klimageschehen. Durch die starke Strukturierung, die großen Höhenunterschiede und die hoch aufragenden Gipfel findet man eine Vielzahl sehr kleinräumiger Klimata, sehr eng begrenzter Wettergeschehen, die allesamt recht schwer vorhersehbar sind. Die wichtigsten klimatischen Einflüsse sind atlantische Westwindlagen mit feuchten Luftmassen, kalte Nordpolarluft und warme, mediterrane Strömungen aus dem Süden Europas. Während die Nordalpen klimatisch eher dem angrenzenden Voralpenland ähneln, prägen die Südalpen bereits deutlich mediterrane Einflüsse. Neben milden Wintern und heißen Sommern liegen hier die Niederschlagsmaxima eher im Frühling und Sommer, während sie in den Nordalpen statistisch vermehrt im Sommer vorkommen. Die Täler und Becken innerhalb der Alpenregion liegen oftmals im sogenannten Regenschatten der sie umgebenden Gipfel und besitzen ein deutlich trockeneres Klima mit den im Winter typischen Inversionswetterlagen, das heißt, kalte Luftmassen am Boden und wärmere in der Höhe.
DIE ETWAS ANDERE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Eiger, Mönch und Jungfrau sind das berühmteste alpine Dreigestirn der Schweiz und zählen zweifellos zu den wohl bekanntesten Gipfeln der Alpen. Ihre allerdings gänzlich andere Entstehungsgeschichte erzählt eine Sage aus dem Berner Oberland: Auf einer Alp im Berner Oberland lebte einst eine Familie von Riesen: Vater, zwei Söhne und eine Tochter. Als der Vater noch jung und die Kinder noch klein waren, vertrugen sie sich allesamt mit den Menschen unten im Dorf, ja, sie pflegten sogar so manche Freundschaft mit ihnen. Doch mit zunehmendem Alter wurde der Vater immer wunderlicher, ungehobelter, wollte mit niemandem mehr in Freundschaft verkehren, sondern war streitlustig und gewalttätig. Auch seine Kinder schlugen in die gleiche Kerbe, wurden gemein, hinterhältig und übellaunig. Und jeder Wanderer, der über ihre Alp musste, wurde von ihnen geplagt und gequält. Eines Tages kam ein armes, altes Hutzelmännchen in schäbigen Hosen über die Scheidegg und bat – erschöpft von seinem langen Weg – die reichen, aber bösen Riesen auf der Wengernalp um einen Becher Milch und ein Nachtlager. Doch sie schnauzten ihn grob an und schimpften, sie hätten hier oben keine überflüssige Milch, schon gar nicht für solch einen wie ihn. Er solle Wasser saufen, wenn ihn der Durst quäle. Das Männchen aber zeigte keinerlei Angst und rief ihnen zu, lieber würde er unter einem Baum neben einem gefährlichen Wespennest leben, als mit dieser bösartigen Riesenfamilie unter einem Dach. Da wurden alle Riesen ziemlich sauer und wollten ihm an den Kragen. Aber siehe da, sie gerieten an den Falschen, denn das alte, klapprige Männchen war in Wahrheit ein Berggeist und stärker als alle Riesen dieser Welt. Eh sich die Riesen der Wengernalp versahen, tat das Männchen einen fürchterlichen Schwur mit Donnerstimme: „Hart seid ihr, und ihr sollt noch härter werden für immer und ewig!“ Und siehe da, plötzlich begann die ganze böse Sippschaft der Riesen mit einem Mal zu wachsen, hoch und immer höher! Sie wurden zu Fels und Eis – der Vater zum Eiger, die Söhne zum weißen und schwarzen Mönch und die Tochter zur Jungfrau. Und bis heute hat sie niemand von ihrem Fluch erlöst …
Ein ganz spezielles Wetterphänomen der gesamten Alpen ist der Föhn, ein warmer Fallwind, der vor allem im nördlichen Voralpenland anzutreffen ist und mit Stürmen bis zu Spitzengeschwindigkeiten von 140 km/h einhergehen kann. Hier ist der Föhn aufgrund sehr geringer Luftfeuchtigkeit oftmals auch mit legendärer Fernsicht verbunden – vor allem im Winter und im Frühling. Dann kann die Quecksilbersäule im Inntal oder entlang der bayerischen Seen selbst an einem Januartag plötzlich auf über 20 °C klettern. Ein Vergnügen für Biker ohne Saisonkennzeichen, eine Qual für alle wetterfühligen Mitmenschen, eine wahre Tragödie für wetterfühlige Motorradfahrer.
Leider geht der allgemeine Klimawandel auch an den Alpen nicht spurlos vorüber. Vor allem die wenigen noch verbliebenen Gletscher schmelzen im Sommer dramatisch ab und können diesen Volumenverlust in den Wintermonaten kaum noch kompensieren. Dies umso mehr, als viele von ihnen inzwischen intensiv touristisch erschlossen sind. Laut internationalen Messungen verloren die Alpengletscher seit Beginn der Industrialisierung Mitte des 18. bis Ende des 20. Jahrhunderts weit über ein Drittel ihrer Fläche sowie – noch dramatischer – weit mehr als die Hälfte ihrer Masse. Und dieser Vorgang hält nicht nur unvermindert an, er hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich beschleunigt und ist aus heutiger Sicht wohl kaum mehr zu stoppen, geschweige denn umzukehren.
Aber der Tourismus hatte auch seine guten Seiten, sorgte er mit seinem starken Interesse an tief verwurzelten Bräuchen doch auch dafür, dass sich viele von ihnen über all die Jahrhunderte halten konnten, ja ganz bewusst auch bewahrt und heute noch zelebriert werden. Religion, Dichtungen, Sagen und Erzählungen bildeten vielerorts die Basis, der Wunsch, die Urgewalten der Natur zu besänftigen den Antrieb für das lebendige Brauchtum der Alpen. Heutzutage sind nicht nur die berühmten Steinmännchen auf den Gipfeln der Berge ein erlebenswertes Relikt längst vergangener Tage, auch die Feste, wie Almsegen und Almabtrieb, sind untrennbar mit dieser Region verbunden.
Alle Herrlichkeit auf Erden: das Bergell (Seite 176).