Kurvenfieber Allgäu - Heinz E. Studt - E-Book

Kurvenfieber Allgäu E-Book

Heinz E. Studt

0,0

Beschreibung

Eine bühnengleiche Bergkulisse, saftiges Grün, kristallklare Seen und ein weiß-blauer Himmel buhlen abwechselnd um Aufmerksamkeit auf Ihren Motorradtouren durch das Allgäu. Cruisen Sie auf den Spuren des Märchenkönigs Ludwig II., umrunden Sie den Bodensee, entdecken Sie Perlen am Lechufer, folgen Sie den Engeln entlang der Schwäbischen Barockstraße oder kühlen Sie Ihr Kurvenfieber auf dem Weg zu eiskalten Gletscherseen. Das ist Allgäu absolut!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 91

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Heinz E. Studt

KURVENFIEBER

ALLGÄU

Die schönsten Motorradtouren mit GPS-Tracks zum Download Die Besten der Region: Unterkünfte und Biker-Treffs Von Bikern für Biker: Top-Tipps und Einkehrmöglichkeiten

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

Inhalt

Vorwort

Land und Leute

DIE TOUREN

1Die Iller und eine Portion Westschwaben

Zwischen Schwaben und Oberbayern

4 Stunden – 185 Kilometer

2Unterwegs im Unterallgäu

Geschichte zum Anfassen

5 Stunden – 200 Kilometer

3An der Wertach entlang gen Süden

Sagenumwobene Flusslandschaften

4 Stunden – 195 Kilometer

4Der Lech und seine Seen

Blick über den Todesfluss

5 Stunden – 200 Kilometer

5In den Königswinkel

Märchenhafte Tour – nicht nur für Königstreue

4 Stunden – 160 Kilometer

6Ins Herz der Allgäuer Alpen

So langsam wird es deutlich alpiner

4 Stunden – 165 Kilometer

7Abstecher nach Vorarlberg

Intensive Grenzland-Erfahrung

4–5 Stunden – 210 Kilometer

8Auf dem Weg zum Bodensee

Ein erster Blick aufs Schwäbische Meer

4–5 Stunden – 195 Kilometer

9Rundreise samt Lindauer Insel

Mittags am Bodensee

5 Stunden – 210 Kilometer

10 Abschiedsrunde durch das Allgäu

Zu guter Letzt

3–4 Stunden – 160 Kilometer

Die Bikertreffs – TOP 5

Das Allgäu in Zahlen

Register

P.S.

Impressum

Frühmorgens im Sonthofener Land mit Blick auf den Grünten

Das Allgäu im Herbst – eine der schönsten Jahreszeiten, nicht nur dort.

Vorwort

BIKERS KLEINES PARADIES

Im Frühling 2014 bin ich von München hinaus aufs Land gezogen, in den malerischen Pfaffenwinkel fast auf Sichtweite zum mächtigen Lech. Er, der einstige Todesfluss, markiert bis heute die Ostgrenze des Allgäus, und sobald ich ihn überquert habe, bin ich im Grunde bereits mittendrin im Thema dieses Buches: im Genuss namens »Allgäu«. Hohe Felsen und idyllische Täler, sanfte Hügelwelten und weite Seenlandschaften, geschichtenreiche Städte und malerische Winkel – das Allgäu fasziniert jeden Besucher.

Ganz besonders natürlich uns Motorradfahrer, denn die gesamte Region durchziehen herrlich kurvenreiche Landstraßen und in den prächtig herausgeputzten Ortschaften erwarten uns ungemein gastfreundliche Menschen.

Viele Male bin ich in den letzten Jahren im Allgäu unterwegs gewesen. Von schnellen »Kopf-frei-bekommen«-Touren in der Mittagspause über verlängerte Spontan-Wochenenden bis hin zu porentief entspannenden Fotoproduktionen. Und das zu beinahe jeder Jahreszeit. Als mich mein Buchverlag fragte, ob ich Lust auf ein Kurvenfieber-Buch über das Allgäu hätte, lautete meine Antwort wie aus der Pistole geschossen: ausgesprochen gerne.

Und so ist es mir eine ganz besondere Freude, Ihnen das prächtige Allgäu – eine der schönsten Regionen Deutschlands – auf zehn meiner »All-time«-Lieblingstouren zu präsentieren. In Kombination mit meinen am eigenen Leib getesteten Einkehr- und Übernachtungstipps – und mit einem ganz wichtigen Tipp vorweg: Bringen Sie bitte viel Zeit mit, Sie werden es nicht bereuen.

Viel Spaß in meiner zweiten Heimat, im herrlichen Allgäu, wünscht IhnenHeinz Studt

LAND UND LEUTE

Herbstliche Wiedersehensfreude: Alpabtrieb im Allgäu

Das Allgäu ist eine der schönsten landschaftlichen und touristischen Perlen Deutschlands. Es vereint Teile Bayerns und Baden-Württembergs mit einer kleinen Portion aus dem österreichischen Vorarlberg und geht gen Süden nahtlos über in den mächtigen Nordrand der Alpen. Und während das Allgäu früher eher als Boxenstopp für unsere Reise Richtung Bodensee oder in eben jene Alpen betrachtet wurde, hat es sich in den letzten Jahren zu einer eigenständigen, ja porentief selbstbewussten Urlaubsregion entwickelt, die nicht nur uns mit einer ungeheuer vielfältigen Landschaft zu begeistern vermag.

»Bergiges Land mit Wiesen und Wasser« soll der Name Allgäu bedeuten und trifft damit im Grunde exakt des »Pudels Kern«. In über 200 Millionen Jahren hat die Natur hier eine einzigartige Hügelwelt geschaffen, die zu erkunden ganz besonders dem tourenfreudigen Biker ein Genuss sein wird. Ein Genuss, der abseits des Mopedsattels seine Fortsetzung findet, denn das Allgäu ist auch das Land der historischen und kulinarischen Höhepunkte.

Lenkerbreite Kurvenpisten erwarten den tourenden Entdecker.

In der Grenzregion zu Vorarlberg wird’s bereits deutlich alpin.

Geografisch ist das Gebiet allerdings recht »unscharf« abgegrenzt, ja man kann sagen: Das Allgäu erstreckt sich über den südlichen Teil des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben, vereinnahmt noch einen Teil des südöstlichen Baden-Württembergs sowie das zu Österreich zählende Grenzgebiet des Kleinwalsertales. Die Allgäuer Alpen – die wir auf unseren Touren natürlich ebenfalls erkunden – reichen allerdings deutlich weiter nach Österreich hinein und liegen zu über 50 Prozent auf dem Gebiet unserer Nachbarn.

DIE GESCHICHTE

Die letzte Eiszeit vor gut 20 000 Jahren hat das Allgäu geologisch nachhaltig geprägt. Unzählige Moränenhügel des Lech-Gletschers formten das Land ebenso wie die Ausläufer des Rheingletschers im Westen, dessen Moränen sich sogar bis in das Gebiet um das heutige Leutkirch schoben. Bereits vor 9000 Jahren lebte auf dem fruchtbaren Allgäuer Boden der Steinzeitmensch, vor 2500 Jahren kamen die Kelten, die von den Römern unterworfen respektive vertrieben wurden. Das römische Cambodunum nahe Kempten war damals eine der wichtigsten Marktsiedlungen nördlich der Alpen. Die legendäre Via Claudia Augusta durchquerte die Region von Augsburg kommend Richtung Alpen und weiter bis nach Venedig.

Friedlich und interessiert zeigen sich Allgäuer Rindviecher.

Die Alemannen vertrieben schließlich die Römer und wurden ihrerseits von den Franken unterworfen. Denn alle wollten sie hier siedeln, in dieser fruchtbaren und klimatisch so angenehmen Region. Das Ur-Allgäu des 9. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung – heute in etwa das Kerngebiet der Region – war noch überschaubar klein. Im Mittelalter, vor allem zur Zeit der Bauernkriege im 16. Jahrhundert, besaß das Allgäu seine geografisch größte Ausdehnung, als das gesamte heutige Oberschwaben dazugerechnet wurde. Ja sogar bedeutende Städte wie Ulm oder Laupheim rechnete man zu dieser mittelalterlichen Zeit dem Allgäu zu.

Ende des 18. Jahrhunderts kamen die Franzosen, Napoleon I. – ja genau, der mit der Hand im Jackett – gliederte das gesamte Gebiet kurzerhand neu, teilte es in einen bayerischen und württembergischen Teil. Während der Industrialisierung siedelten sich Tausende Weber an, die Textilverarbeitung brachte dem »blauen Allgäu« bescheidenen Wohlstand. Die blaue Blüte horizontweiter Flachsfelder wurde bald darauf vom Grün der Milchwirtschaft abgelöst. 1869 begannen die Bauarbeiten für Schloss Neuschwanstein und lockten ab 1877 die ersten adligen Sommerfrischler in die Region. Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten Franzosen und Amerikaner das zu der Zeit vor allem landwirtschaftlich geprägte Allgäu und ein paar Gebietsreformen später ist die Geschichte des Allgäus bereits in der Gegenwart angekommen.

DAS ALLGÄU HEUTE

Oberallgäu, Unterallgäu, Westallgäu und Ostallgäu – vor allem dem Allgäu-Tourismus ist es zu verdanken, dass sich die gesamte Region heutzutage nicht nur in wohlklingende, sondern auch landschaftlich sehr unterschiedliche Themen aufteilen lässt. Im Osten begrenzt der Lech das Allgäu, im Süden sind es die moderat ansteigenden Allgäuer Alpen, im Westen Lindau und die unendlichen Weiten des Bodensees und im Norden in etwa die A 96.

Ebenso abwechslungsreich wie seine Landschaften sind auch die einzelnen Regionen, die Städte und Dörfer mit ihren oftmals uralten Traditionen. Sie alle versammeln sich unter der »Dachmarke« Allgäu und bilden eines der am besten strukturierten touristischen Gebiete Deutschlands. Und eine der größten zusammenhängenden, ja sogar wichtigsten Urlaubsregionen der Republik, die vor allem auch – und das ist durchaus einzigartig – von den Tagestouristen lebt, die gerne aus den angrenzenden Regionen sowie aus Österreich und der Schweiz herüberkommen.

Maibäume haben oftmals lange Tradition.

Sogar im Sommer überwiegen im Allgäu die freien Pisten.

Das zweite wirtschaftliche Standbein des Allgäus ist seit vielen Jahrzehnten die grüne Landwirtschaft mit Milch-, Käse- und Fleischproduktion, die das einstmals »blaue Allgäu« mit seiner Flachsverarbeitung und den Leinenwebern respektive der Textilindustrie abgelöst hat. Hinzu kommen ein wenig Maschinenbau und eine vielfältig orientierte mittelständische Wirtschaft, die auch das heutige Leben im Allgäu mehr als auskömmlich gestalten.

DER TOURISMUS IM ALLGÄU

Nicht jeder Allgäuer wird – vor allem zur Sommerferienzeit – den Tourismus als Segen deklarieren, wenn sich zum Beispiel rund um die Königsschlösser wieder einmal Reisebusse, Wohnmobile und Autokolonnen kilometerweit aufstauen. Wer diesen zugegeben so manches Mal schier unglaublichen Massen an Touristen saisonal oder regional ein wenig ausweichen kann, findet auch im Hochsommer Landschaften und Landstraßen, Dörfer und Städte, die ihren Charme ganz ungestört verströmen können. Denn viele von ihnen haben sich heute dem sanften Tourismus verschrieben, bieten insgesamt fast 500 Kilometer Radwege, ungezählte Fernwander- und sogar Pilgerwege. Und wer wie wir motorisiert unterwegs sein möchte, der findet neben ungezählten Kilometern an einsamen Landstraßen mit dem berühmten »grünen Band« eine Vielzahl an Themen- und Ferienstraßen, die neben dem reinen Fahrvergnügen alle unsere Sinne anzusprechen verstehen.

Beispielhaft seien hier einmal aufgezählt:

Die Allgäuer Käsestraße verbindet den Genuss »Käse« direkt mit den Sennereien, Milchproduzenten und Käse-Manufakturen im gesamten Allgäu.

Die 1966 ausgerufene Oberschwäbische Barockstraße ist eine der ältesten Kultur- und Ferienstraßen Deutschlands und verläuft zwischen Lindau und Ulm.

Die Schwäbische Bäderstraße verbindet von Bad Wörishofen bis zum Bodensee zahlreiche Kur- und Badeorte miteinander.

Die Deutsche Alpenstraße ist die älteste und vielleicht schönste Ferienstraße der Republik. Sie verbindet den Bodensee mit dem Berchtesgadener Land und weiß bereits auf dem Allgäuer Abschnitt wahrlich zu begeistern.

Die Via Claudia Augusta verband zu Zeiten der Römer das Allgäu mit Venedig, heute sind noch zahlreiche Relikte entlang dieser legendären Route zu finden.

Die in jedem Reiseführer empfohlene Romantische Straße führt von Würzburg nach Füssen und besitzt im Allgäuer Teil einige ihrer schönsten Abschnitte.

Die zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Vorab-Infos ist der bereits erwähnte Allgäu-Tourismus mit seiner sehr umfangreichen Faktensammlung online im Internet:

Allgäu GmbH

Gesellschaft für Standort und Tourismus

Allgäuer Straße 1

87435 Kempten/Allgäu

Tel. 0831/575 37 30

Internet: www.allgaeu.de

KLIMA UND BESTE REISEZEIT

Noch sind die Allgäuer Winter in vielen höher gelegenen Regionen schneesicher, wenngleich die Macht der weißen Pracht mehr und mehr nachlässt. Der Frühling breitet sich ab März vom Bodensee kommend gen Osten aus, unterstützt durch so manchen warmen Föhnwind aus dem Süden der Alpen. Ab Mitte April klettern die Tagestemperaturen zügig in den zweistelligen Bereich, spätestens ab Mai öffnet das gesamte Allgäu seine touristischen Pforten und erwartet gerade auch uns Motorradfahrer.

Der Sommer zwischen Juli und August kennt auch heiße Tage mit Temperaturen über 30 °C, zeichnet sich aber für Biker in voller Montur durch im Schnitt sehr angenehme klimatische Verhältnisse aus. Mild und herrlich eingefärbt präsentiert sich der Allgäuer Herbst ab September, erst Mitte November meldet sich der Winter mit den ersten Frosttagen und Niederschlägen zurück. Flächendeckend winterlich wird es ab etwa Mitte Dezember.

ESSEN & TRINKEN

Tief verwurzelt ist im Allgäu bis heute das Thema »Mehlspeisen«, denn die einstmals arme Landbevölkerung konnte sich nur selten Fleisch leisten. Grießplätzchen, Brenntar (Mus-Mehl), Krautkrapfen, Kässpatzen und Schupfnudeln berichten auch heute noch davon. Immer schon reich an Milch- und Käseprodukten, waren der Kreativität in diesem Bereich kaum Grenzen gesetzt. Der berühmte bayerische Obatzda (Käsereste mit Butter, Zwiebeln und Gewürzen) wird im Allgäu oftmals nach Braumeister-Art mit Bier verfeinert. Über 150 Allgäuer Rezepte hat Josef Lachenmayer aus Kaufbeuren auf seiner Website »Allgäuer Rezepte« versammelt (www.allgaeuer-rezepte.de) – ein wahrer Schatz für alle kochenden Biker.

Trotz alljährlich zurückgehendem Bierkonsum und so manch übermächtiger internationaler Braukonzerne konnten sich im Allgäu bis heute zahlreiche Privatbrauereien halten. Und das flächendeckend in allen vier Himmelsrichtungen. Wer also nach erfolgreichem Tagwerk echte Allgäuer Kulinarik mit süffiger Braukunst aus der Region kombinieren möchte, der wird nicht nur in den zentralen Städten