7 Blumen - Amelie C. Vlahosz - E-Book

7 Blumen E-Book

Amelie C. Vlahosz

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Beschreibung

Eine kleine Sache, die schnell zu etwas Großem werden kann. Mobbing und eine eigentliche Freundschaft. Der Mord an den Schuldigen ist für Pia die Oberste Priorität. Jeder muss sterben. Mit vielen Erinnerungen, geht sie durch diese schwere Zeit. Ob sie am Ende doch erlöst wird?

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Diese Widmung geht an mich selber:

Danke, dass du deinen faulen Arsch zum Schreiben gebracht hast und nun sogar deine eigenen Bücher in den Händen halten kannst. Und dass du deine Mutter damit endlich mal stolz machen konntest.

(Mutti, wenn du das liest, dann lese bitte nicht weiter. Jetzt kommt nur das seltsame erste nicht-FanFiction-Geschreibe einer 15-jährigen.)

Triggerwarnung Dieses Buch behandelt die Themen:

Mobbing, Selbstverletzung und Selbstmord.

Hilfe könnt ihr finden unter: TelefonSeelensorge: 0800 1110111

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 1.2

Kapitel 2

Kapitel 2.2

Kapitel 3

Kapitel 3.1

Kapitel 4

Kapitel 4.1

Kapitel 5

Kapitel 5.1

Kapitel 6

Kapitel 6.1

Epilog 1.1

Epilog 1.2

Nachwort

Prolog

Viele versuchen dem anderen zu gefallen, sich als jemand gutes darzustellen und immer den Erwartungen des anderen zu entsprechen. Selbst, wenn man sich dafür komplett verändern muss und man nicht mehr 'MANSELBST' ist. Niemand zeigt, wie man wirklich ist, seine schlechten, hässlichen Seiten, niemand soll sie sehen. Diese Seiten von sich, versucht jeder zu verstecken.

Wozu?

Warum verändert man sich für andere? Warum bleibt man nicht man selber? Und warum können wir andere nicht akzeptieren, wie sie sind und man selber auch nicht, wie man selber ist? Besonders, wenn man anders, als andere ist und man sein WAHRESGESICHT zeigt.

Die Antwort ist ganz einfach: Angst.

Jeder hat Angst vor dem, was anders ist. Jeder hat Angst vor dem Anders sein, weil man nicht ausgeschlossen werden und alleine sein will, oder nicht von anderen verletzt werden will.

Früher wurden anders farbige Menschen deswegen, eben weil sie anders waren, auch anders behandelt, weil die anderen Menschen Angst vor ihnen hatten.

Heute ist es aber nicht anders.

Jeder versucht vor dieser Angst, vor der Dunkelheit in einem, zu fliehen. Aber was ist, wenn man aufhört vor ihr zu fliehen und sich ihr hingibt? Was ist, wenn man selber zur Dunkelheit wird und sich ganz zu einem, in den Augen der Menschen, anderen Individuum 'verwandelt' und diese Dunkelheit aus ihrem 'Käfig' lässt, obwohl doch jeder so eine Dunkelheit in sich trägt, sie bloß nicht zeigen will oder versteckt. Egal, aus welchem Grund. Wenn man sie rauslässt, weil man keine Angst mehr vor den Konsequenzen und dem, was passieren kann hat... Was da wohl alles passieren kann? Das wird man wohl eines Tages, egal auf welche Art und Weise, selber herausfinden...

1

Immer diese Kopfschmerzen. Gibt es keinen Tag, an dem man Mal ohne Schmerzen durchs Leben kann? Gerade, wo man so einen Gedanken fassen kann, merkt man auch schon, dass alleine diese Frage die Antwort ist. Immerhin würde man sich so etwas nicht fragen, wenn es so wäre.

Und im nächsten Moment merkt man auch schon, dass man aufstehen muss, um den vom Menschen geschaffenen Alltag, nachzugehen, obwohl man eigentlich keine Lust hat, um 7 Uhr morgens, sich für die Schule fertig zu machen. Und trotzdem tut man es, weil man an die Konsequenzen denkt.

Und so stehe auch ich auf, um mich für einen weiteren, sinnlosen, schmerzvollen Tag fertig zu machen.

Diese Welt wird als etwas Gutes dargestellt, zumindest versuchen es die Meisten. Aber egal wie oft und wie viele es sagen, die Realität sieht anders aus. Egal wie sehr man sich auch einredet, dass es nicht so ist, dass es eine schöne, schmerzlose Welt ist, wird es doch immer dasselbe sein, weil niemand als schlecht dastehen will und deswegen immer anderen die Schuld für etwas gibt.

Aber trotzdem gibt es überall ein Licht, egal, wie klein es auch sein mag. Entweder die Familie, Freunde, ein Hobby, ein Tier oder etwas ganz anderes. In diesem Fall wäre es wohl eine Freundin, so eine, mit der man durch dick und dünn geht und die schlimmsten Unwetter übersteht.

•••

„Komm schon! Oder sollen wir wieder zu spät kommen, wegen DIR?“ Und da war auch schon meine genervte Stimme, die einem lieblichen und entschuldigenden Blick entgegenrief. Ihre großen grünen Augen leuchteten immer so auf, wenn sie so guckte, durch ihre helle Haut wurden diese immer besonders betont. Damit, ihrer dünnen Figur und ihren bis zur Mitte vom Rücken gehenden glatten braunen Haare sah sie aus, wie eine Katze, besonders, weil sie einen Kopf kleiner als ich war. Sie sah ganz anders aus, als ich, mit meinen leuchtend, aber dennoch dunkelblauen Augen und meinen wuschelig blond-roten Haaren. Aber wir hatten beide dieselbe blase, helle Haut.

„Tut mir leid. Ich habe verschlafen ...“, sagte sie, mit einer genauso entschuldigend und lieb klingenden Stimme, worauf ich nur eine genervte Antwort geben konnte. „Ja, schon wieder, wie eigentlich jeden Tag!“

„Ich kann doch nix für meinen Wecker! Wenn er nicht klingelt, dann klingelt er halt nicht!“

„Dann stell ihn!“

„Tu ich doch!“

„Jetzt auch egal, wir müssen uns nämlich echt beeilen“, und mit diesen Worten, rannten wir auch schon los.

•••

Sie wohnte nicht so weit von der Schule entfernt. Wir mussten nur die Straße zu einem kleinen Wald lang, durch den wir meistens gingen, weil er eine Abkürzung war, da er mit einem kleinen Wald von der Schule verbunden war. Dieser war - oder ist - unser Ort, wo wir uns jede Pause aufhalten, und auch, wo wir uns kennengelernt haben. Dort haben wir viel erlebt.

Heute sind wir auch diese Abkürzung lang. Wir mussten nur immer aufpassen, dass uns niemand sah und dass wir nicht unsere Sachen am Zaun zerrissen, da er schon kaputt war. Einmal ist mir das passiert. Meine Hose hatte einen riesigen Riss, von meinem Knöchel, bis zu meinem Oberschenkel. Ich wurde von allen Seiten dumm angeguckt und hab dumme Kommentare entgegennehmen müssen, worauf hin ich immer sagte: „Ich probiere halt neue Mode aus. Kann ja nicht jeder, wie man sieht.“

Wir mussten dann über den Schulhof laufen. Was immer am schwierigsten war, weil unser neuer Hausmeister dort lieber seine Zigaretten rauchte anstatt zu arbeiten.

Wir sahen ihn auch dieses Mal und versuchten uns hinter den Büschen zu verstecken, die um eine Wiese mit einem Teich verliefen. Sie reichten fast bis zum Eingang des Schulgebäudes, weswegen wir nur gucken mussten, wann der Hausmeister in unsere Richtung guckte und wann nicht. Sobald er nicht zu uns sah, rannten wir zur Eingangstür und gingen so schnell wie möglich rein.

Wir mussten in den dritten Stock, um in unseren Unterrichtsraum zu gelangen. Wir hatten eine nicht so große Schule, weswegen wir schnell dort waren. In jeder Etage wurden die Wände unterschiedlich bestrichen, was mir bestimmt eines Tages Augenkrebs geben wird. Es waren immer gelb, orange und rot Töne. Einfach nur hässlich.

Auf dem Weg zu unserem Raum begegneten wir noch ein paar Zuspätkommern, aus anderen Klassen.

Gerade, als wir die Klingel hörten, kamen wir in den Raum gerannt und genau wie jeden anderen Tag, waren schon alle anderen da. Jeder sah uns mit diesem Blick voller Schadenfreude an.

„Na gerade noch so geschafft ...“, murmelte ich außer Atem zu meiner Rechten, wo ein gleiches nach Luft ringendes Schnauben zu hören war.

Dieses Lächeln, was wieder einmal beweist, dass jeder Mensch diese schlechte Seite besitzt. Selbst, wenn man sich einredet, dass in jedem etwas Gutes steckt, merkt man es doch trotzdem immer wieder...

Es gibt keine guten Menschen.

„Zu spät. Ihr seid zu spät.“ Genauso nervig wie ihre Blicke, sind auch ihre Stimmen.

„Nein. Es hat erst geklingelt, als wir in den Raum kamen und außerdem, ist das eh egal, weil noch kein Lehrer da ist“, mit diesen Worten streckte ich jedem, der etwas gegen uns sagte, die Zunge raus.

„Komm! Setzen wir uns lieber schnell hin, bevor doch noch ein Lehrer kommt.“ Ich konnte nicht mal was sagen, da zog sie mich schon auf unsere Sitzbank zu, welche in der hintersten Reihe am Fenster war. Um diesen Sitzplatz haben wir uns mit ein paar anderen gestritten. Wir hatten ihn siegreich errungen, indem ich eine Mehlbombe, die ich selber gebaut hatte, nur für solche Fälle, auf den Boden warf, woraufhin alle husten mussten und ich mich schnell auf den Platz gesetzte hatte. Alle sahen mich nur wütend an, wobei es mehr am Mehl liegen musste, welches jeder an seinen Sachen und in seinem Gesicht und Haaren gehabt hatte -ich und der Boden eingeschlossen. Anika setzte sich in der Zeit schnell zu mir und meinte nur, dass ich es nicht übertreiben muss. Danach durfte ich den Boden und alles andere im Raum, was Mehl abbekommen hatte, putzen. Aber ganz ehrlich, das war es mir wert.

Unser Klassenraum war nicht besonders groß. Hinter der hinteren Reihe, gab es eine Art kleinen Gang, der zu Schränken führte. Neben der Tür waren die Tafel und daneben der Lehrertisch.

Schnell packten wir alles aus und gerade, als wir fertig waren, kam auch schon ein Lehrer rein und starrte uns verblüfft an. Seine schwarzen Haare glichen einem Panda oder so, fand ich immer, und dann noch die dunkelbraunen Augen. „Seit wann denn so pünktlich?“, fragte er nur, mit einem immer noch verblüfften Gesichtsausdruck.

Ich bin eine sehr freche Person und habe gerne das letzte Wort, durch eine sehr sture Art, weswegen ich nur antwortete: „Tja. Wir sind halt wahre Musterschüler.“

„Wenn das nur wirklich so wäre ...“, sagte er nur mit einem Seufzer und leichtem Lächeln. Da guckte ich ihn nur entsetzt an und drehte mich beleidigt weg.

Ich kam doch nur immer zu spät, weil meine beste Freundin Anika immer verschläft.

Ich sah sie mit meinem beleidigten Blick an und sie sah mich nur entschuldigend an, mal wieder, wie eigentlich immer.

Ich erinnere mich noch an einen Tag, da hat sie wie eigentlich fast immer wieder verschlafen und wir hätten deswegen fast eine Klassenarbeit verpasst - nachschreiben wollen hätte ich die ganz bestimmt nicht.

War jetzt auch egal, denn wir mussten etwas von der Tafel abschreiben, was dran geschrieben wurde, als ich gerade in Gedanken versunken war.

Ich bin aber fast immer in Gedanken versunken, wenn Unterricht war oder beziehungsweise ist, weil wenn ich einmal einen Gedanken haben, gleich auf den nächsten komme und immer so weiter. Aber auch manchmal in anderen Situationen. Ich habe so gesehen ein Aufmerksamkeitsproblem, aber nur ein kleines, immerhin haben doch viele sowas. Ich wurde durch das entsetzliche Quietschen, von den Stühlen, die schon sehr alt waren, dass schon das Holz anfing abzublättern, ja auch immer rechtzeitig aus meinen Gedanken geholt. Aber das auch nur meistens.

•••

„Mann. Die haben mir schon wieder Zettel zugeworfen.“

Ich drehte mich zu Anika und fragte: „Was stand drauf?“

Darauf hielt sie mir ein paar zerknüllte Blätter hin. Ich las mir ein paar durch und darauf standen Dinge wie:

du bist nutzlos,

geh sterben,

jemand wie dich braucht niemand.

Ich sah sie an und sie hatte leichte Tränen in den Augen. Sie war eine Person, die sehr nah am Wasser gebaut war. Sie wurde jetzt auch schon seit längerem von mehreren aus unserer Klasse gemobbt und damit kommt sie nicht so gut klar.

„Von wem sind die?“, ich deutete auf die Zettel, die sie mir gerade noch gegeben hatte.

„Ich bin mir nicht sicher... Mir haben so viele Zettel zu geworfen ...“, mit diesen Worten sah sie auf den Boden.

Mobbing ist Scheiße.

Mich wollten die auch mobben, aber weil ich jemand bin, der sich nicht unterbuttern lässt, haben sie bei mir nix weiter gemacht, als mir irgendwelche Beleidigungen zu zurufen oder irgendwas anderes, wo ich nicht genau sagen kann, von wem es kommt.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Erst gestern, da haben sie meine Sachen angezündet, auch wenn du mir geholfen hast sie zu löschen, kaputt sind sie trotzdem ...“, sagte sie, während sie in ihren Ärmel schniefte.

Ich legte ihr meinen Arm um die Schulter und sah mich um. Da wir gerade Pause hatten und kein Lehrer in der Nähe war, weil Herr Meier Aufsicht hatte, welcher lieber mit dem Hausmeister, hinter das Schulgebäude zum Rauchen ging, war es ganz praktisch für mich, Anika zu rächen.

Ich sah schon vom Weiten, wie diese Idioten aus unserer Klasse uns Siegreich angrinsten.

Ich lief hin und ließ Anika stehen.

Sie drehte sich um und wollte gerade etwas sagen, da war ich schon zu den Jungs gerannt und hatte ihrem 'Boss' eine verpasst. So, dass er nun auf dem Boden mit seinen Händen an seiner blutenden Nase hing. Er hatte dunkelblonde Haare und eine robuste Figur, könnte man sagen, aber in seinem Kopf muss es ziemlich leer aussehen.

„Du bist ja total verrückt!“, mit diesen Worten sah er mich mit seinen Waldgrünen Augen an, worauf ich antwortete, mit einer sehr wütenden Stimme: „Und was bist du? Sich an Schwächeren zu vergreifen! Du bist noch viel schlimmer als verrückt! Also sei still, Ben!“ Mit diesen Worten sah ich auch die anderen warnend an.

In dieser Zeit kam auch schon Anika angerannt. „Das hättest du nicht tun müssen“, sagte sie zurückhaltend.

„Oh doch, hätte ich oder jemand anderes, sonst lernen die das nie!“

„Dafür wirst du sicher Erger bekommen.“

„Das ist mir egal, solange ich ihn dafür schlagen konnte.“

Sie sah die Jungs noch mit verheultem Gesicht an, um zu gucken, ob ich den anderen auch was getan hatte und dann gingen wir.

Solche Leute, die andere mies behandeln, weil sie sich selber mies fühlen, kann ich absolut nicht leiden.

„Danke“, sagte sie noch zu mir, bevor es zur letzten Stunde klingelte.

„Kein Problem. Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin.“

•••

Wir liefen gerade nach Hause und verabschiedeten uns, als wir bei Anika Zuhause ankamen.