70 Jahre Observatorium Hoher List - Sieben Jahrzehnte astronomische Beobachtung in der Eifel. - Gudrun Wolfschmidt - E-Book

70 Jahre Observatorium Hoher List - Sieben Jahrzehnte astronomische Beobachtung in der Eifel. E-Book

Gudrun Wolfschmidt

0,0

Beschreibung

Das Buch 70 Jahre Observatorium Hoher List beleuchtet in sieben Kapiteln die Gründung der Sternwarte Hoher List in der Eifel mit sechs Beobachtungstürmen in den 1950/60er Jahren und ihre Entwicklung. Die eindrucksvolle astronomische Instrumentierung umfasst einen Schmidtspiegel (Akania 1953), einen 106cm-Cassegrain-Nasmyth-Reflektor (Akania 1965), ein 60cm-Ritchey-Chrétien-Spiegelteleskop (1984), einen 30cm-Astrographen (Zeiss Jena 1968), den Schröder-Refraktor (1874) und den Doppelrefraktor (Repsold Hamburg, Steinheil München 1899). Die Herausgeberin stellt die Vorgeschichte, also die Bonner Sternwarte, dar. In diesem Kontext werden auch kurz der Astropeiler Stockert, das Radioteleskop Effelsberg und die Volkssternwarte Bonn thematisiert. Schließlich folgen noch Bemerkungen zu Denkmalschutz und Kulturerbe, u.a. die Bonner Sternwarte im Vergleich zu Quito, Kolumbien. Dr. Christoph Schmidt präsentiert die Erinnerungen an seinen Vater Hans Schmidt und die Entstehung des Observatoriums. Neben einem Lebenslauf gibt es auch eine sorgfältig zusammengestellte umfangreiche Liste der Veröffentlichungen und Vorträge; das gibt einen hervorragenden Einblick in das vielseitige Wirken von Hans Schmidt, einschließlich Astronomiegeschichte. Das Werk erscheint im Jahr seines 100. Geburtstages. Prof. Dr. Hans Schmidt (1920-2003) gab 1987 als langjähriger Direktor einen Überblick über die Gründung, die Instrumente und den wissenschaftlichen Erfolg. Der Weg zum Sternenpark Nationalpark Eifel wird von Dr. Andreas Hänel vorgestellt - die Anerkennung als Sternenpark Nationalpark Eifel (2019) von der International Dark Sky Association. Als Zukunft des Observatoriums stellt Prof. Dr. Ulrich Klein die Aktivitäten der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V. (AVV) dar. Das Buch endet mit dem Beitrag von Dr. Bruno Nelles über die Sanierungs- und Restaurierungsaktivitäten sowie seine Vorstellungen über die Zukunft des Observatoriums, besonders für die Öffentlichkeit.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 416

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


70 Jahre Observatorium Hoher List –Sieben Jahrzehnte astronomische Beobachtung in der Eifel.

70 Years Observatory Hoher List –Seven Centuries of Astronomical Observations in the Eifel

Abbildung 0.1:Observatorium Hoher List bei Nacht; Schmidtspiegel (34/50 cm), Askania, Berlin (1953)

(Archiv Christoph Schmidt, untere Abb. bearbeitet von G. Wolfschmidt)

Nuncius HamburgensisBeiträge zur Geschichte der NaturwissenschaftenBand 37

Wolfschmidt, Gudrun (Hg.)

70 Jahre Observatorium Hoher List

Sieben Jahrzehnte astronomische Beobachtung in der Eifel

Hamburg: tredition 2020

Nuncius Hamburgensis Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften

Hg. von Gudrun Wolfschmidt, Universität Hamburg, AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik(ISSN 1610-6164).

Diese Reihe „Nuncius Hamburgensis“ wird gefördert von der Hans Schimank-Gedächtnisstiftung. Dieser Titel wurde inspiriert von „Sidereus Nuncius“ und von „Wandsbeker Bote“.

Wolfschmidt, Gudrun (Hg.):

70 Jahre Observatorium Hoher List –

Sieben Jahrzehnte astronomische Beobachtung in der Eifel.

70 Years Observatory Hoher List –

Seven Decades of Astronomical Observations in the Eifel.

Hamburg: tredition (Nuncius Hamburgensis –

Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Band 37) 2020.

Cover vorne: Observatorium Hoher List (Archiv Chr. Schmidt)

Frontispiz: Hoher List bei Nacht, Askania-Schmidt (Archiv Chr. Schmidt)

Titelblatt: Logo Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V.

Cover hinten: Luftbild Hoher List mit den sechs Beobachtungstürmen und 1 m-Spiegel (Archiv Chr. Schmidt)

AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik,

Hamburger Sternwarte, MIN Fakultät, Universität Hamburg

Bundesstraße 55 – Geomatikum, 20146 Hamburg, Germany

https://www.physik.uni-hamburg.de/hs/group-wolfschmidt/

Dieser Band wurde gefördert von der Schimank-Stiftung.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg, Germany ISBN – 978-3-347-02443-4 (Paperback), 978-3-347-02444-1 (Hardcover), 978-3-347-02445-8 (e-Book), © 2020 Gudrun Wolfschmidt.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: 70 Jahre Observatorium Hoher List

Gudrun Wolfschmidt (Hamburg)

0.0.1 Preface: 70 Years Observatory Hoher List – Seven Decades of Astronomical Observations in the Eifel

1 Einleitung: Astronomie in Bonn und in der Eifel

Gudrun Wolfschmidt (Hamburg)

1.1 Argelander und die Bonner Sternwarte

1.2 70 Jahre Observatorium Hoher List bei Schalkenmehren, Eifel

1.2.1 Observatorium Hoher List – Erste Bauphase

1.2.2 Observatorium Hoher List – Zweite Bauphase

1.2.3 Astronomen und ihre Arbeiten am Observatorium Hoher List

1.2.4 Zusatzinstrumente für Teleskop und Auswerteinstrumente für das Labor

1.2.5 Ende fürs Observatorium Hoher List – Neuanfang

1.3 Radioastronomie in der Eifel – Stockert und Effelsberg

1.4 Zusammenfassung und Ausblick

1.4.1 Die Bonner Sternwarte als Denkmal im Vergleich zu Quito

1.5 Literatur

2 Erinnerungen an Hans Schmidt (1920–2003)

Christoph Schmidt (Bonn)

2.1 Einleitung

2.2 Kindheit, Jugend und Studienzeit von Hans Schmidt

2.3 Erste Berufsjahre und Kriegszeit

2.4 Neuanfang in Bonn

2.5 Eifel-Jahre

2.6 Wieder in Bonn

2.7 Ruhestand

2.8 Sonstige Aktivitäten

2.9 Schlussbemerkungen

2.10 Fotogalerie zum Observatorium Hoher List

2.11 Quellen- und Literaturverzeichnis

2.12 Publikationsverzeichnis Hans Schmidt

2.12.1 Wissenschaftliche Publikationen

2.12.2 Übersichtsartikel, Aufsätze und Berichte

2.12.3 Buchbesprechungen

2.12.4 Vorlesungsmanuskripte von Hans Schmidt

2.12.5 Sonstige Manuskripte von Hans Schmidt

2.12.6 Chronologisches Verzeichnis der Manuskripte populärwissenschaftlicher Vorträge von Hans Schmidt

2.12.7 Hans Schmidt und das Observatorium Hoher List im Spiegel der Presse

HANS SCHMIDT: 60 JAHRE OBSERVATORIUM HOHER LIST

3 Hans Schmidt: 60 Jahre Observatorium Hoher List

Gudrun Wolfschmidt (Hamburg)

3.1 Vorbemerkungen

3.2 Suche nach einem geeigneten Ort für die Außenstation

3.3 Erwerb und Erschließung des Institutsgeländes

3.4 Bauplanungen und Bauten 1951 bis 1957

3.5 Teleskope und Instrumente 1951 bis 1957

3.5.1 Schmidt-Teleskop, Askania, Berlin (1953) – „Turm 1“, 1953

3.5.2 Lollert Refraktor, Merz, München, 1930

3.5.3 Photometer und 36 cm-Cassegrain-Teleskop (1953) – „Turm 3“, 1953

3.5.4 Astrograph, Carl Zeiss, Jena (1925) – „Turm 2“, 1954

3.5.5 Kleiner Schröder-Refraktor und kurzbrennweitige Schmidt-Kamera – „Turm 4“, 1954

3.5.6 Irisblenden-Photometer

3.6 Erweiterung des Observatoriums Hoher List, 1961 bis 1966

3.6.1 Bonner Doppelrefraktor, Repsold/Steinheil (1899) – „Turm 5“, 1964/65

3.7 Cassegrain-Nasmyth-Teleskop und Zusatzinstrumente – „Turm 6“, 1965

3.7.1 IR-Photometer

3.7.2 Lichtelektrisches Flächenabtastphotometer – Area Scanner

3.7.3 Universal-Astro-Gitterspektrographen (UAGS), Carl Zeiss, Jena, 1967

3.7.4 Bildverstärker – Lallemand-Kamera

3.7.5 Fokalreduktor

3.8 Weitere Entwicklungen

3.8.1 Meßinstrumente, 1965 bis 1985

3.9 Wissenschaftliche Programme 1953 bis 1985

3.10 Betrachtungen

3.11 Anhang

3.11.1 A. Wissenschaftliche Mitarbeiter am Hohen List, 1953–1985

3.11.2 B. Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter am Hohen List, 1953– 1985

3.11.3 C. Doktoranden am Hohen List (1953–1985)

3.11.4 D. Gäste am Hohen List (1953–1985)

3.12 Auszüge aus Berichten anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Observatoriums Hoher List vom 3. Juli 1980

3.12.1 Die instrumentelle Entwicklung des Observatoriums Hoher List – von Edward H. Geyer

3.12.2 Die wissenschaftliche Arbeit am Hohen List – von Wilhelm Seggewiß

3.12.3 Episoden

3.13 Literaturverzeichnis

4 Bewegliche Kuppeln für Sternwarten

Wagnerei Josef Heringer (Rosenheim) – Walter Hörmann & Gudrun Wolfschmidt

STERNENPARK NATIONALPARK EIFEL

5 Sternenlandschaft Eifel

Andreas Hänel (Osnabrück)

5.1 Observatorium Hoher List

5.2 Messungen der Himmelshelligkeit in der Eifel

5.3 Sternenpark Eifel

5.4 Messungen in der Südeifel

5.5 Literatur

ZUKUNFT DES OBSERVATORIUMS HOHER LIST – FORSCHUNG, ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND VOLKSBILDUNG

6 Aktivitäten der „Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V.“ (AVV) in der Öffentlichkeitsarbeit

Ulrich Klein (Bonn)

6.1 Abstract: Activities of the Astronomical Association Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V. (AVV) in Public Outreach

6.2 Aktivitäten der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e. V. (AVV) in der Öffentlichkeitsarbeit

6.3 Weitere aktuelle Information

7 Zukunft des Observatoriums Hoher List

Bruno Nelles (Observatorium Hoher List, Eifel)

7.1 Diplom und Promotion am Observatorium Hoher List (1975–1985)

7.2 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Zeiss, Oberkochen (1985–2012)

7.3 Schliessung des Observatoriums Hoher List (2012) – Vorgeschichte zum Verkauf

7.4 Denkmalschutz für das Observatorium Hoher List (2013)

7.5 Beginn der Verkaufsverhandlungen (2017)

7.6 Auf dem Weg zum Verkauf (2018–2020)

7.7 Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten (ab 2020)

7.8 Ausblick

Autoren

Nuncius Hamburgensis

Abbildungsverzeichnis

Personen- und Firmen-Index

Vorwort: 70 Jahre Observatorium Hoher List

Gudrun Wolfschmidt (Hamburg)

Das Buch 70 Jahre Observatorium Hoher List über die Aktivitäten von Hans Schmidt (1920–2003) zur Errichtung dieser Außenstation der Bonner Sternwarte mit sechs Beobachtungstürmen aus den 1950er und 1960er Jahren erscheint im Jahr seines 100. Geburtstages. In sieben Kapiteln wird die Entwicklung und Zukunft des Observatoriums Hoher List bei Schalkenmehren, Daun, in der Vulkaneifel dargestellt. Die Idee zu diesem Buch entstand 2014 bei einer Feier mit Vorträgen zu 60 Jahre Observatorium Hoher List. Aber da die Vortragenden keine Beiträge einreichten, wurde das Projekt erst einmal auf Eis gelegt.

Das erste Kapitel der Herausgeberin stellt die Vorgeschichte des Observatoriums Hoher List, also die Bonner Sternwarte dar – eine Entwicklung, die eng miteinander verzahnt ist und sich nicht trennen lässt, bzgl. der Instrumente, aber auch bzgl. der astronomischen Arbeiten. In diesem Kontext wird auch kurz der Astropeiler Stockert, das Radioteleskop Effelsberg und die Volkssternwarte Bonn thematisiert. Schließlich folgen noch Bemerkungen zu Denkmalschutz und Kulturerbe, u. a. die Bonner Sternwarte im Vergleich zu Quito, Kolumbien.

Christoph Schmidt präsentiert seine Erinnerungen an Hans Schmidt (1920–2003), seinen Vater, und die Entstehung des Observatoriums, der instrumentellen Ausstattung und die dort ausgeführten Arbeiten. Neben einem Lebenslauf wurde auch sorgfältig eine umfangreiche Liste der Veröffentlichungen, der Vorträge zusammengestellt sowie das Observatorium Hoher List im Spiegel der Presse; das gibt einen hervorragenden Einblick in das vielseitige Wirken von Hans Schmidt, einschließlich Astronomiegeschichte.

Im ausführlichen Beitrag Hans Schmidt: 70 Jahre Observatorium Hoher List wird die Entwicklung aus der eigenen Sicht des Begründers dargestellt; dies basiert auf einem Manuskript von 1987. Nicht nur die Gebäude und Instrumente werden detailliert diskutiert, sondern auch das wissenschaftliche Programm 1953 bis 1985, also der Nutzen des Observatoriums in Forschung und Lehre. Sehr aufschlussreich ist auch der Anhang mit Tabellen zu den wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern am Hohen List, sowie der Doktoranden und Gäste. Schließlich folgen noch zwei interessante Artikel von einer Feier zum 25-jährigen Bestehen des Observatoriums Hoher List (1980), verfaßt von den nachfolgenden Stationsleitern Edward H. Geyer und Wilhelm Seggewiß.

Abbildung 0.2:Oben: Observatorium Hoher List, Lageplan mit den sechs Türmen Unten: Komet Hyakutake (1996) mit 1 m-Teleskop, Leoniden Meteore (2001)

Oben: Bearbeitung: Gudrun Wolfschmidt. Unten: © Till Credner ([email protected])

Einen Einblick in die Holz-Kuppel-Konstruktion gibt der Bericht von Walter-Hörmann über die Wagnerei Josef Heringer in Rosenheim.

Der Weg zum Sternenpark Nationalpark Eifel wird von Andreas Hänel, einem ehemaligen Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter, in seinem Beitrag vorgestellt – im Kontext von drei Naturparks und einem Nationalpark.1 Andreas Hänel diskutiert die Zunahme der Himmelshelligkeit am Hohen List – der Lichtverschmutzung seit den 1960er Jahren, auch aufgrund eigener Messungen im Vergleich zu Satellitendaten. Der Erfolg war die Anerkennung als Sternenpark Nationalpark Eifel (2019) von der International Dark Sky Association. So könnte man heute wieder so beeindruckende Ergebnisse in der Astrofotografie erzielen wie früher (vgl. die Fotos von Till Credner Abb. 0.2 und 0.3).

Unter dem Thema Zukunft des Observatoriums Hoher List stellt Ulrich Klein die Aktivitäten der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V. (AVV) in der Öffentlichkeitsarbeit dar.

Das Buch endet mit dem Beitrag von Bruno Nelles über den Kauf des Observatoriums, die Sanierungs- und Restaurierungsaktivitäten sowie seine Vorstellungen über die Zukunft des Observatoriums, u.a. die Öffentlichkeitsarbeit.

0.0.1 Preface: 70 Years Observatory Hoher List – Seven Decades of Astronomical Observations in the Eifel

The book 70 years of the Observatory Hoher List about the activities of Hans Schmidt (1920–2003) appears in the year of his 100th birthday. It presents the setting up of this outstation for the Bonn Observatory with six observation towers in the 1950s and 1960s. In seven chapters the development and future of the Observatory Hoher List near Schalkenmehren, Daun, in the Vulkaneifel is shown. The idea for this book arose in 2014 at a meeting with lectures on 60 years of the Observatory Hoher List. But then the lecturers did not submit any contributions and the project was put on hold for the time being.

The first chapter of the editor presents the prehistory of the Observatory Hoher List, i.e. the Bonn Observatory – a development that is closely interlinked and cannot be separated, regarding the instruments, but also the astronomical work. In this context, the Astropeiler Stockert, the large radio telescope Effelsberg and the public observatory in Bonn are also briefly discussed. Finally, there are some remarks on the monument preservation and cultural heritage protection, including the Bonn Observatory in comparison to the Quito Observatory, Colombia.

Abbildung 0.3:Ein faszinierendes Naturschauspiel: Der Sternenpark Eifel

Der Sternenpark Nationalpark Eifel ist einer von wenigen Orten in Deutschland, in dem man die Milchstraße mit bloßen Augen sehen kann. Nun hat der Internationale Sternenpark Nationalpark Eifel die endgültige und im westlichen Deutschland bisher einmalige Anerkennung erhalten.

Observatorium Hoher List in der Morgensonne, Sternspuren von Sirius und Orion

Oben: Foto: Maximilian Kaiser, Sternenpark Nationalpark Eifel (https://www.sterne-ohne-grenzen.de/sternenpark-nationalpark-eifel/) Unten: © Till Credner ([email protected])

Christoph Schmidt presents his memories of Hans Schmidt (1920–2003), his father, and the emergence of the observatory, the instrumental equipment and the work carried out there. In addition to the biography he also carefully compiled the comprehensive list of publications, lectures and the reactions of the press to the Observatory Hoher List. This gives an excellent insight into the versatile work of Hans Schmidt, including the history of astronomy.

In the detailed article Hans Schmidt: 70 Years of the Observatory Hoher List the development is presented from the founder’s own point of view; this is based on a manuscript from 1987. Not only the buildings and instruments are discussed in detail, but also the scientific program from 1953 to 1985, the use of the observatory in research and teaching. The appendix with tables on the scientific and non-scientific staff at the Observatory Hoher List, as well as the PhD students and guests, is also very informative. Finally, two interesting articles are presented about the Celebration of the 25th anniversary of the Observatory Hoher List in 1980, written by the following observatory directors Edward H. Geyer and Wilhelm Seggewiß.

The report by Walter Hörmann about the Wheelwrights Workshop “Wagnerei” Josef Heringer in Rosenheim gives an insight into the construction of wooden domes for the observatory.

Andreas Hänel, a former PhD student and research assistant, presents in his contribution as the ultimate target the National Star Park Eifel (Sternenpark Nationalpark Eifel) – in the context of three nature reserves and one national park.2 Andreas Hänel discusses the increase of sky brightness near the Observatory Hoher List, the increase of light pollution since the 1960s, also based on his own measurements compared to satellite data. The success was the recognition as Star Park National Park Eifel (2019) by the International Dark Sky Association. In this way one could achieve such impressive results in astrophotography today as before (cf. the photos by Till Credner, fig. 0.2 and 0.3).

Ulrich Klein presents with the title Future of the Observatory Hoher List the activities of the Astronomical Association Vulkaneifel Hoher List e.V. (AVV) in public outreach.

The book ends with Bruno Nelles’ contribution about the acquisition of the Observatory Hoher List with an insight into the restoration activities and his ideas about the future of the observatory including outreach.

Abbildung 1.1:Hoher List – „Turm 1“ mit Schmidt-Spiegel

Foto: Gudrun Wolfschmidt (2012)

1 Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel, in dem der Nationalpark Eifel liegt, der Naturpark Südeifel und der Natur- und Geopark Vulkaneifel.

2 The German-Belgian Nature Park Hohe Venn Eifel includes the following: the Eifel National Park, the South Eifel Nature Park and the Vulkaneifel Nature and Geo Park.

Einleitung: Astronomie in Bonn und in der Eifel

Gudrun Wolfschmidt (Hamburg)

Abstract

This introductory chapter is intended to give an overview of the establishment of the Bonn observatory and its instrumentation. Important personalities are presented such as Argelander and Küstner. Then the development of the Hoher List observatory in the Eifel and the installed instruments are presented, the two construction phases in the 50s and 60s due to the activities of Hans Schmidt. It was a successful development in research and teaching. The year 2012 marks the end, but also the new beginning after the Hoher List was listed as monument and is now reviving after 70 years with activities for the public. Short remarks on radio astronomy in the Eifel are followed by concluding remarks on the cultural heritage of Bonn and Quito observatories.

Zusammenfassung

Dieses einleitende Kapitel soll einen Überblick über die Vorgeschichte geben, über die Gründung der Bonner Sternwarte und ihre Instrumentierung. Wichtige Persönlichkeiten werden vorgestellt wie Argelander und Küstner. Dann wird die Entwicklung vom Observatorium Hoher List (OHL) in der Eifel und die installierten Instrumente dargestellt, die beiden Bauphasen in den 50er und 60er Jahren aufgrund der Aktivitäten von Hans Schmidt. Es war eine erfolgreiche Entwicklung im Bereich Forschung und Lehre. Das Jahr 2012 markiert das Ende, aber auch den Neuanfang nachdem das OHL unter Denkmalschutz gestellt wurde und nun nach 70 Jahren mit Aktivitäten für die Öffentlichkeit wieder auflebt. Nach kurzen Bemerkungen zur Radioastronomie in der Eifel (Stockert und Effelsberg) wird das Kulturerbe von Sternwarten thematisiert.

1.1 Argelander und die Bonner Sternwarte

Die Astronomie in Bonn hat eine lange Tradition. Friedrich Wilhelm August Argelander (1799–1875), geboren im im ostpreußischen Memel (heute Klaipėda, Litauen),1 bekam ab 1817 seine Ausbildung an der Universität Königsberg (heute Kaliningrad, Russland), insbesondere bei Friedrich Wilhelm Bessel (1784–1846) an der 1813 fertiggestellten Sternwarte (Promotion 1822).2

Friedrich Wilhelm August Argelander wurde Direktor der Sternwarte Åbo von 1823 bis 1832 – als Nachfolger von Henrik Walbeck (1793–1822), 1817 bis 1822. Die Sternwarte Åbo (heute Turku, Finnland) wurde 1818 vom Architekten Carl Ludvig Engel (1778–1840) im klassizistischen Stil gebaut.3 Der Grundriß war ein lateinisches Kreuz. Der große Stadtbrand in Turku im September 1827 bewirkte nach so kurzer Wirkungszeit die Verlegung der Sternwarte und der Universität in die neue Hauptstadt Helsingfors (heute Helsinki).

Auch der innovative Bau der Universitäts-Sternwarte Helsingborg (seit 1917 Helsinki, Finnland) auf dem Tähtitorninmäki Hill stammt von Carl Ludvig Engel, der 1831/34 in Zusammenarbeit mit Friedrich Wilhelm August Argelander, Professor ab 1828, Direktor von 1832 bis 1837, plante und errichtete.4 In Helsingborg wurde wieder ein kreuzförmiger Grundriß verwendet. Charakteristisch war die Fassade mit drei drehbaren hölzernen Beobachtungstürmen auf dem Dach (allerdings ohne Kuppel), was als Vorbild für das Observatorium Pulkowa, St. Petersburg, 1839 diente und sich von dort aus als Modell für die Sternwarten Europas im 19. Jahrhundert durchsetzte. Auf dem Mittelturm gab es einen Zeitball als Zeitsignal für die Schiffe im Hafen, die damit ihre Chronometer kontrollieren konnten.

Schliesslich wurde Argelander 1836 als Nachfolger von Karl Dietrich von Münchow (1778–1836) als ordentlicher Professor (Lehrstuhlinhaber) an die 1818 gegründete Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn berufen – das Rheinland war nach dem Wiener Kongreß eine Provinz des Königreichs Preußen geworden.

Abbildung 1.2:Sternwarten Åbo (Turku) und Helsingborg (Helsinki), Architekt: Carl Ludvig Engel (1778–1840), 1817/19 und 1831/34

Oben: Die Zeichnung (1853) stammt von Johan Jakob Reinberg (1823–1896) und G. F. Aminoff (Besitzer: Museovirasto). Mein Dank für die Abbildung geht an Kalevi Mattila. Unten: Wikipedia (MKFI, 2012).

Abbildung 1.3:Friedrich Wilhelm August Argelander (1799–1875), August Bausch (1818–1909), 1868

(Wikipedia)

Als erster Beobachtungsplatz stand ihm ein achteckiger Pavillon auf der Bastion „Alter Zoll“ zur Verfügung. Die neue Königliche Sternwarte an der Poppelsdorfer Allee in Bonn wurde unter Beratung von Argelander 1838 mit dem Universitätsbaumeister (Baukondukteur) Peter Joseph Leydel (1798–1845) geplant und von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) überarbeitet – 1845 fertiggestellt.5 In Bonn war Argelander Direktor von 1837 bis 1875.6

Abbildung 1.4:Bonner Sternwarte in der Poppelsdorfer-Allee, gebaut von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841), 1840 bis 1845

(Stahlstich, um 1850)

Argelander war begeistert von der Positionsastronomie, von der präzisen Kartierung des Sternhimmels, wie er sie gründlich bei Bessel gelernt hatte. Er begann ab 1837 mit einem Himmelsatlas der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne (Uranometria nova – Neue Uranometrie, Berlin: Simon Schropp 1843). Eine weitere Durchmusterung des Himmels für die Besselsche Zone von 15° bis 31° südlicher Deklination konnte er ab 1849 in der gerade fertiggestellten Sternwarte beobachten und erschien in Astronomische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn, 1846–1852.

Die instrumentelle Ausstattung der Bonner Sternwarte bestand aus einem Heliometer, Merz & Mahler,7 in der Hauptkuppel, dem Refraktor von Utzschneider & Fraunhofer im Südturm, und dem Meridiankreis (11,7 cm Objektiv und 1,95 cm Brennweite) von Pistor & Martins, Berlin, Optik: Merz & Mahler, München (1843), im westlichen Meridiansaal.8 Dazu gab es ein Passageinstrument und ein Universalinstrument von Ertel & Sohn, München, mit einer Optik von Utzschneider & Fraunhofer. Der Meridiankreis wurde 1893 durch den neuen Meridiankreis von Repsold im östlichen Meridiansaal ersetzt.

Abbildung 1.5:Meridiankreis von Pistor & Martins, Berlin, 52˝ Objektiv, Merz & Mahler (1843)

Foto: Gudrun Wolfschmidt (in der Astronomie-Ausstellung 1992 im Deutschen Museum München)

Abbildung 1.6:Universitäts-Sternwarte Bonn, Karl Friedrich Schinkel (1781–1841), 1839 bis 1845

Foto: Gudrun Wolfschmidt

Argelander konnte mit Hilfe seines Mitarbeiters August Winnecke (1835–1897) mit dem Bonner Heliometer Entfernungen (Parallaxen) von nahen Sternen messen (4 von 10 Parallaxen) – zu einer Zeit, als Friedrich Wilhelm Bessel und Friedrich Georg Wilhelm von Struve (1793–1864) die ersten Parallaxen bestimmt haben.

Argelanders bekannteste Leistung war die visuelle Bonner Durchmusterung (BD) mit 324.198 Sternen bis zur 9,5 Größenklasse der nördlichen Hemisphäre bis zu einer Deklination von 89° bis –2°. Das Fernrohr, ein Kometensucher von Fraunhofers Nachfolger Merz, München (1839), Montierung von Henkel auf gußeiserner Säule mit großen Teilkreisen – und ein orthoskopisches Okular des Wetzlaer Optikers Carl Kellner (1826–1855) – war erstaunlich klein, aber lichtstark mit großem Gesichtsfeld: 77mm Öffnung (drei preussische Zoll), 65 cm Brennweite und neunfache Vergrößerung. Bei den Beobachtungen von 1846 bis 1859 halfen Argelander zwei Assistenten Adalbert Krüger (1832–1896) und Eduard Schönfeld (1828–1891). Der gesamte Katalog mit 48 Karten wurde 1863 in Bonn publiziert.9

Der Nachfolger Argelanders Eduard Schönfeld, Direktor von 1875 bis 1891, ergänzte 133.659 Sternen (–2° bis –23°) von 1875 und 1881; publiziert als Bonner Durchmusterung, südlicher Teil (1886). Er benutzte den Refraktor (16cm Öffnung, 1,9 m Brennweite) vom Optiker Hugo Schröder, Hamburg (1874) in einem der Osttürme.10

Als Erweiterung der Bonner Durchmusterung, um den Südhimmel vollständig einzuschliessen (–22° bis –89°), begann John Macon Thomé (1843–1908) in Córdoba, Argentinien, die (visuelle) Córdoba Durchmusterung (CD) 1892 bis 1914 (578.000 Sterne).11

Argelander war bei der Gründung der „Astronomischen Gesellschaft“ in Heidelberg 1863 massgeblich beteiligt und war Vorstandsmitglied, und von 1864 bis 1867 Vorsitzender. Die bedeutsamste Leistung der Astronomischen Gesellschaft lag in der Koordinierung internationaler wissenschaftlicher Unternehmungen.12 In Weiterführung der Idee der Sternkataloge regten Carl Bruhns (1830–1881)

Abbildung 1.7:Links oben: Heliometer, Merz & Mahler, München (1841), Rechts oben: 7,7cm Kometensucher, Merz, München, Montierung Henkel, 1851, für die Bonner Durchmusterung, Links unten: Schröder-Refraktor (1886) für die Südliche Bonner Durchmusterung Rechts unten: Lithographische Druckplatte der Südlichen Bonner Durchmusterung

© Deutsches Museum Bonn, Fotos: Gudrun Wolfschmidt (in Bonn, OHL und München)

1865 und Argelander 1867 an, einen Katalog der Sternörter bis zur 9. Größe zu erstellen. An den Beobachtungen der 140.000 Sterne (1870–1885), aufgeteilt in 15 Zonen von +80° bis –2° Deklination, beteiligten sich 13 Sternwarten aus acht Ländern von Nordamerika bis Rußland, von Finnland bis Algerien und Argentinien. In 40jähriger Arbeit entstand der Katalog AGK 1, der zwischen 1890 und 1912 publiziert wurde.

Die einzige Kommission mit astrophysikalischer Zielsetzung13 war die für Veränderliche Sterne. Auf die Wichtigkeit dieses Gebiets hatte schon Heinrich Wilhelm Olbers (1758–1840) 1816 hingewiesen und eine Einteilung der Veränderlichen in fünf Klassen vorgenommen.14

Der bekannte Aufruf von Argelander (1844) reaktivierte diese Idee.15 Zur Untersuchung der periodischen Helligkeitsschwankungen entwickelte er seine bekannte Stufen-Schätz-Methode.

Ein weiteres AG-Mitglied, nämlich Johann Karl Friedrich Zöllner (1834–1862), konstruierte 1860 das erste funktionsfähige (visuelle) Photometer.16 Dises Polarisations-Photometer besteht aus einer künstlichen Lichtquelle als Vergleichsstern, eine Petroleumlampe oder Gasflamme, die durch Drehung eines Nicolprismas – Polarisation durch Doppelbrechung – in der Helligkeit verändert werden kann, bis der künstliche Stern und das Himmelsobjekt im Objektiv – im halbierten Gesichtsfeld – gleich hell erscheinen. Die Größe der Drehung ist am Intensitätskreis ablesbar. Der Vergleich zwischen dem echten Stern und einem künstlichen Stern konnte später mit elektrischem Licht verbessert werden.17

Abbildung 1.8:Visuelle Photometrie an der Bonner Sternwarte: Zöllner Photometer mit Strahlengang, rechts unten Schwerd Photometer am OHL (Turm 5)

Fotos: Gudrun Wolfschmidt (in der Astronomie-Ausstellung 1992 im Deutschen Museum München, Szombathely und rechts unten am Hohen List)

In Bonn gibt es ein seltenes visuelles Photometer, das von Friedrich Magnus Schwerd (1792–1871), Ingenieur und Professor in Speyer, entwickelt wurde. Seine Fähigkeiten wurden unter anderem von Bessel und Steinheil geschätzt. Dieses Schwerd-Photometer (1859) stellt eine originelle Konstruktion dar. Es werden direkt die Bilder zweier Sterne in zwei gegeneinander beweglichen Fernrohren verglichen. Die Abschwächung der Helligkeit geschah durch eine Objektivblende, eine drehbare Scheibe mit 25 Löchern der Abstufung 0,1m.18 Damit waren Sterne bis zu vier Größenklassen Helligkeitsdifferenz meßbar. Es wurden jedoch nur genau vier Exemplare hergestellt: Neben Schwerds eigenem Photometer, das sich im Deutschen Museum befindet,19 gab es eines in Pulkowa, St. Petersburg, in Vilnius (Wilna), Litauen, und in der Bonner Sternwarte.20

Karl Friedrich Küstner (1856–1936) hatte – nach seinem Studium in Berlin und Straßburg mit einer gründlichen Ausbildung in Positionsastronomie – die Gelegenheit zur Teilnahme an der Venusexpedition 1882. Dann begann er seine Laufbahn als Observator an der Hamburger und Berliner Sternwarte 1884. Bekannt wurde er durch seine Entdeckung der Polhöhenschwankung (1884), die er anhand seiner Sternvermessungen feststellte – ein Effekt, der in der Geodäsie eine große Rolle spielt.

1891 erhielt Küstner – als Nachfolger von Eduard Schönfeld (1828–1891) – den Ruf als Direktor der Bonner Sternwarte, wo er bis 1925 wirkte.21

Die Instrumentierung der Sternwarte wurde ergänzt durch einen neuen Meridiankreis von Repsold, Hamburg, 6˝ Objektiv, Jakob Merz, München (1893), aufgestellt im östlichen Meridiansaal.22

Aber zusätzlich begann er mit Astrophysik, mit photographischer Photometrie; dazu konnte er einen photographischen Doppelrefraktor (30 cm vis. / 36 cm photogr. Öffnung und 5m Brennweite), Montierung von Repsold & Söhne, Hamburg und Optik von Steinheil, München (1899), anschaffen, der in einem neuen Kuppelgebäude neben der Sternwarte installiert wurde. Damit machte er präzise photographische Vermessungen von Sternhaufen von 1900 bis 1922 mit dem Ziel, später durch Wiederholung Eigenbewegungen zu ermitteln.23

Abbildung 1.9:Karl Friedrich Küstner (1856–1936) und sein Drei-Prismen-Spektrograph, rechts oben: Portrait Küstners zu seinem 75. Geburtstag von Wilhelm Faßbender

Foto: Gudrun Wolfschmidt (in der Astronomie-Ausstellung 1992 im Deutschen Museum München), rechts oben Wikipedia.

Neben der Astrophotographie widmete sich Küstner besonders spektroskopischen Arbeiten mit dem neuen Drei-Prismen-Spektrographen, insbesondere der Messung von Radialgeschwindigkeiten von etwa 500 Sternen.24 Ferner bestimmte er 1905 die Sonnenparallaxe aus spektrographischen Messungen (8, 844˝ ± 0, 017ʹ).

Abbildung 1.10:Bolivia-Expedition: 30cm-Triplet Objektiv, Nachführung und (Hamburger) Objektivprisma (vorn), Carl Zeiss Jena, 1920

Foto: Gudrun Wolfschmidt (in der Astronomie-Ausstellung 1992 im Deutschen Museum München)

Mit der Bolivia Expedition nach La Paz, Bolivien (3600 m), 1926 bis 1929, sollten die fehlenden Helligkeiten und Spektraltypen von Südhimmelsternen in Jacobus Cornelius Kapteyns „Selected Areas“ photographisch festgestellt werden. Die 115 nördlichen Eichfelder waren bereits in der Hamburger Sternwarte mit dem Lippert-Astrographen mit Objektivprisma, 1923 bis 1933, aufgenommen und ausgewertet worden.25

Verwendet wurde in der Bonner Sternwarte für die Bolivia Expedition ein 30cm-Triplet Objektiv, Carl Zeiss Jena, mit zwei Objektivprismen (9,5°). Die Auswertung geschah im Potsdamer und Bonner Observatorium. Das Ziel lag in Potsdam auf der Spektralklassifikation,26 dagegen in Bonn auf der Spektralphotometrie ausgewählter Sterne.27 Der relativ lichtstarke Bolivia-Astrograph bekam danach – 1930 – einen Platz im Bonner Sternwartenpark.

Arnold Kohlschütter (1883–1969), Direktor von 1925 bis 1946, der die umfangreiche Potsdamer Spektraldurchmusterung der 91 Kapteyn-Eichfelder des Südhimmels bearbeitet hatte, wollte sich endlich astrophysikalischen Aufgaben widmen. Seine Hauptleistung war die spektroskopische Entfernungsbestimmung von Sternen (spektroskopische Parallaxe).28

Das Gebäude der alten Sternwarte (vgl. Abb. 1.6, S. 21) mußte den modernen Bedürfnissen allmählich angepaßt werden.29 Der südliche Meridiansaal für Beobachtung im Ersten Vertikal wurde 1939 zu Arbeitsräumen umgebaut und der westliche Meridiansaal (Meridiankreis Pistor & Martins) 1949 zu einem Hörsaal. 1954 wurde auch der Repsoldsche Meridiankreis aus dem östlichen Meridiansaal entfernt und zweistöckig zu Meß- und Archivräumen umgebaut. Alle alten zylinderförmigen Holztürme waren nun nicht mehr in Betrieb.

Leitung der Sternwarte(n) Bonn

• 1819 bis 1836 – Karl Dietrich von Münchow (1778–1836)

• 1836 bis 1875 – Friedrich Wilhelm August Argelander (1799–1875)

• 1875 bis 1891 – Eduard Schönfeld (1828–1891)

• 1891 bis 1924 – Karl Friedrich Küstner (1856–1936)

• 1925/27 bis 1946 – Arnold Kohlschütter (1883–1969)

• 1947 bis 1966 – Friedrich Becker (1900–1985)

• 1966 bis 1985 – Hans Schmidt (1920–2003)

• 1986 bis 2007 – Klaas Sjoerds de Boer (*1941).

Abbildung 1.11:Hoher List – „Turm 1“ mit Schmidt-Spiegel (34/50 cm), Askania, Berlin (1953)

Foto: Christoph Schmidt

1.2 70 Jahre Observatorium Hoher List bei Schalkenmehren, Eifel

Friedrich Becker (1900–1985) hatte nach dem Zweiten Weltkrieg bereits 1949 die Vision, die Bonner Astronomie auszubauen durch eine Außenstation – entfernt von der Lichtverschmutzung der Stadt. Seit etwa 1900 haben die deutschen Astronomen nach Beobachtungsmöglichkeiten in Regionen mit günstigeren Wetterbedingungen gesucht, insbesondere im Mittelmeerraum oder in Afrika.30 Aber eine Station in geringer Entfernung von Bonn bot damals natürlich deutliche Vorteile. Noch im Oktober 1949 begann Hans Schmidt (1920– 2003) mit Testbeobachtungen auf der Altburg in der Eifel, 1951 wurden die Grundstücke (7 ha) auf dem Hohen List (Höhe 550 m) erworben. Schon 1947 wurde die Optik für einen Schmidt-Spiegel bei Ohlmüller in Berlin bestellt. Die Konzeption des Observatoriums Hoher List und die Auswahl der Instrumentierung geht auf Hans Schmidt zurück, der mit großem Engagement die neue Beobachtungsstation plante und realisierte – 85 km südlich von Bonn in der Eifel bei Schalkenmehren – ausführlich dargestellt ab S. 116.

1.2.1 Observatorium Hoher List – Erste Bauphase

In den 1950er Jahren begann die erste Bauphase für dieses Observatorium Hoher List.31 Drei Kuppelgebäude entstanden, dazu das Wohnhaus für den Direktor und Observator, das Hauptgebäude mit Arbeitszimmer, Werkstatt, Labor, Dunkelkammer, Wohn- und Gästezimmer und die Beobachtungstürme.

• „Turm 1“ (1953) war für den Schmidt-Spiegel (Abb. 1.11) (50/34 cm, Öffnungsverhältnis 1: 4), Askania, Berlin, Optik: Ohlmüller, Berlin (1949/53) mit 34cm-Objektivprisma (Dispersion von 575Å pro mm bei Hγ). Die Firma Askania-Werke AG32 in Berlin-Friedenau, gegründet 1912, ab 1959 in Berlin-Mariendorf, stellte auch nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche astronomische Instrumente her, wie Zenitteleskope, Meridiankreise, Astrographen und Schmidtspiegel. Askania, eine führende Firma neben Zeiss, lieferte beispielsweise – auf Initiative von Eduardo Röhl (1891–1959) – die Hälfte der instrumentellem Ausstattung für die Sternwarte in Caracas, Venezuela (Abb. 2.4), die nach dem Vorbild der Hamburger Sternwarte gebaut wurde.33 Mit dem Bonner 50/34 cm-Schmidtspiegel wurden Sternfelder in verschiedenen Farben (auf blau- oder rotempfindlichen Photoplatten) aufgenommen.

Abbildung 1.12:Hoher List – „Turm 2“ (1954) mit 30 cm-Astrograph, Carl Zeiss, Jena (1968)

Foto: Christoph Schmidt

• In „Turm 3“ (1953) befand sich das 36 cm-Cassegrain-Spiegelteleskop (Abb. 1.13) (Öffnungsverhältnis 1: 20), Ohlmüller, Berlin (1953) mit einem lichtelektrischen Photometer mit Sekundär-Elektronen-Vervielfacher nach Alfred Behr (1951). Als Leitrohr diente der 20 cm-Lollert-Refraktor, Merz, München (1930), der 1949 erworben wurde.

Abbildung 1.14:Erstes lichtelektrisches Photometer der Bonner Sternwarte, 1950er Jahre)

Foto: Gudrun Wolfschmidt (in der Astronomie-Ausstellung 1992 im Deutschen Museum München), (vgl. Abb. 3.32, S. 182

Ein erstes lichtelektrisches Einkanal-Röhren-Photometer nach Alfred Behr (Abb. 1.14) wurde für die Bonner Sternwarte in den 1950er Jahren von F. Renkhoff, Bad Godesberg, gebaut und erfolgreich zur Untersuchung der Helligkeitsschwankungen Veränderlicher Sterne eingesetzt. Es gehört heute zu den Sammlungen des Deutschen Museums in München als wichtiges Beispiel für die Anfänge der photoelektrischen Photometrie (neben einem lichtelektrischen Photometer aus der Wiener Sternwarte).

Abbildung 1.13:Hoher List – „Turm 3“ mit 36 cm-Cassegrain, Askania, Berlin (1953)

Foto: Christoph Schmidt

Tabelle 1.1:Aufbau des Observatariums Hoher List, 1953–1980 Coordinates: 6°51ʹ E, 50°9, 8ʹ N, Altitude: 549 m

Turm

Jahr

Teleskop

Firma

Turm 1

1953

Schmidt-Spiegel (34/50 cm) 3 Objektivprismen (F 3-Glas) Leitfernrohre (11,8cm und 13,5 cm)

Askania, Berlin (1949/53) Askania, Berlin (1953/54) Sternwarte Bonn

Turm 3

19531984

36 cm-Cassegrain-Teleskop Leitrohr 20cm-Lollert-Refraktor Lichtelektrisches Photometer (A.Behr)neu: 60cm-Ritchey-Chrétien mit 3-Kanal-Photometer

Ohlmüller, Berlin (1953) Merz, München (1929) F. Renkhoff, Bad Godesberg H. Kaufmann, Crailsheim, 1984

Turm 2

19541968

30cm-Astrograph, Triplet, Bolivia, 30 cm-Astrograph, Sonnefeld-Vierlinser, mit Objektivprisma

Carl Zeiss, Jena (1925)Carl Zeiss, Jena (1968)

Turm 4 (Kegel-Dach)

1954

15,9 cm-Schröder-Refraktormit 10,8cm-Vierlinser-Kamera und 20,2 cm-Schmidt-Kamera

Hugo Schröder, Hamburg (1874) Steinheil, München (1899) F. Ohlmüller, Berlin (1953)

Turm 5

1965

Bonner Doppelrefraktor 36 cm visuell, 30 cm photographisch

Repsold, Hamburg, Steinheil, München (1899)

Turm 6Labor

196519701980

106 cm-Cassegrain-Nasmyth-Reflektor (dazu Zusatzinstrumente)Laboranbau, VerbindungsgangLabor-Erweiterung für Auswertung

Askania, Berlin; Ben Hooghoudt,Leiden Rademakers/Weseman,Rotterdam

• In „Turm 2“ wurde 1954 der 30 cm-Astrograph (Abb. 1.12) (150 cm Brennweite), das Triplet von der Bolivia-Expedition, Carl Zeiss, Jena (1925), installiert – mit Objektivprisma. Der Astrograph diente zur Photographie von Sternfeldern im blauen Licht.

• „Turm 4“ (1954): Eine Schutzhütte mit Kegeldach (1954) wurde für den historischen 15,9 cm-Schröder-Refraktor (Abb. 1.15), Hugo Schröder, Hamburg (1874) gebaut – zusammen mit einer Steinheil-Kamera und einer 140/200 mm-Schmidtkamera.

Abbildung 1.15:Hoher List – „Turm 4“ (1954) mit 15,9 cm-Schröder-Refraktor, Hugo Schröder, Hamburg (1874)

Foto: Christoph Schmidt

1.2.2 Observatorium Hoher List – Zweite Bauphase

In der zweiten Bauphase in den 1960er Jahren wurden zwei weitere Kuppelgebäude ergänzt, dazu die Werkstatt, das Elektroniklabor 1970 und Auswerteräume 1980.

• In „Turm 5“ (Abb. 1.16) kam 1965 der Bonner Doppelrefraktor (36 cm visuell, 30 cm photographisch), Repsold, Hamburg, Steinheil, München (1899).

• „Turm 6“ (Abb. 1.22, S. 45) wurde 1965 für den 106 cm-Cassegrain-Nasmyth-Reflektor, Askania, Berlin, gebaut. 1968 kam in „Turm 2“ ein neuer 30 cm-Astrograph, ein Sonnefeld-Vierlinser, Carl Zeiss, Jena, ausgestattet mit Objektivprisma.

• Einweihung der Teleskope im OHL am 20. Oktober 1966 in Daun.

• „Turm 3“ neu (Abb. 1.17): Schließlich wurde in den 1980er Jahren in „Turm 3“ das 36 cm-Cassegrain durch ein 60 cm-Ritchey-Chrétien-Teleskop (mit 3-Kanal-Photometer), H. Kaufmann, Crailsheim, 1984, ersetzt.

1.2.3 Astronomen und ihre Arbeiten am Observatorium Hoher List

Leitung des Observatoriums Hoher List

• 1951–1966 – Prof. Dr. Hans Schmidt

• 1966–1995 – Prof. Dr. Edward H. Geyer

• 1995– 2002 – Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß

• 2002–2012 – Dr. Klaus Reif.

Als Friedrich Becker (1900–1985), Direktor der Bonner Sternwarte von 1947 bis 1966, emeritiert wurde, bekam Hans Schmidt (1920–2003), der bereits 1965 auf den Bonner Lehrstuhl berufen wurde, von 1966 bis 1985 die Geschäftsführung der Astronomischen Institute in Bonn. Ab 1970 hatte er auch Planung und Aufsicht über den Institutsneubau in Bonn-Endenich.

Nachfolger als Leiter des Observatoriums Hoher List wurde Prof. Dr. Edward H. Geyer, seit 1980 C2-Professor, von 1966 bis 1995. Sein Arbeitsschwerpunkt waren photometrische und spektroskopische Beobachtungen an Veränderlichen Sternen.

Abbildung 1.16:Hoher List – „Turm 5“ (1965) mit Doppelrefraktor (36 cm visuell, 30cm photographisch), Repsold, Hamburg, Steinheil, München (1899)

Foto: Bruno Nelles

Abbildung 1.17:Hoher List – „Turm 3“ neu – mit 60 cm-Ritchey-Chrétien, H. Kaufmann, Crailsheim (1984)

Foto: Christoph Schmidt

Abbildung 1.18:Prof. Dr. Edward H. Geyer, Stationsleiter am Hohen List, 1966–1995

(Archiv Hamburger Sternwarte)

Zu den Mitarbeitern (vgl. Tab. 3.11.1) zählten Jörg-Dieter Schumann, Wilhelm Seggewiß, Prof.Dr. Peter Brosche, später u.a. Frank Gieseking, Hilmar W. Duerbeck, Wolfgang P. Gieren, Ralf-Jürgen Dettmar, Dieter Engels, Martin Hoffmann, Michael Geffert, Frank-Thomas Lentes, Bruno Nelles, Andreas Hänel und Thomas Richtler.

Die astronomische Photometrie spielte immer eine wichtige Rolle in der Arbeit der Bonner Sternwarte und am Hohen List. Es entstanden eine Reihe von Arbeiten, insbesondere Dissertationen und Habilitationen, zu diesem Themenbereich.34

Wilhelm Seggewiß war Leiter des Observatoriums Hoher List von 1995 bis 2002. Seine Forschungsgebiete waren photometrische und spektroskopische Untersuchungen u. a. von Wolf-Rayet-Sternen, Sternhaufen, Magellansche Wolken.

Abbildung 1.19:Waltraud C. Seitter (1930–2007) und Hilmar Willi Duerbeck (1948–2012)

(Archiv Hamburger Sternwarte)

Am Observatorium Hoher List entstanden von 1953 bis 1985 immerhin 18 Promotionen, vgl. Tab. 3.11.3. Es erschienen zahlreiche Arbeiten (auch Post Doc) und Dissertationen auf dem Gebiet der Spektroskopie und der Konstruktion von speziellen Spektrographen.35

Frau Prof. Dr. Waltraud Seitter nutzte den Hohen List nach ihrer Promotion (1962) zu einem umfangreichen Survey (Spektralaufnahmen mit dem Objektivprisma) – bis 1968 – zur Klassifizierung von Sternspektren. Daraus ging der bekannte Bonner Spektralatlas hervor.36 Besonders die Erforschung von Novae (Nova Her 1963, Nova Del 1967, Nova Cyg 1975) und anderen kataklysmischen Veränderlichen (eruptiven Sternen) stand im Mittelpunkt ihres Interesses;37 der Helligkeitsausbruch lässte sich parallel gut im Spektrum verfolgen. Frau Seitter war die erste Frau mit einer Habilitation in Astronomie in Deutschland und die erste Frau mit einen Lehrstuhl für Astronomie (Universität Münster, 1975 bis 1995). Später war sie häufiger Gast am Hohen List, vgl. Tab. 3.11.4. Nach seiner Dissertation (1974) The eclipsing binary VV Orionis habilitierte sich Duerbeck 1981 an der Bonner Universität mit einer Arbeit über Eruptive variables – observations, analyses, models (1980). Von 1975 bis 1985 war er Assistent am Hohen List.

Weitere Kollegen u. a. aus Bamberg, Basel, Berlin, Bochum, Freiburg, Göttingen, Hamburg, München, Münster, Tübingen, Wien und Würzburg haben am Observatorium gearbeitet, aber auch Astronomen aus Europa und dem aussereuropäischen Ausland: Belgien, Ungarn, Polen, Jugoslawien, Bulgarien, USA, Kanada, Mexiko, Kolumbien, Chile, Afghanistan, Südkorea, China.

Allerdings nahm die Attraktivität vom Observatorium Hoher List ab – trotz der guten Instrumentierung und der Beobachtungsbedingungen – seit der Gründung der Europäischen Südsternwarte (ESO) in La Silla, Chile,38 und der Eröffnung vom Deutsch-Spanischen Astronomischen Zentrum Calar Alto bei Almeria, Südspanien (1979).39 Außerdem spielt die satellitengebundene Astronomie in neuen Wellenlängen, also IR, UV, Röntgen und Gamma, eine immer größere Rolle.

1.2.4 Zusatzinstrumente für Teleskop und Auswerteinstrumente für das Labor

Am Observatorium Hoher List gab es eine Vielzahl von Auswerteinstrumenten fürs Labor wie den klassischen Blinkkomparator und einen Koordinatenmeßapparat KOMESS, Carl Zeiss Jena (1958) oder das Irisblendenphotometer, Sartorius, Göttingen (1954). Das 1 m-Spiegelteleskop wurde 1967 mit einem Gitterspektrographen ausgestattet. Natürlich war auch ein Fotolabor zur Entwicklung der Photoplatten vorhanden. Allmählich ab Ende den 1980er Jahre kamen moderne, viel empfindlichere Empfänger wie CCD-Chips zum Einsatz, die die klassische Astrophotographie mit Photoplatten beendeten. Eine wichtige Rolle spielte auch die Entwicklung neuer Instrumente am Observatorium Hoher List. Die instrumentelle Ausstattung umfasste ein IR-Photometer (1968/69), einen Abbe Spektren-Komparator, Carl Zeiss, Jena (1967), ein Schnell-Photometer, Carl Zeiss, Jena (1967), einen Area Scanner, A. Paar, Graz (1971), ferner eine Hiltner Camera, Bildwandler (Image converter) und Bildverstärker40 (Image amplifier, Lallemand-Kamera), sowie ein Fokal Reduktor (1973) und ein Fabry-Perot-Etalon. Die Aktivitäten des letzten Leiters vom Hohen List, Dr. Klaus Reif umfassten:41

Abbildung 1.20:Observatorium Hoher List – Zusatz- und Auswerteinstrumente Oben: Blinkkomparator, Carl Zeiss Jena, Sartorius-Irisblendenphotometer, Unten: Gitterspektrograph am 1 m-Teleskop, Fotolabor

(Archiv Christoph Schmidt)

Abbildung 1.21:Blinkkomparator und Irisblendenphotometer zur Auswertung von Photoplatten

Foto: Gudrun Wolfschmidt (im Deutschen Museum)

• CCD-Kameraentwicklung ab 1989, und Aufbau der Instrumentierungsgruppe

• Instrumentenentwicklung für Calar Alto ab ca. 1992 (WWFPP, BUSCA)

• Verantwortlich für die gesamte technische Ausstattung insbesondere die Modernisierung des 1m-Teleskops ab 1996 (nach der Emeritierung von Herrn Prof. Geyer)

• Dr. Klaus Reif, Leiter des Observatoriums von 2002 bis 2012 – als Nachfolger von Herrn Prof. Seggewiß.

• Entwicklung und Bau des Bonn-Shutters ab ca. 1996, „Vermarktung“ ab ca. 2000.

Die Projekte mit eingeworbenen Drittmitteln, BMFT/BMBF und Eigenbeteiligung, beliefen sich auf mehr als zwei Mio DM.42 Eine Teleskop Remote-Steuerung über Computer 2000, dann übers Internet 2008 wurde entwickelt, so dass 1 m-Spiegelteleskop bequem von Bonn aus ferngesteuert werden konnte.

Abbildung 1.22:Hoher List – „Turm 6“ mit 1 m-Cassegrain-Nasmyth, Askania, Berlin (1965)

Foto: Christoph Schmidt

Abbildung 1.23:Observatorium Hoher List – „Turm 5“ mit Werkstatt und „Turm 6“ mit Elektroniklabor und Hauptgebäude

Foto: Gudrun Wolfschmidt (2012) und Christoph Schmidt

1.2.5 Ende fürs Observatorium Hoher List – Neuanfang

Das Argelander-Institut für Astronomie in Bonn schloss das Observatorium Hoher List im Jahr 2012.43 Der Förderverein des Observatoriums Hoher List (gegründet bereits 2002) bemühte sich um die Rettung der Anlage und konnten einige Teleskope nutzen und einige Aktivitäten für die Öffentlichkeit anbieten, u. a. auch Schülerpraktika.44

Ab 2007, als Prof. Klaas S. de Boer emeritiert wurde, begann man mit der Außenrenovierung aller Kuppeln und Kuppelgebäude (außer dem „Schröder“), zudem mit neuen Dächern für die Gebäude und neuem Belag für die Zufahrtswege. Aber mit der Berufung des theoretischen Astrophysikers Prof. Norbert Langer 2009 sank das Interessa am OHL und 2010 wird die Schliessung von Seiten der Universität vereinbart.

Ein wichtiger Schritt war dennoch, dass das Ensemble Observatorium Hoher List im September 2013 von der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz unter Denkmalschutz gestellt wurde:

„Observatorium Hoher List, südwestlich von Schalkenmehren auf der Kuppe des Hohen List (Denkmalzone): Hauptgebäude mit 3 Kuppeltürmen und Wohnhaus, 1950–54, Staatshochbauamt im Auftrag der Universität Bonn; Erweiterung 1964/65: Wohnhaus, Werkstatt und Labor mit 2 Kuppeltürmen; technische Ausstattung u. a. Teleskope Mitte 19. bis 21. Jh., Messgeräte.“45

Allerdings ist leider schon kurz vorher das Schmidtteleskop verkauft worden.

Ab 2013 organisierte die Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V. für die Öffentlichkeit regelmäßig astronomische Beobachtungen, Führungen und Vorträge.46

Im Kontext der zunehmenden Lichtverschmutzung in den Städten ist der Schutz des Nachthimmels und der Erhalt der natürlichen Nachtlandschaft eine wichtige Initiative – insbesondere für die weitere astronomische Beobachtung am Observatorium Hoher List. Der Sternenpark Nationalpark Eifel erhielt 2014 die Ausszeichnung als erster International Dark Sky Park und am 5.4.2019 seine endgültige Anerkennung als Internationaler Sternenpark.47

Abbildung 1.24:Friedrich Becker (1900–1985) und sein Astropeiler – 25m-Stockert Radioteleskop in der Eifel (1956)

(oben: Hamburger Sternwarte, unten: Pixabay)

1.3 Radioastronomie in der Eifel – Stockert und Effelsberg

Das Interesse an Radioastronomie war nach dem Zweiten Weltkrieg groß. Bereits am 25.07.1951 hielt Hans Schmidt seine Antrittsvorlesung über das noch neue Thema „Radioastronomie“.

Friedrich Becker (1900–1985) engagierte sich für dieses neue Gebiet der Astronomie, was viel weniger wetterabhängig ist. Er förderte den Bau des 25 m- Radioteleskops der Universitätssternwarte Bonn auf dem Stockert in der Eifel – mit großer Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen.48 Der nordrheinwestfälische Wissenschaftsförderer und Politiker Prof. Leo Brandt (1908–1971) initiierte als Pionier der Funkmesstechnik die Radioastronomie in Deutschland, speziell am Stockert.49 Das Stockert Radioteleskop wurde azimutal montiert und ein Koordinatenwandler von Rademaker, Rotterdam, eingesetzt zur parallaktischen Steuerung.

1957 wurde auch das Radioastronomische Institut gegründet. Das wissenschaftliche Interesse lag auf der Erforschung des interstellaren Wasserstoffs mit der 21 cm-Linie. Die Elektronik stammt von der Firma Telefunken. Peter Georg Mezger (1928–2014) publizierte 1960 eine Durchmusterung der galaktischen Ebene bei 11 cm Wellenlänge.50 Über den Aufbau des Stockert seit 1953 und die vielen wissenschaftlichen Arbeiten bis 2015 siehe z.B. Meyeroltmanns (2017). Das Radioobservatorium Stockert war bis 1997 in Betrieb und wurde nach Stilllegung bis 2005 und nach Modernisierung wieder aktiv genutzt. Der Stockert ist Eigentum der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Seit 1996 gibt es auch einen Förderverein Astropeiler Stockert e.V.,51 der die Anlage für Ausbildung, aber auch für Besucher zugänglich macht.

Der nächste Schritt war die Planung eines wirklich großen Radioteleskops, das internationale Anerkennung bekommen sollte. Dafür entstand 1967 das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR).

Das 1971 eingeweihte 100 m-Radioteleskop Effelsberg bei Bad Münstereifel war 29 Jahre lang das größte freibewegliche Radioteleskop der Welt – bis das Byrd-Green-Bank-Teleskop (GBT) mit 100m × 110m Durchmesser ein minimal größeres in West Virginia, USA, gebaut wurde (2000).

Abbildung 1.25:100 m-Radioteleskop Effelsberg bei Bad Münstereifel (1971)

(Pixabay)

1.4 Zusammenfassung und Ausblick

Die Bonner Sternwarte, erbaut 1844, erlebte eine große Blütezeit unter Argelander und Küstner. Mitte des 19. Jahrhunderts fand auch der Übergang von der klassischen Astronomie zur modernen (beobachteten) Astrophysik statt – mit den Teilgebieten Photometrie, Astrophotographie und Spektroskopie.

Friedrich Becker (1900–1985) hatte die Vision einer Außenstation für die Bonner Sternwarte. Unter Hans Schmidt (1920–2003) erfolgte ab 1949 die Planung und Einrichtung der Außenstation Observatorium Hoher List – mit großem Einsatz realisiert und laufend vergrößert – in zwei Phasen, in den 1950er (Turm 1 bis 4) und 60er Jahren (Turm 5 und 6) mit baulichen Erweiterungen bis 1980. Glücklicherweise wurde das Ensemble Observatorium Hoher List (die Gebäude und Instrumente) im September 2013 von der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz unter Denkmalschutz gestellt. So bleibt zu hoffen, dass das Observatorium Hoher List als Bildungseinrichtung für eine breite Öffentlichkeit eine gute Zukunft hat. Die Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V.(AVV), ehemals der Förderverein des OHL, engagiert sich schon erfolgreich mit vielen Aktivitäten.

Abbildung 1.26:Bonner Volkssternwarte im Argelanderturm (ehemals Doppelrefraktor), 1975

(Wikipedia, Foto: Stefan Knauf)

Auf Friedrich Becker geht auch die Gründung der Radiosternwarte mit Außenstation Stockert (1962) zurück. Auch hier bietet ein Förderverein Astropeiler Stockert e.V. seit 1996 Führungen und Vorträge zur Radioastronomie an.

Die Universitätssternwarte Bonn (seit 2006 Argelander-Institut für Astronomie, AIfA) verliess das zu klein gewordene historische Gebäude und zog 1973 zusammen mit dem Institut für Astrophysik und extraterrestrische Forschung (1964) und dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie (1966) in ein neues Gebäude am Stadtrand in Bonn-Endenich.

Die Volkssternwarte Bonn,52 Poppelsdorfer Allee 47, benutzt die Räumlichkeiten im Argelanderturm, wo sich der Doppel-Refraktor (1899) befand,53 und im Kleinen Refraktorraum des Bonner Bolivia-Astrographen. Angeboten werden Vorträge, Beobachtungsabende und Aktivitäten für Kindergärten und Schulen („Astronomie vor Ort“). Als Beobachtungsinstrument dient ein 36 cm- Cassegrain-Spiegelteleskop, Ohlmüller, Berlin (1952/53), mit dem sog. 20 cm- Lollert Refraktor als Leitrohr, Merz, München (1929). Das Instrument war bis 1982 am Hohen List in „Turm 3“ Ausstattung mit einem von der Universitätssternwarte gebauten Einkanal-Röhren-Photometer diente es ab dem Jahre 1953 als erstes Instrument auf der neugebauten Außensternwarte der Universität Bonn, dem Hohen List bei Daun in der Eifel. Die Bonner Astronomen untersuchten damit Helligkeitsschwankungen an Veränderlichen Sternen.

1.4.1 Die Bonner Sternwarte als Denkmal im Vergleich zu Quito

Die Bonner Sternwarte steht in der Denkmalliste der Stadt Bonn.54 Charakteristisch für die Architektur von Sternwarten55 um 1800 ist ein klassizistischer Stil und der Grundriß als griechisches Kreuz mit einer zentralen Kuppel. Beispiele sind die Observatorien in Madrid (1790), Turku (1819), Berlin (1835), Bonn (1844), Athen (1846) und relativ späte Beispiele sind Quito, Ecuador (1873) und Wien (1883). Bei der Bonner Sternwarte handelt es sich um eine Drei-Flügel-Anlage. In Bonn wie auch bei der alten Berliner Sternwarte in der Enckestraße, Berlin-Kreuzberg,56 war der berühmte Architekt Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) involviert.

In der Kuppel war das Hauptinstrument, ein Refraktor oder Heliometer, im Ost- und Westflügel waren der Meridiankreis udn das Passageinstrument. Auch die Bibliothek, Arbeits- und Wohnräume für die Astronomen waren ins Gebäude integriert. Eine innovative Idee beim Bau von Sternwarten kam Ende des 18. Jahrhunderts auf, nämlich die große Bedeutung fester Fundamente für die Meßinstrumente, Meridiankreise und Refraktoren. Sie sollten unabhängig von den Schwankungen des Gebäudes sein. Deshalb wurden die Meridianräume wie in Stockholm (1753) oder Gotha (1789) im Erdgeschoß angelegt. Das Hauptinstrument in der „Kuppel“ wurde auf einer festen durchgehenden Säule montiert.

Abbildung 1.27:Bonner Sternwarte (1844) – Observatorio de Quito, Ecuador (1873–1892) Merz Heliometer, Bonn (1841) – Merz Refraktor, Quito (1874)

Oben: (© Peter Bender).Unten: © Deutsches Museum Bonn. Wikipedia (CC BY-SA 4.0, Adam Kess).

Eine weitere interessante Frage bzgl. der Architektur von Sternwarten ist die Konstruktion einer (drehbaren) Kuppel, die sich öffnen läßt. Bevor die halbkugelförmige Kuppel erfunden wurde, die typisch für Observatorien ist, waren bis um 1800 zylinderförmige oder kegelförmige (drehbare) „Kuppeln“ in Verwendung, wie man es auch noch in Tartu/Estland (1802/10), Bonn, Quito oder bei der alten Sternwarte in Kazan/Tartastan/Rußland (1837), sieht. Die ersten richtigen Kuppeln gab es in Gotha (1787/89), im Dunsink Observatory Dublin (1785) und im Armagh Observatory (1790). In Göttingen (1816) ist eine relativ frühe Kuppel sehr gut erhalten.

Die Bonner Sternwarte wurde aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung in die von mir – als President der Commission C.C4 World Heritage & Astronomy – geschaffene IAU-Liste Outstanding Astronomical Heritage (OAH)57 aufgenommen.

Inspiriert von der Bonner Sternwarte und mit Hilfe des deutschen Jesuiten-Paters Juan Bautista Menten (1870–1883) wurde das Observatorio Astronomico Quito (OAQ), Ecuador (1873–1892) im Parque La Alameda als zweitälteste Sternwarte Südamerikas gebaut,58 und zwar im Victorianischen Stil, also klassizistisch wie Bonn. Treibende Kraft für den eindrucksvollen und interessanten Bau mit drei Turmgruppen war der Präsident von Ecuador, Dr. Gabriel García y Moreno (1821–1875). Die Sternwarte entstand in Zusammenhang mit der Polytechnischen Hochschule. Zusätzlich zur Astronomie gab es ein Meteorologisches Observatorium (1891), ein Geodätisches Institut zur Vermessung von Quito und Ecuador, dazu ein Seismologisches Observatorium und ein Institut für Geophysik.

Das Hauptinstrument war ein 24 cm Refraktor59 (Äquatorial, 9 Pariser Zoll, Brennweite 3,2 m), G. & S. Merz, München, 1875, mit der ungewöhnlichen Montierung mit einer fast waagerechten Lage der Stundenachse (Abweichung nur 0o140ʹ), da die geografischen Breite der Sternwarte praktisch genau am Äquator liegt. Weitere Instrumente für klassische Astronomie waren in Verwendung: ein Universalinstrument von Pistor & Martins, Berlin, ein 10 cm Passageinstrument, Carl Bamberg, Berlin, Merz 7,6 cm-Kometensucher, Pendeluhren von Theodor Knoblich, Altona bei Hamburg, und Ferdinand Dencker, Hamburg, Chronometer von Ulysse Nardin, Schweiz, zwei Sextanten, ein Prismenkreis, ein Theodolit von Ertel, München, ein Altazimut von Pistor & Martins, Berlin, ein großen Meridiankreis, A. Repsold & Söhne, Hamburg, 1889–1892, und ein Danjon Astrolabe für Astrogeodäsie.

Sehr interessant ist, dass sich die Astronomen in Quito an Bonn auch bzgl. der Arbeitsgebiete orientiert haben, neben den zahlreichen Instrumenten für Positionsastronomie findet man auch astrophysikalische Instrumente: es ist auch ein Zöllner Photometer, Ausfeld, Gotha, zu finden. Zum Refraktor wurde auch ein Merz Spektroskop geliefert.

Leider wird die alte Bonner Sternwarte, eine eindrucksvolle Architektur mit der zentralen Kuppel und sechs kleineren zylinderförmigen Beobachtungstürmen (im etwas reataurierungsbedürftigen Zustand), seit 1975 vom Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Bonn genutzt. Sie ist also nicht mehr in authentischer astronomischer Nutzung (abgesehen von der Volkssternwarte in den späteren Beobachtungstürmen), beispielsweise als astronomisches Museum oder Archiv. Integrität und Authentizität – wichtige Bedingungen für Unesco fehlen, sonst würde sich eine transnationale serielle Bewerbung der Observatorien Quito und Bonn für Unesco anbieten.

1.5 Literatur

ALTENHOFF, W.; MEZGER, PETER G.; STRASSL, HANS; WENDKER, H. & G. WESTERHOUT: Messprogramme bei der Wellenlänge 11cm am 25 m-Radioteleskop Stockert. In: Mitteilung der Universitätssternwarte Bonn (1960), Nr. 59.

ARGELANDER, FRIEDRICH w.: Aufforderung an Freunde der Astronomie zur Anstellung von eben so interessanten und nützlichen, als leicht auszuführenden Beobachtungen über mehrere wichtige Zweige der Himmelskunde. In: Schumachers Astronomisches Jahrbuch (1844), S. 122–254.

ARGELANDER, FRIEDRICH W.: Über das Schwerd’sche Photometer. In: Sitzungsberichte des Naturhistorischen Vereins der Preussischen Rheinlande und Westphalens, Neue Folge 6, 16 (1859), S. 64.

ARGELANDER, FRIEDRICH W.: Photometrische Untersuchungen mit besonderer Rücksicht auf die physische Beschaffenheit der Himmelskörper. Leipzig 1865.

ARGELANDER, FRIEDRICH W.: Bonner Durchmusterung des nördlichen Himmels. Erster und Zweiter Band. Bonn: A. Marcus und E. Weber’s Verlag (Zweite berichtigte Auflage) 1903.

BECKER, FRIEDRICH: Das neue Eifel-Observatorium der Bonner Sternwarte. In: Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft 6 (1955), S. 51–56.

BECKER, FRIEDRICH: Das astronomische Arbeitsprogramm des Bonner Radio-Teleskops. In: Telefunken-Zeitung 29 (September 1956), Heft 113.

BECKER, FRIEDRICH: Die Astronomie an der Universität Bonn. In: Sterne und Weltraum 3 (1964), Heft Februar, S. 28–32.

BECKER, FRIEDRICH: Friedrich Wilhelm August Argelander 1799–1875. In: Bonner Gelehrte. Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn, Band 7: Mathematik und Naturwissenschaften. Bonn 1970, S. 73–78.

BECKER, MARGRIET: Untersuchungen zur spektralen Photometrie von Sternen. Referent: Prof. Dr. Hans Schmidt, Koreferent: Dr. Wilhelm Seggewiss, Sternwarte Astronomische Institute der Universität, Bonn, Dezember 1978.

BLAAUW, ADRIAAN: ESO’s Early History. The European Southern Observatory from Concept to Reality. Garching 1991.

BRAND, KLAUS-PETER: Radialgeschwindigkeitsbestimmung mit dem Universal-Astro-Gitterspektrographen des Observatoriums Hoher List. Aufnahme, Ausmessung und Reduktion der Spektren. Forschungsberichte der Astronomischen Institute Bonn, Institut für Astrophysik und Extraterrestrische Forschung der Universität Bonn, August 1973.

BRANDT, LEO: Die deutsche Station für Radioastronomie und Radar-Grundlagenforschung in der Eifel. In: INTERAVIA 11 (1956), Heft 10.

BURMESTER, RALPH & ANDREA NIEHAUS (Hg.): Bonner Durchmusterungen – Argelander und sein astronomisches Erbe zur Sonderausstellung im Deutschen Museum Bonn vom 8. Oktober 2009 bis zum 5. April 2010. Bonn 2009.

DICK, WOLFGANG R. & CHRIS STERKEN (ed.): In memoriam Hilmar Duerbeck. Leipzig: AVA – Akademische Verlagsanstalt (Acta Historica Astronomiae; 64) 2018.

DUERBECK, HILMAR: Astronomische Beobachtungen mit einem lichtelektrischen Flächenphotometer. Untersuchungen zur Verwendbarkeit eines Area Scanners für verschiedene astronomische Problemstellungen. Sternwarte der Universität Bonn, Observatorium Hoher List, November 1972.

DUERBECK, HILMAR: Der Bedeckungsveränderliche VV Orionis lichtelektrische und spektroskopische Beobachtungen und Bestimmung der Systemkonstanten. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, 1974.

DUERBECK, HILMAR: Das Observatorium Hoher List der Universitäts-Sternwarte Bonn. [The Hoher List Observatory of the Bonn University Observatory.] Ed. by Wolfgang R. Dick & Chris Sterken. In: In memoriam Hilmar Duerbeck. Leipzig: AVA – Akademische Verlagsanstalt (Acta Historica Astronomiae; 64) 2018, S. 85–94.

ENGELS, DIETER: Untersuchungen über die Genauigkeit von Radialgeschwindigkeitsmessungen an Sternen. Sternwarte der Universität Bonn, Observatorium Hoher List, Mai 1977.

GEFFERT, MICHAEL: Öffentlichkeitsarbeit und Exponate aus der Geschichte der Astronomie. In: Wolfschmidt, Gudrun (Hg.): Popularisierung der Astronomie– Popularization of Astronomy. Proceedings der Tagung des Arbeitskreises Astronomiegeschichte in Bochum, 16.–18. September 2016. Hamburg: tredition (Nuncius Hamburgensis – Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften; Bd. 41) 2017, S. 462–473.

GEFFERT, MICHAEL: Chapter 6: Karl Friedrich Küstner’s Moon Photographic Plates at Bonn Observatory. In: Selene’s Two Faces. From 17th Century Drawings to Spacecraft Imaging. Ed. by CARMEN PÉREZ GONZÁLEZ. Leiden: Brill (Nuncius Series; Band 3) 2018, p. 188–205.

GEYER, EDWARD H.: Photometrische Beobachtungen an RR Lyrae-Sternen. Die RR Lyrae-Veränderlichenlücke im Farben-Helligkeits-Diagramm von Omega Centauri (NGC 5139). Habilitationsschrift zur Erlangung der venia legendi der Hohen Mathematischen Naturwissenschaftlichen Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms-Universität zu Bonn, Mai 1968.

GIESEKING, FRANK H.: