Am Weihnachtsbaum die ... Funken sprühen?! - Emma Chase - E-Book

Am Weihnachtsbaum die ... Funken sprühen?! E-Book

Emma Chase

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Beschreibung

Eigentlich müsste Drew Evans der glücklichste Mann der Welt sein: Er und Kate haben einen gesunden fünfjährigen Sohn (und trotzdem regelmäßig Sex!). Hin und wieder fällt Drew jedoch in alte Muster zurück und lässt den Draufgänger heraushängen, der er einst war. Blöderweise passiert ihm das ausgerechnet am Weihnachtsabend. Aber in der darauffolgenden Nacht erscheinen ihm drei Geister, und die geben ihm mehr als deutlich zu verstehen, dass kein Geschenk der Welt bezaubernder sein kann als Kate ... (ca. 75 Seiten)

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

1

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5

6

Die Autorin

Emma Chase bei LYX

Impressum

EMMA CHASE

Am Weihnachtsbaum die … Funken sprühen?!

Ins Deutsche übertragen

von Heide Franck

Zu diesem Buch

Eigentlich müsste Drew Evans der glücklichste Mann der Welt sein: Er und Kate haben einen gesunden fünfjährigen Sohn (und trotzdem regelmäßig Sex!). Hin und wieder fällt Drew jedoch in alte Muster zurück und lässt den Draufgänger heraushängen, der er einst war. Blöderweise passiert ihm das ausgerechnet am Weihnachtsabend. Aber in der darauffolgenden Nacht erscheinen ihm drei Geister, und die geben ihm mehr als deutlich zu verstehen, dass kein Geschenk der Welt bezaubernder sein kann als Kate …

Emma Chase’ ganz besondere Interpretation des Weihnachtsklassikers Eine Weihnachtsgeschichte.

1

Schmückt den Saal mit grünen Zweigen,

Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!

Tretet an zum bunten Reigen,

Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!

Moderne Mythen, wer kennt sie nicht: Limo auf Knallbrause lässt den Magen explodieren; in einem fernen Land wurde einem Touri mal die Niere gestohlen; und in der Kanalisation leben Krokodile. Wenn man irgendwann erwachsen ist, merkt man, was für eine gequirlte Scheiße einem da aufgetischt wird. Diese Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben, um uns Angst einzujagen, damit wir nur ja nicht vom rechten Weg abkommen.

Na ja … bis auf das mit den Krokodilen – ich lebe schon mein ganzes Leben lang in New York City, und so was liegt absolut im Bereich des Möglichen.

Aber der Rest, ja, alles glatt gelogen.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts sind neue moderne Mythen entstanden, denen die Leute nur allzu bereitwillig auf den Leim gehen: Actionstars, die beim Filmdreh mitten in einem Stunt sterben; tropische Pflanzen, die Fettleibigkeit kurieren; und Justin Bieber, der angeblich doch Eier haben soll.

Irgendwann in den späten Siebzigern, als die Kriminalitätsrate der Stadt langsam zu sinken begann und New York touristenfreundlicher wurde, kam ein neuer moderner Mythos in Umlauf – und der streut jedes Jahr wieder Sand in das sonst so geschmeidig arbeitende Getriebe meines Lebens.

Und zwar handelt es sich um den Irrglauben, New York City sei der beste Ort für Weihnachtseinkäufe.

Keine Ahnung, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, aber sollte ich es je herausfinden, kann der Idiot sich auf meinen Schuhabdruck in seinem Arsch gefasst machen. Denn jetzt kommen sie in Scharen aus Pennsylvania, New Jersey, Connecticut und dem restlichen Hinterland und verstopfen vom Black Friday bis zum Heiligabend unsere Brücken, unsere Tunnel und unsere Straßen, um Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Wie Ratten, die sich auf einen Brocken Gourmetkäse stürzen. Um dem kleinen Timmy eine Eisenbahn von FAO Schwarz zu kaufen und der lieben Oma eine Brosche von Tiffany’s.

Klar haben sie schon mal vom Internet gehört. Natürlich wissen sie, dass es viel einfacher – und billiger – wäre, den Kram online zu bestellen und sich bis an die Haustür liefern zu lassen.

Aber sie wollen es nicht möglichst einfach. Die Weihnachtseinkäufe in der Stadt sind inzwischen – sagen wir es alle gemeinsam – Tradition.

Sie wollen den großen Baum sehen, die Lichter. Sie wollen endlos in der Schlange stehen, um im Rockefeller Center Schlittschuh zu laufen, und sich zusammen mit dem Weihnachtsmann bei Macy’s am Herald Square ablichten lassen. Sie wollen die blöden Rockettes sehen und mit der ganzen Familie in einem Restaurant mit exorbitanten Preisen zu Abend essen.

Ein Taxi nehmen? Können Sie vergessen – die sind alle belegt. Und selbst den Bürgersteig zu benutzen bringt einen an den Rand der Selbstbeherrschung, denn alle paar Meter bleibt ein kinderwagenschiebender, tütenbehangener Tourist genau vor einem wie angewurzelt stehen, um das rot und grün angeleuchtete Empire State Building zu fotografieren.

Ich klinge genervt? Sie kriegen aber auch alles mit. Weihnachtsstimmung und ich, wir sind nicht gerade auf einer Wellenlänge. Ebenezer Scrooge hatte es erfasst: Pah, Humbug.

Der Anlass für mein derzeitiges Anti-Feiertags-Plädoyer – ich stehe in der Schlange. Seit einer Dreiviertelstunde. Um noch in allerletzter Minute ein Geschenk für meine wunderschöne Frau zu erstehen.

Bitte, nehmt doch einfach mein Geld und lasst mich von hier verschwinden.

Das mit den Geschenken hab ich normalerweise lange im Voraus erledigt. Kurz vor knapp erst loszuziehen, das ist einfach nicht mein Stil. Aber als ich vorhin bei dem Designerladen Saks Fifth Avenue vorbeigekommen bin, hab ich ein paar High Heels von Valentino mit Kristallbesatz und Seidenschleifen entdeckt, die an Kate einfach umwerfend aussähen. Die gefallen ihr bestimmt, und mir gefällt Kate in den Dingern hundertpro – vor allem nackt. Ein Gewinn für alle Beteiligten.

Mal abgesehen von der Warteschlange.

Ich bin es nicht gewohnt, irgendwo anzustehen. Stattdessen bin ich persönliche Verkaufsberatung und provisionsgeile Angestellte gewohnt, die mit Sätzen wie »Darf ich das für Sie halten, Mr Evans?«, »Das gibt es noch in vier anderen Farben, Mr Evans« und »Soll ich es als Geschenk einpacken, Mr Evans?« um meine Aufmerksamkeit buhlen.

Aber es ist Heiligabend. Und das bedeutet, die Geschäfte scheren sich einen Dreck um die Qualität des Einkaufserlebnisses. Heute geht es nur um Quantität – sie wollen so viele Käufer wie möglich vor Ladenschluss durch ihre Türen schleusen. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt:

Heute sind die meisten Menschen auf der Welt hirnverbrannte Penner.

Lachen Sie nicht – auch Sie könnten einer dieser wandelnden Dachpfosten sein, ohne es überhaupt zu wissen. Aber es stimmt. Über Chancenungleichheit oder das schlechte Schulsystem können Sie erzählen, was Sie wollen – die traurige Wahrheit lautet: Der Großteil der Bevölkerung ist schlicht und ergreifend nicht intelligent. Und noch mehr Leute sind mies in ihrem Job. Gute Leistungen oder vorausschauendes Denken gehen ihnen am Arsch vorbei; sie erfüllen einfach nur die Minimalanforderungen, um ihren Gehaltsscheck abholen zu können.

Und dafür gibt es kein besseres Beispiel als die Weihnachtsaushilfen.

Die Firmen stellen sie nicht aufgrund ihrer überragenden Fähigkeiten ein oder weil sie das Team bereichern. Sie werden angestellt, weil sie einen Puls haben. Zusätzliche Körper, herausgeputzt in Weihnachtskostümen und hauptsächlich mit der Aufgabe betraut, Kunden in Schach zu halten wie ein Zaun die Herde im Gehege. Und sie sind auch ebenso hilfreich.

Die blonde Mittzwanzigerin hinter der Kasse fällt genau in diese Kategorie. Merkt man schon allein daran, wie langsam und zaghaft sie auf die Tasten drückt und wie verwirrt sie dreinblickt, wenn jemand – Gott behüte – sie fragt, wo irgendein Artikel zu finden ist. Allein ihretwegen stehe ich hier und verplempere irrwitzig viel Zeit damit, ein simples Paar Schuhe zu kaufen.

Die gute Nachricht: Gleich bin ich am Ziel. Ich gehe einen Schritt weiter, vor mir nur noch eine einzige Kundin – eine große, majestätisch wirkende Dame mit einem teuren roten Mantel und echten Perlenohrringen. Ich hole schon mal das Portemonnaie heraus, damit ich möglichst schnell zahlen und abdampfen kann.

Zeit zum Feiern ist es wieder,

Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!

Singt die alten Weihnachtslieder,

Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!

Aber meine Hoffnung auf baldiges Entkommen wird jäh zerstört, als die blonde Aushilfskraft den lila Schlips von Burberry of London einbongt und der alten Dame verkündet: »Das wären dann einhundertfünfundneunzig Dollar und dreißig Cent.«

Die Perlenlady guckt empört. »Das kann nicht stimmen. Dieser Schlips ist bei Ihnen gerade im Angebot, und zwar für einhundertfünfzig Dollar – nicht für einhundertachtzig.«

Panik schwappt der Blondine über die Gesichtszüge. Sie drückt ein paar Tasten auf der Kasse und scannt den Barcode der Krawatte noch einmal ein. »Der zeigt mir hundertachtzig Dollar an. Plus Mehrwehrsteuer.«

Ungeduldig fahre ich mir durchs Haar und höre mir die vorhersehbare Antwort der alten Dame an.

»Das ist unlauterer Wettbewerb! Ich weigere mich, auch nur einen Penny mehr als hundertfünfzig zu zahlen.«

Die verzweifelte Aushilfe sieht sich hilfesuchend um, doch es sind keine Kollegen in Sicht. Also spiele ich mal wieder den Retter in der Not und komme ihr zu Hilfe.

»Machen Sie’s doch einfach über die manuelle Stornofunktion.«

Verständnislos starrt sie mich an. »Die was?«

Ich zeige auf die Kasse. »Das Ding ist auch nur ein Computer – der tut, was Sie ihm sagen. Löschen Sie den Preis und geben Sie die hundertfünfzig Dollar händisch ein.«

Sie schluckt. »Ich … ich weiß nicht, wie das geht.«

War ja klar.

»Ich muss den Geschäftsleiter suchen gehen.«

Nein. Auf gar keinen Fall stehe ich hier rum und drehe noch mal zwanzig verfluchte Minuten lang Däumchen. Und einfach rausgehen werde ich auch nicht – dafür hab ich schon zu viel meiner kostbaren Zeit in diese Schuhe investiert.

Obwohl mir der Missmut schwer im Magen liegt, wende ich mich an die Perlenlady im roten Mantel und schalte meinen Charme ein, dem – selbst mit Ring am Finger – Frauen jeglichen Alters immer noch hilflos verfallen. »Ein Weihnachtsgeschenk in letzter Minute?«

Sie nickt. »Genau, für meinen Mann.«

»Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack. Ich bin selbst Krawattenliebhaber, und Sie haben da ein erstklassiges Exemplar gewählt.«

Es funktioniert – sie lächelt. »Vielen Dank, junger Mann.«

»Wissen Sie was, wie wär’s, wenn wir ein bisschen Zeit sparen und ich die zusätzlichen dreißig Dollar beisteuere, sodass Sie Ihren Mann mit dieser Krawatte beglücken können, und zwar für keinen Penny mehr als hundertfünfzig Dollar?«

Falten erscheinen auf ihrer Stirn. Oder besser gesagt, zusätzliche Falten.

»Mir geht es nicht um das Geld, sondern ums Prinzip. Ein Geschäft sollte sich an den Preis halten, den es ausschreibt.«

»Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Prinzipien sind wichtig – und deswegen mache ich Ihnen auch dieses Angebot. Heute ist Heiligabend, und ich war bisher zu beschäftigt, um einem meiner Mitmenschen etwas Gutes zu tun. Mit so einer Geste komme ich dann endlich richtig in Weihnachtsstimmung. Sie täten mir einen Gefallen, Miss.«

Das »Miss« am Ende trifft genau den richtigen Nerv. Ihre Augen fangen an zu leuchten, und sie lächelt erfreut. »Na ja, wenn Sie es so sagen, wie könnte ich das ausschlagen?«

Ich zwinkere ihr zu. »Gar nicht.«