An sein Innerstes erinnert sich keiner - Rolf Friedrich Schuett - E-Book

An sein Innerstes erinnert sich keiner E-Book

Rolf Friedrich Schuett

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Beschreibung

Kaufen Sie in der Überflussgesellschaft etwas wirklich Überflüssiges : Ein Geschenk für Freunde, die Sie immer schon loswerden wollten, ein Geschenk, das Ihren Freunden nichts schenkt : Ein Buch. Dieses Buch. In einer immer rentabler funktionierenden Welt liegt der einzige Nutzen dieses Buches in seiner völligen Nutzlosigkeit. Nicht ganz dichte Gedichte als verrückteste Form, nicht verrückt zu werden. Diese Texte halten, dass sie nichts versprechen; sie hoffen auf die Verzweiflung des Lesers; sie wärmen durch artistische Kälte : Überwinterungskunststücke. Dieses Poesiealbum gibt die Welt nicht durch Worte wieder, sondern stellt Dinge durch Worte erst her. Diese Gedichte, eingebettet in poetische Kurzprosa, zerlegen die bekannte Welt in ihre Bestandteile und fügen die Bestandteile zu neuen und neuartigen Welten zusammen. Komm zur Sache, die aus nichts als Sprache gemacht ist! Und die kühle Sprache hebt charakteristische Details aus warmen Gesamteindrücken heraus, ohne diese dabei zu zersetzen und zu zerstören. Darin liegt die Poetologie dieser Lyrik.

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Für Rita und Maike

Inhaltsverzeichnis

Jeder Mensch ist eine Insel, wie England

Aus dem Paradies vertrieben

Leben kommt von der Bio-Vitalität

Ewiger Kindskopf oder spruchreif wie faules Obst?

Positiefes Gedicht

Ein schrankenlos beschränkter Schrank von Kerl

Quartett im Bett

Ölteppich des Lebens frei nach Stefan George

Lachverständige Komplexperten für lachunbändige Perplexperten

Hat die Rossnatur eine Rosskultur?

Schmierzettelwirtschaft ist keine Zier

Lob der Faulheit

Die Kuh hat Euter und Ausbeuter

Trank und Gesang auf die Bank

Frühlingsgemälde : "Suppengemüse"? Frühlingsgemüse : "Suppengemälde"?

Entweder Wachstumsraten oder Erwachsene

Erfinde, was nur bei dir zu finden ist

Drum stinke, wem Gestank gegeben

Festgemauert in der Erden

Umgebracht in eiliger Nacht?

Durch Spott zum Trott

Nur Wachstum kann Umweltschutz bezahlen

Thinktanks

Nebel im Leben, Leben im Nebel

Das Sparschwein fliegt dir vom Teller

Pop-Multi-Kulturlosigkeit, Kult ohne Kultus

Grüne Kriegswirtschaft der BLÖKOS

„Alles fließt ab“

DerPi

Urlaub

War das PKamel so verkehrt?

Siegerschleife: Popolitik in Poesie, Popoesie in Politik?

Berufsberatung

Revolution durch Restauration#

Unwetter ist auch nur ein Wetter. Und was für eins!

Geistig Vakuum in Wissensfülle

Mit alten Weinen gegen neues Weinen

Rohe Scheinachten!

Abtreibende Hebammen, als Hexen verbrannt?

Richtig wichtiger Gewichtelschrott

Rosenchose in Konservendose

Plattdeutsch kommt dir spanisch vor

Zitronen in der Druckerpresse

Kosten wagen, wo Wagen nur kosten?

Die Wut ist gut, die mir nichts tut

Windsbraut in der Kochenmühle?

Bete oder springe!

Die Volksdiva und ihr Schweinehund

Alles Bachstelzen und das Tränenbächlein runter

Event, das ist Provinz Hinterwäldler, Hinterweltler

Zieh das große Sprachlos nicht sprachlos!

Ein Einfall, der nicht zünde(l)n will

Grüner Fußabdruck am Hntern?

Aufrechter Waschgang

Die dritte Jahreszeit lässt den Sturm los

Hommage a Proust

Meta-Möwen in Balbec

UNIVERSUM PER VERSUM (TIER-ADE)

Ein Maulwurf in einem Büro

Manöver

Bekömmliches

Fundbüro

Schlüsselgewalt

Ich liebe Dich

Aktion Eichhörnchen

Gartenzergfellerschütternd

Bremerhaven / Weser

Was ich so mache

Ewige Wahrheiten

Gerechtigkeit

Bedingungen

Mitgift mitnehmen

Danach

Stille Nacht

Ode an das Valium

Baudelaire

Hommage à Rilke

Wiedersehen

Sonntag

Alkäische Greise

Theo — Spray

Urkunde

Drucksachen

Fallbeil

Mit Hängen und Würgen

Bindungen

Sommer

ducks at drakes

Eine Revolution macht noch keine Reform

Memento

So nett

Gangster

"Vietnam"

Biafra

Haltung bewahren

Gasmaskenball

Halali

Nordsee

Biologie

Ostern

Wer nie und doch

Der Stand der Dinge

Der Besitz

SCHIFFBRUCH

SECHS UHR FRÜH

ACH, JA

EHRENBEZEIGUNG

FÄKALLIGRAPHIE

FALLS

ZAUBERHAFTANSTALT

ERWACHSEN

DIE QUALVERWANDTSCHAFTEN

DIE UNBEWUSSTE STADT

VOM AUS DEM WEGE AB

WUNSCHKONZERTIFIKAT

ZOTE

SENSIBEL AMI

ICH BIN PROGRAMMIERER

1. PERSON EINZAHL(EN)

DEMUTATION

IMMER DIE KOFFER GEPACKT

BEATMUSIK

LAGEBESPRECHUNG

HAUPTABSCHNITT IM LEBEN EINER FRAU

DAS ENTSTEHEN VON HÖREN UND SEHEN

NIEDERTRÄCHTIG

ANZÜGLICH

SEHR ANSPRECHEND

WURM VOM FACH

WOCHENENDE

BUNTES TREIBEN

MEINEM VATER

AUGUST

MEIN AFRIKA

ANGSTRENGUNG

LA FEMMILLE

Jeder Mensch ist eine Insel, wie England

Im Meer der Dummheit ist das Wissen

eine Insel, die wir halten müssen.

Im Meer der Tränen ist das Lachen

eine Insel, die wir grösser machen.

Im Häusermeer ist deine Hütte

eine Schiffbruchinsel in der Mitte.

Im Meer von Blut sind unsere Herzen

Inseln, die uns scherzend schmerzen.

Die Chaosforscher heute sagen:

Nur Inseln haben nicht zu klagen.

Wer im Ganzen aufgeht munter,

geht im Ganzen schneller unter:

Nur auf seiner kleinen Insel

versinkt im Ozean kein Pinsel

mit Winseln

als Gerinnsel.

Aus dem Paradies vertrieben

Nun heißt es wacker ackern,

Weib und Macker rackern.

Um Besitze toben Kriege,

doch wie lange halten Siege?

Dicht an dicht und immer kranker,

dick und dicker und nie schlanker:

Nomaden hatten sich bewegt,

die Bürger werden nur bewegt

und sind dauernd aufgeregt.

Und das Füllhorn für LABORA?

Nur die Büchse der Pandora!

Leben kommt von der Bio-Vitalität

Erotische Gewinne:

Poesie der Sinne?

Herb´st ist herb

und nicht superb.

Der Lack ist ab,

Piephahn schlapp,

Luft wird knapp.

Alles verliert den Duft,

und knapp wird die Luft:

Es ruft schon die Gruft.

Herb'st ist Winterpretation

des Sommers : Winterfrühling,

wenn die Eisblumen blühen.

Denkst du schon,

oder lebst du nur?

Ende Wut, alles Blut,

fort die Glut?

Hurra, hurra,

der Herb'st ist da!

Jugend adé,

Altern tut weh.

Die Greisin grau,

der Greis wird lau,

der Greis wird weiß,

der Greis, der weiß:

Ist alles Sch(w)eiß?

Oma und Opa im Bett,

Oma nett, Opa fett,

dazwischen ein Brett:

Zwischen euch ist nichts,

nichts als pures Nichts.

Die Alten sind aus Falten.

Gesicht ward zu Runzeln,

das Feuer zu Funzeln.

Da geht kein Sturm,

da steht kein Turm,

da wächst kein Wurm.

(Kille, kille, kille:)

Leerer Wille, Meeresstille

mit und ohne Pille.

Es gibt ja noch Gefühle,

doch niemals mehr Gewühle.

Die Liebe hat gewendet,

die Triebe sind beendet,

Leichen sind geschändet.

Alte Triebe sind gestoppt,

nur Freund Hein wird gepoppt.

(Ist zotisch noch erotisch?)

Endlich Schluss mit Genuss

und mit Stuss und Verdruss.

Da stöhnt kein heißes Herz,

da höhnt nur Rheumaschmerz

oder schaler Galgenscherz.

Trieb, sei lieb, schlaf ein,

verlasse Herz, Kopf und Gebein:

Quäle mich nun nimmer,

doch foltre andre immer!

Ewiger Kindskopf oder spruchreif wie faules Obst?

Hat der Mann die Mannesreife,

wenn er hat des Gliedes Steife?

Hängt er an Mamas Kleiderzipfel,

ist das kaum der Reifegipfel.

Der erwachs'ne Dritte im Bunde

trennt ihn erst vom Muttermunde.

Von geliebter Magna Mater

vertreibt den Knirps sein Leibesvater;

bevor er seine Mama freit,

hat Vadder ihn von ihr befreit.

Bekämpfe deinen Vater,

dann wirst du wie dein Vater

mal ein Familienvater,

ein Großemanzipater:

Streng, gerecht und stark und klug

zeigt er dir die Welt genug.

Und dann sind aus dummen Jungen

gestandene Mannomanns gelungen.

Kerl, du bleibst das Kind,

das du nicht selber hast,

und jeder Frau nur eine Last.

Sie sind wie Fahnen in dem Wind,

Männer, die nicht Väter sind.

Die ihr Leben nicht verschnarchen,

werden weise Patriarchen

aus dem Alten Testament,

doch das ist leider nicht im Trend!

Frei zum Vater, frei von Muttchen,

frei zu Kindern, frei von Nuttchen,

im Buch der Bücher wird mann fündig,

denn nur schriftlich wird mann mündig,

und im Buche der Natur

steckt die alte Schriftkultur!

Heute nutzen Frau'n den Sohn

wider zu matte Gatten

und geben ihm zum Lohn

die Liebe, die sie niemals hatten,

und schicken die Väter in Kriege

und feiern die unreifsten Siege:

So werden sie die "Schweine" los,

doch ihre Kinder niemals groß.

Positiefes Gedicht

Positiv alleine denkt,

wer Negatives nie verdrängt,

wo die Welt ihn lenkt und kränkt.

Verlier deinen Kopf mit dem Kropf,

doch nie deinen Zopf auf dem Schopf

und dein vollfettes Huhn im Topf!

Ich Dussel verlier meinen Schlüssel,

den Krieg, das Spiel und den Sieg,

Erst kommt die Lust in deiner Brust

und dann der lustige Verlust,

bis du bitter weinen musst.

Verlier dich nur in Ruh´n und Tun,

in Einzelheiten oder ganz,

es endet stets im Totentanz.

Ja, finde dich nie wieder

und deine Lebenslieder,

gebt euch bald verloren,

ihr Mohren und ihr Toren!

Komm niemals wieder zu dir,

sondern lediglich zur Sache,

und komm doch lieber zu mir

als zu Bewusstsein, zur Sprache!

Lebensfreude an der Räude?

Du bist ja so lieb, so lebensfroh,

du bist ja immer so strebensroh.

Hoffen und Zuversicht

helfen dir nur im Gedicht

und sonstens aber nicht,

du armer kleiner Wicht

vorm Jüngsten Gericht.

Zusammen sollt ihr halten –

(aber was?)

Ihr werdet bald erkalten,

ganz leichenblass,

und gar nichts behalten,

denn nix bleibt erhalten.

Zukunft kommt auf euch zu,

das Grab und die ewige Ruh,

dummer August, dumme Kuh:

Todesstrafe kommt euch zu.

Seid nur stark autark wie Quark!

Merke : Eure Stärke

Ist auch nur eine Schwäche;

ihr zahlt am End die Zeche,

und alles Lob der Vielfalt

lobt nur Vielfalt der Einfalt.

Eintracht ist in der Regel

auch nur eine Tracht Prügel,

gar mächtig niederträchtig.

Raube und dann glaube!

Jede Vettel hat auf Zettel

Gebete als Gebettel.

Lieber tief spirituell

als hochint´lecktuell

sind diese Spiritisten

mit ihren Kisten und Listen,

den geistigen Neurosen

und geistlich Spirituosen.

Ein schrankenlos beschränkter Schrank von Kerl

Ein Kerl ist wie ein Schrank,

So rank wie auch so schlank,

Es sieht, es zieht sein Auge blank,

Im Geiste also ziemlich krank:

Wo geht es damit lang?

Ein Schrank ist sehr beschränkt

(Was ihn am meisten kränkt).

Die Laden sind oft ausgerenkt,

Was uns auf anderes noch lenkt:

Was er uns gibt und schenkt.

Ein Nachtschrank voller Duft

Und anderen Gestank

mittenmang.

Ein Hohlkopf voller Luft

Ist dieser hölzern Schuft

Mit Krimskrams in der Gruft:

Schränke schmieden Ränke.

Und jeder Kamerad

Will in die Schublad,

In keine zu gehören,

Ob Greise oder Gören.

Ohne jeden weitern Zank

Diesen Trank und Gesang

Auf den schrankenlosen Schrank,

In den das ganze Weltall passt,

Das du ja in der Tasche hast!

Quartett im Bett

Diät hat schon manchen umgemäht,

was wohl Diäten selten täten.

Diät-Zeitschrift für Akzeptanzsport,

Sportzeitschrift für Diät-Akzeptanz?

Zeitschriftakzeptanz für Sportdiät

oder auch Diätsport?

Sport ist Selbstmord im Akkord

und ein Wort für harten Tort.

Diäten : Diät der offenen Tasche,

Diät ist Frust-Ration des offenen Mundes.

Sport : Diät für Akzep-Tanz,

Diät ist Sport für Arroganz.

Nomaden brauchten weder Sport

noch Zeitschrift, Akzeptanz, Diäten.

Zeitschrift hat nur Zeitgeist,

weit entfernt von Ewigkeit meist.

Denksport wird nicht akzeptiert,

hat jeden wie Diät vertiert,

ist niemals akzeptabel

ohne Label in uns Babel,

denn es wuchs ein Kabel

aus unserem Nabel,

Kabeljau aus Nabelschau.

Ölteppich des Lebensfrei nach Stefan George

Tapp ich auf den Teppich?

Bleib bloß auf dem Teppich

Übern Dachboden der Untatsachen,

Die doch bloß Unrat machen,

Nebbich! Ehrenpreis und Eppich,

Kehrt euch untern Perserteppich!

Oh, mein lieber Dichter

Und anderes Gelichter,

Bleibt auf dem fliegenden Teppich!

Nebbich und ziemlich happig.

Wahre Auslegeware:

Humor heißt ertragen,

Dass keiner die Wahrheit weiß,

Und das komisch finden.

Witz aber weiß die Wahrheit

Und sagt sie in einem Satz.

Aus allem Unwissen heraus.

Fall beim Bombenteppichklopfen

nicht von deinem Gebetsteppich!

Die höchste Kunst auf'm Dichterrosse:

Die Posse aus der Nonsensgosse.

Lachverständige Komplexperten für lachunbändige Perplexperten

Deine Lebensgefährten

Sind wohl keine Sexperten,

Die von Büchern zehrten

Und ihr Geld vermehrten,

Wenn sie dich aufklärten

und besseres Leben lehrten.

Diese verkehrten Gelehrten,

die wir ja immer verehrten,

welche uns stets versehrten,

wenn Laien sich nicht wehrten,

gehörten herzhaft ausgelacht

und endlich zur Raison gebracht.

Wenn wir nur wüssten,

Was unsere Spezialisten

Voller Fortschrittslisten

Planen in ihren Laboren

Gegen uns Laien und Toren!

Die digitale Plunderwelt,

Die uns allzu gut gefällt,

Brauchte Wissenseliten.

Wir lassen sie uns bieten:

Sachverstand in Fachverband

Sind allerfeister Mittelstand:

Diese Oberschichtsklaven

Halten sich Unterschichtsklaven.

Wissensaristokraten,

Die uns Neustes überbraten,

erwarten mit stolzen Mienen

ihre künftigen Guillotinen?

Hat die Rossnatur eine Rosskultur?

Der Pferdeapfel ist gesund,

kommt er nicht in meinen Mund.

Ein Zugpferd ist kein Nilpferd,

Rennpferd ist kein Wildpferd.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist das Karussellpferd auf seinem Rind!

Komm vom hohen Ross,

Herr und Chef und Boss!

Es reitet der Nerd

Sein Steckenpferd

Samt seinem Prinzip,

Das ist ihm zu lieb.

Großes Maul vom Gaul

namens Paul ist faul.

Nicht das Pferd vom Schwanz aufzäumen,

Willst du dich als Bär aufbäumen!

Wohl liegt das Glück der Erde

Mit großer Herrengebärde

Auf dem Rücken der Schaukelpferde.

Du musst nur Ross und Reiter nennen

Bei jedem Zirkuspferderennen.

Seepferdchen klein und kess:

Ein Pferdefuß hat viele PS.

Pferde ganz ohne Herde

schmecken ziemlich Merde

auf dem eigenen Herde ...

Schmierzettelwirtschaft ist keine Zier

Wer nur nach allem Guten giert,

Wird angeführt und angeschmiert.

Wer Blut und Briefmarken leckt,

Der leidet bald an Schmierinfekt.

Mit Bieren schmiert man Nieren.

Es schmieren die Flieger ab

Wie Sieger ins feuchte Grab:

Narrenhände ohne Ende.

Wo man nacheinander giert

Mit schierer Stiersteife,

Geht es wie geschmiert

Mit mehr Schmierseife.

Mit noch mehr Schmierfett

Wird auch deine Gier nett

Im verschmierten Tierbett.

Ein Schmierfink ist das Tier,

Ein Schmierheft ist das hier

Mit eitel Schmierpapier.

Schmiert mir nur recht zart

Euren Honig um den Bart!

Nicht schmierig zu sein,

Wird heute schwierig sein.

Lob der Faulheit

Schuften? Ach, was: Verduften!

Lieber Zeitgenosse, verreck

in deinem eigenen Dreck,

ich bin dann mal weg!

Achtstundentag die ganze Woche

in einem Schwarzen Loche?

Ach, was : Achtstundenwoche

für jedermann beim vollen

Lohnausgleich wir wollen!

Technik produktiv genug:

Nur kalter Lug und Trug

bestreiten diesen Fug.

Wir schuften uns zu Tode,

denn das ist heute Mode.

Meyer, Müller, Hempel

malochen nur für Krempel,

sinnlos und auch giftig:

Ist das gut und triftig?

Für Reiche keine Liebe:

Enteignet alle Diebe!

"Eigentum ist Diebstahl",

Schuften bringt nur Trübsal.

Sklavenpeitsche der Oberschicht

(die behält die Übersicht)

heißt Mittelstand

im Knüppelland:

An die Schandwand!

Herren und Knechte

vertauschen die Rollen

einmal pro Leben:

Das sind Menschenrechte,

die wir haben wollen

für all unser Streben.

"Alle Räder stehen still,

wenn dein starker Arm es will!"