Anikas Bauernhofzirkus - Hannelore Deinert - E-Book

Anikas Bauernhofzirkus E-Book

Hannelore Deinert

0,0

Beschreibung

Den Tieren auf dem Meinbach-Hof geht es gut, und wenn es einem gut geht, kommt man leicht auf absurde Ideen. Zum Beispiel bei einem Mitmachzirkus, der derzeit im Ort gastiert, mitmachen zu wollen und eine Zirkusnummer einzustudieren. Schwein Gundi überredet die Kühe, die Ziegen, die Gänse und die Hühner zu einer Tierpyramide und Hahn Zwackel als Krönung derselben. Nachts, wenn die Bauernfamilie schläft, trainieren sie im Stall Der Aufbau der Pyramide erweist sich schwierig, aber Gundi ist mit deren Fortschritt zufrieden. Dann belauschen sie ein Gespräch ihres Bauern mit einem Fremden, das sie ihre hochfliegenden Pläne vergessen lässt. Der Hof soll verkauft werden und der neue Besitzer will die Tiere vom Schlachter abholen lassen. Hofhund Tapser will die entsetzten Tiere wegbringen, in ein Land an einem großen Fluss, mit klaren Bächen, saftigen Weiden, lichten Wäldern, wo Mensch und Tier friedlich zusammenleben. Es sei ein Paradies, habe er gehört, nur ein paar Tagesmärsche entfernt, in Richtung Sonnenuntergang. Am Ende der Hoffnung beginnen die Wunder. In diesem Fall ist es ein zehnjähriges Mädchen namens Anika Steinert, die auf den Hof kommt und beim Bauernsohn Christian nachfragt, ob sie die Falläpfel, die unter den Bäumen der Meinbach-Wiese langsam verrotten, auflesen darf, ihre Mutter könne leckeren Apfelmus davon zubereiten. Christian erlaubt es und gesteht ihr, dass sie ihre Apfelbäume nicht abernten werden, weil ihr Hof noch in diesem Jahr verkauft werden soll. Seine Eltern seien aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, ihn zu bewirtschaften. Anika erzählt es ihrer Mutter, Frau Steinert erzählt es am Abend ihrem Mann, der redet mit seinem Schwiegervater darüber, der zufällig das Amt des Verkehrs- und Bauwesens in der Gemeinde innehat.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 53

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hannelore Deinert

Anikas Bauernhofzirkus

Am Ende der Hoffnung beginnen die Wunder.

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Insel der kleinen Drachen.

Impressum neobooks

Insel der kleinen Drachen.

Blogs von Tom

Gute Erinnerungen kann man noch den Enkelkindern erzählen, dabei werden sie immer spannender und fantastischer. Auf keinen Fall können sie zerplatzen, so wie es gelegentlich die Vorfreude tut und beinahe den Steinerts passiert wäre.

Tom Steinert, ein fast fünfzehnjähriger Gymnasiast mit blauen Augen und für sein Alter groß und kräftig, zur Freude der Eltern wegen diverser Praktika, die er in den Ferien absolvieren musste, derzeit mit radikal gekürzten, blonden Locken, glänzte nicht gerade durch übertriebenen Fleiß. Das meist überlegene, nachsichtige Lächeln auf seinen hübschen Bubenzügen sollte Coolness demonstrieren und Unsicherheiten kaschieren, was aber nicht heißen soll, dass Tom nicht auch bei allzu viel Unverständnis seiner Person gegenüber in verzweifelte Wutausbrüche geraten konnte.

Seine zehnjährige Schwester Anika, sehr niedlich mit blonden, langen Haaren und braunen, verträumten Augen, wird ab nächstem Schuljahr die gymnasiale Oberstufe besuchen. Sie ist ohne großartig büffeln zu müssen eine sehr gute Schülerin, was ihr Bruder ausgesprochen unfair findet, denn er muss sich vor allem mit Vokabelpauken herumplagen. Sein Vater ist von Beruf Bundesbahn- Ingenieur und die Mutter Grundschullehrerin und Pferdenärrin. Sie besitzt von Kindheit an ein Pferd, was in dem kleinen, bäuerlichen Ort, in dem sie aufgewachsen ist und immer noch mit ihrer Familie lebt, fast unumgänglich ist, denn dort, am Rande des nördlichen Odenwaldes, leben mehr Pferde als Einwohner.

Jedenfalls wollten sie dieses Jahr mit den Großeltern nach Kroatien fahren, um auf der Adria einen Segeltörn durch die Inseln zu unternehmen, als Opa zwei Tage vor Reiseantritt mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus musste, Oma wollte dann auch nicht mitkommen, logisch. Den Kindern taten die Großeltern leid, um sie zu trösten versprach Tom, ihnen jeden Tag übers Internet Bilder und Infos von der Reise und dem Segeltörn zu schicken. Papa Steinert, ein leidenschaftlicher Hobbykapitän und Besitzer eines Hochseescheins, hatte schon vor Monaten für die letzte Ferienwoche eine Hochseejacht für acht Personen gechartert und konnte nun in der Schnelle keinen in der Familie oder im Freundeskreis finden, der statt den Großeltern hätte mitkommen können.

Aber damit nicht genug. Am Tag vor der Abreise fuhr im Supermarkt ein blutjunger, sprich unerfahrener Mercedesfahrer Mama Steinert, die rückwärts ausparken wollte, die Stoßstange und die Rücklichter ihres Fords kaputt. Anika und Tom, die dabei waren, und noch einige Leute mehr konnten bei der herbeigerufenen Polizei bezeugen, dass Mama, die einen mittleren Schock erlitten hatte, absolut nichts dafür konnte.

Opa war krank, Oma deshalb verhindert, das Auto kaputt, Flocki, der weiße Zwergterrier, bei der anderen Oma und ihrem Lebenspartner untergebracht, Opas Reiserückversicherung war benachrichtigt und die Koffer, auch das Brot und die Nudeln für Anika, sie war Gluten Allergikerin, waren gepackt, die Reise konnte angetreten werden, selbst wenn sie unter einem ungünstigen Stern stehen sollte, wie Mama befürchtete. Die Familie wollte es auch, denn sie hatte sich so gründlich vorbereitet und sich schon so lange darauf gefreut.

Papa und Tom behielten die Nerven. Während Mama und Anika sich vom Unfall- Schock erholen mussten, fuhren sie zu einem befreundeten Automechaniker, der ihnen freundlicherweise noch zur späten Stunde eine neue Stoßstange und Rücklichter an ihren Ford montierte.

Auch wenn es echt schade war, dass die Großeltern nicht mitkommen konnten und das Schiff für vier Personen viel zu groß war, stand der Reise nun grundsätzlich nichts mehr im Weg.

Es war Mitte August, als sie früh morgens Richtung Südosten aufbrachen. Bis Passau war es eine ziemlich eintönige Fahrt, Tom und Anika spielten mit ihren Handys und die Eltern hatten sich viel zu erzählen. Danach wurde auf einem sehr belebten Autobahnrastplatz eine kleine Rast eingelegt, dann ging es weiter. Die Alpen in Sicht, wurden sie an einer Maud- Station aufgehalten, vor den Gebührenhäusern stauten sich die Autos, schon daran erkannte man, dass man nun im Ausland, in Österreich war.

Auch an noch so beeindruckende Berge gewöhnt man sich schnell, nur wenn die Eltern ihre Kinder auf einen tief abfallenden Wasserfall, auf glückliche Kühe auf einer Alm, eine atemberaubende Serpentine oder ein gigantisches Bergmassiv aufmerksam machten, schauten die Kinder kurz von ihren Handys auf. Noch einmal war eine Pause nötig, danach wurde die Autobahn vierspurig, war weniger befahren und beschildert. Die Berge wurden sachter, bewaldeter, dazwischen Weinbergen und Äcker, da und dort tauchten auf Hügeln einsame Burgruinen auf und zwischen freundlichem Grün vereinzelt Bauerngehöfte und Dörfer. Sie waren in Slowenien und näherten sich gegen Abend ihrem heutigen Ziel.

Es war ein Reiterhof nahe Triest und dem Meer, ein Zugeständnis an Mama, die nur Papa und Tom zuliebe dem „Auf- dem- Meer- herum- schippern“ zugestimmt hatte. Wie auch immer, das Hotel lag in einer hügeligen, bewaldeten Landschaft und mutete mit dem hellen Holz, das man innen und außen reichlich verwendet hatte, dem rustikalen Steinboden und den großen Glasfenstern im Eingangsbereich modern und doch bäuerlich gediegen an. Überall, im Speisesaal, im Treppenhaus, in den Zimmern hingen an den Wänden Gemälde von edlen Pferden, die daran erinnerten, wer hier die Hauptrollen spielten.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück wanderten sie unter stattlichen Laubbäumen an eingezäunten Weiden vorbei, auf denen stämmige Islandpferde und edle Lipizzaner grasten und herumsprangen. Mama war hin und weg, auch Annika, die Pferde genauso liebte, aber eigentlich liebte sie alle Tiere.

Für die beiden war der Reiterhof ein Traum, vor allem, wenn sie in der großen Reithalle im Kreis herumreiten und sich ihrer Pferdeliebe hingeben konnten, während Papa und Tom nachsichtig geduldig zuschauten und vom Schiff träumten, das im Hafen von Split auf sie wartete.

Am nächsten Tag besuchten sie die weltberühmte Tropfsteinhöhle von Ljubljana, die in allen slowenischen Reisemagazinen als besonderes Highlight gepriesen wird. Sie verzweigt sich angeblich zweihundert Kilometer im Berg, bis hin nach Albanien und sei noch lange nicht erforscht. Kleine Bahnen fahren die Besucher durch eine gigantische Unterwelt aus majestätischen, natürlichen Kathedralen mit unzähligen großen und kleinen abstrakten Stalaktiten und Stalagmiten, die mittels Scheinwerfer aus der Dunkelheit gehoben werden.