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Apollonius von Tyana war ein Zeitgenosse des Apostels Paulus. Zu seiner Zeit war Apollonius aber weitaus berühmter als Paulus, ja er wurde von manchen als Gottheit angesehen, da er außergewöhnliche Heilkräfte besaß und bisweilen die Zukunft vorausschauen konnte. Als "Reformator" des fast überall entarteten Götterglaubens geriet er durch das sich später schnell ausbreitende Christentum zu Unrecht in Vergessenheit. Was weiß man über das Leben des Apollonius von Tyana und die Lehre des Pythagoras, zu der er sich bekannte? Was hat man vom Götterglauben der Griechen und Römer zu halten? Auf diese Fragen werden in diesem 13. Band der Serie "Erinnerungen an die Wahrheit" erhellende Antworten unter besonderer Berücksichtigung glaubwürdiger antiker Quellen und der Gralsbotschaft gegeben.
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Seitenzahl: 32
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Peter Fechner
Erinnerungen an die Wahrheit - Band 13
Vorwort
Als Heiler im Tempel des Asklepios
Leben und Lehre des Pythagoras
In Babylon und die Reise nach Indien
In Ephesus und in Griechenland
In Rom und die Reise nach Spanien
Die Begegnung mit Vespasian
Die Reise nach Äthiopien
Als Angeklagter in Rom
Götterglaube und Gottglaube
Die Irrtümer der christlichen Kirchen
Stammen die Tugenden von den Göttern ab?
Die Entwicklung des Menschengeistes
Literatur/Quellen
Hinweis auf weitere Bände dieser Serie
In Tyana – unweit von Tarsus in Kleinasien gelegen – wurde Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. der Grieche Apollonius geboren, etwa zur gleichen Zeit wie der Apostel Paulus, der in Tarsus das Licht der Welt erblickte. Große Zeit seines Lebens war Apollonius ähnlich wie Paulus auf Wanderschaft bzw. auf Reisen. Apollonius kam wahrscheinlich sogar bis nach Indien und Äthiopien, was für damalige Zeit außergewöhnlich war. Man sieht ihn auf antiken Darstellungen mit „siebenknotigem Wanderstab“ abgebildet. Unermüdlich bemühte er sich um eine „Reformation“ des zu seiner Zeit arg entarteten Götterglaubens, und er besuchte zahlreiche Priesterschaften und Tempel auf seinen Wegen. Auch den Kaisern Vespasian und Titus galt er als wichtiger Ratgeber. Insofern besteht auch eine interessante Parallele zu Paulus, der seinerseits sich auf seinen Reisen um eine „Reformation“ des Judentums und des Gottglaubens bemühte sowie um eine günstige Beeinflussung des wankelmütigen Kaisers Nero, mit dem er in Rom über längere Zeit Gespräche führte.
Über das Leben des Apollonius berichtet ausführlich der Grieche Flavius Philostratus, der als Pythagoreer galt. Von der Kaiserin Julia Domna, Gemahlin des römischen Kaisers Septimus Servus, wurde er aufgefordert, eine Biographie über Apollonius zu verfassen. Zwar waren mehr als einhundert Jahre seit dem Tod des Apollonius vergangen, doch gab es noch Berichte über ihn, die Philostratus sammelte und auswertete. Als wichtigste Quelle erwiesen sich die sogenannten Tagebücher von Damis, dem ständigen Begleiter von Apollonius, die der Kaiserin in Antiochia von dessen Verwandten zugeleitet worden waren.
Gemäß den Ausführungen des Philostratus (1), die diesem Text zugrunde liegen, war Apollonius schon als 20-Jähriger als ein schöner, „goldgelockter“ Jüngling – gleichsam ein Abbild der Gottheit Apollon – in seiner Heimat überall bekannt. Er durfte jetzt sogar im Tempelbereich der Gottheit Asklepios (Äskulap) wohnen, wo man im „Heilschlaf“ die Ratschläge des jenseitigen Asklepios vernehmen konnte. Asklepios hatte ihn zu seinem Helfer auserkoren, wie die Priester mitteilten, und Apollonius besaß auch außergewöhnliche Heilkräfte, wie sich erwies. „Wohin so eilig – zum Jüngling wohl“ war bereits zu einem geflügelten Wort geworden, zumal sich gezeigt hatte, dass Apollonius manchmal auch die Zukunft wie ein Seher vorausschauen konnte.
Apollonius war aus eigener Erfahrung vom Wirken der Götter überzeugt, doch hatte er sehr früh erkannt, dass der Götterglaube und die Kulte in den Tempeln zumeist entartet waren und den „Himmlischen“ durchaus nicht wohlgefällig sein konnten. War er von ihnen gesandt worden, den Götterglauben zu „reformieren“? Doch noch fühlte sich Apollonius nicht gut gerüstet für eine solche Aufgabe. Er meinte, erst bei den „Eingeweihten“ in Indien, die er wie ein Seher manchmal mit den inneren Augen zu erschauen glaubte, seine Sehnsucht nach höherer Erkenntnis stillen zu können.