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Die Tiere auf dem Bauernhof von Bauer Nielsen treffen sich abends und erzählen von ihren Erlebnissen. Geschichten für Kinder zum Vorlesen und Selbstlesen.
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Seitenzahl: 34
Inhalt:
Die Erlebnisse der Tiere auf dem Bauernhof
Überraschung aus dem Stroh
Betty, die Milchkuh
Die Überraschung
Glück für das Zirkusäffchen Benny
Ein Adler braucht Hilfe
Das Schweinchen Klecks
Als sich der Bauer wunderte
Gestatten, mein Name ist Flo
Ein Fisch im Zahnbecher
Die Reise auf die Insel Sylt
Das große Sommerfest
Klecks in Tapezierlaune
Ein Piratenschiff
Ich bin Lilly Mops! Heute möchte ich euch etwas erzählen: In einer alten Scheune, in den Bayerischen Alpen, lebten auf einem Bauernhof mehrere Tiere zusammen. Im Laufe vieler Jahre hatten sie Freundschaft geschlossen und waren unzertrennlich. Da war zum Beispiel Holger. Er war ein altes Pferd, dem der Bauer sein Gnadenbrot gab. Seine Arbeit als Ackergaul konnte er nicht mehr erfüllen. Die Gelenke schmerzten und die Hufeisen an seinen Füßen konnte er kaum noch ertragen. Doch Holger war nicht alleine mit seinem Elend. Marga, die Gans, gehörte auch dazu und Karin, die Katze. Aber auch Richy, die Schildkröte, und Cornelia, die Spinne, waren seine Freunde. Alle hatten schon ein gewisses Alter auf dem Buckel. Bauer Nielsen hatte eben ein Herz für Tiere und sie sollten es bei ihm so gut wie möglich haben. Katze Karin saß meistens auf einem Heuhaufen, denn sie konnte von dort oben alles gut überblicken. Sie schnurrte glücklich und gab sich mit einem kleinen Mäuschen zufrieden. Früher, da war kein Kleintier vor ihr sicher. Nun wollte sie nur noch ihre Ruhe haben.
Richy war eine alte Schildkröte. Der Sohn des Bauern Nielsen verfrachtete sie, als sie schon sehr alt war, in den Heuschuppen. Trotzdem ging es ihr gut. Sie bekam das beste Futter, so wie alle anderen Tiere auch, die hier noch ihr Gnadenbrot bekamen. Richy war die Älteste in der Runde. Nun, wenn man bedenkt wie alt diese Tiere werden können, war sie eigentlich noch recht jung. Trotzdem hatte die Schildkröte keine rechte Lust mehr auf das Meer.
Die kleine Spinne Cornelia saß schon seit vielen Jahren auf einem Holzbalken, etwas abseits von den anderen. So konnte sie mit ihren großen Augen alles gut beobachten. Sie war, wie alle Spinnen, sehr lieb.
„Ich habe eine Idee“, meinte Holger, das Pferd. „Wir alle haben in jungen Jahren viel erlebt. Wir können doch unsere Geschichten erzählen“, sagte er voller Begeisterung. „Au ja!“, riefen alle fast gleichzeitig und mit Freude. „Wer fängt denn mit einem schönen Jugenderlebnis an?“, fragte Karin, die Katze. „Ich“, rief Holger und fing an zu erzählen.
„Nun ja, vor vielen Jahren war ich schon ein tolles Pferd, das muss ich wohl sagen“, lachte er. „Bauer Nielsen war stolz auf mich, wenn ich mit erhobenem Haupt den Acker pflügte. Tag für Tag und Jahr für Jahr erledigte ich meine Arbeit gewissenhaft. Eines Tages, es war sehr warm und meine Gelenke machten sich etwas bemerkbar, lies sich der Pflug nicht mehr ziehen. Er blieb einfach stecken“, erzählte Holger mit Eifer. „Nichts ging mehr. Mir lief der Schweiß herunter, aber ich machte weiter“, sagte er. „Was denkt ihr wohl, was plötzlich zum Vorschein kam?“, flüsterte Holger geheimnisvoll. „Ja, was denn, erzähl schon weiter“, riefen alle. Holger fuhr fort mit seiner Erzählung und beschrieb, wie erstaunt Bauer Nielsen war, als er auf dem Acker eine ganze Menge Goldmünzen liegen sah. Sie waren aus der Römerzeit und dank Holger wieder ans Tageslicht gekommen. „Da ich dem Bauern so viel Glück gebracht hatte, belohnte er mich mit goldenen Hufeisen und ein lebenslanges Wohnen auf seinem Hof“, sagte Holger mit etwas Wehmut in seiner Stimme.
„Jetzt bin ich dran“, rief Marga die Gans und fing an zu erzählen: „Gänse gab es sehr viele bei Bauer Nielsen. Hin und wieder zu Weihnachten kamen Leute, die sich eine Ganz für das Fest aussuchten. Ich war jedes Mal sehr traurig, wieder eine Freundin verloren zu haben. Tja, aber so war es nun mal, ich konnte da nichts machen“, sagte Marga.
Sie erzählte weiter: „Ich glaube der Bauer mochte mich besonders gut leiden, denn immer wenn er mit dem Auto in die Stadt fuhr, um Einkäufe zu erledigen durfte ich mitfahren und vorne auf dem Beifahrersitz platznehmen. Ich war wohl schon eine Prachtganz. Meine Federn waren schneeweiß und gerade mein Gang. Immer wenn eine Ganz verkauft werden sollte, viel der Blick zuerst auf mich.“