Ich war ihr Medium & Demenz - kein Weg führt zurück - Renate Sültz - E-Book

Ich war ihr Medium & Demenz - kein Weg führt zurück E-Book

Renate Sültz

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Beschreibung

Paranormale Phänomene, Geister, Engelsbotschaften, Medium, Weltall, Sekte, Schicksal, Krankheit, Demenz, Macht und Depression… das alles soll in 2 Geschichten vorkommen? Auch noch mit wahrem Hintergrund? Dann lesen Sie einfach weiter, welche Schicksale dahinterstecken… + 6 Kurzgeschichten

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Inhalt:

Vorwort

Ich war ihr Medium

Demenz – kein Weg führt zurück

Als Zugabe folgen Geschichten aus unserem Buch

Ein Geist auf Wanderschaft

Botschaft aus dem Jenseits

Das Medium

Depression

Die Krankheit, die jeden schafft

Seelenraub

Vorwort

Paranormale Phänomene, Geister, Engelsbotschaften, Medium, Weltall, Sekte, Schicksal, Krankheit, Demenz, Macht und Depression… das alles soll in 2 Geschichten vorkommen? Auch noch mit wahrem Hintergrund? Dann lesen Sie einfach weiter, welche Schicksale dahinterstecken…

+ 6 Kurzgeschichten

Ich war ihr Medium

In München traf ich mich mit einem ehemaligen Schulfreund. Wir suchten für den TV-Sender ein, zwei Interviewer. Als ich sah, dass sich ein Schulfreund meldete, fuhr ich selbst kurzer Hand nach München. Wir trafen uns im Oktober, einen Abstecher auf das Oktoberfest sprach ich mit dem Sender ab. Ich wollte diese Gelegenheit für einen kleinen Bericht nutzen. Vielleicht würde Jörg ja gleichzeitig die Chance wahrnehmen, um sich für den Job gut zu positionieren.

Etwas außerhalb trafen wir uns also in einem kleinen Hotel. Ein schönes Wochenende sollte es werden, zwei herrliche Tage erwartete ich. Aber es sollte alles ganz anders kommen.

Gegen 19 Uhr bin ich in München angekommen. Für die etwas über 1000 Kilometer benötigte ich etwa 12 Stunden von Westerland nach München. Etwas übermüdet traf ich im Hotel ein. Es sah recht gemütlich in der Vorhalle aus.

Freundlich wurde ich empfangen. Auf einem Sofa saß ein Mann, seine Hände zitterten. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach. „Zimmer 125, das liegt im ersten Stock, soll ich das Gepäck bringen lassen?“, fragte die nette Rezeptionistin.

„Das bekomme ich noch hin.“, flachste ich. Ich nahm den Schlüssel und ging zur Treppe, etwas Bewegung tat nun gut, es hätte auch den Fahrstuhl gegeben. Aber wie gesagt, erste Etage.

„Uwe?“, hörte ich, wie jemand meinen Vornamen flüsterte. „Uwe, bist du es?“

Ich drehte mich um, der Mann mit den zittrigen Händen schaute auf und lachte zaghaft. „Wie sehr ich mich freue, dich zu sehen.“, sagte er. Ich erschrak. Es war Jörg.

Wir waren doch im gleichen Alter. Er sah mindestens 15 Jahre älter aus, ich war sogar der ältere. Sofort fing ich mich und sagte: „Jörg, alter Schwede, ich war so in Gedanken. Ich freue mich riesig dich zu sehen.“ „Ist schon gut, Uwe, ich weiß, dass ich schlecht aussehe. Hast du trotzdem Zeit für mich?“, fragte Jörg vorsichtig. „Ist doch klar, wir machen uns ein schönes Wochenende. Wie ist deine Zimmernummer?“ „Uwe, ich kann mir ein Zimmer nicht mehr leisten, entschuldige bitte.“ Ich erschrak wieder. Der Mann, der so erfolgreich war. Er fuhr Ferrari und AMG.

Er bewegte doch so viel in seinem Leben. Ich verstand nichts mehr. Wir gingen zur Rezeption, dort wollte ich ein weiteres Zimmer anmieten. „Es tut mir sehr leid, aber wir sind ausgebucht. Daher haben wir ihnen schon das Doppelzimmer gegeben.

Sie können aber zu zweit das Zimmer buchen.“, schlug die Rezeptionistin vor.

Nun, ich muss gestehen, das war mir zwar sehr unangenehm, aber ich willigte ein.

Schließlich schliefen wir in der Jugendherberge auch in einem Raum, aber das ist immerhin schon über 40 Jahre her.

Auf dem Weg zum Zimmer bemerkte ich, wie orientierungslos Jörg war. Er war sogar eher ängstlich. Das Zimmer war großzügig eingerichtet. Zwei auseinandergeschobene Betten mit guter und fester Matratze. Zwei sehr bequeme Sessel mit einem kleinen Rundtisch. Die Hotelbar war gut gefüllt. Ich wusste bis dahin immer noch nicht, dass dies alles einmal für ein Wochenende wichtig sein würde. Auf dem Schreibtisch lagen Prospekte über München und so… sogar ein Pizzaservice, aber wer lässt sich schon eine Pizza aufs Zimmer bringen?

„Jörg, mein Freund, seit wann bist du in München?“, fragte ich. „Seit drei Tagen.“

„Wo hast du geschlafen, Jörg?“ „Unter der Brücke.“ Ich sah Jörg versteinert an, konnte nichts sagen. Ich packte meinen Koffer aus. „Ich lege mich für ein halbes Stündchen hin, Jörg. Benutze du ruhig schon das Badezimmer.“, schlug ich vor. Auf dem Bett liegend dachte ich über Jörg nach. Er war nun im Bad, er schien es zu genießen. Ja, Jörg war immer ein erfolgreicher Mann. Er war doch eigentlich glücklich verheiratet mit Lisa. Es fehlte ihnen doch wirklich an nichts. Was war da passiert? Den Ehering trug er doch auch noch, ich wurde langsam neugierig und richtete mich auf ein längeres Gespräch ein. Die Küche hier im Hotel war bis um 23 geöffnet. Wir hatten also Zeit. Jörg und ich hatten etwa die gleiche Figur, ich lieh ihm Klamotten von mir. Als er aus dem Bad kam, erkannte ich den Jörg wieder, den ich eben kannte. Mit meinem weißen Hemd und der dunkelblauen Hose war er es. „Darf ich einmal dein Jackett überziehen?“, fragte Jörg. „Na klar.“, sagte ich. Er schaute sich immer wieder im Spiegel an, ging auf und ab. Dann legte er das Jackett ab, holte einen Bügel und hing es in den Schrank. So kannte ich Jörg, genau so.

„Jörg, was ist passiert?“, wollte ich wissen. Wir setzten uns in die bequemen Sessel, öffneten die Hausbar und begannen zu reden.

„Nun Uwe, wir kennen uns jetzt bereits 50 Jahre. Erinnerst du dich, wir lernten uns im Krankenhaus kennen, die Mandeln wurden entfernt. Danach waren wir seit der ersten Klasse Freunde.“, so Jörg. „Ja, ich erinnere mich ebenfalls. Man kann sagen, Arschbacke an Arschbacke für ein Jahrzehnt. Sogar danach haben wir uns nicht aus den Augen verloren.“, sagte ich und schaute ihn dabei an. „Ja, das stimmt.

Meine Lebensgeschichte ist filmreif… es ist wie ein Krimi… ich würde mein Leben gern öffentlich machen… als Warnung für alle zu gutgläubigen Menschen auf diesem Planeten.“, sagte Jörg und faltete seine Hände. „Erzähle doch einfach drauflos, Jörg. Wenn du etwas veröffentlichen möchtest, so habe ich die Möglichkeit dazu.“, meinte ich. Längst war mir klar, dass das Oktoberfest gestrichen war, mein Freund brauchte Hilfe. Er wollte einfach nur reden, reden, reden. Jörg weiter: „Meine Schulzeit verlief prächtig. Frühzeitig wurde ich sehr selbstständig. Im Nachhinein sehe ich dies natürlich auch von zwei Seiten. Denn mir hat man als Kind, welches nicht unbedingt geplant war, nicht sehr viel Zuwendung entgegen gebracht. Meine Mutter nahm damals etwa zwei Contergan-Schlaftabletten. Ich habe einen offenen Rücken, hätte frühzeitig in eine für mich bessere Richtung gelenkt werden müssen. Aber das geschah nicht.

Ab der fünften Klasse genoss ich meine angebliche Freiheit. Ich stand morgens um 6 Uhr auf… holte eine Kanne Öl aus dem Stall im Garten… sorgte für Wärme… schaltete das Küchenradio ein und freute mich über den RTL-Weckruf „Radio Luxemburg wünscht guten Morgen…“

Heute sehe ich alles etwas anders, denn man hätte auch zusammen ein Frühstück einnehmen können… zusammen den Tag besprechen können… so saß ich allein am Küchentisch in der kalten Küche. Entweder machte ich Schularbeiten oder ich dachte viel nach. Bereits damals passierten einige unerklärbare Dinge. So träumte ich von der anstehenden Mathearbeit. Wie gewohnt stand ich auf, holte das Mathebuch heraus und rechnete genau die Aufgaben aus, die Stunden später verteilt wurden… es gab für mich eine 1.

Der Ölofen hatte alles erwärmt, wenn meine Eltern und meine jüngere Schwester aufstehen würden. Da gab es kein in den Arm nehmen oder ein „ich hab‘ dich lieb“.

Meine Schwester wurde immer als die „kleine Maus“ vorgezeigt. Auf Urlaubsbildern stand ich meist im Abseits.

Die Zeit verging. Immer wieder gab es Ereignisse, die schwer zu erklären sind. Ich kaufte mir bei Quelle eine Digitaluhr. Diese hielt aber nur eine Woche. Wochenlang wurde sie repariert. Dann träumte ich, dass die Uhr heute mit der Post zurückgeschickt wurde. Ich träumte auch, dass sie dunkle Punkte am Chromgehäuse hatte. Als ich wach wurde raste ich im Schlafanzug zum Briefkasten… da war sie… mit dunklen Punkten. Später lernte ich, die Punkte waren Pilzkulturen vom Anfassen.

Mit 16 starb mein Großvater. Jetzt ging es zur Sache, der Hausumbau stand an.

Wohlgemerkt, ich hätte aus gesundheitlichen Gründen gar nicht Steine und Beton tragen dürfen. Auch das Ausschachten und Rillenstemmen für Stromkabel hätte ich nicht erledigen dürfen.

Aber es ist nun einmal geschehen. Noch machte mein Körper alles mit. Parallel dazu eröffnete mein Vater ein Fliesengeschäft.

Auch dort wurde ich frühzeitig eingesetzt. Manchmal wogen die Kisten mit Fliesen bis zu 45 kg. Wie gesagt, noch machte meine Gesundheit mit. Mein Traumberuf damals war Pfarrer oder Verkäufer. Ich wollte mit Menschen zu tun haben, wollte helfen, reden und sah es gern, wenn andere sich