Auswirkungen des Cash Recycling in Kreditinstituten - Oliver Becker - kostenlos E-Book

Auswirkungen des Cash Recycling in Kreditinstituten E-Book

Oliver Becker

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: wird nachgereicht, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, früher: Berufsakademie Mannheim (-), Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Kreditinstitute, insbesondere die Großbanken aber auch zahlreiche kleinere und mittlere Institute, befinden sich in einer schwierigen Lage. Auf der einen Seite kämpfen die Banken mit steigenden Betriebs- und Personalkosten, auf der anderen Seite brechen die Erträge auf Grund der sinkenden Zinsspanne und niedriger Provisionserlöse weg. Die Kosten werden bereits seit einigen Jahren teilweise erfolgreich gesenkt. Mittelfristig soll die Eigenkapitalrendite wieder auf 15 Prozent steigen. Bei der Cost-Income-Ratio ist die Zielmarke auf 60 Prozent fixiert. Im Bereich des Cash-Management (Optimierung des internen Geldkreislaufs) und der Bankorganisation sind schon viele Kostensenkungspotenziale ausgeschöpft worden. Neue Möglichkeiten der Kostenreduktion soll Cash Recycling liefern. Durch eine Gesetzesänderung ist nun auch in Deutschland ein neues Zeitalter der automatisierten Bargeldbearbeitung angebrochen. Doch Cash Recycling tangiert die Bank in zahlreichen Bereichen. Dieses Buch zeigt die vielfältigen Auswirkungen des Einsatzes von Cash Recycling in Kreditinstituten. Sie erläutert die Begrifflichkeit des Cash Recycling, die historische Entwicklung und gesetzliche Vorschriften. Ergänzend wird die Funktionalität eines Cash-Recycling-Automaten vorgestellt. Anschließend werden die Auswirkungen auf die Kostenstruktur eines Kreditinstitutes betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Kostensenkungspotenziale, die Darstellung der Mehraufwendungen soll das Gesamtbild abrunden. Die Auswirkungen auf die eigenen Mitarbeiter werden daneben erklärt. Hier sollen aus dem Blickpunkt der Mitarbeiter die Folgen des Einsatzes von Cash Recycling auf Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen verdeutlicht werden. Das Cash Recycling verändert aber auch die gesamte Kunde-Bank-Beziehung in bedeutendem Maße. Diese Tatsache soll unter Betrachtung der gegenwärtigen Beziehung und möglicher Veränderungen durch Cash Recycling aufgezeigt werden. Dieses Buch richtet sich an die Entscheidungsträger der Kreditinstitute, an Wirtschaftswissenschaftler, Manager und alle Unternehmen.

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit
2 Cash Recycling als neue Entwicklung
2.1 Zum Begriff des Cash Recycling.
2.2 Historische Entwicklung.
2.3 Rahmenvereinbarung für den Betrieb von kombinierten Ein- und
2.4 Arten und Funktionsweise eines Cash-Recycling-Systems.
3 Auswirkungen auf die Kostenstruktur
3.1 Mehraufwendungen.
3.2 Kostensenkungspotenziale.
3.2.1 Personalkosten.
3.2.2 Automatenbefüllung/Automatenleerung
3.2.3 Werttransporte
3.2.4 Nachttresor.
3.2.5 Bargeldbestände.
3.2.6 Flächennutzung.
3.3 Einsatz von CRS unter Kosten-Nutzen-Aspekten.
4 Auswirkungen auf das Personal
4.1 Wegfall von Kassenarbeitsplätzen.
4.2 Schaffung von Beratungsfreiräumen.
4.3 Arbeitsgestaltung und Arbeitsmonotonie
5.1 Kontakt von Kunde und Bank vor Einführung des CRS
5.2 Kontakt und Veränderungen nach Einführung des CRS
5.2.1 Selbstbedienung.
5.2.2 Filialgestaltung
5.2.3 Mehrwertdienste
5.2.4 Servicequalität
6 Fazit und Ausblick
II. Ergänzende Schaubilder
IV. Beispielrechnungen zur Kostensenkung
V. Kurzprotokoll des Fachgesprächs
XI. Begriffserklärungen

Page 1

Page 4

Abkürzungsverzeichnis IV

Abkürzungsverzeichnis

AKT Automatischer Kassentresor BBA Bankbedienstetenbedienter Ausgabeautomat BBankG Gesetz über die Deutsche Bundesbank BSB Bediente Selbstbedienung CRS Cash-Recycling-System

DBB Deutsche Bundesbank DiBa Allgemeine Deutsche Direktbank AG EDV Elektronische Datenverarbeitung EG Europäische Gemeinschaft EZB Europäische Zentralbank

FN Fußnote GAA Geldausgabeautomat GWG Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten (Geldwäschegesetz) HVB HypoVereinsbank

KAD Kontoauszugsdrucker KBA Kundenbedienter Ausgabeautomat KEGA Kombinierter Einzahlungs- und Geldautomat SB Selbstbedienung WN Wincor Nixdorf

ZKA Zentraler Kreditausschuss

Page 5

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Viele Kreditinstitute, insbesondere die Großbanken aber auch zahlreiche kleinere und mittlere Institute, befinden sich in einer schwierigen Lage. Auf der einen Seite kämpfen die Banken mit steigenden Betriebs- und Personalkosten, auf der anderen Seite brechen

die Erträge auf G rund der sinkenden Zinsspanne und niedriger Provisionserlöse weg.1Die erhöhten Risiken im Kreditgeschäft lasten zusätzlich auf den Instituten. E s ist Aufgabe und Ziel der Kreditinstitute dieser Situation entgegenzuwirken. Die Erträge müssen mittelfristig wieder gesteigert werden. Die Kosten werden bereits seit einigen Jahren teilweise erfolgreich gesenkt. Mittelfristig soll die Eigenkapitalrendite wieder auf 15 Prozent steigen. Bei der Cost-Income-Ratio ist die Zielmarke auf 60 Prozent (heute durchschnittlich 75 Prozent) fixiert.2Im Bereich des Cash-Management (Optimierung des internen Geldkreislaufs) und der Bankorganisation sind schon viele Kostensenkungspotenziale ausgeschöpft worden. Neue Möglichkeiten der Kostenreduktion soll Cash Recycling liefern. Durch eine aktuelle Gesetzesänderung ist nun auch in Deutschland ein neues Zeitalter der automatisierten Bargeldbearbeitung angebrochen (siehe Abb. 10).3Doch Cash Recycling tangiert die Bank in zahlreichen Bereichen.

1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit

Die Arbeit zeigt die vielfältigen Auswirkungen des Einsatzes von Cash Recycling in Kreditinstituten. Kapitel 2 erläutert die Begrifflichkeit des Cash Recycling, die historische Entwicklung und gesetzliche Vorschriften. Ergänzend wird die Funktionalität eines Cash-Recycling-Automaten vorgestellt. Anschließend werden die Auswirkungen auf die Kostenstruktur eines Kreditinstitutes betrachtet. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der Kostensenkungspotenziale, die Darstellung der Mehraufwendungen soll das Gesamtbild abrunden. Die Auswirkungen auf die Mitarbeiter werden im vierten Kapitel erklärt. Hier sollen aus dem Blickpunkt der Mitarbeiter die Folgen des Einsatzes von Cash Recycling auf Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen verdeutlicht werden. Das Cash Recycling verändert aber auch die gesamte Kunde-Bank-Beziehung in

1Vgl. Frick, U./ Seibert, M.: Form follows function, in: Bankpraxis + Geschäftspolitik, 2002, Heft 8, S. 30-33, hier S. 30.

2Vgl. Martz, H.: Erfolgsfaktoren einer effizienten Multikanalstrategie, in: Wincor Nixdorf OnlineReport, 2003, Heft 1, http://www.wincor-nixdorf.com/static/onlinereport_de/ report01_03/banking.html, (10.09.2003).

3Vgl. Anhang III, S. 25.

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bedeutendem Maße. Diese Tatsache soll Kapitel 5 unter Betrachtung der gegenwärtigen Beziehung und möglicher Veränderungen durch Cash Recycling aufzeigen. Ein Fazit und einen Ausblick über die weitere Entwicklung vermittelt das letzte Kapitel. Am Rande wird außerdem Cash Recycling mit BBA erläutert u nd mögliche Auswirkungen auf die Kreditinstitute punktuell und verkürzt in den einzelnen Kapiteln betrachtet.4

2 Cash Recycling als neue Entwicklung

2.1 Zum Begriff des Cash Recycling

Cash Recycling stellt die rechtliche und technische Möglichkeit dar, vom Kunden eingezahltes Geld, unter bestimmten Bedingungen und nach bestimmten Prüfungen, am gleichen SB-Automaten wieder an einen anderen Kunden auszubezahlen (siehe Abb.

13).5Cash Recycling im eigentlichen Sinne findet nur an kundenbedienten Automaten (KEGA/CRS) statt. Bei manuellen Bargeldtransaktionen an BBA wird nicht von Cash Recycling gesprochen, da hier stets ein Bankmitarbeiter dazwischen geschaltet ist.6Cash-Recycling-Systeme sind in zwei Varianten, nämlich der „Bedienten Selbstbedienung“ und der „SB-Server-Variante“ einsetzbar. Bei der BSB sind Ein- und Auszahlungen nur an eigene Kunden möglich. Die nötigen Buchungen finden in bestimmten Intervallen (z.B. halbstündlich) statt, eine Anbindung an den SB-Server der Bank besteht nicht. Die SB-Server-Variante ist durch sofortige Verbuchung gekennzeichnet. Auszahlungen sind sowohl an eigene Kunden als auch an Fremdkunden möglich. Allerdings haben noch nicht alle Rechenzentren den Betrieb von CRS frei

geschaltet.7

2.2 Historische Entwicklung

Ein großer Kostenblock liegt im Betreiben eines ausgedehnten Filialnetzes.8Insbesondere das Bargeldmanagement schlägt mit hohen Personal- und Verwaltungskosten zu Buche. Aber ein ausgeprägtes Filialnetz bietet auch den besten Schlüssel zum Kun-4Vgl.Anhang XI, S. 52.

5Vgl. Hamm, M.: Den Fitnesstest für Automaten bestanden, in: Bankmagazin, 2003, Heft 7, S. 40-41, hier S. 40 und Anhang III, S. 27.

6Vgl. Fachgespräch mit Villhauer Jürgen, Wincor Nixdorf GmbH & Co. KG, Banking Division VC Genobanken Mitte, Fettweisstrasse 22, 76198 Karlsruhe, Leitender Vertriebsbeauftragter Senior, 17.09.2003 und Anhang V, S. 30 f.

7Vgl. ebenda.

8Vgl. Stockmann, C.: Elektronische Bankfilialen und virtuelle Banken: Das Privatkunden- geschäft der Universalbanken im elektronischen Markt, Regensburg, 1998, S. 118.

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den.9Daher verlagerten schon vor einigen Jahren fast alle Kreditinstitute Routinetätigkeiten rund um den Bargeldverkehr in die Selbstbedienung. KBA, Münzgeräte, Nachttresor, Kontoservice-Terminals und teilweise auch Einzahlungsautomaten wurden

zumeist in Form eines Zwei-Zonen-Konzepts in den Filialen installiert.10Bereits seit 1998 sind Cash-Recycling-Automaten mit großem Erfolg in der Schweiz im Einsatz.11Auch in Norwegen ist Cash Recycling seit Jahren alltäglich.12Die Entwicklung in Japan zeigt ein ä hnliches Bild auf. Der Bestand an Cash-Recycling-Automaten ist auf 130.000 Recycling-Terminals angestiegen. Sukzessive werden SB-Geräte mit

getrennter Ein- und Auszahlung sowie KBA vermehrt von CRS abgelöst.13Die Zurückhaltung i nnerhalb des Eurosystems, insbesondere in Deutschland, war durch die Zunahme der Falschgeldkriminalität im Euro-Raum begründet. In Deutschland galt es die Anforderungen des Bundesbankgesetzes einzuhalten. Dieses Gesetz hält die Bundesbank, Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute an, gefälschte Banknoten aus

dem Verkehr zu ziehen.14Im Interesse der Falschgeldbekämpfung wurde daher zwischen der DBB, den Spitzenverbänden des deutschen Kreditgewerbes - als Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft - und dem Bundeskriminalamt die Absprache getroffen, dass die Betreiber von KBA grundsätzlich nur von der Bundesbank geprüftes Geld über KBA auszahlen sollen.15Somit wurde sichergestellt, dass nur echtes Geld dem Geldkreislauf wieder zugeführt wurde. Gestattet war seit 1999 der Betrieb von Einzahlungsautomaten, auch kombiniert mit einer Auszahlungsfunktion.16Allerdings lag hier, wegen den genannten Bestimmungen, kein geschlossener Geldkreislauf vor. Monofunktionale Einzahlungsautomaten konnten sich allerdings wegen hoher Anschaffungskosten und manuellem Entleerungsaufwand nicht entscheidend im Markt durchsetzen. Die Erfolge in anderen Regionen machten aber deutlich, dass sich der Euro-Raum und damit auch Deutschland, nicht auf Dauer dem Potenzial des Geld-Recycling verschließen kann.

9Vgl. Stockmann, C. (FN 8), S. 117.

10Vgl. Nackmayr, J.: Einsparungen in Bargeldprozessen, in: Bankmagazin, 2002, Heft 11, S. 48-50, hier S. 48 und Anhang XI, S. 52.

11Vgl. WN: Kostenkiller Cash Recycling, in: Wincor Nixdorf OnlineReport, 2002, Heft 7, http: //www.wincor-nixdorf.com/static/onlinereport_de/report02_07/banking.html, (10.09.2003).

12Vgl. WN: Kundenbroschüre ProCash 3100: Die Lösung für alle Bargeldtransaktionen im SB-Bereich, Juni 2002, S. 1-4, hier S. 2.

13Vgl. o.V.: Trends 2003: Cash-Recycling bei den Sparkassen, Dezember 2002, http://www.keba.com/unternem/presse/inhalt.htm, (10.09.2003).

14Vgl. § 36 Abs. 1 Gesetz über die Deutsche Bundesbank (BBankG) vom 22.10.1992.

15Vgl. Hamm, M. (FN 5), hier S. 40.

16Vgl. WN: Wincor Nixdorf Presse, o.J., http://www.wincor-nixdorf.com/internet/at/press/, (30.09.2003).