Mensch und Maschine - Grenzen der Fusion - Oliver Becker - E-Book

Mensch und Maschine - Grenzen der Fusion E-Book

Oliver Becker

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangslage: Mensch und Technik Ob in Gestalt eines simplen Werkzeugs, eines Geräts oder einer hochentwickelten Maschine, die Verbindung zwischen Mensch und Erzeugnissen seiner Technologie ist ebenso vielgestaltig geworden, wie die Verwiesenheit auf deren Existenz und Benutzung zugenommen hat. Diese Verbindung endet heutzutage aber nicht mehr mit einer bloßen Bedienung technischer Hilfsmittel; denn was in den Laboren rund um den Globus bereits praktiziert wird, ist die nächste Stufe der Verbindung zwischen menschlichem Organismus und Technik: Während zunehmend verbesserte Prothesen den Körper äußerlich vervollständigen, bevölkern Elektronik und Nanotechnologien den hohl gewordenen Körper von innen. Das durch Technologien "ausgeweitete" Individuum hat dem Mensch-Maschine-Hybrid Platz gemacht – der Mensch der Zukunft ist da und findet in der Figur des "Cyborgs" seine emblematische Form. Zielsetzung der Arbeit: Der menschliche Organismus wird auf technische Art erweitert, bleibt aber gleichzeitig auch immer als notwendiger Träger dieser Erweiterungen erhalten; er mutiert zum Cyborg, und er unterwirft sich so in seiner neuen Gesamtheit einer Steuerbarkeit, die dem menschlichen Streben nach Selbstoptimierung und -steigerung neue Perspektiven eröffnet. Die drei ausgewählten Untersuchungsgebiete erlauben hierbei, diesen Hybrid unter verschiedenen Aspekten zu durchleuchten: Außenwirkung, Innenansicht und Ausblick sollen ein differenziertes Bild des "neuen Menschen" möglich machen, der mit seinen Implikationen weit über den traditionellen Mensch-Maschine-Komplex hinausweist. Es soll hier gezeigt werden, wo sich die Grenzen zwischen dem Menschen und den artifiziellen Erweiterungen befinden, wo sie durchlässig werden oder sogar schon undeutlich geworden sind. Diese Grenzen sind aber nicht nur zu lokalisieren, sondern auch auf Begründungsmöglichkeiten und ihre grundsätzliche Sinnhaftigkeit zu untersuchen. Letztendlich schwebt als übergeordnete Frage im Raum, was diese Grenzziehung bzw. -verschiebung für das Selbstverständnis und das Selbstverhältnis des Menschen bedeutet, wenn er erstmalig die Möglichkeit besitzt, sich über Unzulänglichkeiten des eigenen Körpers hinwegzusetzen.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Ausgangslage: Mensch und Technik
1.2. Zielsetzung der Arbeit
1.3. Aufbau der Arbeit
2. Definition des "Cyborg"
2.1. Etymologie des "Cyborg"-Begriffs
2.2. Gradationen des Cyborgs
2.3. Abgrenzung des Cyborgs
3. Der Cyborg im Sport
3.1. Sport und Gesellschaft - Vorbetrachtungen
3.2. Die Entwicklungen im Leistungssport
3.2.1. Die genetische Disposition prädestiniert das sportliche Ergebnis
3.2.2. Der moderne Athlet als Teil einer "Maschinerie"
3.2.3. Marginale Leistungssteigerungen
3.3. Doping im Sport
3.3.1. Sonderfall Usain Bolt
3.3.2. Doping als Normalfall
3.3.3. Neueste Entwicklung: Gendoping
3.4. Der Cyborg im Sport
3.4.1. Sonderfall Oskar Pistorius.
3.5. Die Fusion von Organischem mit Mechanischem - Formen
3.5.1. Umwandlung von Maschine zu Mensch.
3.5.2. Umwandlung von Mensch zu Maschine.
3.6. Die Fusion von Organischem mit Mechanischem - Grenzen
3.6.1. Gunter Gebauer: Das Problem der Störung
3.6.2. Grenzen der Verschmelzung
3.6.3. Der Mensch ist nur begrenzt technisierbar
3.6.4. Wie sind die Grenzen der Steigerung zu begründen?
3.6.5. Verantwortlichkeit der Steigerungen
3.7. Teilergebnis "Der Cyborg im Sport" I
3.8. Teilergebnis "Der Cyborg im Sport" II
4. Maurice Merleau-Pontys Konzeption des "Fleisches"
4.1. Vorbetrachtung zur Philosophie Merleau-Pontys
4.2. Wissenschaftskritik und eigene Methodik
4.3. Der Leib
4.4. Das "Fleisch"
4.6. Teilergebnis Merleau-Ponty
5.1. Kapitelübersicht
5.2. (Situierter) Wissensbegriff
5.3. Neudefinition des Körpers
5.4. Neudefinition von Natur
5.5. Die Informatik der Herrschaft
5.6. Cyborgisierung
5.7. Haraways Cyborg-Begriff
5.8. Cyborg-Politik
5.9. Teilergebnis Donna Haraway
6. Ergebnis
7. Literaturverzeichnis

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1. Einleitung

1. Einleitung

1.1. Ausgangslage: Mensch und Technik

Die Beziehung zwischen Mensch und Technik nimmt immer neue Formen an - und wird dabei zunehmend inniger. Der moderne Mensch stellt ein Wesen dar, welches in einer bisweilen schon als symbiotisch zu bezeichnenden Verbindung mit der ihn umgebenden Technik lebt - schon lange ist er Teil eines mannigfaltigen und überbordenden Mensch-Maschine-Komplexes.

Für eine Untersuchung, die neue Erkenntnisse bieten soll, kann es nicht genügen, allein die allgemeine Verbindung des Menschen mit der Technik zu betrachten; denn folgt man der Philosophischen Anthropologie, ist der Mensch durch sein Dasein als "Mängelwesen"2bereits konstitutionell auf Technik als einen lebenswichtigen, da kulturschaffenden Faktor ebenso angewiesen, wie er durch seine "Weltoffenheit"3zu einer schnellen Adaptionsleistung des Gebrauchs der Erzeugnisse seiner Technologie imstande ist. Ob in Gestalt eines simplen Werkzeugs, eines Geräts oder einer hochentwickelten Maschine, die Verbindung zwischen Mensch und Erzeugnissen seiner Technologie ist ebenso vielgestaltig geworden, wie die Verwiesenheit auf deren Existenz und Benutzung zugenommen hat. Diese Verbindung endet heutzutage aber nicht mehr mit einer bloßen Bedienung technischer Hilfsmittel; denn was in den Laboren rund um den Globus bereits praktiziert wird, ist die nächste Stufe der Verbindung zwischen menschlichem Organismus und Technik: Während zunehmend verbesserte Prothesen den Körper äußerlich vervollständigen, bevölkern Elektronik und Nanotechnologien den hohl ge-wordenen Körper von innen. Das durch Technologien "ausgeweitete" Individuum hat dem Mensch-Maschine-Hybrid Platz gemacht - der Mensch der Zukunft ist da und findet in der Figur des "Cyborgs"4seine emblematische Form.

1Chan-wook Park:I'm a Cyborg But That's OK,2006

2vgl. Gehlen, Arnold:Der Mensch,Frankfurt/Main, 1974

3vgl. Scheler, Max:Die Stellung des Menschen im Kosmos,Bonn, 1995 u. Gehlen, Arnold:Der Mensch,Frankfurt/Main, 1974

4Der Begriff "Cyborg" ist ein englisches Kunstwort, zusammengesetzt aus "cybernetic" und "organism" und geht auf die beiden Autoren CLYNES und KLINE zurück. Eine präzise Erläuterung des Begriffs folgt in Kapitel 2.

Page 2

1. Einleitung

Dieses Grenzgeschöpf verkörpert die Verbindung des menschlichen Organismus mit steuerbarer Technik und kann nicht nur als reale Entwicklung unserer Lebenswirklichkeit, sondern auch alsProblematisierungsdiskursverstanden werden, der die zunehmende Relevanz von binnenleiblicher Technologie und damit die Vermischung von Künstlichem und Natürlichem sichtbar macht.

Hier stehen sich zwei Bewegungsrichtungen gegenüber: auf der einen Seite wird versucht, die Technik zu "beseelen"; der Mensch scheint verleitet, sich zu einem modernen Prometheus aufzuschwingen, der seinen artifiziellen Konstruktionen den göttlichen Lebensfunken einzuhauchen vermag. Auf der anderen Seite sehen wir die Cyborgtechnologie, deren Leitbild letztlich der Neuro-Chip ist, dem die Vision der physischen Einheit zwischen Nerven und elektrischen Leitern, von Zelle und Chip, von Kohlenstoff und Silizium zugrunde liegt. Bei einer idealen Cyborg-Prothese kommt es zu einerreziprokenVernetzung zwischen Nerven und elektronischen Leitern, so daß über die Schnittstelle hinweg sowohl eine Steuerung körperlicher Komponenten als auch eine Interpretation technischer Sensordaten möglich ist. Der technische Fortschritt und verbesserte Materialeigenschaften machen es hierbei möglich, eine Fusion mit absoluter Endgültigkeit und unbedingter Interdependenz zu verwirklichen - der Zusammenschluß wird permanent, und er wird lebenswichtig.

Der Cyborg stellt folglich die Inkorporierung der Grenzverläufe dar, die sich mit der Erweiterung und Steuerung des menschlichen Organismus durch technische Eingriffe eröffnen. In Form dieses neuen Hybrids kulminiert die menschliche Verfügungsgewalt über die eigene Selbstgestaltung, und so ist diese Mensch-Technik-Verbindung durch eine bislang unerreichte Vehemenz gekennzeichnet.

1.2. Zielsetzung der Arbeit

Ich möchte mich in dieser Arbeit den Grenzen der Fusion von Mensch und Maschine von explizit philosophischer Seite nähern. Mittelpunkt muß dabei immer der Mensch sein, denn sein Alleinstellungsmerkmal ist es, dank der Technik eine so intime Verbindung mit seinen artifiziellen Erzeugnissen eingehen zu können, wie das keinem anderen Lebewesen möglich ist. Der menschliche Organismus wird auf technische Art erweitert, bleibt aber gleichzeitig auch immer als notwendiger Träger dieser Erweiterungen erhalten; er mutiert zum Cyborg, und er unterwirft sich so in seiner neuen Gesamtheit einer Steuerbarkeit, die dem menschlichen Streben nach Selbstoptimierung und -steigerung neue Perspektiven eröffnet.

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1. Einleitung

Die drei ausgewählten Untersuchungsgebiete erlauben hierbei, diesen Hybrid unter verschiedenen Aspekten zu durchleuchten: Außenwirkung, Innenansicht und Ausblick sollen ein differenziertes Bild des "neuen Menschen" möglich machen, der mit seinen Implikationen weit über den traditionellen Mensch-Maschine-Komplex hinausweist. Es soll hier gezeigt werden, wo sich die Grenzen zwischen dem Menschen und den artifiziellen Erweiterungen befinden, wo sie durchlässig werden oder sogar schon undeutlich geworden sind. Diese Grenzen sind aber nicht nur zu lokalisieren, sondern auch auf Begründungsmöglichkeiten und ihre grundsätzliche Sinnhaftigkeit zu untersuchen. Letztendlich schwebt als übergeordnete Frage im Raum, was diese Grenzziehung bzw. -verschiebung für das Selbstverständnis und das Selbstverhältnis des Menschen bedeutet, wenn er erstmalig die Möglichkeit besitzt, sich über Unzulänglichkeiten des eigenen Körpers hinwegzusetzen.

1.3. Aufbau der Arbeit

Nach der Einleitung ist in Kapitel 2 eine grundlegende Untersuchung der Etymologie des Cyborg-Begriffs zu leisten. Anhand des konstituierenden Aufsatzes "Cyborgs and Space" der beiden Autoren CLYNES und KLINE möchte ich zeigen, wie der Begriff entstand und welche spezifischen Intentionen die Verfasser mit ihm verbanden. Daran anschließend soll eine kurze Übersicht der Cyborg-Typen mögliche Spezifikationen der Verschmelzung von Mensch und Maschine als reale Lebenswirklichkeit aufzeigen sowie auch eine klare Abgrenzung gegenüber Begriffsverwässerungen und Fehldeutungen ermöglichen. Somit soll hier ein präzises Differenzkriterium für den weiteren Verlauf der Arbeit geschaffen werden.

In Kapitel 3 soll der Sport den ersten Untersuchungskomplex des Hauptteils darstellen. Hier möchte ich zeigen, wie sich der moderne Leistungssport gewandelt hat und durch das Rekordprinzip den Mißbrauch von Doping und die Einführung technischer Erweiterungen begünstigt. Der Cyborg im Sport scheint nur die logische Konsequenz zu sein. Hier wird der menschliche Körper über seine natürliche Leistungsfähigkeit hinausgetrieben - und in der Arena des Sports ist es für jeden sichtbar. Dieser Teil der Arbeit wird also den Außenaspekt der Erweiterung des Körpers durch Technik nachvollziehen. Als Referenz für die und wichtiger Teil der Gesellschaft erlauben die im Bereich des Sports gezogenen Schlüsse eine Extrapolation auf andere gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die sich in Ansätzen bereits zu erkennen geben.

Page 4

1. Einleitung

In Kapitel 4 möchte ich mit dem Phänomenologen MAURICE MERLEAU-PONTY und dessen Spätphilosophie einen Denker in diese Untersuchung mit einbeziehen, der einen radikalen Ansatz der Sinnlichkeit mit dem fühlenden Körper als Mittel zum Weltbezug verfolgt. Im zweiten Untersuchungskomplex soll folglich der Innenaspekt der Verbindung von Mensch und Technik problematisiert werden. Entgegen einem "konstruierenden" Wissenschaftsansatz will MERLAU-PONTY mit seiner Theorie eine Rückführung auf eine präreflexive Erfahrung leisten und damit eine neue Art der Ontologie schaffen, jenseits der Kategorien von Intellektualismus und Empirismus. Im Mittelpunkt meiner Untersuchung sollen hier die Begriffe "Leib" und "Fleisch" stehen, die eine Neudeutung des Eingelassenseins des Menschen in die Welt ermöglichen.

Seine Philosophie konnte ich als klare Antithese zu einer technischen Erweiterung des Menschen lesen, und ich möchte seinen Denkansatz überdies dazu verwenden, die moderne Bewegung der "Extropianer" und deren radikalen Posthumanismus zu kontrastieren.

Als visionäre Vordenkerin des Transhumanismus hat die US-amerikanische Biologin und Feministin DONNA HARAWAY einen festen Platz in jeder Beschäftigung mit der Verbindung von Mensch und Maschine. In Kapitel 5 werde ich ihre im "Manifest für Cyborgs" entwickelte Cyborg-Figur beleuchten, denn diese steht für die Utopie einer Neudefinition von Natur, Realität und Körper sowie von Rasse, Klasse und Geschlecht. Der Cyborg ist bei ihr ein Zwitterwesen aus Mensch, Tier und Maschine, dessen Grenzen "flüssig" sind. Für sie beinhaltet die Cyborgtechnologie eine Möglichkeit, die patriarchalen und herrschaftlichen Codes der symbolischen Ordnung durcheinanderzubringen und dadurch Emanzipationschancen zu eröffnen.

Mit ihrem radikalen Denken, verbunden mit einer Dekonstruktion des traditionellen Subjekts und dessen technisch fundierter Rekonstruktion, will die Autorin einen neuen Diskurs über die Technowissenschaften entfachen. Sie kann die Veränderungen, denen sich der Mensch bei der Entwicklung zum Cyborg unterwirft, in einem weiten fachlichen und politischen Rahmen verorten und führt ihren Diskurs, der die Technokultur als Realität anerkennt und damit in eine Zukunftsperspektive einbezieht, mit kritischen Visionen.

Page 5

1. Einleitung

Im sechsten, abschließenden Kapitel werde ich versuchen, ein zusammenfassendes Ergebnis im Hinblick auf die eingangs formulierte Fragestellung zu formulieren. Darüber hinaus möchte ich einen Ausblick leisten auf die zukünftigen Entwicklungen, die an-hand der in der Arbeit gewonnenen Resultate zu erahnen sind.

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2. Definition des "Cyborg"

2. Definition des "Cyborg"

2.1. Etymologie des "Cyborg"-Begriffs

Der Begriff "Cyborg" ist ein englisches Kunstwort, zusammengesetzt aus "cybernetic" und "organism". Es erschien erstmals in dem Zeitschriftenaufsatz "Cyborgs and Space" der beiden Autoren MANFRED E. CLYNES und NATHAN S. KLINE in der USamerikanischen ZeitschriftAstronauticsim Jahre 1960.6Von der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) in Auftrag gegeben, sollte die Studie die Bedingungen für Reisen durch den Orbit wie auch generell die Möglichkeiten des menschlichen Überlebens im All behandeln. Dieser Aufgabenstellung begegnen die beiden Autoren mit der Betrachtung der grundlegenden Probleme eines Organismus beim Wechsel in eine lebensfeindliche Umgebung mit völlig anderen Bedingungen. Mögliche Lösungen wären: a) die lebenswichtigen Voraussetzungen in der neuen Umwelt künstlich herzustellen (was im Fall des Weltraums unmöglich ist), oder aber b) in einem abgeschlossenen System eine erdähnliche Umwelt stets mit sich zu transportieren (was immer nur eine Behelfslösung sein kann und mit Gefahren

5Piercy, Marge:He, She and It,New York, 1991, S. 156

6Clynes, Manfred E.; Kline, Nathan S.:Cyborgs and Space,New York 1995 (als Wiederveröffentlichung); Ursprünglicher Abdruck in Clynes, Manfred E.; Kline, Nathan S.:Cyborgs and Space.in: Astronautics, Nr. September, 1960; dt: Clynes, Manfred E.; Kline, Nathan S.:Der Cyborg und der Weltraum,Bielefeld 2007

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2. Definition des "Cyborg"

behaftet ist)7, oder

c) als sinnvollste Lösung, den eigenen Organismus entsprechend den neuen Lebensbedingungen anzupassen.

Dementsprechend lautet der Untertitel des Artikels vielsagend: "Altering man's body functions to meet the requirements of extraterrestrial environments would be more logical than providing an earthy environment for him in space ... Artifact-organism systems which would extend man's unconcious, self-regulatory controls are one possibility"8

CLYNES und KLINE verweisen auf ein Experiment, bei dem es gelungen war, eine Ratte durch Implantation mit einer automatisierten osmotischen Druckpumpe zu verbinden, die über 200 Tage täglich eine geringe Dosis an beliebig wählbaren biochemischen Stoffen der Trägerin injizierte.9Die Ratte wurde (abgesehen vom zusätzlich zu transportierenden Gewicht der Pumpe) in ihrer Lebensweise und vor allem in ihren Lebensfunktionen nicht beeinträchtigt. Wichtig ist hervorzuheben, daß die Funktion der Pumpe vollständig autonom erfolgte, sprich ohne jedweden Einfluß vonseiten des angeschlossenen Organismus aufrechterhalten wurde.