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Zum Mitfiebern ab Seite eins: der atemberaubende Abschlussband der Baddabamba-Trilogie Paula sehnt sich zurück: zur Insel der Zeit, zu ihren Freunden, allen voran zu dem weisen Gorilla Baddabamba! Da bekommt sie eine letzte Chance - von Wolfgang Nachtschatten, dem Leiter des Büros für unausgesprochene Wünsche. Im Gegenzug verlangt er allerdings, mit auf die Insel genommen zu werden. Und das hat schreckliche Folgen, denn er trachtet danach, die Goldene Sanduhr im Herzen der Insel zu zerstören und alle Zeit der Welt auszulöschen. Paula darf das auf keinen Fall zulassen. Aber je mehr sie versucht, das Unheil abzuwenden, desto tiefer tappt sie in die Fallen ihres Gegners ... Ein spannender und berührender Abenteuerroman ab 10 Jahren über die Konsequenzen unserer Taten
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Seitenzahl: 241
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Paula sehnt sich zurück: zur Insel der Zeit, zu ihren Freunden, allen voran zu dem weisen Gorilla Baddabamba! Da bekommt sie eine letzte Chance - von Wolfgang Nachtschatten, dem Leiter des Büros für unausgesprochene Wünsche. Im Gegenzug verlangt er allerdings, mit auf die Insel genommen zu werden. Und das hat schreckliche Folgen, denn er trachtet danach, die Goldene Sanduhr im Herzen der Insel zu zerstören und alle Zeit der Welt auszulöschen. Paula darf das auf keinen Fall zulassen. Aber je mehr sie versucht, das Unheil abzuwenden, desto tiefer tappt sie in die Fallen ihres Gegners …
Der atemberaubende Abschlussband der Baddabamba-Trilogie
Teil I – Die Toten Tränen Caligulas
1 – Wunsch ohne Wunschstein
2 – Ganz allein in der Wolke
3 – Die Finsternis in Keller Acht
4 – Eine Unterschrift mit Blut
5 – Meister Wolfgang Nachtschatten
6 – Die kleine Wendy Sonnentag
7 – Im Tagaus-Tagein-Berg
8 – Vom Ende aller Menschen
9 – Die Toten Tränen Caligulas
10 – Ein grässliches Versteck
11 – Herzsprech und Erinnerung
12 – Das höchste Glück für Edelschweine
13 – Ein überaus cooles Geschenk
14 – Carissimas geheime Gezeiten
15 – Die blitzschnellen Silberpfeile
16 – Zurück auf dem Höllenfelsen
17 – Kokospilz und Korkbaumrinde
Teil II – Ins Herz der Zeit
18 – Ein überraschendes Bündnis
19 – Sturz durch die Zeitschnellen
20 – Wie man einen Wolf fängt
21 – Die Zahl der Unsterblichkeit
22 – Vom Schmieden des Hammers
23 – Die letzten Hubbanesen
24 – Was genau der Tod ist
25 – Ein Schatten in der Nacht
26 – Wie man Zeit gewinnt
27 – Zauberhaft und zerstreut zugleich
28 – Der Kampf in der Goldenen Sanduhr
29 – Carissima Plapperissima
30 – Das Unfassbare ereignet sich
31 – Herzsprech mit Lahme Schnecke
32 – Jedes Ende ist ein Anfang
Ja. Ihr Wunsch war da: wild und tief und herzzerreißend. Schon nach kurzer Zeit in der Heimat wollte Paula zurück nach Chronossos. Zu ihren liebevollen Freunden. Zu Baddabamba. Zu Carissima. Zu Anna Bella. Zu Picco Bello. Zu all den verrückten Abenteuern. Zu all den offenen Fragen. Doch sosehr dieser Wunsch in ihrem Innern wuchs: Es gab keine Möglichkeit, zurückzukehren. Weil Chronossos eine schwimmende Insel war, die von keinem Wesen entdeckt werden wollte und immer rechtzeitig außer Sichtweite floh, wusste niemand, wo sich die Insel gerade befand. Auf gewöhnlichem Weg, per Schiff oder Flugzeug, würde Paula niemals zur Insel gelangen können. Es ging nur auf übernatürliche Weise: Paula musste sich zur Insel wünschen. Wie beim letzten Mal. Dazu aber bräuchte sie einen Wunschstein. Und von denen gab es nur drei auf der Insel Chronossos. Über Wunschstein Nummer eins wusste Paula gar nichts. Wunschstein Nummer zwei ruhte am Herzschlag der Insel: in der Goldenen Sanduhr. Und Wunschstein Nummer drei hatte Paula selber vom Tor der Zeit gepflückt und längst verpulvert: als sie sich zum ersten Mal nach Chronossos zurückgewünscht hatte, mit ihrem Freund, dem Tiefseepferd Lahme Schnecke. Damals war sie bei Picco Bello gelandet, im Büro für Ausgesprochene Wünsche.
Es half alles nichts: Paula musste ihren Wunsch verschlucken. Und sie richtete sich ein in ihrem Leben in Cismar. So, wie sie es gewohnt war. Schule. Reitstall. Zeit mit ihrem Pferd Henry. Und mit ihrer besten Cismar-Freundin Emily. Essen. Spielen. Hausaufgaben. Vor allem aber das Ausreiten auf Lahme Schnecke. Besser gesagt, das Ausschwimmen. Denn es gab nichts, was Paula lieber tat, als auf Lahme Schnecke zu sitzen, im Neoprenanzug und mit Tauchermaske, »Schnecke!« zu rufen, und in höchster Geschwindigkeit durch die dunklen Fluten der Ostsee zu tauchen. All das gehörte zu ihrem Leben und machte ihr Freude.
Und Paula wurde größer und älter im nächsten Jahr, doch all die schönen Dinge des Lebens änderten nichts an dem Wunsch, ihre Freunde wiederzusehen. Sie vermisste sie so sehr. Sie vermisste Carissima. Sie vermisste Anna Bella. Sie vermisste Baddabamba. Sie vermisste auch Cato Patscho und Picco Bello. Ja, Paula vermisste sogar die bösen Hubbanesen. Seit Paula eine halbe Hubbanesin namens Pala gewesen war, spürte sie eine schmerzhafte Nähe zu ihnen. Sie verheimlichte dieses seltsame Gefühl, sie verriet es nicht mal ihrem Freund Lahme Schnecke. Im Stillen fragte Paula sich, ob ein Wesen tatsächlich durch und durch böse sein kann? Bis ins tiefste Innere? Oder ob in jedem Wesen nicht auch die Möglichkeit liegt, sich zu ändern? Die Bosheit abzulegen wie eine Kutte? Am liebsten, dachte Paula dann, würde sie selber dafür sorgen, dass ihre Freunde und die Hubbanesen sich irgendwann einmal die Hand reichten und friedlich nebeneinander leben könnten. Sie wusste, das würde schwer werden bei alldem, was man sich gegenseitig angetan hatte, aber Paula würde es auf jeden Fall versuchen. Doch dazu müsste Paula zurück auf die Insel. Und das schien leider – unmöglich.
Paula musste schmerzhaft lernen: Nicht jeder Wunsch wächst in die Wirklichkeit. Das machte Paula unendlich traurig. Ein Mal noch nach Chronossos!, dachte Paula. Ein Mal wenigstens! Sie hatte sich gar nicht richtig verabschieden können. Von einer Sekunde auf die andere war sie von Chronossos nach Cismar geblitzt. Zurück in ihr altes Leben. Ausgerechnet in dem Augenblick, da Baddabamba ihr hatte verraten wollen, was genau der Tod ist. Überhaupt: Es gab so viele offene Fragen. Was würde aus den fünfzehn Hubbanesen werden? Von der Riesenspinne Caligula hatten sie eine letzte Kiste mit Bocksbeeren bekommen. Die Hubbanesen brauchten die Bocksbeeren, um ewig zu leben. Doch die Riesenspinne Caligula war tot. Sie würde den Hubbanesen nie wieder Bocksbeeren schenken können. Was würde geschehen, wenn die Hubbanesen den letzten Vorrat an Bocksbeeren aufgebraucht hätten? Würden sie sofort sterben? Oder würden sie nur das ewige Leben verlieren und ohne die roten Beeren genauso altern und irgendwann sterben?
»Paula!«
Sterben wie jedes andere Wesen auch?
»Paula!!«
Paula schreckte hoch und öffnete die Augen.
»Paula! Wo bist du denn schon wieder!?«
Paula sah sich um. Sie befand sich in ihrer Schule in Neustadt. Mathelehrer Walter Soltau stand vor ihr. Er schüttelte den Kopf.
»Na, wieder am Träumen?«, sagte er vorwurfsvoll.
Paula entschuldigte sich.
»Mensch, Mensch, Kind«, sagte Soltau. »Das Leben ist keine Träumerei. Das Leben ist beinharte Wirklichkeit.«
Paula nickte.
»So wie die Zahlen. Zahlen träumen nie. Sie sagen immer die Wahrheit. Vorausgesetzt, man kann sie lesen.«
Weiter ging der Unterricht, während Paulas Gedanken wieder abschweiften. Sie konnte nichts dafür. Also: Die Hubbanesen würden keine neuen Beeren mehr von Caligula bekommen. Oder hatten die Hubbanesen überall Vorräte angelegt auf der Insel? Bocksbeeren-Vorräte? In Verstecken wie in Anna Bellas Elternhaus? Oder an jenem Platz mitten im Dschungel, an dem die Hubbanesen Paulas Rucksack Rudi verbrannt hatten? Vielleicht gab es noch mehr solcher Verstecke! Aber Paula hatte Jagos Worte gehört, der sagte, die Vorräte seien bald aufgebraucht.
»Paula!«, rief Walter Soltau, diesmal fast zornig. »Das darf doch nicht wahr sein! Mach sofort die Augen auf! Du kommst jetzt bitte an die Tafel und löst die Aufgabe hier.«
Paula öffnete die Augen. Meist träumte sie mit offenen Augen, nur manchmal schloss sie die Lider beim Träumen, Rätseln, Grübeln und Sich-selber-Fragen. Sie schlenderte aufreizend lässig nach vorne. Herr Soltau hustete.
An der Tafel stand nur eine einfache Rechenaufgabe. Mit der schlausten Oma der Welt hatte Paula auf Chronossos – immer von zwölf bis drei Uhr – weitaus kniffligere Aufgaben gelöst. In wenigen Strichen und Ziffern malte Paula die Lösung auf die Tafel. Herr Soltau nickte freudig überrascht.
»Darf ich Ihnen auch eine Aufgabe stellen?«, fragte Paula.
Die ganze Klasse lachte.
Herr Soltau hielt die Luft an.
Rasch malte Paula eine Formel an die Tafel:
Herrn Soltaus Mund blieb offen stehen.
»Das ist nur eine einfache Fourier-Reihe«, sagte Paula. »Habe ich von meiner Oma Carissima Intelligissima gelernt. Erst durch Dualitäten wird die Fourier-Reihe auf lokalkompakte topologische Gruppen erweitert. Aber das wissen Sie ja, oder?«
Herr Soltau schüttelte baff den Kopf. »Intelligissima?«, fragte er. »Setz dich wieder. Danke.« Dann betrachtete Herr Soltau eingehend die Formel an der Tafel und sagte: »Das macht man erst im Studium. An der Uni. Wenn überhaupt.«
Paula saß wieder an ihrem Platz und schloss die Augen.
»Na, bitte, wer sagt’s denn«, murmelte Herr Soltau und wandte sich ihr zu. »Da habe ich mich getäuscht in dir. Wer mir eine Fourier-Reihe an die Tafel malt, der kann von mir aus träumen, so viel er will. Los. Die anderen machen weiter! Schlagt das Buch auf. Seite 47.«
Paulas Wunsch wuchs von Tag zu Tag, er wurde brennender und beißender, je mehr Zeit verging. Paula dachte in diesen Wochen viel nach über die Zeit. Was ist das überhaupt: die Zeit? Vielleicht ist die Zeit eine Wiese, dachte sie. Eine unendlich grüne Wiese aus Zukunft. Und wir Menschen sind Kühe, die unaufhörlich Sekunden- und Minutenhalme kauen. Das Kommende ist all das Gras, das noch nicht gefressen wurde. Und das Vergangene? Das Vergangene, dachte Paula, ist nie vollkommen verloren! Das Vergangene bleibt. Was ich erlebt habe, liegt tief in mir. Durch das Erinnern kommt das Erlebte wieder zu mir zurück. Das Erinnern ist der Augenblick des Wiederkäuens. Wenn es das Erinnern nicht gäbe, gäbe es auch die Sehnsucht nicht, dachte Paula. Wenn ich meine Freunde auf Chronossos vergessen hätte, würde ich mich nicht zu ihnen zurückwünschen.
Paula sprach mit Lahme Schnecke über all das, was auf Chronossos geschehen war, und je mehr sie sich erinnerte und wiederkäute, umso klarer wurde ihr Wunsch, umso wilder und drängender. Sie wollte ihre Freunde noch einmal umarmen. Noch einmal Abenteuer mit ihnen erleben! Noch einmal Anna Bellas Lachen hören! Noch einmal die vielen verschiedenen Urwald-Omas erleben. Vor allen Dingen wollte sie noch einmal Baddabambas sanfte Hand auf ihrer Schulter spüren und sein mildes Lächeln sehen und seinen königlichen Blick.
Für den Fall, dass sie eines Tages doch nach Chronossos zurückkehren würde, bereitete Paula sich gründlich vor. Sie las die Bücher Überlebenstraining im Dschungel, Heilkräuter und ihre Anwendung, Allein in der Wildnis, und erfuhr vieles, was ihr helfen würde auf Chronossos. Paula besuchte sogar zwei Erste-Hilfe-Kurse, lernte alles über Druckverbände und Rettungsmaßnahmen in größter Not.
Paulas Wunsch wuchs weiter und weiter. Er umklammerte fast ein ganzes Jahr ihr Herz, sie hatte ihren elften Geburtstag gefeiert und steuerte schon auf den zwölften zu. Und endlich wurde ihr Wunsch so überwältigend, dass er in jeder Faser ihres Leibes steckte. Sie wollte nicht mehr nur nach Chronossos, sie musste einfach dorthin!
Und dann geschah das Unfassbare: Einige Wochen vor ihrem zwölften Geburtstag tauchte Paula durchs Wasser der Ostsee, auf dem Rücken von Lahme Schnecke. Da sah sie einen Schwarm Heringe neben sich im dunklen Wasser, die allesamt in eine Richtung schwammen. Genau in diesem Augenblick krachte etwas über Paulas Kopf zusammen, es gab einen irrsinnigen Knall, ganz so, als seien zwei gigantische Schiffe gegeneinandergeprallt. Paula verlor den Halt. Sie wurde von Lahme Schneckes Rücken gerissen und durchs Wasser nach oben geschleudert, an die Luft. Dort – Paula sah es sofort im Schein des Abendrots – wartete eine Wolke auf sie. Die Wolke war von einer merkwürdigen Mischfarbe, die Paula nicht benennen konnte. Kein Schwarz, kein Grün, kein Blau, aber auf jeden Fall dunkel. Paula wurde in die Wolke gesaugt und von ihr verschluckt.
»Lahme Schnecke!«, rief Paula. »Wo bist du?« Doch Lahme Schnecke fehlte. Paula war allein. Sie rief noch ein paarmal nach ihrem Tiefseepferd, aber Lahme Schnecke antwortete nicht. Sehr langsam zockelte die Wolke nach oben, immer weiter und weiter, die Reise schien nicht enden zu wollen. Und Paula verstand endlich, was genau hier geschah.
Der Wunschstein hatte sie damals zum Büro für Ausgesprochene Wünsche gebracht. Zu Picco Bello. Unter dem Klingelschild des Büros für Ausgesprochene Wünsche hing jedoch ein zweites Klingelschild, das da lautete: Büro für Unausgesprochene Wünsche. In diesem Büro hauste ein finsteres Wesen namens Wolfgang Nachtschatten. Picco Bello hatte Paula erzählt, was für ein hinterhältiger, grausamer Kerl dieser Wolfgang Nachtschatten war, eine hässliche, aufrecht gehende Wolfsgestalt, böse durch und durch. Gegen ihn sind die Hubbanesen harmlose Äffchen, hatte Picco Bello gesagt und Paula dringend davon abgeraten, jemals auch nur daran zu denken, sich mittels des Büros für Unausgesprochene Wünsche auf die Insel zu wünschen. Aber genau das geschah gerade. Paulas unausgesprochener Wunsch war so groß geworden, dass sie sich auf dem Weg befand zu Wolfgang Nachtschatten.
Ihr gruselte.
So schnell die Reise in der pinken Wolke gewesen war, zum Büro für Ausgesprochene Wünsche, so langsam war die jetzige Reise zum Büro für Unausgesprochene Wünsche. Paula schlief beinah ein, döste jedenfalls weg, im Stehen. Dann kam sie wieder zu sich. Endlich erreichte die Wolke ihr Ziel und gab Paula frei: Sie stand auf demselben Weg, der sie auch beim ersten Mal zu jenem villenartigen Gebäude geführt hatte, in dem die beiden Büros lagen.
Noch einmal rief Paula nach Lahme Schnecke.
Keine Antwort.
Paula war allein. Ja: Sie hatte gegen den Teufelskraken gekämpft, gegen die Hubbanesen, gegen Caligula, gegen Wendy, gegen die Spazierstock-Haie und gegen vieles andere mehr, aber bei all diesen Kämpfen war Paula niemals, niemals, niemals allein gewesen. Immer hatten die Freunde ihr geholfen. Hier aber war Paula zum allerersten Mal von allen verlassen. Und ausgerechnet jetzt würde sie das schrecklichste aller Wesen treffen? Zu ihm hinabsteigen? In die Tiefe? In die Finsternis?
Paula wandte sich dem riesigen Gebäude zu. Anders als bei ihrem ersten Besuch war der Weg ein seltsamer morastiger Brei. Bei jedem Schritt musste Paula ihren Fuß herausziehen. Am Rand des Weges türmte sich kein weißer Nebel, sondern grauer Rauch. Und das Büro, das vor ihr lag, war nicht etwa picco bello blank und sauber wie beim ersten Mal, sondern vollkommen verdreckt. Als Paula näher trat, sah sie, dass die einst frisch geputzten Fenster kaputt waren, zerschossen von Steinwürfen. Überall an den Wänden klebte schwarzer Matsch.
Paula erreichte die Tür der Villa. Das schöne goldene Klingelschild zum Büro für Ausgesprochene Wünsche lag auf dem Boden. Die obere Klingel war herausgerissen und baumelte an einem Draht in der Luft. Es gab nur noch eine einzige Klingel und daneben klebte jener Pappdeckel mit der hässlichen Handschrift:
Büro für Unausgesprochene Wünsche.
Darunter hatte jemand in blutroter Farbe gekritzelt:
Komm nach unten! Zum bösen Wolf!
Paula musste schlucken. Sie wollte wieder weg. Sie drehte sich um. Aber wohin sollte sie gehen? Hinter ihr gab es nichts mehr. Die Wolke war verschwunden.
Paula nahm all ihren Mut zusammen und streckte den Zeigefinger in Richtung Klingel.
Paula hatte den Klingelknopf noch nicht berührt, da sprang schon die Tür nach innen auf, durch einen geheimen Öffnungsmechanismus, als hätte jemand ihren Wunsch gewittert und sofort erfüllt. Der Gang, der vor ihr lag, sah völlig anders aus als beim ersten Mal. Keine sauberen, leuchtenden Wände, keine Lichter, nur blankes Chaos: Löcher in den Wänden, kleine Krater im Boden, die tief hinabreichten, auch hier Dreck und Matsch in den Ecken, und es stank ekelhaft. Paula musste sich die Nase zuhalten.
Der Aufzug bot ein Bild des Jammers. Die silbern-metallische Tür war herausgerissen und lag zerbeult im Gang. Die Anzeige an der Seite blinkte abwechselnd rot und gelb. Als Paula in den Aufzug schaute, sah sie Spiegelscherben auf dem Boden. Die Wände waren mit blutroter Farbe bepinselt. Auf einer von ihnen las Paula: Vorsicht vor dem Wolf. Darunter ein dämonisch grinsendes Wolfsgesicht mit heraushängender Zunge, das aus dem Maul sabberte. Paula wandte sich ab.
Sie war den ersten Schritt gegangen, jetzt würde sie auch den nächsten tun. Sie blickte auf die Aufzugsknöpfe. Alle hellen, freundlichen Knöpfe, die nach oben führten, ins Büro für Ausgesprochene Wünsche, waren herausgerissen: von Speicher 1 bis Speicher 8. Hinauf, ins Helle, führte kein Weg mehr.
Die verbliebenen Knöpfe führten ins Tiefe, zu den Stockwerken Keller 1 bis Keller 8.
Es half alles nichts. Paula drückte den Knopf für Keller 1, weil sie dachte, je weniger tief, umso besser. Doch als sie den Knopf gedrückt hatte, tat sich nichts. Der erste Knopf war kaputt. Ebenso der zweite und auch die weiteren, einschließlich des siebten Knopfes. Nichts geschah. Der Aufzug rührte sich nicht. Bestimmt steckte eine Gemeinheit dahinter. Vielleicht wollte Wolfgang Nachtschatten sie ins tiefste, ins schwärzeste, ins unheimlichste Geschoss locken. An den dunkelsten, entferntesten und schrecklichsten Ort des Büros.
Paula nahm all ihren Mut zusammen und drückte den Knopf für Keller 8, und endlich hörte sie ein mühsames Rumpeln, ein Stöhnen beinah, und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Es ging langsam, ach so langsam hinab, langsamer, dachte Paula, kann ein Aufzug nicht mehr fahren. Das genaue Gegenteil der irre schnellen Fahrt hinauf zu Picco Bello, ins Büro für Ausgesprochene Wünsche.
Paula lehnte sich an eine zerschmetterte Spiegelwand und wartete auf die Ankunft. Die Fahrt wollte einfach nicht enden. Der Aufzug wirkte auf Paula wie ein uralter, zittriger Mann mit Krückstock, der nur Zentimeter für Zentimeter vorankommt. Paula fuhr an den Stockwerken Keller 1 bis Keller 7 vorbei, und da der Aufzug keine Tür mehr hatte, konnte sie in die einzelnen Keller-Stockwerke hineinschauen. Es bot sich aber immer dasselbe Bild: Schwärze, Schwärze, Schwärze. Undurchdringliche Finsternis. Dunkelheit so weit das Auge reichte. Doch das Auge reichte nicht weit. Denn im Aufzug selbst flackerte bloß noch ein einziges Licht an der Decke.
Nur einmal, kurz bevor der Aufzug das dritte Stockwerk hinter sich ließ, glaubte Paula, zwei grüne Punkte zu erkennen, ganz hinten, im finsteren Raum, doch die Punkte verschwanden schnell wieder. Waren das Augen, die sich schlossen? Jemand, der sie gesehen hatte?
Endlich war sie da.
Der Aufzug rumpelte und hielt an.
Vor ihr lag das tiefste Tief, das schwärzeste Schwarz, der Keller 8. Das Licht des Aufzugs reichte keinen Meter in die Dunkelheit. Paula schaute an sich hinab. Bei ihrer ersten Rückkehr nach Chronossos hatte sie sich perfekt vorbereitet: Sie hatte – mit ihrem Wunschstein im Gepäck – nicht nur einen äußerst präzisen Wunsch formuliert, der selbst Picco Bello begeistert hatte, sie hatte auch einen Rucksack auf den Rücken geschnallt, mit einem Seil, mit Kompass, Essen, Taschenlampe und allem Drum und Dran, und darüber hinaus hatte sie sich für eine Abenteuerreise perfekt gekleidet, mit schweren Schuhen und fester, leichter Kleidung. Und jetzt? Paula trug Wasserschuhe, einen Neoprenanzug und eine Tauchermaske, die sie auf die Stirn gezogen hatte. Sie war buchstäblich vom Rücken ihres Tiefseepferdes Lahme Schnecke hierher katapultiert worden. Mitten aus der Ostsee. Völlig unvorbereitet. Immerhin: Ein Neoprenanzug böte ein bisschen Widerstand, falls Wolfgang Nachtschatten versuchen sollte, sie zu beißen.
Paula trat einen Schritt hinaus in die Dunkelheit. Nachdem sie den Aufzug verlassen hatte, setzte sich dieser von allein wieder in Bewegung und fuhr nach oben, ebenso langsam, wie er hinabgezockelt war. Dann erlosch auch noch das Licht im Aufzug. Paula musste durch ihre eigene Angst hindurchgehen wie durch einen Schleier, der sie vom Wesentlichen trennte. Diesen Satz hatte sie von Baddabamba gelernt. Baddabamba, seufzte Paula. Ach, wäre Baddabamba nur hier.
Wenn alles so dunkel ist, dass man das Schwarz beinah berühren kann, erwacht die Fantasie. Wenn man nichts mehr sieht, dann glaubt man, Dinge zu hören und zu fühlen, die es gar nicht gibt. Auch Paula hörte jetzt ein leises Hecheln um sie her, wie das Hecheln eines Hundes oder Wolfes. Sie glaubte das eine oder andere Mal einen Luftzug zu spüren, als springe oder schleiche etwas ganz nah an ihr vorbei.
Paula kniff die Augen zusammen, aber sie konnte nichts erkennen. Sie schüttelte sich. Sie seufzte. Sie gab sich eine leichte Ohrfeige. Früher oder später würden hier unten all die Dinge passieren, die passieren mussten. Wäre es nicht besser, ihrem Schicksal und Wolfgang Nachtschatten so schnell wie möglich die Stirn zu bieten?
Paula nahm all ihren Mut zusammen und rief: »Hallo? Ist da wer? Kann man vielleicht Licht machen? Wolfgang? Wolfgang Nachtschatten? Sind Sie da?«
Nichts.
»Bin ich hier richtig im Büro für Unausgesprochene Wünsche?«
Stille.
»Warum antworten Sie nicht!?«, rief Paula.
Sie musste an Baddabamba denken und daran, wie er gesagt hatte, dass es manchmal hilft, den Spieß umzudrehen, die Rollen zu tauschen, sich die Stärke des Feindes zu eigen zu machen und mutig aufzutreten, auch wenn man es gar nicht ist. Seine eigenen Ängste dem Gegner auf die Schultern laden, hatte er gesagt.
»Haben Sie etwa Angst vor mir?«, rief Paula in die Finsternis hinein, und sie war froh, dass ihre Stimme sich festigte und ihre eigene Angst übertünchte. »Ich bin nur ein Mädchen. Wenn Sie Licht machen, dann sehen Sie es.«
Da vernahm Paula ein Kichern, leise, beinah fröhlich, ein Geräusch, mit dem Paula hier unten niemals gerechnet hätte. Wölfe heulen doch, sie brüllen oder bellen, Wölfe kichern nicht. Das Kichern kam von ganz hinten. Wie groß war der Raum, in dem sie stand? Es half nichts, Paula musste dorthin. Als das Kichern erlosch, merkte Paula sich die grobe Richtung. Sie tat den ersten Schritt und stieß gegen etwas, das im Weg lag. Paula ging auf alle viere und griff danach. Es war ein Brocken Geröll. Als Paula sich auf allen vieren befand, wusste sie sofort: Das war genau die richtige Art, sich im Dunkeln fortzubewegen. Sie könnte mit den Händen tasten und erkennen, ob etwas im Weg stand oder lag. So schob sich Paula in der Haltung eines Wolfes voran, immer in die Richtung, aus der das Kichern erschollen war. Schon griff ihre Hand in ein Loch. Im aufrechten Gang wäre Paula in das Loch hineingetreten und vielleicht hinabgestürzt. Wohin, wollte sie sich gar nicht ausmalen. So aber konnte sie um das Loch herumkriechen.
Paula musste auf ihrem Weg um das eine oder andere Loch krabbeln, den einen oder anderen Stein beiseiteschieben, einmal ließ sie sogar einen Stein in ein Loch fallen, um zu lauschen, wie tief es hinabging. Aber sie hörte keinen Aufschlag. Es war, als hätte das Loch gar keinen Boden, und Paula erschauerte vor dem tiefen Nichts unter ihr. Weiter ging es, immer weiter, bis Paula mit den Händen gegen eine Wand stieß. Sie hatte offenbar das Ende des Raumes erreicht. Paula schnaufte leise, stand auf und tastete sich an der Wand entlang.
Immer noch war nichts zu sehen und schon länger auch nichts mehr zu hören. Kein Kichern. Nichts. Auch das müde Rumpeln des Aufzugs in der Ferne war verstummt.
Paula tastete sich nach rechts. Nach wenigen Schritten schon stieß sie gegen einen Widerstand. Es war ein Stoff, ein rauer, kratziger Stoff, und der Stoff spannte sich um etwas Hartes, um – einen Arm! Im selben Augenblick hörte sie ein Atmen dicht vor sich, sie blickte nach oben und sah zwei grüne Punkte, schaurige Augen, die auf sie hinabschauten. Eine tiefe Stimme knurrte: »Paula Kruse?«
Paula schrie auf vor Schreck und prallte zurück, stolperte über einen Stein und schlug beinah mit dem Kopf auf dem Boden auf, konnte sich aber mit den Armen abfedern. Zur gleichen Zeit entzündete sich wie von Geisterhand ein Licht, und nachdem Paulas Augen sich an die Grelligkeit gewöhnt hatten, sah sie: Über ihr stand auf zwei Beinen ein großer Wolf. Er trug ein graues, bodenlanges Gewand. Seine menschlich wirkenden Kopfhaare reichten bis zu den Ellbogen hinab. Ein langer Bart bedeckte seine Brust. Alles an dem Wolf war grau. Nur die Augen nicht. Die Augen blitzten grün, aber auch ein wenig müde.
Wolfgang Nachtschatten? Paula atmete durch. Sie hatte ihn sich viel schrecklicher und schauriger vorgestellt. Der Wolf stand aufrecht neben einem metallisch schimmernden Thron. Als sie aufstand, merkte sie, dass der Wolf nicht so groß war, wie er auf den ersten Blick gewirkt hatte. Ein wenig kleiner als Baddabamba. Die Flamme der Lampe zitterte leicht.
Der Wolf setzte sich auf den Thron und sagte: »Tritt näher.«
Paula gehorchte sofort und ging ein paar Schritte auf den Wolf zu. Der Thron war nicht sonderlich hoch. Im Sitzen sah der Wolf noch harmloser aus als zuvor. Er hatte unter dem Gewand seine Beine übereinandergeschlagen, doch das Gewand war so lang, dass Paula die Pfoten nicht erkennen konnte, die sich unter den Ärmeln verbargen.
»Sind Sie Wolfgang Nachtschatten?«, fragte Paula.
»Ich bin es, der hier unten die Fragen stellt«, knurrte der Wolf.
»Sind Sie gefährlich?«
Der Wolf lächelte. »Nicht gefährlicher als du, Paula.«
»Woher kennen Sie meinen Namen?«
»Was führt dich hierher?«
»Mein unausgesprochener Wunsch!«, sagte Paula fest.
»Wie lautet dein unausgesprochener Wunsch?«
Paula mochte das Lauernde nicht, das am Boden dieser Frage lag. Sie mochte die Frage nicht. Und Paula erinnerte sich an die Wenn-Dann-Ketten der schönen Wendy. Sie beschloss, sich Wendys Methode zu eigen zu machen. »Wenn ich hier im Büro für Unausgesprochene Wünsche bin«, sagte Paula, »dann müssen Sie Wolfgang Nachtschatten sein! Wenn Sie Wolfgang Nachtschatten sind, dann müssen Sie mir meinen unausgesprochenen Wunsch erfüllen! Wenn ich Ihnen meinen Wunsch aber verrate, dann spreche ich ihn aus. Wenn ich ihn ausspreche, dann ist er kein unausgesprochener Wunsch mehr! Wenn es kein unausgesprochener Wunsch ist, dann müssen Sie ihn mir nicht mehr erfüllen. Wenn Sie ihn nicht erfüllen müssen, dann können Sie mich fressen wie Rotkäppchen.«
Der Wolf lachte. »Prächtig«, rief er. »Du hast mich durchschaut, Mädchen. Das war ein simpler Trick.«
»Mein Name ist Paula.«
»Ja«, zischte der Wolf, plötzlich ein wenig ungehaltener. »Paula. Nicht so ungeduldig. Ja. Ja! Du hast recht«, knurrte der Wolf, lehnte sich vor und ließ seine Augen funkeln. »Ich kenne deinen unausgesprochenen Wunsch genau. Schon seit geraumer Zeit. Ich kann ihn wittern, hörst du? Ich wusste auch, du würdest ihn mir niemals verraten. Mir wurde einiges über dich erzählt.«
»Von wem?«
»Du bist zu schlau für eine Falle«, sagte der Wolf, ohne Paulas Frage zu beachten. »Aber ein Wolf stellt gerne Fallen. Denk an die Märchen! Dabei sind Wölfe viel netter, als die meisten denken.«
Ablenkung, dachte Paula. Das hatte sie von Baddabamba gelernt. Nicht direkt zur Sache kommen. Erst mal eine Frage stellen, die den anderen aus der Spur bringt. »Warum ist dort oben alles zerstört?«, sagte Paula und wies mit dem Finger zur Decke. »Was ist mit dem Büro für Ausgesprochene Wünsche?«
»Es ist verwüstet worden.«
»Von Ihnen?«
»Frag nur Dinge, die du nicht schon weißt.«
»Und Picco Bello? Ist er nicht da? In seinem Büro?«
»Picco Bello befindet sich immer noch auf Chronossos.«
»Aber warum? Er hat doch …«
»Schluss mit der Fragerei!«, rief der Wolf.
Paula zuckte zusammen. Dann sagte sie: »Erfüllen Sie mir jetzt bitte meinen unausgesprochenen Wunsch! Sofort!«
Der Wolf lachte. »Nicht so schnell!« Seine Stimme schnurrte. »Wir haben noch eine klitzekleine Winzigkeit zu klären.«
Paula stöhnte auf. Das mit den Wünschen schien eine komplizierte Angelegenheit zu sein. Egal, ob ausgesprochen oder unausgesprochen. Schon bei Picco Bello war es nicht einfach gewesen.
»Und was?«, fragte Paula.
»Du musst mich mitnehmen«, sagte der Wolf. »Nach Chronossos. Das ist doch dein Wunsch. Dein unausgesprochener Wunsch. Nach Chronossos zurückzukehren. Ich werde ihn dir gewähren, Paula. Deinen tiefen Wunsch, den du seit über einem Jahr unausgesprochen in dir trägst. Wir beide werden nach Chronossos fliegen, gemeinsam, in deiner Wunschwolke. Denn auch ich muss dorthin, auch ich muss nach Chronossos. Auf der Insel der Zeit erwartet uns eine wichtige Aufgabe.«
»Uns?«
»Ich meine: erwartet mich eine wichtige Aufgabe!«
»Welche Aufgabe denn?«
»Keine Fragen! Bedenke, Paula, dass ich es bin, der über die Ablehnung und Annahme deines Wunsches entscheidet.«
Paula schwieg. Der graue Wolf lehnte sich näher zu Paula und lächelte. Er versuchte, Wärme und Zugewandtheit in seine Augen zu legen. Doch Paula trat einen Schritt zurück. Sie ließ sich nicht täuschen. Das war keine Zugewandtheit oder Wärme. Das war Tücke und Falschheit.
Der Wolf sagte jetzt: »Schau, Paula. Ich bin ein armer Tropf, der hinaus möchte aus seiner dunklen Höhle, ins Licht von Chronossos. Ich bin alt. Ich bin einsam. Ich bin ein liebenswerter Wolf. Ich tue niemandem etwas zuleide. Paula! Denk zurück an deinen ersten Aufenthalt in diesem Haus. Im Büro für Ausgesprochene Wünsche. Dieses Schwein im Frack, Picco Bello, hat dich betrogen! Er ist heimlich mitgereist. Ich dagegen sage dir frank und frei, dass ich mitreisen will. Sag: Wer ist ehrlicher von uns beiden? Picco Bello oder ich?«
Paula musste zugeben: Picco Bello hatte sie getäuscht. Der Wolf schien es nicht zu tun. Sie dachte nach: Was könnte schon Schlimmes geschehen, wenn sie den Wolf mitnähme? Einmal auf Chronossos, wäre sie wieder bei ihren Freunden, bei Baddabamba, Carissima, Anna Bella, Cato Patscho, vielleicht auch Picco Bello. Sie wäre nicht mehr allein. Und kein Wolf der Welt könnte gegen sie und ihre Freunde etwas ausrichten.
»Also gut«, sagte Paula. »Von mir aus. Dann kommen Sie mit.«
»Ich danke dir!«, rief der Wolf und strahlte.
»Und was müssen wir jetzt tun?«
»Sieh, Paula: Dein unausgesprochener Wunsch ist das Gegenteil des Wunsches, den du Picco Bello unterbreitet hast. Damals hast du dich ganz präzise an einen Ort auf Chronossos gewünscht. Zu einer ganz bestimmten Zeit. Du hast genau festgelegt, wie lange du auf Chronossos bleiben wolltest. Doch hier unten geht das alles nicht. Ein unausgesprochener Wunsch ist nichts als ein Gefühl, eine Sehnsucht, es ist ein stillschweigendes, händeringendes, herzringendes Beschwören, ohne Worte, aber mit Liebesbildern von deinen Freunden, die du wiederzusehen erhoffst.«
Paula schwieg. Das war eine gute Beschreibung.