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In den Getreidefeldern Kayonias wütet Zestor, ein schreckliches Rattenmonster. Außerdem verdirbt eine dunkle Magie die Ernte und verzaubert die Dorfbewohner. Wird es Tom gelingen, das Biest zu besiegen und den Bann zu brechen? Um seine Mutter von Velmals bösem Fluch zu befreien, reist Tom nach Kayonia. Er muss sechs Zutaten für einen Heiltrank finden, um Freya zu heilen. Doch diese werden von gefährlichen Biestern bewacht. Actionreiche Fantasy, spannende Missionen und gefährliche Biester! Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit zahlreichen Illustrationen ist besonders für Jungs ab 8 Jahren geeignet.
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Seitenzahl: 55
Inhalt
Im Getreidefeld
Gefährliche Reise
Die missratene Ernte
Das verfluchte Dorf
Im Verlies
Rettung durch Silver
Gefahr im Kornfeld
Sei gegrüßt,tapferer Krieger!
Tom ist freiwillig zu einer neuen Mission aufgebrochen und ich habe die Ehre, ihn mit den magischen Fähigkeiten zu unterstützen, die ich vom größten Zauberer aller Zeiten gelernt habe: meinem Meister Aduro. Viele große Herausforderungen warten auf Tom: ein neues Königreich, eine verlorene Mutter und sechs Biester, die unter Velmals Bann stehen. Tom muss nicht nur um ein Königreich kämpfen, sondern auch um das Leben derjenigen, die ihm am wichtigsten sind. Er muss beweisen, dass Liebe stärker ist als das Böse. Doch ist sie das wirklich? Tom wird es nur herausfinden, wenn er stark bleibt und die Flamme der Hoffnung nicht erlischt. Lasst uns gemeinsam hoffen, dass kein böser Wind sie ausbläst …
Euer MarcZauberlehrling von Aduro
Im Getreidefeld
Die Sonne brannte auf die goldenen Kornfelder von Kayonia herab. Eine Brise wiegte die Getreidehalme sanft hin und her.
Roland blickte zum Himmel hoch. In Kayonia wusste man nie, wann es plötzlich Nacht oder Tag wurde. Die Sonne konnte jeden Moment untergehen.
„Ich beeile mich besser“, dachte er.
Auf den weiten Feldern waren auch andere Bauern damit beschäftigt, ihr Korn einzuholen. Roland wollte nicht der Letzte sein.
Er hatte schon viele Ernten miterlebt, aber diese schien die beste seit Jahren zu werden. In den Ähren steckten dicke Körner. Die Bauern würden sie in der Mühle im Dorf mahlen lassen und das Mehl dann verkaufen.
Roland hob die halbmondförmige Sense. Er sang ein altes Erntelied, während er mit der Sense das Korn mähte.
„Hejo! Die Sonne beendet ihre Bahn. Hejo! Strengt euch noch einmal richtig an. Hejo! Bald ist das Tagwerk schon getan!“
Immer weiter marschierte er durch das Feld und die Getreidehalme fielen zu seinen Füßen auf den Boden.
„Argh!“ Roland musste plötzlich würgen. Ein fauliger Geruch nach Verrottendem war ihm in die Nase gedrungen. Er blickte sich um. Außer einem Meer aus goldenem Korn war nichts zu sehen.
Ein Rascheln fuhr durch die Getreidehalme. Es klang wie das Rascheln von Mäusen, die eine Plage in den Kornlagern des Dorfs waren, – nur viel, viel lauter.
Etwas sprang zwischen den Halmen hervor und landete auf Rolands Fuß. Es war eine fette graue Ratte, die ihn aus dunklen Augen anstarrte.
Roland scheuchte die Ratte weg. Er schüttelte sich, als noch mehr Tiere auftauchten. Beim Anblick der nackten Schwänze und langen braunen Krallen bekam er eine Gänsehaut.
„Es sind nur Ratten“, sagte er zu sich selbst. Roland schwang seine Sense und die Ratten wuselten davon. Aber der schreckliche Gestank lag noch immer in der Luft. Er entdeckte einige angefressene Kornhalme, die mit schleimigem schwarzem Schimmel bedeckt waren.
„Das Getreide ist krank“, stellte er verzweifelt fest. Vielleicht würde die Ernte doch nicht so gut werden. Er musste den anderen sofort von seiner Entdeckung berichten. Wenn sie das Korn retten wollten, mussten sie schnell sein.
Er raffte ein Bündel Getreide zusammen und wuchtete es sich auf die Schulter. Als er aufstand, hallte ein schrilles Pfeifen über das Kornfeld.
Das Geräusch ließ seine Kopfhaut kribbeln. Der Boden unter seinen Füßen begann zu beben, als ob schwere Hufe darübergaloppierten. Dann sah er den runden Rücken eines großen Tiers aus dem Getreide aufragen. Es kam direkt auf ihn zu.
„Einer der Ochsen ist entkommen!“, dachte er. „Aber kein Ochse kann so schnell rennen!“
Als das Tier vor ihm stand, begriff er, dass es kein Ochse war – es war mit nichts zu vergleichen, was er je gesehen hatte. Rolands Mund klappte überrascht auf. Es war eine riesige Ratte! Sie hatte dichtes dunkles Fell und ihre lange Nase zuckte. Die Augen schimmerten blutrot.
Roland ließ sein Bündel fallen und lief den Weg zurück, den er mit der Sense ins Korn gemäht hatte.
„Hilfe! Bitte, helft mir!“, schrie er mit angsterstickter Stimme. Aber die anderen Bauern waren zu weit entfernt und mit ihrer eigenen Ernte beschäftigt.
Niemand konnte ihn hören.
Atemlos erreichte Roland seinen Lastkarren, auf den er die bereits geernteten Getreidebündel gelegt hatte. Er kroch unter den Wagen und hielt den Atem an. Sein eigenes Herzklopfen war das Einzige, was er hörte. Doch dann begann der Boden wieder zu wackeln. Vier riesige Pfoten rasten auf den Karren zu. Jede war mit gebogenen gelben Krallen bestückt.
Das Biest rammte den Wagen und Roland schrie auf. Die Riesenratte griff erneut an und die Karre kippte auf die Seite.
Hilflos sah der schutzlose Bauer hoch. Die Sonne begann zu sinken und die Augen des Biests glühten böse. Von seinen gelben Zähnen tropfte faulig riechender Speichel und Roland musste würgen.
Die spitzen Schneidezähne näherten sich seinem Gesicht. Er versuchte zu schreien, aber kein Ton kam über seine Lippen. Dunkelheit legte sich über das Kornfeld und der Bauer sah nichts mehr.
Gefährliche Reise
Tom erwachte und rieb sich die Augen. Er hatte das Gefühl, als wäre er eben erst eingeschlafen, aber die Sonne stand bereits hoch über der Eiswüste von Kayonia.
Elenna schlief ein paar Schritte entfernt von ihm, fest eingewickelt in ihre Pelzjacke.
„Elenna! Wach auf!“, rief er.
Toms Freundin rollte sich auf die Seite und gähnte. „Brr! Es ist ganz schön kalt“, sagte sie. „Was ist aus unserem Feuer geworden?“
Tom betrachtete die Überreste des Lagerfeuers. Hinter dem Aschehaufen erstreckte sich der schwarze Wüstensand bis zum Horizont, die Sandkörner glitzerten wie Eiskristalle. Das Feuer war ein Abschiedsgeschenk der Nomaden gewesen, denen sie im Kampf gegen Komodo geholfen hatten. Der Saft des Schwarzen Kaktus hatte ihre Pferde geheilt.
„Wir müssen weiter“, sagte Tom zu Elenna. „Keine Ahnung, wie lange das Tageslicht andauert.“
Tom musste die nächste Zutat für den magischen Heiltrank finden, der seine Mutter Freya von Velmals Fluch befreien würde. Der Gedanke an sie machte ihn traurig. Freya war die Herrin der Biester im Königreich Gwildor, aber sie hatte ihre besonderen Kräfte verloren. Durch Velmals Gift war sie schwach und krank geworden.
Tom hob Storms Sattel auf. Sein Hengst stand neben den Resten des Feuers und döste mit gesenktem Kopf. Silver lag zusammengerollt im kalten Sand, aber sein dickes Fell hielt ihn warm.
Plötzlich sprang der Wolf auf und bellte. Von dem erloschenen Feuer stieg Rauch auf.
„Sieh doch, Tom!“, rief Elenna, als Flammen knisternd emporzüngelten.
Dann erschien in dem Qualm ein Gesicht, das unter einem Zauberhut hervorgrinste.
Es war Marc, der junge Zauberlehrling von Aduro.
„Hallo, Elenna und Tom“, sagte er und trat aus dem Feuer. „Ihr habt das mit dem Schwarzen Kaktus sehr gut gemacht. Jetzt wartet die nächste Aufgabe auf euch.“