Benutzt und Bestraft | Erotischer Roman - Johanna Söllner - E-Book

Benutzt und Bestraft | Erotischer Roman E-Book

Johanna Söllner

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 264 Taschenbuchseiten ... Magdeburg 1894. Arbeiterrevolten zwingen das Liebespaar Jonas und Jule, nach Amerika zu fliehen. Jule träumt von einer Anstellung als Tänzerin am Broadway. Doch alles geht schief und Jule ist nach einem Schiffsunglück auf sich allein gestellt. Als Liebessklavin muss sie in der neuen Welt Master George und seinem Sohn zu Willen sein, bis die Hausherrin sie hinauswirft. In einem Bordell findet Jule Zuflucht, bevor sie von der Polizei festgenommen und gefoltert wird. Nach ihrer Freilassung landet sie in einem Konvent, wo die Äbtissin sie für grausame Sadomaso-Spiele missbraucht. Wird Jules Traum vom Broadway jemals in Erfüllung gehen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Impressum:

Benutzt und Bestraft | Erotischer Roman

von Johanna Söllner

 

Johanna Söllner ist ein echtes Münchner Kindl. Sie ist dort aufgewachsen und hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München Marketing und Journalismus studiert. Inzwischen ist sie glücklich verheiratet und hat zwei süße Kinder.Ihre Eltern hatten ein kleines Ferienhaus am Starnberger See, darum hat es sie schon immer aufs Wasser gezogen. Im Sommer stand sie in jeder freien Minute auf dem Surfbrett und reiste mit ihrem alten klapprigen VW-Bus quer durch ganz Europa, um ihrem Sport nachzugehen. Nach ihrem Studium und mit mehr Geld in der Tasche hat sie dann auch Fernreisen für sich entdeckt. Auf Mauritius lernte sie einen Mann kennen, der ihr das Tauchen beibrachte. Mit ihm hat sie dann tagsüber die Riffe unter Wasser erkundet und abends noch einiges mehr … Allgemein war sie nie ein Kind von Traurigkeit. Sie hat ihr Leben in vollen Zügen genossen und sich im wahrsten Sinne des Wortes so richtig ausgetobt.Nach ihrer Heirat und der Geburt der Kinder lässt sie es jetzt ein wenig ruhiger angehen. Wahrscheinlich hat sie ihr Mann ein wenig gezähmt – aber nur ein wenig.Als ihre Kinder zur Welt kamen, war es zunächst vorbei mit den großen Reisen. Und so hat Johanna begonnen, Bücher zu schreiben. Anfangs nur für sich selbst und zum Spaß. Dann hat sie die Geschichten ihren Freundinnen und später auch ihrem Mann zum Lesen gegeben. Und alle haben sie ermuntert, weiterzumachen. Warum kommt nun eine Frau in den besten Jahren ausgerechnet auf die Idee, erotische Literatur zu schreiben? Warum nicht Kinderbücher? „Beim Schreiben geht es immer auch um Träume. Träume, die ich selbst ausgelebt habe, oder Träume, die ich gern noch erleben möchte. Für mich spielen Erotik und Sex eine wichtige Rolle im Leben. Ich möchte meine Leserinnen und Leser an meinen frivolen Abenteuern teilhaben lassen und freue mich, wenn sie mich in meine Träume begleiten.“

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © shulgenko @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750715509

www.blue-panther-books.de

Magdeburg, Dezember 1894

Der junge Mann liegt bereits am Boden und die Polizisten hören nicht auf, ihn zu treten.

Vor ein paar Minuten war noch alles ganz friedlich. Er und seine Freunde haben vor dem Werkstor Stellung bezogen. Sie haben Barrikaden gebaut und jeden, der ins Werk hinein wollte, am Betreten gehindert.

Die rote Fahne flattert im frischen Septemberwind und hier und da ist sogar ein Lachen zu hören. Jetzt würde man es den Pfeffersäcken endlich mal zeigen. Sie werden immer reicher und die Arbeiter haben kaum genug, um Frau und Kinder über die Runden zu bringen.

Auch in Jonas hat die Wut schon seit vielen Monaten geschwelt. Doch jetzt ist es genug. Ohne einen Lohnausgleich wird die ohnehin schon lange, tägliche Arbeitszeit von elf Stunden urplötzlich um eine weitere halbe Stunde angehoben. Es reicht. Man muss sich wehren. Und Jonas und seine sozialistischen Freunde haben beschlossen, dass es nun endgültig genug sei. Darum haben sie zum Streik aufgerufen. Und seitdem brodelt es in der Stadt.

Doch sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ferdinand von Bramsted ist der Eigentümer der Magdeburger Maschinenfabrik MMF. Es sind seine Leute gewesen, die diesen ganzen Zirkus ins Rollen gebracht hatten. Er hat am Fenster seines Bürogebäudes gestanden und den Aufruhr beobachtet. Und dann hat er über eine hintere Pforte einen Boten an den Polizeipräfekten geschickt. Die beiden kennen sich schon lange. Er weiß, dass der Präfekt ihn nicht hängen lassen würde. Mit diesem Ungeziefer muss aufgeräumt werden. Ein für alle Mal.

Einen der Rädelsführer kennt er sogar persönlich. Jonas. Ja, wenn er sich nicht irrt, dann heißt er Jonas. Er ist ihm schon ein paar Mal aufgefallen. Seine losen Reden haben ihn ins Visier des Fabrikbesitzers gerückt. Zugegeben. Der Mann ist ein geschickter Werkzeugmacher. Doch ein fauler Apfel, was die Gesinnung betrifft, kann eine ganze Belegschaft zerstören. Es ist klar, dass man durchgreifen muss.

Nach einer scheinbar endlosen Zeit ist die Polizei endlich angerückt. Es hat nicht lange gedauert und sie hat die Barrikaden der Arbeiter gestürmt. Die Streikenden sind schon nach den ersten Warnschüssen in die Luft nach allen Seiten geflüchtet. Nur ein paar ganz harte Kerle sind standhaft geblieben. Sie haben tapfer ihre roten Fahnen weiter geschwenkt. Zu diesem Zeitpunkt ist das schon längst vergebens gewesen.

Die Betriebsruhe würde bald wieder hergestellt sein. Er beobachtet, wie dieser Jonas zu Boden geht. Der Kolben eines Gewehrs hat ihn an der Schläfe getroffen. Geschieht dem Kerl ganz recht.

Sie schlagen auf ihn ein. Und nachdem sie sich an ihm ein wenig ausgetobt haben, da lassen sie auf Befehl ihres Hauptmanns von ihm ab. Ziehen sich zurück. Eine Lektion ist erteilt worden. Die öffentliche Ordnung ist wieder hergestellt. Und es ist ja nicht der einzige Unruheherd in der Stadt.

Von Bramsted ärgert sich ein wenig, warum sie den Kerl einfach so liegen lassen. Solches Gesindel gehört hinter Schloss und Riegel. Er beschließt, umgehend eine zweite Nachricht an den Polizeipräfekten zu senden. Er wendet sich um, um die entsprechenden Anordnungen zu erteilen.

So bemerkt er nicht, wie eine hochgewachsene und sehr attraktive hellblonde Frau neben dem Verletzten niederkniet. Ihn küsst und leise auf ihn einredet. Er bekommt auch nicht mit, dass Jonas sich mühsam erhebt und, auf die junge Frau gestützt, sich humpelnd davonmacht.

Als von Bramsted sich wieder der Straße zuwendet, da sind die beiden gerade um die nächste Hausecke verschwunden. Die Straße ist leer. Bis auf eine zerrissene rote Fahne und ein dunkler Fleck … Da, wo der streikende Arbeiter gelegen hatte. Er flucht leise vor sich hin, aber dann ruft er seine Sekretärin, die es trotz der Streikposten in das Werk geschafft hat. Anhand der Personalunterlagen wird man schnell herausfinden können, wo dieser Jonas wohnt, und dann wird ihn die Polizei eben dort aufsammeln. Denn ungestraft soll dieser Aufwiegler nicht davon kommen.

***

Warum hat sich Jonas nur auf diesen Schwachsinn eingelassen? Es ist doch nicht das erste Mal, dass die Polizei mit roher Gewalt gegen Streikende vorgeht. Und was hat es ihm eingebracht? Eine lädierte Fresse und, wenn es blöd kommt, ein paar gebrochene Rippen. Eigentlich müsste ich wütend auf ihn sein. Aber gerade jetzt braucht er mich ja.

Ich schleppe ihn die Straße hinunter. Es ist zu weit bis zu uns nach Hause, aber meine beste Freundin Katie wohnt nur ein paar Häuser vom Werksgelände entfernt. Hier können wir zunächst mal unterschlüpfen.

Ich schlage an ihre Wohnungstür. Schaue mich noch einmal um. Keine Polizei zu sehen. Wenigstens das. Die sind genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen sind. Oder sie sind noch auf der Straße hinter den Flüchtenden her.

Es dauert eine halbe Ewigkeit. Zumindest kommt es mir so vor. Dann öffnet sich endlich die Tür. Sie erschrickt.

»Mein Gott, Jule … Was ist denn mit dir los? Du blutest ja.«

»Nein, Katie … Das ist nicht meins. Aber Jonas hats übel erwischt …«

Sie starrt uns an, drängt uns ins Haus. Ich erzähle ihr die Geschichte. Gemeinsam schleppen wir Jonas nach oben und legen ihn auf das Bett. Er jammert ein wenig. Geschieht ihm ganz recht. Katie ist jetzt ganz pragmatisch.

»Wir brauchen einen Arzt. Eigentlich müsste er ins Krankenhaus, aber da werden sie auf ihn warten.«

Ich überlege kurz. Ich erinnere mich an einen etwas älteren Mann, der schon öfter auf unseren Arbeitertreffen war. Er ist ein Arzt und ihn könnte ich fragen. Ich weiß sogar, wo er wohnt, da wir gelegentlich bei ihm in der Praxis waren. Er wird uns sicher helfen.

»Ich kenne einen aus Jonas’ Bekanntschaft. Er sympathisiert mit den Sozialisten. Aber er wohnt am anderen Ende der Stadt. Es dauert also, bis ich wieder da bin.«

»Alles klar. Sven müsste ja jetzt auch bald nach Hause kommen. Wir kommen schon klar. Aber beeil dich trotzdem.«

Ich haste nach draußen.

***

Zwei Stunden später bin ich mit dem Arzt zurück. Jonas scheint es besser zu gehen. Katie hat seine Wunden versorgt und ihn notdürftig gewaschen. Eine Untersuchung zeigt, dass er großes Glück gehabt hat. Einige Platzwunden sowie mehrere heftige Prellungen, die ihn sicher noch ein paar Tage an sein Abenteuer erinnern werden. Sonst ist nichts.

Inzwischen ist auch Katies Mann Sven von der Arbeit gekommen. Als wir nach Hause aufbrechen wollen, verbietet er es uns. Er hat draußen viel Polizei gesehen. Es wurde nicht nur bei unserem Werk gestreikt und es ist eine Menge Unruhe in der Stadt. Die Verwaltung hat eine Ausgangssperre erlassen. Es ist besser, sich nicht mehr draußen herumzutreiben. Das ist viel zu gefährlich. Ich muss einsehen, dass es besser ist, die Nacht hierzubleiben. Morgen früh will ich bei uns zu Hause nach dem Rechten sehen.

***

Ich stehe vor unserem Haus. Wobei das etwas viel gesagt ist. Haus … Das ist eher ein übles Loch … Wir wohnen mit etwa dreißig anderen Parteien in einem heruntergekommenen Hinterhof. Gerade als ich die Stiege hochsteigen will, fängt mich Rosa, eine Nachbarin, ab. Zieht mich am Ärmel zu sich in die Wohnung herein. Schnell schließt sie die Tür. Verwirrt sehe ich mich um. Natürlich kennt man sich und ich weiß, dass auch ihr Mann bei den Sozialisten ist.

»Jule, die Polizei war hier. Gestern Abend und auch heut früh schon wieder.«

Ich erschrecke.

»Sie suchen Jonas. Du musst ihn warnen. Er darf auf keinen Fall nach Hause kommen.«

Ich lasse mich auf den Boden sinken.

»Dieser verdammte Idiot …«

»War er bei den Streiks?«

Ich nicke. Sie kniet sich nieder. Nimmt mich in den Arm.

»Ihr dürft nicht zurückkommen. Sie werden euch einsperren.«

Mir läuft eine Träne übers Gesicht. Wütend wische ich sie weg. Ich will diesen Gefühlsausbruch nicht zugeben. Was soll ich nur tun? Wo sollen wir hin? Ein paar Tage können wir sicher bei Katie bleiben. Aber dann? Die Wohnungsnot ist groß in Magdeburg. Eine geeignete und gleichzeitig auch billige Wohnung zu finden, das grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem jetzt im kommenden Winter. Aber Rosa hat recht … Zurück können wir nicht mehr. Seinen Job ist Jonas garantiert auch los. Wenn die Polizei so gezielt nach ihm fahndet, dann muss ihn jemand erkannt haben. Das kann nur der Besitzer der Fabrik gewesen sein. Und die paar Kröten, die ich verdiene? Die reichen nie zum Überleben.

Ich muss das irgendwie halblaut gedacht haben, denn plötzlich sagt Rosa zu mir: »Warum wandert ihr nicht aus? Warum fahrt ihr nicht in die Vereinigten Staaten und fangt dort ein neues Leben an? Es heißt doch, dass die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein soll.«

Ich glotze sie wie ein Mondkalb an. Dann sickert ihr Vorschlag in mein Hirn. Ist das eine Lösung?

Wir haben ein wenig gespart. Aber das soll doch für unser Kind sein. Wir wünschen uns ein Kind. Dazu ist es noch nicht gekommen. Es hat noch nicht geklappt. Dann wird unser Kleines vielleicht ein Amerikaner?

Ja … Das könnte die Lösung sein. Ich muss nach oben. In die Wohnung. Retten, was zu retten ist. Ich weiß nicht, ob sie durchsucht wurde. Vorstellen kann ich es mir.

Rosa und ich steigen die Stufen nach oben. Mein Herz klopft wie wild, weil ich nicht weiß, was ich oben vorfinden werde.

Mir schwant Übles … die Tür ist nicht verschlossen. Sie steht ein wenig auf und es sind deutliche Spuren von einem Stemmeisen zu sehen. Ich öffne die Tür ganz und stoße einen Schrei des Entsetzens aus. Es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld! Geschirr liegt in tausend Scherben auf dem Boden, die Kleiderschränke sind durchwühlt und die kleine Kommode wurde umgestoßen.

Zitternd knie ich mich hin. Hoffentlich haben sie unser Geldversteck nicht gefunden. Wir sind nicht reich. Wirklich nicht. Manchmal haben wir trotz zweier Gehälter nur eine Reichsmark im Monat sparen können. Dann wieder gar nichts. Unser ganzes Vermögen beläuft sich auf etwa fünfunddreißig Reichsmark. Mehr ist das nicht. Ob das reicht für zwei Betten im Zwischendeck? Ich drücke das Sofa etwas zur Seite. Da ist eine lose Planke im Fußboden. Wenn man es nicht weiß, übersieht man sie. Ich hebe sie an und hätte mir vor lauter Aufregung beinahe noch den Finger gequetscht. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das Geld ist noch da. Ich fische den Umschlag aus der Vertiefung. Zähle schnell nach. Sechsunddreißig Reichsmark und vierundachtzig Pfennige. Das ist alles. Das ist verdammt noch mal alles.

»Warte …«

Ich schaue Rosa verdutzt nach. Was macht sie? Wo will sie hin? Ich bin völlig fertig und so bleibe ich auf dem Boden hocken. Tränen strömen mir übers Gesicht. Ich weine über das Ende. Das Ende meiner Existenz. Es ist alles zerstört. Kaum ein Teller ist heil geblieben. Das Besteck ist verbogen und in den Töpfen sind Löcher. Mutwillig mit dem Bajonett hinein gestochen.

Wenig später steht Rosa wieder hinter mir. In den Händen hat sie einen großen und einen kleinen Koffer. Sie beginnt, die Kleidung zu sichten. Schiebt mich einfach zur Seite. Sortiert das Ganze in gute, unzerstörte und in zerfetzte Sachen. Die noch unversehrten Klamotten packt sie sachte in die beiden Koffer. Einen für mich und einen für Jonas. Es ist nicht viel, was den Wutanfall der Ordnungskräfte überstanden hat. Aber immerhin ist es eine Grundausstattung. Ich nehme sie in die Arme und drücke sie ganz fest. Ich hätte das nicht gekonnt.

»Jetzt komm, Jule … Du musst stark sein. Wir müssen Abschied nehmen. Falls sie noch mal kommen.«

Ich nicke … Sie hat recht. Ich rapple mich hoch. Noch mal liegen wir uns in den Armen. Da drückt sie mir noch ein paar Geldscheine in die Hand. Ich will abwehren. Doch sie besteht darauf.

»Lass. Es ist schon gut … Ihr habt auch unseren Kampf gegen die Plutokraten gekämpft. Es ist nicht viel, was ich dir geben kann. Aber ein wenig ist es doch. Vielleicht hilft es dir ja. Und wenn du dich damit besser fühlst … Wenn du einmal reich und wohlhabend geworden bist … Drüben … Dann schickst du’s mir wieder zurück. Einverstanden?«

Jetzt heule ich wie ein Schlosshund. Ganz langsam steigen wir die Stiege hinunter. Unten verabschieden wir uns. Ich bin schon viel gefasster als vorhin. Ich muss stark sein. Ich darf mich nicht unterkriegen lassen. Wir müssen an die Küste. Nach Hamburg. Oder nach Bremen. Dahin, wo die großen Ozeandampfer abfahren. Mit Ziel New York. Ins gelobte Land.

Ich gehe wie betäubt durch die Straßen. Ich nehme nichts mehr wahr. Alles verschwimmt vor meinen Augen. Die Häuser meiner Heimatstadt, die ich nun bald für immer zurücklassen muss. Ich habe keine andere Wahl. Wir haben keine andere Wahl. Jonas und ich. Nichts bleibt uns. Nur das bisschen Geld und die paar Habseligkeiten in diesen kleinen Koffern. Etwas anderes bleibt uns. Unsere Liebe. Und das ist viel wert.

Bremerhaven, Januar 1895

Ich weiß wirklich nicht, wie wir es bis an diesen Ort geschafft haben. Mal mit der Bahn. Mal mit irgendwelchen Fuhrwerken. Und natürlich zu Fuß. Es ist saukalt und das kalte Winterwetter zerrte an unseren Kräften und an unseren Nerven. Hoffentlich finden wir eine Passage. Um diese Jahreszeit haben einige Linien ihren Transatlantikverkehr eingestellt. Zu wenig Passagiere. Zu schlechtes Wetter. Da werden die Dampfer lieber auf Postfahrt nach Australien oder nach Südamerika geschickt.

Der Norddeutsche Lloyd bietet jedoch noch Abfahrten an. Daher sind wir von Hamburg weiter nach Bremen und Bremerhaven gezogen. Und jetzt haben wir endlich unsere Fahrkarten. Leider haben wir die Abfahrt der Trave um einen Tag verpasst. Jetzt müssen wir auf das nächste Schiff warten. Es handelt sich um den Schnelldampfer Elbe. Er ist etwa 130 Meter lang, hat zwei Schornsteine und vier Masten, die als Schonerbark getakelt sind. Das Schiff ist das erste Schiff der sogenannten Flüsse-Klasse und wurde bereits im Jahr 1881 in Dienst gestellt. Es hat also schon einige Jahre auf dem Buckel. Dafür sind die Fahrkarten etwas billiger und wir sind froh, ein paar Mark extra für den Start in New York übrig zu behalten.

Wir betreten die Auswandererhallen. Das sind Massenunterkünfte, in denen wir auf das nächste Schiff warten können. Sie sind riesig, zurzeit sind sie relativ leer. Wir erfahren, dass nur etwa zweihundert Reisende die Elbe gebucht haben. Und das, obwohl über eintausend Passagiere auf ihr Platz haben. Aber uns solls recht sein. Das ist ja nicht unser Problem, wenn die Reederei ein Minus einfährt.

In den Auswandererhallen ist es nicht besonders warm. Wir haben uns in einer Ecke einige Betten zusammen geschoben und kuscheln uns nun unter der Decke zusammen. Da spüre ich ein paar Finger auf meiner Haut. Jonas schiebt sie mir unter mein Hemd und tastet sich in Richtung meiner Brüste nach oben. Mein ganzer Körper beginnt zu prickeln.

»Hey … Was machst du da?«

»Ich will dich ficken.«

»Jonas … Hier sind jede Menge Leute. Ich will das nicht.«

Doch nur mein Kopf sagt Nein. Mein Herz und vor allem meine Pussy sagen Ja. Insbesondere weil jetzt seine Hand ganz gewaltig zum Sturm auf meinen Busen ansetzt. Ich versuche, ihn aufzuhalten, muss mich aber bald geschlagen geben. Jonas zieht die relativ große Bettdecke über unsere Köpfe. So sind wir schön darunter versteckt. Er beginnt, meine Oberbekleidung immer weiter nach oben zu schieben …

»Bitte … Lass …«

Er grinst mich nur an und hört nicht auf.

In mir toben widersprüchliche Gefühle. Wir hören die vielen Menschen um uns herum. Nur drei Meter von uns weg liegt ein etwas älterer Mann und schnarcht laut vor sich hin. Der sägt ganze Urwälder über den Haufen. Weiter weg höre ich Stimmen und ärgerliches Geschimpfe, weil ein Kind partout nicht still halten will.

Jetzt habe ich die Klamotten schon unterm Kinn und Jonas schiebt immer weiter. Er zwickt mich in die Nippel.

Oh … ja … ich werde feucht … das ist schön. Wirklich schön.

Ich ergebe mich und lasse mir das Hemd über den Kopf ziehen. Ich bin halb nackt und er lässt mich nicht mehr in Ruhe. Er küsst mich und widmet sich meiner unteren Körperhälfte. Wieder geht seine vorwitzige Hand auf Wanderschaft und findet meine feuchte und gierige Muschi. Bereitwillig spreize ich meine Beine und gewähre ihm den Zutritt. Er erkennt, dass er endlich freie Bahn hat, und zieht mir schnell das Kleid komplett vom Körper. Ich bin nackt.

Mir ist ein wenig kalt und ich schmiege mich ganz eng an ihn. Auch er hat mittlerweile abgelegt. Das ging so schnell, dass ich es kaum mitbekommen habe. Wir liegen dicht zusammen. Seite an Seite. Streicheln uns gegenseitig.

Sein tapferer Krieger ist zu einer beachtlichen Größe angewachsen. Ich drücke mich noch ein wenig näher an ihn heran. Immer wieder streichelt seine Rute wie zufällig meine feuchte Pforte. Ich wäre bereit. Ich gebe es ungern zu. Aber ich bin so was von ausgehungert nach Sex.

Jonas lässt mich zappeln. Immer wieder küsst er mich. Gierig fordert seine Zunge ihr Recht. Dabei streichelt er meine Titten. Ich bin mittlerweile so richtig geil. Wir werden es Seite an Seite machen müssen. Sonst fällt es zu sehr auf. Also nichts ist’s mit der Missionarsstellung oder gar einem feurigen Ritt auf dem Schwanz meines Helden. Mein Atem geht heftig.

»Was ist jetzt? Fang doch endlich an …«, bettle ich verlangend.

Er streichelt mich und knabbert mit seinen Lippen an meinen Warzen.

»Ich denke, du wolltest nicht? Wegen der Leute … Lass uns ein wenig kuscheln und dann schlafen.«

»Das ist jetzt nicht dein Ernst.«

»Doch, doch … Du hattest recht vorhin. Es sind einfach zu viele Menschen hier. Und auch Kinder. Da können wir nicht einfach drauflos ficken. Außerdem bin ich gar nicht mehr so fit. Die letzten Tage waren doch sehr anstrengend.«

»Du kannst mich nicht verarschen. Dein Schwanz spricht eine ganz andere Sprache.«

»Was sagt er denn?«

»Ja, wo ist denn das dunkle Loch? Na, wo isses denn? Lass mich endlich rein. Ich will Jules feuchte Grotte endlich besuchen.«

»So, sagt er das?«

Ich schmiege mich ganz eng an ihn. Presse meine Titten gegen seine Brust und kralle mich mit den Fingernägeln in seinen Arsch. Ich versuche mich zu drehen und zu wenden, um seinem bereiten Schwanz das Eindringen zu ermöglichen. Der kann mir viel erzählen! Jetzt gehe ich zum Angriff über. Am liebsten würde ich runter rutschen und ihm einen blasen. So lange, bis er freiwillig aufgibt und mich endlich mal wieder rannimmt.

Doch er will nicht. Er dreht sich weg. Ich fasse es nicht. Erst macht er mich heiß und dann lässt er alle Avancen an sich abperlen. Was soll das denn für ein Scheiß sein?

»Hey, Jonas … Bitte … Ich bin so scharf auf dich.«

Er grinst mich an. »Bist du das?«

»Ja, verdammt noch mal … Jetzt fick mich doch endlich!«

Er hat nur dieses blöde Grinsen im Gesicht, während es meine Muschi vor Geilheit fast zerreißt. Macht er das mit Absicht?

Ich versuche, seinen Schwanz zu greifen und ihn mir in mein feuchtes Loch zu stopfen. Immer wieder schafft er es, dass es beim Versuch bleibt … Es hilft nichts. Das muss ich raffinierter anstellen.

Scheinbar gebe ich auf. Ich lege mich auf den Rücken. Warte, ob es irgendeine Reaktion gibt. Zumindest kuschelt er sich ein wenig näher an mich heran. Na immerhin. Offenbar ein Friedensangebot?

Ich beginne ihn zu streicheln. Drehe mich wieder ein wenig zu ihm hin.

Es folgt der erste Streich … Ich streichle seine Brustwarzen. Mit meinen Fingernägeln beginne ich, sachte die Nippel zu umkreisen. Ganz langsam. Mit wenig Druck. Ich versuche, den Anschein zu erwecken, als ob mir lediglich langweilig ist. Seine Nippel reagieren auf die sachte Berührung. Wird doch.

Dann der zweite Streich. Ich taste mich nach unten. Wieder ganz behutsam. Nur nichts überstürzen. Der Mistkerl soll darum betteln, dass ich seinen Schwanz anlange. Obwohl mir diese Vorgehensweise wirklich recht schwerfällt. Doch wenn ich zum Zug kommen will, darf ich jetzt nichts überstürzen. Also streichle ich weiter, wobei ich mich hüte, in die Nähe seines Schwanzes zu kommen. Danach geht es wieder in die andere Richtung … den Brustkorb hinauf. Ich höre einen leisen Seufzer. Ist das Enttäuschung? Geschieht ihm ganz recht. Ich lasse meine Finger über seine kräftigen Muskeln wandern. In die Achselhöhle … streife über seinen Bizeps.

»Was machst du da?«

»Ich?« Ich tue jetzt ganz unschuldig. »Nix … Warum?«

»Hör auf … das kitzelt …«

»Sei nicht so empfindlich. Warum soll das kitzeln?«

Ich streichle über die harten Muskeln. Von seinen Verletzungen hat er hier und da noch Schorf. Um den kümmere ich mich besonders. Er beginnt, heftig zu atmen. Ich schlinge meinen rechten Fuß um seine Hüfte. Sein Liebesrohr ist vollständig ausgefahren und hart wie Stein. Der kann mir nicht weismachen, er wäre nicht genauso geil wie ich.

»Was haben wir denn da?«

»Hm …«

»Weißt du, was du bist, Jonas?«

»Ah … was?«

»Du bist ein gottverdammter Lügner! Ein Mann, der sich für einen Fick zu schwach fühlt, der schaut definitiv anders aus.«

»Meinst du?«

»Ja.«

Jetzt greife ich nach unten und schnappe mir sein bestes Stück. Diesmal kann er mir nicht entkommen. Ich halte sein zuckendes, heißes Fleisch fest in meinen Händen.

»Und? Wie fühlt sich das an? Hältst du das für einen Schlappschwanz? Fickst du mich jetzt?«

Ich streichle sachte den Schaft, rolle die Vorhaut zurück und foltere dann intensiv seine Eichel. Er stöhnt leise auf.

»Was ist?«

Leises Stöhnen ist die Antwort. Wie heißt es so schön? Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Und hier habe ich definitiv etwas sehr Heißes und auch sehr Hartes in der Hand. Ich grapsche nach unten. Wühle mich durch seine Schamhaare und packe ihn an den Eiern. Nachdem er mich lange genug an der Nase herumgeführt hat, kenne ich jetzt keine Gnade. Ich greife fest zu. Drücke sie ihm so richtig heftig. Rolle sie zwischen meinen Fingern. Sein Stöhnen wird lauter.

»Und? Was ist jetzt?«

»Ah … mmh …«

»Ich hab Zeit … Irgendwann spritzt du schon ab.«

Fester … Ich erhöhe den Druck noch weiter. Er beginnt, sich zu winden. Ich drücke meinen nackten Körper ganz eng an ihn. Das wäre ja wohl gelacht. So, wie ich mich jetzt um ihn kümmere, kann ich Eisberge zum Schmelzen bringen. Und ich weiß, dass er kurz davor ist. Sein Widerstand wird gleich zusammenbrechen. Ich weiß es genau. Er ist ebenfalls spitz wie Nachbars Lumpi.

»Na los … Gib’s endlich zu … Du willst es doch auch!«

»Ja … Ja, du Schlampe … Ja, ich will es auch.«

Und dann dreht er sich zu mir. Ich weiß genau, was die Stunde geschlagen hat, und willig recke ich ihm meine feuchte Spalte entgegen. Zielstrebig findet sein Speer meinen Eingang und dann stößt er zu. Nicht heftig. Nicht so wie sonst. Sondern langsam … bedächtig … irgendwie total geil. Er packt mich. Greift mit seinen Händen meinen Arsch. Zerrt mein Fleisch zu sich heran. Tiefer und tiefer gräbt sich sein Pflug in meine Lusthöhle.

Ich seufze tief auf. Ob man mich jetzt gehört hat? Ob die Leute um uns herum ahnen, was da unter unserer Decke vor sich geht? Vermutlich schon. Es ist mir egal. Denn jetzt habe ich endlich seinen Schwanz in mir drin und er beginnt, mich zu ficken. Wilde Gefühle tanzen um mich herum. Ich habe so einen Fick schon lange vermisst. Seit unserer Flucht aus Magdeburg hat es sich nicht mehr ergeben. Auch jetzt habe ich das Gefühl, als ob ich mir die innige Zweisamkeit stehlen müsste.

Er fickt mich ganz langsam. Ich werde fast verrückt. Warum geht das nicht schneller? Bitte besorg’s mir heftiger! Ich brauche das. Ich will das. Ich kralle mich an ihn. Meine Fingernägel bohren sich tief in seinen muskulösen Rücken. Er lässt mich zappeln. Es ist so geil. So wahnsinnig geil. Ganz sachte reibt sich sein hartes Fleisch in meinem Ficktunnel. Lässt alle meine Lustnerven vibrieren. Ich beginne leise zu stöhnen. Ich kann nicht anders. Ich kann es mir einfach nicht verkneifen. Er streichelt mich. Meine Brüste. Meine Hüften. Immer wieder streichen seine Finger über meine nackte Haut. Bringen alles in mir drin zum Kochen.

Plötzlich höre ich eine Stimme. Eine junge Stimme. Ganz nah ist sie.

»Du, Mama … Wos macha die denn da?«

Was ist das für ein seltsamer Dialekt? Süddeutsch? Oder aus Österreich?

»Komm, Bua. Komm weg da. Lass die zwoa in Ruh.«

»Oba i will des sehn …«

»Sei ned so neugierig!«

»Na, Mama … I will des sehn.«

»De zwoa machen Liebe. Verstehst? Die treibns miteinand.«

Ich erschrecke. Da hat uns jemand bei unserem Liebesspiel erwischt. Was wird jetzt? Jonas scheint das Ganze nicht zu kümmern. Er fickt mich ruhig und gelassen weiter. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Und so versuche ich, mich wieder auf seinen Schwanz zu konzentrieren. Aber irgendwie packt mich die Neugierde. Wer sind die beiden Spanner? Ich muss es wissen!

Rasch ziehe ich mir die Decke etwas vom Kopf, um mich umsehen zu können. Da stehen sie. Ein ziemlich schmächtiger Bub. Vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt. Neben ihm eine Frau. Sie trägt bessere Lumpen. Ich kann ihr Alter kaum schätzen. Sie wirft einen verächtlichen Blick auf mich herab. Vorwurfsvoll. Doch Jonas, der mit dem Rücken zu den beiden liegt, pumpt immer noch stetig und gleichmäßig in mich hinein. Ich atme tief. Genieße es. Lächle die beiden Spanner an.

»Schämt ihr euch ned?«

Es dauert eine Zeit, bis ich merke, dass die Frau mit uns geredet hat. Ich schüttle den Kopf.

Dann presse ich hervor: »Nein … Wir … lieben uns. Da gibt es nichts … worüber wir uns schämen müssten.«

»Aber doch ned hier vor alle Leut.«

»Ich weiß nicht … worüber du dich aufregst … Wir sind … unter der Decke. Und wenn Euch … das nicht gefällt … dann müsst ihr … nicht stehen bleiben.«

»So a Schlampn! Komm, Maxl. Wir gehen. Des san ganz ausgschamte Leut. Des is nix für an junga Burschn wie dich.«

Endlich ziehen Mutter und Sohn ab und lassen uns in Frieden. Es ist erstaunlich. Jonas hat sich von dem ganzen Tohuwabohu nicht im Geringsten stören lassen. Schön gleichmäßig fickt er weiter. Mittlerweile sind die Lichter in der Halle gelöscht und durch das große Fenster fällt nur das schwache Licht des Wintermonds auf uns herab. Ich schmiege und presse mich an ihn und genieße seinen heißen Körper. Als ich die Augen schließe, treibe ich auf einem Meer von Glück. Ich spüre ihn ganz intensiv. Ich liebe es. Ganz sachte lasse ich mich von ihm in Richtung Höhepunkt treiben. Immer wieder küssen wir uns. Und genießen unsere Liebe.

»Darf ich Euch zuschaun?«

Ich öffne die Augen. Vor uns steht der Maxl. Der kleine Spanner von soeben. Ich bin etwas sprachlos, da wiederholt er seine Frage.

Erklärend schiebt er nach: »Ich hob der Mama gsagt, dass ich aufs Klo bin. De wird uns ned störn. Bitte … lasst’s mi zuschaun.«

Jonas fickt wie üblich weiter. Rein, raus … ist das schön geil.

»Aber das tust du doch schon.«

»Na ja … Ihr seid’s doch unter da Deckn … Da seh ich ja nix.«

Aha … Daher weht der Wind … Der will uns beide nackt sehn und uns dabei zugucken, wie Jonas es mir besorgt.

»Ich hob des scho einmal gsehn. Wie der Schorsch, unser Knecht, es der Maria bsorgt hat. Ich kenn mi also scho aus.«

Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, da enthebt mich Jonas einer Antwort. Zieht einfach die Decke weg, sodass wir nackt und bloß vor dem kleinen Spanner liegen.

»Komm, Jule … Lass dich nicht stören. Tun wir ihm den Gefallen, sonst gibt der Kerl ja nie einen Frieden.«

Maxl glotzt uns an. Und pfeift leise.

»Du host aber schöne Tittn …«

Ich werde jetzt langsam unwillig.

»Pass auf … Du darfst uns zuschauen. Wenn wir fertig sind, dann verkrümelst du dich ohne weiteres Aufsehen. Und hör um Gottes willen auf, ständig herum zu quatschen.«

»Ja … In Ordnung. Ich bin ja schon ruhig.«

Ich schaue ihn an. Er glotzt erst neugierig zurück. Dann senkt er die Augen. Aber ich bemerke, wie er trotzdem noch verstohlen auf meine nackten Tatsachen schielt. Und dann fasst er sich ein Herz. Berührt mich an der Schulter.

»Gefällt dir, was du siehst?«

Er sagt nichts … Nickt nur. Er schaut mich an. Ich drehe mich ein wenig zur Seite … sodass er jetzt einen ungehinderten Blick auf meine Brüste hat. Seine Finger zucken. Er öffnet und schließt sie.

»Du willst sie anfassen?«

Ich weiß nicht, warum ich das sage. Eigentlich bin ich ein wenig verklemmt. Doch er ist erst ein junger Bursche. Ein Junge, der an der Schwelle zum Erwachsensein steht. Ich sehe ihn nicht als Gefahr. Als Gefahr für meine Liebe zu Jonas.

»Darf ich wirklich?«

Ich nicke. Und dann berührt er meine rechte Brust. Ganz vorsichtig. Als ob er Angst hätte.

»Na, greif richtig zu … Ich bin nicht aus Zucker.«

Oh Mann, ist das geil. Dieser junge, unerfahrene Kerl berührt mich an meinen Möpsen. Streichelt sie ganz vorsichtig, während ich gleichzeitig von meinem Liebsten gefickt werde. So eine geile Situation. Meine Muschi wird ganz nass.

Jonas scheint es schlicht und ergreifend egal zu sein, dass wir einen Beobachter haben, der uns keine Sekunde aus den Augen lässt. Wobei es ja erwiesenermaßen nicht beim Beobachten geblieben ist. Es scheint Jonas sogar Spaß zu machen. Seit die störende Decke weg ist, erhöht er sein Ficktempo.

Nachdem vorhin meine Erregung ziemlich abgeflaut ist, kommt sie jetzt wieder zurück. Ich beginne, Gefallen daran zu finden. Schon allein der Gedanke, dass jeder Stoß und jede Bewegung genauestens registriert werden, macht mich unheimlich scharf. Ich beobachte meinerseits unseren jungen Zuschauer. Immer wieder blickt er sich verstohlen um. Hält nach seiner Mutter Ausschau. Das ist mir ganz recht, denn ich kann mir vorstellen, dass die ziemlichen Radau schlägt, wenn sie ihren Sprössling bei seinem voyeuristischen Treiben erwischt.

Heftig stößt Jonas in mich hinein und ich lasse mich fallen. Ist das geil … ja … so mag ich das. Ich hab ihn vermisst. So sehr vermisst. Auf der Wanderschaft oder, soll ich besser sagen, Flucht vor den Behörden meiner Heimatstadt gab es kaum eine Gelegenheit. Und irgendwo im Wald macht das um diese Jahreszeit wirklich keinen Spaß.

Mein Schatz beginnt mich richtig heftig zu rammeln. Mein Atem geht schneller und ich verdränge die Welt um mich herum. Jetzt gibt es keine Flucht mehr. Keine Auswanderung. Keinen Aufbruch ins Unbekannte und auch keinen kleinen Spanner, der uns interessiert beim Ficken zuschaut. Jonas hält mich fest umschlungen und ich schließe die Augen. Um mich herum fängt sich alles zu drehen an. Ich beginne erst leise und dann immer lauter zu stöhnen. Ich kann meine Gefühle nicht mehr im Zaum halten. Und dann treibe ich immer schneller die Stromschnellen der Lust hinunter. Meine Fickspalte beginnt zu glühen und in mir drin ballt sich alles zusammen.

Plötzlich spüre ich einen warmen Regen, der über unsere beiden fickenden Körper niedergeht. Ich öffne erstaunt die Augen. Maxl konnte offenbar nicht mehr an sich halten und hat die Hose herunter gezogen. Das ist ja ein durchaus beachtlicher Schwanz, den er da sein Eigen nennt. Und er wichst ihn heftig. Das ist auch der Ursprungsort der heißen Soße, die da auf mich und Jonas herunter regnet. Der Kleine stöhnt leicht und immer wieder spritzt er ab. Und dann ist es auch bei Jonas so weit. Offenbar hat ihn dieser kleine Wichser nun vollends zum Ausbruch getrieben. Sein Schwanz zuckt und beginnt sich zu entladen. Während seine heiße Creme noch mein Innerstes ausspült, ist es auch bei mir so weit. Mein ganzer Körper verkrampft sich in höchsten Zuckungen der Lust. Meine Scheide packt seinen Schwanz und massiert ihn. Ich melke seine letzten Tropfen aus ihm heraus.

Dann ist es vorbei. Wir fallen uns in die Arme. Drücken uns. Küssen uns. Ich werfe einen schnellen Blick zur Seite. Fasziniert beobachtet uns Maxl … Er ist gerade dabei, seine Hose wieder hochzuziehen. Dieser kleine Drecksack. Er hat die Gelegenheit genutzt und sich einen runtergeholt. Also als Wichsvorlage habe ich in meinem Leben auch noch nicht gedient. Aber wenn es ihm gefallen hat … Mir jedenfalls hat diese spezielle Situation schon Freude bereitet. Maxl schaut noch mal auf uns herunter.

»Und? Hast du Spaß gehabt?«

Maxl hat ganz rote Backen. Und nickt heftig. Obwohl … Diese Frage ist eigentlich ganz unsinnig. Denn die Spuren und die Beweise sind ja auf meinem und auf Jonas’ Körper verschmiert. Er grinst uns an …

»Danke … Das war wirklich schön …«

Er dreht sich um und ist bald darauf in der Dunkelheit verschwunden. Jonas stößt mich in die Rippen.

»An dem hast du ja einen Narren gefressen.«

Ich wende mich ihm zu. Küsse ihn.

»Der dient doch höchstens zum Appetit anregen. Los, komm. Mach’s mir noch mal. Ich bin schon wieder geil.«

Jonas grinst und streichelt mich. Ich fasse zur Kontrolle nach unten. Oh ja. Sein Schwert ist bereit. Er packt mich und stößt tief in mich hinein.

Schnelldampfer Elbe, 28. / 29. Januar 1895

Kapitän Kurt von Goessel beobachtet ruhig, wie der Passagiertender langsam näher kommt. Das sind die letzten. Die Fracht ist bereits übernommen und auch die Passagiere der ersten und zweiten Klasse sind schon an Bord. Es sind diesmal nicht viele Leute, die die Überfahrt gebucht hatten, aber um diese Jahreszeit ist das normal. Wer nicht unbedingt muss, der verzichtet wegen des möglichen schlechten Wetters lieber auf eine Atlantiküberquerung.

Vom Wattenmeer bläst ein stetiger Nordwestwind, der die Wolken am Himmel vor sich hertreibt und der die Wellen auf der Wasseroberfläche kräuseln lässt. Der Wind hat etwa Stärke vier … Vielleicht in Böen auch fünf. Nichts, worüber sich der erfahrene Kapitän Sorgen macht. Die Sicht ist gut. Es verspricht eine ruhige Überfahrt zu werden.

Er hat sich noch am Vorabend mit einem Kapitän eines anderen Lloyd Schiffes unterhalten, der gestern aus New York zurückgekommen ist. Er hat von keinem außergewöhnlich schlechten Wetter auf dem Atlantik berichtet.

Die Dampfpfeife des Tenderschiffs dröhnt und die Elbe antwortet. Jetzt werden bald die letzten Passagiere an Bord gehen. In etwa einer Stunde, also so gegen Nachmittag um drei Uhr, sind sie dann so weit, die Anker zu lichten.

***

Mir ist ein wenig schlecht. Aber es ist vermutlich nur die Aufregung. Denn sonderlicher Seegang herrscht nicht.

Ich starre ganz gebannt nach vorn. Da liegt sie. Der Schnelldampfer Elbe des Norddeutschen Lloyd (NDL). Imposant sieht er aus. Der schwarz gestrichene Rumpf. Die weißen Aufbauten und die beiden gelben Schornsteine. Dicker Rauch quillt aus den Schloten. Jonas hat mir erklärt, dass die Heizer bereits die Kessel angefeuert haben müssen, um genug Dampfdruck für die Maschine zu bekommen.

Dieses große und schnelle Schiff wird uns also in die neue Welt bringen. In unser neues Leben. Und dann legen wir auch schon an. Eine Seitenpforte ist geöffnet und eine Gangway wird herüber zu uns geschoben. Ich werfe einen Blick nach vorn. Auf der Kommandobrücke sehe ich einen Offizier. Er sieht beeindruckend und vertrauenserweckend aus. Ob das der Kapitän ist? Er hat einen etwas seltsam zweigeteilten Bart und an seinen Ärmeln kann ich mehrere goldene Streifen erkennen. Doch für weitere Beobachtungen bleibt keine Zeit, denn wir werden mitsamt unseren Habseligkeiten einen kleinen Gang in Richtung des Zahlmeisterbüros geleitet. Dort müssen wir unseren Berechtigungsschein abgeben und erhalten eine Zuweisung für die Unterkünfte im Zwischendeck.

Wir ergattern zwei Betten in einem der kleineren Schlafsäle. Diese Räumlichkeit liegt neben den Schornsteinschächten, was aber durchaus ein Vorteil ist. Denn dadurch ist es relativ warm. Insgesamt verfügt die Elbe über sechs Schlafsäle für Zwischendeckpassagiere, aber da das Schiff nur schwach gebucht ist, sind nur drei davon geöffnet. Ich blicke durch das Bullauge nach draußen. Dieser Platz wird also jetzt für die nächsten acht bis neun Tage mein Zuhause sein. Ein lautes Dröhnen erfüllt den Raum. Ich höre Lärm, der von achtern kommt. Sie haben die Maschinen angeworfen.

»Komm, Jonas, lass uns an Deck gehen. Ich möchte zuschauen, wie wir auslaufen.«

Erst mosert er ein wenig wegen der Kälte, aber dann lässt er sich von mir überreden. Und so stehen wir ein paar Minuten später an Deck. Das ganze Schiff scheint zu zittern und zu beben, als wir langsam Fahrt aufnehmen. In der Ferne sehe ich das Zubringerschiff, das uns an Bord gebracht hat. Dann beginnt sich die Elbe zu drehen. Richtet den Bug auf die offene See. Langsam und immer schneller gleitet das große Schiff durch die Wesermündung Richtung Meer.

Da hinten wartet die Nordsee auf uns. Danach geht es weiter durch den Ärmelkanal bis nach Southampton, wo noch mal Passagiere an Bord kommen werden. Und dann geht es über den Großen Teich. Nach New York.

Langsam versinkt hinter uns das Land hinter dem Horizont. Die meisten der Passagiere sind schon lange wieder unter Deck ins Warme geflohen, als ich immer noch an der Reling stehe. Durch die schnell dahin ziehenden Wolken blinzelt immer wieder mal die tief stehende Sonne durch und taucht das Land in ein gelbes Licht. Schließlich sind nur noch die ostfriesischen Inseln querab zu sehen und irgendwann verschwinden auch diese. Wir sind unterwegs.

***

Die erste Nacht an Bord. Ich schlafe recht unruhig. Vielleicht die ungewohnte Umgebung? Immerhin sind noch zweiundsechzig weitere Betten, sprich zweiundsechzig weitere Personen, in unserem Schlafsaal. Dabei ist das noch einer der kleinen Räume. Ich wälze mich unruhig hin und her. Plötzlich schüttelt mich jemand an der Schulter. Ich war eh nur noch im Halbschlaf. Bin sofort wach. Ich schaue in das Gesicht von Jonas.

»Schläfst du noch?«

Ich hab schon intelligentere Fragen gestellt bekommen.

Nachdem er mich endgültig wach geschüttelt hat, drehe ich mich ganz zu ihm hin. Dabei rutscht mir die Decke von den Schultern. Seine Augen werden groß, denn ich schlafe nackt. Das war schon ein kleines Kunststück, mich auszuziehen. Ich hab’s am Vorabend unter der Decke gemacht. Seine Zunge leckt über seine Lippen. Ich schätze, ich kann seine Gedanken lesen.

»Mein Gott, Jule … Was bist du für eine heiße Braut. Da hab ich ja gleich einen Steifen. Was würdest du denn von einer kleinen Nummer halten?«

»Jonas, jetzt nicht … vor all den Leuten.«

Es geht wirklich nicht. Denn nur einen knappen Meter weiter stehen schon die nächsten Betten. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu den fast leeren Auswandererhallen in Bremerhaven.

»Lass uns an Deck gehen.«

»Spinnst du? Da oben ist es saukalt. Weißt du nicht, welche Jahreszeit wir haben?«

Er grinst mich an.

»Ich war vorhin oben. Hab das ein wenig ausgekundschaftet. Wir schlüpfen in eines der Rettungsboote. Da ist eine Persenning drüber und glaub mir eines, ich sorg schon dafür, dass dir warm wird.«

Der spinnt … der spinnt wirklich. Aber irgendwie macht mich der Gedanke an. Vor allem, weil nur ein paar Schritte von uns entfernt die Treppe zum Bootsdeck ist. Soll ich? Jonas bückt sich und zerrt meinen warmen Mantel unter dem Bett hervor. Kleiderschränke gibt es natürlich nicht. Unter den Betten befinden sich Netze, wo man seine Habseligkeiten unterbringen kann.

»Hier … schlüpf rein …«

Ich schaue mich um. Alles schnarcht friedlich vor sich hin. Schnell hüpfe ich aus dem Bett und werfe mir den Mantel über. Jetzt noch die Schuhe. Fertig. Er küsst mich.

»Na dann komm.«

Wir huschen die Treppe hinauf und erreichen das Bootsdeck gleich hinter dem ersten Schornstein. Dicke Rauchwolken quellen aus ihnen heraus. Die Elbe läuft offenbar volle Fahrt. Es ist kaum ein Licht zu sehen. Vorn bei der Brücke fällt ein schwacher Lichtschein aufs Deck. Na ja. Eigentlich ist das kein Wunder. Es ist schon weit nach Mitternacht. Da sind die letzten Nachtschwärmer der ersten und zweiten Klasse schon längst in ihren Betten verschwunden. Es dürfte auf fünf Uhr gehen … Wir schauen uns um. Der Fahrtwind lässt mich frösteln. Vielleicht war das doch eine Schnapsidee.

»Jonas, mir ist kalt. Komm, lass uns wieder runter gehen. Das ist eine blöde Idee.«

»Ach was, los, hier ist ein schönes Plätzchen für uns. In das zweite Boot. Ich hab die Schlaufen von der Persenning schon geöffnet. Da können wir ganz einfach rein und da drin merkst du auch nichts mehr vom Fahrtwind.«

Ich schaue mich um. Vorn, gleich unter der Brücke befindet sich ein Rettungsboot, hier bei den Schornsteinen sind drei weitere und am Heck ist noch eines. Und das Ganze auch noch auf der anderen Seite. Jonas hebt mich hoch und ich schlüpfe hinein. Also, als warm würde ich es wirklich nicht bezeichnen. Aber soweit hat er recht, der Fahrtwind ist hier drin nicht zu spüren.

Es ist finster unter der Abdeckung. Er kommt mir nachgekrochen und nimmt mich in die Arme. Es tut gut, seinen muskulösen und warmen Körper zu spüren. Seine Hände schlüpfen sofort unter meinen Mantel und ich bekomme eine Gänsehaut. Denn warm und kuschelig ist was anderes. Er hat eiskalte Hände, mit denen er aber mit meinen vor Kälte steifen Nippeln zu spielen beginnt. Da soll er jetzt mal zusehen, dass er diese auch ein wenig erregt.

Vorsichtig öffnet er einen Knopf meines Mantels nach dem anderen. Anfangs will ich mich noch wehren. Es ist bestenfalls fünf Grad über null. Mit Gewalt will ich mir keine Erkältung holen. Da kann der Fick noch so gut sein. Doch er weiß, was er will, und so lasse ich es geschehen.

Seine Lippen suchen meine Brüste und beginnen sofort an den Warzen zu saugen. Das tut gut. Er massiert mit der einen Hand meine linke Brust, während er mit der Zunge meine rechte Seite intensiv liebkost. Unten in meiner Intimzone beginnt sich etwas zu regen. Ich spüre eine gewisse Feuchtigkeit. Das ist schön. Sehr schön. Ich werde geil. Und beschließe, dass das keine Einbahnstraße sein soll.

Ich befreie Jonas von seiner Kleidung. Er hat nicht allzu viel an. Zwar etwas mehr als ich, aber ich kann es nun mal kaum erwarten, seinen nackten Körper in den Arm zu nehmen. Darum geht das recht schnell und ich verliere nicht viel Zeit. Wir kuscheln uns eng aneinander und ich spüre, wie seine Körperwärme auf mich übergeht. Meine Hand taucht nach unten und geht auf die Suche. Oh ja … was für ein schöner Schwanz. Ich glaube, wir werden jetzt gleich trotz der etwas kühlen Witterung noch viel Spaß haben.

Schnelldampfer Elbe - Kommandobrücke

Kapitän Kurt von Goessel starrt angestrengt in die Dunkelheit. Das Wetter würde umschlagen. Er hat es im Gefühl. Das Barometer ist die letzten Stunden gefallen und es braut sich etwas zusammen. Das kann im englischen Kanal heftig zur Sache gehen. Die Düsenwirkung würde den Wind noch verstärken.

Er geht hinaus auf das Brückennock. Ein kalter Wind packt ihn und er ist froh, seinen dicken Mantel anzuhaben. Die Sicht wird bereits schlechter. Es trübt sich ein. Er hat beim Auslaufen schnelle Fahrt befohlen und die Elbe läuft mit etwas über fünfzehn Knoten in Richtung ihres ersten Zielhafens Southampton. Sie sollten ihn im Laufe dieses Tages erreichen. Hier warten weitere fünfundvierzig Passagiere auf sie. Hauptsächlich Zwischendeck. Schnell geht er wieder zurück in die windgeschützte Brücke des Dampfers.

Dann sagt er zum Rudergänger: »Alles gut. Kurs und Geschwindigkeit beibehalten.«

Er blickt sich noch einmal um. Dann wendet er sich dem Kartentisch zu, um die Ansteuerung in den Kanal vorzubereiten. Es ist alles in Ordnung.

Schnelldampfer Elbe - Rettungsboot 2