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Eine Atomwaffe hält direkt auf Lake Louise zu und es braucht die Arbeit einer Gruppe Mystiker, um sie aufzuhalten. Breeze Winslow traut seinen Ohren kaum, als der Alpha Primus seine nächste Mission erklärt. Die Überlebenschancen sind gering, aber Breeze opfert sich freiwillig, um tausende andere zu retten. Er ist bereit zu sterben, hätte aber nie gedacht, dass sein Körper schrecklich vernarbt sein würde, wenn er überlebt. Noble Pride ist begeistert, endlich seinen Gefährten gefunden zu haben. Aber mit den Narben, die Breezes Körper bedecken, fühlt sein Gefährte sich nicht liebenswert. Entschlossen, Breeze zu zeigen, wie sehr er sich irrt, will Noble beweisen, dass Schönheit nicht von Äußerlichkeiten abhängt. Aber als beide schließlich Freude in den Armen des anderen finden, bricht ein weiteres Desaster über sie herein. Nachdem sie allerdings eine Atomwaffe, den nahen Tod und eine verrückte Mutter überlebt haben, entdecken Breeze und Noble, dass sie alles überwinden können, solange sie zusammen sind. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen, dies entspricht auch der Reihenfolge der Veröffentlichung. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es hier: https://meandthemuse.com/buecherserien/paranormal-wars-juarez/ Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden. Länge: rund 42.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Epilog
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Berührung seines Gefährten
Eine Atomwaffe hält direkt auf Lake Louise zu und es braucht die Arbeit einer Gruppe Mystiker, um sie aufzuhalten. Breeze Winslow traut seinen Ohren kaum, als der Alpha Primus seine nächste Mission erklärt. Die Überlebenschancen sind gering, aber Breeze opfert sich freiwillig, um tausende andere zu retten. Er ist bereit zu sterben, hätte aber nie gedacht, dass sein Körper schrecklich vernarbt sein würde, wenn er überlebt.
Noble Pride ist begeistert, endlich seinen Gefährten gefunden zu haben. Aber mit den Narben, die Breezes Körper bedecken, fühlt sein Gefährte sich nicht liebenswert. Entschlossen, Breeze zu zeigen, wie sehr er sich irrt, will Noble beweisen, dass Schönheit nicht von Äußerlichkeiten abhängt.
Aber als beide schließlich Freude in den Armen des anderen finden, bricht ein weiteres Desaster über sie herein. Nachdem sie allerdings eine Atomwaffe, den nahen Tod und eine verrückte Mutter überlebt haben, entdecken Breeze und Noble, dass sie alles überwinden können, solange sie zusammen sind.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Die Reihe Paranormal Wars: Juarez ist ein Spin Off der Paranormal Wars: Stone Haven-Reihe. Die Handlung beider Reihen läuft teils parallel. Zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, beide Reihen entsprechend der Handlung zu lesen, dies entspricht auch der Reihenfolge der Veröffentlichung. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es hier: https://meandthemuse.com/buecherserien/paranormal-wars-juarez/
Grundsätzlich können die Reihen aber auch jeweils einzeln gelesen werden.
Länge: rund 42.000 Wörter
SHEA BALIK
Berührung seines Gefährten
Paranormal Wars: Stone Haven 10
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Mating Touch“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Vanessa Tockner
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Widmung
„Unsere Leiden und Wunden werden nur geheilt, wenn wir sie mit Mitgefühl berühren.“
- Buddha
Die warmen Sonnenstrahlen schienen auf das dicke Fell von Noble Prides Amerikanischem Bison und vertrieben die kühle Morgenluft. Er wanderte ein wenig herum und erlaubte sich den Luxus, das süße Gras zu fressen, das er nur für sein Tier auf der Farm anbaute.
Er hatte zu lange keine Gelegenheit gehabt, in seiner Tiergestalt zu sein und die Schönheit zu genießen, die ihn umgab. Schneebedeckte Berge erhoben sich majestätisch im Westen und kilometerweite Prärie umgab sein restliches Land.
Es war eine Aussicht, die er jeden Tag sah, seit er hierher gezogen war. Er erinnerte sich nur nicht immer daran, innezuhalten und sie zu genießen. Das offene Land und der blaue Himmel über ihm hatten etwas tief in Noble angesprochen. Nachdem er fünfzig Jahre lang in den Labors der Menschen angekettet gewesen und auf unbeschreibliche Art und Weise im Namen der Wissenschaft gefoltert worden war, hatte Noble Schwierigkeiten gehabt, sich in Gebäuden aufzuhalten, egal wie lange.
Nicht einmal die Rache, gegen dieselben Menschen zu kämpfen, für die er nicht mehr als ein Tier gewesen war, an dem sie herumexperimentieren konnten, hatte ihm Frieden gegeben. Im Gegenteil, im Großen Krieg zu kämpfen war eine Hölle gewesen, von der Noble nie gedacht hatte, dass sie existieren könnte.
Es machte ihn krank, welche Lust es ihm in diesen ersten Jahren bereitet hatte, in seinem Durst nach so etwas wie Gerechtigkeit so viele Menschen wie möglich zu ermorden. Aber als die Jahre vergingen, hatte er allmählich erkannt, dass er den Frieden, den er suchte, nicht im Töten von Feinden finden konnte.
Als Alek Rykov also einen Waffenstillstand mit den Menschen unterzeichnete, folgte Noble dem Mann ins Nördliche Territorium. Er bat lediglich um etwas Land auf offener Fläche, um damit zu arbeiten. Jetzt sah er stolz über sein Land hinweg und wusste, wie hart er gearbeitet hatte, um es in eine erfolgreiche Farm zu verwandeln.
Es gab keinen Ort, an dem er sich lieber aufhielt als genau hier auf seiner Farm. Niemand störte ihn. Er hatte einige Helfer, aber die meisten kamen nur zum Arbeiten auf die Farm und gingen dann wieder nach Hause, um ihn allein zu lassen, genau wie er es gerne hatte.
Zu viele Leute verschreckten seinen Bison eher. Nach den Labors der Menschen und dem Krieg war es kein Wunder, dass Noble allein sein wollte. Er wünschte nur, es wäre nicht ganz so ... einsam.
Der Boden unter seinen Füßen bebte so heftig, dass es ihn umwarf. Verblüfft lag Noble mehrere Minuten lang da, während er zu begreifen versuchte, was gerade geschehen war. Sein Bison wog über vierhundertfünfzig Kilo, war also nicht so leicht umzuwerfen, und doch lag er jetzt auf der Seite und hatte die Beine vor sich ausgestreckt, ohne zu wissen, wie zum Teufel das passiert war.
Noble verwandelte sich in seine Menschengestalt zurück, zog sich schnell an und ging zu den Feldern, die näher am Haus lagen, um nach den Tieren zu sehen. Er hatte sechs Arbeitspferde, drei Ziegen und etwa ein Dutzend Hühner, die er innerhalb ihrer Umzäunungen herumlaufen ließ.
Er hasste es, irgendein Lebewesen eingesperrt zu halten. Einzig zu ihrem Schutz vor den Elementen und Raubtieren zwang er sie bei Nacht in den Stall.
Genau wie er gedacht hatte, wieherten die Pferde und tänzelten nervös herum, wirkten aber nicht allzu mitgenommen. Nicht einmal die Ziegen wirkten allzu erschüttert, obwohl zwei mit den Hinterbeinen ausschlugen, als wollten sie einen Angreifer abwehren. Trotzdem waren sie alle unverletzt und die Zäune hatten gehalten.
Die Hühner dagegen rannten gackernd umher und mehrere hatten es sogar geschafft, aus dem umzäunten Gehege zu entkommen, wo ein Pfosten umgefallen war. Mit einem Seufzer machte er sich daran, den Pfosten zu reparieren und die Hühner einzufangen.
Als die Hühner dreißig Minuten später sicher in ihrem Verschlag waren, wurde Noble von seiner Neugier darauf überwältigt, was den Boden so heftig hatte beben lassen. Er ging ins Haus, schaltete das Tablet ein, das er nutzte, um Vorräte und andere Dinge zu bestellen, und suchte nach Neuigkeiten darüber, was geschehen war. Das Gerät sprang an, aber anstatt der üblichen Homepage mit einer Liste all der Dinge, die sich in der Welt ereigneten, zeigte es nicht mehr als einen leeren Bildschirm.
Noble schüttelte das dumme Ding, schaltete es aus und wieder ein. Als der leere Bildschirm ein weiteres Mal erschien, warf er das Tablet auf den Küchentisch und ging zu seinem Telefon. Er konnte vermutlich an einer Hand abzählen, wie oft er das Ding verwendet hatte. Normalerweise verspürte er keinen Drang, mit jemandem zu reden, warum sollte er also einen Anruf tätigen? Aber etwas in ihm drängte ihn herauszufinden, was los war. Draußen beruhigten sich die Tiere, aber sein eigener Bison scharrte aufgebracht mit den Hufen.
Er wählte die einzige Nummer, die ihm einfallen wollte, und seine Beklemmung wuchs nur an, als der Anruf nicht mit Alek Rykovs Büro verbunden werden konnte. Noble legte auf und überlegte, was er tun sollte. Es gab keinen Zweifel, irgendetwas war geschehen. So, wie sein Bison reagierte, war es bestimmt nichts Gutes.
In Gedanken wog er die Vor- und Nachteile davon ab, herauszufinden, was den Boden so heftig hatte beben lassen. Das Letzte, was er wollte, war, in die Stadt gehen zu müssen und all diese Leute um sich zu haben.
Er war ohnehin schon gezwungen, einmal im Monat in die Kleinstadt Sunburst zu fahren, um Vorräte zu besorgen, die er nicht auf der Farm anbaute. Normalerweise brauchte er die ganzen dreißig Tage, um sich von den vielen Leuten zu erholen. Diese Fahrt ein zweites Mal zu machen war nicht gerade das, was er oder sein Bison wollten.
Aber sein Tier drängte zu beharrlich darauf, dass er Nachforschungen anstellte, anstatt hier herumzusitzen. Er nahm die Schlüssel zu seinem Pick-up und ging zur Tür hinaus. Da er nicht sicher war, wie lange er brauchen würde, musste Noble die Tiere in den Stall treiben, um sie vor Raubtieren in Sicherheit zu bringen.
„Verdammt, Mandy!“, rief er, nachdem er sie fünfzehn Minuten lang über die Koppel gejagt hatte. Mandy war bei weitem die sturste seiner Ziegen und ihre Anführerin. Wenn sie nicht in den Stall ging, würden die anderen es auch nicht tun. „Ich mache das nur, damit du nicht von einem der Wölfe hier gefressen wirst.“
Warum er dachte, dass es funktionieren würde, mit ihr zu diskutieren, wusste Noble nicht. Wenn sein Bison ihn nicht zur Eile drängen würde, hätte Noble vielleicht darüber nachgedacht, überhaupt nicht zu gehen, so viel Ärger machte die dumme Ziege ihm. Schließlich schaffte er es nach weiteren zehn Minuten, die launische Ziege endlich einzufangen.
Er musste sie nur in den Stall führen und die anderen drei trotteten hinter ihnen her. „Es würde dir recht geschehen, wenn ich dich verkaufe“, murrte er zu der Ziege. Wenn er nicht so an der Nervensäge hängen würde, wäre er Mandy schon vor langer Zeit losgeworden.
Die Pferde mussten seinen Ärger gespürt haben, denn sie standen alle aufgereiht vor dem Gatter, bereit, in den Stall gebracht zu werden. Aber als er sich den Hühnern zuwandte, waren die im ganzen Gehege verstreut und flatterten wild mit den Flügeln. Sein Bison stieß tatsächlich ein warnendes Knurren aus.
Noble war nicht sicher, wer überraschter war: er oder die Hühner. Nach der Tortur in den Labors, hatte Noble gemerkt, dass er es nicht über sich brachte, irgendein Lebewesen respektlos zu behandeln. Offenbar war sein Bison zu ungeduldig, um Zeit mit den flatterhaften Vögeln zu verschwenden.
Eingeschüchtert von seinem Knurren gingen die Hühner demütig in ihren Verschlag, obwohl sie den ganzen Weg über protestierend gackerten. Froh, diese Aufgabe erledigt zu haben, sprang Noble in seinen Pick-up und fuhr los.
Er hatte keine Ahnung, wohin er fuhr. Da war einfach etwas in ihm, das ihn nach Südosten führte, in die komplett entgegengesetzte Richtung der Stadt. Aber Noble hatte sich sein ganzes Leben lang auf seinen Instinkt verlassen, also war es nicht ungewöhnlich für ihn, sich auch jetzt davon führen zu lassen.
Es dauerte zehn Minuten, in denen er viel schneller fuhr, als er es normalerweise vorzog, um das Südtor seiner Farm zu passieren. Er hatte in allen vier Himmelsrichtungen Eingänge, damit die Trucks, die die Ernte abtransportierten, leichteren Zugang hatten.
Ein Gefühl der Dringlichkeit in ihm bewirkte, dass Noble seinen Pick-up noch mehr antrieb. Bei jedem vorbeischießenden Kilometer gab es ein Zerren in ihm. Er hatte keinerlei Erfahrung mit dem seltsamen Gefühl, aber es war, als würde er von einem kräftigen Seil zu etwas Wichtigem hingezogen werden.
Alle seine Sinne waren hellwach, während sein Bison seine Hörner in Nobles Kopf rammte und versuchte, sich zu befreien. Er hatte keine Ahnung, was mit seinem Tier los war, würde ihn jedoch nicht jetzt freilassen, vor allem nicht solange er in seinem Pick-up saß. Damit würde er nur ein einwandfreies Fahrzeug ruinieren.
Die Dringlichkeit in ihm verstärkte sich, bis Nobles Herz so schnell klopfte, dass er sicher war, es würde ihm jeden Moment aus der Brust springen. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn und rannen sein Gesicht hinab. Seine Hände waren feucht, was es ihm schwer machte, das Lenkrad sicher festzuhalten.
Plötzlich trat er heftig auf die Bremse und hielt schlitternd an. Verwirrt darüber, was los war, übersah Noble beinahe den Körper, der direkt neben der Straße lag. Er öffnete die Tür und stieg hastig aus, um zu sehen, ob er helfen konnte, nur um zwei weitere Körper wenige Meter neben dem ersten liegen zu sehen.
Schockiert über den Anblick der drei Männer, die alle aussahen wie Allianz-Soldaten und reglos dalagen, nahm Noble einen tiefen Atemzug, um seinen rasenden Puls zu beruhigen. Sein Körper wurde hart. So unangemessen es vor den drei Männern, die offensichtlich verletzt waren und seine Hilfe brauchten, auch war, Nobles Schwanz pulsierte und ein Orgasmus von epischen Ausmaßen brach fast aus seinem Körper in seine Hose heraus.
Sein Bison stampfte mit dem Huf auf, wollte verzweifelt den Mann erreichen, den er zuerst entdeckt hatte. Entsetzen erfasste ihn, als er erkannte, dass der Mann, der mit dem Gesicht nach unten, reglos und überall am Körper verwundet dort lag, sein Gefährte war.
Er fiel neben dem Mann auf die Knie und betete inständig, dass er ihn lebend vorfinden würde. Ohne das Zittern seiner Hände kontrollieren zu können, drückte Noble die Finger an den Hals seines Gefährten. Er schloss seufzend die Augen, als er den Puls des Mannes spürte. Er war schwach, aber sein Gefährte hatte eine Chance.
Nachdem er jahrelang in einem Krieg gekämpft hatte, in dem so viele gestorben waren, dass Noble sich im Moment nicht daran erinnern wollte, hatte er mehr als genug Erfahrung mit Notsituationen gesammelt. Er war vielleicht nicht der beste, aber wenn sein Gefährte auch nur die geringste Chance hatte, würde Noble ihn am Leben halten können - hoffte er.
Das Zittern seiner Hände wollte nicht verschwinden, aber Noble ignorierte es, während er jeden Zentimeter seines Körpers abtastete, um zu bestimmen, welche Wunden sein Gefährte hatte. Es gab mehrere gebrochene Knochen und einige der Schnitte sahen zu tief aus, um schnell zu heilen.
Sein Gefährte musste umgedreht werden, damit Noble die Verletzungen auf seiner Vorderseite untersuchen konnte, aber er hatte keinen Kragen, um weitere Schäden am Hals zu verhindern. Er rannte zum Pick-up zurück und betete, dass er etwas finden würde, das er verwenden konnte. Er weinte fast vor Erleichterung, als er einige kurze Holzbretter und ein Seil fand. Es würde primitiv sein, aber tun, was es sollte.
Nachdem er Kopf und Hals seines Gefährten stabilisiert hatte, wälzte Noble ihn herum. Sein Bison tobte, als er sah, wie schlimm die Verletzungen tatsächlich waren. Es sah aus, als wäre jeder Zentimeter Haut mit einem Schweißbrenner geschmolzen worden. Es gab keine Stelle, die er berühren könnte, ohne seinem Gefährten wehzutun.
Ohne zu wissen, was er tun sollte, saß Noble einfach nur da und starrte auf den Mann, der für ihn bestimmt war. Wie konnten die Götter so grausam sein und ihm denjenigen bringen, der ihm bestimmt war, als er gerade im Sterben lag? Wütend neigte Noble den Kopf zurück und schrie seinen Zorn heraus.
Sein Herz fühlte sich an, als würde es aus seiner Brust gerissen, als er auf den Mann hinabstarrte. Entschlossenheit durchströmte seine Adern. Obwohl er wusste, dass es wahrscheinlich vergeblich war, musste Noble doch versuchen, seinen Gefährten zu retten. Vorsichtig hob er den Mann hoch und trug ihn zu seinem Pick-up zurück. Das schmerzverzerrte Wimmern, das über die trockenen, gesprungenen Lippen kam, zerrte an seinem Herzen.
Sobald sein Gefährte auf dem Rücksitz seines Pick-ups war, rannte Noble zu den anderen beiden Männern. Er musste seinen Gefährten zwar schnell nach Hause bringen, um zu sehen, ob er dessen ernst aussehende Verletzungen heilen konnte, aber Noble konnte die anderen zwei nicht einfach zurücklassen.
Er seufzte schwer, als er entdeckte, dass der zweite Mann keinen Puls hatte. Noble war nicht sicher, was geschehen war, aber es war offensichtlich, dass diese Männer die Hölle durchgemacht hatten. Er hasste es, noch mehr Tod zu sehen, aber es gab nicht viel, was Noble dagegen tun konnte.
Der dritte Mann hatte einen Puls, der jedoch schwächer war als der seines Gefährten. Es war zweifelhaft, ob er überleben würde. Schnell untersuchte er die Verletzungen des Mannes und fand so viele gebrochene Knochen, dass Noble überrascht wäre, wenn irgendwelche davon noch richtig heilen würden.
Er betete, dass er die Verletzungen nicht verschlimmerte, als er ihn umdrehte, aber dann sank ihm das Herz. So sehr es ihn auch schmerzen würde, wenn Noble eine Pistole hätte, würde er den Mann von seinen Qualen erlösen. Seine angestrengte Atmung deutete vermutlich auf eine durchbohrte Lunge hin. Noble hätte ihn vielleicht lange genug am Leben halten können, bis ein Sanitäter kam, aber hier gab es keinen Sanitäter und keinen Arzt. Dieser Mann hatte keine Chance.
Mit Bedauern hob Noble den dritten Mann hoch und legte ihn auf die Ladefläche seines Pick-ups. Dieser Mann mochte zwar keine Überlebenschancen haben, aber Noble konnte ihn trotzdem nicht einfach liegen lassen.
Breeze Winslow hatte jahrelang ein miserables Leben geführt. Seine Eltern, beide Überlebende aus den Laboratorien der Menschen, hatten darauf bestanden, dass er der Allianz-Armee beitrat. Es war nicht das gewesen, was er gewollt hatte, aber sie hatten ihm nicht zuhören wollen. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, war er nicht einmal sicher, ob sie zuhören konnten.
Seine Mom war eine Papagei-Wandlerin, sein Dad ein Wind-Mystiker. Sie wussten nichts über ihre biologischen Eltern, nur, dass sie nicht in den Labors der Menschen aufgewachsen waren. Breeze würde nie begreifen, was sie durchgemacht hatten - wenn die Götter gnädig waren.
Sobald Alek Rykov sie gerettet hatte, hatten sie mit ihm gegen die Menschen gekämpft und daran gearbeitet, alle Paranormalen zu befreien, die die Menschen im Namen der Wissenschaft gefoltert hatten. Selbst nach dem Großen Krieg, als Alek die Paranormale Allianz gegründet hatte, waren seine Eltern der Armee beigetreten und immer bereit gewesen, die Prinzipien ihres Alpha Primus zu verteidigen.
Es war nicht schwer, dieses Verlangen in ihnen zu verstehen. Ja, wenn Breeze selbst in diesen Labors gewesen wäre, hätte er vielleicht dasselbe getan. Aber er war nicht sicher, warum die Erfahrungen seiner Eltern bedeuteten, dass auch er der Armee beitreten musste.
Er verabscheute Gewalt. Als Kind hatte Breeze nie mitgemacht, wenn seine Freunde Krieg gespielt hatten. Daher war er nicht sicher, warum seine Eltern es für eine gute Idee gehalten hatten, dass er Soldat wurde. Selbst seine Ausbilder hatten gewusst, dass er sich nicht für den Kampf eignete.
Nicht, dass er in nichts gut gewesen wäre, das in der Armee von ihm verlangt wurde, denn er hatte durchaus seine Stärken. Im Trainingslager waren alle seine Noten gut gewesen. Er konnte jedes Ziel abschießen, das vor ihn hingestellt wurde, beinahe mühelos jeden Feind überwältigen, egal wie groß, und den besten Weg finden, den Feind auf einem Schlachtfeld zu schnappen.
Aber nichts davon nützte ihm etwas, wenn er davor zurückschreckte, töten zu müssen. Sein Herz blutete, wenn ein Leben verlosch, egal ob Freund oder Feind. Aus diesem Grund war er in Lake Louise stationiert statt an der Front.
Und bis vor kurzem hatte Breeze sehr wenige Kampfhandlungen gesehen. Er war seinen vorgesetzten Offizieren dankbar gewesen, weil sie ihn hierher versetzt hatten. Und als entdeckt wurde, dass er ein Händchen dafür hatte, verletzten Soldaten bei ihrem neuerlichen Kampftraining zu helfen, hatte er diese Fähigkeit nutzen dürfen, um vielen Soldaten zu helfen, die durch die medizinische Einrichtung in Lake Louise kamen.
Aber sein glückliches Leben ohne Gewalt war in die Brüche gegangen, als die Psy vorlaut geworden waren und angegriffen hatten. Zu gut ausgebildet, um den Feind nicht zu töten, hatte Breeze getan, was er in den letzten zwanzig Jahren als Soldat vermieden hatte. Jetzt wollte er weg, war aber immer noch nicht sicher, wie er das tun sollte, ohne damit seine Eltern zu enttäuschen.
„Breeze, melde dich sofort im Kommunikationsraum“, sagte eine Stimme durch sein Kommunikationsgerät.
Er seufzte. Seine Schicht sollte in zehn Minuten enden. Das war hoffentlich etwas Wichtiges.
Seine Ablösung kam hastig auf Breeze zu, der knapp hinter der Baumgrenze im Westen des medizinischen Zentrums Wache stand. „Warum hast du es so eilig?“, fragte er Isla, eine Werpuma-Frau.
Als herausgekommen war, dass die Psy ebenso wie die Menschen Experimente durchgeführt hatten, hatte es der aus Wandlern und Mystikern bestehende Allianz davor gegraut, was sie getan hatten. Die Psy nahmen Menschen und injizierten ihnen Wandler-DNA, um einen Hybrid aus beiden zu erschaffen. Diese Hybride nannte die Allianz Werwesen, da sie den Werwölfen aus alten Hollywood-Filmen sehr ähnelten.
Für Isla bedeutete das, dass sie zwar auf zwei Beinen stand und ging, aber ihr ganzer Körper mit Fell bedeckt war. Die Nägel an Händen und Füßen waren zu Klauen geworden. Auch ihr Gesicht war katzenhafter geworden, die Ohren lagen oben an ihrem Kopf. Sie hatte sogar einen Schnurrbart. Einige menschliche Züge wie Wangenknochen und Kinn hatte sie allerdings behalten.
Die ersten paar Wochen, als Werwesen nach Lake Louise gebracht worden waren, waren schwierig gewesen. Die verwandelten Menschen waren für die Psy nicht mehr als Kanonenfutter im Paranormalen Krieg gewesen. Diese armen Wesen wussten nicht, wie sie sich in ihre menschliche Gestalt zurückverwandeln konnten, da die Psy sich nicht mit so trivialen Dingen aufgehalten hatten.
Mehrere Menschen hatten zwei unterschiedliche Wandler-DNAs injiziert bekommen und lernten immer noch, damit umzugehen. Die anderen hatten wie Isla nicht nur die Verwandlung gemeistert, sondern waren zu einem Teil der Gemeinschaft geworden - viele waren sogar der Armee der Allianz beigetreten, um gegen die Psy zu kämpfen.
„Irgendetwas stimmt nicht. Die da oben sehen aus, als würden sie sich gleich in die Hose machen. Ich schlage vor, du bewegst dich in den Kommunikationsraum, bevor du einen Tritt in den Hintern bekommst, weil du zu lange brauchst.“ Isla fürchtete nicht vieles. Tatsächlich war sie verdammt stark und wollte sich nie wieder beugen, wie sie es in den Psy-Labors getan hatte. Daher sagte die Tatsache, dass sie leichenblass war, schon eine Menge.
Mit einem Winken tat Breeze, was sie vorgeschlagen hatte, und beeilte sich, den Kommunikationsraum zu erreichen. Als er dort ankam, waren Digby, Kylen und Oak, drei Erd-Mystiker, bereits da. Breeze hätte nie erwartet, den Alpha Primus am Bildschirm zu sehen, wie er Befehle bellte.
Die Bernsteinaugen bemerkten sein Eintreten, ignorierten ihn jedoch. „Diese Dinger sind schwer runterzubekommen. Ich habe zwei vermisste Elitewachen, nachdem sie versucht haben, eine Atomrakete im Golf von Mexiko zu versenken. Außerdem sind Straphe, Adam, die zwei anderen Mitglieder meiner Elitewache und ein Mitglied meiner normalen Wache nach der, die sie bezwungen haben, völlig ausgelaugt.“
Bei dem Wort Atomrakete merkte Breeze auf. Es war nicht gerade eine Waffe, die heutzutage häufig verwendet wurde, aber seine Eltern hatten ihm ausführlich erzählt, wie die Menschen sie früher in Kriegszeiten gegeneinander eingesetzt hatten. Ihren Erzählungen nach waren zwei ganze Städte ausgelöscht worden, als die Amerikaner sie im Zweiten Weltkrieg eingesetzt hatten.
Wenn Raketen hierher unterwegs waren, bezweifelte Breeze, dass viele von ihnen die Explosion überleben würden.
Plötzlich ersetzte eine Karte den Alpha Primus am Bildschirm. „Zwei Raketen kommen auf das Nördliche Territorium zu. So erschöpft meine Leute auch sind, wir werden uns um die kümmern, die auf Stone Haven zusteuert.“ Der Bildschirm zoomte auf die andere heran - die so aussah, als hielte sie direkt auf Lake Louise zu.
Breeze schloss die Augen und betete, dass er nicht gesehen hatte, was er glaubte, gesehen zu haben. Als er sie wieder öffnete, sank sein Magen bei der Erkenntnis, womit sie es zu tun hatten. Die Zeitangabe am Bildschirm sagte, dass die Rakete sie in zwanzig Minuten erreichen würde. Sie hatten keine Zeit, um alle zu evakuieren.
Die Tür ging auf und Avel, Maliq und Rain, drei Wasser-Mystiker, kamen mit Hale und Tilo, zwei weiteren Wind-Mystikern, herein. Obwohl sie den Alpha Primus nicht am Bildschirm sehen konnten, musste der Mann sie noch sehen, denn er sagte: „Breeze, Hale und Tilo, ihr müsst euch in euer Element verwandeln und die Rakete an diesen Ort ablenken.