Biblische Kurzpredigten 2020 - Jörg Bauer - E-Book

Biblische Kurzpredigten 2020 E-Book

Jörg Bauer

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Biblische Kurzpredigten von Internetevangelist und Apologet Jörg Bauer zur Information, Stärkung, Ermutigung und Hilfe in Glaubensdingen und der Nachfolge sowie Heiligung, die für einen Christen gut und wichtig sind.

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Jörg Bauer

Biblische Kurzpredigten 2020

Meiner Liebsten Inga Göde :-)BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Geistliche Inspirationen/ Biblische Kurzpredigten Jörg Bauer

Vergebung als Richter und als Vater

 

„Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung! Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus“.

 

Epheser 4, 29-32 (Schlachter 2000)

 

In der Bibel gibt es einige Lehraussagen, die in ihren Zusammenhängen von uns als Christen richtig gesehen, verstanden und angewendet werden müssen. Wo wir hier zu allgemein und oberflächlich eingestellt sind, und entsprechend dann manchmal „das Kind mit dem Bade ausschütten“, tun wir uns und anderen keinen Gefallen, sondern schaden uns in unserer praktischen Nachfolge. Eines der Dinge ist die Vergebung. Das ist sicherlich ein ganz zentrales Thema und die Grundlage für unser Seelenheil. Es gibt hier einen juristischen Aspekt und einen familiären Aspekt. Diese beiden Aspekte sind nicht zwangsläufig voneinander abhängig, haben aber sicherlich dennoch einen Einfluss auf unser geistliches Verständnis und auf die Beurteilung Gottes was unser Glaubensleben betrifft. Wenn wir diese Thematik kurz und knackig auf den Punkt bringen wollen, dann ist der persönliche Glaube an die Vergebung meiner Sünden durch Tod und Auferstehung von Gottes Sohn Jesus Christus am Kreuz die gesetzliche Vergebung. In Johannes 3, 17-21 schreibt der Jünger von Jesus Christus: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat. Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind“. Das Gericht offenbarte das böse Herz des Menschen und seine große Bedürftigkeit nach Erlösung, Befreiung und Vergebung. Und dies unabhängig von seinen eigenen Leistungen, Verdiensten und Möglichkeiten. Da geht es zunächst nur um Anklage und Konsequenz, also Strafe und Verurteilung! Also um Gerechtigkeit wie sie das Gesetz Gottes fordert. Der Lohn der Sünde ist der Tod (Römer 6,23). Die Botschaft, die uns nun von dieser gerechten Konsequenz befreit und vom Gesetz her rechtfertigt steht in Jesaja 53,5: „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lagauf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden“. Damit ist dem Gesetz genüge getan und wir sind juristisch gesehen frei und heil geworden. Das nimmt uns auch niemand mehr weg wenn Gott uns in Jesus Christus diese Vergebung zuspricht. Wir kommen dann nicht mehr ins Gericht (Johannes 3,16). Gott ist aber nun nicht nur unser Richter, sondern auch unser himmlischer Vater. Nämlich genau dann, wenn wir vom Gesetz befreit sind, deren Ende und Rechtfertigung Jesus Christus ist (Römer 10,4: „Denn Christus ist das Endedes Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt“). Gott hat uns nun in seine Familie aufgenommen – wir gehören nicht mehr uns selbst, sondern sind teuer erkauft und zu einem Kind Gottes geworden (1. Korinther 6,20). Und in dieser Position in der wir nun sind und sein dürfen, sollen wir uns entsprechend in dieser Welt auch verhalten. Das bedeutet andere Maßstäbe anzuwenden und im Wissen unserer eigenen Vergebung auch anderen gegenüber diese Vergebung zuzusprechen. Und dies beinhaltet nicht nur, daß wir ihnen das rettende Evangelium nahelegen, sondern auch persönlich erlittenen Schaden (innerlich und äußerlich) aufrichtig vergeben. Aber auch das Verhältnis zu Gott hat sich grundlegend verändert, weil wir IHM gegenüber nicht mehr auf der Anklagebank sitzen und eine richterliche Verurteilung zu erwarten haben wenn wir sündigen und uns falsch verhalten. Nein, sondern dann hat das Auswirkungen auf mein inneres Befinden, die Gemeinschaft und die geistliche Atmosphäre in meinem unmittelbaren Leben. Das äußert sich vielleicht durch fehlenden Frieden, Gleichgültigkeit, manche Aggression, nervöse Unruhe und fehlende Freude. Auch hier kann sich das wieder zum Positiven und Besseren wenden, wenn wir die Dinge wieder in Ordnung bringen (wenn wir anderen Unrecht getan haben) oder/und auch, indem wir Gott unsere Sünden bekennen. Entsprechend steht in 1. Johannes 1,9: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“. So würden wir handeln, wenn wir Gott als unseren himmlischen Vater wahrgenommen haben und eben nicht als unpersönlichen Richter und strengen Arm des Gesetzes. Dann haben wir die väterliche Vergebung, weil die richterliche Vergebung ja bereits stattgefunden hat. Die richterliche Vergebung ist eine einmalige Angelegenheit, die nicht mehr wiederholt werden muss, wenn sie einmal in Wahrheit und Klarheit vollzogen wurde. Die väterliche Vergebung begleitet uns unser ganzes Leben lang. Diese Unterscheidung und selige Praxis wird auch deutlich in Johannes 13, 8-10: „Da kommt er zu Simon Petrus, und dieser spricht zu ihm: Herr, du wäschst mir die Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber danach erkennen. Petrus spricht zu ihm: Auf keinen Fall sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keine Gemeinschaft mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt! Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat es nicht nötig, gewaschen zu werden, ausgenommen die Füße, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle“. Judas Iskariot, den Jesus hier mit dem letzten Satz meinte, hatte die richterliche und juristische Vergebung nicht, weil er keinen Erlöser suchte, sondern nur einen Lehrer, den er dann auch noch verriet. Die Fußwaschung stellt also die väterliche Vergebung dar, denn wir leben immer noch in einer sündigen Welt und in einem zur Sünde neigenden Körper und sind angefochten, kleingläubig, verzagt und manchmal auch einfach schlecht informiert. Aber das lässt sich ändern. Nicht stets von null auf hundert oder im Vorübergehen oder ohne Rückschläge und Erfahrungen die wir erleiden oder erfahren müssen, aber Gott wird stets mit uns gehen und uns ein väterlicher Freund und ein väterlicher Vergeber sein. Gott arbeitet mit uns. ER errettet uns, ER heiligt uns und ER wirkt durch uns. Das Mittel zur gesetzlichen Vergebung ist also allein der Glaube. Und zwar der begründete und somit rettende Glaube an den gekreuzigten und von den Toten auferstandene Sohn Gottes Jesus Christus (Johannes 3,16 und Johannes 14,6). Das Mittel zur väterlichen Vergebung ist nun das Bekenntnis, also die gläubige Anerkennung und Bestätigung dieser biblischen Tatsache. In Römer 10,10 steht: „Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig“. Amen.

 

 

Geistlichkeit ist Sanftmütigkeit

 

''Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest''.

 

Galater 6,1