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Was steckt dahinter? Christen beten, sie sollten es tun. Was sagt die Bibel dazu? Wann wird ein Gebet mehr als nur ein Lippenkekenntnis oder eine fromme Übung? Was können wir von Personen der Bibel über das Gebet lernen? Wie betete Jesus?
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In 1. Korinther 14,17 steht: "Dein Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird dadurch nicht erbaut". Manchmal bin ich einfach nur begeistert über die klaren Aussagen der Bibel. In dem ganzen Kapitel des Briefes von Paulus an die Korinther geht es um das Zungenreden und vor allem das prophetische Reden (Kapitel 14,3-4). Und das im Zusammenhang mit dem Gebet. Vielleicht ist es uns manchmal garnicht richtig bewusst was wir im Gebet aussprechen und wie das ankommt!? Der Maßstab ist bei gemeinschaftlichem Gebet, ob mein Bruder und meine Schwester im HERRN dadurch erbaut und getröstet wird oder nicht. Mit Prophetie im Gebet ist nicht nur gemeint, daß man zukünftige Dinge beschreibt und sieht, sondern auch daß man für seine Glaubensgeschwister zur rechten Zeit das Passende und Richtige ausspricht. Hast Du das schon erlebt, daß man dir gesagt hat, daß du jemandem ''aus dem Herzen'' gesprochen hast? Das erbaut einen auch selbst wenn man so durch Gottes Geist für andere Gläubige zum Sprachrohr werden kann. Es ist immer der Geist Gottes der prophetisches Beten verursacht und diese Geistesgabe ist nie dem Willen des Menschen untergeordnet. Oft wissen wir ja nicht was wir beten sollen (Römer 8,26) und wie es vor Gott recht wäre. Alles geschieht letztlich so, wie es Gott gefällt (8,27) und wer nur auf Effekthascherei aus ist, tut sich, Gott und auch dem Nächsten keinen Gefallen. Gott erforscht die Herzen und kennt unsere Einstellung. Müssen wir unseren Verstand beim beten ausschalten? Nein, sicherlich nicht. Wir sind als Menschen ein ganzheitliches Wesen und wir können bei allem unseren Verstand benutzen aber uns eben nicht darauf verlassen (Sprüche 3,5). Der Geist und der Verstand müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen aber sie sind nicht voneinander abhängig. Gerade auch im Gebet und den Geistesgaben, nach denen wir streben sollen - vor allem der prophetischen Gabe. Es kommt also beim beten nicht in erster Linie auf schöne Worte an, sondern ob mein Gegenüber (und man selbst) dazu von Herzen Amen sagen kann. Und das spürt man innerlich.
In Johannes 9,31 steht: "Wir wissen, dass Gott die Sünder nicht erhört; sondern den, der gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den erhört er". Ein Sünder ist ein Gottloser und ein Gottloser ist ein Ungerechter - demnach ist ein Glaubender ein Gerechter und eines Gerechten Gebet erhört Gott nach seiner Verheissung (Sprüche 15,29). Eines Ungerechten Opfer (Gebet) ist für Gott ein Greul (Sprüche 15,8). Die Pharisäer haben diese göttliche Logik nicht verstanden, obwohl sie ja auch irgendwie ''gläubig'' waren. Ihre ''Opfer'' waren aber selbstgerecht, und ihre Gebete scheinheilig und somit Gott eben auch wieder ein ''Greul'' (Matthäus 23,14). Ein Selbstgerechter sieht sich nicht als Sünder (oder nur ein wenig), er sieht sich nicht als einer, der verloren ist und auf den Abgrund zusteuert. Wer zu Gott betet, muss dies stets im Geist und in der Wahrheit tun (Johannes 4,24). Eine dieser Wahrheiten ist, daß der Mensch ein unverbesserlicher Sünder ist, also jemand, an dem nichts Gutes ist nach Gottes Maßstäben, nichts was taugt um Gott vor die Augen zu treten - schon gar nicht als religiöser Eiferer. Ohne echte Buße und wahren Glauben würde sich daran auch nie etwas ändern. Die Folge wäre ein unerlöstes ewiges Leben - das ist die manifestierte Gottlosigkeit - die ewige Verdammnis. Also die Ernte dessen, was man gesät hat - die Weigerung an die Vergebung der Sünden zu glauben. Wer das in seinem ''Glauben'' auslässt, kann beten so oft und so viel er will, Gott kann ihn nicht hören. In Sprüche 28,9 lesen wir: ''Wer sein Ohr abwendet, um die Weisung nicht zu hören, dessen Gebet ist ein Gräuel''. Die Weisung ist in dem Fall das Evangelium Jesu Christi. Auch durch Abtrünnigkeit (verhärteter Ungehorsam) kann man unerhört bleiben - denn wenn man zwar von Gott weiß, aber einem egal ist was ER will, ist das nicht viel besser als Unglaube. Das beste (schlechte) Beispiel dafür ist das Volk Israel, das geistliche Hurerei betrieb. Gott ließ ihnen durch den Propheten Jesaja ausrichten: ''Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen, lasst ab vom Bösen'' (Jesaja 1, 15-16)! Immer dann, wenn ein Mensch (oder Volk) meint, etwas von Gott erwarten zu können und dies blind und hochmütig einfordert (auch mit frommen Worten und Gesten) oder sich für priviligiert fühlt (Narrenfreiheit zu besitzen) wird bei Gott auf taube Ohren stoßen. So jemand wird entweder ignoriert - Unglaube - Gott kann nicht hören, oder erniedrigt - Glaube - Gott bestraft Ungehorsam - (Jesaja 2, 11-12). Aufrichtigkeit zählt vor Gott mehr als jedes noch so schön formulierte Gebet, wenn es aus einem hochnäsigen Herzen kommt und nur die Form aber nicht den Inhalt wahrer Demut und Einsicht in sich trägt. Gott will uns nicht ''fertig'' machen und fordert zitternde Unterwürfigkeit, sondern je mehr wir uns vor Gott beugen können und wollen, desto tiefer wird der Segen sein und die Freude über die Erlösung und das ewige Leben. Der Psalmist schrieb: ''Zu ihm rief ich mit meinem Munde und pries ihn mit meiner Zunge. Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört. Aber Gott hat mich erhört und gemerkt auf mein Flehen. Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet''.
In 1. Thessalonicher 5, 16-18 steht: "Seid allezeit fröhlich,betet ohne Unterlass,seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch". Welche Dinge halten uns davon ab, wichtige Zeit im Gebet mit Gott zu verbringen? Nicht selten sind es konkrete Sünden in meinem Leben. Meistens wissen wir ja ganz genau, wenn wir Falsches, Schlechtes und Böses getan haben. Und dann beschleicht uns das Gefühl, in so einem Zustand vor Gott sowieso nur heucheln zu können. Man schämt sich, schon wieder für die gleiche Sache um Vergebung zu bitten. Zudem hält uns dann unsere neu erwachte fleischliche Gesinnung davon ab, mit der geistlichen Welt in Verbindung zu treten. Das Fleisch ist schwach, auch wenn der Geist willig ist (Markus 14,38). Und beide sind sich nicht eins (Galater 5,17). Man fühlt sich manchmal nicht geistlich, und soll (will) es trotzdem sein. Das macht es mitunter schwierig. Aber das Gefühl kann kein Gradmesser für Geistlichkeit sein. Unsere Gebete kommen grundsätzlich deshalb an, weil Jesus Christus für unsere Sünden gestorben ist. Es gibt keinen anderen Grund. In Johannes 4,24 lesen wir: ''Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten''. Es erscheint daher logisch, wenn wir ungeistlich waren, und die Verführung zuließen oder sogar gesucht haben (schwach waren), daß wir dann nicht immer gleich den Schalter umstellen können, und innerhalb kürzester Zeit vom Saulus zum Paulus werden. Besser wäre sicherlich, Gott darum zu bitten (wenn die Verführung im Kopf kommt) dieser widerstehen zu können durch Gottes Kraft. Das ist sicherlich leichter gesagt als getan, aber wir können uns hier auch trainieren, und so etwas wie ''Gedankenhygiene'' betreiben. Eine Bedingung für das Gebet gibt es eigentlich nicht - nur diese eine: ''Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muß glauben, daß er ist, und daß er die belohnen wird, welche ihn suchen'' (Hebräer 11.6). Gott ist vor der Sünde, aber vor allem auch danach für uns da. Oswald Chambers hat einmal gesagt: ''Es ist unmöglich für einen Gläubigen, gleich welches seine Erfahrung ist, rechtens vor Gott zu leben, wenn er nicht die Mühe auf sich nimmt, Zeit mit Gott zu verbringen. Verbringen sie viel Zeit mit Gott. Lassen sie andere Dinge sein, aber vernachlässigen sie IHN nicht''. Wenn wir mit Gott sprechen, dann kann dies durch Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen erfolgen (1.Timotheus 2, 1-4). Es ist also nicht so, daß unsere geistliche Kontaktaufnahme immer nur uns selbst zum Mittelpunkt haben sollte, sondern ebenso meine Glaubensgeschwister (Bitten) und andere Mitmenschen (Fürbitten) und nicht zuletzt Gott selbst (Danksagung). Wenn wir uns zu schlecht fühlen für uns selbst zu beten, dann können wir Fürbitte leisten und Danksagung aussprechen. Danach wird es uns auch leichter fallen unsere eigene Schuld vorzubringen. Je mehr wir beten, umso eher erkennen wir auch die geistliche Welt und unser Leben darin. Es ist dennoch klar, daß Gott keine Gebete erhört, die Unrecht beinhalten (Psalm 66, 18-20). Das bedeutet auch, daß wir überlegen müssen, was wir wie beten sollen. Ohne Respekt und Ehrfurcht sollten wir nie beten. Aber es wäre fahrlässig die Chancen zum Gebet auszulassen, die mir gegeben sind. Zum Beispiel morgens nach dem aufstehen oder abends vor dem schlafen. Aber es ist zweitrangig wann und wo wir beten, wenn es nur geschieht. Es ist immer besser zu beten als nicht zu beten. Charles H. Spurgeon hat gesagt: ''Wir sollten beten, wenn wir in einer Gebetsstimmung sind, denn es wäre Sünde, eine so gute Gelegenheit zu versäumen. Wir sollten beten, wenn wir nicht in der rechten Stimmung sind, denn es wäre gefährlich, in einem so ungesunden Zustand zu verharren''. Gott will daß wir zu ihm kommen und ''sein Angesicht suchen'' (Psalm 27,8) und da dürfen wir Gott auch sicherlich gerne beim Wort nehmen, egal wie wir uns gerade fühlen.
Wenn wir uns Christen nennen (dürfen), dann sollte dies auch unsere Erfahrung und Freude sein. Daß wir nämlich an einen lebendigen Gott glauben, der sich unserer annimmt und uns sieht und unsere Gebete hört und erhört. Wir beten nicht ins Blaue hinein, oder haben es mit einem toten Götzen zu tun, sondern mit dem HERRN aller Herren und König aller Könige (Offenbarung 19,16). Wir beten zum allmächtigen Gott, der keine Grenzen hat. In Jeremia 32,27 sagt Gott von sich selbst: ''Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein?''. Und diesen Glauben sollten wir auch unbedingt haben, daß Gott in der Tat jederzeit in der Lage ist Dinge zu verändern und zu bewirken. Sicherlich immer nach seinem vollkommenen Willen - und etwas besseres kann uns auch nicht geschehen. Doch ohne Glauben (man kann auch als Christ manchmal ungläubig sein) werden wir nicht durchdringen können. Entsprechend lesen wir in Hebräer 11,6: ''Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt''. Gott reagiert nicht auf Leistungen oder Verdienst oder sture, zweckmäßige Hartnäckigkeit, sondern auf Glauben. Man kann tatsächlich sich die Finger wund beten und keine Veränderungen wahrnehmen, weil man mit ''Glauben'' manchmal anderes verbindet als Gott. In der Bibel steht nicht daß beten hilft, sondern daß das Gebet des Glaubens hilft (Jakobus 5,15). In 2. Mose 4,31 steht: ''Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass der HERR sich der Israeliten angenommen und ihr Elend angesehen habe, neigten sie sich und beteten an''. Wir müssen (dürfen) daran glauben, daß Gott uns (mich persönlich) sieht, und daß unser Leben für ihn von Bedeutung ist, und wir uns niemals selbst überlassen sind. Gerhard Tersteegen (1697-1769) dichtete einst: ''Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten. Gott ist in der Mitte. Alles in uns schweige und sich innigst vor ihm beuge. Wer ihn kennt, wer ihn nennt, schlag die Augen nieder; kommt, ergebt euch wieder''. Auch dies darf unsere Erfahrung sein, daß wir bei Gott zur Ruhe kommen dürfen und er das Ziel unseres Lebens ist in allen Dingen. Wir sollten das Gebet des Glaubens nicht vernachlässigen und es nicht als fromme Pflicht ansehen, sondern als Privileg. In einer Welt, die keiner bändigen kann, und die keine Antworten und Strategien parat hat für ein sinnvolles Leben ohne Zufälle und Hoffnung, haben wir als Christen nicht nur einen heilsamen Anker für unsere unsterbliche Seele, sondern einen allmächtigen Gott der uns sieht, kennt, liebt und leitet. Der Ratschluss des HERRN ist unsere Seligkeit (Sprüche 19,21). Wenn wir unsere Wege dem HERRN im Gebet anbefehlen, dann dürfen wir auch damit rechnen, daß ER es alles letztlich zu einem guten Ende führt (Psalm 37,5). Gott erhört unsere Gebete vermutlich nicht immer nach unseren Vorstellungen und Erwartungen (und auch nicht immer dann, wenn wir es gerade wünschen) aber immer rechtzeitig und so, daß wir den HERRN auf eine neue, erstaunliche Art und Weise kennen- und loben lernen. Ich habe das so erleben dürfen. Der Vater im Himmel arbeitet mit den Seinen und ist nicht der bloße Wünscheerfüller und Gebetserhörer, sondern seine Segnungen wirken immer vielfach auf unser Glaubensleben und unsere Persönlichkeit. Und vermutlich ist es sicherlich auch so, daß die Zeit bei manchen nicht immer auch reif ist für unmittelbare Veränderungen. Gott prüft auch unseren Glauben, und ob uns so manches wirklich wichtig ist, und eine sofortige Gebetserhörung tatsächlich etwas nützt. Manches braucht Zeit und alles hat entsprechend auch seine Zeit (Prediger 3,1). In Jakobus 4,5 steht: ''Oder meint ihr, die Schrift sage umsonst: Mit Eifer wacht Gott über den Geist, den er in uns hat wohnen lassen...''. Es ist ja allein der Heilige Geist, der uns in Gottes Gegenwart bringt. Wir stehen mit unseren Bitten gerecht vor dem Thron Gottes, weil Jesus Christus unsere Gerechtigkeit geworden ist - durch den Glauben (1. Korinther 1,30). Daher beten wir Gott im Geist und in der Wahrheit an (Johannes 4,24). Gott erhört Gebete, darum beten wir!
Gott muss niemandem etwas beweisen. Weder dem Teufel, noch den Menschen, und auch sich selbst nicht. Wir haben es mit einem freien, souveränen, in sich selbst erfüllten, lebendigen und ewigen Gott zu tun. Ohne ihn ist nichts und selbst in diesem ''Nichts'' wäre Gott die Liebe, die Gerechtigkeit und das wahre Leben. Was nun alles heilsgeschichtlich in globaler, zeitlicher und auch ganz persönlicher Weise geschehen ist und noch geschieht, ist für uns getan, nicht für Gott. Und weil das so ist, sollen wir uns nach dem von ganzem Herzen ausstrecken, was Paulus als Fürbitte für die Gemeinde in Ephesus ausgesprochen hat: ''Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle'' (Epheser 3, 14-19).
Meine Verantwortung als Christ besteht nun nicht darin, irgendetwas für Gott zu tun, sondern in einem demütigen und dankbaren Glauben darin zu wirken, was er uns gibt und uns damit täglich erneuert und wachsen lässt - nämlich seinen Heiligen Geist! Dazu werden wir dann auch konkret in der Bibel aufgerufen wenn wir lesen: ''Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln'' (Galater 5,25). Also sozusagen glaubend den Glauben leben - zu lernen (auch durch Probleme) auf Gott zu schauen mit den inneren Augen unserer erlösten Seele. Man kann dies alles auch gering achten, übersehen, vergessen und fahrlässig sowie gedankenlos nur immer in seinem Glaubensleben unsicher vor sich herumstolpern. Wenn wir das von uns auch manchmal so kennen, unseren Mangel spüren, sollten wir Gott um Hilfe bitten und auch daran glauben. In Jakobus 1, 6-8 lesen wir: ''Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen''.
Danksagung für die überschwängliche Gnade setzt voraus, einzusehen sie bitter nötig zu haben, weil man vielleicht nicht selten über fromme Gedanken alleine nie hinauskommt. Wer seine Knie nur beugt, wenn es ihm schlecht geht (wenn überhaupt) hat vermutlich von sich selbst noch eine zu hohe Meinung. Im Geist zu wandeln oder im Licht zu wandeln (1. Johannes 1,7) ist uns angedacht - beides bedingt sich gegenseitig. Wo Licht ist, ist Wahrheit und der sollten wir uns auch immer in unserem persönlichen Leben stellen und uns nicht selbst belügen. Gott will uns helfen, aber er kann es nicht, solange wir die Augen zu machen und zweifeln statt glauben. Daß wir Sünder sind, wissen wir, aber wir sollten auch merken und einsehen, wann wir sündigen (in Gedanken oder Taten) und tatsächlich verstehen, daß wir nur aus Gnade leben, an die Gott denkt und sie nicht vergisst (Psalm 98,3). Wie viel mehr gilt das dann für uns? Es geschieht alles um unseretwillen, um deinetwillen. Wem viel vergeben wurde, der liebt auch viel (Lukas 7,47) und dies äußert sich dann auch in deiner Danksagung und deinem Gebet - sei gesegnet und behütet.
In Matthäus 6, 6-8 steht: ''Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet''. Jakobus gibt uns in Bezug auf unerhörte Gebete eine wichtige Information: ''Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden'' (Jakobus 4,3). Manchmal wissen wir nicht um was wir Gott bitten sollen, selbst dann wenn wir es aufrichtig tun. Es gibt auch ehrliche Übermütigkeit und übermütige Ehrlichkeit in unseren Wünschen an Gott (Matthäus 20,22). Und dann muss Gott uns eben auch einmal sagen: ''Ihr wisst nicht, um was ihr bittet''! Aber trotzdem und darüber hinaus haben wir Verheißungen, die unsere Begrenztheit im Verstehen und Erkennen auffangen.
In Epheser 3, 20-21 steht: ''Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen''. Das ist das Wunderbare, Gott weiß was wir wann brauchen und nötig haben, und er belohnt Aufrichtigkeit. Gebet soll Ausdruck unserer Beziehung zu Gott sein. Daran darf man auch arbeiten und sich selbst hinterfragen, sowie anhand der Bibel prüfen, wo man wirklich steht. Wenn wir das Gebetsleben des Menschen Jesus zu seinem Vater in der Bibel studieren, werden wir diesen innigen Beziehungswunsch ganz klar erkennen. Jesus und Gott waren und sind eins und in allem einig (Johannes 10,30).
Das vollkommenste Gebet neben dem bekannten ''Vater Unser'' (Matthäus 6, 9-13) ist das hohepriesterliche Gebet Jesu (Johannes 17, 1-26). Gott erhört Gebete (Psalm 65,3: ''Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir''). Gott möchte gebeten werden, denn er liebt die Seinen und ist ihr ewiger Vater. Es ist unsere Verantwortung zu beten und Jesu Verantwortung diesen Gebeten mit Blut erkaufte Autorität zu geben. Es gibt keinen anderen Grund für Gott unsere Gebete zu erhören, außer durch Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist. Gebetshindernisse können also einerseits selbstsüchtige Motive sein (Jakobus 4,3), unbereinigte Sünde (Jesaja 59,2), Ungehorsam (Sprüche 28,9), Unglaube (Jakobus 1, 6-7) und auch Konflikte mit meinem Nächsten (Markus 11,25).
Wir dürfen und müssen also auch stets unsere Motive ergründen und uns ehrlichen Herzens darum bemühen, manche mögliche Hindernisse auszuräumen und als Sünde zu erkennen und die Dinge zu ändern. Wir haben große Verheißungen in der Bibel - darauf dürfen wir uns im Glauben auch einlassen und uns darauf beziehen - Gott freut das. Aufrichtigkeit vor Gott ist viel wert - auch gerade dann, wenn wir beten. William McDonald sagte einmal: ''Das Gebet ist nicht etwa ein Ausdauertest oder Marathonlauf. Entscheidend ist nicht, wie lange wir beten, sondern wie ernsthaft''. In Jakobus 5,16 steht: ''Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet''! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist''. Unerhörte Gebete können demnach auch Gebete sein, die wir uns kaum etwas kosten lassen, die eher aus dem Verstand und nicht aus dem Herzen kommen.