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Jörg Bauer

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Beschreibung

Der König Salomo, Davids Sohn, war weiser als jeder vor und nach ihm. Gott gab ihm diese Weisheit, weil er sich nicht Macht und Reichtum von ihm wünschte, sondern die Fähigkeit sein Volk weise und gerecht zu regieren. Den Reichtum und die Macht bekam er von Gott obendrauf. Wie "vertragen" sich Salomos Weisheiten mit dem Rest der Bibel? Mit der Weisheit kam bei ihm auch die Schwermut und die Müdigkeit. Vielleicht der Preis der Weisheit? Nichtsdestotrotz sind seine Sprüche, Verse und Texte in der Bibel zeitlose Wahrheiten - eine Quelle der Weisheit und göttlichen Inspiration. Ein Buch für Christen, Wahrheitssucher und Neugierige.

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Jörg Bauer

Salomo

Weisheit und Leiden eines Königs

Für meine Inga Mit freundlicher Genehmigung von www.daily-message.de BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorwort

 

Die Sprüche Salomos sind Teil der biblischen Weisheitslehre. Sie beschreiben immer wiederkehrende Zusammenhänge im menschlichen Leben und Alltag. Dabei sind die alttestamentlichen Sprüche erstaunlich aktuell, präzise und absolut zutreffend. Lassen wir einige dieser Lebensweisheiten auf uns wirken: Wer auf seine Meinungen, Reden, Kommentare eigentlich keine Rückmeldungen erwartet und haben will, dem sollte man sie auch nicht geben. Erfolgt es dennoch, ist Ärger und Unmut meist unvermeidbar. Ein Narr (Dummkopf) ist immer der Meinung auf einem guten Wege zu sein und stets das Richtige zu sagen und zu tun (Sprüche 12,15). Manchmal ist Schweigen das einzig Richtige was wir tun sollten (Johannes 19,9). Sich in einen fremden Streit einzumischen ist ebenfalls töricht (Sprüche 26,17). Man weckt zumeist einen schlafenden Hund, womit gemeint ist, daß die Streithähne sich dann solidarisieren und auf den selbsternannten ''Schlichter'' losgehen. Man muß tatsächlich nicht zu allem ''seinen Senf'' dazugeben und der Meinung sein, daß ''Wände Ohren haben müssen''. In Prediger 7, 21-22 werden wir ermutigt nicht auf das Geschwätz der Leute zu hören, denn dann hören wir es auch nicht, wenn über einen gelästert wird (Angestellte machen das öfters in Hinblick auf ihre Vorgesetzen). Was ist ''Geschwätz''? Der Dichter Christan Morgenstern sagte dazu: ''Wie ist jede - aber auch jede - Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!''. Und Emile Michele Cioran sagte: ''Geschwätz ist jede Konversation mit einem, der nicht gelitten hat''. Firmen geben für ihre Führungskräfte viel Geld für Kurse und Schulungen aus, um durch ein professionelles Konfliktmanagement die Leute kommunikationstechnisch auszubilden und einzusetzen. Wer in den Sprüchen und Liedern Salomos liest (nach 1.Könige 5,12 hat er 3000 Sprüche und 1005 Lieder gedichtet) wird gratis und besser unterrichtet, auch wenn er kein Manager, Therapeut oder Psychologe ist. Viele haben auch nur den Schein und die Position, aber nicht unbedingt stets die Weisheit. Grundsätzlich können wir sagen, daß nicht nur die Wahl der Worte wichtig ist, sondern auch immer der Zeitpunkt (Sprüche 12,23 und 25,11). Manche Kritik mag im Kern richtig sein, kann aber, wenn sie zu früh oder zu spät kommt, ihre Wirkung verfehlen und das Gegenteil von dem verursachen, was man wollte. Bevor wir aber kritisieren, sollten wir auch stets selbst wissen und verstanden haben, was wir am Gegenüber verkehrt finden und es besser machen können. Grau ist alle Theorie! Wie schnell mutiert man zum Heuchler, wenn man seinen eigenen Balken im Auge übersieht (Matthäus 7,4)? Wer nur meint, etwas verstanden zu haben, lässt sich dann logischerweise auch nichts mehr sagen. Er hat die Sache innerlich längst abgehakt, obwohl es nötig wäre gründlicher nachzudenken und sich nicht selbst für klug zu halten. Salomo drückt es so aus. ''Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist, für einen Toren gibt es mehr Hoffnung als für ihn'' (Sprüche 26,12). Wer wirklich weise ist, hört auf Rat (Sprüche 12,15). Ein Verständiger ist derjenige, der durch berechtigte Kritik an Einsicht gewinnt (Sprüche 19,25). Dazu gehört dann sicherlich, neben Zeit und Raum, auch eine kommunikative Ehrlichkeit (nicht nur vor Gott)! Verständiges Reden kann Spaß machen und einen echten Gewinn bringen - sowohl für den Redenden als auch den Zuhörenden. Eine gute Antwort ist wie ein lieblicher Kuß (Sprüche 24,26). Lernen wir in der Praxis von den biblischen Sprüchen - Gutes Reden macht froh - mit Salomo! ;-) Lassen wir auch David (den Vater Salomos) einmal zu Wort kommen und uns das auch so wünschen: ''Mein Mund soll Weisheit reden, und was mein Herz sagt, soll verständig sein'' (Psalm 49,4).

 

Erfahrungswerte eines Königs

"Ich wandte mich dazu, und mein Herz war dabei, zu erkennen und zu erforschen und zu fragen nach Weisheit und dem Endergebnis, aber auch kennenzulernen, wie dumm die Gottlosigkeit und wie unsinnig die Narrheit ist".

 

Prediger 7,25

 

Salomo war ein weiser König. Aber er hat sich seine Weisheit nicht aus der Komfortzone seines Königtums geangelt, sondern wollte den Dingen des Lebens tatsächlich auf den Grund gehen. Um auszusagen, daß Gottlosigkeit letztlich die pure Dummheit ist, braucht es nicht nur Mut, sondern auch Verständnis über den Kreislauf des Lebens und den tiefen Sinn darin. In Sprüche 15,4 lesen wir: ''Das Herz der Verständigen trachtet nach Erkenntnis, aber der Mund der Narren weidet sich an der Dummheit''. Das Herz (als Zentrum der eigenen Persönlichkeit) ist Erfahrungen gegenüber offener als der Mund (als Organ des Mitteilens). Sich etwas zu Herzen zu nehmen wiegt schwerer als etwas nur einfach auszusprechen und mitzuteilen. Wenn Salomo sagt, das sein Herz dabei war, zu erkennen, zu erforschen und nach Weisheit und Erkenntnis zu fragen, dann bedeutet das letztlich, daß er sich seine Lebensweisheiten etwas hat kosten lassen. Und für uns Christen sollte das eine ganz besondere Aufmerksamkeit beinhalten, weil Salomo jemand war, der von Gott ''sehr viel'' Weisheit und Verstand erhalten hat und davon mehr hatte als alle anderen Menschen (1. Könige 5, 9-11). Wenn Narrheit mit Unglauben gleichgesetzt wird und in Kombination mit dem Mund genannt wird, können wir verstehen, daß vieles und unüberlegtes Reden aus einem ungläubigen Herzen letztlich der Gipfel der Unsinnigkeit (sprich Dummheit) ist. Darum ergibt zum Beispiel auch das, was in Jakobus 1, 19-20 steht einen tiefen Sinn: ''Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit''! Jemand der nicht langsam ist zum reden, hat nicht nur schlecht zugehört, sondern weidet sich auch an seiner fehlenden Intelligenz. Harte Worte und Erkenntnisse eines Königs, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich will sagen, auch dumme Menschen (aus Gottes Sicht) können kluge Dinge sagen und auf ihrem Gebiet auch ihre Leistungen bringen. Menschen die nur für ihren Beruf leben und für nichts anderes mehr Zeit und Liebe übrig haben, nennt man landläufig auch ''Fachidioten''. Sicherlich gibt es auch gläubige Menschen die so manches Dummes tun können und weltlich gesehen mit manchen Ungläubigen nicht mithalten können und weniger erfolgreich sind. Aber das ist nicht das Kriterium Gottes und auch nicht der Sinn des Lebens, wenn man sich erfolgreich durch's Leben manövriert und dabei doch, im Licht der Ewigkeit und der Existenz Gottes, unendlich viel Dummheit produziert durch seinen Unglauben. Man sagt, daß das letzte Hemd keine Taschen hat, und die Bibel drückt es so aus: ''Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht...''(Hebräer 9,27). Daran zu Lebzeiten zu denken ist klug und richtig. Das Leben endet! Wer auf Gott baut, baut gut. Gott steht über allem und seine Gebote sind in jeder Weise heilsam. In Hosea 14,10 steht: ''Wer ist so weise, daß er das einsehe, und so klug, daß er das verstehe? Denn die Wege des Herrn sind richtig, und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall''. Salomo war so klug und weise und hat es eingesehen, daß Gott für sein Herz und seine Seele und seine aktuelle wie ewige Zukunft nur das Beste und Vollkommenste wollte. Durch Glauben und Gehorsam sind auch wir mit dabei.

Keine Kraft ohne Anstrengung

''Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.''

 

Johannes 16,33

 

Wer als Christ in der Not auf Gott vertraut, der ist dem HERRN auch bekannt und erfährt in solchen schwierigen Zeiten besonders Gottes Güte (Nahum 1,7). Es gibt bei gläubigen Menschen vielleicht manchmal die Einstellung, daß Gott stets AUS aller Not und Bedrängnis befreit, aber das ist so nicht richtig. Was wir erwarten dürfen ist eine Befreiung IN der Not - Gott hat uns kein Leben ohne Probleme, Krankheit und Schwierigkeiten versprochen! Im Sinne der Heiligung ist es tatsächlich manchmal nötig, IN den Problemen Gottes Hilfe und Führung zu erfahren, und nicht alles was irgendwie kompliziert ist, sofort abgenommen zu bekommen. Gottes Hilfe kommt niemals zu spät - aber sie kommt auch nicht zu früh! Gott lässt uns nicht alleine und wenn wir IHN suchen, sind wir auch nicht verlassen, aber wie und wann Gott uns konkret hilft, ist etwas anderes. Wenn uns das Suchen und Ausstrecken nach Gott nichts kostet, suchen wir dann noch? Gott lässt sich finden, aber nicht ohne daß wir IHN auch suchen - Psalm 119,2: ''Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen''. König David hat seinem Sohn Salomo bei dessen Vorstellung als sein Nachfolger folgendes an Herz gelegt: ''Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich'' (1. Chronik 28,9)! Salomo dachte nicht daran Gott zu verlassen und wie wir wissen, gab es vor und auch nach Salomo niemals wieder einen König, der so weise, reich und bescheiden war, wie dieser Sohn Davids. Er bat Gott um Weisheit zum regieren und nicht um Reichtum und Ehre (2. Chronik 1, 7-12). Salomo hatte Respekt vor seiner Aufgabe als Regent Israels und spürte eine gewisse Not dem gerecht zu werden. Er suchte Gott und bat um Hilfe - das soll uns ein Vorbild sein (Psalm 50,15 und 77, 2-3). Das Volk Israel hat oft Gottes Geduld strapaziert und steht auch sinnbildlich für jeden einzelnen Christen, wenn es darum geht so manche Nöte, Probleme, Hindernisse, Gedankenlosigkeiten und Umstände im eigenen Leben wahrzunehmen und etwas daraus zu lernen. Gott konkret zu vertrauen und zu suchen (von ganzem Herzen) funktioniert meist nicht von null auf hundert - aber wo es uns gelingt Geduld zu haben und auch manches einmal auszuhalten (mit Gottes Gnade) werden wir immer davon profitieren - egal was vorher alles passiert ist. Wir sollten die Anstrengungen unseres Lebens annehmen, denn ohne diese Mühen und Anforderungen in unserem persönlichen Dasein, hätten wir auch keine Kraft, die wir von Gott dann auch geschenkt bekommen! Was Gott uns persönlich schenken will (auch unsere Gaben und Talente) kommt meist erst dann ans Tageslicht und wird für uns und andere zum Segen, wenn wir es gelernt haben von unten nach oben zu schauen. Gottes Hilfe erweist sich nämlich gerade DANN am wertvollsten, wenn wir in so manchen ''finsteren Tälern'' gewandert sind (Psalm 23) und gewisse gottesfeindliche Umstände uns begegnet sind - und nicht vorher (5. Mose 4, 27-30). Alles wird gut!

Ein kluges Herz

''Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. Des Klugen Herz sucht Erkenntnis; aber der Toren Mund geht mit Torheit um. Ein Betrübter hat nie einen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein tägliches Fest. Besser wenig mit der Furcht des HERRN als ein großer Schatz, bei dem Unruhe ist. Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass''.

 

Sprüche 15, 13-17