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Der Heilige Geist wird als das bezeichnet, was Menschen, die an Jesus Christus glauben, als ihre Kraftquelle in Wahrheit und in innerer Orientierung erfahren und praktisch erleben. Es ist zudem eine geistliche Bestätigung ihrer biblisch begründeten Neugeburt (aus Wasser und Geist). Gott selbst ist Geist und ER ist heilig. Der Heilige Geist ist also die tiefe Beziehung Gottes mit Menschen, die an das Evangelium glauben und biblisch gesehen eine "neue Kreatur" sind. Gott wohnt als Beistand, Tröster, Erinnerer und Leiter in solchen Gläubigen. Ein Buch mit biblischen Gedanken zu einem wichtigen Thema.
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Seitenzahl: 84
"Darum lasse ich euch wissen, daß niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist"
1. Korinther 12,3
Der Heilige Geist ist ''eine unaussprechliche Gabe'' (2. Korinther 9,15). Der Geist Gottes ist Gott (Johannes 4,24). Was tat der Heilige Geist? Er befähigte die Jünger den Willen des Vaters und des Sohnes zu tun. In dem Fall in die Welt hinaus gesendet zu werden, zur Verkündigung des Evangeliums (Johannes 21, 21-22). Gottes Geist ist ein Geist der Stärke, des Trostes, der Erinnerung und der Befähigung. Ohne ihn gäbe es keine Errettung, denn er bewirkt an einem toten Menschenherzen (Epheser 2, 5-6) die Neugeburt. Dies geschieht in Verbindung mit Gottes Wort (1. Petrus 1,23) und dem Willen Gottes (Jakobus 1,18). Das Natürliche hat keinen Einfluss auf das Geistliche, aber (wenn Gott es ermöglicht) das Geistliche auf das Natürliche. Bei wem das ''funktioniert'' weiß Gott immer im voraus. Entsprechend lesen wir in Johannes 6,63-64: ''Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten...''. Den wahren Zustand eines Menschen vor Gott, kann ein natürlicher Mensch nicht erkennen - Gott muss ihm die Augen öffnen - Sprüche 20,12: ''Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die hat beide der Herr gemacht''. Seit den Zeiten des Neuen Testaments ist der Heilige Geist in den Gläubigen keine temporäre Erscheinung, sondern eine bleibende Bestätigung der Gotteskindschaft wie wir in 2. Korinther 1, 21-22 lesen: ''Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat, er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben''. Was von Gott versiegelt ist, das bleibt so, bis zur Erlösung des Leibes. Die in der Bibel erwähnte Taufe mit dem Heiligen Geist, sondert die Gemeinschaft der Gläubigen als Gemeinde von allen anderen Gruppierungen in der Welt aus.Paulus schreibt dazu in 1. Korinther 12,13-14: ''Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele''. Der Leib Christi ist die Gemeinde. Es geht bei der Geistestaufe also um die Zusammenführung der Gläubigen in der Versammlung, und nicht um eine zusätzliche Segnung und äußere Erfüllung (Erfahrung) eines bereits einzelnen und versiegelten Christen (Johannes 11, 51-52). Wer das so lehrt, daß man die Taufe mit dem Heiligen Geist als Kind Gottes zusätzlich benötigt, stellt die Aussagen des Apostels Paulus auf den Kopf. In dem Zusammenhang kann auch die Lästerung des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 7,51) nur ein Ungläubiger begehen, kein Christ. Was die praktische (alltägliche) Wirksamkeit des Geistes Gottes betrifft, so ist dies in Verbindung mit dem ganzen Werk der Erlösung aus Gnade, das einzige, was auch von meinem Verhalten und Gehorsam, meiner täglichen Praxis mit abhängt. Paulus schrieb daher der Gemeinde in Ephesus: ''Werdet erfüllt mit dem heiligen Geist'' (Epheser 5,18). Hier ist nie die Rede vom Verlust des Geistes, sondern es geht um seine Wirksamkeit und um die Erfüllung in einzelnen Gläubigen. Dazu dient mir auch mein Verstand, mein Eigenantrieb und meine Gaben. Der Heilige Geist schaltet meine motorische, geistige und seelische Beschaffenheit nicht aus (Philipper 2,13: ''...denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen''). Das bedeutet mein Wollen gehört mir, und wird mir nicht genommen, wenn mich der Heilige Geist erfüllt. Gott bewirkt zwar alles, aber nicht durch Fremdsteuerung, sondern so, daß wir mit allen Sinnen beteiligt, und keine passiven Werkzeuge sind. Zum Heiligen Geist sollten wir nicht beten, denn Jesus, der vollkommen Mensch war, hat das auch nie getan.
''Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit''.
2. Timotheus 1,7
Die Bibel gibt uns im Timotheusbrief Auskunft über drei Wesensmerkmale des Heiligen Geistes - Kraft, Liebe und Besonnenheit. Über Letzteres kann man sich vielleicht nichts Genaues vorstellen im Gegensatz zu Kraft und Liebe. Das griechische Substantiv von Besonnenheit (soprhosyne) bedeutet einfach soviel wie: vernünftig und verständig. Laut theologischem Begriffslexikon bedeutet es auch Selbstbeherrschung, Nüchternheit und Mäßigung. Paulus schreibt den Christen in Rom, daß sie nicht mehr von sich halten sollen, als es sich gebührt und daß sie maßvoll sein sollen (Römer 12,3). Vom Heiligen Geist, der in den Gläubigen wohnt, wird in Galater 5, 22-23 gesagt: ''Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit...''. Warum ist gerade Besonnenheit gefragt? Ich denke auch, weil wir Schutz und einen klaren Blick für die geistlichen Realitäten brauchen. Man kann sein Glaubensleben tatsächlich auch unnüchtern, überzogen, überheblich, oberflächlich, schwärmerisch, fanatisch, unreflektiert und hochmütig leben und definieren. Gerade in der jetzigen Zeit, merken wir besonders stark diese Unterschiedlichkeiten und Betonungen in den verschiedenen Zweigen der christlichen Kirchen und Gemeinden. Hier wird viel über Kraft und Liebe gepredigt, aber kaum über Besonnenheit. Das wird nicht selten einfach ausgeklammert, weil es dem Zeitgeist ein Dorn im Auge ist, und sich unpopulär anfühlt und anhört. Aber ist es nicht gerade das, was wir jetzt dringend brauchen? In 1. Petrus 5, 8-9 steht entsprechend: ''Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass eben dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen''. Wir Christen brauchen diesen gemäßigten (und dadurch wachsamen) Geist, weil wir schwache Menschen sind.Wir haben ''einen Schatz in irdenen Gefäßen'', und zwar aus dem Grund, ''damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns'' (2. Korinther 4,7). Wie schnell maßen wir uns an über Gottes Geist verfügen zu können, wo wir doch oftmals nur elend, jämmerlich, arm blind und nackt sind (Offenbarung 3,17). Wer mit und durch den Heiligen Geist nicht das tut, was Gott will, ist hochmütig und überschätzt sich maßlos und wird entsprechend dann auch nur menschliche Werke hervorbringen, selbst dann, wenn er tatsächlich gläubig ist. Es gibt ein ''Maß des Glaubens'', was für jeden Christen gilt (Römer 12,3). Gott teilt seinen Geist, die einzelnen Gaben, immer nach seiner Gnade und seinem Willen aus. Diese sind wiederum auch niemals zum Selbstzweck gedacht, sondern für die Gemeinde zur Erbauung, Ermahnung, Prophetischer Rede, Lehre, Dienste der Barmherzigkeit oder um ein Amt auszuführen (Römer 12, 6-8). Gottes Geist und seine Kraft haben keine Grenzen (Johannes 3,14) und uns wird auch nichts vorenthalten, weil wirklich alles nach seinem Ratschluss bewirkt und umgesetzt wird (Epheser 1,11). Die Fülle des Geistes ist uns in Jesus Christus leibhaftig offenbart worden. ER ist der Mittelpunkt - ER steht für die Kraft und die Liebe (Johannes 1,16). Liebe ohne Kraft sind nur Worte und Kraft ohne Liebe wäre Willkür und beides ohne Besonnenheit wäre das Chaos. Gott teilt aus, ER hat Worte ewigen Lebens (Johannes 6,68) und Gott selbst ist das Maß aller Dinge und wacht über den Geist, den er uns gab - Jakobus 4, 5-7: ''Oder meint ihr, die Schrift sage umsonst: Mit Eifer wacht Gott über den Geist, den er in uns hat wohnen lassen, und gibt umso reichlicher Gnade? Darum heißt es (Sprüche 3,34): »Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.« So seid nun Gott untertan''.