Billy Backe, Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden - Markus Orths - E-Book

Billy Backe, Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden E-Book

Markus Orths

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Beschreibung

Alte Hacke, Billy Backe: Das beliebteste Murmeltier der Welt und der heimliche Leser-Liebling im ganzen Walle-Wacke-Land ist zurück! Billy Backe ist besorgt: Der Schrönk hat Heimweh! Doch wo kommt so ein Schrönk überhaupt her? Na klar: aus dem Wilden Süden! Kurzerhand brechen die Freunde auf. Sie treffen den geheimnisvollen Nachtschatten-Schwan, bitten Guru Gurke per Baumwipfelflüsterpost um Rat und begegnen einer Kolonie pinker Pinkuine. Ob sie nach all diesen herrlich verrückten Abenteuern die Familie des Schrönks finden? Die Vorlesebücher rund um das Murmeltier Billy Backe und seine tierischen Freunde stecken voller Humor und Wortwitz und sorgen für Vorlesespaß in der ganzen Familie - auch perfekt geeignet als Gutenachtgeschichten! Farbige Illustrationen auf jeder Seite laden zum Staunen und Entdecken ein. Entdecke das wunderbar schräge und lustige Walle-Wacke-Land: Band 1: Billy Backe aus Walle Wacke Band 2: Billy Backe und Mini Murmel Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden Band 4: Billy Backe und der Lachende Drache Band 1+2 sind als Doppelband "Das große Buch von Billy Backe" zum unschlagbaren Vorteilspreis erhältlich!

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Seitenzahl: 93

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2022 Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag © 2022 Ravensburger Verlag Text: Markus Orths Umschlag- und Innenillustrationen: Ina Hattenhauer Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.

ISBN 978-3-473-51132-7

ravensburger.com

Walle Wacke Land

Wilder Süden

Widmung

Mein Name ist Billy Backe. Ich bin das berühmteste Murmeltier in ganz Walle-Wacke-Land! Immer, wenn ich renne, kommen mir die besten Ideen. Diese Ideen brauchen wir, Leute, weil wir ständig bis zum Hals in Abenteuern stecken. Das werdet ihr ja sehen. Alte Hacke! Walle Wacke!

Meine beste Freundin heißt Polly Posthörnchen. Sie trägt bei uns im Bunten Wald die Post aus. Wenn’s denn welche gäbe. Leider gibt’s keine! Sauerei! Polly ist echt cool und flitzeschnell wie der Sausewind. Und wenn mir mal nichts mehr einfällt, ist sie zur Stelle. Na klar!

Eines Tages haben wir den Schrönk kennengelernt und wollten rausfinden, was so ein Schrönk überhaupt ist. Und das haben wir auch: Ein Schrönk ist ein Walle-Wacke-Flohzirkusdirektor-Riesenmurmel-Pferd-Trampolin-

Schranken-Bagger-Mathematikgenie-Hubschrauber-Misonkämpfer-Berg-raupenschieber-Zwergpferdträger-U-Boot-Rotschopfmurmeltierleiterhalter! Oder anders: Der Schrönk ist unser dickster Freund!

Wenn ihr denkt, es kann nur einen Billy geben im Walle-Wacke-Land, dann habt ihr euch getäuscht! Es gibt nämlich noch einen. Und das ist unser Kumpel, ein Cowboy namens Billy the Kid. Er kennt sich super aus im Walle-Wacke-Land und hilft uns gern als Retter in letzter Sekunde. Mit ihm kann man echt Pferde stehlen. Oder Kühe. Werdet ihr noch sehen!

Dabei hat Billy the Kid ja schon ein Pferd: Sein Zwergpferd heißt Rosa. Rosa ist das einzige Pferd auf der Welt, das echt rosa ist. Aber manchmal, das hat Billy the Kid uns verraten, wünscht sich Rosa, weiß zu sein, wie ein echter Schimmel. Mal schauen, was wir für sie tun können!

Mini Murmel ist ein waschechtes Rotschopfmurmeltierbaby. Wir haben schon haufenweise Abenteuer mit ihm erlebt. Er ist frech wie Sahne, vorlaut und albern. Er spricht alle möglichen Sprachen, zumindest ein bisschen. Walisisch. Bananisch. Marmeladisch.

Unser Mini trägt eine besondere Windel. Die heißt Jimbo. Und sie ist keine normale Windel. Sondern eine Kampfwindel! Sie kann Karate und Kung Fu. Und sprechen kann sie auch. Mini redet mit Jimbo fließend auf Pipinesisch und ein paar Brocken Kakalanisch. Ehrlich! Hihi!

Teil I: Billy Backe und der Schrönk in Nöten

1 Eine Insel für die Rotschopfmurmeltiere

Eins, Leute, muss ich euch gleich verraten: Wir haben immer ein Riesenschwein, wenn wir aufwachen aus dem Winterschlaf. Nein, kein echtes, lebendes, grunzendes Schwein. Ich meine: Wir haben immer ein Riesenglück. Warum? Wenn wir nach dem Winterschlaf aufwachen, fängt für uns sofort das nächste Abenteuer an. Welches diesmal? Augenblick noch, ich verrat’s euch gleich! Immer der Reihe nach!

„Ich hab gar nicht gut geschlafen diesen Winter“, sagte ich zu Polly und dem Schrönk und gähnte.

„Ich auch nicht!“, quietschte Polly. „Ich hab sogar sauschlecht geschlafen!“

Der Schrönk räkelte seine langen Arme und Beine. „Ja“, sagte er. „Das war ein Heidenlärm da draußen!“

Tatsache, Leute! Den lieben langen Winter hatten die wilden, verrückten Rotschopfmurmeltiere samt Mini Murmel getanzt und gesungen und gegrölt und gefeiert! Direkt über unseren Köpfen!

Die Rotschopfmurmeltiere hatten wir letztes Jahr gerettet: aus dem Bauch eines Urzeitungetüms, dem allergrößten Monster im Monstermeer! Bronco! Saugefährlich.

Präriehundemüde krochen wir jetzt aus dem Murmelhügel. Und was sahen wir? Ihr glaubt’s nicht! Die ganze Familie der Rotschopfmurmeltiere hatte sich gemütlich eingerichtet. Und wo? Bei uns! Na klar! In der Mitte des Fliederflusses hatten sie eine Insel gebaut, die bis ans andere Ufer reichte. Eine ganze Halbinsel sozusagen! Mit dem Ufer war sie über Hicks verbunden. Hicks ist eine lebende Brücke und hat immer Schluckauf. Ich sag euch, Leute, das macht das Überqueren nicht einfach! Die Rotschopfmurmeltiere wollten also hierbleiben! Bei uns! Für immer! Juhu?

Nun ja, einerseits freuten wir uns wie Bolle, andererseits dachten wir: Was ist denn, wenn unser schöner, langer, ruhiger Winterschlaf jetzt jedes Jahr zertrampelt wird vom Tanzen dieser Rotschopfmurmeltierhorde? Ach was! Quaddeldipapp! Wir würden denen schon noch beibringen, wie man richtig Winterschlaf hält.

„Oder“, schlug der Schrönk vor, „wir feiern im nächsten Winter einfach mit!“

„Was?“, rief ich. Die Idee war so gut, da hätten wir ruhig schon letztes Jahr drauf kommen können!

„Ja“, quietschte Polly. „Nächstes Jahr machen wir durch! Eine Winterfete mit der ganzen Bande! Saucool!“

Wir schauten uns an und jubelten.

Hicks! Hicks! Hurra!

In diesem Moment sahen sie uns, all diese rotbeschopften Rotschopfmurmeltiere. Sie hüpften über ihre geliebte Brücke Hicks an Land und liefen zu uns auf den Murmelhügel, allen voran Mini Murmel! Er sprang mir auf den Arm und schmiegte sich an mich. Ja, wir hatten uns echt lieb gewonnen bei unseren Abenteuern im letzten Jahr.

„Papa! Popo! Pupu!“, schnurrte Mini.

Er hatte seinen richtigen Papa Maxi Murmel inzwischen wiedergefunden, aber ich war für ihn noch immer so was wie ein zweiter Papa.

„Hallo, Mini!“, flüsterte ich und streichelte ihm über den Wuschelkopf.

„Schnarchsäcke!“, rief Mini. „Penntüten! Pofköppe! Ratzbirnen! Ihr habt ganzen Winter verpennt!!“

Wir lachten. Ja, Schnarchsäcke, das waren wir schon!

„Bubumacha! Nickiguti!“, hörten wir da hinter uns.

„Jimbo?“, riefen wir und drehten uns um.

Wir hatten Mini Murmels sprechende Kampfwindel im letzten Jahr auf dem Walle-Wacke-Hochland zurückgelassen. Jetzt aber stand Jimbo in unserer Murmelbahn beim Ampelmann.

„Wie kommst du denn hierher?“, rief ich hinüber.

„Flattiflotti!“, sagte Jimbo. „Minimisso!“

„Jimbo ist schnell wie Wind geflogen!“, übersetzte Mini aus dem Kakalanischen. „Er hat Mini verpisst!!“

„Verpisst?“, rief Polly.

„Hihi. Nix verpisst! Vermisst!“

Wir mussten lachen.

„Aber du trägst Jimbo nicht mehr?“, fragte der Schrönk.

„Jimbo?“, sagte Mini. „Nein! Ich keine Windel mehr brauch für Po. Ich jetzt kann kacken auf Kommando!“

Aber Leute! Was wollte ich eigentlich erzählen?

Ach so! Alter Häuptling Mach-in-die-Hose!

Unser Abenteuer! Ohne Abenteuer ist das Leben doch schweinelangweilig, oder?

Und wie fing es an, das Abenteuer?

Mit einem Geräusch! Mit einem wilden Geräusch.

Schepper! Schapper!

Klipper! Klapper!

Wir sahen uns um: Eine dichte Staubwolke! Ein Donnern. Ein Brüllen. Was war das? Nun müsst ihr wissen: Wir sind knödelblöderweise dermaßen neugierig, dass wir ganz genau wissen wollen, was da los ist um uns rum. Statt sofort zu fliehen, bevor es zu spät ist!

So auch diesmal! Nies mal! Lies mal!

Als die Staubwolke sich langsam lüftete, da sahen wir sie: Misons! Miese Bisons, schlecht gelaunte Ungetüme, mit gebogenen Hörnern und donnernden Hufen!

Sie kamen direkt auf uns zu!

Wackelwaddelwabatati!

Sie mussten von ihrer Steppe aus beide Flüsse überquert haben, Tränenfluss und Fliederfluss. So was war noch nie passiert!

„Nix wie wecko, alter Gecko!“, rief Mini Murmel und tauchte in eins der Erdlöcher. Wir alle folgten seinem Beispiel.

Wir alle? Nein!

Der Schrönk!

Der bierbauchkopfdicke Schrönk!

Es dauert immer irre lang, bis er seinen dicken Körper und seine langen Arme und Beine durch die Lochöffnung in unseren Schlafraum geschlängelt hat. Dafür war jetzt keine Zeit, Leute!

Dem Schrönk blieb nichts übrig, als zu fliehen. Weg, weg! So schnell wie möglich! Denn die Horde der Misons sprengte genau auf ihn zu. Freunde, was für eine Aufregung! Ich konnte nichts tun, außer den Kopf aus dem Erdloch herauszustrecken und zu beobachten, was jetzt geschah.

Der Schrönk rannte auf den Bunten Wald zu. Gute Idee! Dort könnte er vielleicht auf einen Baum springen. Auf Horst-Dieter, den blauen Haselnussbaum! Doch als der Schrönk sich im Laufen umsah, merkte er: Das würde er nicht mehr schaffen. Die Misons rannten viel schneller als er!

So versuchte er etwas anderes: Er wedelte seine Arme durch die Luft. Na klar! Er war ja auch ein Hubschrauber, der mit seinen schraubenden Armen fliegen konnte!

Hurra! Das musste einfach klappen!

Doch dann! Au, Mann!

Es klappte nicht! Die Misons erreichten den Schrönk, ehe unser Freund sich in die Luft heben konnte! Der vorderste dieser fiesen Misons senkte den Kopf, nahm den armen Schrönk auf die Hörner und warf ihn in die Höhe! Der Schrönk kawummerte wie ein dicker blauer Flummi gegen den ersten Baum des Bunten Walds, boing, und dann flipperte er zwischen den Bäumen hin und her, boing, boing, boing! Ach du Schreck!

Und die Misons? Die tauchten im Bunten Wald unter und hinterließen jede Menge platt getrampelte Pflanzen.

Der Schrönk aber titschte weiter zwischen den Bäumen hin und her. Und prallte endlich gegen Horst-Dieter, unseren geliebten Haselnussfreund. Von dem wir immer die Haselnüsse für unsere Murmelspiele bekommen. Horst-Dieter fing den Schrönk auf, mit seinen Ast-Armen.

Schon wollte ich rausspringen aus meinem Loch! Nachschauen, wie es ihm ging, dem Schrönk! Sofort!

Doch Polly hielt mich zurück: „Warte, Billy!“, rief sie. „Sieh doch!“

Freunde der klappernden Hufe! Schon wieder kam eine Staubwolke auf uns zu! Exakt aus der Richtung, aus der soeben die Horde der Misons gekommen war. Donnernd und dröhnend und brüllend und tobend.

Noch mehr Misons? Nein!

Ihr habt keinen Schimmer!

Es war noch viel schlimmer!

Denn die Wolke war finsterer, das Donnern lauterer, das Brüllen unheimlichererer und das Trampeln und Toben und Tosen noch wilderererer als vorhin! Das waren keine Misons! Nein, das waren … Rashörner! Eine gigantische Herde rasende Nashörner aus dem Wilden Süden, stürmisch und unberechenbar und noch schrecklicher als die schrecklichsten Misons.

Mit unaufhaltsamer Wucht rasten die Rashörner durch unser Land. So sind sie eben, die Rashörner. Und da können sie auch irgendwie nichts für. Ein jedes Lebewesen macht doch genau das, was es macht, weil es so heißt, wie es heißt, oder nicht? Die Strumpfnasen tragen Strümpfe auf den Nasen, weil sie Strumpfnasen heißen. Wir Murmeltiere spielen mit Murmeln, ist doch klar! Am Pi-Raten-Fluss muss man die Zahl Pi raten. Und Klapperkrokodile klappern laut mit ihren Zähnen.

„Mist!“, rief Polly neben mir.

„Was ist los?“

„Man müsste den Rashörnern ein G verpassen!“

„Ein was?“

„Ein G! Ihnen ein G geben! Vor dem Namen. Dann wären das keine Rashörner mehr, sondern harmlose Grashörner. Die könnten saufriedlich grasen den ganzen Tag. Und müssten nicht so viel rasen!“

Unsere Blicke folgten den wild gewordenen Rashörnern. Sie rasten durch den Bunten Wald und trampelten dabei noch mehr Büsche platt als die Misons. Dann verschwanden sie endlich und ihr Dröhnen war nur noch aus der Ferne zu hören. Schließlich wurde es still.

Und jetzt, Leute?

Wir liefen sofort zum Schrönk. Um zu schauen, wie es ihm ging. Ach du Schreck: Er regte sich nicht!

Unsere Augen füllten sich mit jeder Menge Walle-Wacke-Sacke-Tränen. Doch ehe wir so richtig losheulen konnten, rief Horst-Dieter: „Keine Bange! Der Schrönk lebt noch! Ich höre sein Herz schlagen. Ich denke, er ist nur ohnmächtig. Kein Wunder bei dem Geflipper von Baumstamm zu Baumstamm.“

Das war mal eine gute Nachricht!

Horst-Dieter ließ den Schrönk aus seinen Ast-Armen zu Boden gleiten. Jetzt kam auch Mucki Bude herbeigerannt: Mucki ist das allerstärkste Murmeltier in ganz Walle-Wacke-Land. Er trug den Schrönk zum Murmelhügel. Und alle anderen Freunde schafften weiche Kissen herbei und Decken aus unseren unterirdischen Höhlen. Wir betteten den Schrönk unter freiem Himmel und hofften, er würde schnell wieder aufwachen und uns zurufen: „Ich bin ein Flummi! Ich bin ein Flummi!“

Aber nichts da! Der Schrönk blieb still und schlief.

Und nun? Was tun?

Oh, Weh und Kummer!

Oh, Beulenbrummer!

Oh, Schrönk-Geschlummer!

Er schlief! Und schlief!

Ganz tief! Ganz tief!

Mief, Mief! Snief, Snief!

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