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Alte Hacke, Billy Backe: Das beliebteste Murmeltier der Welt und der heimliche Leser-Liebling im ganzen Walle-Wacke-Land ist zurück! Au Backe: Murmeltier Billy und seine Freunde schweben in großer Gefahr! Ihre herrlich verrückten Abenteuer haben sie ins Land des Lachenden Drachen geführt. Der lebt auf dem Berg des Schwindels. Dort wird einem nicht nur schwindelig von der Höhe – man muss auch schwindeln, was das Zeug hält, um den Drachen bei Laune zu halten! Können die Freunde ihn überlisten? Schließlich sind sie ihrem Ziel schon so nah: die Familie des Schrönk zu finden! Die Vorlesebücher rund um das Murmeltier Billy Backe und seine tierischen Freunde stecken voller Humor und Wortwitz und sorgen für Vorlesespaß in der ganzen Familie - auch perfekt geeignet als Gutenachtgeschichten! Farbige Illustrationen auf jeder Seite laden zum Staunen und Entdecken ein. Entdecke das wunderbar schräge und lustige Walle-Wacke-Land: Band 1: Billy Backe aus Walle Wacke Band 2: Billy Backe und Mini Murmel Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden Band 4: Billy Backe und der Lachende Drache Band 1+2 sind als Doppelband "Das große Buch von Billy Backe" zum unschlagbaren Vorteilspreis erhältlich!
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Als Ravensburger E-Book erschienen 2023 Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag © 2023 Ravensburger Verlag Text: Markus Orths Umschlag- und Innenillustrationen: Ina Hattenhauer Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.
ISBN 978-3-473-51158-7
ravensburger.com
Mein Name ist Billy Backe. Ich bin das berühmteste Murmeltier in ganz Walle-Wacke-Land! Immer, wenn ich renne, kommen mir die besten Ideen. Diese Ideen brauchen wir, Leute, weil wir ständig bis zum Hals in Abenteuern stecken. Alte Hacke! Walle Wacke!
Meine beste Freundin heißt Polly Posthörnchen. Sie trägt bei uns die Post aus. Wenn’s denn welche gäbe. Leider gibt’s keine! Sauerei! Polly ist echt cool und flitzeschnell wie der Sausewind. Und wenn mir mal nichts mehr einfällt, ist sie zur Stelle. Na klar!
Eines Tages ist der Schrönk aufgetaucht, im Bunten Wald. Und wir wollten natürlich herausfinden, was so ein Schrönk überhaupt ist. Der Schrönk kann alles und ist der beste Freund, den man sich vorstellen kann! Er ist immer für uns da, in Not und Gefahr!
Es gibt noch einen zweiten Billy im Walle-Wacke-Land: unser Kumpel, ein Cowboy namens Billy the Kid. Er kennt sich super aus und ist ein klasse Spurenleser. Mit ihm kann man echt Pferde stehlen. Oder Kühe. Werdet ihr noch sehen! Sein Zwergpferd heißt Rosa. Und Rosa ist das einzige Pferd im Walle-Wacke-Land, das rosa ist.
Mini Murmel ist ein waschechtes Rotschopfmurmeltierbaby. Wir haben schon haufenweise Abenteuer mit ihm erlebt. Er ist frech wie Sahne, vorlaut und albern. Er spricht alle möglichen Sprachen: Walisisch. Bananisch. Marmeladisch. Mini trägt eine besondere Windel. Sie heißt Jimbo und ist eine Kampfwindel! Sie kann Karate und Kung Fu. Und sprechen kann sie auch. Ehrlich!
Was ist denn hier passiert? Leute!
Der Schrönk, Billy the Kid und Rosa sind ins Weiße Meer gesprungen. Und dabei ganz weiß geworden! Sie bekommen ihre echten Farben nur zurück, wenn sie einen Zahn vom Lachenden Drachen verschlucken. Deshalb sind wir unterwegs zu ihm: um dem Drachen drei Zähne aus dem Maul zu ziehen! Für jeden einen! Walle Wacke!
Tief im Süden des Walle-Wacke-Lands lebte einst die Familie Knörsch: Mutter Knörsch, Vater Knörsch, Tochter Knörsch und Opa Knörsch. Alle vier waren kugelrund, hatten lange Arme und lange Beine, und ihre dicken Bierbauchköpfe leuchteten in ganz verschiedenen Farben: Mutter Knörsch rot, Vater Knörsch gelb, Opa Knörsch orange und Tochter Knörsch grün. Sie liebten sich sehr und freuten sich an ihrem Leben im Wald. Der Wald hieß Blühender Wald, weil er das ganze Jahr über blühte.
Die Familie Knörsch war eine eigentümliche Familie: Alle vier Mitglieder waren dafür bekannt, dass sie, na ja, dass sie überhaupt nichts konnten. Rein gar nichts! Sie konnten nicht besonders schnell laufen, sie konnten auch nicht gut springen, nicht basteln oder sonst was. Beim Nasebohren hätten sie sich wahrscheinlich den Finger gebrochen. Selbst etwas Einfaches wie Wasserkochen versemmelten sie, weil sie das Wasser auf dem Herd vergaßen. Kurz, es hieß immer: Die Familie Knörsch kann nichts. Und das stimmte auch.
Halt! Nein! Es gab eine Sache, die konnte die Familie Knörsch sehr, sehr gut! Aber diese eine Sache war vollkommen nutzlos! Die ganze Familie Knörsch konnte fabelhaft – knörschen. Dazu setzten sie sich vor ihre Hütte, hielten sich bei den Händen und knörschten mit ihren Zähnen. Das heißt, sie knirschten. Aber weil das Geräusch so klang wie ein langes ö, sagten die Bewohner des Waldes eben knörschen statt knirschen. Genau deshalb hieß die Familie auch Familie Knörsch.
Das Knörschen fiedelte aus den Mündern zu warmen, leuchtenden, zarten oder wilden, aber immer zu Herzen gehenden Melodien. Die übrigen Wesen des Blühenden Waldes waren verzückt. Aus Dankbarkeit für diese zauberhafte Musik halfen sie der Familie Knörsch, wo sie nur konnten.
Nun muss man allerdings wissen, dass im Wilden Süden des Walle-Wacke-Lands auch eine mächtige, böse Hexe hauste! Sie wohnte in der Blutroten Burg und wurde von zwanzig fliegenden Kralle-Walle-Katzen beschützt. Die Hexe hieß Kunigunde Tu-nix-Gutes, und genau so verhielt sie sich auch. Sie hatte nur Böses im Sinn.
Die Hexe hielt sich für eine höchst moderne Hexe. Deshalb ritt sie nicht auf einem krummen, trockenen Reisigbesen wie die uralten, hässlichen Hexen in Märchen, nein, die Hexe Kunigunde Tu-nix-Gutes flog auf einem toppmodernen Staubsauger. Dieser fliegende, sprechende, röhrende Staubsauger hieß Edgar Nöle. Er machte seinen Job höchst ungern, weshalb er immer schimpfte, meckerte oder eben – nölte.
Außerdem war die Hexe jung und schön. Also nichts mit Warzen und krummer Nase und Kopftuch und Buckel und all diesen gruseligen Hexendingen. Nein, die Hexe Kunigunde Tu-nix-Gutes achtete streng auf ihr Äußeres, ernährte sich gesund und hielt sich fit mit allerhand Turnübungen im eigens eingerichteten Fitness-Verlies. Auch schminkte sie sich jeden Morgen exakt zwei Stunden lang vor ihrem Spiegel mithilfe von Schminkschnecken, deren Schleimspuren noch das allerkleinste Pickelchen übertünchten. Ja, Kunigunde hielt sich für die allerschickste Hexe der Welt, weshalb keiner sie einfach nur Hexe nennen durfte, sondern immer Schicke Hexe sagen musste.
Nun hatte die Schicke Hexe Kunigunde Tu-nix-Gutes einige eiserne Regeln, denen sie folgte. Eine lautete: „Schaffe, schaffe, Häusle baue!“ Das bedeutete: Wer nicht arbeitet, der hat auch nichts verdient! Aus diesem Grund hasste die Hexe Kunigunde die gesamte Familie Knörsch. In ihren Augen war das ein ganz und gar furchtbar faules Gesindel! Solche Faulenzer, die nur rumknörschen und sonst nix tun, mussten aus dem Wilden Süden verjagt werden!
Um der Familie Knörsch ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen, flog die Schicke Hexe eines Tages mit Edgar Nöle auf den Fels des Schwindels. Dort lebte der Lachende Drache Leo Leander. Kurzerhand klaute die Hexe ihm sein frisch gelegtes Drachen-Ei.
„Wenn du mir nicht hilfst“, drohte sie, „werde ich das Ei in der Pfanne braten! Ein goldgelbes, leckeres Drachen-Spiegelei!“
Der Lachende Drache hatte jetzt nichts mehr zu lachen. Entsetzt flehte er die Schicke Hexe an: „Ick bitte dick! Verschone mein Kind! Ick bin der einzige Dracke im Walle-Wacke-Land. Meine Tockter wird meine Nackfolgerin als Lackender Dracke.“ Ack so: Der Lackende Dracke konnte kein ch sprechen – das klang immer wie ein ck.
„Dann komm mit!“, sagte die Schicke Hexe und flog voran.
Was die Schicke Hexe zu dieser Zeit noch nicht wusste: Mutter Knörsch hatte vor einiger Zeit ein zweites Kind zur Welt gebracht. Dieses Kind war türkisblau und wuchs schnell heran. Doch schon nach den ersten Wochen stellte sich heraus, dass der Sohn Knörsch vollkommen aus der Art geschlagen war. Alle anderen vier Knörschs konnten ja rein gar nichts, der Sohn aber konnte im Gegenteil einfach alles. Obwohl er kleiner war als die anderen Knörschs. Er konnte sogar fliegen, indem er mit seinen Armen und Beinen wedelte wie ein Hubschrauber.
Die Schicke Hexe Kunigunde Tu-nix-Gutes steckte mithilfe des Lachenden Drachen den ganzen Blühenden Wald in Brand. Alle Wesen des Waldes flohen vor dem Feuer, doch die Mitglieder der Familie Knörsch fielen immer wieder hin und purzelten durcheinander. So hätten sie es gar nicht aus dem brennenden Wald hinausgeschafft, wenn nicht der Sohn Knörsch gewesen wäre. Er wirbelte seine Arme und Beine durch die Luft und brachte seine Schwester, seine Eltern und den Opa nacheinander aus dem Wald und über den Schwarzen Fluss in Sicherheit.
Opa Knörsch war stolz auf seinen Enkel und rief: „Seht mal, unser Sohn Knörsch ist etwas ganz Besonderes! Er ist ein Knörsch, aber genau andersherum! Wir können nichts! Er kann einfach alles! So schlage ich vor, wir drehen auch seinen Namen um. Wir lesen ihn von hinten nach vorne und nennen den Sohn Knörsch ab jetzt: Schrönk!“
Alle jubelten. Auch der Schrönk strahlte. Und so kam der Schrönk zu seinem Namen. Der Schrönk, der einfach alles kann. Und immer für andere da ist in der Not.
Obwohl der Blühende Wald nun ein Abgebrannter Wald war, zog die Familie Knörsch mit dem Schrönk wieder dorthin zurück. Es war schließlich ihre Heimat. Auch die anderen Bewohner des Waldes folgten ihrem Beispiel. Sie stellten fest, dass die Bäume zwar verbrannt waren, aber dennoch trugen sie weiterhin Früchte. Das ganze Jahr über. Haselnüsse, Eckern, Eicheln, Kastanien. Und die köstlichen Röstaromen ließen die Nüsse sogar viel leckerer schmecken als je zuvor! So lebten alle zufrieden im Abgebrannten Wald.
Erst ein Jahr später kam die Schicke Hexe wieder in die Gegend. Als sie bemerkte, dass ihr Plan gescheitert war, wurde sie wahnsinnig wütend und jagte mit dem Fliegenden Staubsauger Edgar Nöle eine Horde wilder Rashörner in den Wald, um die Familie Knörsch endgültig zu vertreiben. Der Schrönk sah die Gefahr kommen und half sofort. Er legte sich auf den Waldboden: Schwester, Eltern und Opa benutzten seinen dicken Bierbauch als Trampolin, um hoch hinauf in die Schwarzen Bäume zu hüpfen.
Dann wollte er sich dem wilden Ansturm der Rashörner entgegenstellen, doch dabei wurde er – herrje! – von einem der Hörner erfasst und hochgeworfen. Der Schrönk flipperte zwischen den Baumstämmen des Abgebrannten Waldes hin und her, bis er ins Wasser des Schwarzen Flusses stürzte. Und bei dem ganzen Geflippere verlor er sein Gedächtnis.
Opa Knörsch sprang sofort vom Baum, als die Rashörner verschwunden waren. Er wollte seinen Enkel noch retten, doch er schaffte es nicht, stolperte mehrmals und blieb schließlich am Ufer stehen. Er musste zusehen, wie sein geliebter Schrönk vom Fluss weggetragen wurde. Aus Entsetzen darüber, den Schrönk verloren zu haben, fiel der Opa in eine jahrelange Trauerstarre: eine absolute Bewegungslosigkeit.
Die Schicke Hexe Kunigunde Tu-nix-Gutes fing die Mutter, den Vater und die Tochter Knörsch ein und brachte sie in die Blutrote Burg. Den Opa Knörsch aber ließ sie am Flussufer stehen, denn er war ganz und gar nutzlos in seiner Trauerstarre.
Die Familie Knörsch sollte nun schreckliche Arbeiten für die Schicke Hexe verrichten, doch weil die Familie Knörsch rein gar nichts konnte, stellten sich Vater, Mutter und Tochter Knörsch furchtbar ungeschickt an. Die Schicke Hexe tobte vor Wut und steckte die Familie Knörsch zur Strafe für ihr Nichtskönnen in den Kerker. Dort sitzen sie noch immer. Und weil sie sonst nichts zu tun haben, hocken sie oft im Kreis, halten sich bei den Händen und – knörschen.
Leute! Hüpfer! Wackelzapfen!
Jetzt aber Schluss mit Märchenmulli!
Werft ihn weg, den Nuckelschnulli!
Da bin ich wieder, Walle Wacke!
Alte Hacke! Billy Backe!
Der Opa vom Schrönk war sage und geige drei Jahre in diese Trauerstarre verfallen! Wir hatten ihn gesucht und gefunden, erinnert ihr euch? Und die Trauerstarre endete in dem Augenblick, da unser Schrönk den Opa umarmte! Warum? Weil es keinen Grund mehr für die Trauer gab! Yippi-ya-yeah!